DE10123763A1 - Schnittstelle und Verfahren zur Handhabung von zusammengesetzten Dokumenten - Google Patents
Schnittstelle und Verfahren zur Handhabung von zusammengesetzten DokumentenInfo
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- G06Q10/00—Administration; Management
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Abstract
Ein System und ein Verfahren zur Überwachung des Druckpositions-Workflows (100) wird offenbart. Das System umfasst Workflow-Management-Software, die die Verfahrensschritte des Workflows (100), nämlich den Auftragsbeginn (102), den Auftragseingang (104), die Auftragsbearbeitung (106), die Druckproduktion (108) und die Auftragsvollendung (110) überwacht und erleichtert. Die Workflow-Management-Software umfasst eine integrierte objektorientierte Schnittstelle (400), die den Workflow (100) visuell darstellt und mittels derer in den Workflow (100) eingegriffen werden kann. Außerdem bietet die Software die Funktionalität, zusammengesetzte Dokumente als geordnete Sammlungen von Dokumenten zu erstellen, zu bearbeiten und zu verändern.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine in einen Computer integrierbare Schnittstelle zur
Darstellung und Steuerung eines Workflows für den Auflagendruck gemäß dem Anspruch
1 und ein Verfahren zur Darstellung und Steuerung eines Workflows für den
Auflagendruck gemäß dem Anspruch 34.
Quasi jeder Computerbesitzer verfügt heute über einen Drucker und ist in der Lage,
qualitativ hochwertige Dokumente auszudrucken. Die Möglichkeit, Dokumente in hoher
Auflage und mit besonderer Nachbearbeitung (z. B. gebundene Dokumente) herzustellen,
bieten jedoch auch heute noch nur kommerzielle Schnelldruckereien und firmeneigene
Hausdruckereien. Die Produktion von Dokumenten in hoher Auflage und mit
Nachbearbeitung wird allgemein als Hochleistungs- oder Auflagendruckproduktion
bezeichnet. Ein Hochleistungs- oder Auflagendrucker ist eine Druckvorrichtung, die zur
schnellen Produktion von Dokumenten in hoher Auflage geeignet ist. Diese Drucker haben
in der Regel eine hohe Kapazität in der Handhabung von Papier und bieten die
Möglichkeit, verschiedene Arten von Daten aus verschiedenen Quellen zu verarbeiten und
die Dokumente nach dem Druckvorgang weiter zu bearbeiten, z. B. zu binden. Trotz des
hohen Automatisierungsgrads von Hochleistungsdruckern und der weiten Verbreitung der
Computertechnologie insbesondere im Bereich des Desktop Publishings ist der
Auflagendruck immer noch ein komplexer Prozess, der auch manuelle Schritte einschließt.
In einer Druckerei gehört es zum Tagesgeschäft, dass Kunden eine Vorlage liefern, von der
sie ein fertiges Druckprodukt, z. B. eine gebundene Broschüre, ein dreifach gefalztes
Faltblatt oder ein mit Ringbindung versehenes Notizbuch, in der Regel in höherer Auflage
von beispielsweise 1000 Stück erstellt haben möchten. Eine Kombination aus der Vorlage
und den Anweisungen zur Herstellung des fertigen Produkts wird als "Job" oder
"Druckauftrag" bezeichnet. Die Vorlage kann in Papierform oder in elektronischer Form,
z. B. auf Diskette, CD ROM oder Band, geliefert werden oder auch direkt über ein
Netzwerk (z. B. das Internet) an die Druckerei gesandt werden.
Nach der Übergabe der Vorlage erläutert der Kunde seine Anweisungen zur Fertigstellung
des Druckprodukts, die ein Angestellter der Druckerei in Form einer Auftragsbeschreibung,
eines so genannten Job Tickets, aufnimmt. Das Job Ticket liegt in der Regel in Papierform
vor und enthält alle Informationen zur Fertigstellung des Druckprodukts. Anschließend
wird der Druckauftrag an den Maschinenbediener weitergeleitet, der die Maschine zur
Produktion des Druckprodukts einrichtet. Der Maschinenbediener hat die Aufgabe, die
Vorlage für den Druckvorgang vorzubereiten und die Maschine mit dem für den
Druckauftrag geeigneten Material zu bestücken, d. h. den Papiervorrat und den Vorrat an
zum Binden benötigtem Material aufzufüllen, um eine reibungslose Produktion des
gewünschten Produkts zu gewährleisten.
Diese Aufgabe erscheint relativ einfach; sie kann jedoch durch verschiedene Faktoren
schnell höchst kompliziert werden. Die vom Kunden gelieferten Vorlagen sind z. B. häufig
nicht zum direkten Einsatz im Auflagendrucker geeignet, sondern liegen unter Umständen
nur in Form von Rohmanuskripten vor, die grundlegend formatiert werden müssen, um den
typographischen Erfordernissen (z. B. benötigte Seitenränder) gerecht zu werden. Es kann
auch der Fall sein, dass die Vorlage zwar formatiert ist, die Formatierung aber für das
Binden der Druckprodukte ungeeignet ist, da der Text z. B. zu wenig Rand lässt, so dass
beim Binden ein Teil des Texts unlesbar wird. In manchen Fällen, z. B. bei der Produktion
von Büchern, muss die Vorlage besonders bearbeitet werden, damit z. B. die erste Seite
eines Kapitels auf der Vorderseite einer Seite erscheint. Diese Bearbeitung wird als
Ausschießen bezeichnet und ist für Broschüren, Flugblätter und alle anderen Arten von
Druckprodukten meist unterschiedlich. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Kunde
mehrere separate Vorlagen liefert, die zu einem gebundenen Buch mit Einband
zusammengefasst werden sollen.
Ein weiterer Aspekt, der den Druckauftrag kompliziert, betrifft die Auswahl der benötigten
Materialien und das Bestücken der Maschine. Ein Druckauftrag erfordert mitunter die
Verwendung verschiedener Papiersorten, z. B. Papier unterschiedlicher Grammatur oder
Farbe. Außerdem erfordern manche Druckaufträge das Einfügen von Registern an
bestimmten Stellen im Dokument. Bei wieder anderen Druckaufträgen soll möglicherweise
jede Seite eine bestimmte Anmerkung enthalten, z. B. eine sog. Bates-Nummer, wie sie in
den USA für Dokumente, welche die Tabakindustrie betreffen, vorgeschrieben ist.
Bei einem derart komplizierten Verfahren zur Herstellung eines fertigen Druckprodukts
treten unweigerlich Fehler auf. Es besteht z. B. die Gefahr, dass die Maschine mit dem
falschen Papier bestückt wird oder dass die Seitenränder zu klein berechnet werden und
sich der Text zu nah am für die Bindung benötigten Bereich befindet.
Hochleistungsdrucker arbeiten mit sehr hohen Geschwindigkeiten und produzieren z. B.
mehr als eine Seite pro Sekunde. Daher werden Fehler im fertigen Druckprodukt oft erst
nach geraumer Zeit erkannt, wodurch Zeit und Material verschwendet werden.
Demgemäß besteht Bedarf an einer in einen Computer integrierbare Schnittstelle zur
Darstellung und Steuerung eines Workflows für den Auflagendruck.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der eine in einen Computer integrierbare Schnittstelle zur
Darstellung und Steuerung eines Workflows für den Auflagendruck vorgesehen ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit
einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 34 gelöst. Weitere Merkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Schnittstelle umfasst ein Display, ein erstes Dokumentobjekt, das
für ein Dokument steht, das weiterhin einen Inhalt enthält und eine Formatierung enthält,
die mindestens eine Seite des Dokuments definiert, wobei das erste Dokumentobjekt mit
einer ersten visuellen Darstellung auf dem Display verknüpft ist; ein
Dokumentticketobjekt, das für globale Dokumentattribute steht, wobei das
Dokumentticketobjekt mit einer zweiten visuellen Darstellung auf dem Display verknüpft
und mit dem ersten Dokumentobjekt verknüpfbar ist; ein Seitenobjekt, das für ein
Seitenattribut der mindestens einen Seite steht, wobei das Seitenobjekt mit einer dritten
visuellen Darstellung auf dem Display verknüpft und mit dem ersten Dokumentobjekt
verknüpfbar ist, und ein Buchobjekt, das für eine geordnete Verknüpfung des mindestens
einen ersten Dokumentobjekts mit einem zweiten Dokumentobjekt stehen kann, wobei das
zweite Dokumentobjekt mit einem Buchdokument verknüpft ist, das eine geordnete
Sammlung aller Dokumente in dem mindestens einen ersten Dokumentobjekt enthält, und
wobei das Buchobjekt ferner mit einer vierten visuellen Darstellung auf dem Display
verknüpft ist; und eine erste Eingabevorrichtung zum selektiven gegenseitigen Verknüpfen
von mindestens zwei der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung; wobei die
Verknüpfung der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung eine Verknüpfung der
jeweiligen Objekte bewirkt.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Steuerung des Druckproduktions-Workflows sieht
vor, dass eine erste visuelle Darstellung eines Dokuments auf einem Display dargestellt
wird; dass eine zweite visuelle Darstellung von globalen Dokumentattributen, die mit dem
Dokument auf dem Display verknüpfbar sind, dargestellt wird; dass die erste visuelle
Darstellung mit der zweiten visuellen Darstellung selektiv verknüpft wird; und dass die
globalen Dokumentattribute auf der Basis dieser Verknüpfung mit dem Dokument in der
Weise verbunden werden, dass die globalen Dokumentattribute dem Dokument
zugewiesen sind; Darstellen einer dritten visuellen Darstellung eines zusammengesetzten
Dokuments, die mit einer geordneten Sammlung eines Dokuments oder mehrerer
Dokumente auf dem Display verknüpfbar ist; selektives Verknüpfen der dritten visuellen
Darstellung mit einer ersten visuellen Darstellung oder mehreren ersten visuellen
Darstellungen; und Erstellen eines Buchdokuments auf der Basis dieser Verknüpfung,
wobei das Buchdokument eine vierte visuelle Darstellung hat, die mit der dritten visuellen
Darstellung verknüpft ist und eine geordnete Sammlung der geordneten Dokumente
enthält.
Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen in Zusammenhang mit den beigefügten, nachfolgend
aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm, in dem ein bevorzugter Workflow für den Auflagendruck
dargestellt ist,
Fig. 2 ein Flussdiagramm, in dem die verschiedenen Funktionalitäten der bevorzugten
Ausführungsform des Workflows dargestellt sind,
Fig. 3 ein Blockdiagramm einer bevorzugten Software-Architektur, wie sie im
Zusammenhang mit den in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen eingesetzt
werden kann,
Fig. 4 ein Display einer grafischen Benutzerschnittstelle (GUI) gemäß der bevorzugten
Ausführungsform,
Fig. 5 eine Möglichkeit der Integration der bevorzugten Ausführungsform in den
Workflow der Druckerei, und
Fig. 6 eine Möglichkeit der Integration der bevorzugten Ausführungsform in den
Workflow der Druckerei, wobei eine Komponente zur Automatisierung des
Workflows vorgesehen ist.
In Fig. 1 ist ein Flussdiagramm des Produktions-Workflows 100 in einer typischen
Druckerei für den Auflagendruck dargestellt. Ein Workflow enthält die Aufgaben,
Prozessschritte, betroffenen Organisationen oder Personen, Informationen zu den Eingaben
und der gewünschten Ausgabe sowie die benötigten Tools für jeden Schritt eines
Geschäftsvorgangs. Wie nachfolgend erläutert wird, kann der Workflow-Ansatz zur
Analyse und Durchführung eines Geschäftsvorgangs wie dem Auflagendruck mit einem
objektorientierten Ansatz kombiniert werden, der sich auf die einzelnen zugehörigen
Objekte und Prozesse wie Dokumente, Seiten, Daten und Datenbanken konzentriert. Die
Bezeichnung "objektorientiert", wie sie im Sinne der vorliegenden Anmeldung im
Zusammenhang mit den beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, bedeutet
nicht, dass ein objektorientierter Programmierungsansatz die einzige Möglichkeit zur
Umsetzung der beschriebenen Ausführungsformen bildet.
Fig. 1 zeigen ein typisches Computernetzwerk 112 in einer Druckerei, insbesondere in
einer Digitaldruckerei, das Computer-Workstations 114, 116, Server 118, 120 und
Hochgeschwindigkeits-Ausgabegeräte 122 einschließt. Die Server 118, 120 umfassen
Netzwerk-Server 118 und Druckserver 120. Die Topologie des Netzwerks 112 ist in der
Regel in seiner Struktur an den Workflow 100 der Druckerei angepasst. Das Netzwerk
kann z. B. als ein verkabeltes oder kabelloses Ethernet oder als eine beliebige andere Form
eines lokalen Netzwerks (local area network, LAN) ausgebildet sein. Weiterhin kann das
Netzwerk 112 über Kabelverbindungen oder kabellose Verbindungen zu größeren
Netzwerken, z. B. zum Internet, oder über ein virtuelles privates Netzwerk zu anderen
LAN verfügen.
