DE10116926A1 - Verfahren zur Ansteuerung eines Gasgenerators für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung eines Gasgenerators für einen Airbag in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines Gasgenerators für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug mit Beschleunigungssensoren, Airbags, Gasgeneratoren und einem Airbagsteuergerät zur Bewertung eines Aufpralls. Die Bewertung des Aufpralls geschieht unter Heranziehen der Signale der Beschleunigungssensoren und zur Ansteuerung eines Gasgenerators. Der Gasgenerator weist ein ansteuerbares Ventil auf, welches in mindestens zwei Zustände mit unterschiedlichem Durchlassquerschnitt gesteuert werden kann. Das Airbagsteuergerät steuert den Gasgenerator in Abhängigkeit der Unfallschwere derart an, dass die Stellung des Ventils des Gasgenerators mehrmals hintereinander zwischen zwei Zuständen wechselt, um den Aufblasvorgang an die Kollision anzupassen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines
Gasgenerators für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist allgemein bekannt, zum Schutz der Fahrzeuginsassen bei
einer Kollision mittels Beschleunigungssensoren an verschiede
nen Stellen im Fahrzeug Beschleunigungswerte zu erfassen, und
mittels eines Steuergeräts in Abhängigkeit der erfassten Be
schleunigungswerte Rückhaltemittel wie Airbag und Gurtstraffer
anzusteuern.
Aus der EP 0458796 B2 ist ein Verfahren zur Auslösung von
Rückhaltemitteln bekannt, bei dem eine Beschleunigung gemessen
und aus den Beschleunigungswerten mittels einer Integration
Geschwindigkeitswerte erzeugt werden, welches die unfallbeding
te Geschwindigkeitsabnahme wiederspiegeln. Als Kriterium für
die Ansteuerung eines Airbags ist ein Schwellwert für das
Geschwindigkeitssignal vorgebbar, welcher in Abhängigkeit von
Parametern, die während der Kollision erfasst werden, veränder
bar ist.
Weiterhin sind zwei- oder mehrstufige Gasgeneratoren zum Befül
len des Airbags bekannt, bei denen die Zündung der zweiten
Stufe zeitversetzt nach der Zündung der ersten Stufe erfolgt.
Um den Befüllvorgang des Airbags an eine Unfallschwere anzupassen,
werden gegebenenfalls nicht alle Stufen des Gasgenerators
gezündet, oder es wird die Zeitdauer zwischen zwei Zündzeit
punkten verändert.
Aus der gattungsbildenden DE 198 16 989 A1 ist es bekannt, die
Unfallschwere nach Größe und Verlauf der unfallbedingten Ge
schwindigkeitsabnahme zu bewerten. Die ermittelte Geschwindig
keitsabnahme wird in einem sogenannten Geschwindigkeits-
Ereignisraum als Funktion der Zeit dargestellt. Dieser
Geschwindigkeits-Ereignisraum ist in mehrere Zonen aufgeteilt,
von denen jede Zone in eindeutiger Weise einem Unfallschwerebe
reich zugeordnet ist. Verläuft die unfallbedingte Geschwindig
keitsabnahme während einer vorgegebenen Zeitdauer beispielswei
se in Zone I, so wird dem Unfall die Unfallschwere I zugeordnet
und die für die Unfallschwere I vorgesehene Ansteuerung des
Airbag-Gasgenerators durchgeführt. Um die Auslösung des Gasge
nerators an die Unfallschwere anpassen zu können ist ein zwei
stufiger Gasgenerator vorgesehen.
Aus der DE 197 02 259 C1 ist ein Gasgenerator bekannt, mittels
dem die Aufblasgeschwindigkeit und der Aufblasdruck besser an
die Unfallschwere angepasst werden können, als dies bei einem
zweistufigen Gasgenerator der Fall ist. Zur Steuerung des
Ausströmvolumens und der Ausströmgeschwindigkeit des Druckgases
ist ein Steuerelement vorgesehen, welches durch ein piezoelekt
risches Element über einen Verstärkungsmechanismus betätigbar
ist. Mittels der stufenlosen Verstellbarkeit des piezoelektri
schen Elements ist der Gasstrom zur Befüllung eines Airbags
steuerbar.
