-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Elektrochirurgie und insbesondere chirurgische Systeme und Verfahren, die Hochfrequenzelektroenergie einsetzen, um Zielgewebe, wie zum Beispiel Gewebe innerhalb des Nasenbereichs, zu resezieren, reduzieren und behandeln. Die vorliegende Erfindung ist insbesondere geeignet zur Reduktionschirurgie der Nasenmuschel und zur Behandlung von exzessiver Nasendrainage oder Atembeschwerden.
-
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
-
Die Nebenhöhlen sind die luftgefüllten Hohlräume innerhalb der Gesichtsknochen, die in die Nasennebenhöhlen münden. Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist die Entzündung der Schleimhäute einer oder mehrerer der paranasalen Nebenhöhlen. Eine Nasennebenhöhlenentzündung wird oft mit einem viralen oder bakteriellen Infekt der oberen Atemwege assoziiert, der sich auf die Nebenhöhlen ausdehnt. Wenn sich die Nebenhöhlenöffnung verstopft, füllen sich die Hohlräume, was tiefsitzende Schmerzen und Druck erzeugt. Postnasale oder Nasendrainage, Nasenverstopfung mit Druck, Kopfschmerzen, Nebenhöhleninfektionen und Nasenpolypen sind die am häufigsten mit chronischer Nasennebenhöhlenentzündung assoziierten Leiden.
-
Die Behandlung einer leichten Nasennebenhöhlenentzündung beinhaltet typsicherweise Antibiotika, Dekongestiva und Analgetika und ist zur Verhinderung weiterer Komplikationen konzipiert. Bei schwererer oder chronischer Nasennebenhöhlenentzündung ist oft eine Operation erforderlich, um die Nase und Nebenhöhlen zur normalen Funktion zurück zu führen, insbesondere bei Patienten, die sich Jahre der Allergiebehandlung unterzogen haben und immer noch an Nebenhöhlenverstopfung leiden, oder Patienten, die mit kleinen Nebenhöhlen und Nasengängen geboren wurden. Jüngste Entwicklungen auf dem Gebiet der endoskopischen Chirurgietechnik und der Medizinprodukte haben sachkundigen Ärzten die Instrumente und Verfahren bereitgestellt, um komplizierte paranasale Nebenhöhleneingriffe durchzuführen. Die verbesserte Visualisierung beispielsweise der Nasennebenhöhlen und der paranasalen Nebenhöhlen hat diese anatomischen Bereiche dem Endoskopie-Chirurgen nunmehr zugänglicher gemacht. Demzufolge wurde die funktionell endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS – functional endoscopic sinus surgery) zur Technik der Wahl des chirurgischen Ansatzes bei Nebenhöhlenkrankheit.
-
Ein weiteres Nasensymptom, laufenden Nasen (z. B. allergische Rhinitis oder vasomotorische Rhinitis) wird typischerweise durch kleine, muschelartige Strukturen in der Nase verursacht, die Nasenmuscheln genannt werden. Die Nasenmuscheln sind für die Erwärmung und Befeuchtung der Luft verantwortlich, die durch die Nasen in die Lungen gelangt. Wenn die Luft einen Reizerreger enthält, reagieren die Nasenmuscheln auf die Schwebestoffteilchen, indem sie anschwellen und Schleim abgeben, als ob der Körper versuchen würde, den Atemweg zu blockieren und zu reinigen. Zur vorübergehenden Erleichterung der geschwollenen Nasenmuscheln werden oft abschwellende Nasensprays und Tabletten verschrieben. Diese Maßnahmen haben jedoch begrenzte Wirksamkeit und die langfristige Verwendung dieser Nasensprays verschlechtert das Problem typischerweise. Abschwellende Tabletten können darüber hinaus Bluthochdruck verursachen, den Puls erhöhen und bei einigen Menschen Schlaflosigkeit verursachen.
-
In den letzten Jahren wurden angetriebene Instrumente, wie zum Beispiel Microdebrider-Geräte und Laser, benutzt, um Polypen oder sonstiges angeschwollenes Gewebe mit der funktionellen endoskopischen Nebenhöhlenchirurgie zu entfernen. Microdebrider sind mit einem Motor versehene Einwegschneidegeräte, die einen rotierbaren Schaft mit einer gezahnten distalen Spitze zum Schneiden und Resezieren von Gewebe aufweisen. Der Griff des Microdebriders ist typischerweise hohl und nimmt ein kleines Vakuum auf, das zum Absaugen von Ablagerungen dient. Bei diesem Eingriff wird die distale Spitze des Schafts endoskopisch durch einen Nasengang in die Nebenhöhle eines Patienten eingeführt, und ein Endoskop wird gleichermaßen durch denselben oder gegenüberliegenden Nasengang zur Ansicht der Eingriffstelle eingeführt. Ein externer Motor rotiert den Schaft und die gezahnte Spitze, was der Spitze das Schneiden des Polypen oder sonstigen Gewebes ermöglicht, das für die Nebenhöhlenverstopfung verantwortlich ist. Sobald die kritische Blockierung beseitigt ist, werden Luftzufuhr und Drainage wiederhergestellt und die Nebenhöhlen heilen und kehren zu ihrer normalen Funktion zurück.
-
Obwohl Microdebrider vielversprechend waren, leiden diese Geräte an einer Reihe von Nachteilen. Zum Einen ist das Gewebe in den Nasen- und Nebenhöhlen extrem vaskulär und der Microdebrider trennt die Blutgefäße innerhalb dieses Gewebes durch, was gewöhnlich starke Blutung verursacht, die die Sicht des Chirurgen auf die Zielstelle versperrt. Die Steuerung dieser Blutung kann schwierig sein, da die Absaugungshandlung dazu neigt, die Blutung der während des Eingriffs zertrennten Blutgefäße zu fördern. Der Microdebrider muss darüber hinaus oft zweitweise von der Nase entfernt werden, um die durchtrennten Blutgefäße zu kauterisieren, was den Eingriff verlängert. Die gezahnten Kanten und sonstigen feinen Spalten des Microdebriders können außerdem leicht durch Ablagerungen verstopfen, was erfordert, dass der Chirurg den Microdebrider während des Eingriffs entfernt und säubert, was die Dauer des Eingriffs weiterhin verlängert. Schwerwiegendere Bedenken sind jedoch, dass der Microdebrider nicht präzise und es oft schwierig ist, während des Eingriffs zwischen dem Zielnebenhöhlengewebe und sonstigen Strukturen innerhalb der Nase, wie zum Beispiel Knorpelgewebe, Knochen oder Schädelmasse zu unterscheiden. Der Chirurg muss daher extrem vorsichtig sein, um Schäden an Knorpelgewebe und Knochen innerhalb der Nase zu minimieren und die Beschädigung der Nerven, wie zum Beispiel des Sehnervs, zu vermeiden.
-
Laser wurden ursprünglich als für die Nebenhöhlenchirurgie ideal angesehen, weil Laser das Gewebe mit Hitze abladieren oder verdunsten, was auch der Kauterisierung und Versiegelung der kleinen Blutgefäße im Gewebe dient. Laser sind jedoch leider sowohl teuer als auch etwas mühsam in der Anwendung bei diesen Eingriffen. Ein weiterer Nachteil der Laser ist die Schwierigkeit der Abschätzung der Tiefe der Gewebeablation. Da der Chirurg den Laser gewöhnlich ohne das Gewebe zu berühren ausrichtet und abschießt, erhält er kein taktiles Feedback, um abschätzen zu können, wie tief der Laser schneidet. Gesundes Gewebe, Knorpelgewebe, Knochen und/oder Schädelmassenerven liegen oft in unmittelbarer Nähe des Nebenhöhlengewebes, wodurch das Beibehalten einer minimalen Tiefe der Gewebeschädigung unerlässlich wird, die mit einem Laser nicht immer sichergestellt werden kann.
-
Behandlungen, die auf elektrischer RF-Energie basierende Geräte beinhalten, wurden bereits beschrieben, wobei die Elektroden überwiegend an der Instrumentenspitze angeordnet sind, und daher aufgrund des zum Zugang zu den Nasengängen erforderlichen kleinen Durchmessers in ihrer aktiven Fläche begrenzt sind. Derartige Verfahren und Vorrichtungen werden ausführlicher in den bereits eingereichten Anmeldungen, US-Patentnummern 6,053,172; 6,063,079; 6,659,106 und 7,442,191, beschrieben, deren vollumfängliche Offenbarungen durch Bezugnahme Teil dieser Offenbarung sind.
-
KURZDARSTELLUNG
-
Die vorliegende Offenbarung stellt eine verbesserte elektrochirurgische Vorrichtung zur Behandlung von Gewebe an einer Zielstelle dar. Die Vorrichtung beinhaltet allgemein einen Schaft mit einem proximalen Ende und einem distalen Endteil und eine Aktivelektrode und Neutralelektrode, die auf dem distalen Endteil des Schafts angeordnet sind. Die Vorrichtung kann auch eine Vielzahl an Öffnungen durch die aktive Elektrode aufweisen, die zum Absaugen von elektrisch leitfähigem Fluid, Gewebe und Plasmanebenprodukten vom distalen Endteil des Schafts betreibbar sind.
-
In einem Aspekt wird eine elektrochirurgische Vorrichtung zum Entfernen von Gewebe von einer Körperstruktur offenbart, wobei diese Vorrichtung einen Schaft beinhaltet, der ein proximales Ende und einen distalen Teil aufweist, wobei der distale Teil eine Neutralelektrode und einen isolierenden Elektrodenträger beinhaltet. Die Neutralelektrode kann den Träger umschließen, und mindestens eine Aktivelektrode kann auf dem Elektrodenträger angeordnet sein. Diese Aktivelektrode ist derart ausgerichtet, dass sie einen proximalen Teil und einen distalen Teil aufweist und seitlich auf dem distalen Teil des Schafts liegt und eine Vielzahl von Absaugöffnungen durch die Aktivelektrode aufweist. Diese Öffnungen stehen mit einem Fluidabsaughohlraum in Fluidverbindung, der an die Aktivelektrode angrenzt und sich innerhalb des Elektrodenträgers befindet. Der Absaughohlraum steht außerdem mit einem innerhalb des Schafts angeordneten Fluidabsaugelement in Fluidverbindung, und der Hohlraum und das Element stellen zusammen eine Leitung für die abgesaugten Produkte bereit, damit diese durchfließen und von der Behandlungstelle entfernt werden können.
