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Gebiet der Erfindung
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Im
Vergleich zu massiven Linsen eignen sich Fresnel-Linsen durch ihren
geringen Materialbedarf auch für großflächige
Anwendungen. Auf dem Gebiet der solarthermischen Energiegewinnung
besteht für große Sammellinsen ein nützliches
Einsatzpotential. Sie können Sonnenlicht auf Wärmeträger
fokussieren und diese auf hohe Temperaturen aufheizen. Billige Fresnel-Linsen
können aus Kunststoffen gepreßt werden und finden
in Tageslichtprojektoren, bei Passiv-Infrarotsensoren, bei einfachen
Handlupen und als Weitwinkellinsen in Automobil-Heckscheiben und Ladenkassen
zur Kontrolle der Einkaufswagen Anwendung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung und die Anwendung eines verbesserten
Herstellungsverfahrens einer linearen Fresnel-Linse aus transparenten
Kunststoffen, deren Geometrie optisch und herstellungstechnisch
mit einem neuen Berechnungsprogramm optimiert wurde. Unter einer
linearen Fresnel-Linse wird eine Fresnel-Linse verstanden, die wie eine
Zylinderlinse wirkt und eine lineare Brennzone aufweist.
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Stand der Technik
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US-PS 5,656,209 (Röhm
GmbH) beschreibt ein Verfahren zur Extrusion von Fresnel-Linsen
aus transparenten Kunststoffen, wie beispielsweise Polymethyl(meth)acrylat
(PMMA) oder Polycarbonat (PC). Der aus einer Breitschlitzdüse
austretende Schmelzestrom umschlingt die Prägewalze, die
dem Schmelzestrom das Profil der Fresnel-Linse aufprägt.
Die Dicke der Linse beträgt ca. 6 mm, die Linsen bestehen
aus einem nicht näher spezifizierten Polymethylmethacrylat.
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WO 01/196000 (Schröder,
Nawrath) beschreibt ein weiteres Verfahren zur Herstellung von endlosen,
optisch abbildungsfähigen Folien, Bahnen oder Platten und
eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens. Aufgabe der
Erfindung ist es, die bisher unbefriedigende Abbildungsgenauigkeit
der Strukturen auf den Film o. ä. zu verbessern.
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Die
Lösung besteht darin, das aus einer Breitschlitzdüse
austretende Schmelzeband aus PMMA mittels eines umlaufenden Stahlbands
auf die gravierte Walze aufzupressen. Die Temperatur der Gravurwalze
am Auftreffpunkt der Kunststoffschmelze (im Falle PMMA) liegt nahe
der für Extrusionsprozesse höchst zulässigen
Temperatur, entlang des Umfangs der Gravurwalze wird anschließend
abgekühlt, so dass eine Entformung der entstandenen Fresnel-Linse
problemlos möglich ist.
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EP 1 559 528 (Kark AG) beschreibt
eine Vorrichtung zum Formen eines Kunststoffformkörpers
an einer rotierenden Trommel, wobei die Trommel in einzelnen Bereichen
heizbar und kühlbar ist.
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Aufgabe
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Es
bestand nun die Aufgabe, das Verfahren zur Herstellung von linearen
Fresnel-Linsen aus transparenten Kunststoffen mit den bekannten
Vorrichtungen aus dem Stand der Technik so zu optimieren, dass man
in der Lage ist, einer Prägewalze eine derart optimierte
Struktur zu geben, dass eine damit geformte lineare Fresnel-Linse
senkrecht auf sie einfallendes paralleles (Sonnen-)Licht bei optimaler Lichtsammelintensität
und Energieausbeute in einer möglichst schmalen Fokus-Linie
bündelt.