Es kann zur Steuerung des Volumenstroms des Befüllmittels in
den Airbag der Durchlassquerschnitt für das Befüllmittel zum
Befüllen des Airbags mittels einem steuerbaren Ventil gesteuert
werden. Eine Steuerung des Durchlassquerschnitts des Ventils
entspricht einer mittelbaren Steuerung des Volumenstroms des
Befüllmittels in den Airbag.
Alternativ kann zum Zweck der Steuerung des Volumenstroms des
Befüllmittels in den Airbag der Volumenstrom eines Brennmittels
in eine Brennkammer mittels einem steuerbaren Ventil gesteuert
werden. Das Brennmittel erzeugt in der Brennkammer das Befüll
mittel zum Befüllen des Airbags, wobei das erzeugte Volumen des
ausströmenden Befüllmittels vom Volumen des Brennmittels ab
hängt, welches in die Brennkammer geleitet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Ansteuerung eines Gasgenera
tors zum Befüllen eines Airbags in einem Kraftfahrzeug zu
verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merk
male des Anspruchs 1 gelöst.
Zum Befüllen eines Airbags wird ein Gasgenerator von einem
Airbagsteuergerät angesteuert. Hierzu empfängt das Airbagsteu
ergerät die Beschleunigungssignale eines Beschleunigungssensors
und generiert im Auslösefall mittels der Bewertung der Be
schleunigungssignalen ein Steuersignal zur Ansteuerung des
Gasgenerators. Mittels der Ansteuerung des Gasgenerators wird
der Volumenstrom des Befüllmittels aus dem Gasgenerator in den
Airbag beeinflusst. Erfindungsgemäß wechselt das Steuersignal
zur Ansteuerung des Gasgenerators in Abhängigkeit von der
Bewertung des Aufpralls mehrmals zwischen zwei Zuständen, wobei
durch den mehrmaligen Wechsel des Steuersignals das Befüllen
des Airbags der Schwere der Kollision angepasst wird. Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, dass mittels einer
einfachen binären Ansteuerung des Gasgenerators die Schutzwir
kung des Airbags für die Insassen einer Unfallsituation ange
passt werden kann.
Der mehrmalige Wechsel des Steuersignals zwischen den beiden
Zuständen kann insbesondere ein periodischer Wechsel sein. Bei
einem periodischen Wechsel ist die Ansteuerung des Gasgenera
tors mittels eines getakteten Signals möglich.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens weist der Gasgenerator
ein verstellbares Ventil auf, welches in mindestens zwei Verstellzustände
mit unterschiedlichem Durchlassquerschnitt ver
stellt werden kann. Die Ansteuerung des Gasgenerators erfolgt
in der Art, dass die Stellung des Ventils mehrmals hintereinan
der zwischen zwei Zuständen wechselt, wobei die Charakteristik
des mehrmaligen Wechsels zwischen den beiden Ventilstellungen
für das Befüllen des Airbags maßgebend ist. Die Charakteristik
des mehrmaligen Wechsels der Ventilstellungen ist insbesondere
durch die Zeitdauer geprägt, während der sich ein Ventil in
jeweils einer der beiden Ventilstellung befindet, die Zeitdau
er, welche benötigt wird, um ein Ventil von der einen in die
andere Ventilstellungen zu steuern und die Frequenz mit welcher
der Wechsel der Ventilstellungen stattfindet. Eine Variation
des Verhältnisses der Verweildauern des Ventils in den beiden
Ventilstellungen bewirkt eine Veränderung des Befüllvorgangs
des Airbags. Vorteil dieses Verfahrens ist es, dass mit einem
einfachen Ventil, welches in zwei Zustände steuerbar ist, eine
Anpassung des Massestroms beim Befüllen des Airbags an die
erkannte Unfallschwere erfolgen kann.