-
Die Vielzahl von Öffnungen variiert in der Größe und ist derart organsiert, dass die größeren Öffnungen in Richtung des proximalen Teils der Elektrode angeordnet sind, wo die Ansaugung am stärksten ist. Je stärker die Ansaugung, umso größer sind die Gewebefragmente, und Plasmanebenprodukte können erfolgreich von der Behandlungsstelle entfernt werden. Die kleineren Öffnungen sind in Richtung des distalen Teils der Elektrode angeordnet, da hier die Ansaugung relativ schwach ist und die größeren Plasmanebenprodukte und Fragmente nicht ohne Weiteres entfernen kann. Diese Anordnung optimiert das Entfernen der Nebenprodukte und minimiert das Verstopfen des Fluidabsaugelements. Außerdem kann mindestens eine Absaugöffnung bevorzugt eine Symmetrieachse aufweisen, die ungefähr mit einer Längsachse des Fluidabsaughohlraums deckungsgleich ist oder direkt an diese angrenzt.
-
In einem anderen Aspekt wird eine elektrochirurgische Vorrichtung zur Behandlung von Gewebe an einer Zielstelle offenbart, wobei die Vorrichtung ein längliches Gehäuse aufweist, das ein Griffende und einen distalen Teil aufweist. Am distalen Teil befindet sich ein Elektrodenträger und dieser Träger ist mit einer ersten Fluidleitung fluidisch gekoppelt, wobei sich die erste Fluidleitung innerhalb des länglichen Gehäuses befindet. Der Elektrodenträger beinhaltet außerdem einen Absaughohlraum mit einer Hohlraumrampe an einem Ende. Eine Aktivelektrode befindet sich auf einer Elektrodenträgerablage, die innerhalb des Elektrodenträgers versenkt ist, und die Aktivelektrode weist eine Reihe von Öffnungen auf. Der distale Teil beinhaltet außerdem eine Neutralelektrode, die mindestens einen Teil des Elektrodenträgers umschließt. Die Vielzahl von Öffnungen auf der Aktivelektrode weist mindestens eine erste Vielzahl von Öffnungen und eine zweite Vielzahl von Öffnungen auf, und die erste Vielzahl von Öffnungen ist größer als die zweite Vielzahl von Öffnungen. Alle Öffnungen sind fluidisch mit dem Absaughohlraum gekoppelt und die zweite Vielzahl von Öffnungen ist über der Hohlraumrampe positioniert.
-
In einem anderen Aspekt wird eine elektrochirurgische Vorrichtung zum Entfernen von Gewebe aus einer Körperstruktur offenbart, wobei die Vorrichtung einen Schaft mit einem proximalen Ende, einem distalen Teil und einer distalen Spitze beinhaltet. Der distale Teil weist ein rohrförmiges Isolierträgerelement mit mindestens einer versenkten Trägerablage auf, die mindestens eine Aktivschirmelektrode tragen kann. Die Aktivelektrode kann mindestens eine Öffnung aufweisen. Das Trägerelement kann außerdem einen Absaughohlraum direkt unter der Trägerablage aufweisen, sodass Fluid und Plasmanebenprodukte durch die mindestens eine Öffnung und in den Absaughohlraum und anschließend in ein entlang des Schafts angeordnetes Fluidabsaugelement fließen können. Es kann auch mindestens eine innerhalb des Trägerelements angeordnete Durchspülungsleitung vorhanden sein, die fluidisch mit einem Fluidversorgungselement und dem Absaughohlraum verbunden ist, sodass ein Fluid frei von Ablagerungen über das Versorgungselement an den distalen Teil bereit gestellt werden kann, und ein Teil dieses Fluids kann durch den Absaughohlraum und das Absaugelement durchgespült werden, um einen klaren Absaugweg aufrecht zu erhalten. Diese Vorrichtung kann außerdem eine Neutralelektrode beinhalten, die mindestens einen Teil des rohrförmigen Trägerelements umschließt. Die Neutralelektrode kann außerdem mindestens eine durch die Rückführung angeordnete Abflussöffnung aufweisen, die außerdem mit dem Fluidversorgungselement fluidisch verbunden sein kann. Ein Teil der Fluidversorgung kann anschließend durch mindestens eine dieser Abflussöffnungen fließen, um die äußere Oberfläche der Neutralelektrode zu befeuchten.
-
In noch einem Aspekt wird ein elektrochirurgisches System zur Behandlung von Gewebe einer Körperstruktur offenbart. Das System beinhaltet einen elektrochirurgischen Regler, wobei der elektrochirurgische Regler konfiguriert ist, um an einem aktiven Anschluss in Bezug zu einem Rücklaufanschluss Radiofrequenz(RF)-Energie zu erzeugen. Das System beinhaltet außerdem einen elektrochirurgischen Stab, der mit dem elektrochirurgischen Regler gekoppelt ist, wobei der elektrochirurgische Stab einen länglichen Schaft aufweist, der ein proximales Ende, einen distalen Teil und eine distale Spitze aufweist, wobei mindestens eine Aktivelektrode auf dem distalen Teil des Schafts angeordnet ist, wobei die mindestens eine Aktivelektrode elektrisch an den aktiven Anschluss gekoppelt ist und eine Neutralelektrode auf dem distalen Teil des Schafts angeordnet ist, wobei die Neutralelektrode teilweise den distalen Teil des Schafts umschließt und elektrisch an den Rücklaufanschluss gekoppelt ist. Es gibt weiterhin eine Vielzahl von Abflussöffnungen durch die Neutralelektrode, die fluidisch mit einem Fluidversorgungselement innerhalb des Schafts verbunden ist, wobei die Vielzahl von Abflussöffnungen an der gegenüberliegenden oder unteren Seite im Verhältnis zu der mindestens einen Aktivelektrode angeordnet ist. Das Fluidversorgungselement kann ein elektrisch leitfähiges Fluid, das durch die Abflussöffnungen fließt, versorgen und kann die Neutralelektrode befeuchten und die Plasmabildung verbessern. Es kann außerdem eine Vielzahl von Absaugöffnungen durch die Aktivelektrode vorhanden sein, die von unterschiedlicher Größe sein können. Angrenzend an die Absaugöffnungen befindet sich ein Absaughohlraum gefolgt von einem Absaugelement, und zusammen stellen diese beiden die Leitung für den Fluss von abgesaugten Produkten weg von der Zielstelle bereit. Die größeren Absaugöffnungen sind in Richtung des proximalen Teils der Aktivelektrode angeordnet und die kleineren Absaugöffnungen sind in Richtung des distalen Teils der Aktivelektrode angeordnet.
-
In noch einem Aspekt wird ein Verfahren zur Durchführung eines medizinischen Eingriffs an einem Körper offenbart. Das Verfahren beinhaltet das Anlegen von elektrischer Energie zwischen mindestens eine Aktivelektrode und eine Neutralelektrode in der Nähe eines leitenden Fluids; die Aktivelektrode und die Neutralelektrode sind auf einem elektrochirurgischen Stab angeordnet. Als Reaktion auf die Energie wird anschließend in der Nähe der mindestens einen Aktivelektrode ein Plasma gebildet. Die Aktivelektrode wird anschließend zur Behandlung des Gewebes rotiert und translatiert. Das Gewebe und die Plasmanebenprodukte können anschließend durch eine Vielzahl von durch die Aktivelektrode angeordneten Absaugöffnungen in einen Absaughohlraum abgesaugt werden, wobei mindestens eine der Vielzahl der Absaugöffnungen eine Symmetrieachse aufweist, die mit einer Längsachse des Absaughohlraums deckungsgleich ist. Kleinere Gewebemengen und Plasmanebenprodukte können durch mindestens eine Absaugöffnung abgesaugt werden, die auf dem distalen Teil der Aktivelektrode angeordnet ist; und größere Gewebemengen und Plasmanebenprodukte können durch mindestens eine größere Absaugöffnung abgesaugt werden, die auf dem proximalen Teil der Aktivelektrode angeordnet ist.
-
In noch einem Aspekt wird ein Verfahren zur Durchführung eines medizinischen Eingriffs an einem Körper offenbart. Das Verfahren beinhaltet das Fließen eines leitenden Fluids innerhalb einer in einem elektrochirurgischen Stab angeordneten Fluidleitung, sodass das leitende Fluid aus einer durch eine Neutralelektrode angeordneten Abflussöffnung fließt und anschließend um die Neutralelektrode herum fließt, um die Neutralelektrodenoberfläche zu befeuchten, und in Richtung einer Absaugöffnung fließt, die durch eine Aktivelektrode angeordnet ist. Zwischen der Aktivelektrode und der Neutralelektrode wird anschließend elektrische Energie angelegt, und als Reaktion auf die Energie bildet sich ein Plasma neben der Aktivelektrode. Ein Teil eines Weichgewebes innerhalb eines Körperhohlraums wird anschließend entfernt, indem eine Aktivelektrode innerhalb des Körperhohlraums platziert und die Aktivelektrode innerhalb des Körperhohlraums translatiert wird. Leitendes Fluid kann unter Druck bereitgestellt werden, um den Körperhohlraum zu erweitern während das Gewebe entfernt wird, was zur Bildung von gutem Plasma beitragen kann. Das Plasma kann weiterhin ein sichtbares Glühen abgeben, das entweder direkt oder durch die Körperhohlraumwände beobachtet werden kann, und die Bewegung der Aktivelektrode kann als Reaktion auf das beobachtete sichtbare Glühen verändert werden.
-
Die vorliegende Offenbarung beinhaltet eine Reihe wichtiger technischer Vorteile. Ein technischer Vorteil besteht darin, dass die seitliche Position der Elektroden einen verhältnismäßig größeren relativen Elektrodenoberflächenbereich verglichen mit einem minimalen Durchmesser des distalen Teils des Instruments ermöglicht. Dadurch ist der Elektrodenoberflächenbereich, verglichen mit einem Instrumentenkonzept, bei dem die Elektroden darauf begrenzt sind, nur auf die Spitze des Gerätes platziert zu werden, nicht auf die Größe des Durchmessers des Instruments begrenzt. Ein vergrößerter Elektrodenoberflächenbereich kann dazu beitragen, dass das Instrument und System leichter und schneller zu benutzen sind, da die Behandlungsoberfläche dann im Vergleich zu Instrumenten, bei denen die Elektroden auf die Instrumentenspitze begrenzt sind, relativ groß sein kann. Ein zusätzlicher technischer Vorteil ist die Position der seitlichen Fluidversorgungsöffnungen, die eine erhebliche Fluidversorgungsverteilung über einen breiten Oberflächenbereich ermöglichen. Dadurch kann der „befeuchtete” Oberflächenbereich der Neutralelektrode optimiert werden, indem eine gleichmäßigere und einheitlichere beschichtete Oberfläche ermöglicht wird, wodurch eine einheitlichere und gleichmäßigere Gewebewirkung erzeugt wird.
