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Die
Erfindung betrifft eine Koaxialleitung mit einem rohrförmigen Innenleiter,
einem Außenleiter, Isolierstoffstützen zwischen
dem Innenleiter und dem Außenleiter
und Anschlüssen
zum Hindurchleiten eines Kühlmediums
durch die Leitung.
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Bestimmte
Anwendungen, z.B. auf dem Gebiet der Plasmaphysik, erfordern die
Einspeisung von HF-Leistungen von mehr als 1MW mittels Koaxialleitungen,
deren Durchmesser aus mechanischen und/oder HF-technischen Gründen nicht
beliebig groß gemacht
werden kann. Insbesondere im Dauerstrichbetrieb entsteht deshalb
am Innenleiter vor allem infolge Ohm'scher Verluste und im Bereich der Isolierstützen vor
allem infolge dielektrischer Verluste eine so große Wärmemenge
je Zeiteinheit, dass eine Zwangskühlung notwendig ist. Nach dem
Stand der Technik wird zur Zwangskühlung ein gasförmiges Medium
durch den Ringraum zwischen dem Innenleiter und dem Außenleiter
hindurchgeleitet. Die auf diese Weise abführbare Verlustwärmemenge
ist jedoch begrenzt, zumal sich der Druck und damit die Strömungsgeschwindigkeit
des gasförmigen
Kühlmediums
aus mehreren Gründen
nicht beliebig erhöhen lässt. Zur
Kühlung
von supraleitenden Koaxialkabeln wurde auch schon flüssiges Helium
benutzt, wofür
jedoch umfangreiche und kostspielige Nebeneinrichtungen notwendig
sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koaxialleitung mit verbesserter
Kühlmöglichkeit zu
schaffen.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Kühlmedium
durch den Innenleiter hindurchleitbar ist.
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Infolgedessen
können über die
Leitung bei gegebenem Leitungsdurchmesser sowohl im Puls- als auch
im Dauerstrichbetrieb erheblich höhere HF-Leistungen als bisher übertragen
werden, dies insbesondere bei Benutzung eines flüssigen Kühlmediums.
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Die
Kühlung
des thermisch wesentlich geringer belasteten Außenleiters ist nicht Gegenstand
der Erfindung. Sie kann mittels auf dem Außenleiter angebrachter Kühlrippen,
Kühlschlangen
oder ähnlichen
an sich bekannten Maßnahmen
erfolgen.
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Bevorzugt
ist das Kühlmedium über in mindestens
einigen der Isolierstoffstützen
ausgebildete Kanäle
zu- und abführbar
(Anspruch 2).
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Diese
Isolierstoffstützen
können
als durch den Außenleiter
hindurch nach außen
geführte
Rohre ausgebildet sein (Anspruch 3). Je Radialebene genügen in der
Regel drei oder vier Isolierstoffstützen, die um 120° bzw. um
90° versetzt
angeordnet sind. Abhängig
von dem benötigten
Kühlmitteldurchfluss kann
es genügen,
nur einen Teil dieser Isolierstoffstützen zum Zu- und Abführen des
Kühlmediums zu
benutzen. Durch geeignete konstruktive Ausbildung der Isolierstoffstützen ist
dann sicherzustellen, dass keine zusätzlichen Verzerrungen des HF-Feldes
in Umfangsrichtung entstehen.
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Alternativ
können
die Isolierstoffstützen
auch als Hohlscheiben mit radialen Kanälen ausgebildet sein (Anspruch
4), z.B. um die Leitung in längsdichte Abschnitte
zu gliedern.
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Bevorzugt
münden
die Kanäle
der Isolierstoffstützen
in eine Kammer in einem Innenleiterverbindungsstück am Ende des rohrförmigen Innenleiters
(Anspruch 5). Das Innenleiterverbindungsstück bildet gleichzeitig das
Lager für
das jeweilige Ende des rohrförmigen
Innenleiters.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Koaxialleitung zeichnet sich dadurch aus, dass in dem rohrförmigen Innenleiter
ein an seinen beiden Enden stirnseitig verschlossenes Rohr kleineren
Durchmessers koaxial angeordnet ist und dass der Ringraum zwischen
diesem Rohr und dem rohrförmigen
Innenleiter mit den Kanälen
in den Isolierstoffstützen
kommuniziert (Anspruch 6). Dann strömt das Kühlmedium lediglich durch den
Ringspalt oder Ringraum zwischen dem rohrförmigen Innenleiter und dem
von diesem umschlossenen und zweckmäßig ebenfalls an seinen Enden
an den betreffenden Innenleiterverbindungsstücken gelagerten Rohr kleineren
Durchmessers. Bei ausreichender Bemessung des Ringquerschnitts bleibt
die Kühlwirkung
praktisch unverändert,
bei gleichzeitig erheblich geringerem Gewicht der Leitung und geringerem
Aufwand für
die zur Kühlmittelzirkulation
erforderlichen Nebenaggregate.
