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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wurzelkanalfüllmaterial, das im Rahmen der
Zahnheilkunde in einem Verfahren zum Einfüllen in einen Wurzelkanal nach
Aufschmelzen bzw. Erweichen durch Wärme während der Wurzelkanalbehandlung
verwendet wird. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Wurzelkanalfüllmaterial
mit verbesserter Füllbedienbarkeit
bzw. Fülloperabilität bzw. Füllvermögen in einen
Wurzelkanal, d. h. ein Material, das leichter in einen Wurzelkanal
zu füllen ist,
und verbesserter Haftung an einer Wurzelkanalwand.
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Zur
Heilung eines Zahnpulpaleidens und von Periodontitis apicalis (Wurzelhautentzündung) wird
eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt, worin ein Wurzelkanalfüllmaterial,
das eine Substanz ist, die nicht nur vom Material her sicher ist,
sondern auch für
Menschen sicher bzw. verträglich
ist, in einen Wurzelkanal nach Exstirpation bzw. operativem Entfernen
der Zahnpulpagefüllt,
wodurch die Zahnwurzel gegenüber
dem Parodontium bzw. dem periodontalen Gewebe unschädlich bzw.
sicher gehalten wird. Bezüglich
des Wurzelkanalfüllmaterials
gibt es eine Vielzahl von Variationen. Von diesen wird häufig ein
dünnes
nadelähnliches
Wurzelkanalfüllmaterial,
eine sogenannte Guttaperchaspitze, verwendet. Im allgemeinen umfaßt die Guttaperchaspitze
Guttapercha als ein natürliches
Harz und Zinkoxid als die Hauptkomponente und wird nach Exstirpation der
Dentalpulpa in einen Wurzelkanal gefüllt.
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Um
diese Guttaperchaspitze in den Wurzelkanal zu füllen, wird üblicherweise ein Verfahren
durchgeführt,
das als ein laterales Verdichtungsverfahren bzw. Druckfüllverfahren
bezeichnet wird. In diesem Verfahren werden zwei Typen von Guttaperchaspitzen
mit voneinander unterschiedlicher Dicke (eine Masterspitze und eine
akzessorische Spitze) verwendet, wobei die Masterspitze, welche
die Dicke wie eine für
die Wurzelkanalbehandlung zu verwendende Fräse oder Feile aufweist, zunächst in
den Wurzelkanal und anschließend die
dünne akzessorische
Spitze unter Druck in eine Lücke
zwischen der Wurzelkanalwand und der Masterspitze gefüllt wird.
Um durch die Guttaperchaspitzen das Innere des Wurzelkanals in einem
guten Zustand gemäß diesem
Verfahren zu verschließen,
ist es notwendig, die Guttaperchaspitzen genauestens bzw. sorgfältigst in den
Wurzelkanal zu füllen.
Da jedoch die Guttaperchaspitzen eine extrem geringe Plastizität aufweisen,
ist es schwierig, das Innere des Wurzelkanals vollständig zu
verschließen.
Wenn die Füllung
unvollständig
ist, neigt demgemäß die Gewebeflüssigkeit
dazu, aus der Wurzelspitze in den Wurzelkanal einzudringen, was
in dem Hervorrufen einer Entzündung
resultiert. Fallabhängig
können
die Guttaperchaspitzen auch aus der Wurzelspitze heraustreten, was
auch zum Hervorrufen einer Entzündung
führt.
Um die laterale Verdichtung zu erreichen, ist es darüberhinaus
notwendig, mehrere Guttaperchaspitzen einzufüllen, so daß die Operation sehr kompliziert
wird.
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Um
die Komplikationen, die bei der lateralen Verdichtung mit Guttaperchaspitzen
auftreten, zu überwinden,
ist ein Verfahren entwickelt worden, worin ein Wurzelkanalfüllmaterial
mit relativ niedriger Erweichungstemperatur durch Wärme erweicht
wird bzw. aufgeschmolzen wird und anschließend in einen Wurzelkanal unter
Verwendung einer Spritze, etc., eingefüllt wird. Obwohl das Wurzelkanalfüllmaterial,
das derzeit für dieses
Verfahren verwendet wird, eine relativ niedrige Erweichungstemperatur
aufweist, kühlt
es jedoch rasch ab, wenn es in den Wurzelkanal gefüllt wird,
wodurch dessen Fluidität
innerhalb einer extrem kurzen Zeitdauer verringert wird. Daher ist
das Wurzelkanalfüllmaterial
gehärtet,
bevor es vollständig
in den Wurzelkanal gefüllt worden
ist, was in der Regel dazu führt,
dass eine unvollständige
Füllung
bewirkt wird. Darüberhinaus
kann unangenehmerweise das Innere des Wurzelkanals durch das Wurzelkanalfüllmaterial
aufgrund dessen geringer Haftung an die bzw. der Wurzelkanalwand
und aufgrund der großen
Wärmeschrumpfung
nicht vollständig verschlossen
sein.