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Bei
der Konstruktion dieser fresnel'schen Stufenstruktur gibt es folgende
Probleme, die gelöst bzw. berücksichtigt wurden:
- 1. Aberration: Das Auftreten der sphärischen
Aberration, also die Variation der Fokuslage von Achsen-fernen und
Achsen-nahen Lichtstrahlen, wurde in der Berechnungsvorschrift durch
eine optimierte Gestaltung der Flankenwinkel vermieden. (Hierzu
wurde für den mittleren Wellenlängenbereich, mit
dem die Linse bestrahlt werden soll, der Brechungsindex des eingesetzten
Polymers bestimmt und in der Berechnung verwendet. Die Farbzerstreuung,
also die Variation der Fokuslage in Abhängigkeit der Wellenlänge,
kann wegen der Dispersion des Brechungsindex des eingesetzten Polymers
mit einer einzelnen Fresnel-Linse nicht beeinflusst werden. Als
mittlere Wellenlänge wurden beispielsweise 630 nm angenommen.)
- 2. Minimierung des von der Prägewalze umzuformenden
Materials auf den Bereich der Breite einer Flankenstruktur entlang
der gesamten Breite der Fresnel-Linse.
- 3. Durch die zu minimierende Abrundung der Stufenkanten in der
Fresnel-Linse entstehen Störungen, die auch senkrecht auf
die Plattenebene einfallendes Licht in ungewünschte Richtungen
lenken. Die Flächen der dazwischen liegenden Steilflanken
verursachen zusätzliche Verluste durch ihre Lichtbrechung
gemäß einer Zerstreuungszylinderlinse. Die Bemessung
dieses Winkels wurde auf den zur Entformung erforderlichen Wert
minimiert. Der Winkel beträgt beispielsweise ca. 1°–4°.
- 4. Die berechnete Kontur auf der Walze zur Abformung wird mit
einem keilförmigen Werkzeug herausgedreht. Die Linse ist
optisch optimiert unter der Nebenbedingung der Möglichkeiten
des Werkzeuges.
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Lösung
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die zur Verfügungstellung der Profilkoordinaten,
die es erlauben, die Maschine zur Gravur der Prägewalze
so zu steuern, dass damit eine Prägewalze angefertigt werden kann,
mit der unter Anwendung des Stands der Technik linearen Fresnel-Linsen
im Sinne der Aufgabe geformt werden können. Die Erfindung
stellt ferner eine optimierte lineare Fresnel-Linse aus transparenten Kunststoffen
zur Verfügung.
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Durchführung der Erfindung
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Transparenter Kunststoff
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Als
transparente Kunststoffe können Poly(meth)acrylat (PMMA),
Polycarbonat (PC), cyclisch Olefincopolymere (OCP) oder Polystyrol
(PS) verwendet werden.
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Poly(meth)acrylat (PMMA)
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Geeignet
zur Durchführung der Erfindung ist z. B. eine Polymethylmethacrylat-Formmasse,
das aus 80 bis 100 Gew.-% Methylmethacrylat-Einheiten und gegebenenfalls
aus 0 bis 20 Gew.-% weiteren copolymerisierbaren Monomeren besteht.
Zu nennen sind z. B. Hydroxyethylmethacrylat, Butylacrylat, Ethylacrylat
oder bevorzugt Methylacrylat. Das Molekulargewicht Mw (Gewichtsmittel,
bestimmt z. B. nach DSC oder durch Gelchromatographie) kann z. B.
im Bereich von 5 × 104 bis 2 × 105 liegen. Die geeigneten PMMA-Typen sind
unter der Marke Plexiglas® bei
der Evonik Röhm GmbH erhältlich, beispielsweise
Plexiglas® POQ 62 oder Plexiglas® POQ 64 oder Plexiglas® 6N.
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Bevorzugt
werden leicht fließende Typen der PMMA-Formmassen mit einer
Schmelzvolumenrate von 25–5 cm3/10min
eingesetzt, besonders bevorzugt werden PMMA-Formmassen mit einer
Schmelzvolumenrate von 20–10 eingesetzt. Die Schmelzvolumenrate
wird nach ISO 1133 (230/3,8) bestimmt.
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Schlagzähes Polymethylmethacrylat
(sz-PMMA)
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Schlagzähmodifiziertes
Polymethylmethacrylat und dessen Herstellung ist z. B. aus
EP-A 0 733 754 bekannt.