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Zweckmäßig ist
das Rohr stirnseitig durch einen an dem Innenleiterverbindungsstück ausgebildeten
Flansch verschlossen (Anspruch 7).
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Stattdessen
kann das Rohr stirnseitig auch über
Flansche verschlossen sein, die an dem jeweiligen Innenleiterverbindungsstück axial
und radial schwimmend gelagert sind (Anspruch 8). Insbesondere das
Spiel in axialer Richtung vermeidet die Entstehung axialer Zwangskräfte, sei
es infolge von Fertigungstoleranzen, sei es wegen unterschiedlicher wärmeabhängiger Längenänderungen
des Rohrs und des diesen umschließenden, rohrförmigen Innenleiters.
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Zusätzlich kann
das Rohr an seinem Außenumfang
sich gegen die Innenwand des rohrförmigen Innenleiters abstützende Zentrierelemente
haben (Anspruch 9). Dadurch wird sichergestellt, dass der Querschnitt
des Ringspalts oder Ringraums zwischen dem rohrförmigen Innenleiter und dem
von ihm umschlossenen Rohr in Umfangsrichtung konstant bleibt, uzw.
auch dann, wenn die Koaxialleitung insgesamt in Längsrichtung
einen leichten Bogen beschreibt.
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Die
Zentrierelemente können
längs einer Wendel,
d.h. schraubenförmig
um das Rohr angeordnet sein (Anspruch 10), uzw. auch als einzelne,
voneinander beabstandete Elemente.
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Stattdessen
können
die Zentrierelemente aus axial verlaufenden Stegen bestehen (Anspruch 11).
Dies ist strömungstechnisch
günstiger
als die Anordnung längs
einer Wendel.
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In
allen Ausführungsformen
können
die Zentrierelemente mit dem Rohr einstückig sein. (Anspruch 12). Dies
ist herstellungstechnisch besonders dann vorteilhaft, wenn das Rohr
nicht aus Metall sondern aus Kunststoff besteht.
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Alternativ
kann der rohrförmige
Innenleiter in seinem Mantel axiale Kanäle haben, die mit den Kanälen in den
Isolierstoffstützen
kommunizieren (Anspruch 13). Ein derartiger Innenleiter kann beispielsweise
als Strangpressprofil aus Aluminium preiswert hergestellt werden.
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Bei
größerer Länge besteht
die Koaxialleitung aus getrennt voneinander kühlbaren, elektrisch und mechanisch
miteinander verbundenen Abschnitten (Anspruch 14).
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In
diesem Fall sind die rohrförmigen
Innenleiter aneinander grenzender Abschnitte der Leitung am besten über komplementäre Steckverbindungen miteinander
verbindbar (Anspruch 15).
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Eine
solche komplementäre
Steckverbindung kann aus einer die Kammer des jeweiligen Innenleiterverbindungsstücks abschließenden Flanschplatte
mit einem sich axial erstreckenden ersten Ringbund bestehen, der
einen zweiten Ringbund an der Flanschplatte des anschließenden Leitungsabschnitts übergreift
und seinerseits von einem Kranz sich axial erstreckender Kontaktfedern
kontaktierend übergriffen
wird, der den zweiten Ringbund konzentrisch umgibt (Anspruch 16).
Der erste Ringbund bildet gewissermaßen einen Stecker, der zweite
Ringbund zusammen mit dem Kontaktfederkranz den komplementären Kuppler.
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Zweckmäßig liegen
die freien Enden der Kontaktfedern des Kontaktfederkranzes in einer
radialen Ebene, die gegenüber
der die Stirnfläche
des zweiten Ringbundes enthaltenden, radialen Ebene axial zurückgesetzt
ist (Anspruch 17). Dadurch wird beim Aneinandersetzen von zwei Leitungsstücken eine
Vorzentrierung erreicht, bei der der erste Ringbund den zweiten
Ringbund übergreift,
bevor die Stirnfläche
des ersten Ringbundes unter die Kontaktfedern zu liegen kommt. Dadurch
wird vermieden, dass es infolge von Fluchtungsfedern zu einer Beschädigung der
Kontaktfedern und daher zu einer über den Umfang ungleichmäßigen Kontaktierung kommt,
die sowohl zur Entstehung von Reflexionen und Intermodulationsprodukten
führen
würde als auch
bei den zu übertragenden
Strömen
von mehreren 1000 Ampere eine Überhitzung
und gegebenenfalls Verbrennung der Kontaktflächen zur Folge hätte.
