DE10008406A1 - Abtragungsleitung für ein atrielles Flattern - Google Patents
Abtragungsleitung für ein atrielles FlatternInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung sieht eine Abtragungsleitung zum Behandeln des atriellen Flatterns vor, wobei die Spitze der Leitung durch Schrauben im Herz eines Patienten befestigt wird und wobei die Elektroden derart an der Leitung angeordnet sind, daß sie über dem Bereich zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene liegen. Es wird über die Elektroden Hochfrequenzenergie angewendet, um das Abtragen des Gewebes zu bewirken. Bei in Position eingeschraubten Spitzen kann die Leitung so manipuliert werden, daß die HF-Energie auf den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem Trikuspidalring angewendet werden kann, um das Abtragen des Gewebes auch in diesem Bereich zu bewirken.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein
System zum Behandeln des atriellen Flatterns.
Das atrielle Flattern ist eine verbreitete Rhythmusstörung,
die als eine atrielle Tachykardie mit atriellen Raten von
mehr als 240 Schlägen je Minute definiert ist.
Bei den meisten Verfahren zum Behandeln des atriellen
Flatterns wird das Herz unter Verwendung einer geeigneten
Stimulationsrate stimuliert.
Die Verwendung von an mehreren Stellen innerhalb der Atrien
abgegebenen Stimulationsimpulsen zum Verhindern des Auftre
tens atrieller Tachyarrhythmien unter Einschluß des atriel
len Flatterns, die in manchen Fällen zu einer atriellen
Fibrillation führen können, wurde auch untersucht. Bei
spielsweise ist im Artikel "Prevention of Atrial
Tachyarrhythmias related to Advanced Interatrial I Block by
Permanent Atrial Resynchronisation" von Daubert u. a., Pace,
Band 14, S. 648, 1991, die Verwendung synchronisierter
Stimulationsimpulse offenbart, die an das rechte und das
linke Atrium abgegeben werden, um das Einsetzen atrieller
Tachyarrhythmien zu verhindern.
Wenngleich eine geeignete Stimulation unter Verwendung
eines implantierbaren Schrittmachers zum Behandeln eines
breiten Bereichs von Arrhythmien geeignet ist, ist sie
nicht für alle Patienten angemessen, und es wurde nach
einer permanenten Lösung zum Verhindern des atriellen
Flatterns gesucht.
In WO 96/34646 von Cosio u. a. sind ein Katheter und ein
Verfahren zum Behandeln des atriellen Flatterns unter
Verwendung eines Abtragens vorgeschlagen.
Die Tätigkeit des Herzens hängt von elektrischen Signalen
ab, die entlang der Oberfläche des Herzgewebes übertragen
werden. Diese elektrischen Signale werden manchmal fehler
haft. Es wurde herausgefunden, daß das Abtragen oder Weg
brennen der Leitungswege des Herzens im Problembereich das
Gewebe zerstört, wodurch das fehlerhafte Signal beseitigt
wird. Es sind elektrophysiologische Katheter zum Abtragen
gewisser Gewebe typischerweise unter Verwendung von Hoch
frequenzenergie (HF-Energie) bekannt, die auf eine oder
mehrere hochenergiefähige Abtragungselektroden gerichtet
wird.
Der von Cosio vorgeschlagene Katheter ist zur Behandlung
des atriellen Flatterns speziell ausgelegt.
Der von Cosio vorgeschlagene Abtragungskatheter erzeugt
eine lineare Läsion, die senkrecht zur Verengung des Gewe
bes zwischen dem unteren Teil der Trikuspidalklappe und der
unteren Hohlvene orientiert ist. Die Erfindung trägt unter
Verwendung abtragungsfähiger Elektroden, die entlang der
Spitze des Katheters positioniert sind, eine Gewebslinie
quer über die kritische Verengung ab. Der Katheter ist
dafür ausgelegt, an seinem Ort zu bleiben, und er bietet
während des Abtragens trotz der beim Abtragen auftretenden
Atmungs-, Herz- oder Blutbewegung einen festen Elektroden
kontakt.
Der Katheter von Cosio weist eine Doppelkurvenkonfiguration
auf, um mit der Anatomie des Herzens übereinzustimmen.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, das Beschleuni
gen der Behandlung des atriellen Flatterns durch Abtragen
zu ermöglichen, ohne irgendwelche Sicherheitsprobleme
hervorzurufen. Das Beschleunigen der Prozedur führt zu
einer geringeren Röntgenstrahlbelastung.
