DE10039279A1 - Walze für Druckmaschinen - Google Patents
Walze für DruckmaschinenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F31/00—Inking arrangements or devices
- B41F31/26—Construction of inking rollers
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Walze (12; 16) für Druckmaschinen, deren Umfangsoberfläche (28) mit einer Oberflächenstruktur (29) versehen ist und aus einem nichtmetallischen Material besteht. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Walze (12; 16) eine Schlupfwalze (16) oder eine Heberwalze (12).
Description
Die Erfindung betrifft eine Walze für Druckmaschinen, deren Umfangsoberfläche mit einer
Oberflächenstruktur versehen ist und aus einem nichtmetallischen Material besteht, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Walze in der JP-OS Hei 3-221453 beschrieben. Die darin beschriebene Walze
ist eine wasserführende Dosierwalze und hat eine aus Gummi bestehende
Umfangsoberfläche mit achsparallelen Nuten.
Zum ferneren Stand der Technik zählt eine in der US 4,033,262 beschriebene Walze, deren
Oberflächenstruktur aus rhombischen Buckeln oder einem spiralförmigen Steg besteht. Die
beschriebene Walze rotiert mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die von der
Umfangsgeschwindigkeit einer benachbarten Walze abweicht, und ist somit eine
Schlupfwalze. In der Patentschrift sind keine das Material, aus dem die Umfangsoberfläche
der Walze besteht, betreffenden Angaben enthalten.
Zum ferneren Stand der Technik zählt weiterhin eine in der DE-OS 26 59 557 beschriebene
und als Reibzylinder bezeichnete Walze. Der Reibzylinder rotiert mit Schlupf und ist mit
einer profilierten Oberfläche ausgestattet. Zum Material, aus welchem die Oberfläche
besteht, werden in der Offenlegungsschrift keine näheren Angaben gemacht.
Zum ferneren Stand der Technik zählt ebenfalls ein in dem DE 298 19 744 U1
beschriebenes Heberfarbwerk mit Schlupfwalzen, zu deren Oberflächenbeschaffenheit in
dem Gebrauchsmuster keine Angaben gemacht werden.
Letztlich sei auf die US 4,949,637 und die US 5,540,145 verwiesen, worin
Emulsionsfilmfeuchtwerke beschrieben sind. Die Druckschriften werden deshalb an dieser
Stelle genannt, weil die nachstehend beschriebene erfindungsgemäße Walze besonders gut
für den Einsatz in einem solchen Emulsionsfilmfeuchtwerk geeignet ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, mindestens eine weitere Walze für Druckmaschinen zu
schaffen.
Die gestellte Aufgabe wird durch eine Walze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich durch eine Übertragung der von der
Dosierwalze (JP-OS Hei 3-221 453) bekannten Oberflächenausbildung auf eine
Schlupfwalze und auf eine Heberwalze bei letztgenannten Walzen spezifische Vorteile
ergeben. Die Vorteile waren nicht vorhersehbar und eine solche Übertragung lag in keiner
Weise nahe, weil der Verwendungszweck einer Schlupfwalze ulkt der Verwendungszweck
einer Heberwalze jeweils ein ganz anderer ist als jener der Dosierwalze.
Die Schlupfwalze rotiert mit Abrollschlupf relativ zu einer an dieser anliegenden Walze,
die zusammen mit der Schlupfwalze einen Schlupfspalt bildet. Ein durch den Schlupfspalt
transportierter Flüssigkeitsfilm wird darin nicht nur gespalten, sondern auch geschert.
Infolge der Scherung werden Scherkräfte wirksam, die besonders groß sind, wenn die
Flüssigkeit zähflüssig und beispielsweise eine Offsetdruckfarbe oder eine Druckfarbe-
Feuchtmittel-Emulsion ist. Die Scherkräfte sind bei aus dem Stand der Technik bekannten
Schlupfwalzen stark abhängig von der eingestellten Pressung im Schlupfspalt.
Durch die filigrane Bearbeitungsstruktur der Schlupfwalzenoberfläche bei der
erfindungsgemäßen Schlupfwalze und durch die Eigenschaften des für deren Oberfläche
ausgewählten Materials werden die auf die Schlupfwalze wirkenden Scherkräfte
vorteilhafterweise reduziert oder kompensiert und sind nahezu unabhängig von der .