Der Produktions-Workflow 100 umfasst die Prozessschritte des Auftragsbeginns 102, des
Auftragseingangs 104, der Auftragsbearbeitung 106, der Druckproduktion 108 und der
Auftragsvollendung 110. Mehrere dieser Prozessschritte können kombiniert werden, oder
es können weitere Prozessschritte vorgesehen sein. Am Auftragsbeginn 102 geht der
Auftrag in Form einer Vorlage und Anweisungen ein; diese Informationen zusammen
bilden den Druckauftrag oder Job. Dabei liefert der betreffende Kunde den Druckauftrag
oder Job persönlich in Papierform oder in elektronischer Form in der Druckerei ab oder
übermittelt ihn per Telefon, Fax, Post, E-Mail oder über ein Netzwerk, z. B. das Internet.
Ein Druckauftrag oder Job kann mehrere Dokumente und mehrere Anweisungsfolgen
umfassen, z. B. auch mehrere Dokumente, die jeweils ein Kapitel eines Buchs darstellen,
und ein Dokument für den Bucheinband. Dieser beispielhafte Druckauftrag kann weiterhin
die Anweisungsfolge zur Herstellung des Buchs aus den einzelnen Kapiteln und eine
Anweisungsfolge zur Herstellung des Einbands umfassen. Wie im Folgenden erläutert
wird, kann weiterhin eine dritte Anweisungsfolge vorliegen, die das Zusammenfügen von
Buch und Einband betrifft.
Bei Auftragseingang 104 erhält die Druckerei den Druckauftrag, der nun in das
Produktionssystem oder den Workflow der Druckerei eingegliedert wird. Die Anweisungen
des Kunden sind in der Regel auf einem besonderen Formular aufgeführt, das als
Auftragsbeschreibung oder "Job Ticket" bezeichnet wird. Dieses Ticket kann auch
elektronisch erstellt worden sein und in elektronischer Form vorliegen. Für Standard-
Anweisungen können vorgefertigte Job Tickets vorgesehen sein. Eine Druckerei kann z. B.
vorgefertigte Job Tickets bereithalten, die Anweisungen für das Vervielfältigen von
Dokumenten, deren Lochung mit drei Löchern und deren anschließendes Zusammenfügen
durch Dreiring-Bindung enthalten. Wenn ein derartiger Auftrag häufig nachgefragt wird,
können solch vorgefertigte Job Tickets Zeit und Aufwand sparen, da der
Druckereiangestellte, der den Auftrag entgegennimmt, nur kundenspezifische Details (z. B.
die Auflagenhöhe) auf dem Formular vermerken muss. Vorgefertigte Job Tickets können
also zur Standardisierung der Auftragsabwicklung und zur Fehlervermeidung beitragen. In
einer besonders einfachen Form kann der Auftragseingang 104 nur darin bestehen, dass die
Vorlagendokumente zusammen mit den Auftragsanweisungen eingehen, ein Job Ticket
erstellt wird und der Druckauftrag in einen Ordner einsortiert und bis zu seiner Bearbeitung
in nachfolgenden Prozessschritten abgelegt wird.
In Druckereien, die Druckaufträge elektronisch abwickeln, wird im Rahmen des
Auftragseingangs 104 der Auftrag in das elektronische Produktionssystem der Druckerei
eingegeben. Wurde die Vorlage in Papierform geliefert, so muss sie zunächst elektronisch
in das Computersystem der Druckerei eingelesen werden. Bei in elektronischer Form
vorliegenden Vorlagen müssen die Vorlagendateien im Computersystem der Druckerei
gespeichert werden.
Für den Auftragseingang 104 umfasst das Netzwerk 112 mindestens eine Kundenbereichs-Work
station 114, die sich im Auftragsannahme-Bereich der Druckerei oder am
Arbeitsplatz eines Druckereiangestellten befindet oder aber zur Selbstbedienung für den
Kunden aufgestellt wurde. Diese Workstations 114 werden für den Auftragseingang 104
verwendet und können in der Regel die verschiedensten Arten elektronischer Medien
verarbeiten, z. B. Disketten, CD ROMs, Bänder etc. und/oder sie können Aufträge über das
Internet oder eine andere Art von Netzwerkverbindung mit dem Kunden empfangen.
Außerdem sind diese Workstations 114 in der Regel für die verschiedensten Dateiformate
geeignet, z. B. die Formate der Microsoft-Office™-Produktfamilie, die von der Microsoft
Corporation mit Sitz in Redmond, Washington hergestellt werden, sowie die Dateiformate
anderer Desktop-Publishing-Programme wie Aldus Pagemaker™ oder QuarkXpress™ der
Firma Quark Inc. in Denver, Colorado. Weiterhin sollten diese Workstations 114 auch zur
Bearbeitung von "druckfertigen" Dateiformaten wie Portable Document Format™ (PDF-Dateien),
Postscript™ (PS-Dateien), beide von der Firma Adobe Systems, Inc. in San Jose,
Kalifornien oder Printer Control Language (PCL-Dateien) der Firma Hewlett Packard in
Palo Alto, Kalifornien geeignet sein, die im Folgenden behandelt werden. Darüber hinaus
sind die Workstations 114 vorzugsweise auch für Bilddateien z. B. im Tagged Image File
Format (TIFF-Dateien), im Bitmap Format (BMP-Dateien) und/oder für PCX-Dateien
geeignet. Die Workstations 114 können auch einen Scanner 116 umfassen, mittels dessen
Vorlagen in Papierform in das Computersystem eingelesen werden können. Da Scanner
jedoch kompliziert in der Handhabung sind, befinden sie sich in vielen Druckereien eher
im Bereich der Auftragsbearbeitung 106 und werden nur von geschultem Fachpersonal
bedient, wie im Folgenden näher erläutert wird. Die Workstations 114 dienen ferner zur
Ausarbeitung eines Job Tickets in Papierform oder in elektronischer Form, das sämtliche
Anweisungen zur Durchführung des Druckauftrags beinhaltet. Die Erstellung des Job
Tickets kann automatisch, z. B. anhand von vorgefertigten Tickets, oder manuell erfolgen
oder eine Kombination aus automatischen und manuellen Schritten vorsehen und wird im
Folgenden näher erläutert.
Die Auftragsbearbeitung 106 umfasst das Bearbeiten der Dokumente für den
Druckvorgang auf der Basis der im Ticket aufgeführten Anweisungen. In Papierform
vorliegende Dokumente werden im Rahmen der Auftragsbearbeitung 106 zur Erzeugung
einer sinngetreuen und fehlerfreien elektronischen Wiedergabe zunächst gescannt. Sobald
die Dokumente in elektronischer Form vorliegen, müssen sie in ein Dateiformat gebracht
werden, in dem sie sowohl editiert als auch gedruckt werden können. Dadurch wird
vermieden, dass die Druckereiangestellten mit verschiedenen Programmen arbeiten
müssen. Außerdem müssen komplexe Dokumente nicht erst aus unterschiedlichen
elektronischen Dateiformaten zusammengefügt werden.
Ein Kunde kann z. B. zwei verschiedene Dokumente liefern, von denen eines den Inhalt
eines Buches und das andere Fotos beinhaltet, die an bestimmten Stellen in das Buch
eingefügt werden sollen. Das zusammengestellte Buch soll schließlich möglicherweise mit
fortlaufenden Seitenzahlen versehen werden. Der Inhalt des Buchs kann z. B. als
Microsoft-Word™-Datei vorliegen, während die Bilder möglicherweise als Adobe-
Photoshop™-Datei gespeichert sind. Es ist zwar mittels der beiden Softwarepakete
möglich, zu ermitteln, auf welchen Seiten die Fotos eingefügt werden sollen, und eine
entsprechende Seitennummerierung einzufügen, dies ist jedoch ein zeitaufwendiger und
komplizierter Vorgang. Hierzu muss der Bearbeiter mit vielen unterschiedlichen
Softwarepaketen vertraut sein, und es besteht immer die Gefahr, dass er mit einer vom
Kunden gewählten bestimmten Software nicht umgehen kann. Daher ist es effizienter,
jedes der vorliegenden Dateiformate in ein einheitliches Format zu bringen, welches es
dem Bearbeiter ermöglicht, den Druckauftrag mittels einer einzigen Software-Schnittstelle
zu bearbeiten. In den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden alle
Dokumente unabhängig davon, ob sie in Papierform oder elektronischer Form vorliegen, in
ein "druckfertiges" Dateiformat konvertiert. Hierzu wird vorzugsweise das PDF-Format
verwendet.
Ein druckfertiges Dateiformat ist hier definiert als ein Dateiformat, das sowohl die zu
druckenden Daten als auch die Steuerungsanweisungen für den Drucker enthält, die direkt
vom internen Prozessor eines Druckers (oder eines anderen Geräts zur Ausgabe von
Dokumenten in Papierform oder auf einem sonstigen Ausgabemedium) interpretiert
werden können, so dass die Daten in gerasterter Form auf das Ausgabemedium gebracht
werden. Bei der Rasterung werden Bilddaten an einer bestimmten Stelle auf dem
Ausgabemedium positioniert. Derartige Dateiformate sind z. B. PDF-Dateien, PS-Dateien
sowie PCL-Dateien. Als nicht druckfertig gelten die meisten mit Hilfe von
Anwendungsprogrammen für Personalcomputer erstellten Dateien, z. B. Microsoft-Word™-Dateien.
Diese Dateien müssen zunächst in ein druckfertiges Dateiformat gebracht
werden, bevor sie gedruckt werden können.
Weiterhin gibt es Bilddatei-Formate, z. B. TIFF-Dateien, die zwar Bilddatenbits enthalten,
deren Format bereits ihre Ausgabestelle auf dem Ausgabemedium definiert, aber keine
Druckersteuerungsinformationen, die vom internen Prozessor des Druckers interpretiert
werden können. Diese Dateiformate gelten im Sinne dieser Anmeldung nicht als
druckfertige Dateiformate. Durch die Verwendung eines druckfertigen Dateiformats kann
die Rasterung der Bilddaten so weit wie möglich, fast bis unmittelbar vor dem Aufdrucken
der Bilddaten auf das Ausgabemedium hinausgezögert werden. Dies ermöglicht eine
optimale Ausnutzung des Hochleistungsdruckers 122, indem der Rasterungsvorgang durch
die interne Steuerungslogik des Hochleistungsdruckers 122 optimiert werden kann.
Dadurch ist am ehesten gewährleistet, dass das fertige Produkt den Erwartungen des
Bearbeiters entspricht.
Für die Auftragsbearbeitung 106 umfasst das Computer-Netzwerk 112
Bearbeitungsstationen 116 und Netzwerk-Server 118, die mit den Workstations 114 im
Bereich der Auftragsannahme vernetzt, d. h. direkt oder indirekt über eine
Zwischenkomponente oder mehrere Zwischenkomponenten mit diesen verbunden sind.
Derartige Zwischenkomponenten können sowohl als Hardware- als auch als Software-
Komponenten ausgebildet sein. Die Bearbeitungsstationen 116 führen vorzugsweise eine
Workflow-Management-Software aus, die, wie nachfolgend näher beschrieben ist, das
Bearbeiten, Editieren und Drucken von Druckaufträgen ermöglicht. Der/die
Netzwerkserver 118 umfasst/umfassen eine Dokumentenbibliothek, die ein Manipulieren,
Bearbeiten und Archivieren von Druckaufträgen bzw. von zu einem Druckauftrag
gehörigen Dokumenten und/oder Tickets ermöglicht. Außerdem erleichtert und überwacht
der Netzwerkserver 118 den Datenfluss von den Workstations 114 im Auftragsannahme-Bereich
zu den Bearbeitungsstationen 116 und von dort zu den Druckservern 120 oder den
Ausgabegeräten 122. Beispiele für Dokumentbibliotheken sind das
Dokumentenmanagementsystem Intra.Doc von Intranet Solutions, Inc. in Eden Prairie,
Minnesota, sowie das Dokumentenmanagementsystem DOCFusion von Hummingbird, Inc.
in York, Ontario, Kanada. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die
Bearbeitungsstationen 116 als Imagesmart-Workstations von Heidelberg Digital, L.L.C. in
Rochester, New York ausgebildet. Alternativ kann auch eine geeignete Computer-Hardware-Plattform
verwendet werden, die z. B. einen Prozessor der Pentium Reihe der
Firma Intel Corporation, Santa Clara, Kalifornien oder einen besseren Prozessor mit
wenigstens 64 MB RAM, mindestens einer 20 Gigabyte Hard Disk und ein geeignetes
Display umfassen. Die Netzwerk-Server 118 arbeiten weiterhin vorzugsweise mit einem
Open Document Management Architecture (ODMA) Standard und bieten Möglichkeiten
des Dokumentmanagements und des Speicherns mit Skalieroptionen.