Gemäß einer Erscheinungsform der vorliegenden Erfindung ist
eine Ablations- bzw. Abtragungsleitung zum Behandeln des
atriellen Flatterns vorgesehen, welche einen Leitungs
körper, eine distale Spitze, die im Herz an einer Position
befestigt werden kann, und eine regelmäßige Anordnung bzw.
Gruppierung von Elektroden zum Abgeben von HF-Energie
aufweist, wobei die Elektroden am Leitungskörper so
angeordnet sind, daß sie bei der Verwendung den Bereich
zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene und
auch den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem
Trikuspidalring abtragen können, ohne daß die Spitze
versetzt wird, und wobei die Leitungsspitze eine
Schraubenspitze ist.
Gemäß einer zweiten Erscheinungsform ist ein Verfahren zum
Behandeln des atriellen Flatterns durch Abtragen von Herz
gewebe vorgesehen, welches das Einführen einer Abtragungs
leitung in das Herz und das Befestigen der Leitungsspitze
durch Schrauben bzw. einen Schraubvorgang, so daß an der
Leitung angeordnete Elektroden über dem Bereich zwischen
dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene liegen, das
Anwenden von Hochfrequenzenergie auf diesen Bereich über
die Elektroden, um ein Abtragen des Gewebes zu bewirken,
und das Manipulieren der Leitung bei in Position
eingeschraubter Spitze derart, daß Hochfrequenzenergie auf
den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem
Trikuspidalring angewendet werden kann, um das Abtragen von
Gewebe in diesem Bereich zu bewirken, aufweist.
Die Spitze kann vorzugsweise im rechten Ventrikel befestigt
werden.
Die Schraubenspitze ist vorzugsweise vom Bisping-Typ ohne
eine Elektrode.
Nun wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
In Fig. 1 ist eine Leitung gemäß der vorliegenden Erfin
dung dargestellt.
In Fig. 2 ist eine Abtragungsleitung dargestellt, die zum
Behandeln des atriellen Flatterns gemäß der vorliegenden
Erfindung im Herz positioniert ist.
Die Abtragungsleitung oder der Katheter weist einen Lei
tungskörper 2 mit einem distalen Ende 6 und einem proxima
len Ende 8 auf. Die Leitung oder der Katheter kann auch
einen mit dem proximalen Ende verbundenen Griff 10 aufwei
sen. Der Griff weist ein mit elektrischen Leitern verbunde
nes elektrisches Anschlußstück 21 auf. Der Griff kann einen
herkömmlichen Aufbau aufweisen, oder sein Aufbau kann so
sein, wie beispielsweise im US-Patent 5 318 525 beschrieben
ist.
Elektroden 22, 23 sind zum distalen Ende der Leitung hin in
einer regelmäßigen Anordnung bereitgestellt. Vorzugsweise
etwa 10 cm von der Schraubenspitze entfernt ist über 5 bis
6 cm eine regelmäßige Anordnung von Elektroden bereit
gestellt.
Elektrische Hochleistungsleiter sind in herkömmlicher
Weise, beispielsweise durch Löten oder Schweißen, mit den
Abtragungselektroden verbunden. Thermoelementdrähte können
jeweils angrenzend an die Abtragungselektroden positioniert
sein, um das Überwachen der Temperaturen der Elektroden zu
ermöglichen.
Der Katheter- oder Leitungskörper kann drei Segmente,
nämlich ein proximales Segment, ein mittleres Segment und
ein distales Segment, aufweisen. Die Leitung weist vorzugs
weise einen aus Pebax®, einem von Elf Atochem Inc. aus
Philadelphia, Pennsylvania hergestellten Polyamidpolyether
blockcopolymer, hergestellten Schaftkörper 32 auf. Um
diesem Abschnitt mehr Flexibilität zu verleihen, ist das
Pebax®-Material ein Material mit einem verhältnismäßig
niedrigen Härtegrad von beispielsweise 30-40 D. Der
Schaftkörper 32 weist einen zentralen Hohlraum und Satelli
tenhohlräume (nicht dargestellt) auf, die sich in Längs
richtung des Körpers 32 erstrecken. Ein Kerndraht (nicht
dargestellt) paßt lose in den zentralen Hohlraum, während
elektrische Leiter und Thermoelementdrähte durch einen
anderen Hohlraum treten.