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Das
schlagzähe Polymethylmethacrylat kann z. B. aufgebaut aus
p1) 4 bis 30 Gew.-% einer Elastomerphase aus p2) 70 bis 96 Gew.-%
einer thermoplastischen Matrixphase aus Polymethylmethacrylat, das
bis zu 20 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile P, an geeigneten
Comonomeranteilen enthalten kann, wobei die Brechungsindices der Elastomerphase
E und der Matrixphase M um maximal n ≤ 0,02 voneinander
abweichen und wobei die Summe von p1) + p2) 100 Gew.-% ausmacht.
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Die
Elastomerphase aus vernetzter Polymerphase ist aus 60 bis 99,9 Gew.-Teilen
Alkylacrylat und/oder Arylacrylat, aus 0,1 bis 10 Gew.-Teilen geeigneten
Vernetzungsmitteln und gegebenenfalls aus 0 bis 30 Gew.-Teilen an
geeigneten monofunktionellen ethylenisch ungesättigten
Monomeren aufgebaut.
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Vorzugsweise
werden als Alkylacrylate C2-C10-Alkylacrylate
eingesetzt, wie beispielsweise Ethylacrylat, Propylacrylat, iso-Propylacrylat,
Amylacrylat, Hexylacrylat, Octylacrylat, Decylacrylat, sowie besonders
bevorzugt Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat. Bevorzugte Acrylate
sind Phenylacrylat, 2-Phenylethylacrylat, 3-Phenyl-1-propylacrylat, 2-Phenoxyethylacrylat,
2-Phenoxyethoxyethylacrylat, sowie besonders bevorzugt Benzylacrylat.
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Die
Vernetzungsmittel sind im allgemeinen Verbindungen mit mindestens
zwei ethylenisch ungesättigten, radikalisch polymerisierbaren
Resten. Als Vertreter für Verbindungen mit zwei ethylenisch
ungesättigten, radikalisch polymerisierbaren Resten seien
beispielhaft genannt: (Meth)acrylester von Diolen, wie beispielsweise
Ethylenglykoldi(meth)acrylat oder 1,4-Butandioldi(meth)acrylat,
aromatische Verbindungen, wie beispielsweise Divinylbenzol, sowie Verbindungen
mit mindestens einer Allylgruppe, wie beispielsweise Allyl(meth)acrylat.
Als Vernetzungsmittel mit drei oder mehr ethylenisch ungesättigten, radikalisch
polymerisierbaren Resten seien beispielhaft Triallylcyanurat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat
sowie Pentaerythritetra(meth)acrylat genannt. Weitere Beispiele
hierzu werden beispielsweise in
US-P 4,513,118 angegeben.
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Die
gegebenenfalls in 0 bis 30 Gew.-Teilen in der Elastomerphase enthaltenen
Comonomeren, dienen vornehmlich der Angleichung des in der Regel niedrigeren
Brechungsindex der Elastomerphase an denjenigen der Matrixphase
M. Vorzugsweise werden also Comonomere mit vergleichsweise hohen Brechungs-Indizes
gewählt werden, wie beispielsweise radikalisch polymerisierbare
aromatische Verbindungen. Beispielhaft seien genannt: Vinyltoluol, Styrol
oder α-Methylstyrol, die in solchen Mengen verwendet werden,
daß sie die Witterungsbeständigkeit des schlagzähen
Polymethylmethacrylats nicht beeinträchtigen.
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Die
mit der Elastomerphase zumindest zu 5 Gew.-% kovalent verbundene
Matrixphase M besteht aus einem Polymethylmethacrylat P, das aus
80 bis 100 Gew.-Teilen Methylmethacrylat-Einheiten aufgebaut ist,
und weist eine Glasübergangstemperatur von wenigstens 70°C
auf. Weiterhin können im Polymethylmethacrylat 0 bis 20
Gew.-Teile weitere ethylenisch ungesättigte, radikalisch
polymerisierbare Comonomereinheiten anwesend sein, vorzugsweise
Alkyl(meth)acrylate mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest.