Das verstellbare Ventil kann am Befüllmittelausgang des Gasge
nerators angeordnet werden um den Volumenstrom des Befüllmit
tels vom Gasgenerator in den Airbag zu steuern, was den Vorteil
hat, dass der Volumenstrom des Befüllmittels direkt mittels des
angesteuerten Ventils gesteuert wird.
In einer alternativ Ausgestaltung, bei einem Gasgenerator,
welcher das Befüllmittel für den Airbag in einer Brennkammer
erzeugt, kann das angesteuerte Ventil den Volumenstrom eines
Reaktionsmittels in die Brennkammer steuern. Vorteil dieser
alternativen Ausgestaltung ist es, dass der Volumenstrom in die
Brennkammer kleiner ist und das Ventil kleiner ausgeführt
werden kann. Zudem kann die Druckdifferenz zwischen Reaktions
mittelvorratskammer und Brennkammer kleiner gewählt werden als
dies bei der Druckdifferenz zwischen Brennkammer und Umgebungs
druck während des Befüllvorgangs möglich ist. Hierdurch können
die mechanischen Anforderungen an das Ventil verringert werden.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens sind die beiden Ventil
einstellungen durch die Zustände "Auf" und "Zu" gegeben, so
dass in dem einen Zustand "Zu" kein, oder eine vernachlässigba
re Menge Gas zum Befüllen des Airbags durch das Ventil strömt
und in dem anderen Zustand "Auf" eine definierte Menge Gas zum
Befüllen des Airbags durch das Ventil strömt. Das Beschleuni
gungssignal wird in einer vorgegebenen Weise bewertet. Vorteil
dieser Ausgestaltung ist, dass die Ansteuerung des Gasgenera
tors einfach ist. Das Gasvolumen zum Befüllen des Airbags ist
allein durch die aufsummierte Zeitdauer vorgebbar, in der sich
das Ventil in der Stellung "Auf" befindet. Hierbei ist voraus
gesetzt, dass die Zeitdauer für den Vorgang des Öffnens und
Schließens des Ventils kurz gegenüber den Zeitdauern ist, in
denen sich das Ventil in den Zuständen "Auf" und "Zu" befindet.
Ist dies nicht gegeben, so ist bei der Bestimmung des Gasvolu
mens die Verstellzeit des Ventils zusätzlich zu berücksichti
gen.
Es kann auch ein Gasgenerator verwendet werden, bei dem das
Ventil in mehr als zwei unterschiedliche Stellungen steuerbar
ist. Mit einem solchen Gasgenerator ist es möglich, das erfin
dungsgemäße Ansteuerverfahren des Gasgenerators zu verbessern
indem wahlweise zwischen mehreren, durch die Ansteuerung vor
gebbaren Ventilstellungen gewechselt wird, wodurch eine bessere
Anpassung des Befüllvorgangs des Airbags an einen Unfall er
reicht werden kann.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Ansteuerung
des Gasgenerators derart, dass das Ventil des Gasgenerators mit
einer vom Steuersignal vorgegebenen Frequenz öffnet. Nach jedem
Öffnen des Ventils bleibt dieses eine fest vorgebbare Zeitdauer
geöffnet nach Ablauf dieser Zeitdauer wird das Ventil wieder
geschlossen. Die vorgebbare Zeitdauer, während der das Ventil
geöffnet bleibt, muss kleiner als eine Periodenlänge der An
steuerfrequenz sein, wenn das Ventil nicht ständig geöffnet
sein soll. Die Frequenz zum Ansteuern des Gasgenerators wird
vom Steuergerät ermittelt, indem das Beschleunigungssignal
verwertet und daraus eine Unfallschwere abgeleitet wird. Einer
Unfallschwere wird entsprechend einer Umrechnungsfunktion oder
einer Tabelle eine Frequenz zugeordnet, mit welcher der Gasge
nerator angesteuert wird. Die Ansteuerfrequenz ist maßgebend
für der Befüllvorgang des Airbags. Vorteilhaft bei dieser
Ausgestaltung des Verfahrens ist, dass durch eine Zuordnung der
Unfallschwere zu einer Frequenz ein einfaches Kriterium zur
Ansteuerung des Gasgenerators gegeben ist, mit dem sich der
Befüllvorgang des Airbags stufenlos anpassen lässt.