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Zweckmäßig sind
die die kontaktierenden Ringbunde tragenden Flanschplatten mit den
zugehörigen
Innenleiterverbindungsstücken
verschraubt (Anspruch 18). Dies erleichtert die Umrüstung der Verbindungsstellen
von Stecken auf Kuppeln und umgekehrt. Des weiteren kann der Kontaktfederkranz
als Einzelteil aus dem dafür
am besten geeigneten Werkstoff hergestellt werden. Er wird dann
an seiner Wurzel mit der Flanschplatte verschweißt.
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Da
der rohrförmige
Innenleiter trotz Kühlung thermisch
wesentlich höher
belastet ist als der Außenleiter,
müssen
die auftretenden Wärmedehnungen
berücksichtigt
werden. Hierzu können
die Isolierstoffstützen
in axialer Richtung schwimmend durch den Außenleiter hindurchgeführt sein
(Anspruch 19).
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Eine
Möglichkeit
hierfür
besteht darin, dass das durch den Außenleiter hindurchgeführte Ende der
Isolierstoffstütze
von einem Führungsflansch
umschlossen ist, der in axialer Richtung schwimmend in einer Ausnehmung
des Außenleiters
gehalten, gegenüber
diesem radialelastisch abgedichtet und mit ihm radialelastisch kontaktiert
ist (Anspruch 20). Die radialelastische Abdichtung kann mittels
O-Ringen erfolgen und die radialelastische Kontaktierung kann mittels
eines schraubenförmig
gewickelten und ringförmig
geschlossenen Kontaktelementes, einem sogenannten Wurmkontakt, realisiert
werden.
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Statt
dessen kann auch jede der rohrförmigen
Isolierstoffstützen
mit ihrem innenliegenden Ende in dem Innenleiterverbindungsstück und mit
ihrem außenliegenden
Ende in der Außenleiterwandung
in einer axialen Ebene verkippbar gelagert sein (Anspruch 21). Die
verkippbare Lagerung läßt sich z.B
durch Ringwulste an den betreffenden Enden der Isolierstoffstützen in
Verbindung mit kalottenförmigen Gegenlagern
in den betreffenden Aufnahmen am Innenleiterverbindungsstück und an
einer Durchführung
durch die Wandung des Außenleiters
verwirklichen.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
Koaxialleitung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 einen verkürzt dargestellten
Leitungsabschnitt im Längsschnitt;
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2 eine teilweise im Schnitt
gehaltene Stirnansicht;
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3 die zur Verbindung miteinander
bestimmten Endbereiche von zwei aufeinander folgenden Leitungsabschnitten;
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4 eine Ansicht des in den 3 und 5 dargestellten Dichtungs- und Kontaktierungsrings zwischen
den Verbindungsflanschen der Aussenleiter;
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5 die gleichen Endbereiche
wie in 3 nach Herstellung
der Verbindung;
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6 eine teilweise im Schnitt
gehaltene Seitenansicht eines als 90°-Bogen ausgeführten Leitungsabschnittes;
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7 den Endbereich eines Leitungsabschnitts
im Längsschnitt
mit einer alternativen Ausführung
der Isolierstoffstützen;
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8 die Durchführung einer
Isolierstoffstütze
durch den Außenleiter, überwiegend
im Schnitt und in vergrößertem Maßstab als
Stirnansicht;
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9 eine andere Ausführungsform
der Durchführung
der Isolierstoffstütze
im Längsschnitt und
in vergrößertem Maßstab;
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10 eine zu 9 alternative Ausführungsform;
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11 eine Stirnansicht einer
anderen Ausführungsform
des Innenleiterrohrs;
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12 einen Leitungsabschnitt ähnlich 1, jedoch in einer anderen
Ausführungsform;
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13 einen Schnitt längs der
Linie XIII-XIII in 12 .