Durch die Bearbeitungsstationen 116 hat die Druckerei ferner die Möglichkeit, die Qualität
des Produktionsprozesses zu erhöhen, indem dem Kunden Zusatzleistungen angeboten
werden. An den vom Kunden gelieferten Vorlagen können z. B. Veränderungen
vorgenommen werden, die der Kunde selbst nicht vornehmen konnte oder wollte. Dazu
gehören z. B. das Einfügen von Seitenzahlen über mehrere Einzeldokumente, das
Hinzufügen von Bates-Nummern, die Anpassung des Seitenlayouts für Registerblätter und
das Ausrichten der ausgegebenen Produkte für den Bindevorgang. Außerdem bieten die
Bearbeitungsstationen 116 die Möglichkeit der Fehlerbehebung in der Vorlage, wenn z. B.
fehlerhafte Bildstellen eines gescannten Dokuments sowie überflüssige Textstellen oder
Flecken entfernt werden sollen. Die Bearbeitungsstationen 116 können auch dazu dienen,
Ungenauigkeiten in den fertigen Produkten zu verhindern, die z. B. beim Binden entstehen,
wenn eine Broschüre oder ein Prospekt mittels Signatur-Ausschießens hergestellt wird und
beim Positionieren der Bilder auf dem Papier die Dicke der Bindung in Abhängigkeit von
der Seitenzahl des Produkts nicht berücksichtigt wurde, insbesondere bei Falzbogensets, so
dass sich das Bild auf den Seiten nach innen verschiebt, je näher es sich am Einband
befindet. Dieses Phänomen kann verhindert werden, indem man die Bilder beim
Ausschießen der Signaturen des Dokuments entsprechend geringfügig verschiebt. Eine
weitere Funktion der Bearbeitungsstation 116 ist die Gestaltung des Layouts der
Dokumentenseiten für die Endausgabe. Außerdem können die Seiten des Dokuments
beliebig verschoben und vertauscht werden, es können Leerseiten eingefügt werden, die
Seiten können verkleinert und verschoben werden, es können Druckbogen erzeugt werden
und es können mehrere Seiten auf einem Ausgabebogen positioniert werden, um z. B.
Proofs, Broschüren oder Prospekte herzustellen. Weiterhin ermöglicht es die
Bearbeitungsstation 116 dem Bearbeiter, dem Dokument Anmerkungen wie Bates-Nummern,
Seitenzahlen, Logos und Wasserzeichen hinzuzufügen. Alle diese Leistungen
bedeuten einen Mehrwert für das fertige Produkt. Formatierungen und andere
Veränderungen (z. B. die Verschiebung eines Seitenrands) können auf das gesamte
Dokument angewandt werden oder nur auf einzelne Seiten. Derartige Veränderungen am
Dokument werden als Dokument-/Seiteneigenschaften oder -attribute oder aber auch als
Ausnahmen bezeichnet, da sie in der Regel bestimmte Einstellungen der ursprünglichen,
vom Kunden vorbereiteten Formatierung des Dokuments umstoßen.
Die nächste Stufe des Druckproduktions-Workflows 100 ist die eigentliche
Druckproduktion 108, in der die endgültige Form der zu druckenden Dokumente an den
Druckserver 120 und von diesem an das Ausgabegerät 122 weitergeleitet wird. In kleineren
Druckereien kann dies ein Angestellter erledigen, der den druckfertigen Auftrag nimmt und
zum gewünschten Ausgabegerät 122 bringt, um den Druckauftrag zu starten. In dieser
Stufe werden die verschiedenen Ausgabemöglichkeiten der Druckerei ausgenutzt. Z. B.
werden Druckaufträge in die Warteschlange der gewünschten Ausgabegeräte 122 gestellt,
Druckaufträge freien Geräten 122 zugewiesen, die Auslastung der unterschiedlichen Geräte
122 ausgeglichen, sowie weitere vorbereitende Schritte durchgeführt, z. B. die Aufteilung
eines Druckauftrags oder dessen Bearbeitung mittels eines Raster Image Prozessors (RIP).
Ein RIP ist die Hardware und/oder Software, die druckfertige Daten in gerasterte Bilder
umwandelt, die auf ein Ausgabemedium gedruckt werden.
Der für die Druckproduktion 108 verwendete Druckserver 120 ist mit den
Bearbeitungsstationen 116 und dem Netzwerk-Server 118 über das Netzwerk 112
verbunden. Außerdem ist der Druckserver 120 mit den verschiedenen Ausgabegeräten 122
der Druckerei verbunden. Bei manchen Ausgabegeräten 122 ist eine elektronische
Übertragung der auszugebenden Daten unter Umständen nicht möglich, so dass ein
manueller Schritt erfolgen muss. Dies ist z. B. bei besonderen Bindegeräten der Fall, bei
denen die halbfertigen Dokumente von Hand in das Bindegerät eingelegt werden müssen,
um den Produktionsvorgang abzuschließen. Der Druckserver 120 ist vorzugsweise als ein
separater Computer ausgebildet, der in das Netzwerk 112 integriert ist. Es können jedoch
auch Druckserver in Form von auf einem Netzwerk-Server 118, einer Bearbeitungsstation
116 oder einer Workstation 114 im Bereich der Auftragsannahme ablaufender Software
verwendet werden. In der bevorzugten Ausführungsform umfasst der Druckserver 120 eine
unabhängige Computer-Workstation mit einem Betriebssystem wie UNIX oder
Windows NT, einem Software-Druckserver und einer Software-Druckserver-Anwendung.
Die Druckserver-Anwendung dient als Bediener-Schnittstelle zur Konfiguration und
Steuerung des Druckserverbetriebs. Das Druckservermedium führt die automatisierten
Prozesse des Druckservers aus. Diese Prozesse umfassen das Spooling (SPOOL =
Simultaneous Peripheral Operations On Line) von Druckaufträgen und deren Inhalt (d. h.
das Dokument), die Zuweisung von Druckaufträgen zu Warteschlangen (Queueing), das
Zuordnen von Druckaufträgen zum geeigneten Ausgabegerät auf der Basis der
Eigenschaften des Druckauftrags und des jeweiligen Geräts, die gleichmäßige Verteilung
der Druckaufträge auf die verschiedenen Ausgabegeräte zur besseren Auslastung der
Drucker, wobei z. B. Farbdruckaufträge von Schwarzweiß-Druckaufträgen getrennt
werden, sowie die Funktion als Kommunikationspfad, indem eingehende
Kommunikations- und Druckprotokolle empfangen werden und in Kommunikations- und
Druckprotokolle konvertiert werden, die das Ausgabegerät 122 versteht.
Die letzte Stufe des Druckproduktions-Workflows 100 ist die Auftragsvollendung 110, bei
der mittels des Hochleistungs-Ausgabegeräts 122 das fertige Produkt hergestellt wird. Ein
Hochleistungs-Ausgabegerät 122 ist ein Computer-Ausgabegerät, z. B. ein Digimaster™
Digital High Volume Printer der Firma Heidelberg Digital, L.L.C. oder der NexPress
Farbdrucker der Firma NexPress in Rochester, New York, das in der Lage ist, große
Mengen von Dokumenten mit beliebigem Inhalt und verschiedenen Stufen der
Weiterverarbeitung (z. B. heften oder binden) mit hoher Geschwindigkeit zu produzieren.
In Fig. 2 ist ein Flussdiagramm gezeigt, das den Bediener-Workflow 200 einer bevorzugten
Ausführungsform des Auftragseingangs 104 und der Auftragsbearbeitung 106 darstellt. Der
Bediener-Workflow 200 umfasst ein Eingabestadium 202, eine Vorbereitungsphase 204
und ein Produktionsstadium 206. Im Eingabestadium 202 werden alle Dokumente des
Druckauftrags von den unterschiedlichen Eingabequellen 208 gesammelt. Wie bereits
erläutert, werden die gesammelten Dokumente in ein druckfertiges Format, vorzugsweise
PDF, gebracht. Diese Konvertierung kann manuell oder automatisch oder als eine
Kombination aus manuellen und automatischen Schritten erfolgen. Dabei kann z. B. der
Druckereiangestellte, der die Dokumente vom Kunden entgegennimmt und in die
Workstation 114 im Bereich der Auftragsannahme eingibt, ein spezielles Verzeichnis auf
dem Netzwerkserver 118 erstellen, in das Dateien verschiedener Formate gestellt werden.
Eine automatisierte Logik, die dieses Verzeichnis überwacht, erkennt, dass Dateien in
diesem Verzeichnis gespeichert werden und konvertiert sie automatisch in ein
druckfertiges Format (oder markiert sie zur manuellen Konvertierung). Dokumente, die
nicht automatisch von dieser Logik konvertiert werden können, können zur manuellen
Konvertierung gekennzeichnet werden. Die konvertierten Dokumente werden anschließend
an die Vorbereitungsphase 204 geleitet, wo sie für den Auflagendruck aufbereitet werden.
Diese Weiterleitung kann ebenfalls dadurch erfolgen, dass die Dokumente in ein
gesondertes Verzeichnis auf dem Netzwerk-Server 118 gestellt werden, das über die
Bearbeitungsstationen 116 zugänglich ist, oder dadurch, dass die Dokumente direkt an die
Bearbeitungsstation 116 übermittelt werden. Dieser Vorgang kann automatisch oder
manuell erfolgen und kann vorsehen, dass die Dokumente bis zu ihrer Bearbeitung in eine
Warteschlange gestellt werden. Dieser Prozess kann auch eine manuelle oder automatische
Bestimmung der Fähigkeiten und des Kenntnis- oder Ausbildungsstands sowie die aktuelle
Arbeitsbelastung und die in der Warteschleife anstehenden Druckaufträge der
Druckereiangestellten, die gegenwärtig in die verfügbaren Bearbeitungsstationen 116
eingeloggt sind, einschließen. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte kann der
Druckauftrag automatisch oder manuell an den Angestellten geleitet werden, der sowohl
technisch als auch auslastungsbedingt am ehesten in der Lage ist, den Auftrag zu
bearbeiten. Diese Funktion kann durch eine Datenbank umgesetzt werden, in der die
Fähigkeiten, den Kenntnis- und Ausbildungsstand der Angestellten der Druckerei
gespeichert sind. Diese Datenbank kann mit einer Queue-Management-Software gekoppelt
werden, welche die Auslastung der einzelnen Bearbeitungsstationen 116 ausgleicht.
In der Vorbereitungsphase 204 können die Dokumente z. B. zu einem Buch
zusammengefasst, mit Anmerkungen versehen, editiert und ausgeschossen werden. Es
können auch andere Seiteneigenschaften hinzugefügt werden. Sobald die Dokumente
druckreif sind, treten sie in das Produktionsstadium 206 ein, in dem die vorbereiteten
Dokumente zusammen mit den Produktionsanweisungen (aus den Tickets) an den
Druckserver oder mittels einer Einrichtung zum Download von Dateien, z. B. das
Anwenderprogramm "Print File Downloader™" der Firma Heidelberg Digital, L.L.C,
direkt an das Hochleistungs-Ausgabegerät 122 weitergeleitet werden. Dieser Bediener-Funk
tionalitäts-Workflow 200 kann als eine Kombination aus Hardware, Software und
manuellen Schritten umgesetzt werden und kann eine oder mehrere der bereits im
Zusammenhang mit dem Druckproduktions-Workflow erläuterten Komponenten
einschließen.
In den bevorzugten Ausführungsformen ist der Funktionalitäts-Workflow vorzugsweise als
ein Workflow-Management-Softwareprogramm mit Schnittstelle ausgebildet, das auf der
Bearbeitungsstation 116 abläuft. Eine bevorzugte Workflow-Management-Software ist
z. B. eine objektorientierte grafische Benutzerschnittstelle (graphical user interface, GUI),
bei der die Steuerung der Workflow-Funktionalität in eine einzige Schnittstelle integriert
ist. Während die visuelle und operationelle Form der Management Software vorzugsweise
objektorientiert ist, kann die Umsetzung der Software durch eine objektorientierte
Programmiersprache oder auch durch eine nicht objektorientierte Programmiersprache
erfolgen, wie sie dem Stand der Technik bekannt sind.
In der GUI werden Dokumente, Tickets und andere Einheiten und Abläufe (allgemein
"Objekte") visuell auf dem Display der Bearbeitungsstation 116 dargestellt, z. B. durch
Icons, Baumstrukturen und Pull-down-Menüs und können mittels bekannter Vorrichtungen
und Verfahren wie eine Maus oder ein Trackball interaktiv angesteuert werden, indem ein
visuell dargestelltes Zeigeelement gesteuert wird, um die dargestellten Elemente
anzuklicken, auszuwählen, zu verschieben und einzufügen ("drag and drop"). Eine
Manipulation der visuellen Darstellungen führt zu einer Manipulation der zugrunde
liegenden Objekte (Dokumente, Tickets, andere Einheiten und Abläufe). Außerdem
ermöglicht die GUI die Erstellung und Veränderung von Beziehungen und Verknüpfungen
zwischen den verschiedenen Objekten sowie eine visuelle Darstellung dieser Beziehungen
und Verknüpfungen z. B. anhand eines hierarchischen Ansatzes mittels einer
Baumstruktur, einer Dateiordner-Struktur oder einer anderen Form von visueller
Darstellung. GUIs sind bekannt; es gibt viele Softwareentwicklungs-Pakete, die zur
Entwicklung einer GUI geeignet sind, darunter z. B. "Open Software Development Kit"
der Firma Microsoft.