Die Bewertung des Beschleunigungssignals zur Ansteuerung des
Ventils erfolgt in der Weise, dass eine mittlere Beschleunigung
ermittelt wird. Die Ermittlung der mittleren Beschleunigung
kann beispielsweise mittels einer einfachen zeitlichen Mitte
lung des Beschleunigungssignals erfolgen. Alternativ hierzu
wird die mittlere Beschleunigung aus der Geschwindigkeitsände
rung ermittelt. Die Geschwindigkeitsänderung wird durch Integ
ration des Beschleunigungssignals errechnet und ist eine häufig
verwendete Größe zur Ermittlung einer Unfallschwere. Die Stei
gung der Geschwindigkeitsänderungskurve bei einer Darstellung
der Geschwindigkeitsänderung als Funktion der Zeit entspricht
der Beschleunigung. Eine lineare Regression der Geschwindig
keitsänderungskurve entspricht einer mittleren Beschleunigung.
Mittels der mittleren Beschleunigung wird ein Parameter zur
Ansteuerung des Gasgenerators herangezogen, welcher eine gute
Unterscheidung zwischen verschiedenen Unfallschweren ermög
licht. Vorteil dieser Weiterbildung des Verfahrens ist, dass
zur Auswertung der Geschwindigkeitsänderung lediglich eine
lineare Regression durchzuführen ist.
In einer alternativen Ausgestaltung kann das Verfahren mit
einem Gasgenerator durchgeführt werden, welcher anstelle eines
steuerbaren Ventils, ein Reaktionsmittel aufweist, welches in
diskreten Stufen zündbar ist. Beispielsweise kann eine diskrete
Anordnung von Brennstofftabletten mit jeweils einem ansteuerba
ren Zünder versehen sein, so dass jede Brennstofftablette
einzeln gezündet werden kann.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird der ermittelten
mittleren Beschleunigung ein Spannungssignal zugeordnet, wel
ches die Beschleunigung zu einer Spannung in Bezug setzt.
Mittels eines Spannungs-/Frequenzwandlers wird aus dem Span
nungssignal die Frequenz zur Ansteuerung des Gasgenerators
erzeugt. Somit kann auf eine einfache Weise die Frequenz zur
Ansteuerung des Gasgenerators erzeugt werden.
Zusätzlich zur Anpassung des Befüllvorgangs des Airbags an die
erkannte Unfallschwere kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch eine Anpassung des Befüllvorgangs an die Insassen eines
Fahrzeugs, beispielsweise an deren Größe, Gewicht und Position
erfolgen. Als weitere Parameter zur Steuerung des Gasgenerators
können fahrdynamische Größen wie die Eigengeschwindigkeit des
Fahrzeugs und Umgebungsgrößen wie die Differenzgeschwindigkeit
zwischen dem eigenen Fahrzeug und einem Kollisionsobjekt heran
gezogen werden. In Situationen, in denen eine Gefährdung eines
Insassen durch das Befüllen des Airbags vorhanden ist, kann die
Ansteuerung des Gasgenerators so verändert werden, dass eine
Verletzungsgefahr, welche aufgrund der Entfaltung des Airbags
entsteht, stark verringert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ansteuerung eines
Gasgenerators ist eine Korrektur einer vorhergehenden Unfallbe
wertung möglich, da der Befüllvorgang noch während des Befüll
vorgangs verändert werden kann. Deshalb kann die Entscheidung
über die Unfallschwere mit einer gewissen Unschärfe getroffen
werden, wodurch eine frühzeitige Entscheidung ermöglicht wird.