Pressung. Dadurch verringern sich die Stabilitätsanforderungen an die Lagerung der
Schlupfwalze und deren Justageempfindlichkeit.
Die Heberwalze gelangt periodisch mit einer Walze in Abrollkontakt. Im Moment des Auftreffens der Heberwalze auf die Walze rotiert die Walze mit einer
Relativgeschwindigkeit größer als Null ihrer Umfangsoberfläche zu jener der Heberwalze,
wodurch letztere einen sogenannten Anlaufstoß erfährt. Der Anlaufstoß ist besonders stark,
wenn die Heberwalze im Moment des Auftreffens auf die Walze zu jener im Gegenlauf
rotiert und infolge der Friktionsmitnahme durch die Walze einen Drehrichtungswechsel
erfährt, wonach die Walzen zueinander im Gleichlauf aufeinander abrollen. Gleichlauf
bedeutet, daß sich eine Walze im Uhrzeigersinn und die andere Walze entgegengesetzt
dazu dreht.
Durch die filigrane Bearbeitungsstruktur der Heberwalzenoberfläche und durch die
Eigenschaften des für die Oberfläche ausgewählten Materials wird der Anlaufstoß
vorteilhafterweise gemindert, so daß er sich nicht im Antriebsräderzug des die Heberwalze
enthaltenden Druckwerks fortsetzen und deshalb nicht zu Dublierstörungen führen kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Walze sind in den Unteransprüchen
genannt und ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
In dieser zeigt:
Fig. 1 eine Druckmaschine mit einem Druckwerk, dem ein Feuchtwerk und ein
eine Heberwalze enthaltendes Farbwerk, zugeordnet sind,
Fig. 2 das Feuchtwerk, welches als ein Emulsionsfilmfeuchtwerk ausgebildet ist
und eine Schlupfwalze enthält,
Fig. 3 eine erste Ausführungsform zur Oberflächenausbildung der Heberwalze
und der Schlupfwalze in der Draufsicht,
Fig. 4 die erste Ausführungsform in der vergrößerten Seitenansicht gemäß dem
Schnittverlauf IV-IV in der Fig. 3,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform zur Oberflächenausbildung der Heberwalze
und der Schlupfwalze in der Draufsicht,
Fig. 6 die zweite Ausführungsform in der vergrößerten Seitenansicht gemäß dem
Schnittverlauf VI-VI in der Fig. 5 und
Fig. 7 eine dritte Ausführungsform zur Oberflächenausbildung der Heberwalze
und der Schlupfwalze in der Draufsicht.
In der Fig. 1 ist eine Druckmaschine 1 mit mindestens einem Druckwerk 2 bis 5
dargestellt. Die Druckmaschine 1 ist eine Rotationsdruckmaschine zum Bedrucken
bogenförmigen Bedruckstoffes. Jedes Druckwerk 2 bis 5 umfaßt einen
Druckformzylinder 6 mit einer darauf aufgespannten Druckform 7, die von einem
Feuchtwerk 8 eingefeuchtet und von einem Farbwerk 9 eingefärbt wird. Die Druckform 7
ist eine Offsetdruckform. Das Farbwerk 9 umfaßt eine erste Walze 10, eine zweite
Walze 11 und eine Heberwalze 12, die zwischen den Walzen 10 und 11 mit wechselweiser
Anlage an den Walzen 10 und 11 hin- und herschwingt. Die erste Walze 10 ist eine
Farbkastenwalze, von welcher die Heberwalze 12 die Farbe auf die zweite Walze 11
überträgt, die eine Reiberwalze ist.