Das mittlere Molekulargewicht Mw des Polymethylmethacrylats beträgt
günstigerweise zwischen 104 und
106, vorzugsweise zwischen 3 × 104 und 5 × 105 Dalton
(zur Bestimmung von Mw vergleiche beispielsweise H. F. Mark
et.al., Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, 2nd Ed.,
Vol. 10, Seiten 1 ff, J. Wiley, New York, 1989).
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Vorzugsweise
ist die Elastomerphase Bestandteil zwei- oder mehrstufiger Emulsionspolymerisate,
die in der äußeren Hülle aus dem die
Matrixphase bildenden Polymethylmethacrylate bestehen. Besonders
bevorzugt sind Emulsionspolymerisate mit einem wenigstens dreistufigen
Aufbau, gebildet aus einem Kern aus Polymethylmethacrylat, einer
ersten Schale S1 aus der Elastomerphase und einer zweiten Schale
S2 aus Polymethylmethacrylat, wobei sich weitere Schalen entsprechend
den Schalen S1 und S2 alternierend anschließen können.
Der Anteil der Emulsionspolymerisate am schlagzähen Polymethylmethacrylat
beträgt zwischen 5 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
10 und 50 Gew.-%, wobei die restlichen Gewichtsanteile von dem nicht
in den Latexteilchen enthaltenen Polymethylmethacrylat-Kunststoff
ausgemacht werden.
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Vorzugsweise
wird das schlagzähe Polymethylmethacrylat durch Abmischen
des Emulsionspolymerisats mit dem Polymethylmethacrylat hergestellt,
wobei beispielsweise die Bestandteile gemischt werden und anschließend
die Wasserphase und die Emulgatoren abgetrennt werden oder wobei zunächst
das Emulsionspolymerisat aus der wäßrigen Phase
isoliert wird und anschließend mit dem, beispielsweise
durch kontinuierliche Substanzpolymerisation hergestellten Polymethylmethacrylat
in der Schmelze gemischt wird. Insgesamt sollen die Latexteilchen,
die das Emulsionspolymerisat bilden, einen Durchmesser zwischen
0,1 und 3 um, bevorzugt zwischen 0,15 und 1 μm aufweisen.
Prinzipiell ist der Aufbau solcher Latexteilchen und die Isolierung
des Emulsionspolymerisats für zweistufige Emulsionspolymerisate
beispielsweise in
EP-Patent 0
033 999 (=
US-Patent
4,543,383 ) und für dreistufige Emulsionspolymerisate
beispielsweise in
EP-Patent 0
113 925 (=
US-Patent
4,513,118 ) beschrieben. Bei der wäßrigen
Emulsionspolymerisation arbeitet man zweckmäßigerweise
im neutralen oder leicht sauren pH-Bereich, wobei der Verwendung
langkettiger Alkylsulfate bzw. Alkylsulfonate als Emulgatoren günstig
ist. Als Polymerisationsinitiatoren dienen zweckmäßig
die einschlägig bekannten Azoverbindungen bzw. organische
oder anorganische Peroxide, wie beispielsweise Persulfate, die im
allgemeinen in Mengen zwischen 10
–3 und
1 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren, verwendet werden: Zur Einstellung des
zuvor beschriebenen Molekulargewichts M
w des im
Emulsionspolymerisat anwesenden Polymethylmethacrylats dienen die
einschlägig bekannten Molekulargewichtsregler, wie beispielsweise
Mercaptoverbindungen, wie 2-Ethylhexylthioglykolat oder tert.-Dodecylmercaptan.
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Besonders
bevorzugt sind solche Emulsionspolymerisate, die im einem Extruder
coaguliert und entwässert werden. Die Schmelze wird dabei
in der Entwässerungszone des Extruders in mehrere Abschnitte
unterteilt, die jeweils in voneinander getrennten Schneckengängen
gefördert werden. Die Schmelzephase wird dabei in wenigstens
einem dieser Schneckengänge im Einzugsspalt der Doppelschnecke
unter Bildung eines örtlich eng begrenzten Druckgradienten
zu einem zusammenhängenden Schmelzekuchen gestaut. Dabei
wird das Wasser vor der Grenze des Schmelzekuchens unter der Wirkung der
Schwerkraft derart nach unten durch wenigstens eine Abzugsöffnung
abfließen gelassen, daß der Schmelzekuchen nicht
mit einer zusammenhängenden Wasserphase in Berührung
steht. Dadurch werden die im Wasser enthaltenen Zusatzstoffe und
Verunreinigungen effektiv entfernt, so das ein besonders witterungsstabiles
nicht zur Vergilbung neigendes Material erhalten wird (s. dazu
EP-A 0 683 028 und als
zweistufiges Verfahren
DE
197 18 597 C1 ). Die geeigneten sz-PMMA-Typen sind unter
der Marke Plexiglas
® bei der Evonik
Röhm GmbH erhältlich, beispielsweise Plexiglas
® zk6BR, zk6HF oder zk6HT.