Dies ermöglicht ein frühzeitiges Befüllen des Airbags, wodurch
dessen Schutzwirkung erhöht und gleichzeitig die vom Airbag
ausgehende Insassenbelastung reduziert wird.
Nachfolgend wird eine vorteilhafte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung näher beschrie
ben. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ein einfaches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur Ansteuerung eines Gasgenerators.
Fig. 2 ein einfaches Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Durchführung einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens,
wobei der Gasgenerator mit einem Frequenzsignal angesteuert
wird.
Fig. 3 eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs der ermittelten
Geschwindigkeitsänderungen eines Fahrzeugs bei unterschiedli
chen Unfallschweren.
Die Fig. 1 zeigt ein einfaches Flussdiagramm des erfindungsge
mäßen Verfahrens zur Ansteuerung eines Gasgenerators. In
Schritt 101 wird von einem Beschleunigungssensor eine Beschleu
nigung erfasst und es wird in Schritt 102 ein Beschleunigungs
signal an eine Datenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise
das Airbagsteuergerät weitergeleitet. In der Datenverarbei
tungseinrichtung erfolgt in Schritt 103 die Signalverarbeitung,
das heißt es wird aus dem Beschleunigungssignal eine Unfall
schwere ermittelt. Hierbei können weitere Daten, beispielsweise
Beschleunigungssignale von anderen Sensoren herangezogen wer
den. Ist die Unfallschwere ermittelt, so wird in Schritt 104
entsprechend einer vorgebbaren Funktion, der ermittelten Un
fallschwere eine Frequenz zugeordnet, welche zur Ansteuerung
des Gasgenerators dient. Anschließend wird in Schritt 105,
gegebenenfalls ein Frequenzsignal erzeugt, und mittels dem
Frequenzsignal wird der Gasgenerator in Schritt 106 angesteu
ert.
Die Fig. 2 zeigt ein einfaches Blockschaltbild einer Vorrich
tung zur Durchführung einer vorteilhaften Ausgestaltung des
Verfahrens, wobei der Gasgenerator mit einem Frequenzsignal
angesteuert wird. Im signalverarbeitenden Teil 201 wird aus dem
Beschleunigungssignal eine mittlere Beschleunigung als Maß für
die Unfallschwere ermittelt. Mittels der ermittelten Unfall
schwere wird ein konstantes Spannungssignal erzeugt, dessen
Spannung mit der Unfallschwere ansteigt. Dieses Spannungssignal
wird zu einem Spannungs-/Frequenzwandler 202 übertragen, in
welchem das Spannungssignal in ein Frequenzsignal umgewandelt
wird. Das Frequenzsignal ist das Ansteuersignal für den Gasge
nerator 203. Im Beispiel der Fig. 2 ist das Frequenzsignal ein
pulsartiges Signal, wobei das Ventil des Gasgenerators geöffnet
wird, falls das Frequenzsignal eine ansteigende Flanke auf
weist. Die Pulse zur Ansteuerung des Gasgenerators haben eine
festgelegte zeitliche Länge T, so dass eine Erhöhung der Fre
quenz eine Erhöhung des Volumenstroms zum Befüllen des Airbags
bewirkt. Der Airbag wird somit bei höherer Ansteuerfrequenz
schneller befüllt.