Außerdem verwendet die bevorzugte GUI einen dokumentzentrierten Ansatz, der ein
zentralisiertes Ansichtsfenster vorsieht, in dem die gerade bearbeiteten Dokumente
angezeigt werden. In der bevorzugten Ausgestaltung wird die Dokumenten-
Ansichtsfunktion durch das Adobe Acrobat Softwareprogramm der Firma Adobe Systems,
Inc., ausgeübt.
Wie bereits erwähnt, integriert die Workflow-Management-Software Anwendungen,
welche die verschiedenen Stufen des Druckproduktions-Workflows 100 umsetzen, steuern
oder überwachen. Diese Anwendungen umfassen die Dokumenteneingabe aus
verschiedenen Quellen, das Zusammenfügen von Dokumenten, um z. B. Bücher zu
erstellen oder zu verändern, das Editieren von Dokumenten, das Einfügen von
Anmerkungen, sowie Zugriff auf die Dokumentenbibliothek auf dem Netzwerk-Server
118, das Einstellen und Verändern von Seiteneigenschaften, das Erstellen und Verändern
von Job Tickets und das Drucken.
Die Workflow-Management-Software ist in der Lage, Eingaben von verschiedenen Quellen
zu akzeptieren. Diese Quellen umfassen Dokumente in Papierform, die mittels eines
Scanners eingelesen werden, Dokumente in den speziellen Anwenderformaten, z. B.
Formate des Microsoft-Office™-Pakets oder Formate von Desktop-Publishing-Anwendungen
wie z. B. QuarkXpress™ von Quark Inc. und FrameMaker™ von Adobe
Systems, Inc. Außerdem kann die Software mit TIFF-Dateien sowie mit Dateien in
druckfertigen Format wie PDF-Dateien, PS-Dateien, PCL-Dateien umgehen. Damit
Dokumente in Papierform mittels eines Scanners eingelesen werden können, unterstützt die
Software Scanner-Schnittstellen gemäß dem Industriestandard, z. B. TWAIN von TWAIN
in Boulder Creek, Kalifornien und die von Pixel Translations, Inc. in San Jose, Kalifornien
entwickelte Image and Scanner Interface Specification (ISIS), die auch in der Beschreibung
des American National Standards Institute ANSI/AIIM MS61-1996 definiert ist. Mittels
dieser Standard-Schnittstellen empfängt die Workflow-Management-Software die
gescannten Bilddaten direkt im druckfertigen Format. Als Scanner mit der bevorzugten
Workflow-Software kann z. B. ein Imagedirect™ Scanner von Heidelberg Digital, L.L.C.
verwendet werden.
Die bevorzugte Workflow-Management-Software unterstützt ferner eine ODMA als
Schnittstelle zu Dokumentbibliotheken. Außerdem erweitert die vorgesehene ODMA die
Funktionalität der Dokumentbibliothek auf die Handhabung, Speicherung und
Archivierung von (nachfolgend beschriebenen) zusammengesetzten Dokumenten und
Tickets. Dies ermöglicht die Erstellung von Bibliotheken von standardisierten Tickets oder
erleichtert Aktualisierungen und erneutes Drucken von zusammengesetzten Dokumenten
wie z. B. Bücher.
Sobald die Dokumente in der Workflow-Management-Software gespeichert sind, können
mittels bestimmter Tools zusätzliche Leistungen zur Verbesserung der Dokumente und zu
deren Vorbereitung für die Produktion vorgenommen werden. Als Umbruch bezeichnet
man den Prozess des Anordnens oder Umordnens von Seiten oder das Einfügen oder
Entfernen von Seiten. Der Umbruch umfasst auch das Ausschießen, wobei die Position von
Seiten fixiert wird und z. B. festgelegt wird, dass die erste Seite eines Kapitels auf der
Vorderseite einer Seite liegen muss. Die Workflow-Management-Software ermöglicht
Ausschneide-, Kopier-, Einfüge-, Verschiebe-Aktionen auf einer Seite oder auf mehreren
Seiten. Diese Funktionalität wird vorzugsweise mittels Pull-down-Menüs, eingeblendeten
Dialogfenstern, Optionsleisten oder Symbole erreicht, wie sie an der graphischen
Benutzerschnittstelle vorgesehen sind. Außerdem werden die Ergebnisse der Aktionen in
einer visuellen Darstellung des Dokuments im zentralisierten Dokument-Ansichtsfenster
auf dem Display der Bearbeitungsstation 116 angezeigt.
Ferner unterstützt die Workflow-Management-Software das Editieren des Dokuments
sowie das Einfügen von Anmerkungen. Es sind Tools vorgesehen, die das Editieren von
Bildbereichen einer eingescannten Seite ermöglichen, insbesondere das Löschen innerhalb
und außerhalb eines Bereichs, das Ausschneiden, Verschieben, Kopieren und Einfügen von
Bereichen sowie punktweises Löschen. Weiterhin sind Tools für das Editieren von Seiten
vorgesehen, die Editier-Aktionen wie das Maskieren von Bereichen oder das Verkleinern
auf einer Seite oder auf mehreren Seiten ermöglicht. Es sind ebenfalls Tools für das
Einfügen von alphanumerischen oder grafischen Anmerkungen in Dokumente, z. B.
Seitennummerierung oder Bates-Nummern, vorgesehen. Darüber hinaus ist es auch
möglich, Bilder in den Hintergrund zu stellen und das Dokument so zu sagen mit einem
"Wasserzeichen" zu versehen. Die Anmerkungen können in einen beliebigen Abschnitt auf
einer Seite oder auf mehreren Seiten eingefügt werden. Bei alphanumerischen
Anmerkungen ist die Schriftgröße und -art wählbar. In jedem Fall werden die Ergebnisse
der jeweiligen Aktion in einer visuellen Darstellung des Dokuments im zentralisierten
Dokument-Ansichtsfenster des Displays der Bearbeitungsstation 116 angezeigt. In den
bevorzugten Ausführungsformen können die Anmerkungen oder Editierungen erzeugt oder
verändert werden, indem auf visuelle Darstellungen des Dokuments und/oder bestimmter
Seiten des Dokuments gezeigt wird, die gewählte Darstellung verschoben oder eingefügt
oder angeklickt wird und/oder eine Option aus einem Menü gewählt wird, wobei durch die
Auswahl einer bestimmten Option die zugeordnete Editierung oder Anmerkung auf die
ausgewählten Abschnitte des Dokuments angewandt wird. Alternativ kann eine
Optionsleiste dargestellt werden, aus der der Benutzer eine Option auswählt, um diese
Option auf die ausgewählten Abschnitte des Dokuments anzuwenden. Schließlich kann die
Schnittstelle noch die Möglichkeit vorsehen, dass ein Dialogfenster oder eine sonstige
visuelle Steuerung zur Eingabe von Steuerungswerten für das Editieren oder das Einfügen
von Anmerkungen, z. B. die Anfangsnummer der Bates-Nummern, erscheint.
Die Workflow-Management-Software bietet weiterhin vorzugsweise die Möglichkeit,
zusammengesetzte Dokumente zu bearbeiten. Als zusammengesetzte Dokumente werden
gemäß der vorliegenden Anmeldung Dokumente bezeichnet, die aus mindestens einem
anderen Dokument bestehen wie z. B. Bücher, die aus mehreren Kapiteln bestehen, oder
Sammlungen von Auszügen aus mindestens einer Quelle. Zusammengesetzte Dokumente
nutzen den Vorteil, den der objektorientierte Ansatz der Workflow-Management-Software
bietet. Ein zusammengesetztes Dokument ist eine Sammlung von einem Dokument oder
mehreren Dokumenten, die in einer bestimmten Reihenfolge geordnet sind, wie z. B. die
Kapitel eines Buchs. Weiterhin enthält ein zusammengesetztes Dokument ein automatisch
erzeugtes zusammengefügtes Dokument, das ein einziges Dokument ist, welches die
gesamten zusammengestellten Dokumente enthält. Es sind Tools vorgesehen, die eine
einfache Handhabung der einzelnen Dokumente eines zusammengesetzten Dokuments
ermöglichen, d. h. die das Zusammenfügen und Aktualisieren der Dokumente zum
zusammengesetzten Dokument sowie eine selektive Manipulation, z. B. auch das selektive
Ausdrucken der einzelnen Dokumente des zusammengesetzten Dokuments ermöglichen.
Weiterhin können Tools vorgesehen sein, die den Inhalt der einzelnen Dokumente des
zusammengesetzten Dokuments interpretieren und automatisch ein Inhaltsverzeichnis des
zusammengesetzten Gesamtdokuments generieren können. Ansonsten verhält sich ein
zusammengesetztes Dokument wie ein einfaches Dokument und kann als solches editiert
und mit Anmerkungen versehen oder auf andere Weise bearbeitet werden. Ein
zusammengesetztes Dokument kann ferner mit Tickets verknüpft sein. Außerdem kann ein
zusammengesetztes Dokument aus mehreren anderen zusammengesetzten Dokumenten
bestehen, wie es z. B. bei einem Buch in mehreren Bänden der Fall ist. Die einzelnen
Dokumente und zusammengesetzten Dokumente, die das zusammengesetzte Dokument
bilden, behalten ferner ihre unabhängige Existenz und können einzeln unabhängig vom
zusammengesetzten Dokument und zusammen mit anderen zusammengesetzten
Dokumenten editiert oder gedruckt werden, wobei die Editierungen in einem bestimmten
Dokument innerhalb eines zusammengesetzten Dokuments automatisch oder von Hand
ausgeführt werden können. Die Workflow-Management-Software zeigt ferner eine visuelle
Darstellung, z. B. eine hierarchische Struktur oder ein Baumdiagramm, in dem das
zusammengesetzte Dokument sowie alle diesem zugeordneten Dokumente und Tickets
enthalten sind. In den bevorzugten Ausführungsformen können zusammengesetzte
Dokumente erzeugt und verändert werden, indem auf die visuelle Darstellung eines
Dokuments oder mehrerer Dokumente und/oder eine visuelle Darstellung eines
zusammengesetzten Dokuments gezeigt wird und dieses Dokument bzw. diese Dokumente
ausgewählt, verschoben, eingefügt und/oder angeklickt und/oder eine Option aus einem
Optionswahlmenü gewählt wird, wobei durch die Wahl einer bestimmten Option die dieser
Option zugeordnete Aktion auf die gewählten Dokumente oder zusammengesetzten
Dokumente angewandt wird. Alternativ kann eine Optionsleiste dargestellt werden, aus
welcher der Benutzer eine Option auswählt, um diese auf die ausgewählten
zusammengesetzten Dokumente anzuwenden. Außerdem kann die Schnittstelle noch die
Möglichkeit vorsehen, dass ein Dialogfenster oder eine sonstige visuelle Steuerung zur
Eingabe von Steuerungswerten für das zusammengesetzte Dokument, z. B. von
Einstellungen für die Seitenränder, erscheint. Ein Benutzer kann z. B. ein Dokument oder
mehrere Dokumente auswählen und eine Option "zusammengesetztes Dokument
erstellen"-Option aus einem Pull-down-Menü wählen. Die Workflow-Management-Software
erzeugt daraufhin eine visuelle Darstellung des zusammengesetzten Dokuments
auf dem Display, in der die Verknüpfung des zusammengesetzten Dokuments mit den
gewählten Dokumenten gezeigt wird. Alternativ kann zunächst eine visuelle Darstellung
eines zusammengesetzten Dokuments erzeugt werden und anschließend die visuellen
Darstellungen eines Dokuments oder mehrerer Dokumente ausgewählt und auf die visuelle
Darstellung des zusammengesetzten Dokuments gezogen werden ("Drag and Drop"). Die
Workflow-Management-Software erzeugt schließlich die nötige logische Verknüpfung der
Daten, die für die visuellen Darstellungen stehen.