Die Fig. 2 zeigt detailliert das Feuchtwerk 8, welches als ein Emulsionsfilmfeuchtwerk
ausgebildet ist und einen Behälter 13 zur Speicherung eines alkoholfreien oder
alkoholreduzierten Feuchtmittels aufweist. Ein solches alkoholreduziert oder vorzugsweise
alkoholfrei arbeitendes Feuchtwerk 8 wird auch als Direktfilmfeuchtwerk bezeichnet und
ist aufgrund verringerter Emissionen unter Umweltaspekten sehr vorteilhaft. Das
Feuchtwerk 8 besteht aus aufeinander abrollenden Walzen 14 bis 19. Der kürzeste
Transportweg des Feuchtmittels aus dem Behälter 13 auf die Druckform 7 wird von einem
Walzenzug gebildet, der aus mindestens vier Walzen, nämlich den Walzen 14 bis 17,
besteht und zu dem die Walzen 18 und 19 nicht gehören. Die Umfangsoberfläche jeder in
besagtem Walzenzug liegenden Walze 14 bis 17 besteht aus einem farbfreundlichen
Material, z. B. aus Gummi, was hinsichtlich der Emulsionsbildung im Feuchtwerk 8
vorteilhaft ist.
Die dritte Walze 14 ist eine Tauchwalze und bildet zusammen mit der vierten Walze 15,
die eine Dosierwalze ist, einen Preßspalt 20, in welchem ein Feuchtmittelfilm, genauer
gesagt ein Emulsionsfilm, erzeugt wird. Im Preßspalt 20 wird die auf der vierten Walze 15
befindliche Druckfarbe-Feuchmittel-Emulsion mit dem von der dritten Walze 14 aus dem
Behälter 13 geschöpften Feuchtmittel angereichert.
Die fünfte Walze 16 ist vorteilhafterweise eine Schlupfwalze, die beim Drucken zur
Emulsionsübertragung von der Walze 15 auf die Walze 17 permanent an den beiden
Walzen 15 und 17 zugleich anliegt. Zu bestimmten Zwecken, z. B. bei
Druckunterbrechungen oder zur Reinigung des Feuchtwerks 8, kann ein Abstand zwischen
den Walzen 16 und 17 hergestellt werden, indem die fünfte Walze 16 von der sechsten
Walze 17 abgehoben wird. Die abgehobene Stellung der fünften Walze 16 ist in der Fig. 2
mit einer unterbrochenen Linie dargestellt.
Die sechste Walze 17 ist eine Auftragswalze, die auf der Druckform 7 abrollt und an
welcher zusätzlich zur fünften Walze 16 eine siebte Walze 18 anliegt. In Drehrichtung der
sechsten Walze 17 gesehen ist die siebte Walze 18 einem Preßspalt 21 nachgeordnet und
einer von der sechsten Walze 17 und der Druckform 7 gebildeten Kontaktstelle
vorgeordnet. Die siebte Walze 18 ist eine in ihrer Axialrichtung oszillierende Reiberwalze.
Dies ist hinsichtlich einer Stabilisierung der Emulsion und einer Vergleichmäßigung des
Flüssigkeitsfilmes auf der sechsten Walze 17 vorteilhaft.
Vorzugsweise liegen an der sechsten Walze 17 zusätzlich zur fünften Walze 16 zwei
weitere Walzen an, nämlich die siebte Walze 18 und eine achte Walze 19. In Drehrichtung
der sechsten Walze 17 gesehen, ist die achte Walze 19 der Kontaktstelle nachgeordnet und
dem Preßspalt 21 vorgeordnet. Die achte Walze 19 ist eine Verbindungswalze, welche eine
wahlweise Verbindung des Feuchtwerks 8 mit dem Farbwerk 9 ermöglicht, indem sie an
der sechsten Walze 17 und an einer dem Farbwerk 9 als eine Auftragswalze zugehörigen
neunten Walze 22 beim Drucken zugleich anliegt. Diese Ausbildung ist hinsichtlich eines
mit dem Farbwerk 9 gekoppelten Betriebes des Feuchtwerkes 8 vorteilhaft, wobei über die
achte Walze 19 das Farbwerk 8 mit dem Feuchtmittel und das Feuchtwerk 9 mit der
Druckfarbe versorgt wird.
Die in der Fig. 2 eingetragenen Rotationspfeile symbolisieren die
Umfangsoberflächengeschwindigkeiten der Walzen 14 bis 17 und der Druckform 7. Je
größer die Anzahl nebeneinanderliegender Rotationspfeile, desto größer ist die
Umfangsoberflächengeschwindigkeit. Die dritte Walze 14 rotiert in etwa mit derselben
Umfangsoberflächengeschwindigkeit wie die vierte Walze 15. Die sechste Walze 17 rotiert
mit derselben Umfangsoberflächengeschwindigkeit wie die Druckform 7 und kann auch
mit einer etwas geringeren Umfangsoberflächengeschwindigkeit als die Druckform 7
rotieren.