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1 zeigt – in Längsrichtung verkürzt – einen
Abschnitt einer kühlbaren
Koaxialleitung zur Übertragung
sehr hoher HF-Leistungen. Die Leitung umfaßt ein Außenleiterrohr 1, das
an seinen beiden Enden mit Verbindungsflanschen 2 ausgestattet
ist. Der Durchmesser des Außenleiterrohrs 1 kann
im Bereich von 120 mm und mehr liegen. Der Außenleiter 1 umschließt koaxial
einen rohrförmigen
Innenleiter 3, der an seinen beiden Enden mit Innenleiterverbindungsstücken 4 ausgestattet
ist. Jedes der Innenleiterverbindungsstücke 4 ist über Isolierstoffstützen 5 aus
einem geeigneten Dielektrikum, vorzugsweise einem keramischen Werkstoff,
in den korrespondierenden Verbindungsflanschen 2 gelagert,
uzw. in diesem Ausführungbeispiel über je vier
Isolierstoffstützen 5,
wie aus 2 hervorgeht.
Die Isolierstoffstützen 5 sind
rohrförmig
ausgebildet und durch die Verbindungsflansche 2 abgedichtet
nach außen
geführt. Ihre
innenliegenden Enden sitzen abgedichtet (vgl. die dargestellten
Nuten zur Aufnahme von O-Ringen) in Vertiefungen der Innenleiterverbindungsstücke 4.
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In
den Innenleiterverbindungsstücken 4 sind Kammern 6 ausgebildet,
die über
Bohrungen wie 6.1 mit den Kanälen 5.1 in den Isolierstoffstützen 5 in Verbindung
stehen. Die Innenleiterverbindungsstücke 4 haben einen
ersten Flansch 4.1, der von dem jeweiligen Ende des Innenleiterrohrs 3 übergriffen wird.
Mit diesem Flansch 4.1 ist das betreffende Ende des Innenleiterrohrs 3 vorzugsweise
durchgehend über
eine Umfangsnaht verschweißt.
Alternativ kann zwischen dem Umfang des Flansches 4.1 und
dem Ende des Innenleiterrohrs 3 ein O-Ring vorgesehen sein
(nicht dargestellt).
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Dann
ist zusätzlich
eine HF-technisch einwandfreie Kontaktierung zwischen dem Flansch 4.1 und
dem Innenleiterrohr 3 notwendig. Axial beabstandet von
dem ersten Flansch 4.1 haben die Innenleiterverbindungsstücke 4 einen
zweiten Flansch 4.2 kleineren Durchmessers. Dieser wird
von dem jeweiligen Ende eines koaxial in dem Innenleiterrohr 3 angeordneten
Rohres 7 kleineren Durchmessers übergriffen. Dieses Rohr 7 liegt
nicht im felderfüllten Raum
und muss daher nicht aus Metall bestehen. Der koaxiale Ringraum 8 zwischen
dem rohrförmigen Innenleiter 3 und
dem Rohr 7 kommuniziert über Bohrungen 6.3 Durchbrüche 6.2 mit
der Kammer 6 in dem jeweiligen Innenleiterverbindungsstück 4,
siehe auch 2.
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Über die
herausgeführten
Anschlüsse
der Isolierstoffstützen 5 wird
am einen Ende des Leitungsabschnitts ein vorzugsweise flüssiges Kühlmedium,
z.B. Wasser, eingespeist, das dann den Ringraum 8 durchströmt und über die
Isolierstoffstützen 5
am anderen Ende des Leitungsabschnitts abgezogen wird. Auf diese
Weise werden der rohrförmige
Innenleiter 3 und die Innenleiterverbindungsstücke 4 von
innen gekühlt.
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Auf
ihrer von dem rohrförmigen
Innenleiter 2 abgewandten Seite ist jede Kammer 6 durch
eine Flanschplatte 10 bzw. 11, die mit dem Innenleiterverbindungsstück 4 über Schrauben 9 verbunden
ist, abgeschlossen. Die Flanschplatte 10 an dem einen (in 1 linken) Ende des Leitungsabschnitts
hat einen axial orientierten Ringbund 10.1 mit einem Innendurchmesser
d1. Die Flanschplatte 11 an dem anderen (in 1 rechten) Ende des Leitungsabschnitts hat
einen Ringbund 11.1 mit dem kleineren Außendurchmesser
d2 < d1. Mit der
Flanschplatte 11 ist ein Kontaktfederkranz 11.2 verbunden,
der den Ringbund 11.1 koaxial umgibt. Die freien Enden
der Kontaktfedern liegen in einer Radialebene, die von der Radialebene,
die die Stirnfläche
des Ringbundes 11.1 enthält, um einen Axialabstand a
zurückgesetzt ist.