-
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass die Größe des befeuchteten Rücklaufoberflächenbereichs im Vergleich zu den Konzepten, die den Rücklauf auf der Spitze des Instruments positionieren, nicht so begrenzt ist, wodurch eine größere Behandlungsoberfläche und größere optimalere Oberflächenverhältnisse zwischen der Aktivelektrode und dem Rücklauf ermöglicht werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Rücklauf teilweise die Aktivelektrode umschließen kann, ohne den Durchmesser des Instruments im Vergleich zu Instrumenten, bei denen die Elektroden auf die Spitze des Instruments begrenzt sind, bei denen die Rücklaufelektrode proximal in Richtung weg von der Aktivelektrode beabstandet werden muss, wesentlich zu erhöhen. Das Konfigurieren der Neutralelektrode dahingehend, dass sie die Aktivelektrode teilweise umschließt, kann die Einheitlichkeit der Gewebewirkung verbessern. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Ansaugöffnungen bezüglich der Größe und Anzahl weniger begrenzt sind, was potentiell weitere Ansaugöffnungen ermöglicht, als ein Konzept, das die Ansaugöffnungen auf die Spitze des Instruments beschränkt, wodurch eine bessere Absaugung und Verbesserung der Fähigkeit des Chirurgen zur Ansicht der Eingriffstelle erzeugt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Ansaugung derart optimiert wird, dass die Wahrscheinlichkeit der Verstopfung aufgrund der Anordnung der Absaugöffnungen und Durchspülungsleitung reduziert wird. Zusätzliche Vorteile sind dem Fachmann aus den Abbildungen, der Beschreibung und den vorliegend bereitgestellten Ansprüchen ersichtlich.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die Erfindung kann am besten unter Bezugnahme auf die nachstehende Beschreibung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen verstanden werden, in denen:
-
eine Perspektivansicht eines elektrochirurgischen Systems nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt;
-
eine Vorrichtung zur Behandlung von Gewebe nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt;
-
einen distalen Endteil eines Instrumentenschafts nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt;
-
eine Ansicht eines distalen Endteils eines Instruments nach mindestens bestimmten Ausführungsformen von oben zeigt;
-
eine Ansicht eines distalen Endteils eines Instruments nach mindestens bestimmten Ausführungsformen von unten zeigt;
-
eine Längsquerschnittansicht eines distalen Endteils eines Instruments nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt;
-
eine alternative Ausführungsform eines distalen Endteils eines Instruments nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt;
-
eine Nasennebenhöhle zur potentiellen Behandlung unter Verwendung eines elektrochirurgischen Systems zeigt, das nach mindestens bestimmten Ausführungsformen konstruiert wurde;
-
eine Nasennebenhöhle mit einem darin angeordneten elektrochirurgischen Instrument zeigt, wobei das Instrument nach mindestens bestimmten Ausführungsformen gezeigt wird; und
-
ein Flussdiagramm eines medizinischen Eingriffs unter Verwendung eines Systems nach mindestens bestimmten Ausführungsformen zeigt.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
Ehe die Erfindung ausführlich beschrieben wird, ist nachzuvollziehen, dass diese Erfindung nicht auf bestimmte vorliegend dargelegte Variationen begrenzt ist, da verschiedene Änderungen oder Modifikationen an der beschriebenen Erfindung vorgenommen werden können und Äquivalente substituiert werden können, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen. Dem Fachmann wird nach dem Lesen dieser Offenbarung ersichtlich, dass jede der vorliegend beschriebenen und illustrierten einzelnen Ausführungsformen eigenständige Komponenten und Merkmale aufweist, die von den Merkmalen jeder der anderen mehreren Ausführungsformen ohne Weiteres getrennt oder mit diesen kombiniert werden können, ohne vom Umfang oder Geist der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Außerdem können viele Modifikationen zur Anpassung einer bestimmten Situation, eines bestimmten Materials, einer bestimmten Zusammensetzung von Materie, eines bestimmten Prozesses, einer bestimmten oder mehrerer bestimmter Prozesshandlung(en) oder -schritts(e) an die Aufgabe(n), den Geist oder Umfang der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden. Alle derartigen Modifikationen bezwecken, innerhalb des Umfangs der vorliegend gemachten Ansprüche zu liegen.
-
Die vorliegend wiedergegebenen Verfahren können in jeder beliebigen Reihenfolge der wiedergegebenen Ereignisse, die logisch möglich ist, sowie in der wiedergegebenen Reihenfolge der Ereignisse durchgeführt werden. Wo zudem ein Wertebereich bereitgestellt wird, ist ersichtlich, dass jeder dazwischenliegende Wert zwischen der unteren und oberen Grenze dieses Bereichs und jeder andere angegebene oder dazwischenliegende Wert in diesem angegebenen Bereich von der Erfindung umfasst wird. Es wird außerdem erwogen, dass jedes optionale Merkmal der beschriebenen erfinderischen Variationen als Nebenanspruch oder in Kombination mit jedem oder mehreren der vorliegend beschriebenen Merkmale dargelegt und beansprucht werden kann.
-
Der gesamte bestehende vorliegend erwähnte Gegenstand (z. B. Veröffentlichungen, Patente, Patentanmeldungen und Hardware) wird vorliegend durch Bezugnahme vollumfänglich einbezogen, ausgenommen insoweit als der Gegenstand mit demjenigen der vorliegenden Erfindung in Widerspruch stehen kann (in welchem Fall der vorliegende Gegenstand den Vorrang hat). Die in Bezug genommenen Elemente werden ausschließlich zu deren Offenbarung vor dem Anmeldedatum der vorliegenden Anmeldung bereitgestellt. Nichts in dieser Anmeldung ist als ein Zugeständnis dahingehend auszulegen, dass die vorliegende Erfindung nicht zur Vordatierung derartigen Materials aufgrund einer vorhergehenden Erfindung berechtigt ist.
-
Die Bezugnahme auf ein Element im Singular beinhaltet die Möglichkeit, dass dasselbe im Plural vorliegen kann. Die Singularformen „ein/e/r”, „der/die/das (bezeichnete)” und „der/die/das” im Sinne der vorliegenden sowie der in den angehängten Ansprüchen verwendeten Benutzung beinhalten insbesondere die Bezeichnungen im Plural, es sei denn, der Zusammenhang schreibt eindeutig Gegenteiliges vor. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Ansprüche derart gefasst werden können, dass sie jedes optionale Element ausschließen. Diese Feststellung bezweckt als solche, als vorrangige Grundlage zur Benutzung derartig ausschließlicher Terminologie, wie zum Beispiel „ausschließlich”, „nur” und dergleichen, im Zusammenhang mit der Wiedergabe von Anspruchselementen oder der Verwendung einer „negativen” Einschränkung zu dienen. Letztlich ist darauf hinzuweisen, dass alle vorliegend benutzten technischen und wissenschaftlichen Begriffe dieselbe Bedeutung haben, wie sie im Allgemeinen durch den durchschnittlichen Fachmann auf dem Gebiet verstanden werden, zu dem diese Erfindung gehört ist, es sei denn, es wird Gegenteiliges definiert.
-
Unter Bezugnahme auf wird nun ein beispielhaftes elektrochirurgisches System 11 zur Behandlung von Gewebe gemäß der vorliegenden Offenbarung ausführlich beschrieben. Das elektrochirurgische System 11 umfasst allgemein das elektrochirurgische Handstück, Instrument, die Vorrichtung oder Sonde 10, elektrisch verbunden mit einem elektrochirurgischen Regler (d. h. Energieversorgung) 28 zur Bereitstellung von Hochfrequenzspannung an eine Zielstelle und eine Fluidquelle 21 zur Bereitstellung eines elektrisch leitenden Fludis 50 an die Sonde 10 über den Fluidversorgungsschlauch 15. Die Fluidversorgung kann durch die Pumpe 40 gesteuert werden, um eine variable Fluidflussversorgung an die Sonde 10 über den Versorgungsschlauch 16 bereitzustellen. Das elektrochirurgische System 11 kann außerdem ein Endoskop (nicht gezeigt) mit einer faseroptischen Kopflampe zur Ansicht der Eingriffsstelle, insbesondere bei Nebenhöhleneingriffen oder Eingriffen am Ohr oder hinten im Mund, beinhalten. Das Endoskop kann in die Sonde 10 integriert oder ein Teil eines getrennten Instruments sein. Das System 11 kann auch eine Vakuumquelle (nicht gezeigt) beinhalten zur Kopplung an ein/en Ansaug- oder Absauglumen oder -schlauch (nicht gezeigt) in der Sonde 10 zum Absaugen der Zielstelle.
-
Die beispielhafte elektrochirurgische Sonde 10 umfasst einen Griff 19 und einen länglichen Schaft 17, der sich von dem Griff 19 erstreckt. Die proximalen und distalen Teile des Griffs 19 umfassen typischerweise ein Plastikmaterial, das leicht in eine geeignete Form zur Handhabung durch den Chirurg geformt werden kann. Wie gezeigt, weist ein Verbindungskabel 34 eine Steckverbindung 26 zur elektrischen Kopplung der Aktivelektrode und Neutralelektrode (ausführlicher in späteren Abbildungen beschrieben) an der Sonde 10 an die Energieversorgung 28 auf. Die Energieversorgung 28 weist eine durch den Betreiber steuerbare Spannungspegeleinstellung 30 zur Änderung der angelegten Spannung auf, was an der Spannungspegelanzeige 32 erkennbar ist. Die Energieversorgung 28 kann auch erste, zweite und dritte Fußpedale 37, 38, 39 und ein Kabel 36 aufweisen, das entfernbar mit der Energieversorgung 28 gekoppelt ist. Die Fußpedale 37, 38, 39 ermöglichen dem Chirurgen, den an die Aktivelektrode 58 angelegten Energiepegel ferngesteuert einzustellen. In einer beispielhaften Ausführungsform wird das erste Fußpedal 37 dazu benutzt, die Energieversorgung in den „Ablations”modus zu versetzen, und das zweite Fußpedal 38 versetzt die Energieversorgung 28 in einen „Subablations”modus (d. h. Kontraktion, Koagulation oder sonstige Arten der Gewebemodifikation ohne volumetrische Gewebeentfernung). Das dritte Fußpedal 39 (oder in einigen Ausführungsformen eine fußaktivierte Taste) ermöglicht dem Benutzer die Einstellung des Spanungspegels innerhalb des „Ablations”modus.
-
Das elektrochirurgische System 11 der verschiedenen Ausführungsformen kann eine Vielfalt an Betriebsmodi aufweisen. Ein derartiger Modus setzt Coblation®-Technologie ein. Die Coblation®-Technologie wurde von dem Abtretungsempfänger der vorliegenden Erfindung entwickelt. Die Coblation®-Technologie bezieht das Anlegen eines Hochfrequenzspanungsunterschieds zwischen eine oder mehrere Aktivelektrode(n) und eine oder mehrere Neutralelektrode(n) des Stabs 10 zur Entwicklung von hoher elektrischer Feldstärke in der Umgebung des Zielgewebes ein. Die hohe elektrische Feldstärke kann durch Anlegen einer Hochfrequenzspannung erzeugt werden, die ausreicht, um ein elektrisch leitfähiges Fluid über mindestens einen Teil der Aktivelektrode(n) im Bereich zwischen der Spitze der Aktivelektrode(n) und dem Zielgewebe zu verdunsten. Das elektrisch leitfähige Fluid kann eine Flüssigkeit oder ein Gas, wie zum Beispiel isotonische Kochsalzlösung, Blut, extrazelluläres oder intrazelluläres Fluid sein, die bzw. das an die Zielstelle geliefert wird bzw. werden oder dort bereits vorhanden ist bzw. sind oder ein visköses Fluid, wie zum Beispiel ein Gel, das an die Zielstelle aufgebracht wird.