Die Workflow-Management-Software wird außerdem vorzugsweise mit Daten zu den
Eigenschaften der verschiedenen in der Druckerei befindlichen oder auf andere Weise
verfügbaren Ausgabegeräten 122 oder anderen Bearbeitungseinrichtungen, z. B. manuell
oder automatisch betriebene Weiterverarbeitungseinrichtungen, programmiert. Die
Software beinhaltet Tools zur Einstellung der Seiteneigenschaften und der Formatierung,
die durch die spezifischen Eigenschaften ermöglicht werden. Diese Eigenschaften betreffen
z. B. das einseitige oder beidseitige Bedrucken des Materials (Simplex- oder Duplex-Druck),
die Binde-Optionen wie Heften oder Lochen und die Steuerungseinstellung für das
Einfügen von Registerblättern oder anderen Ordnungselementen. Die bevorzugten
Ausführungsformen unterstützen vorzugsweise alle Eigenschaften der Digimaster™-Digitaldrucker
von Heidelberg Digital, L.L.C. In den bevorzugten Ausführungsformen
können diese Seiteneigenschaften durch die Auswahl einer visuellen Darstellung einer
Seite oder mehrerer Seiten oder das Zeigen auf eine visuelle Darstellung einer Seite oder
mehrerer Seiten und die Auswahl einer Option aus einem Optionsmenü eingestellt werden,
wodurch die gewählte Option den gewählten Seiten zugewiesen wird. Alternativ kann eine
Optionsleiste dargestellt sein, aus der der Bediener eine Option wählt, um sie auf die
ausgewählten Seiten anzuwenden. Außerdem kann die Schnittstelle noch die Möglichkeit
vorsehen, dass ein Dialogfenster oder eine sonstige visuelle Steuerung zur Eingabe von
Steuerungswerten für die jeweilige Eigenschaft erscheint, z. B. für die Art der
Registerblätter. Durch die Einstellung von Seiteneigenschaften für bestimmte Seiten
werden Anweisungen an das Ausgabegerät 122 kodiert, damit das Ausgabegerät 122 diese
Eigenschaften in der druckfertig formatierten Datei implementiert. Wenn das Ausgabegerät
122 die Datei zum Drucken erhält, interpretiert es zunächst diese Anweisungen, um die
gewünschte Eigenschaft zu implementieren. Enthält ein Dokument Seiteneigenschaften,
mit dem das aktuelle Ausgabegerät 122 nicht umgehen kann, so kann das Ausgabegerät
122 ein Signal aussenden, das dem Bediener anzeigt, dass eine manuelle Intervention nötig
ist, und den Bediener durch die geeigneten Schritte zur Implementierung der gewünschten
Seiteneigenschaft und zur Fertigstellung des Druckauftrags leiten. Dies umfasst z. B. eine
Anweisung an den Bediener, halbfertige Dokumente zu entnehmen und sie zur
Fertigstellung in eine Bindemaschine einzulegen, oder einen bestimmten
Bedruckstoffvorrat oder Registervorrat im Gerät 122 aufzufüllen.
Weiterhin sind in der Workflow-Management-Software Tools vorgesehen, die
elektronische Tickets unterstützen, die Spezifizierungen bezüglich der Anweisungen an das
Ausgabegerät und Parameter sowie weitere automatische oder manuelle
Bearbeitungsschritte, die für das gesamte Dokument gelten (z. B. die Auftragshöhe oder
sonstige globale Dokumentattribute) enthalten. Dies beinhaltet Angaben zur Art des zu
verwendenden Bedruckstoffs oder der zu verwendenden Farben sowie das Bindeverfahren
wie Heften etc. Tickets, die auch als Druckanweisungen oder Job Tickets bezeichnet
werden, können, wie bereits erwähnt, unabhängig von den (zusammengesetzten)
Dokumenten existieren. Die Workflow-Management-Software stellt sie unabhängig von
diesen visuell auf dem Display dar. Es sind auch Tools zur Manipulation von Tickets
vorgesehen, mittels derer diese gespeichert und mit Dokumenten oder zusammengesetzten
Dokumenten verknüpft oder zugeordnet oder editiert werden können. In den bevorzugten
Ausführungsformen können Tickets ebenso wie Dokumente verändert werden, indem man
auf sie zeigt, sie anklickt, auswählt, verschiebt und einfügt. Ein Ticket kann z. B. mit
einem Dokument verknüpft werden, indem das Ticket ausgewählt wird und auf ein
bestimmtes Dokument gezogen wird. Im Anschluss daran wird die Verknüpfung durch die
Workflow-Management-Software vorzugsweise visuell dargestellt, indem das Ticket unter
der Hierarchie des Dokuments erscheint. Nach der Verknüpfung gelten die durch das
Ticket spezifizierten Optionen für das zugeordnete Dokument oder zusammengesetzte
Dokument. Die durch das Ticket spezifizierten Optionen können durch Auswahl des
Tickets eingestellt werden, wodurch ein Dialogfenster oder ein Pull-down-Optionsmenü
erscheint, das die verfügbaren Optionen enthält und eine Veränderung der Optionswerte
ermöglicht. Die einem Dokument zugeordneten Tickets können zusammen mit dem
Dokument manipuliert werden. Beim Speichern eines Dokuments werden z. B. alle
zugeordneten Tickets mitgespeichert. Außerdem ist die Workflow-Management-Software
in der Lage, Bibliotheken standardisierter Tickets zu erzeugen, die z. B. zur
Standardisierung von Prozessen in verschiedenen Filialen einer Druckerei dienen können.
Außerdem bietet die Workflow-Management-Software Tools zum Weiterleiten der
vorbereiteten Dokumente mit deren zugeordneten Tickets an das Ausgabegerät für den
abschließenden Druckvorgang. In den bevorzugten Ausführungsformen können
Dokumente oder zusammengesetzte Dokumente durch Auswahl, Anklicken und Ziehen der
visuellen Darstellung des Dokuments oder zusammengesetzten Dokuments auf die visuelle
Darstellung des Druckservers oder des Ausgabegeräts übermittelt werden. Alternativ kann
eine gewünschte Option aus einem Pull-down-Menü, einem Dialogfenster oder einer
Symbolleiste ausgewählt werden. Die Workflow-Management-Software unterstützt
Standard-Schnittstellen und -Protokolle für Ausgabegeräte und Druckserver. Außerdem
sind Tools zur Auswahl und Überwachung mehrerer Ausgabegeräte vorgesehen. Diese
Tools liefern dem Bediener eine visuelle Rückmeldung bezüglich des Status des
Ausgabegeräts, z. B. bezüglich der aktuellen Auftrags-Warteschlange.
Fig. 3 zeigt ein Blockdiagramm einer bevorzugten Software-Architektur 300 einer
Workflow-Management-Anwendung für den Auflagendruck. Die Architektur 300 umfasst
eine Desktop-Komponente 302, eine Workflow-Komponente 304 und eine Ansichts-
Komponente 306. Alle Komponenten arbeiten über Anwenderprogramm-Schnittstellen 308
der Bearbeitungsstation 116, bei der es sich, wie bereits erwähnt, vorzugsweise um eine auf
Microsoft Windows™ (95, 98, 2000 etc.) oder Windows NT™ basierende Plattform 310
handelt.
Zentrales Element der Architektur 300 ist die Desktop-Komponente bzw. der Desktop 302.
Dieser vereint die Anzeige 306 und die Workflow-Komponente 304. Der Desktop 302
implementiert die integrierte Schnittstelle (GUI) und bietet alle bereits beschriebenen
Workflow-Funktionalitäten und visuellen Darstellungen, die auf dem Display der
Bearbeitungsstation 116 angezeigt werden sollen. Der Desktop 302 ist vorzugsweise als
eine Plug-in-Architektur ausgebildet, durch die Erweiterungen und Aktualisierungen leicht
und effektiv durchgeführt werden können, ohne dass der Haupt-Programmcode neu
kompiliert werden muss. Der Haupt-Programmcode ist so ausgelegt, dass er bei jeder
Ausführung des Codes nach Programmerweiterungen (Plug-ins) sucht. Ist ein Plug-in oder
sind mehrere Plug-ins vorhanden, so werden deren Funktionalitäten über eine Plug-in-Schnittstelle
in den Haupt-Programmcode aufgenommen. Ein Plug-in kann eine neue
Eigenschaft oder Funktion enthalten oder kann eine bereits vorhandene Eigenschaft oder
Funktion modifizieren. Aufgrund der Tatsache, dass der Haupt-Programmcode nicht neu
kompiliert werden muss, können Programmerweiterungen problemlos an die Nutzer
verteilt werden. Die Nutzer können ihre eigene Software einfach aktualisieren, indem der
Plug-in an der korrekten Stelle in ihrem Computersystem eingefügt wird. Jedem Nutzer
steht so bei jedem Hochfahren seines Desktops 302 ein voll funktionsfähiger Desktop zur
Verfügung, der alte und neue Funktionalitäten vereinigt. In den bevorzugten
Ausführungsformen ist der Desktop 302 vorzugsweise mit einer objektorientierten
Programmiersprache programmiert, die den objektorientierten Ansatz der GUI
implementiert. Beispiele für objektorientierte Programmiersprachen sind C++ oder Java.
Es ist ebenfalls möglich, das Open Software Development Kit von Microsoft einzusetzen.
Alternativ kann auch eine nicht objektorientierte Programmiersprache verwendet werden.
Die Anzeigekomponente oder Anzeige 306 bietet die Funktionalität des Anzeigens von
Dokumenten und von Seiten von Dokumenten und arbeitet vorzugsweise mit Dokumenten
in druckfertigem Format. Außerdem bietet die Anzeige 306 die Möglichkeit, auf der Ebene
der Seiten Zusammenfügungen und Editierungen vorzunehmen sowie Anmerkungen
einzufügen. Es ist auch möglich, die Seiteneigenschaften einzelner Seiten oder
Seitengruppen zu ändern. Die Anzeige 306 basiert vorzugsweise auf Adobe Acrobat
(Version 4.05) von Adobe Systems, Inc., das mit Dateien im druckfertigen PDF arbeitet.
Die Anzeige ist mit dem Desktop über Standard-Schnittstellen von Microsoft Windows
und die Acrobat-Anwenderprogramm-Schnittstelle, wie sie im Adobe Software
Development Kit von Adobe Systems definiert ist, verbunden. Die Anzeigen 306 ist
ebenfalls vorzugsweise als Plug-in-Architektur ausgebildet, die zusätzliche Erweiterungen
ermöglicht. Derartige Erweiterungs-Plug-ins können z. B. verwendet werden, um eine oder
mehrere der bereits beschriebenen Umbruch-, Editier- oder Anmerkungsfunktionen auf
Seitenebene hinzuzufügen. Diese Plug-ins umfassen z. B. Quite Imposing PIus™ von
Quite Inc. in London, UK, das zur Durchführung der verschiedenen bereits beschriebenen
Ausschießfunktionen geeignet ist, und StampPDF von Digital Applications, Inc. in
Lansdowne, Pennsylvania, das zur Durchführung der verschiedenen bereits beschriebenen
Anmerkungsfunktionen dient. Alternativ können auch Anzeigen 306 verwendet werden,
die mit nicht-druckfertigen Dateiformaten wie z. B. TIFF-Dateien arbeiten. Derartige
Anzeigen haben jedoch aufgrund der unflexiblen Eigenschaften des TIFF-Dateiformats
eingeschränkte Eigenschaften und begrenzte Möglichkeiten bezüglich des Seitenumbruchs,
insbesondere bezogen auf Ausschieß-, Editier- und Anmerkungsfunktionen.
Die Anzeige 306 ist mit dem Desktop 302 verbunden, um übergreifende Funktionen zu
ermöglichen und den Workflow zu vereinfachen. Insbesondere werden auf dem Desktop
302 Objekte visuell dargestellt, die in der Anzeige 306 dargestellt sind. Außerdem werden
die Auswahl und Veränderung von Dokumenten, Tickets oder anderen Objekten durch den
Bediener am Desktop 302 auf geeignete Weise an die Anzeige 306 übermittelt und durch
diese angezeigt. Wenn z. B. ein Nutzer ein Dokument auf dem Desktop 302 zur Ansicht
auswählt, wird eine diesbezügliche Information an die Anzeige 306 gesandt, damit das
gewählte Dokument aufgerufen und angezeigt wird. Der Desktop 302 ermöglicht ferner
eine Datenübertragung zwischen den in der Anzeige 306 dargestellten Dokumenten. Ein
Nutzer kann z. B. eine Seite eines in der Anzeige 306 dargestellten Dokuments wählen,
einen Kopierbefehl eingeben und schließlich ein weiteres Dokument vom Desktop 302
wählen, um die kopierte Seite einzufügen. Der Desktop 302 erleichtert diese "Clipboard"-Funk
tionalität zwischen Dokumenten. Ferner können Editierungen, Anmerkungen oder das
Hinzufügen weiterer Seiteneigenschaften mittels der Funktionalitäten der Anzeige 306 das
Weiterleiten von Daten an den Desktop 302 veranlassen, so dass diese Editierungen,
Anmerkungen oder sonstigen Seiteneigenschaften zusammen mit dem Dokument, zu dem
sie gehören, gespeichert und visuell dargestellt werden können. Das Einfügen einer
Seiteneigenschaft in ein Dokument (z. B. das Einstellen von beidseitigem oder einseitigem
Druck) kann z. B. die Erzeugung eines Seitenobjekts, d. h. einer visuellen Darstellung des
Vorhandenseins einer Seiteneigenschaft, und die Zuordnung des Seitenobjekts zu dem
Dokumentobjekt, d. h. der visuellen Darstellung des Dokuments auf dem Desktop 302,
bewirken. Die Zuordnung kann in Form einer hierarchischen Struktur auf dem Desktop
302, z. B. einer Baumstruktur, erfolgen.