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US-A-4,483,679 beschreibt
ein gemischtes thermoplastisiertes Isoprenpolymerharz zum Ausfüllen eines
Zahnwurzelkanals und ein Verfahren zur Herstellung davon.
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US-A-5,051,130 beschreibt
eine Füllungszusammensetzung
für ein
temporäres
Dichtmaterial für
dentale Anwendungen.
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JP 11228328 beschreibt
ein Wurzelkanalfüllmaterial.
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Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wurzelkanalfüllmaterial
für ein
solches Füllverfahren
bereitzustellen, das nach dem Aufschmelzen eine gute Haftung an
der Wurzelkanalwand und eine einfache Operabilität zum Füllen aufweisen soll. Das Wurzelkanalfüllmaterial
soll ferner derartige Eigenschaften aufweisen, daß es bei
einer relativ niedrigen Temperatur erweicht werden kann, daß es nach
dem Erweichen nicht leicht bzw. rasch härtet und daß es eine ausreichende Bearbeitungszeit
aufweist, so daß die
Fülloperation
in einen Wurzelkanal in einfacher Weise durchgeführt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch gekennzeichnete Ausführungsform
gelöst.
Insbesondere ist ein Wurzelkanalfüllmaterial entwickelt worden,
das eine gute Haftung an einer Wurzelkanalwand aufweist, das bei
einer relativ niedrigen Temperatur (von etwa 40°C bis 70°C) erweicht werden kann, das
mit einer ausreichenden Bearbeitungszeit nach dem Erweichen in einen
Wurzelkanal gefüllt
werden kann und das eine geringe Schrumpfung und ausreichende Härte während des
Härtens
in dem Wurzelkanal aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
ist insbesondere ein solches, das Polybuten mit einem vorbestimmten
Zahlenmittel des Molekulargewichts und ein Esterharz bzw. Estergummi
in einem Guttapercha, das ein Naturharz ist, welches im allgemeinen
in Guttaperchaspitzen verwendet wird, und/oder in trans-Polyisopren,
welches die Hauptkomponente des Guttaperchas ist, zur Verbesserung
der Haftung an einer Wurzelkanalwand und zum Minimieren der Schrumpfung
während
des Härtens
in einem Wurzelkanal, und ferner ein Paraffinwachs zur Verringerung
der Viskosität
nach dem Aufschmelzen und weiter ein oder mehrere anorganische Füllmittel,
ausgewählt
aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid, zum Beibehalten
einer geeigneten bzw. günstigen
Härte in
dem Wurzelkanal enthält.
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Genauer
betrifft die vorliegende Erfindung ein Wurzelkanalfüllmaterial,
umfassend (A) 1 bis 50 Gew.-% Guttapercha und/oder trans-Polyisopren,
(B) 0,1 bis 10 Gew.-% Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 600 bis 4.000, (C) 0,1 bis 10 Gew.-% Esterharz bzw. Estergummi,
(D) 0,1 bis 20 Gew.-% Paraffinwachs
und (E) 10 bis 95 Gew.-% von einem oder mehreren anorganischen Füllmitteln,
ausgewählt
aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid.