Im Preßspalt 21 ist ein Oberflächenschlupf zwischen den Walzen 16 und 17 wirksam,
wobei der durch den Preßspalt 21 hindurchtransportierte Emulsionsfilm im Preßspalt 21
nicht nur in Radialrichtung der Walzen 16 und 17 gespalten, sondern auch in
Tangentialrichtung geschert wird. Ein solcher mit dem Preßspalt 21 vergleichbarer
Preßspalt 23, in welchem aufgrund des Abrollschlupfes ebenfalls eine Scherung des
Flüssigkeitsfilmes erfolgt, befindet sich vorteilhafterweise auch zwischen den Walzen 15
und 16.
Die sechste Walze 17 wird von einem ersten Antrieb 24 rotiert, welcher auch die Rotation
der Druckform 7 antreibt. Die Rotation der sechsten Walze 17 wird vom ersten Antrieb 24
über ein erstes Getriebe 25, z. B. ein Zahnradgetriebe, formschlüssig angetrieben. Das erste
Getriebe 25 ist in der Fig. 2 mittels unterbrochener Linien schematisch dargestellt. Die
Rotation der vierten Walze 15 wird ebenfalls formschlüssig angetrieben, und zwar von
einem als elektrischen Motor ausgebildeten zweiten Antrieb 26 über ein zweites
Getriebe 27, welches auch ein Zahnradgetriebe sein kann. Der zweite Antrieb 26 dient auch
dem Antrieb der Walze 14 über das zweite Getriebe 27.
Die fünfte Walze 16 wird von der vierten Walze 15 über Friktionsmitnahme rotativ
angetrieben, so daß sich eine zwischen den Umfangsoberflächengeschwindigkeiten der
vierten Walze 15 und der sechsten Walze 17 liegende Umfangsoberflächengeschwindigkeit
der fünften Walze 16 einstellt.
Bei vom ersten Antrieb 24 konstant gehaltener Winkelgeschwindigkeit der sechsten
Walze 17 läßt sich der im Preßspalt 21 wirksame Schlupf durch Veränderung der
Winkelgeschwindigkeit der vierten Walze 15 und damit der fünften Walze 16 mittels des
zweiten Antriebs 26 in seiner Größe fein einstellen. Durch eine entsprechende Ansteuerung
des zweiten Antriebes 26 läßt sich einstellen, um welche Geschwindigkeitsdifferenz die
Umfangsoberflächengeschwindigkeit der fünften Walze 16 von jener der sechsten
Walze 17 abweicht und vorzugsweise geringer ist als die
Umfangsoberflächengeschwindigkeit der sechsten Walze 17. Durch diese vorteilhafte
Geschwindigkeitsregelung läßt sich somit die von der fünften Walze 16 auf die sechste
Walze 17 pro Umdrehung der Druckform 7 übertragene Flüssigkeitsmenge genau
einstellen.
In den Fig. 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform dargestellt, gemäß welcher die
Heberwalze 12 - vergleiche Fig. 1 - und die Schlupfwalze bzw. fünfte Walze 16
- vergleiche Fig. 2 - ausgebildet sein kann. Eine Umfangsoberfläche 28 der Walze 12
bzw. 16 besteht aus einem nichtmetallischen Material, welches farbfreundlich ist, so daß es
die Druckfarbe oder die Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion gut annimmt. Das
nichtmetallische Material ist als eine aus Gummi oder Kunststoff bestehende weiche
Beschichtung 33 bzw. als ein solcher Walzenbezug auf einen harten Walzenkern der
Walze 12 bzw. 16 aufgebracht.
Die Umfangsoberfläche 28 weist vorteilhafterweise eine durch Materialabtragung erzeugte
Rauhigkeit mit einer gemittelten Rauhtiefe, die 12 µm oder mehr beträgt, auf. Die durch
Bearbeitung der Umfangsoberfläche 28 erzeugte Oberflächenstruktur 29 läßt sich unter
Verwendung einer geeigneten Schleifscheibe mit hinreichend grobem Korn beim
Rundschleifen der Umfangsoberfläche 28, d. h. beim Überschleifen der bereits auf die
Walze 12 bzw. 16 aufgebrachten weichen Beschichtung, erzeugen. Gegenüber der
Fertigung der bekannten glatten Walzen entstehen somit bei der Fertigung der
strukturierten Walze 12 bzw. 16 keine zusätzlichen Kosten.