Die Workflow-Komponente 304 ist ebenfalls mit dem Desktop 302 verbunden und bietet
Tools und Funktionalitäten zur Handhabung des Druckproduktions-Workflows bestimmter
Dokumente und zusammengesetzter Dokumente. Die Workflow-Komponente 304
ermöglicht die Erzeugung und/oder Definition eines Workflow-Objekts, das auf dem
Desktop 302 visuell dargestellt und mittels der Funktionalitäten des Desktops 302 auf die
bereits beschriebene Weise wie andere Objekte, z. B. Dokumente, zusammengesetzte
Dokumente oder Tickets, verändert werden kann. Das Workflow-Objekt kann in der Weise
definiert sein, dass es die Verfahrensschritte enthält, die ein Dokument bis zur
abschließenden Produktion durchlaufen muss. Wenn ein Workflow-Objekt einem
Dokument oder einem zusammengesetzten Dokument zugeordnet wird, z. B. mittels "drag
and drop" über die GUI des Desktops 302, so werden die definierten Verfahrensschritte
ausgeführt. Einer der Verfahrensschritte könnte z. B. die Erzeugung eines Tickets
vorsehen. Wenn ein Dokument, dem noch kein Ticket zugeordnet ist, auf das Workflow-Objekt
gezogen wird, so wird der Bediener durch einen Ablauf geführt, durch den ein
Ticket erzeugt und dem Dokument zugeordnet wird. Workflow-Objekte können so
definiert sein, dass sie den Bediener durch eine Reihe von Verfahrensschritten führen oder
diese Verfahrensschritte automatisch ausführen. Sie können zur Standardisierung und
Automatisierung von Routineabläufen in der Druckerei und zur Eliminierung von
inkonsistenten und ineffizienten Abläufen eingesetzt werden. Workflow-Objekte können
unabhängig von Dokumenten, zusammengesetzten Dokumenten oder Tickets existieren
oder mit diesen verknüpft sein. Derartige Verknüpfungen können, wie bereits beschrieben,
in einer hierarchischen Struktur visuell dargestellt werden.
Die Workflow-Komponente 304 ist vorzugsweise ebenfalls als eine Plug-in-Architektur
ausgebildet, um Erweiterungen zu erleichtern. Eine beispielhafte Workflow-Komponente
304, die in den offenbarten Ausführungsformen eingesetzt werden kann, ist das Adobe
Capture Programm (Version 3.0) von Adobe Systems™, Inc. In einer alternativen
Ausführungsform ist die Workflow-Komponente 304 eine eigenständige Workflow-Management-Schnitt
stelle, die über eine eigene GUI verfügt, mittels derer Workflow-Objekte
und deren Beziehung zu Dokumenten, zusammengesetzten Dokumenten und
Tickets kontrolliert und verändert werden können.
Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Displays 400 einer GUI. Das Display
400 umfasst eine Anzeige 306 und eine Desktopkomponente 302. Die Desktopkomponente
302 umfasst Menüs 402 und Symbolleisten 404, die dem Nutzer eine visuelle Handhabung
und Veränderung der verschiedenen bereits beschriebenen Objekte ermöglicht. Die Menüs
402 umfassen ein Dokumentmenü 406, ein Ticketmenü 408, ein Buchmenü 410, ein
Auftragsmenü 412 und ein Hilfemenü 414. Die Symbolleiste 404 enthält eine Symbol
"neues Objekt" 416, ein Symbol "Objekt öffnen" 418 und ein Symbol "Zugriff auf
Bibliothek" 420 sowie ein Symbol "Ausschneiden" 422, ein Symbol "Kopieren" 424, ein
Symbol "Einfügen" 426 und ein Symbol "Drucken" 428. Graphische
Benutzerschnittstellen (GUI) sind bekannt, und es gibt viele Arten der Umsetzung einer
GUI. Es können alle Arten von graphischen Eingabevorrichtungen eingesetzt werden, z. B.
auch auf dem Bildschirm bewegbare Pull-down-Menüs (sogenannte Tear-Off Menüs),
bewegbare Symbolleisten, Dialogfenster, Tastaturbefehle und Mausklicks sowie alle
anderen physischen Eingabegeräte.
Das Dokumentmenü 406 bietet Optionen zur Erzeugung und Veränderung von
Dokumentobjekten innerhalb der Workflow-Software-Umgebung. Diese Optionen
umfassen das Erzeugen, Öffnen und Schließen von Dokumenten, das Öffnen einer ODMA-Schnittstelle
zu einer Dokumentenbibliothek, das Anzeigen eines Dokuments in der
Anzeige, sowie das Verschieben, Drucken und Löschen eines Dokuments. Das Ticketmenü
408 bietet die Möglichkeit, eine Auftragsbeschreibung (Job Ticket) zu erzeugen oder zu
verändern. Hierzu gehört das Erzeugen eines Tickets, der Zugriff auf eine Ticket-Datenbank,
das Darstellen und Einstellen von Eigenschaften und Attributen, die ein Ticket
steuert, das Verschieben und Löschen von Tickets und die Verknüpfung eines Tickets mit
einem Dokument oder Buch. Das Buchmenü 410 ermöglicht das Erstellen und Verändern
von zusammengesetzten Dokumentobjekten. Dies beinhaltet das Erzeugen eines Buchs,
das Zuordnen von Dokumenten zu diesem Buch, das Entfernen von Dokumenten aus dem
Buch, das Zuordnen eines Tickets zu einem Buch oder einem Dokument in einem Buch,
das Entfernen eines Tickets, das Erzeugen des fertiggestellten Dokuments aus den
zugeordneten Dokumentkomponenten, das Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses für das
Buch, das Aktualisieren des zusammengefügten Dokuments durch Aktualisierungen der
einzelnen Dokumentkomponenten, das Drucken des Buchs oder das selektive Drucken
einzelner Teile des Buchs. Das Auftragsmenü 412 ermöglicht das Erstellen und Verändern
von Aufträgen, die, wie bereits erläutert, aus Dokumenten oder zusammengesetzten
Dokumenten und den zugeordneten Job Tickets bestehen. Diese Optionen umfassen die
Erzeugung, das Editieren, Verschieben, Drucken und Löschen eines Auftrags. Das
Hilfemenü 414 bietet dem Nutzer Unterstützung im Umgang mit der Software.
Die Funktionalität des Symbols "neues Objekt" 416 dient zur Erzeugung eines neuen
Dokumentobjekts, eines Ticketobjekts, oder eines Objekts für ein zusammengesetztes
Dokument oder eines Auftragsobjekts. Durch die Wahl dieses Symbols erscheint
vorzugsweise ein Dialogfenster, das dem Nutzer die verschiedenen mit dieser Option
zusammenhängenden Optionen anzeigt. Das Symbol "Objekt öffnen" 418 hat die
Funktionalität, ein bereits vorhandenes Dokument oder zusammengesetztes Dokument, ein
Ticket, einen Auftrag oder eine Dokumentenbibliothek zu öffnen. Durch die Wahl dieses
Symbols erscheint vorzugsweise ein Dialogfenster, das dem Nutzer das Auffinden von
Dateien und den Umgang mit dem Dateisystem der Bearbeitungsstation 116 oder des
Netzwerk-Servers 118 ermöglicht. Das Symbol "Ausschneiden" 422, "Kopieren" 424 und
"Einfügen" 426 bieten die Funktionalität, ausgewählte visuell auf dem Desktop 302
dargestellte Objekte auf bekannte Weise zu verschieben und/oder zu vervielfältigen. Diese
Symbole sind mit einem Zwischenspeicher verbunden, der auch als "Clipboard" bezeichnet
wird und zur Umsetzung der Ausschneide-, Kopier- und Einfügefunktion dient. Das
Symbol "Drucken" 428 setzt die Funktionalität um, ein gewähltes Dokument oder
zusammengesetztes Dokument an das Ausgabegerät zu leiten. Durch die Wahl dieses
Symbols erscheint vorzugsweise ein Dialogfenster, das dem Nutzer als Schnittstelle
zwischen dem Desktop 302 und dem Druckserver 120 und den Ausgabegeräten 122 dient.
Diese Schnittstelle kann Änderungen an den Ausgabeoptionen in letzter Minute
unmittelbar vor der abschließenden Produktion ermöglichen. Das Symbol ruft
vorzugsweise die Print File Downloader™ Anwendung von Heidelberg Digital, L.L.C. auf.
Die Optionen und Funktionen können selbstverständlich als Symbole oder Menüoptionen
ausgebildet sein - die bevorzugte Workflow-Management-Software unterstützt alle
Möglichkeiten. Bevorzugt wird jedoch, dass die Symbole, Menüs etc. ergonomisch und
intuitiv angeordnet sind, um die zur Einarbeitung benötigte Zeit sowie die
Fehlermöglichkeiten zu reduzieren.
Die Desktopkomponente 302 umfasst ferner ein hierarchisches Display-Fenster 430. In Fig.
4 ist ein Beispiel eines hierarchischen Display-Fensters 430 gezeigt, in dem eine
repräsentative Auswahl von Objekten und Zuordnungen dargestellt ist. Dieses Fenster 430
enthält bekannte Standardelemente zur Steuerung des Fensters wie z. B. Scroll-Leisten
432. Außerdem beinhaltet das Fenster 430 eine Darstellung einer Hierarchie, unter der alle
dargestellten Objekte angeordnet sind. Das Beispielfenster 430 umfasst ein Desktop-Objekt
442, das für die zugrundeliegende Objektdatenbank steht, sowie die Dokumentobjekte 434,
die Buchobjekte 436 und Ticketobjekte 438, die alle der Baumstruktur 440 zugeordnet
sind. Die Baumstruktur steht für die zugrundeliegenden logischen Verknüpfungen
zwischen den Daten, für die die Objekte 434, 436 und 438 stehen. Das mit "Buch 1"
bezeichnete Buchobjekt 436 enthält die mit "Dokument 2" und "Dokument 3"
bezeichneten Dokumentobjekte 434. Das mit "Buch 2" bezeichnete Buchobjekt 436 enthält
ein mit "Druckeinstellungen B2" bezeichnetes Ticketobjekt 438 und ein als "Dokument 6"
bezeichnetes Dokumentobjekt 434, das wiederum selbst ein mit "Druckeinstellungen D6"
bezeichnetes Ticketobjekt 438 beinhaltet. Das als "Dokument 1" bezeichnete Dokument
434 ist mit keinem anderen Objekt verknüpft. Die Objekte können auf- und zugeklappt
werden, um deren Attribute oder die in ihrer Hierarchie weiter unten stehenden Objekte
anzuzeigen oder zu verbergen. Seitenobjekte, die die für bestimmte Seiten eines
Dokuments spezifizierten Seiteneigenschaften darstellen, können z. B. unter der Hierarchie
des betreffenden Dokuments aufgeführt werden, um einem Bediener ihr Vorhandensein
visuell anzuzeigen. Die Auswahl es Seitenobjekts ermöglicht dem Bediener das Editieren,
die Ansicht oder eine sonstige Manipulation der Seiteneigenschaft. Für jede für ein
bestimmtes Dokument spezifizierte Seiteneigenschaft kann ein Seitenobjekt angelegt sein.
Das Display-Fenster 430 dient als intuitive visuelle Darstellung der Arbeit, die an einer
Bearbeitungsstation 116 geleistet und fertiggestellt werden muss. Alles bleibt auf einfache
und effiziente Weise organisiert, auch wenn der Bediener mehrere verschiedene
Dokumente oder Aufträge öffnet und bearbeitet. Fig. 5 zeigt eine Darstellung der
Integration der beschriebenen Workflow-Management-Software in den Workflow der
Druckerei. Fig. 6 Zeit eine alternative Darstellung der beschriebenen Workflow-Management-Software
in den Workflow der Druckerei. In dieser Ausführungsform ist die
Workflow-Komponente 304 zur Automatisierung und Standardisierung der
Verfahrensschritte des Workflows vorgesehen.
In alternativen Ausführungsformen bzw. zusätzlich zu und als Erweiterung der
beschriebenen Funktionalitäten können weitere Eigenschaften vorgesehen sein, z. B. auch
Seitentickets, mobile Seiteneigenschaften, visuelle Seiteneigenschaften und die effiziente
Auslastung der Ausgabegeräte. Seitentickets ähneln Job Tickets, außer dass sie ein
Seitenobjekt oder mehrere Seitenobjekte enthalten, die jeweils eine bestimmte
Seiteneigenschaft oder ein bestimmtes Seitenattribut und die Einstellungen für diese
Eigenschaft oder dieses Attribut beinhalten. Ein Seitenticket dient als eine Art
Sammelbecken verschiedener Seitenformatierungseigenschaften und -attribute, die bereits
näher erläutert wurden. Ein Seitenticket bietet eine bequeme und effiziente Methode der
Zuordnung einer Seiteneigenschaft oder mehrerer Seiteneigenschaften zu einer Seite oder
einem Seitenbereich in einem Dokument. Die Workflow-Management-Software enthält die
Funktionalität der visuellen Darstellung von Seitentickets auf dem Desktop 302 auf
dieselbe Weise wie andere Objekte und ermöglicht die Erzeugung und Veränderung
Seitentickets sowie deren Verknüpfung mit Dokumenten oder zusammengesetzten
Dokumenten. In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Bediener die in einem
Seitenticket enthaltenen Seiteneigenschaften anwenden, indem er einfach das Seitenticket
auf dem Desktop 302 auf eine bestimmte Seite oder einen Seitenbereich in der Anzeige
306 zieht. Durch diese Aktion werden alle im Seitenticket enthaltenen Seiteneigenschaften
und deren Einstellungen auf die ausgewählten Seiten angewandt. Man kann z. B. ein
Seitenticket definieren, das einen linken Seitenrand für einen späteren Bindevorgang
einstellt, als Farbe des zu verwendenden Papiers blau festlegt und bestimmt, dass die Seite
dreifach gelocht werden soll. Diese Eigenschaften müssen nicht einzeln für jede
gewünschte Seite definiert werden, sondern können einmal in einem Seitenticket definiert
werden, das dann auf die ausgewählten Seiten gezogen wird. Dies ermöglicht die
Erstellung von Seitenticket-Bibliotheken, die standardisierte Seitentickets enthalten, von
denen jedes übliche Kombinationen von Seiteneigenschaften enthält. Wenn man in den
bevorzugten Ausführungsformen ein Seitenticket auf ein Dokument oder ein
zusammengesetztes Dokument zieht, so bewirkt dies zusätzlich zur Anwendung dieser
Eigenschaften auf die Seiten des Dokuments in der oben beschriebenen Weise die
Erzeugung von Seitenobjekten für die betreffenden in Seiteneigenschaften, die in der
Hierarchie des Dokuments erzeugt werde sollen.