-
Wenn das leitfähige Fluid ausreichend erhitzt wird, dass die Atome von der Oberfläche schneller verdunsten als sie rekondensieren, bildet sich ein Gas. Wenn das Gas ausreichend erhitzt wird, sodass die Atome miteinander kollidieren, was eine Freisetzung der Elektronen verursacht, bildet sich ein ionisiertes Gas oder Plasma (der sogenannte „vierte Aggregatzustand der Materie”). Allgemein betrachtet können sich Plasmen durch Erhitzen eines Gases und durch Ionisierung des Gases bilden, indem ein elektrischer Strom hindurch geschickt wird oder indem Radiowellen in das Gas gestrahlt werden. Diese Verfahren der Plasmabildung geben Energie direkt an die freien Elektronen im Plasma, und anschließend setzen Elektronen-Atom-Kollisionen weitere Elektronen frei und der Prozess verläuft kaskadenförmig, bis der gewünschte Grad an Ionisierung erreicht wird. Die Ionisierung der Atome innerhalb der in der isotonischen Kochsalzlösung erzeugten Dampfschicht (die Natriumchlorid enthält) führt darüber hinaus zu der Erzeugung von energetischen Photonen mit Wellenlängen von beispielsweise im Bereich von 306 bis 315 Nanometer (ultraviolettes Spektrum) und 588–590 Nanometer (sichtbares Spektrum).
-
Im Falle des mittels der Coblation®-Technologie gebildeten Plasmas erzeugt das elektrische Feld über der Dampfschicht Hochenergieelektronen, die die Wassermoleküle in energiegeladene Radikale abbauen, von denen einige extrem chemisch aktiv sind. Die Dampfschicht wird dann zu einem Niedrigtemperaturgas, das hochenergiegeladene Teilchen enthält, das auch als „Glimmentladungsplasma” oder „Nicht-Gleichgewicht Plasma” bekannt ist. Nicht-Gleichgewicht Plasma ist ein Niedrigtemperaturgas, in dem jedes der angeregten Teilchen ein spezifisches Licht abgibt. Wenn die Aktivelektroden von Stab 10 in isotonische Kochsalzlösung getaucht sind, erzeugt die elektrische Entladung starke optische Emissionen, typischerweise von den dominanten Natrium-D-Linien, die für ein charakteristisches gelbes bis oranges Glimmen an der Aktivelektrode verantwortlich sind, was das Vorhandensein von Plasma anzeigt. In Plasma Physics, von R. J. Goldston und P. H. Rutherford vom Plasma Physics Laboratory der Universität Princeton (1995) findet man eine vollständigere Beschreibung des Plasmas, deren vollumfängliche Offenbarung durch Bezugnahme vorliegend einbezogen wird.
-
Während die Dichte des Plasmas oder der Dampfschicht ausreichend gering wird (d. h. weniger als ungefähr 1020 Atome/cm3 für wässrige Lösungen), erhöht sich die mittlere freie Weglänge der Elektronen, um nachfolgend injizierten Elektronen die Verursachung von Stoßionisation innerhalb der Dampfschicht zu ermöglichen. Sobald die Ionenteilchen in der Plasmaschicht ausreichende Energie aufweisen, beschleunigen sie in Richtung auf das Zielgewebe. Durch die energiegeladenen Elektronen abgegebene Energie (z. B. 3.5 eV bis 5 eV) kann darauf folgend ein Molekül bombardieren und seine Molekülbindung brechen, wodurch sich ein Molekül in freie Radikale spaltet, die sich dann zu endgültigen gasförmigen oder flüssigen Spezies kombinieren. Oft transportieren die Elektronen den elektrischen Strom oder absorbieren die Radiowellen und sind daher heißer als die Ionen. Die Elektronen, die vom Gewebe weg in Richtung auf die Neutralelektrode transportiert werden, transportieren daher den größten Teil der Plasmawärme, was den Ionen ermöglicht, die Gewebemoleküle in einer im Wesentlichen nicht-thermischen Weise aufzubrechen.
-
Im Wege dieser molekularen Dissoziation (anstelle thermaler Verdampfung oder Karbonisation) wird die Zielgewebestruktur volumetrisch durch molekularen Zerfall der größeren organischen Moleküle in kleinere Moleküle und/oder Atome, wie zum Beispiel Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoffoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickstoffverbindungen, entfernt. Dieser molekulare Zerfall entfernt die Gewebestruktur vollständig, im Gegensatz zum Dehydratisieren des Gewebematerials durch das Entfernen von Flüssigkeit in den Zellen des Gewebes und von extrazellularen Fluiden, wie es typischerweise bei elektrochirurgischer Austrocknung und Verdampfung der Fall ist. Eine ausführlichere Beschreibung dieser Phänomene kann dem gemeinsam abgetretenen
US-Patent Nr. 5,697,882 entnommen werden, dessen vollumfängliche Offenbarung durch Bezugnahme vorliegend einbezogen wird.
-
Bei einigen Anwendungen der Coblation®-Technologie wird elektrische Hochfrequenz(RF)-Energie in einem elektrisch leitenden Medienumfeld angelegt, um eine Gewebestruktur zusammenzuschrumpfen oder zu entfernen (d. h. zu resezieren, schneiden oder abladieren) und durchtrennte Gefäße innerhalb des Bereichs des Zielgewebes zu versiegeln. Die Coblation®-Technologie ist auch zweckdienlich zur Versiegelung größerer Arteriengefäße, z. B. in der Größenordnung von ungefähr 1 mm im Durchmesser. Bei derartigen Anwendungen wird eine Hochfrequenzenergieversorgung mit einem Ablationsmodus bereitgestellt, wobei eine erste Spannung an eine Aktivelektrode angelegt wird, die zur Bewirkung molekularer Dissoziation oder molekularen Zerfalls des Gewebes ausreicht, und mit einem Koagulationsmodus, wobei eine zweite, niedrigere Spannung an eine Aktivelektrode (entweder dieselbe oder eine andere Elektrode) angelegt wird, die ausreicht, um mehrere Gefäße innerhalb des Gewebes zu erhitzten, zusammenzuschrumpfen und/oder deren Hämostase zu erzielen.
-
Die durch das Coblation
®-Gerät erzeugte Energie kann durch Einstellung einer Vielfalt von Faktoren verändert werden, wie z. B.: Anzahl der Aktivelektroden; Elektrodengröße und deren Beabstandung; Elektrodenoberflächenbereich; Unebenheiten und scharfe Kanten der Elektrodenoberflächen; Elektrodenmaterialien; angelegte Spannung und Energie; strombegrenzende Mittel, wie zum Beispiel Induktoren; elektrische Leitfähigkeit des mit den Elektroden in Kontakt stehenden Fluids; Dichte des Fluids und sonstige Faktoren. Demgemäß können diese Faktoren zur Steuerung der Energiepegel der angeregten Elektronen manipuliert werden. Da unterschiedliche Gewebestrukturen unterschiedliche Molekülbindungen aufweisen, kann das Coblation
®-Gerät zur Erzeugung von ausreichend Energie konfiguriert werden, um die Molekülbindungen von bestimmtem Gewebe zu brechen, die jedoch nicht ausreicht, um Molekülbindungen von sonstigem Gewebe zu brechen. Fettgewebe (z. B. Depotfett) weist zum Beispiel Doppelbindungen auf, die einen wesentlich höheren Energiepegel als 4 eV bis 5 eV erfordern (typischerweise in der Größenordnung von ungefähr 8 eV), um zu brechen. Demgemäß abladiert oder entfernt die Coblation
®-Technologie derartiges Fettgewebe nicht; sie kann jedoch zur wirksamen Abladierung von Zellen benutzt werden, um den inneren Fettgehalt in einer flüssigen Form freizusetzen. Natürlich können die Faktoren verändert werden, sodass diese Doppelbindungen auch auf eine ähnliche Art und Weise gebrochen werden können wie die Einfachbindungen (z. B. Erhöhen der Spannung oder Verändern der Elektrodenkonfiguration zur Erhöhung der Stromdichte an den Elektrodenspitzen). Eine vollständigere Beschreibung dieses Phänomens kann den gemeinsam abgetretenen
US-Patent Nummern. 6,355,032 ;
6,149,120 und
6,296,136 entnommen werden, deren vollumfängliche Offenbarungen durch Bezugnahme vorliegend einbezogen werden.
-
Die Aktivelektrode(n) eines Coblation®-Geräts kann bzw. können innerhalb eines oder durch einen anorganischen Isolierträger/s getragen werden, der nahe dem distalen Ende des Instrumentenschafts positioniert ist. Die Neutralelektrode kann sich auf dem Instrumentenschaft, auf einem anderen Instrument oder auf der externen Oberfläche des Patienten (d. h. als Dispersionspad) befinden. Das proximale Ende des/der Instruments/e beinhaltet die geeigneten elektrischen Anschlüsse zur Kopplung der Neutralelektrode(n) und der Aktivelektrode(n) an eine Hochfrequenzenergieversorgung, wie zum Beispiel einen elektrochirurgischen Generator.
-
In einem Beispiel eines Coblation®-Geräts zur Benutzung mit der vorliegenden Erfindung ist die Neutralelektrode des Geräts typischerweise proximal von der/den Aktivelektrode(n) in einem zweckmäßigen Abstand beabstandet, um einen elektrischen Kurzschluss zwischen den Aktiv- und Neutralelektroden in Gegenwart eines elektrisch leitfähigen Fluids zu verhindern. In vielen Fällen ist die distale Kante der freiliegenden Oberfläche der Neutralelektrode ungefähr 0,5 mm bis 25 mm von der proximalen Kante der freiliegenden Oberfläche der Aktivelektrode(n) beabstandet. Dieser Abstand kann natürlich mit unterschiedlichen Spanungsbereichen, leitfähigen Fluids und in Abhängigkeit von der Nähe der Gewebestrukturen zu den Aktiv- und Neutralelektroden variieren. Die Neutralelektrode weist typischerweise eine freiliegende Länge im Bereich von ungefähr 1 mm bis 20 mm auf.