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Polycarbonate
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf thermoplastische formbare
Polycarbonate. Polycarbonate sind dem Fachmann bekannte Kunststoffe.
Sie bezeichnen thermoplastische Polymere mit der allgemeinen Strukturformel
die formal als Polyester
aus Kohlensäure und aliphatischen oder aromatischer Dihydroxy-Verbindung
betrachtet werden können. Dabei bezeichnet der Rest R zweibindige
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Gruppen, die sich
von den entsprechenden Dihydroxy-Verbindungen ableiten.
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Zu
den erfindungsgemäß einsetzbaren Polycarbonaten
gehören Homopolycarbonate, Copolycarbonate, unverzweigte
Polycarbonate, verzweigte Polycarbonate und Mischungen der genannten
Polycarbonate.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden aromatische Reste R bevorzugt.
Dazu gehören unter anderem Reste, die sich vom Hydrochinon,
Resorcinol, 4,4'-Dihydroxydiphenol, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorophenyl)-propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromophenyl)-propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
oder vom 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl cyclohexan ableiten.
Besonders bevorzugte Reste R leiten sich vom 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
oder vom 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan ab.
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Die
Reste R können gegebenenfalls weitere Substituenten, vorzugsweise
Methyl- oder Halogengruppen tragen. Besonders bevorzugte Substituenten
sind Brom- und Chloratome.
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Die
erfindungsgemäßen Polycarbonate haben vorzugsweise
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts im Bereich zwischen 10.000
g/mol und 200.000 g/mol. Besonders bevorzugt ist ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts im Bereich zwischen 10.000 g/mol und 100.000
g/mol, insbesondere zwischen 15.000 g/mol und 45.000 g/mol.
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Die
erfindungsgemäßen Polycarbonate können
weitere mit Polycarbonat mischbare Polymere enthalten. Hierzu gehören
unter anderem Poly(meth)acrylate, Polyester, Polyamide, Polyimide, Polyurethane,
Polyether, ABS, ASA und PBT.
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Mischbarkeit
der verschiedenen Substanzen bedeutet im Sinne der vorliegenden
Erfindung, daß die Komponenten eine homogene Mischung bilden.
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Des
weiteren können die Polycarbonate in der Fachwelt weithin
bekannte Zusatzstoffe enthalten. Hierzu gehören unter anderem
Antistatika, Antioxidantien, Farbstoffe, Füllstoffe, Lichtstabilisatoren, Pigmente,
UV-Absorber, Verwitterungsschutzmittel und Weichmacher.
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Polystyrol
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Polystyrol
kann beispielsweise aus folgenden Monomeren aufgebaut sein: Styrol,
substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten in der Seitenkette,
wie z. B. α-Methylstyrol und α-Ethylstyrol, substituierte
Styrole mit einem Alkylsubstituenten an dem Ring, wie beispielsweise
Vinyltoluol und p-Methylstyrol, halogenierte Styrole, wie beispielsweise
Monochlorstyrole, Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole,
eingesetzt werden.
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Durchführung der
Erfindung
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- 1 Bestimmung des Brechungsindex
- 2 Optimierung der Linsenstruktur
- 3 Flussdiagramm
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ad 1
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Der
in die Berechnung einzusetzende Wert für den Brechungsindex
folgt aus einer Messung an dem zu verwendenden transparenten Polymer
bei einer Wellenlänge, die im mittleren Bereich des Spektrums
liegt, mit dem die Linse bestrahlt werden soll. Er wurde bei 23°C
bestimmt. Als beispielhaften Wert kann man 1,50 annehmen.