In einer alternativen Ausführungsform werden mobile Seiteneigenschaften ausgeführt. Eine
Seiteneigenschaft ist typischerweise einer bestimmten Seitenzahl in einem Dokument
zugeordnet und nicht der Seite selbst. Wird die Seite an eine andere Stelle im selben oder
in einem anderen Dokument verschoben, werden u. U. die Seiteneigenschaften nicht
automatisch mit verschoben. Durch die Anwendung mobiler Seiteneigenschaften sind die
Seiteneigenschaften mit der Seite verknüpft und werden automatisch mit verschoben.
Mobile Seiteneigenschaften werden in einen ungenutzten Teil des druckfertigen
Formatcodes eingeschrieben. Dies erfolgt vorzugsweise mittels der erweiterbaren
Auszeichnungssprache (extensible mark-up language) XML, wie sie in der Beschreibung
der XML 1.0 von der W3C XML Working Group, REC-XML-0210 definiert ist. In der
bevorzugten Ausführungsform bleiben die Seiteneigenschaften getrennt vom Dokument
selbst, werden aber eigenständig visuell auf dem Desktop 302 als Seitenobjekte innerhalb
der Hierarchie des Dokuments dargestellt, um eine intuitive Darstellung des
Vorhandenseins dieser Eigenschaft sowie einen intuitiven Zugang zu der Funktionalität
zum Editieren und Verändern zu bieten. Die Funktionalität mobiler Seiteneigenschaften
kann unabhängig von einer objektorientierten Bedienerschnittstelle implementiert werden.
In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Anwendung von bestimmten
Seiteneigenschaften oder Dokumenteigenschaften in der Anzeige 306 visuell dargestellt.
Die Anwendung einer Seiteneigenschaft für Dreifachlochung bedeutet z. B., dass in der
visuellen Darstellung der gewählten Seiten drei Löcher erscheinen. Dies ermöglicht es dem
Bediener, sich die Ergebnisse der Seiteneigenschaft anzeigen zu lassen und beispielsweise
zu entscheiden, ob sich der Text der Seite zu nah an der Lochung befindet. Obwohl die
Seiten- oder Dokumenteigenschaften auf der Anzeige sichtbar sind, sind sie in der Weise in
den druckfertigen Formatcode eingeschrieben, dass sie nicht mit ausgedruckt werden, wenn
das Dokument an das Ausgabegerät geschickt wird. Die Logik, die die visuelle Darstellung
der Seiten- und Dokumenteigenschaften umsetzt, kennt vorzugsweise die Eigenschaften
und Funktionen des gewählten Ausgabegeräts und weiß z. B., dass die automatische
Heftvorrichtung eines Druckers entlang der linken Kante des Papiers heftet, während ein
anderes Ausgabegerät entlang der oberen Kante heftet. Daher entscheidet die Logik, wo die
Heftung für das gewählte Ausgabegerät dargestellt werden muss, wenn der Bediener die
Seiteneigenschaft "Heften" wählt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die Workflow-Management-Software eine
Funktionalität zur effizienten Nutzung der verschiedenen Ausgabegeräte unter
Berücksichtigung der Eigenschaften, die für einen bestimmten Auftrag erforderlich sind,
und der unterschiedlichen Betriebskosten. Diese unterschiedlichen Eigenschaften umfassen
Mehrfarben- oder Schwarz-Weiß-Druck, die Auflösung und die Größe des Papiers. Es
werden z. B. zunehmend farbige Seiten mit schwarzweißen Seiten im selben Dokument
kombiniert. Dies stellt natürlich gewisse Anforderungen an das Ausgabegerät, mit dem das
Produkt gedruckt wird. Wird ein derartiges Dokument an ein Farbdruckgerät geschickt, so
wird es zwar gedruckt, aber mit hohen Kosten, da der Farbdruck in der Regel teurer ist als
der Schwarzweißdruck. Wird der Druckauftrag dagegen an einen Schwarzweiß-Drucker
geschickt, so wird er relativ kostengünstig ausgeführt, die Farbseiten werden aber nicht
farbig ausgedruckt. Der Auftrag kann nun von Hand in zwei separate Aufträge aufgeteilt
werden, so dass die farbigen Seiten an den Farbdrucker und die schwarzweißen Seiten an
den Schwarzweißdrucker geschickt werden und die Seiten anschließend zum fertigen
Druckprodukt zusammengeführt werden. Dies ist jedoch ein komplizierter Prozess, wenn
das Produkt in hoher Auflage produziert werden soll. Außerdem erschwert das Einfügen
eines manuellen Zusammentragvorgangs die Ausnutzung von automatisierten
Weiterverarbeitungssystemen.
In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Bediener die Möglichkeit, Seiten in einem
Dokument bei der Bearbeitung des Druckauftrags zu kennzeichnen, damit diese an ein
bestimmtes Ausgabegerät oder Bearbeitungsgerät geleitet werden, indem der Seite ein
besonders definiertes Seitenattribut zugeordnet wird. Das Attribut zeigt die gewünschten
oder notwendigen Eigenschaften des Ausgabegeräts an, um sicherzustellen, dass die Seite
mit dem gewünschten Ergebnis gedruckt wird. Das Attribut kann z. B. angeben, dass ein
Farbdruck-Ausgabegerät gewünscht oder erforderlich ist. Dies ermöglicht es dem Bediener,
bestimmte Seiten zu bestimmten und zu optimieren, um die Eigenschaften der
verschiedenen verfügbaren Ausgabegeräte effizient zu nutzen. Der größte Teil des
Dokuments wird in der Regel von einem Ausgabegerät gedruckt, während nur ein Teil der
Seiten an ein anderes Gerät geleitet wird (z. B. eine geringe Anzahl mehrfarbiger Seiten in
einem überwiegend schwarzweißen Dokument). Der Bediener definiert ferner, welche
Seiten zum Hauptbestandteil des Dokuments gehören und welche Seiten die Ausnahmen
bilden, die separat produziert werden müssen.
Wenn der Auftrag an den Druckserver geleitet wird, erfasst dieser die
Kennzeichnungen/Attribute und leitet die Seiten automatisch an das geeignete
Ausgabegerät. Der Druckserver umfasst einen Empfänger, der das Dokument empfängt
und an eine Verteilerlogik schickt, die die Seiten liest und die besonderen Seitenattribute
interpretiert. Der Verteiler kann als Software, Hardware oder eine Kombination aus beidem
ausgebildet sein und ist mit Daten und Eigenschaften der verschiedenen in der Druckerei
verfügbaren (internen und externen) Ausgabegeräte programmiert. Der Verteiler
interpretiert das spezielle Attribut und versucht, ein geeignetes Ausgabegerät zu finden, das
die über die gewünschten oder benötigten Eigenschaften zur Produktion der betreffenden
Seite verfügt. Die Verteilung kann vollständig automatisch oder manuell oder als
Kombination aus beidem erfolgen.
Wenn eine bestimmte Eigenschaft gewünscht oder nötig, aber nicht verfügbar ist, oder an
einem Ausgabegerät eine zu große Warteschlange ist, kann der Verteiler automatisch oder
durch manuellen Eingriff eines Bedieners die Entscheidung treffen, wie die betreffende
Seite am besten gedruckt werden kann. Der Verteiler kann bestimmte vorgegebene Regeln
enthalten, wie bestimmte Eigenschaftsanfragen gehandhabt werden. Eine dieser Regeln
kann z. B. vorsehen, dass das gesamte Dokument von einem bestimmten Ausgabegerät
gedruckt wird und bestimmte Attribute einiger Seiten ignoriert werden. Eine weitere Regel
kann bestimmen, dass Eigenschaftsanfragen immer berücksichtigt werden müssen und die
Seiten an Ausgabegeräte mit der gewünschten Eigenschaft gesandt werden. Weiterhin kann
als Regel festgelegt werden, dass ein Eingriff durch einen Bediener gefordert wird, wenn
eine Seite mit einer besonderen Eigenschaftsanfrage den Verteiler passiert, damit der
Bediener die beste Handlungsweise wählt. Sobald das Ausgabegerät für die Seite gewählt
ist, wird die Seite an ein Übermittlungselement geleitet, die die Seite zur abschließenden
Produktion an das Ausgabegerät übermittelt.
Beim Ausdrucken der Seiten speichert der Druckserver den Hauptteil des Dokuments,
während die Sonderseiten an einem bestimmten Ausgabegerät gedruckt werden.
Anschließend signalisiert der Druckserver dem Bediener, dass die Sonderseiten
entnommen und in die Zusammentrageinrichtung des Ausgabegeräts eingelegt werden
können, das den Hauptteil des Dokuments drucken wird. Sobald dieser Vorgang
abgeschlossen ist, sendet der Druckserver den Hauptteil des Dokuments an das
Ausgabegerät und instruiert dieses, an der Stelle einer Sonderseite die benötigte Seite von
den eingelegten Sonderseiten einzufügen. Dadurch entsteht ein vollständiges, fertiges
Druckprodukt mit minimalen Eingriffen des Bedieners. Es sind natürlich zahlreiche
Alternativen möglich, z. B. eine mechanische Verbindung zwischen den Ausgabegeräten,
die die fertigen Produkte eines Gerätes zu der Zusammentrageinrichtung einer anderen
Vorrichtung transportiert, um sie in ein Hauptdokument einzugliedern. Nachdem das
fertige Dokument sich in einem Ausgabegerät befindet, können in-line
Weiterverarbeitungsgeräte, z. B. Hefter oder sonstige Bindeeinrichtungen, zur
Fertigstellung der Produkte eingesetzt werden.
Die vorangegangene ausführliche Beschreibung soll nur erläuternd und nicht
einschränkend interpretiert werden. Der Grundgedanke und der Bereich der vorliegenden
Erfindung werden durch die nachfolgenden Ansprüche mit allen Äquivalenten definiert.
100
Druckproduktions-Workflow
102
Auftragsbeginn
104
Auftragseingang
106
Auftragsbearbeitung
108
Druckproduktion
110
Auftragsvollendung
112
Netzwerk
114
Computer im Bereich der Auftragsannahme
116
Bearbeitungsstationen
118
Netzwerkserver
120
Druckserver
122
Ausgabegerät
200
Bediener-Workflow
202
Eingabestadium
204
Vorbereitungsphase
206
Produktionsstadium
208
Eingabequellen
300
Software-Architektur
302
Desktop
304
Workflowkomponente
306
Anzeige
308
Anwenderprogramm-Schnittstelle
400
Display einer grafischen Bedienerschnittstelle (GUI)
402
Menü
404
Symbolleiste
406
Dokumentmenü
408
Ticketmenü
410
Buchmenü
412
Auftragsmenü
414
Hilfemenü
416
Symbol "neues Objekt"
418
Symbol "Objekt öffnen"
420
Symbol "Zugriff auf Dokumentbibliothek"
422
Symbol "Ausschneiden"
424
Symbol "Kopieren"
426
Symbol "Einfügen"
428
Symbol "Drucken"
430
hierarchische Ansicht
432
Scroll-Leiste
434
Dokumentobjekt
436
Buchobjekt
438
Ticketobjekt
440
Baumstruktur
442
Desktopobjekt
Claims (54)
1. Eine Schnittstelle in einem Computer zur Darstellung und Steuerung des
Druckproduktions-Workflows, mit
einem Display (400),
einer ersten Dokumenteinheit (434), die für ein Dokument steht, das weiterhin einen Inhalt enthält und eine Formatierung enthält, die mindestens eine Seite des Dokuments definiert, wobei die erste Dokumenteinheit (434) mit einer ersten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft ist;
einer Dokumentticketeinheit (438), die für globale Dokumentattribute steht, wobei die Dokumentticketeinheit (438) mit einer zweiten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft und mit der ersten Dokumenteinheit (434) verknüpfbar ist,
einer Seiteneinheit, die für ein Seitenattribut von mindestens einer Seite steht, wobei die Seiteneinheit mit einer dritten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft und mit der ersten Dokumenteinheit (434) verknüpfbar ist, und einer Bucheinheit (436), die für eine geordnete Verknüpfung von mindestens einer ersten Dokumenteinheit mit einer zweiten Dokumenteinheit stehen kann, wobei die zweite Dokumenteinheit mit einem Buchdokument verknüpft ist, das eine geordnete Sammlung der gesamten jeweiligen Dokumente in jeder der ersten Dokumenteinheiten enthält und wobei die Bucheinheit weiterhin mit einer vierten visuellen Darstellung auf dem Display verknüpft ist; und
einer ersten Eingabevorrichtung zum selektiven gegenseitigen Verknüpfen von mindestens zwei der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung;
wobei die Verknüpfung der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung eine Zuordnung der jeweiligen Einheiten (434, 438) bewirkt.
einem Display (400),
einer ersten Dokumenteinheit (434), die für ein Dokument steht, das weiterhin einen Inhalt enthält und eine Formatierung enthält, die mindestens eine Seite des Dokuments definiert, wobei die erste Dokumenteinheit (434) mit einer ersten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft ist;
einer Dokumentticketeinheit (438), die für globale Dokumentattribute steht, wobei die Dokumentticketeinheit (438) mit einer zweiten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft und mit der ersten Dokumenteinheit (434) verknüpfbar ist,
einer Seiteneinheit, die für ein Seitenattribut von mindestens einer Seite steht, wobei die Seiteneinheit mit einer dritten visuellen Darstellung auf dem Display (400) verknüpft und mit der ersten Dokumenteinheit (434) verknüpfbar ist, und einer Bucheinheit (436), die für eine geordnete Verknüpfung von mindestens einer ersten Dokumenteinheit mit einer zweiten Dokumenteinheit stehen kann, wobei die zweite Dokumenteinheit mit einem Buchdokument verknüpft ist, das eine geordnete Sammlung der gesamten jeweiligen Dokumente in jeder der ersten Dokumenteinheiten enthält und wobei die Bucheinheit weiterhin mit einer vierten visuellen Darstellung auf dem Display verknüpft ist; und
einer ersten Eingabevorrichtung zum selektiven gegenseitigen Verknüpfen von mindestens zwei der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung;
wobei die Verknüpfung der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung eine Zuordnung der jeweiligen Einheiten (434, 438) bewirkt.