-
Die zwischen der/den Neutralelektrode(n) und der/den Aktivelektrode(n) angelegte Spannungsdifferenz ist eine Hoch- oder Radiofrequenz, typischerweise zwischen ungefähr 5 kHz und 20 MHz, üblicherweise zwischen ungefähr 30 kHz und 2,5 MHz, bevorzugt zwischen ungefähr 50 kHz und 500 kHz, oft weniger als 350 kHz und oft zwischen ungefähr 100 kHz und 200 kHz. Bei einigen Anwendungen hat der Anmelder festgestellt, dass eine Frequenz von ungefähr 100 kHz zweckmäßig ist, weil der Gewebewiderstand bei dieser Frequenz viel höher ist. Bei anderen Anwendungen, wie zum Beispiel Eingriffe in und um das Herz oder den Kopf und Nacken, können höhere Frequenzen wünschenswert sein (z. B. 400–600 kHz), um niederfrequenten Stromfluss in das Herz oder die Nerven des Kopfes und Nackens zu minimieren.
-
Die angelegte RMS-Effektivspannung liegt üblicherweise im Bereich von ungefähr 5 Volt bis 1000 Volt, bevorzugt im Bereich von ungefähr 10 Volt bis 500 Volt, oft zwischen ungefähr 150 Volt bis 400 Volt, abhängig von der Größe der Aktivelektrode, der Betriebsfrequenz und des Betriebsmodus des bestimmten Eingriffs oder der gewünschten Wirkung auf das Gewebe (d. h. Kontraktion, Koagulation, Schneiden oder Ablation.)
-
Typischerweise befindet sich die Spitze-Spitze-Spannung für die Ablation oder das Schneiden mit einer Rechteckwellenform im Bereich von 10 Volt bis 2000 Volt und bevorzugt im Bereich von 100 Volt bis 1800 Volt und mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 300 Volt bis 1500 Volt, oft im Bereich von ungefähr 300 Volt bis 800 Volt Spitze zu Spitze (wiederum in Abhängigkeit von der Elektrodengröße, Anzahl der Elektronen, der Betriebsfrequenz und dem Betriebsmodus). Niedrigere Spitze-Spitze-Spannungen werden zur Gewebekoagulation, thermischen Gewebeerwärmung oder Kollagenkontraktion benutzt, und befinden sich typischerweise im Bereich von 50 bis 1500, bevorzugt 100 bis 1000 und mehr bevorzugt 120 bis 400 Volt Spitze zu Spitze (diese Werte werden wiederum unter Benutzung der Rechteckwellenform errechnet). Höhere Spitze-Spitze-Spannungen, z. B. höher als ungefähr 800 Volt Spitze zu Spitze, können in Abhängigkeit von anderen Faktoren, wie zum Beispiel den Elektrodengeometrien und der Zusammensetzung des leitfähigen Fluids zur Ablation von härterem Material, wie zum Beispiel Knochen, wünschenswert sein.
-
Wie oben diskutiert wird die Spannung üblicherweise in einer Reihe von Spannungsimpulsen oder einem Wechselstrom mit zeitvariabler Spanungsamplitude mit einer ausreichend hohen Frequenz (z. B. in der Größenordnung von 5 kHz bis 20 MHz) zugeführt, sodass die Spannung wirksam durchgehend angelegt wird (im Vergleich zu z. B. Laser, die kleine Nekrosetiefen beanspruchen, die im Allgemeinen bei ungefähr 10 Hz bis 20 Hz gepulst werden). Die relative Einschaltdauer (d. h. die kumulierte Zeit in einem Ein-Sekunden-Intervall während dessen Energie angelegt wird) liegt darüber hinaus im Größenbereich von ungefähr 50% für die vorliegende Erfindung, im Vergleich zu Impulslasern, die typischerweise eine relative Einschaltdauer von ungefähr 0,0001% aufweisen.
-
Die bevorzugte Energiequelle der vorliegenden Erfindung liefert einen Hochfrequenzstrom, der auswählbar ist, um durchschnittliche Energiepegel im Bereich von mehreren Milliwatt bis zu mehreren Dutzend Watt pro Elektrode, in Abhängigkeit vom Volumen des behandelten Zielgewebes und/oder der zulässigen Höchsttemperatur, die für die Instrumentenspitze ausgewählt wird, zu erzeugen. Die Energiequelle ermöglicht es dem Benutzer, den Spannungspegel nach den spezifischen Anforderungen eines bestimmten neurochirurgischen Eingriffs, einer Herzoperation, arthroskopischen Operation, eines dermatologischen Eingriffs, von ophthalmologischen Eingriffen, offenen Operationen oder anderen endoskopischen chirurgischen Eingriffen auszuwählen. Für Herzeingriffe und potentiell für die Neurochirurgie kann die Energiequelle einen zusätzlicher Filter zur Filterung von Leckspannungen auf Frequenzen unterhalb von 100 kHz aufweisen, insbesondere Spannungen von ungefähr 60 kHz. Eine Energiequelle mit einer höheren Betriebsfrequenz, z. B. 300 kHz bis 600 kHz, kann alternativ bei bestimmten Eingriffen benutzt werden, bei denen niederfrequente Streuströme problematisch sein können. Eine Beschreibung einer geeigneten Energiequelle kann den gemeinsam abgetretenen
US-Patent Nummern 6,142,992 und
6,235,020 entnommen werden, wobei die vollumfängliche Offenbarung beider Patente durch Bezugnahme in jeder Hinsicht vorliegend einbezogen wird.
-
Die Energiequelle kann strombegrenzt oder anderweitig gesteuert sein, sodass keine unerwünschte Erwärmung des Zielgewebes oder umliegenden (nicht Ziel-)Gewebes eintritt. In einer derzeit bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden strombegrenzende Induktoren mit jeder unabhängigen Aktivelektrode in Reihe geschaltet, wobei die Induktivität des Induktors im Bereich von 10 uH bis 50.000 uH liegt, in Abhängigkeit der elektrischen Eigenschaften des Zielgewebes, der erwünschten Gewebeerwärmungsrate und der Betriebsfrequenz.
-
Alternativ können Kondensator-Induktor(LC)-Schaltungsstrukturen eingesetzt werden, wie bereits in
US-Patent Nr. 5,697,909 beschrieben, dessen vollumfängliche Offenbarung durch Bezugnahme vorliegend einbezogen wird. Zusätzlich können strombegrenzende Widerstände ausgewählt werden. Diese Widerstände weisen bevorzugt einen großen positiven Temperaturwiderstandskoeffizienten auf, sodass sich – wenn der Strompegel beginnt, für jede individuelle in Kontakt mit einem Medium mit geringem Widerstand (z. B. salzhaltige Spülmittel oder Blut) stehende Aktivelektrode anzusteigen – der Widerstand des aktuellen strombegrenzenden Widerstands erheblich erhöht, wodurch die Energieversorgung von der Aktivelektrode an das Medium mit geringem Widerstand (z. B. salzhaltige Spülmittel oder Blut) minimiert wird.
-
Im Coblation-Modus wird eine ausreichende Spannung an die Elektrodenanschlüsse angelegt, um die erforderlichen Bedingungen für molekulare Dissoziation des Gewebes (d. h. Verdunsten eines Teils des elektrisch leitfähigen Fluids, Ionisieren der geladenen Teilchen innerhalb der Dampfschicht und Beschleunigen dieser geladenen Teilchen gegen das Gewebe) festzusetzen. Wie oben diskutiert, variiert der erforderliche Spannungspegel für die Ablation in Abhängigkeit von der Anzahl, Größe, Form und Beabstandung der Elektroden, der Entfernung, über welche sich die Elektroden von dem Trägerelement erstrecken, etc. Sobald der Chirurg die Energieversorgung in den „Ablations”modus versetzt, kann die Spannungspegeleinstellung 30 oder das dritte Fußpedal 39 zur Einstellung des Spannungspegels benutzt werden, um das Ausmaß oder die Aggressivität der Ablation einzustellen.
-
Es ist natürlich ersichtlich, dass die Spannung und Modalität der Energieversorgung durch andere Eingabegeräte durch eine Vielfalt an beispielsweise an den Griff 19 platzierte Schalter oder Umschalter gesteuert werden kann. Der Anmelder hat jedoch festgestellt, dass Fußpedale bequeme Verfahren zur Steuerung der Energieversorgung bei der Handhabung der Sonde während eines chirurgischen Eingriffs sind.
-
Im Subablations-(oder Koagulations-)Modus legt die Energieversorgung 28 an die Aktivelektrode eine ausreichend niedrige Spannung an, um die Verdampfung des elektrisch leitfähigen Fluids und darauf folgende molekulare Dissoziation des Gewebes zu vermeiden. Der Chirurg kann die Energieversorgung zwischen den Ablations- und Subablationsmodi durch jeweiliges abwechselndes Treten auf die Fußpedalen 37, 38 automatisch umschalten. Dies ermöglicht dem Chirurg zum Beispiel, sich schnell zwischen Koagulation und Ablation in situ zu bewegen, ohne seine Konzentration vom Eingriffsbereich entfernen zu müssen oder ohne einen Assistenten um die Umschaltung der Energieversorgung bitten zu müssen. Die Sonde versiegelt und/oder koaguliert beispielsweise gleichzeitig kleine durchtrennte Gefäße innerhalb des Gewebes, während der Chirurg Weichgewebe im Ablationsmodus formt. Größere Gefäße oder Gefäße mit hohem Fluiddruck (z. B. Arteriengefäße) können jedoch möglicherweise nicht im Ablationsmodus versiegelt werden. Demgemäß kann der Chirurg einfach auf das Fußpedal 38 treten, wodurch der Spannungspegel automatisch unter den Schwellenwertpegel für die Ablation fällt, und für eine ausreichende Zeitdauer ausreichend Druck auf das durchtrennte Gefäß anlegen, um das Gefäß zu versiegeln und/oder zu koagulieren. Nachdem dies abgeschlossen ist, kann der Chirurg schnell in den Ablationsmodus zurückkehren, indem der auf das Fußpedal 37 tritt.
-
illustriert ein beispielhaftes elektrochirurgisches Instrument 90, das nach den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung konstruiert ist. Wie in gezeigt, beinhaltet die Sonde 90 allgemein einen länglichen Schaft 100, der biegsam oder unbiegsam sein kann, und einen Griff 204, der mit dem proximalen Ende des Schafts 100 gekoppelt ist. Der Schaft 100 kann eine Krümmung oder Beugung beinhalten (nicht gezeigt), die es dem distalen Teil 120 des Schafts 100 ermöglichen kann, von dem proximalen Teil des Schafts und Griff 204 versetzt zu sein oder in einem anderen Winkel dazu zu stehen. Diese Verschiebung kann Eingriffe erleichtern, die ein Endoskop erfordern, weil das Endoskop zum Beispiel ohne Beeinträchtigung durch denselben Nasengang wie der Schaft 100 zwischen den Griff 204 und das Okular des Endoskops eingeführt werden kann. In alternativen Ausführungsformen kann der Schaft 100 formbar sein, sodass der Chirurg die Beugung oder Krümmung erzeugen kann, die für den bestimmten Patienten oder die endoskopischen Bedürfnisse erforderlich sind.