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3 veranschaulicht, dass
beim Aneinandersetzen von zwei derartigen Leitungsabschnitten A und
B der Ringbund 10.1 ein Steckerelement und der Ringbund 11.1 zusammen
mit dem Kontaktfederkranz 11.2 ein Kupplerelement zur Realisierung
der kontaktierenden Verbindung zwischen den rohrförmigen Innenleitern 3 der
aneinander gesetzten Leitungsstücke
A und B bildet. Zur querdichten, kontaktierenden Verbindung der
Außenleiter 1 ist
zwischen die Verbindungsflansche 2 der in 4 dargestellte Ring 20 aus einem
gefiederten Blech eingefügt.
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In 5 sind die Leitungsabschnitte
A und B im miteinander verbundenen Zustand dargestellt. Die Außenleiterverbindungsflansche 2 sind
wie üblich über Zuganker 21 miteinander
verschraubt. Die Ringbunde 10.1 und 11.1 bilden
zusammen dem Kontaktfederkranz 11.2 eine komplementäre Steckverbindung
für die
rohrförmigen
Innenleiter. Damit auch im Bereich dieser Innenleitersteckverbindungen 10.1, 11.1, 11.2 eine
ausreichende Kühlung
sichergestellt ist, sind diese in axialer Richtung kurzbauend, aus gut
wärmeleitenden
Werkstoffen und in ausreichender Materialstärke hergestellt.
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Richtungsänderungen
im Verlauf der Leitung werden mittels Krümmern oder Leitungsbögen realisiert,
die prinzipiell den gleichen Aufbau wie die geraden Leitungsabschnitte
in 1 haben. In 6 ist ein 90°-Bogen dargestellt.
Zur Erzielung eines weiteren Freiheitsgrades sind in diesem Fall
die Außenleiterverbindungsflansche 2 zusätzlich,
in an sich bekannter Weise mit Kugellagern 21 ausgestattet.
An der Innenleitersteckverbindung sind keine weiteren Maßnahmen
erforderlich, weil das Steckerteil (10.1) und das Kupplerteil
(11.1, 11.2) relativ zueinander beliebig verdrehbar
sind.
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Wenn
der felderfüllte
Raum zwischen dem Außenleiter
und dem Innenleiter im Betrieb der Leitung mit Gas, z.B. N2, bedrückt
werden soll oder muss, sind an bestimmten Stellen der Leitung längsdichte
Verbindungen notwendig. Dann werden statt der rohrförmigen Isolierstoffstützen Vollscheiben 57 aus
Keramik verwendet, wie in 7 dargestellt.
Diese haben eine ausreichende Anzahl von radialen Kanälen 57.1 zur
Ein- oder Ausleitung des Kühlmediums.
Die Kanäle 57.1 kommunizieren
am Außenumfang
mit einem Ringkanal 57.2 und am Innenumfang mit einem Ringkanal 6.4 der über die
Bohrungen 6.3 mit der Kammer 6 in dem Innenleiterverbindungsstück 4 kommuniziert.
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Im
Betrieb der Leitung dehnt sich deren Innenleiter trotz Kühlung stärker als
der Außenleiter. Eine
erste Möglichkeit,
diese Dehnung, die in 1 symbolisch
mit Δ1 bezeichnet
ist, aufzufangen, besteht darin, die Isolierstoffstützen 5 schwimmend durch
die Wandung des Außenleiters
hindurchzuführen. 8 zeigt eine solche, abgedichtete
und HF-dichte Durchführung.
Die rohrförmige
Isolierstoffstütze 5 ist
mit einem axialen Spiel Δ2
abgedichtet über
einen O-Ring 52 in einer Führungshülse 51 aufgenommen,
die mit einem Fußflansch 53 in
einer Ausnehmung 2.1 in der Wandung des Außenleiterverbindungsflansches 2 sitzt.
Die Dicke des Fußflansches 53 ist
etwas kleiner als die Tiefe der Ausnehmung. In einer Nut des Fußflansches 53 ist
ein sog. Wurmkontakt 54 aufgenommen, der in radialer Richtung
elastisch ist. Der Wurmkontakt wird seinerseits von einem O-Ring 55 umschlossen.
Es verbleibt ein Spalt Δ3.