Das distale Ende 6 des Schaftkörpers 32 liegt neben einem
aus PEEK (Polyethereitherketon) oder einem anderen harten,
temperaturbeständigen Material bestehenden Isolator 44. Der
Isolator 44 ist durch Wärmeverschweißen und einen Klebstoff
mit dem distalen Ende 6 des Schaftkörpers 32 verbunden.
Eine zylindrische Abtragungselektrode 22 erstreckt sich
zwischen dem Isolator 44 und einem zweiten Isolator 50 und
ist an diesem befestigt. Eine weitere Elektrode 23 ist am
distalen Ende des Isolators 50 befestigt.
Am äußersten distalen Ende der Leitung befindet sich eine
wendelförmige Schraube 100, die an einer Kunststoffspitze
102 angebracht ist. Die wendelförmige Schraube 100 ist
gegenüber der Elektrode 23 isoliert und wird verwendet, um
das distale Ende des Katheters an dem gewünschten Ort zu
lokalisieren.
Die wendelförmige Schraube 100 ist gegenüber dem Rest des
Katheters elektrisch isoliert.
Bei der Verwendung kann der Katheter zu seinem gewünschten
Ort vorbewegt werden, indem er durch einen Führungskatheter
einer festen Konfiguration oder durch einen biegsamen oder
verformbaren Führungskatheter geführt wird, um das distale
Ende des Katheters an einem gewünschten Ort innerhalb des
Herzens zu lokalisieren. Alternativ kann ein biegsamer
Führungsstab oder eine Führung in den inneren Hohlraum
eingeführt und zum Steuern der Bewegung des Katheters durch
das Gefäßsystem verwendet werden.
Die Spitze 100 der wendelförmigen Schraube ist in den
rechten ventrikulären Apex oder vorzugsweise etwas proximal
zum Apex eingeschraubt. Die regelmäßige Elektrodenanordnung
ist derart am Leitungskörper angeordnet, daß die HP-Elek
troden über dem Zielbereich zwischen dem Trikuspidalring
und der unteren Hohlvene liegen, wenn die Spitze an ihrem
Ort eingeschraubt ist.
Eine Flüssigkeitskopplung 24 ist mit einer Quelle einer
Flüssigkeit, wie Ringer-Lösung, gekoppelt, die durch eine
Pumpe zum porösen Abschnitt der Elektrode 22 hin verdünnt
wird, und es wird über ein elektrisches Anschlußstück 25
HF-Energie an die Elektrode 23 angelegt. Die zugeführte
Ringer-Lösung oder eine andere leitende Lösung dient dazu,
den auf die Elektroden einwirkenden Strom gleichmäßiger zu
verteilen und das an die Elektrode angrenzende Gewebe
abzukühlen, wodurch ein Überhitzen und Austrocknen des
Gewebes verhindert wird.
Es kann dann bei an ihrer Position eingeschraubter Lei
tungsspitze 1200 etwas weiter manipuliert werden, so daß
die Elektroden 22, 23 auch in die Nähe des Koronarsinus
gebracht werden können, wodurch es ermöglicht wird, daß der
andere Zielbereich zwischen dem Koronarsinus und dem Tri
kuspidalring abgetragen wird.
Signale können dann auf einer Vielkanalvorrichtung ange
zeigt werden, und die Abtragung kann dort mit einem stabi
len Katheter ausgeführt werden, wo es am geeignetsten ist.
Ein geringes Maß an Spannung kann auf die Leitung ausgeübt
werden, um sie während des Abgebens von Energie dicht bei
der Wand des rechten Atriums zu halten.
In Fig. 2 ist in vereinfachter Form ein Teil eines Herzens
mit der oberen Hohlvene 96 und der unteren Hohlvene 98, die
sich in das rechte Atrium 99 öffnen, dargestellt. Weiterhin
ist ein Teil des rechten Ventrikels 106 dargestellt, der
durch eine Trikuspidalklappe 108 vom rechten Atrium 99
getrennt ist. Eine Gewebeverengung 110 erstreckt sich
zwischen dem unteren Teil der Trikuspidalklappe 108 und der
unteren Hohlvene 98 angrenzend an die Öffnung des Koronar
sinus 112.
Die Leitung ist, wie oben beschrieben wurde, im Herzen
angeordnet.