Die Oberflächenstruktur 29 ist in den Fig. 3 und 4 übertrieben stark dargestellt und
besteht aus Strukturelementen 30, von denen jedes in Axialrichtung der Walze 12 bzw. 16
gesehen kürzer als die Walze 12 bzw. 16 ist. Die Strukturelemente 30 können z. B. wenige
Millimeter lang sein. Die Strukturelemente 30 erstrecken sich mit ihrer Längsseite im
wesentlichen achsparallel zur Walze 12 bzw. 16 und zueinander. Im Querschnitt
- vergleiche Fig. 4 - gesehen, hat jedes Strukturelement 30 einen breiten Fuß und läuft zu
einer Spitze aus. Mit anderen Worten gesagt, erscheint stark vergrößert jedes der erhabenen
Strukturelemente 30 wie ein kleines Spitzdach. Der Abstand 31 von der Spitze bis zum Fuß
des Strukturelementes 30 verkörpert eine Einzelrauhtiefe. Das arithmetische Mittel aus
solchen Einzelrauhtiefen fünf aufeinanderfolgender Einzelmeßstrecken ist die gemittelte
Rauhtiefe RZ.
Ein wesentliches Merkmal der Strukturelemente 30 ist deren Elastizität in
Umfangsrichtung der Walze 12 bzw. 16. Durch das Umbiegen der Strukturelemente 30
wird die in tangentialer Richtung an diesen angreifende Kraft 32 vorteilhafterweise
kompensiert. Mit anderen Worten gesagt, setzt die strukturierte Umfangsoberfläche 28 in
Umfangsrichtung erfolgenden kleinen Verformungen keinen großen Widerstand entgegen
und fängt die Umfangsoberfläche 28 die Kraft 32 federnd ab. Die Kraft 32 ist bei der
Heberwalze 12 die den Anlaufstoß beim Auftreffen der Heberwalze 12 auf die sich
schneller drehende zweite Walze 11 verursachende Kraft. Bei der Schlupfwalze 16 (fünfte
Walze 16) ist die Kraft 32 besagte Scherkraft im Preßspalt 21.
Weiterhin ergibt sich aus der Oberflächenstruktur 29 der günstige Effekt, daß die zwischen
den erhabenen Strukturelementen 30 zeitweise festgehaltene Druckfarbe bzw. Druckfarbe-
Feuchtmittel-Emulsion eine partielle Verdickung Filmschicht im als Preßspalt 21
bezeichneten elastischen Walzenspalt bewirkt, wodurch die Kraft 32, hier Scherkraft 32,
nicht nur kompensiert sondern auch reduziert wird. Durch die partielle Verdickung des
Flüssigkeitsfilmes läßt sich dieser leichter scheren.
Die Strukturelemente 30 können aufgrund ihrer Funktion als Lamellen 30a und aufgrund
ihrer Form als Grate oder Stege bezeichnet werden. Die Strukturelemente 30 sitzen sehr
dicht beieinander. Die Strukturelemente 30 sind in den Fig. 3 und 4 sowohl in
Umfangsrichtung als auch in Axialrichtung sehr regelmäßig in Reihen ausgerichtet
dargestellt. Unter praktischen Fertigungsbedingungen läßt sich eine solche regelmäßige
Anordnung nur schwer realisieren und sind die Strukturelemente 30 unregelmäßig, jedoch
unter Beibehaltung ihrer zur Walze 12 bzw. 16 und zueinander im wesentlichen
achsparallelen Längsausrichtung angeordnet. Durch die sehr große Anzahl von sich sowohl
in Umfangsrichtung als auch in Axialrichtung zueinander versetzter Strukturelemente 30,
die sich in beiden Richtungen gesehen überdeckend angeordnet sind, ist eine absolut
gleichmäßige Filmdosierung in Preßspalt 21 auf jeden Fall gewährleistet.