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Das
Guttapercha und/oder trans-Polyisopren als die Komponente (A) ist
die Basis- bzw. Grundkomponente des erfindungsgemäßen Wurzelkanalfüllmaterials
und verleiht dem Wurzelkanalfüllmaterial
die Grundfestigkeit und Formbarkeit. Von diesen ist Guttapercha
ein Naturharz, das ein Harz ist, welches verschiedene Verbindungen
als Verunreinigungen enthält,
und trans-Isopren ein Harz, das die Hauptkomponente des Guttapercha
ist und synthetisch hergestellt wird und anstelle des Natur-Guttaperchas
verwendet wird. Es ist notwendig, daß die Komponente (A) in einer
Menge von 1 bis 50 Gew.-% in dem Wurzelkanalfüllmaterial gemäß der vorliegenden
Erfindung vorliegt. Wenn die Menge der Komponente (A) weniger als
1 Gew.-% beträgt,
kann dem Wurzelkanalfüllmaterial
nicht nur keine ausreichende Festigkeit verliehen werden, sondern
das resultierende Produkt ist zudem sehr spröde bzw. brüchig, wodurch die Stabilität im Wurzelkanal
verringert wird. Wenn andererseits die Menge der Komponente (A)
50 Gew.-% überschreitet,
ist die Viskosität
während
des Aufschmelzens bzw. des Erweichens durch Wärme zu hoch, so daß die Fülloperation
sehr schwierig wird und wahrscheinlich in einer unvollständigen Wurzelkanalfüllung resultiert.
Die Menge der Komponente (A) beträgt vorzugsweise 3 bis 40 Gew.-%.
Dies liegt darin begründet,
daß dann
die Viskosität
während
des Füllens
des Wurzelkanalfüllmaterials
in den Wurzelkanal in einem aufgeschmolzenen Zustand derart passend
ist, daß die Fülloperation
einfach ist.
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Das
Polybuten mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 600 bis
4.000 als die Komponente (B), kann, wenn es zusammen mit dem Esterharz
als der Komponente (C) verwendet wird, die Haftung an einer Wurzelkanalwand
verbessern und weist zudem die Wirkung hinsichtlich einer Minimierung
der Schrumpfung auf, die während
des Füllens
in einen Wurzelkanal in einem aufgeschmolzenen Zustand erzeugt wird.
Ferner weist es die Wirkung auf, die Arbeitszeit während des
Aufschmelzens und Füllens
in den Wurzelkanal zu verlängern.
Das Polybuten ist ein flüssiges
Polymer, das Isobutylen als die Hauptkomponente mit einer geringen Menge
an 1-Buten damit copolymerisiert umfaßt und ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 600 bis 4.000 aufweist. Wenn das Zahlenmittel
des Molekulargewichts des Polybutens 600 oder weniger beträgt, ist
die Klebrigkeit so gering, daß die
Haftung an die bzw. der Wurzelkanalwand unzureichend ist, wenn es
zusammen mit der Komponente (C) verwendet wird. Ferner geht nach
dem Aufschmelzen die Fluidität
während
des Füllens des
Wurzelkanalfüllmaterials
in den Wurzelkanal rasch verloren, wodurch die Zeit, in welcher
die Fülloperation durchgeführt werden
kann, extrem kurz wird. Wenn andererseits das Zahlenmittel des Molekulargewichts
des Polybutens 4.000 überschreitet,
ist die Viskosität
während
des Aufschmelzens des Wurzelkanalfüllmaterials so hoch, daß die Fülloperation
schwierig wird. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts der Komponente
(B) beträgt
vorzugsweise 1.000 bis 3.000. Dies liegt darin begründet, daß dann nicht
nur die Fluidität
günstig
bzw. passend ist, sondern auch die Haftung an der Wurzelkanalwand
gut ist. Wenn die Menge des Polybutens weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, sind
die Wirkungen davon nicht ausreichend, wohingegen die Härte des
Wurzelkanalfüllmaterials
deutlich verringert ist, wenn es 10 Gew.-% überschreitet. Die Menge der
Komponente (B) beträgt
vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann die Adhäsion bzw.
Haftung an der Wurzelkanalwand zufriedenstellend ist, und daß es auch
in dem Fall, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial nach dem Einfüllen in
den Wurzelkanal entfernt werden muß, leicht beseitigt bzw. entfernt
werden kann, ohne auf dem Weg abgerissen zu werden, da es dann in
geeigneter Weise hart ist.