Ist die Unfallschwere unterhalb einer Auslöseschwelle, so
enthält das Steuersignal keine Pulse 203a zum Öffnen des Gasge
neratorventils, die Ansteuerfrequenz beträgt 0 Hz und das
Ventil wird nicht geöffnet. Ab einer vorgebbaren Unfallschwere
erzeugt der Spannungs-/Frequenzwandler 202 eine Frequenz größer
0 Hz und der Airbag wird befüllt 203b. Mit zunehmender Unfall
schwere wird die Frequenz des Ansteuersignals erhöht, 203c und
203d, so dass der Airbag schneller befüllt wird. Hat die Un
fallschwere einen vorgegebenen Wert überschritten, so wird das
Ventil dauerhaft in geöffnetem Zustand gehalten 203e. Diese
Schwelle ist spätestens dann erreicht, wenn die Hälfte der
Periodenlänge der Ansteuerfrequenz kürzer ist als die vorgege
bene Länge der Steuerpulse T.
Das Gesamtfüllvolumen des Airbags kann unabhängig von der
Füllgeschwindigkeit geregelt werden. Das Füllvolumen zu einem
betrachteten Zeitpunkt ergibt sich als die aufsummierte Befüll
menge des Füllgases, abzüglich der bereits aus dem Airbag
ausgeströmten Menge des Füllgases. Das Gesamtfüllvolumen am
Ende des Befüllvorgangs kann durch die Steuerung des Befüllvor
gangs, insbesondere die Steuerung der Gesamtdauer der Befüllung
verändert werden.
Die Fig. 3 zeigt eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs der
ermittelten Geschwindigkeitsänderung eines Fahrzeugs bei unter
schiedlichen Unfallschweren. Es ist für drei verschiedenen
Unfallschweren (301, 302, 303) die Geschwindigkeitsänderung als
Funktion der Zeit aufgetragen. Die dargestellten Geschwindig
keitsänderungen entsprechen einem Frontalaufprall mit zunehmen
der Unfallschwere, ausgehend von der geringsten Unfallschwere
in Kurve 301, hin zur größten Unfallschwere in Kurve 303. Eine
für die Ansteuerung des Airbags relevante Beschleunigung des
Fahrzeugs tritt um so früher auf, je stärker der Aufprall ist,
der bei t = 0 s stattfand. Beim stärksten Aufprall erfolgt die
Beschleunigung deutlich früher (ca. 0,01 s nach dem Aufprall,
Kurve 303) als beim schwächsten Aufprall (ca. 0,025 s nach dem
Aufprall, Kurve 301). Zudem verläuft die Kurve der Geschwindig
keitsänderung mit zunehmender Unfallschwere auch steiler, so
dass die Steigung einer Regressionsgeraden (304, 305, 306) ein
gutes Kriterium für die Unfallschwere darstellt.
Es ist möglich eine Regression zu einem relativ frühen Zeit
punkt durchzuführen und den Gasgenerator entsprechend früh
anzusteuern, da mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine
Veränderung oder Korrektur des Befüllvorgangs noch während des
Befüllvorgangs des Airbags möglich ist. Hierfür ist lediglich
eine Änderung der Ansteuerfrequenz nötig. Beispielsweise kann
immer eine erste lineare Regression durchgeführt und gegebenen
falls der Gasgenerator angesteuert werden, wenn die Geschwin
digkeitsdifferenz Dv zwischen einem Zeitpunkt t und einem
Zeitpunkt t + t1 einen vorgebbaren Wert überschreitet. Die
Geschwindigkeitsdifferenz Dv und die Zeit t1 werden so vorgege
ben, dass zur Ansteuerung des Gasgenerators zum Befüllen des
Airbags sichergestellt werden kann, dass die Geschwindigkeits
änderung Dv durch einen Unfall verursacht ist. Der Zeit t1 kann
im Fall der Fig. 3 beispielsweise t1 = 0,005 s gewählt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Gasgenerators für einen
Airbag, zur Anwendung in einem Kraftfahrzeug mit
einem Beschleunigungssensor,
einem Airbag,
einem Gasgenerator, welcher ein Befüllmittel zum Befüllen des Airbags abgibt, und
einem Airbagsteuergerät, welches eine Kollision bewertet, und welches mittels eines Steuersignals den Gasgenerator ansteuert, wobei das Steuergerät zur Bewertung der Kollisi on die Signale der Beschleunigungssensoren verwertet,
wobei bei dem Gasgenerator der Volumenstrom des abgegebenen Befüllmittels, während des Befüllvorgangs durch das Steuer signal beeinflussbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersignal in Abhängigkeit von der Bewertung des Auf pralls mehrmals zwischen zwei Zuständen wechselt, wobei durch den mehrmaligen Wechsel des Steuersignals das Befüllen des Airbags der Schwere der Kollision angepasst wird.