In den Fig. 5 und 6 ist eine zweite zur Ausbildung der Walzen 12 und 16 geeignete
Ausführungsform der Umfangsoberfläche 28 dargestellt. Bei der zweiten Ausführungsform
ist die Walze 12 bzw. 16 mit demselben nichtmetallischen Material beschichtet, wie die der
ersten Ausführungsform - vergleiche Fig. 3 und 4 - entsprechende Walze 12 bzw. 16.
Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform sind bei der zweiten Ausführungsform die
Strukturelemente 30 keine Erhebungen auf der Umfangsoberfläche 28 sondern
Vertiefungen in dieser.
Die aus der Draufsicht gesehen in etwa punktförmigen Strukturelemente 30 sind
Näpfchen 30b und durch ein abtragendes Bearbeitungsverfahren in das nichtmetallische
Material eingebracht. Die Strukturelemente 30 können mittels eines spanenden Verfahrens,
z. B. Bohren, oder mittels eines chemischen Verfahrens, z. B. Ätzen, oder mittels eines
thermischen Verfahrens, z. B. durch ein partielles Verdampfen des Materials mit einem
Laserstrahl, in die aus dem nichtmetallischen Material bestehende Umfangsoberfläche 28
eingebracht werden.
Die Strukturelemente 30 können unregelmäßig, z. B. zufallsverteilt, oder regelmäßig, z. B.
gerastert, in der Umfangsoberfläche 28 angeordnet sein. Wie auch bei der ersten
Ausführungsform - vergleiche Fig. 3 und 4 - sind auch bei der zweiten
Ausführungsform die Strukturelemente 30 in Umfangsrichtung gesehen um die gesamte
Walze 12 bzw. 16 herum und in deren Axialrichtung gesehen im wesentlichen über die
gesamte Walzenlänge bzw. Länge des Preßspalte 21 verteilt angeordnet.
Wenn die Strukturelemente 30 den Preßspalt 21 durchlaufen, wird in diesem die in den
Strukturelementen 30 angesammelte Druckfarbe oder Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion
aus den Strukturelementen 30 herausgepreßt. Im Preßspalt 21 wird dadurch
vorteilhafterweise ein verstärkter Schmierfilm bereitgestellt, durch welchen die Scherkraft
oder der Anlaufstoß verringert werden.
Die Strukturelement 30 können auch vollständig durch die weiche Beschichtung
hindurchgehende Bohrungen oder Löcher sein, deren innere Öffnung durch den
Walzenkern, auf dem sich die weiche Beschichtung befindet, verschlossen wird. Auch dies
soll unter dem für die Strukturelemente 30 verwandten Begriff Näpfchen verstanden
werden.
In der Fig. 7 ist eine dritte Ausführungsform der Ausbildung der Umfangsoberfläche 28
der Walze 13 und 16 dargestellt. Die Oberflächenstruktur 29 der Walze 12 bzw. 16 besteht
aus mindestens einem im wesentlichen in Umfangsrichtung der Walze 12 bzw. 16
verlaufenden Strukturelement 30, welches eine in die Umfangsoberfläche 28 eingebrachte
schraubenförmige Nut 30c ist. Das Strukturelement 30 verläuft schraubenförmig um die
Rotationsachse der Walze 12 bzw. 16. Wie auch die in den Fig. 3 bis 6 gezeigten
Walzen 12 und 16, ist die in der Fig. 7 gezeigte Walze 12 bzw. 16 über im wesentlichen
ihre gesamte Länge strukturiert. Mit anderen Worten gesagt, erstreckt sich das
Strukturelement 30 in etwa von der linken bis zur rechten Walzenstirnseite.
Eine Tiefe t des Strukturelement 30, die auch als Nuttiefe bezeichnet werden kann, ist
kleiner als 1 mm, vorzugsweise kleiner als 0,3 mm und z. B. in etwa 0,1 mm.
In manchen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, die Walze 12 bzw. 16 mit
mehreren derartigen Strukturelementen 30 zu versehen. Beispielsweise kann die Walze 12
bzw. 16 mit zwei schraubenförmigen Nuten versehen sein, deren Steigung ähnlich wie bei
einem Links- und einem Rechtsgewinde, entgegengesetzt zueinander verläuft. Auch könne
an Stelle einer schraubenförmigen Nut in manchen Anwendungsfällen auch mehrere
zueinander beabstandete und jeweils in sich geschlossene Ringnuten in die
Umfangsoberfläche 28 als die Strukturelemente 30 eingebracht sein.