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ad 2
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Die
Koordinaten für die Ansteuerung einer CNC-Maschine zur
Herstellung der Fresnel-Linse werden in folgenden Schritten ermittelt.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
die Geometrie, von der ausgegangen wird. Ein Bündel paralleler
Lichtstrahlen werden durch die Fresnel-Linse auf den Punkt F fokussiert.
Es ist zu beachten, dass die lineare Fresnel-Linse räumlich
einen Linienfokus ergibt. Allgemein sei angenommen, dass das Bündel
paralleler Strahlen unter dem Winkel α auf die Linse trifft.
Außerdem ist der Fokus um den Abstand f' von der optischen
Achse entfernt. Im Folgenden wird nur α = 0° und
f' = 0 betrachtet. Die Breite der Linse sei b. Es gilt eine Fresnel-Linse
zu konstruieren mit diesen optischen Eigenschaften.
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2 zeigt,
dass eine Fresnel-Linse aus vielen aneinandergereihten elementaren
Flankenkombinationen aufgebaut ist. Eine Flankenkombination (3)
besteht aus einer optischen Flanke (1), die den Lichtstrahl in Richtung
Fokus lenkt. Außerdem schließen oben und unten
zwei Störflanken (2) an, die zu den Stufen der Linse führen.
Diese sind so auszurichten, dass möglichst wenige Lichtstrahlen darauf
auftreffen sollen. Diese Lichtstrahlen bedeuten eine Verringerung
der Energieausbeute, da diese Lichtstrahlen nicht den Fokus erreichen.
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Zur
Berechnung der optimierten Geometrie führt ein Prozess,
der durch das Flussdiagramm (3) beschrieben
wird.
- 1. Startkoordinaten festlegen: Im Fall α =
0° und f' = 0 ist die Linse symmetrisch zur optischen Achse und
die Linse wird von der Achse aus nach oben konstruiert. Anschließend
wird der obere Teil gespiegelt und die Linse nach unten vervollständigt.
- 2. Untere störende Flanke ausrichten: Die Flanke wird
parallel den Lichtstrahlen in der Linse ausgerichtet. Bei α =
0° ist die Entformung exakt senkrecht zu dieser Oberfläche.
Daher wird eine Entformungsneignung der Flanke von ca. 1°–4° verwendet.
- 3. Optisch wirksame Flanke ausrichten: Die Flanke wird so ausgerichtet,
dass der mittlere Lichtstrahl in den Fokus gerichtet wird. Die Brechung der
Lichtstrahlen wird nach dem Snellius-Brechungsgesetz unter Einbeziehung
des anzuwendenden Brechungsindex berechnet. Die Flanke wird nicht
mehr ausgerichtet, wenn aufgrund der Totalreflexionsbedingung ein
Lichtstrahl nicht mehr auf den Fokus gerichtet werden kann.
- 4. Obere störende Flanke optimieren: Die Flanke wird
parallel den Lichtstrahl in der Linse ausgerichtet. Ebenfalls wird
wieder die Entformungsneignung von ca. 1°–4° berücksichtigt.
- 5. Flankenkombination skalieren: Die Schritte 2 bis 4 bilden
eine Flankenkombination. Eine Einschränkung in der Herstellung
ist die maximale Höhe h der Flankenkombination. Außerdem
können nur optische Flanken mit einer maximalen Länge
z mit optischer Präzision hergestellt werden. Unter diesen
beiden Randbedingungen wird die größte mögliche
Flankenkombination durch skalieren gewählt und die Koordinaten
eingetragen. Außerdem soll ein gleicher Materialfluss bei der
Herstellung erzielt werden. Daher wird die Flankenkombination in
der horizontalen so ausgerichtet, dass über eine Flankenkombination
gemittelt, der Materialverbrauch auf der gestrichelten Linie liegt.