2. Eine Schnittstelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittstelle weiterhin eine grafische Benutzerschnittstelle (graphical user
interface (GUI)) (400) umfasst.
3. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Eingabevorrichtung eine Zeigevorrichtung umfasst.
4. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verknüpfungen der ersten, zweiten und dritten visuellen Darstellung
visuell auf dem Display (400) darstellbar sind.
5. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verknüpfungen auf dem Display (400) in hierarchischer Form darstellbar
sind.
6. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die geordnete Verknüpfung der Bucheinheit (436) weiterhin Verknüpfungen
zwischen dem mindestens einen ersten Dokument und mindestens einer
Seiteneinheit enthält.
7. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Buchdokument aus der mindestens einen ersten Dokumenteinheit
automatisch erzeugt wird.
8. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die geordnete Verknüpfung der Bucheinheit (436) weiterhin Verknüpfungen
mit einer Ticketeinheit (438) oder mehreren Ticketeinheiten (438) umfasst.
9. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verknüpfung der Ticketeinheit (438) mit der ersten Bucheinheit (436) die
Anwendung der globalen Dokumentattribute auf jedes Dokument in der ersten
Dokumenteinheit (434) bewirkt.
10. Eine Schnittstelle nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die globalen Dokumentattribute Anmerkungen enthalten.
11. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch
eine Logik zur Erkennung von Veränderungen an der mindestens einen ersten
Dokumenteinheit (434) und zur Aktualisierung des Buchdokuments in der zweiten
Dokumenteinheit.
12. Eine Schnittstelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erkennung automatisch erfolgt.
13. Eine Schnittstelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktualisierung automatisch erfolgt.
14. Eine Schnittstelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktualisierung manuell erfolgt.
15. Eine Schnittstelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktualisierung erfolgt, wenn das Buchdokument für den Druckvorgang
ausgewählt wird.
16. Eine Schnittstelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass nur eine untergeordnete Reihe der veränderten Seiten der mindestens einen
Dokumenteinheit (434) im Buchdokument aktualisiert werden.
17. Eine Schnittstelle nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese untergeordnete Reihe von Seiten manuell bestimmt wird.
18. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zum Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses, welche den jeweiligen
Inhalt jeder der Dokumenteinheiten liest und ein Inhaltsverzeichnis des
Buchdokuments erstellt.
19. Eine Schnittstelle nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zum Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses selektiv
deaktivierbar ist.
20. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 18 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zum Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses weiterhin
bestimmt, welche der Dokumenteinheiten einen Einband enthält, und das
Inhaltsverzeichnis in der richtigen Reihenfolge nach dem Einband des
Buchdokuments anordnet.
21. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die geordnete Verknüpfung unabhängig von der Bucheinheit ist.
22. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bediener die mindestens einer ersten Dokumenteinheit (434)
zugeordneten Dokumente drucken kann, wie sie erscheinen würden, wenn die
Dokumenteinheit (434) gedruckt würde.
23. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bediener selektiv ein Dokument oder mehrere Dokumente in der
geordneten Sammlung drucken kann.
24. Eine Schnittstelle nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei den selektiv gedruckten Dokumenten zugeordnete Formatierungen als
Teil der geordneten Sammlung erhalten bleiben.
25. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dokument in einem druckfertigen Format vorliegt.
26. Eine Schnittstelle nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass das druckfertige Format ein Portable Document Format, PostScript Format
oder Printer Control Language ist.
27. Eine Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei mindestens einer der Einheiten, also Dokumenteneinheit (434)
und/oder Ticketeinheit (438) und/oder Seiteneinheit und/oder Auftragseinheit
und/oder Bucheinheit um ein Objekt handelt.
28. Eine Vorrichtung für die Handhabung eines Druckproduktions-Workflows, mit
einer Empfängervorrichtung zum Empfangen einer Vielzahl von Dokumenten, die
jeweils in einem druckfertigen Format vorliegen und Inhalt enthalten und
Formatierungen enthalten, die mindestens eine Seite des Inhalts definieren, und
einer Vorrichtung zum Erstellen einer Bucheinheit (436), die eine geordnete
Verknüpfung eines Dokuments oder mehrere Dokumente der Vielzahl von
Dokumenten und des im druckfertigen Format vorliegenden Buchdokuments
enthält, das eine geordnete Sammlung aller jeweiligen Dokumente der Vielzahl
von Dokumenten enthält;
wobei jedes Dokument der Vielzahl von Dokumenten separat modifizierbar ist.
29. Eine Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dokument oder mehrere Dokumente der Vielzahl von Dokumenten mit
einer Bucheinheit (436) oder mehreren Bucheinheiten (436) verknüpfbar ist.
30. Eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass Modifizierungen an einem Dokument oder an mehreren Dokumenten der
Vielzahl von Dokumenten eine Aktualisierung des Buchdokuments mit denselben
Modifizierungen bewirkt.
31. Eine Vorrichtung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktualisierung erfolgt, wenn die Bucheinheit (436) gedruckt wird.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Vorrichtung zum Erstellen einer Bucheinheit (436) um eine
Schnittstelle gemäß einem der Ansprüche 1 bis 27 handelt.
33. Eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Buchdokument sich durch eine Ordnung der Vielzahl von Dokumenten
auszeichnet, wobei die Vorrichtung zum Erstellen eines Buchs weiterhin in der
Lage ist, wahlweise eine untergeordnete Reihe der Vielzahl von Dokumenten zu
drucken, wobei in der untergeordneten Reihe die Ordnungseigenschaften erhalten
bleiben.
34. Ein Verfahren zur Steuerung des Druckproduktions-Workflows (100) mit
folgenden Verfahrensschritten:
- a) Darstellen einer ersten visuellen Darstellung eines Dokuments auf einem Display;
- b) Darstellen einer zweiten visuellen Darstellung von globalen Dokumentattributen, die mit dem Dokument auf dem Display verknüpfbar sind;
- c) selektives Verknüpfen der ersten visuellen Darstellung mit der zweiten visuellen Darstellung; und
- d) Verbinden der globalen Dokumentattribute auf der Basis des Schrittes (c) mit dem Dokument in der Weise, dass die globalen Dokumentattribute dem Dokument zugewiesen sind; und
- e) Darstellen einer dritten visuellen Darstellung eines zusammengesetzten Dokuments, das mit mindestens einem geordneten Dokument auf dem Display verknüpfbar ist;
- f) selektive Verknüpfung der dritten visuellen Darstellung mit mindestens einer ersten visuellen Darstellung; und
- g) Erstellen eines Buchdokuments, das eine vierte visuelle Darstellung hat, auf der Basis des Schrittes (f), wobei die vierte visuelle Darstellung mit der dritten visuellen Darstellung verknüpft ist und eine geordnete Sammlung des mindestens einen geordneten Dokuments enthält.
35. Ein Verfahren nach Anspruch 34, wobei das Dokument eine oder mehrere Seiten
enthält, mit folgenden zusätzlichen Verfahrensschritten:
- a) Darstellen einer fünften visuellen Darstellung eines Seitenattributs, das mit einer oder mehrerer der Seiten auf dem Display verknüpfbar ist;
- b) selektives Verknüpfen der fünften visuellen Darstellung mit der ersten visuellen Darstellung; und
- c) Verbinden der Seitenattribute mit einer entsprechenden Seite auf der Basis des Schrittes (f) in der Weise, dass das Seitenattribut der entsprechenden Seite zugewiesen ist.
36. Ein Verfahren nach Anspruch 35,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seitenattribut mindestens ein Attribut aus der folgenden Gruppe umfasst:
Anmerkung, Ausschießen, Art des Mediums, Medienquelle, Medieneigenschaften, ein- oder mehrseitiger Druck, Binden und Maskieren.
Anmerkung, Ausschießen, Art des Mediums, Medienquelle, Medieneigenschaften, ein- oder mehrseitiger Druck, Binden und Maskieren.
37. Ein Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte (c) und (f) ferner das Auswählen der zweiten visuellen
Darstellung und deren Ziehen auf die erste visuelle Darstellung umfasst.
38. Ein Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 37,
mit folgendem zusätzlichen Schritt:
- a) Darstellen einer fünften visuellen Darstellung der Verknüpfung auf der Basis der Schritte (c) und (f).
39. Ein Verfahren nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet,
dass die fünfte visuelle Darstellung eine hierarchische Darstellung enthält.
40. Ein Verfahren nach Anspruch 34,
mit folgenden zusätzlichen Verfahrensschritten:
- a) Darstellen einer dritten visuellen Darstellung einer Reihe von Schritten, die an dem Dokument auf dem Display vorgenommen werden sollen;
- b) selektives Verknüpfen der ersten visuellen Darstellung mit der dritten Darstellung; und
- c) Durchführen der Reihe von Schritten an dem Dokument auf der Basis des Schrittes (i).
41. Ein Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 40,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dokument in einem druckfertigen Format vorliegt.
42. Ein Verfahren nach Anspruch 41,
dadurch gekennzeichnet,
dass das druckfertige Format ein Portable Document Format, PostScript Format
oder Printer Control Language ist.
43. Ein Verfahren nach einem der Ansprüche 34 bis 42,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte (a)-(g) mittels einer grafischen Benutzerschnittstelle (graphical
user interface (GUI)) umgesetzt werden.
44. Ein Verfahren nach Anspruch 43,
dadurch gekennzeichnet,
dass die graphische Benutzerschnittstelle objektorientiert ist.
45. Ein Verfahren nach Anspruch 40,
mit folgendem zusätzlichem Schritt:
- a) Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses im Buchdokument anhand des geordneten mindestens einen Dokuments.
46. Ein Verfahren nach Anspruch 45,
mit folgendem zusätzlichem Schritt:
- a) selektives Deaktivieren des Schritts (h).
47. Ein Verfahren nach Anspruch 45,
mit folgenden zusätzlichen Schritten:
- a) Bestimmung des Dokuments der geordneten Dokumente, das einen Einband enthält; und
- b) Einfügen des erstellten Inhaltsverzeichnisses in der Reihenfolge nah dem Einband im Buchdokument.
48. Ein Verfahren nach Anspruch 34,
mit folgendem zusätzlichem Schritt:
- a) selektives Drucken einer untergeordneten Reihe der Dokumente, wie sie im Buchdokument angeordnet sind.
49. Ein Verfahren nach Anspruch 34,
mit folgendem zusätzlichem Schritt:
- a) Aktualisieren des Buchdokuments mit den an einem Dokument oder an mehreren Dokumenten vorgenommenen Veränderungen.
50. Ein Verfahren nach Anspruch 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt (h) automatisch ausgeführt wird.
51. Ein Verfahren nach Anspruch 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt (h) manuell ausgeführt wird.
52. Ein Verfahren nach Anspruch 49,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt (h) erfolgt, wenn das Dokument gedruckt wird.
53. Ein Verfahren nach Anspruch 34,
mit folgendem zusätzlichem Schritt:
- a) Aktualisieren des Buchdokuments mit an einer untergeordneten Reihe von Dokumenten vorgenommenen Veränderungen.
54. Ein Verfahren nach Anspruch 53,
dadurch gekennzeichnet,
dass die untergeordnete Reihe von Dokumenten manuell bestimmt wird.
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