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Das
Esterharz bzw. der Estergummi als die Komponente (C) weist, wenn
es zusammen mit dem Polybuten als der Komponente (B) verwendet wird,
die Wirkung hinsichtlich der Verbesserung der Haftung an die Wurzelkanalwand
auf und wirkt dahingehend, die Schrumpfung in dem Wurzelkanal nachdem
Füllen
zu minimieren. Als das Esterharz (Komponente (C)), welches im allgemeinen
durch Verestern von Terpentinharz bzw. Kolophonium mit Glyzerin
hergestellt wird, kann ebenfalls das Esterharz, das durch Verestern
von hydriertem Terpentinharz bzw. Kolophonium mit Glyzerin hergestellt
wird, verwendet werden. Wenn die Menge des Esterharzes weniger als
0,1 Gew.-% beträgt,
ist die Haftung an der Wurzelkanalwand nicht zufriedenstellend,
wenn es zusammen mit der Komponente (B) verwendet wird. Wenn die
Menge des Esterharzes 10 Gew.-% überschreitet,
ist andererseits die Klebrigkeit zu hoch, wodurch das Entfernen
sehr schwierig wird, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial nach dem Füllen in
den Wurzelkanal entfernt werden muß. Die Menge der Komponente (C)
beträgt
vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%. Dies liegt darin begründet, daß dann nicht
nur die Haftung an der Wurzelkanalwand zufriedenstellend ist, sondern
auch die eigentliche Fülloperation
leicht durchgeführt
werden kann, da das resultierende Wurzelkanalfüllmaterial an der Ausstattung
zum Füllen
des Wurzelkanalfüllmaterials
in den Wurzelkanal nicht übermäßig kleben
bleibt.
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Das
Paraffinwachs als die Komponente (D) weist die Wirkung hinsichtlich
des Verringerns der Viskosität
auf, wenn das Wurzelkanalfüllmaterial
durch Wärme
erweicht bzw. aufgeschmolzen wird. Das Paraffinwachs als die Komponente
(D) verringert die Viskosität,
wenn es allein verwendet wird, aber es verringert auch die Haftung
an der Wurzelkanalwand, wodurch eine Unannehmlichkeit dahingehend
auftreten kann, daß die Schrumpfung
nach dem Erweichen durch Wärme
bzw. Aufschmelzen groß ist.
Eine solche Unannehmlichkeit kann jedoch durch die Verwendung der
vorgenannten Komponenten (B) und (C) überwunden werden. Es ist notwendig,
daß die
Komponente (D) in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-% in dem Wurzelkanalfüllmaterial
enthalten ist. Wenn die Menge der Komponente (D) weniger als 0,1
Gew.-% beträgt,
ist die Viskosität
nach dem Aufschmelzen derart hoch, daß die Fülloperation schwierig wird.
Wenn die Menge der Komponente (D) 20 Gew.-% überschreitet, wird andererseits
die Haftung an der Wurzelkanalwand verschlechtert. Die Menge der Komponente
(D) beträgt
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann die
Viskosität
nach dem Aufschmelzen innerhalb der Mengenbereiche der Komponenten
(B) und (C) passend erniedrigt werden kann, ohne die Haftung an
die bzw. der Wurzelkanalwand zu beeinträchtigen.
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Ein
oder mehrere anorganische Füllmittel,
ausgewählt
aus Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid, als die Komponente
(E) weist bzw. weisen die Wirkungen auf, dem Wurzelkanalfüllmaterial
Härte und Röntgenopazität zu verleihen.
Um dem Wurzelkanalfüllmaterial
eine passende Härte
zu verleihen, ist die Verwendung von nur den Komponenten (A) bis
(D), wie vorgenannt beschrieben, unzureichend. Daher ist die Verwendung
der Komponente (E) notwendig. Um ferner den Zustand zu bestätigen, daß das Wurzelkanalfüllmaterial
in den Wurzelkanal gefüllt
worden ist, ist die Bestätigung
mit einem Röntgenbild
notwendig. Für
diesen Zweck muß das
Wurzelkanalfüllmaterial
Röntgenopazität aufweisen.
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Jedes
von Zinkoxid, Bariumsulfat und Calciumhydroxid weist Röntgenopazität auf. Die
Menge der Komponente (E) beträgt
daher 10 bis 95 Gew.-%. Wenn die Menge der Komponente (E) weniger
als 10 Gew.-% beträgt,
ist nicht nur die Härte
gering, sondern auch die Röntgenopazität derart
unzureichend, daß die Bestätigung mit
einem Röntgenbild
im wesentlichen nicht durchgeführt
werden kann. Wenn die Menge der Komponente (E) 95 Gew.-% überschreitet,
ist andererseits nicht nur das resultierende Wurzelkanalfüllmaterial zu
brüchig
bzw. spröde,
sondern es ist auch die Fluidität
während
des Füllens
des Wurzelkanalfüllmaterials
in den Wurzelkanal nach Aufschmelzen extrem verringert, wodurch
die Fülloperation
verschlechtert wird. Die Menge der Komponente (E) beträgt vorzugsweise
50 bis 87 Gew.-%. Dies ist darin begründet, daß dann nicht nur die Bestätigung mit
einem Röntgenbild
leicht ist, sondern auch die Viskosität nach dem Aufschmelzen dergestalt
ist, daß der
Vorgang des Füllens
des Wurzelkanalfüllmaterials
in den Wurzelkanal leicht ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Wurzelkanalfüllmaterial
können
verschiedene anorganische und/oder organische Färbemittel verwendet werden,
soweit dessen Eigenschaften nicht beeinträchtigt werden.