- 6. Ist die Sollbreite erreicht? Das Aneinanderreihen von Flankenkombinationen
wird solange fortgesetzt, bis die Sollbreite erreicht wird oder
aufgrund von eintretender Totalreflexion nicht mehr sinnvoll ist.
- 7. Koordinaten für die nächste Flankenkombination
vorbereiten: Ist die Sollbreite noch nicht erreicht worden, so wird
die nächste Kombination angehängt.
- 8. Koordinaten spiegeln: Im Fall α = 0° und
f' = 0 ist die Linse symmetrisch und die konstruierte Hälfte
muss zusätzlich gespiegelt werden. Andernfalls wird die
untere Hälfte separat berechnet.
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Unter
einer zirkularen Fresnel-Linse wird eine Linse mit konzentrischen
Stufen verstanden. Unter einer linearen gekrümmten Fresnel-Linse
wird eine Platte verstanden, wobei die Stufen gerade verlaufen.
Diese Platte kann dann – z. B. durch einspannen – wie
ein Gewölbe eingebaut werden.
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Gravur der Prägewalze
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Die
Prägewalze wird in geeigneten mech. Bearbeitungszentren
durch Fräsen und oder Drehen mit der erfindungsgemäß optimierten
Fresnel-Struktur versehen.
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Herstellung der erfindungsgemäßen
Fresnel-Linsen
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Für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Fresnel-Linsen
können herkömmliche Einschneckenkneter (Hersteller
zum Beispiel Kuhne, Breier, Krauss Maffei) zur Plastifizierung der
ausgewählten Thermoplaste eingesetzt werden. Je nach Kunststoff- und
Kunststofftype sind Schmelzetemperaturen von ca. 200°C
bis 300°C anzuwenden. Die Vorverteilung der Kunststoffschmelze
erfolgt durch eine Breitschlitzdüse. Der so auf die Gravurwalze
aufgebrachte Schmelzefilm wird durch ein umlaufendes Spiegelband
aus hochglanzpoliertem Edelstahl in die Gravurwalze gedrückt,
was zur Abformung der vorgegebenen erfindungsgemäßen
Fresnel-Struktur in dem erstarrenden Schmelzestrang führt.
Anstelle des umlaufendes Spiegelbands aus hochglanzpoliertem Edelstahl
können auch eine oder mehrere Rollen angeordnet sein, um
den Anpreßdruck der Schmelzebahn auf die Gravurwalze zu
erzeugen. Der Anpreßdruck der Rollen kann gleich oder verschieden
sein. Die Gravurwalze kann heiz- und/oder kühlbar ausgerüstet
sein, wobei einzelne Bereiche heizbar und/oder kühlbar
sein können.
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Die
Dimension der Linse hängt im Wesentlichen von der Leistung
des Schneckenkneters sowie von der eingesetzten Breitschlitzdüse
und der Breite der Prägetrommel ab.
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Die
Extrusionsgeschwindigkeit kann von ca. 0,1 bis 10 m/min variieren
und wird hauptsächlich durch den Prägewalzendurchmeser
und die Linsendicke beeinflusst.
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Beispielsweise
wurde eine Linse mit folgenden Parametern hergestellt:
Breite
1000 mm
Dicke 2,0 mm
Brechungsindex n = 1,49
Brennweite
f = 1500 mm
Abformwinkel ϕ = 4° (Flankensteilheit
zur senkrechten Linie)
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Alle
angegeben Werte sind als Beispiele zu verstehen, die nicht beschränkend
sind.
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Unter
der Berücksichtigung der Fresnel'schen Reflexionen werden
89,9% des Lichtes transmittiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5656209 [0003]
- - WO 01/196000 [0004]
- - EP 1559528 [0006]
- - EP 0733754 A [0013]
- - US 4513118 P [0017]
- - EP 0033999 [0021]
- - US 4543383 [0021]
- - EP 0113925 [0021]
- - US 4513118 [0021]
- - EP 0683028 A [0022]
- - DE 19718597 C1 [0022]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ISO 1133 [0012]
- - H. F. Mark et.al., Encyclopedia of Polymer Science and Engineering,
2nd Ed., Vol. 10, Seiten 1 ff, J. Wiley, New York, 1989 [0019]