Der Fußflansch 53 der
Führungshülse 51 ist
mittels einer Druckplatte 56 in der Ausnehmung 2.1 gesichert.
Senkrecht zur Zeichenebene, d.h. in Längsrichtung der Leitung, ist
die Ausnehmung 2.1 langlochartig ausgebildet, so dass die
Isolierstoffstütze 5 einschließlich der
Führungshülse 51 wärmebedingten
Längenänderungen Δ1 des rohrförmigen Innenleiters 3 relativ
zum Außenleiter 1 folgen
kann und keine Zwangskräfte
auftreten. Gleichzeitig läßt diese
Art der Durchführung
auch wärmebedingte Längenänderungen
der Isolierstoffstütze 5 in
radialer Richtung zu.
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Eine
andere und einfachere Möglichkeit,
das Auftreten von Zwangskräften
durch wärmebedingte Längenänderungen
des Innenleiters relativ zum Außenleiter
zu verhindern, veranschaulichen die 9 und 10. Die Isolierstoffstütze 5 ist
im Innenleiterverbindungsstück 4 und
in der Führungshülse 51 schwenkbar
aufgenommen, und zwar entweder durch kugelkalottenförmige Ausbildung
ihrer beiden Enden in Verbindung mit ausreichend groß dimensionierten
Ausnehmungen im Innenleiterverbindungsstück 4 und in der Wandung
des Außenleiterverbindungsflansches 2 (9) oder, komplementär hierzu,
durch Ausbildung entsprechender Ringwulste in den Aufnahmen der
Enden der Isolierstoffstütze 5 einerseits
in dem Innenleiterverbindungsstück 4 und andererseits
in der Führungshülse 51 (10). In beiden Fällen kann
die Isolierstoffhülse
um kleine Winkel α um
den Punkt M kippen.
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Bei
den bisher beschriebenen Ausführungsformen
wird der relativ dünne,
rohrförmige
Innenleiter 3 durch ein Kühlmedium gekühlt, das
durch den mittels des Rohres 7 kleineren Durchmessers geschaffenen
Ringraum 8 strömt
(vgl. 1). Alternativ
hierzu kann der Innenleiter als dickwandiges Rohr 30 mit zahlreichen,
eng benachbarten, axialen Kanälen 31 ausgeführt sein. 11 zeigt den entsprechenden Querschnitt.
Insbesondere aus Aluminum können solche
Rohre sehr einfach im Strangpressverfahren hergestellt werden.
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In 12 ist eine gegenüber 1 abgewandelte Ausführungsform
dargestellt. Das von dem rohrförmigen
Innenleiter 3 umschlossene Rohr 7 ist an seinen
beiden Enden durch Flansche 71 verschlossen, von denen
jeder einen zentralen Lagerzapfen 71.1 hat, mit dem er
in einer Ausnehmung 41.1 in dem Innenleiterverbindungsstück 41 mit
Spiel insbesondere in axialer aber auch in radialer Richtung sitzt.
Das radiale Spiel ist der Deutlichkeit halber übertrieben groß gezeichnet.
Das Rohr 7 ist somit zwischen den Innenleiterverbindungsstücken 41 schwimmend
gelagert. Der Raum 8 zwischen dem rohrförmigen Innenleiter 3 und
dem Rohr 7 kommuniziert mit der jeweiligen Kammer 6 in
dem Innenleiterverbindungsstück 41 über Ausnehmungen 71.2 (vgl. 13) in dem Zapfen 71.1 und
den sich in radialer Richtung anschließenden Umfangsspalt zwischen dem
jeweiligen Flansch 71 und der diesem zugewandten Stirnfläche des
Innenleiterverbindungsstücks 41.
Damit der Querschnitt des Ringraums 8 über den Umfang konstant bleibt,
sind zwischen dem Rohr 7 und dem rohrförmigen Innenleiter 3 Abstandsstücke oder
Zentrierelemente 72 angeordnet. Diese können in der in 12 angedeuteten Weise das Rohr 7 wendelförmig umgeben.
Dann verläuft
die Strömung
des Kühlmediums
in dem Raum 8 ebenfalls wendel- oder schraubenförmig. Wenn
dies vermieden werden soll, sind die Zentrierelemente 72 nicht
durchgehend sondern nur in Form kurzer Abschnitte angeordnet. Stattdessen
können
die Zentrierelemente auch aus axial verlaufenden Stegen 72.1 bestehen,
wie in 13 angedeutet,
damit die Strömung
des Kühlmediums
axial gerichtet bleibt.