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Das
erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele detaillierter
beschrieben, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein. Beispiel
1:
trans-Polyisopren | 10
Gew.-% |
Polybuten
(Zahlenmittel des Molekulargewichts: 2.900) | 5
Gew.-% |
Esterharz
(Glyzerinester von Kolophonium) | 5
Gew.-% |
Paraffinwachs | 10
Gew.-% |
Zinkoxid | 70
Gew.-% |
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Die
vorgenannten Komponenten wurden gewogen und mittels eines Druckkneters
bei 110 bis 120°C geknetet,
um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde hinsichtlich der Haftung, der Bearbeitungszeit und der Druckkontraktionsrate
(bei 37°C)
getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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a) Haftung:
-
Das
Wurzelkanalfüllmaterial
wurde bei 70°C
erwärmt
und in ein Glasröhrchen
mit einem Innendurchmesser von 2 mm und einer Länge von 20 mm gefüllt, welches
anschließend
in eine 0,6%-ige wässrige
Rhodamin-Lösung
in einer Kammer bei 37°C
eingetaucht wurde. Nach Eintauchen wurde die Länge des färbenden Stoffes, der in das
Glasröhrchen
eindrang, gemessen und nach den folgenden Kriterien bewertet. Eine
Länge von
2 mm oder weniger ist gut und eine Länge, die 2 mm überschritt,
ist schlecht.
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b) Bearbeitungszeit:
-
In
einen transparenten Acrylharzblock wurde ein konisch geformtes Loch,
das wie ein Wurzelkanal war, mit einer Tiefe von 15 mm unter Verwendung
einer H-Feile #
25 gebohrt und in einer Kammer bei 37°C stehengelassen. Das Wurzelkanalfüllmaterial
wurde auf 70°C
erwärmt
und in das konisch geformte Loch in dem Acrylharzblock bei 37°C unter Verwendung
eines Lentulo-Wurzelfüllers,
gefüllt.
Es wurde die Maximalzeit gemessen, während welcher die Fülloperation
durchgeführt
werden konnte.
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c) Druckkontraktionsrate:
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Die
Druckkontraktionsrate bei 37°C
wurde gemäß JIS T
6504 "Dentalabdruckverbindung" gemessen. Je geringer
der gemessene Wert ist, desto härter
ist das Wurzelkanalfüllmaterial,
d. h. es ist schwierig bei 37°C deformiert
zu werden. Beispiel
2:
trans-Polyisopren | 4,4
Gew.-% |
Polybuten
(Zahlenmittel des Molekulargewichts: 3.700) | 0,2
Gew.-% |
Esterharz
(Glyzerinester von Kolophonium) | 0,2 Gew.-% |
Paraffinwachs | 0,2
Gew.-% |
Zinkoxid | 60
Gew.-% |
Bariumsulfat | 35
Gew.-% |
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Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Beispiel
3:
trans-Polyisopren | 50
Gew.-% |
Polybuten
(Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.000) | 10
Gew.-% |
Esterharz
(Glyzerinester von hydriertem Kolophonium) | 10
Gew.-% |
Paraffinwachs | 20
Gew.-% |
Zinkoxid | 10
Gew.-% |
-
Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Beispiel
4:
trans-Polyisopren | 4
Gew.-% |
Polybuten
(Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.400) | 4
Gew.-% |
Esterharz
(Glyzerinester von Kolophonium) | 4 Gew.-% |
Paraffinwachs | 4
Gew.-% |
Zinkoxid | 84
Gew.-% |
-
Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Vergleichsbeispiel
1:
Guttapercha | 15
Gew.-% |
Zinkoxid | 85
Gew.-% |
-
Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Vergleichsbeispiel
2:
Guttapercha | 10
Gew.-% |
Paraffinwachs | 10
Gew.-% |
Zinkoxid | 80
Gew.-% |
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Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial herzustellen.
Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 zusammengefaßt.
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Vergleichsbeispiel 3:
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Eine
GC Guttaperchaspitze (GC Corporation) wurde jeweils in mehrere Glasröhrchen für den Haftungstest,
wie beschrieben, so präzise
wie möglich
gefüllt,
welche anschließend
dem Haftungstest in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 unterworfen
wurden. Es wurde auch die Druckkontraktionsrate in der gleichen Weise
wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Vergleichsbeispiel
4:
Guttapercha | 10
Gew.-% |
Polybuten
(Zahlenmittel des Molekulargewichts: 1.400) | 20
Gew.-% |
Zinkoxid | 70
Gew.-% |
-
Die
vorgenannt beschriebenen Komponenten wurden gewogen und mittels
eines Druckkneters bei 110°C
bis 120°C
geknetet, um ein Wurzelkanalfüllmaterial
herzustellen. Das derart hergestellte Wurzelkanalfüllmaterial
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Tabelle 1
| Beispiel
Nr. | Vergleichsbeispiel
Nr. |
| 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 |
Haftung | gut | gut | gut | gut | schlecht | schlecht | schlecht | schlecht |
Bearbeitungszeit | 3
min | 2
min | 4
min | 3
min | 10
s | 30
s | - | 3
min |
Druckkontraktionsrate (%) | 4,5 | 3,9 | 6,3 | 4,2 | 3,7 | 5,2 | 4,2 | 60,0 |
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Die
Tabelle 1 bestätigt,
daß das
erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
hinsichtlich der Haftung gut ist und eine ausreichende Bearbeitungszeit
nach Aufschmelzen bzw. Erweichen durch Wärme solange wie von 2 bis 4
Minuten zum Durchführen
des eigentlichen Wurzelkanalfüllens
aufweist. Es wurde ferner festgestellt, daß die Druckkontraktionsrate
bei 37°C
3,9 bis 6,3% beträgt,
ein Wert, welcher im wesentlichen der gleiche wie die Druckkontraktionsrate
(4,2%) von Vergleichsbeispiel 3 bezüglich der derzeitig verwendeten
Guttaperchaspitze ist, d. h. das Wurzelkanalfüllmaterial gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine zufriedenstellende Härte in dem Wurzelkanal auf.
Andererseits war sowohl in Vergleichsbeispiel 1, worin das Wurzelkanalfüllmaterial
nur aus Guttapercha und Zinkoxid hergestellt worden ist, und in
Vergleichsbeispiel 2, worin das Wurzelkanalfüllmaterial aus Guttapercha,
Paraffinwachs und Zinkoxid hergestellt worden ist, die Haftung schlechter
und die Bearbeitungszeit nach Aufschmelzen war sehr kurz. Ferner
war in Vergleichsbeispiel 4 die Bearbeitungszeit nach dem Aufschmelzen
zufriedenstellend, da Polybuten enthalten ist. Da jedoch der Gehalt an
Polybuten zu hoch ist, verglichen zu demjenigen in dem erfindungsgemäßen Wurzelkanalfüllmaterial,
war die Härte
nach Abkühlen
gering und die Druckkontraktionsrate bei 37°C war mit 60% sehr hoch, was
bedeutet, daß die Zusammensetzung
zur Verwendung als Wurzelkanalfüllmaterial
ungeeignet ist. Darüber
hinaus war die Haftung schlechter.
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Wie
im Detail zuvor beschrieben, weist das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
eine hohe Haftung an eine bzw. einer Wurzelkanalwand und eine zufriedenstellende
Bearbeitungszeit nach dem Aufschmelzen bzw. Erweichen durch Wärme auf,
so daß die
Fülloperation
in einfacher Weise durchgeführt
werden kann, insofern genügend
Zeit verbleibt. Die Eigenschaften, die bisher als ein Nachteil des
in einem Verfahren zum Einfüllen
in einen Wurzelkanal nach Aufschmelzen zu verwendenden Wurzelkanalfüllmaterials
betrachtet wurden, werden durch das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
deutlich verbessert. Das erfindungsgemäße Wurzelkanalfüllmaterial
liefert somit einen bedeutenden Beitrag auf dem Gebiet der Zahnheilkunde.