-
Der Griff 204 umfasst typischerweise ein Plastikmaterial, das leicht in eine geeignete Form zur Handhabung durch den Chirurg geformt werden kann. Der Griff 204 definiert einen inneren Hohlraum (nicht gezeigt), der elektrische Verbindungen aufnimmt (nicht gezeigt) und eine geeignete Schnittstelle zur Verbindung an das elektrische Verbindungskabel 234 bereitstellt. Wie in gezeigt, erstreckt sich ein Fluidschlauch oder eine Einführung 233 durch eine Öffnung in den Griff 204 und kann eine Steckverbindung 235 zur Verbindung mit einer Fluidversorgungsquelle und Fluidversorgungspumpe (bereits beschrieben) beinhalten, um den distalen Teil 120 des Instruments und darauf folgend die Zielstelle mit elektrisch leitfähigem Fluid zu versorgen. In Abhängigkeit der Konfiguration der distalen Oberfläche des Schafts 100 kann sich der Fluidschlauch 233 durch einen einzelnen Lumen (nicht gezeigt) innerhalb des Schafts 100 erstrecken oder der Schlauch 233 kann sich fluidisch mit einer Fluidversorgungsleitung verbinden, die innerhalb des Schafts 100 angeordnet ist (nachstehend ausführlicher beschrieben), oder der Schlauch 233 kann an eine Vielzahl von Lumen (nicht gezeigt) gekoppelt sein, die sich durch den Schaft 100 erstrecken. In alternativen Ausführungsformen kann sich der Fluidschlauch 233 entlang der Außenseite des Schafts 100 zu einem Punkt geringfügig proximal vom distalen Teil 120 erstrecken. Die Sonde 90 kann auch ein Ventil oder eine äquivalente Struktur (nicht gezeigt) beinhalten, die sich auf dem Instrument 90 oder der Schlauchleitung 233 befindet, um die Fließrate des elektrisch leitenden Fluids zur Zielstelle zu steuern.
-
In bestimmten Ausführungsformen umfasst der distale Teil des Schafts 100 ein biegsames Material, das im Verhältnis zu der Langsachse des Schafts 100 abgebogen sein kann. Eine derartige Verbiegung kann beispielsweise selektiv durch mechanische Spannung eines Zugdrahts induziert werden oder durch einen Formgedächtnisdraht, der sich durch extern angelegte Temperaturänderungen erweitert oder zusammenzieht. Eine Krümmung in dem distalen Teil des Schafts 100 ist besonders vorteilhat bei der Behandlung von Nebenhöhlengewebe, da es dem Chirurg ermöglicht, das Zielgewebe innerhalb der Nase zu erreichen, während sich der Schaft 100 durch den Nasengang erstreckt. Es ist natürlich ersichtlich, dass der Schaft verschiedene Winkel in Abhängigkeit vom Eingriff haben kann. Ein Schaft mit einem Krümmungswinkel von 90° kann beispielsweise besonders nützlich zum Zugreifen auf Gewebe sein, das sich im hinteren Teil des Mundes befindet, und ein Schaft mit einem Krümmungswinkel von 10° bis 30° kann nützlich sein zum Zugreifen auf Gewebe in der Nähe oder im vorderen Teil des Mundes oder der Nase.
-
In den in gezeigten Ausführungsformen beinhaltet die Sonde 90 allgemein einen distalen Teil 120 und eine distale Spitze 140 eines Schafts. Die distale Spitze 140 steht möglicherweise nicht unter Spannung kann aber eine scharfe, gezackte oder durchstechende Vorderkante aufweisen, die zur Unterstützung der Erlangung von Zugang zu dem Gewebe, wie zum Beispiel einem Polypen oder einer Nasenmuschel, betreibbar ist oder dieses Gewebe durchtrennt oder ein Fenster zur Absicht desselben erzeugt. Die distale Spitze 140 kann unbiegsam sein, wodurch es ihr ermöglicht wird, einfacher auf eine ins Ziel genommene Körperstruktur gerichtet zu werden und dadurch Zugang auf das Innere der Körperstruktur bereitzustellen. In dieser Ausführungsform kann die distale Spitze 140 die distale Spitze von Schaft 100 sein und kann unter Spannung stehen oder Teil der Neutralelektrode 112 (nachstehend beschrieben) sein. Die distale Spitze 140 kann zu einem Winkel α zu der Längsachse des Schafts 100 ausgerichtet sein, um die Einführung der Spitze 140 in das Gewebe zu erleichtern, wobei der Winkel ungefähr 40 Grad im Verhältnis zu der Längsachse des Schafts beträgt.
-
Der distale Teil 120 beinhaltet mindestens eine Neutralelektrode 112 und mindestens eine Aktivelektrode 104. Wie ausführlicher in gezeigt, umschließt die Neutralelektrode 112 mindestens einen distalen Teil 120 des Schafts und kann sich distal und proximal im Verhältnis zu der Aktivelektrode 104 erstrecken, sodass die Aktivelektrode 104 allgemein umgeben oder mindestens teilweise umschlossen ist. Die Neutralelektrode 112 kann ungefähr rohrförmig sein und sich entlang des Schafts 100 erstrecken. Die Neutralelektrode 112 wird mit einer Öffnung, einem Kanal oder Schlitz gezeigt, um einen Teil des Elektrodenträgers 150 freizulegen, und um Teile der Neutralelektrode 112 benachbart zur Aktivelektrode 104 zu positionieren. Wie hier gezeigt, ist ein Teil der Neutralelektrode 112 auf der ungefähr gegenüberliegenden Seite oder unteren Seite oder Oberfläche des Schafts im Verhältnis zur Aktivelektrode 104 angeordnet. Die Neutralelektrode 112 ist bevorzugt auf eine Art und Weise angeordnet, um eine im Wesentlichen einheitliche Lücke oder Abmessung 106 zwischen dem nächsten Punkt auf der Aktivelektrode 104 zu der die Aktivelektrode umgebenden Öffnungskante der angrenzenden Neutralelektrode 114 über das größtmögliche Profil der Aktivelektrode 104 beizubehalten.
-
In der in gezeigten Ausführungsform umschließt die Neutralelektrode 112 die Aktivelektrode 104 teilweise auf der proximalen Seite der Aktivelektrode 104 sowie einen Teil der Querseiten der Aktivelektrode 104. Durch Beibehalten einer im Wesentlichen gleichmäßigen Entfernung entlang eines erheblichen Teils der Länge der Öffnungskante wird angenommen, dass diese Konfiguration der in gezeigten Neutralelektrode 112 eine einheitlichere Gewebewirkung entlang der proximalen und proximalen Abschnitte der Querseiten der Aktivelektrode 104 beibehält. Je kleiner die Abmessung 106, umso weniger Energie oder Spannung kann darüber hinaus durch eine Energieversorgung zur Erzeugung der erforderlichen Gewebewirkung erforderlich sein und umso lokalisierter kann die Gewebewirkung sein, was eine durch den Chirurgen bevorzugte äußerst gesteuerte Gewebewirkung erzeugt. Dies kann unerwünschte Gewebebehandlung außerhalb des beabsichtigten Bereichs minimieren. In der gezeigten Ausführungsform kann die Abmessung 106 zwischen ungefähr 0,2 mm und 3 mm betragen, und für bestimmte Ausführungsformen kann sie bevorzugt ungefähr 0,8 mm betragen.
-
Die Aktivelektrode 104 ist auf einer Trägerablage 122 auf dem Elektrodenträger 150 angeordnet, und diese Trägerablage 122 ist ungefähr parallel zu der Längsachse des distalen Teils 120 des Schafts ausgerichtet und von der oberen Oberfläche 121 des distalen Teils 120 des Schafts versenkt oder abgesetzt. Die Aktivelektrode 104 kann eine Schirmelektrode oder im Wesentlichen flache Elektrode umfassen, wobei die flache Oberfläche mindestens teilweise durch die Trägerablage 122 unterstützt wird. Die Aktivelektrode 104 ist von der oberen Oberfläche 121 des Schafts versenkt oder versetzt, um zwischen der oberen Oberfläche der Aktivelektrode 104 und einem Zielgewebe eine Lücke oder einen Raum zu erzeugen, insbesondere wenn ein distaler Teil 120 zur Behandlung innerhalb eines Körperhohlraums eingeführt wird. Durch die teilweise Beabstandung des Gewebes von der Elektrode 104 kann ausreichende Befeuchtung der Aktivelektrode 104 ermöglicht werden, was optimale Bedingungen für die Plasmabildung erzeugt, wie zuvor beschrieben. Die Aktivelektrode 104 weist eine Dicke mit einer Reihe von Öffnungen 130, 131 und 132 verschiedener Größen auf, die durch die Dicke hindurch angeordnet sind. Leitfähiges Fluid zusammen mit Gewebefragmenten und Plasmanebenprodukten können dann von dem an die Aktivelektrode 104 angrenzenden Bereich über die Elektrodenöffnungen 130, 131 und 132 in einen Ansaughohlraum 135 oder Absaughohlraum (ausführlicher in und gezeigt) entfernt werden, der innerhalb des Elektrodenträgers 150 und unterhalb oder auf der unteren Seite der Aktivelektrode 104 angeordnet ist. Die Gewebefragmente und Plasmanebenprodukte können dann von diesem Hohlraum 135 in ein innerhalb des Schafts 100 (hier nicht gezeigt) angeordnetes Absaugelement (nachstehend beschrieben) oder entlang desselben fließen, das fluidisch mit dem Absaughohlraum 135 verbunden ist. Die Ablage 122 versenkt die Elektrode 104 bevorzugt leicht weg vom Zielgewebe, um optimalen Fluss dieser Fragmente und Absaugnebenprodukte weg von einer behandelten Oberfläche und anschließend in und durch die Öffnungen 130, 131 und 132 zu ermöglichen.