einem Beschleunigungssensor,
einem Airbag,
einem Gasgenerator, welcher ein Befüllmittel zum Befüllen des Airbags abgibt, und
einem Airbagsteuergerät, welches eine Kollision bewertet, und welches mittels eines Steuersignals den Gasgenerator ansteuert, wobei das Steuergerät zur Bewertung der Kollisi on die Signale der Beschleunigungssensoren verwertet,
wobei bei dem Gasgenerator der Volumenstrom des abgegebenen Befüllmittels, während des Befüllvorgangs durch das Steuer signal beeinflussbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersignal in Abhängigkeit von der Bewertung des Auf pralls mehrmals zwischen zwei Zuständen wechselt, wobei durch den mehrmaligen Wechsel des Steuersignals das Befüllen des Airbags der Schwere der Kollision angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gasgenerator ein verstellbares Ventil aufweist, welches mit
tels der Ansteuerung des Gasgenerators in mindestens zwei
Verstellzustände mit unterschiedlichem Durchlassquerschnitt
verstellt werden kann, und das Airbagsteuergerät in Abhän
gigkeit von der Bewertung des Aufpralls den Gasgenerator
derart ansteuert, dass das Ventil des Gasgenerators mehrmals
hintereinander zwischen zwei Verstellzuständen wechselt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
mittels einem verstellbaren Ventil am Gasgeneratorausgang,
der Volumenstrom des Befüllmittels, zur Befüllung des Air
bags gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
mittels einem verstellbaren Ventil am Gasgeneratoreingang,
der Volumenstrom eines Reaktionsmittels in den Gasgenerator
gesteuert werden kann, wobei das Reaktionsmittels zur Erzeu
gung eines Befüllmittels für den Airbag vorgesehen ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Ventil in die beiden Zustände "Auf" und
"Zu" gesteuert werden kann, und dass der Gasgenerator derart
angesteuert wird, dass die Stellung des Ventils mehrmals
hintereinander zwischen den Zuständen "Auf" und "Zu" wech
selt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Gasgenerator vom Airbagsteuergerät derart angesteuert wird,
dass das Ventil des Gasgenerators mit einer vom Steuersignal
vorgegebenen Frequenz öffnet und anschließend nach einer
fest vorgebbaren Zeitdauer wieder schließt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
mehrmalige Wechsel des Steuersignals die Zündung diskret
zündbarer Reaktionsmittel im Gasgenerator steuert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Gasgenerator des Airbags mit einer
vom Airbagsteuergerät vorgegebenen Frequenz angesteuert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bewertung des Aufpralls zur Ansteu
erung des Gasgenerators aufgrund einer ermittelten mittleren
Beschleunigung erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
mittlere Beschleunigung mittels einer linearen Regression
des Kurvenverlaufs der Geschwindigkeitsänderung als Funktion
der Zeit ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Signal für die mittlere Beschleunigung erzeugt wird, welches
einer Beschleunigung in eindeutiger Weise eine Spannung zu
ordnet, und dass die Frequenz zur Ansteuerung des Gasgenera
tors mittels eines Spannungs-/Frequenzwandlers aus dem Sig
nal der mittleren Beschleunigung erzeugt wird.
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