Nachdem geeignete Messungen ausgeführt wurden, kann die
Abtragungselektrode mit einer geeigneten HF-Leistungs
versorgung (nicht dargestellt) gekoppelt werden. Die Abtra
gungselektroden sind elektrisch voneinander isoliert, so
daß sie unabhängig voneinander von der Leistungsversorgung
gespeist werden können. Demgemäß braucht die Leistungs
versorgung nicht so groß zu sein, wie es erforderlich wäre,
falls die Abtragungselektroden elektrisch miteinander
verbunden wären oder falls eine lange Abtragungselektrode
verwendet werden würde.
Nachdem die erforderliche Abtragung ausgeführt wurde, kann
die Leitung aus dem rechten Ventrikel herausgeschraubt und
entfernt werden.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung könnte auch auf die
Funktionsweise der Endokardiallabyrinth-Prozedur angewendet
werden, es wären jedoch andere Konfigurationen der regel
mäßigen Elektrodenanordnung erforderlich.
Die einschraubbare Spitze kann auch zum Befestigen der
Leitung an der Wand des Atriums statt im Ventrikel verwen
det werden.
Claims (10)
1. Abtragungsleitung zum Behandeln eines atriellen Flat
terns, mit
einem Leitungskörper,
einer distalen Spitze, die im Herz an einer Position befe stigt werden kann, und
einer Gruppierung von Elektroden zum Abgeben von HF- Energie,
wobei die Elektroden am Leitungskörper derart angeordnet sind, daß sie bei der Verwendung den Bereich zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene und auch den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem Trikuspidalring abtragen können, ohne daß die Spitze versetzt wird, und
wobei die Leitungsspitze eine Schraubenspitze ist.
einem Leitungskörper,
einer distalen Spitze, die im Herz an einer Position befe stigt werden kann, und
einer Gruppierung von Elektroden zum Abgeben von HF- Energie,
wobei die Elektroden am Leitungskörper derart angeordnet sind, daß sie bei der Verwendung den Bereich zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene und auch den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem Trikuspidalring abtragen können, ohne daß die Spitze versetzt wird, und
wobei die Leitungsspitze eine Schraubenspitze ist.
2. Abtragungsleitung nach Anspruch 1, wobei die Leitungs
spitze im rechten Ventrikel befestigt werden kann.
3. Leitung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schrauben
spitze eine Spitze vom "Bisping-Typ" ohne eine Elektrode
ist.
4. Leitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die
weiterhin einen am proximalen Ende angebrachten Griff
aufweist.
5. Leitung nach Anspruch 4, wobei der Griff ein mit elek
trischen Leitern verbundenes elektrisches Anschlußstück
aufweist.
6. Leitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Elektroden zum distalen Ende der Leitung hin in einer
regelmäßigen Anordnung angeordnet sind.
7. Leitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche
weiter Thermoelementdrähte aufweist, die jeweils neben den
Abtragungselektroden angeordnet sind, um das Überwachen der
Temperaturen der Elektroden zu ermöglichen.
8. Leitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche
weiter eine Flüssigkeitskopplung aufweist, die mit einer
Quelle einer leitenden Flüssigkeit gekoppelt werden kann.
9. Verfahren zum Behandeln eines atriellen Flatterns durch
Abtragen von Herzgewebe, mit folgenden Schritten:
Einführen einer Abtragungsleitung in das Herz und Befesti gen der Leitungsspitze durch Schrauben, so daß an der Leitung angeordnete Elektroden über dem Bereich zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene liegen,
Anwenden von Hochfrequenzenergie auf diesen Bereich über die Elektroden, um das Abtragen des Gewebes zu bewirken,
Manipulieren der Leitung mit in Position eingeschraubter Spitze derart, daß Hochfrequenzenergie auf den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem Trikuspidalring angewen det werden kann, um das Abtragen von Gewebe in diesem Bereich zu bewirken.
Einführen einer Abtragungsleitung in das Herz und Befesti gen der Leitungsspitze durch Schrauben, so daß an der Leitung angeordnete Elektroden über dem Bereich zwischen dem Trikuspidalring und der unteren Hohlvene liegen,
Anwenden von Hochfrequenzenergie auf diesen Bereich über die Elektroden, um das Abtragen des Gewebes zu bewirken,
Manipulieren der Leitung mit in Position eingeschraubter Spitze derart, daß Hochfrequenzenergie auf den Bereich zwischen dem Koronarsinus und dem Trikuspidalring angewen det werden kann, um das Abtragen von Gewebe in diesem Bereich zu bewirken.
10. Abtragungsleitung, die im wesentlichen der zuvor mit
Bezug auf die anliegende Zeichnung beschriebenen
entspricht.
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