Das nichtmetallische Material, aus welchem die Umfangsoberfläche 28 der in Fig. 7
gezeigten Walze 12 bzw. 16 besteht, ist ein harter Gummi oder ein harter Kunststoff.
Beispielsweise kann die Umfangsoberfläche 28 aus Hartgummi mit einer Härte von 80-90
Shore D bestehen. Jedes genannte Strukturelement 30 kann durch spannende Bearbeitung,
z. B. durch Eindrehen, kostengünstig in die Umfangsoberfläche 28 eingebracht werden.
Das schraubenförmige Strukturelement 30 kann ähnlich der Herstellung eines Gewindes in
die Umfangsoberfläche 28 eingedreht bzw. eingeschnitten werden.
Auch in der in der Fig. 7 gezeigten dritten Ausführungsform der Oberflächenstruktur 29
ergibt sich der Vorteil, daß der Flüssigkeitsfilm im Preßspalt 21 eine partiell vergrößerte
Dicke aufweist. Über die Länge des Preßspaltes 21 gesehen schwankt die Dicke des
Flüssigkeitsfilmes zwischen einer Ober- und einer Untergrenze bzw. nimmt die Dicke des
Flüssigkeitsfilmes abwechselnd zu und ab. Somit brauchen nicht über die gesamte Länge
des Preßspaltes 21 dünne Farbschichten bzw. Emulsionsschichten geschert werden und
wird die Kraft 32 verringert.
1
Druckmaschine
2
Druckwerk
3
Druckwerk
4
Druckwerk
5
Druckwerk
6
Druckformzylinder
7
Druckform
8
Feuchtwerk
9
Farbwerk
10
erste Walze
11
zweite Walze
12
Heberwalze
13
Behälter
14
dritte Walze
15
vierte Walze
16
fünfte Walze
17
sechste Walze
18
siebente Walze
19
achte Walze
20
Preßspalt
21
Preßspalt
22
neunte Walze
23
Preßspalt
24
erster Antrieb
25
erstes Getriebe
26
zweiter Antrieb
27
zweites Getriebe
28
Umfangsoberfläche
29
Oberflächenstruktur
30
Strukturelement
30
a Lamelle
30
b Näpfchen
30
c Nut
31
Abstand
32
Kraft
33
Beschichtung
t Tiefe
t Tiefe
Claims (10)
1. Walze (12; 16) für Druckmaschinen (1), deren Umfangsoberfläche (28) mit einer
Oberflächenstruktur (29) versehen ist und aus einem nichtmetallischen Material
besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (12, 16) eine Schlupfwalze (16) oder eine Heberwalze (12) ist.
2. Walze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (12, 16) farb- oder emulsionsführend ist.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (16) beim Drucken permanent an zwei Walzen (15, 17) anliegt.
4. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenstruktur (29) aus einer gewunden verlaufenden Nut (30c) in der
Umfangsoberfläche (28) besteht.
5. Walze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nichtmetallische Material ein harter Gummi oder ein harter Kunststoff ist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenstruktur (29) aus vielen Näpfchen (30b) in der
Umfangsoberfläche (28) besteht.
7. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenstruktur (29) aus Lamellen (30a) besteht.
8. Walze nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Lamellen (30a) bestimmte gemittelte Rauhtiefe
mindestens 12 Mikrometer beträgt.
9. Walze nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das nichtmetallische Material ein weicher Gummi oder ein weicher Kunststoff ist.
10. Druckmaschine (1), insbesondere Offsetdruckmaschine, mit mindestens einer nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildeten Walze (12; 16).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10039279A DE10039279A1 (de) | 1999-09-09 | 2000-08-11 | Walze für Druckmaschinen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19943028 | 1999-09-09 | ||
DE10039279A DE10039279A1 (de) | 1999-09-09 | 2000-08-11 | Walze für Druckmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10039279A1 true DE10039279A1 (de) | 2001-03-15 |
Family
ID=7921310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10039279A Ceased DE10039279A1 (de) | 1999-09-09 | 2000-08-11 | Walze für Druckmaschinen |
Country Status (3)
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