-
Mindestens ein erster Satz oder eine Pluralität von Aktivelektroden-Absaugöffnungen 130 und 131 ist in Richtung auf den proximale Teil der Aktivelektrode 104 angeordnet und ist bevorzugt größer als ein zweites Set oder eine Pluralität von Absaugöffnungen 132, die auf einem distalen Teil der Aktivelektrode 104 angeordnet sind. Mit Bezug zu insbesondere der Öffnung 130 ist es außerdem in bestimmten Ausführungsformen bevorzugt, dass die Symmetrieachse der größten Absaugöffnung zur Angleichung an eine Längsachse des Hohlraums 135 positioniert ist (d. h. die größte Öffnung ist im Verhältnis zum Hohlraum 135 zentriert). Diese Anordnung von variierenden Größen von Absaugöffnungen soll die Absaugung optimieren, ohne gleichzeitig entweder die Öffnungen oder den Absaughohlraum 135 zu verstopfen. Der realisierte Ansaugdruck ist im Vergleich zu dem Druck am distalen Ende der Aktivelektrode 104 und dem Absaughohlraum 135 im Allgemeinen stärker entlang der Längsachse des Absaughohlraums sowie am proximalen Ende des Hohlraums und der Aktivelektrode 104. Größere Fragmente und Nebenprodukte können dann diese größere, erste Vielzahl von Öffnungen 130 und 131 durchlaufen und anschließend erfolgreich aus dem Ansaughohlraum 135 entfernt und durch die stärkere Ansaugung durch das Ansaugelement transportiert werden. Wenn es diesen größeren Fragmenten erlaubt wird, in den Ansaughohlraum 135 am distalen Ende der Aktivelektrode 104 und den distalen Teil des Ansaughohlraums 135 einzufließen, wo die Ansaugung vergleichsweise schwächer ist, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich die Fragmente im Hohlraum 135 ansammeln und das Verstopfen des Absaugelements fördern. Das Auftreten größerer Fragmente, die sich in einem distaleren Bereich des Hohlraums 135 ansammeln, wo der Ansaugdruck vergleichsweise geringer ist, kann insbesondere zu mehrfacher Ansammlung von größeren Fragmenten sowie potentiell zur Bildung von sogar noch größeren Fragmenten oder einer erhöhten Fragmentdichte beitragen und die Wahrscheinlichkeit der Verstopfung des Ansaughohlraums 135 und/oder -elements erhöhen.
-
Wie zuvor beschrieben, kann die größte Absaugöffnung 130 oder maximale Öffnung 130 zur Angleichung an die Längsachse des Absaughohlraums 135 zur optimalen Gewebe- und Ablation-Nebenproduktentfernung durch diese Öffnung 130 positioniert werden. Es wird darüber hinaus bevorzugt, dass – falls die maximale Öffnung 130 asymmetrisch ist – die Öffnung 130 derart ausgerichtet sein sollte, dass sich die Symmetrieachse mit der größten Abmessung an die Längsachse des Absaughohlraums 135 angleichen oder damit deckungsgleich sein sollte (d. h. im Falle einer oval geformten maximalen Öffnung 130 sollte sich die Symmetrieachse mit der größten Abmessung an die Längsachse des Hohlraums angleichen). Um somit die Absaugfähigkeiten zu optimieren, wird mindestens eine größere Öffnung bevorzugt in Richtung des proximalen Teils der Aktivelektrode 104 positioniert und insbesondere die Symmetrieachse der Öffnung mit der größten Abmessung an die Längsachse des Absaughohlraums 135 angeglichen.
-
Die Öffnungen 130, 131 und 132 weisen im Allgemeinen alle scharfe Kanten auf, um die Plasmabildung an diesen Stellen zu fördern, die zur Digestion von Gewebefragmenten erforderlich ist, während diese durch die Öffnungen 130, 131 und 132 fließen. Gewebefragmente und Plasmanebenprodukte werden im Allgemeinen von der Behandlungsstelle entfernt, indem sie sich durch eine der Öffnungen 130, 131 oder 132 bewegen und das Ansaugelement (hier nicht gezeigt) verstopfen können. Die Öffnungen 130, 131 und 132 mit mehreren Kantenoberflächen können bevorzugt die Plasmabildung an diesen Stellen fördern, um Gewebefragmente oder Plasmanebenprodukte, die sich durch die Öffnungen 130, 131 oder 132 bewegen, weiter zu digestieren und dadurch die Wahrscheinlichkeit der Verstopfung zu reduzieren. Jeder Durchmesser oder jede Querschnittabmessung des Fluidabsaugelements ist darüber hinaus bevorzugt größer als der Durchmesser oder die Querschnittabmessung jeder der Öffnungen 130, 131 oder 132, um die Verstopfung des Absaugelements zu minimieren.
-
Wie zuvor beschrieben, ist die Instrumentenspitze 140 im Allgemeinen weich und angewinkelt, um einen guten Zugang zum Zielgewebe bereitzustellen. Die distale Führungskante 141 kann scharf sein, um durch das Gewebe zu schneiden, um Zugang zum Zielgewebe zu erhalten. Die distale Kante 141 kann mit der Neutralelektrode 112 elektrisch verbunden sein oder kann einen distalsten Teil der Neutralelektrode 112 umfassen, wie in dieser Ausführungsform gezeigt, und kann elektrische RF-Energie benutzen, um zur Durchbrechung des Gewebes beizutragen und Hämostase zu erzeugen. Der distale Teil des Elektrodenträgers 150 umfasst eine angewinkelte Ebene 151, die einen Teil der Spitze 140 ausmacht, und die Ebene 151 kann proximal von der distalen Kante 141 versetzt sowie ungefähr parallel zum Winkel der distalen Kante 141 sein. Wie in gezeigt, wird der distale Teil der Neutralelektrode 112 und der distale Teil des Elektrodenträgerelements 150 bevorzugt derart gebildet, dass der Elektrodenträger 150 innerhalb der Neutralelektrode 112 verschachtelt liegt und sie im Allgemeinen mit minimalen gezackten Kanten reibungslos zusammenpassen, um ein Zerreißen des Gewebes während der Einführung des Instruments zu verhindern. In dieser Konfiguration umschließt die Neutralelektrode 112 einen Teil des Trägerelements 150.
-
Unter nunmehriger Bezugnahme auf wird eine Ansicht des distalen Teils 120 des Schafts von oben gezeigt. Die Elektrode 104 wird bevorzugt an die Energieversorgung (zuvor beschrieben) über einen sich proximal erstreckenden Elektrodenschenkel 105 angeschlossen, der sich vom proximalen Ende der Elektrode 104 proximal in Richtung auf den Griff erstrecken kann, wo er sich mit sonstigen elektrisch leitfähigen Mitteln verbinden kann, die sich elektrisch mit der Energieversorgung koppeln. Der Elektrodenschenkel 105 weist ungefähr dieselbe Dicke wie die Aktivelektrode 104 auf, um die Herstellung zu erleichtern, und liegt innerhalb eines kanalisierten Teils 152 des Trägers 150. Der Schenkel 105 kann sich innerhalb des Kanals 152 pressanpassen und dann durch Verwendung mechanischer Fixierungsmittel, wie zum Beispiel Klebstoff oder Dichtungsmittel, innerhalb des Kanals 152 weiter in Position gehalten werden. Die Elektrode 104 kann auch einen distalen Schenkel 103 umfassen, der sich distal von der Elektrode 104 und durch eine distale Trägeröffnung 153 im Trägerelement 150 erstreckt. Der distale Schenkel 106 wird in erster Linie zur Stabilisierung und Befestigung der Elektrode 104 in Position verwendet. Der distale Schenkel 106 kann in die Öffnung 153 pressangepasst oder schnappangepasst werden oder mechanisch durch Verwendung von Klebstoff oder Dichtungsmittel befestigt werden. Sowohl die proximalen als auch die distalen Schenkel 105 und 103 werden entlang der zentralen Achse der Elektrode 104 angeordnet und ungefähr parallel und in einer Linie zueinander gezeigt. zeigt den distalen Schenkel distal vom Tunnel 153, was etwas Gewebewirkung bereitstellen kann, sollte er das Gewebe kontaktieren. In alternativen Ausführungsformen, die hier nicht gezeigt sind, kann der distale Schenkel 103 innerhalb des Tunnels 153 versenkt und daher vom Gewebe weg beabstandet sein. Die Aktivelektrode 104 zusammen mit dem proximalen Schenkel 105 und dem distalen Schenkel 103 können aus einem elektrisch leitfähigen Material gebildet sein und können bevorzugt unter Verwendung von Laserschneiden, MIM(Metallspritzguss) oder einem EDM(Funkenerosions-)Prozess zur Bildung der Schenkel sowie der Elektroden- und Öffnungs-(130, 131 und 132)Formen ausgebildet sein.
-
Die Neutralelektrode 112 ist in Richtung weg von der Aktivelektrode 104 beabstandet und nicht direkt mit dieser verbunden. Zur Schließung des Stromwegs, sodass ein elektrischer Strom zwischen der Aktivelektrode 104 und der Neutralelektrode 112 fließen kann, wird veranlasst, dass ein elektrisch leitendes Fluid (z. B. isotonische Kochsalzlösung) vorhanden ist und dazwischen fließt. Unter nunmehriger Bezugnahme auf beinhaltet die Neutralelektrode 112 mindestens eine durch die Neutralelektrode 112 gebildete Abflussöffnung, um Fluid bereit zu stellen. Drei Abflussöffnungen 115a, 115b und 115c werden gezeigt, wobei jede axial im Verhältnis zueinander angeordnet ist, wobei deren Zentren aneinander sowie an die Längsachse des Schafts 100 angeglichen sind. Mindestens eine Abflussöffnung ist in einer im Allgemeinen radialen Richtung mit Bezug zu dem Schaft 100 und auf der unteren Seite des distalen Endteils 120 des Schafts (d. h. auf der der Aktivelektrode 104 gegenüberliegenden Seite des Schafts) ausgerichtet. Fluid wird bevorzugt von den Abflussöffnungen 115a, 115b und 115c zur Befeuchtung der Neutralelektrode 112 abgeführt und fließt dann umlaufend um den distalen Endteil 120 in Richtung auf die Aktivelektrode 104. In der gezeigten Ausführungsform umspannen mehrere Öffnungen 115a, 115b und 115c ungefähr eine Entfernung, die mindestens der Länge der Aktivelektrode 104 entspricht, in einer Reihe von axial beabstandeten Öffnungen 115, sodass die Neutralelektrode 112 ausreichend gleichmäßig um den Bereich der benachbarten Aktivelektrode 104 befeuchtet wird. Die Abflussöffnungen 115a, b und c können aufgrund struktureller Anforderungen des distalen Teils 120 des Schafts in Anzahl und Größe begrenzt sein.
-
In bestimmten Ausführungsformen können die Abflussöffnungen 115a, b und c angrenzend an die Aktivelektrode 104 angeordnet sein, um einen klaren Weg und einheitlichen Fluss um den distalen Endteil an die Aktivelektrode 104 bereit zu stellen. Die Abflussöffnungen 115a, b und c sind ungefähr von ovaler Form, um eine so groß wie mögliche Öffnung zu erzeugen, um den Fluidfluss nicht zu behindern und die Fluidausgabe zu maximieren, und in bestimmten Ausführungsformen kann die Größe der Abflussöffnungen von der proximalen zur distalen Position vergrößert werden (d. h. von Öffnung 115a zu Öffnung 115c, sodass beispielsweise Öffnung 115c etwas größer ist als Öffnung 115b, und so weiter). Alternative Ausführungsformen, die hier nicht gezeigt sind, können eine Vielzahl von axial beabstandeten Abflussöffnungsreihen auf beiden Seiten der Aktivelektrode 104 aufweisen. Die Öffnungen 115a, 115b und 115c sind mit einem Fluidversorgungselement verbunden, wie in nachstehenden Abbildungen beschrieben, und sind zur Übertragung von leitfähigem Fluid von diesem Fluidversorgungselement zum distalen Teil 120 des Schafts betreibbar.
-
Die Anzahl, Größe und Position der Öffnungen 115a, b und c sowie der Grad der Fluidversorgung bestimmen, wie viel der Neutralelektrode 112 „befeuchtet” wird und wie einheitlich der befeuchtete Bereich ist. Die Öffnungen 115a, b und c können eine Vielfalt von Formen, wie zum Beispiel Ovale, verlängerte Schlitze oder Kreise, sein. Alternative Ausführungsformen für die Abflussöffnungen können einen länglichen Schlitz umfassen, der entlang seiner Länge in der Breite variieren kann, um eine einheitliche Fluidversorgung entlang dem distalen Teil der Länge beizubehalten. Das Ziel der Öffnungen 115a, b und c ist die Minimierung der Bereiche auf der Oberfläche der Neutralelektrode 112, die trocken sind. Es wird bevorzugt, dass die Oberfläche der Neutralelektrode einheitlich befeuchtet ist, um ein ausgeglicheneres elektrisches Feld zwischen der Aktivelektrode 104 und der Neutralelektrode 112 zu erzeugen, sodass eine verlässlichere und einheitlichere Gewebewirkung erzeugt wird. Bereiche der externen Rücklaufoberfläche, die relativ trocken sind, können Widerstands-Wärmewirkungen und unerwünschte Gewebewirkung in diesen Bereichen induzieren.
-
Das Verhältnis zwischen dem befeuchteten Neutralelektrodenbereich und der Aktivelektrodenoberfläche sollte im Allgemeinen zwischen 2:1 und 10:1 sein und optimaler etwa 8:1. Der Elektrodenoberflächenbereich kann als die ausgesetzte leitfähige Oberfläche der Aktivelektroden 104 definiert werden. Dem Fachmann ist ersichtlich, dass der Oberflächenbereich der Aktivelektrode von der Größe der Aktivelektrode selbst abhängt. In bestimmten Ausführungsformen können darüber hinaus alle Oberflächenbereiche unter Verwendung von Beschichtungen oder elektrischer Isolierung weiter verändert oder angepasst werden, sodass jeder Oberflächenbereichswert der Aktivelektrode gesteuert wird.
-
Unter nunmehriger Bezugnahme auf wird ein Querschnitt einer Ausführungsform eines distalen Endteils 120 eines Schafts gezeigt, mit Detailansicht des Trägers 150, des Ansaughohlraums 135 und der Abflussöffnungen 115, wobei zusätzliche Durchspülungsleitungen 116 gezeigt sind. Das Trägerelement 150 kann bevorzugt aus einem anorganischen Material, wie zum Beispiel einem Keramik- oder sonstigen Material gebildet sein, das während der Anlegung von elektrischer Energie zur Isolierung der Aktivelektrode 104 von der Neutralelektrode 112 in der Lage ist. Das isolierende Elektrodenträgerelement 150 kann ausführlicher angesehen werden und weist eine distale Ebene 151 auf, die bevorzugt angewinkelt ist, um den Zugang des Instruments zum Zielgewebe, wie zuvor erklärt, zu erleichtern. Der Träger 150 weist zusätzlich einen proximalen Teil 154 auf, der im Allgemeinen zur Verbindung mit dem Instrumentenschaft 100 und der Neutralelektrode 112 über mechanische Mittel, wie zum Beispiel Pressanpassung, Klebstoff- oder Schnappanpassung, gebildet ist. Der Träger 150 beinhaltet außerdem einen proximalen Kanal 152, um den proximalen Schenkel 105 der Elektrode zu verschachteln, und kann sich an den Schenkel 105 fixieren.
-
In bestimmten Ausführungsformen kann der Träger 150 durch mindestens eine Durchspülungsleitung 116 charakterisiert sein, die intern innerhalb des Trägers 150 angeordnet ist und fluidisch mit der Fluidversorgung 114 verbunden ist. Die Durchspülungsleitungen 116 sind angrenzend an die Abflussöffnungen 115 positioniert und sind betreibbar, sodass ein Teil des bereitgestellten leitfähigen Fluids bevorzugt durch die Durchspülungsleitung 116 fließt und sich proximal durch den Durchspülungskanal 117 und in den angrenzend an die Aktivelektrode 104 angeordneten Ansaughohlraum 135 bewegt. Die Durchspülungsleitung 116 stellt einen frei von Ablationsnebenprodukten oder Gewebefragmenten Teil des Fluids zur Mischung mit den Absaugnebenprodukten zur Verfügung, die sich durch die Aktivelektrodenöffnungen (130, 131 und 132) bewegen, um die Wahrscheinlichkeit der Verstopfung des Ansaugelements zu reduzieren. Die relative Größe, Formen und Positionen der Durchspülungsleitungen 116 im Verhältnis zu den Abflussöffnungen 115 bestimmt die relative Menge an Fluid, die durch die mindestens eine Durchspülungsleitung 116 fließt. Die mindestens eine hier gezeigte Durchspülungsleitung 116 ist proportional kleiner als die Abflussöffnungen 115 und ungefähr axial zu den Abflussöffnungen 115 versetzt.
-
Der Ansaughohlraum 135 umfasst weiterhin eine distale Hohlraumrampe 136 am distalen Ende des Ansaughohlraums. Die Anmelder haben festgestellt, dass sich die Ansaugung zwischen dem proximalen Ende des Ansaughohlraums 135 und dem distalen Ende erheblich reduziert, und dass sich ein Totraum am distalsten Teil des Ansaughohlraums 135 befinden kann. Es hat sich erwiesen, dass eine Rampe oder eine gebogene Neigung 136 diesen Totraum reduziert hat und die Ansaugung und den Fluss des Gewebes und der Ablationsnebenprodukte durch die Elektrodenöffnungen 130, 131 und 132 sowie aus dem Ansaughohlraum in das Fluidabsaugelement 109 verbessert hat. Die Rampe 136 stellt eine Oberfläche bereit, die nach unten abfällt, weg von der Aktivelektrode 104 in den Ansaughohlraum 135, wobei der obere Teil der Rampe 136, der der Aktivelektrode am nächsten ist, distaler ist und der untere Teil der Rampe 136 proximaler ist und mit dem proximalen Teil des Ansaughohlraums 135 verbunden ist, der die größere Querschnittbreite und -tief aufweist.
-
Die Absaugöffnungen 130, 131 und 132 sind fluidisch mit dem Absaug- oder Ansaughohlraum 135 verbunden, der zur Beförderung von Fluid, Gewebefragmenten und Gasen 237 vom ablativen Prozess weg zur Zielstelle und in ein Fluidabsaugelement 109 betreibbar ist, das innerhalb des Schafts 100 angeordnet sein kann. Das hier gezeigte Absaugelement 109 beinhaltet einen Schaft 100 über mindestens einen Teil der Schaftlänge. In anderen Ausführungsformen kann das Absaugelement 109 mindestens ein Lumen oder einen Schlauch (nicht gezeigt) beinhalten, das bzw. der sich von dem Absaughohlraum 135 innerhalb des Schafts 100 über einen Teil der Schaftlänge erstreckt. Der Elektrodenträger 150 kann sich alternativ entlang eines Teils der Schaftlänge erstrecken und mit einem Ausgang oder einer Ansaugquelle (beide nicht gezeigt) innerhalb des Instrumentengriffs 204 verbinden.
-
Elektrisch leitfähiges Fluid 50 kann über ein Fluidversorgungselement bereitgestellt werden, umfassend einen Schlauch (hier nicht gezeigt), der mit einem Fluidversorgungslumen 114 verbunden ist. Lumen 114 kann sich distal verjüngen, um die Fließgeschwindigkeit zu verändern oder sich einfach den Platzerfordernissen des distalen Endteils 120 anzupassen. Lumen 114 kann elektrisch leitfähiges Fluid an die Abflussöffnungen 115 und Durchspülungsleitungen 116 bereitstellen. In anderen Ausführungsformen kann Fluid durch Schaft 100 bereitgestellt werden, mit der Maßgabe, dass das Absaugelement ein getrennter Schlauch oder Lumen ist.
-
zeigt eine alternative Ausführungsform der auf dem distalen Teil 220 des Instrumentenschafts angeordneten Aktivelektrode 204. Der distale Teil 220 des Schafts ist den in den vorherigen Abbildungen gezeigten Ausführungsformen ähnlich, mit Ausnahme der Aktivelektrode 204, die mindestens drei axial beabstandete durch die Aktivelektrode 204 angeordnete Öffnungen 230, 231 und 232 aufweist. Die Aktivelektrode 204 weist darüber hinaus gebogene Laschen 235 auf, die auf mindestens einem proximalen Teil der Aktivelektrode 204 angeordnet sind, sowie seitliche Laschen 236. Diese Laschen 235 und 236 sind elektrisch verbunden mit der Aktivelektrode und betreibbar zur Reduzierung der Ansammlung von Gewebe- und Ablationsnebenprodukten an beiden Kanten der Aktivelektrode 204 oder den Lücken zwischen der Elektrode und der Trägerablage 240.
-
Die Ausführungsform in zeigt ebenfalls einen Freigabeanschluss 210, der eine Leitung oder einen Zugang zu dem unterhalb der Aktivelektrode 204 angeordneten Ansaughohlraum 235 bereitstellt. Der Freigabeanschluss 210 wird mit einer Öffnung an der distalen Trägeroberfläche 251 gezeigt und ist betreibbar, um dem Benutzer Zugang zu dem Ansaughohlraum 235 und dem Fluidabsaugelement (hier nicht gezeigt) zu geben, sollten Gewebe- oder Ablationsnebenprodukte innerhalb des Elements Verstopfung erzeugen. Der Benutzer kann ein zweckmäßig geformtes Werkzeug benutzen, um die Verstopfung zu entfernen.
-
illustriert eine Nasennebenhöhle, die zur Behandlung von vergrößerten Strukturen, wie zum Beispiel Polypen oder Nasenmuscheln, nach der vorliegenden Erfindung vorbereitet wird. Bei diesen Eingriffen können die Polypen, Nasenmuscheln oder sonstiges Nebenhöhlengewebe abladiert oder reduziert werden (z. B. durch Gewebekontraktion), um Verstopfung zu entfernen und/oder weiteres Anschwellen der Nasenmuschen zur Wiederherstellung der normalen Nebenhöhlenfunktion zu verhindern. Bei chronischer Rhinitis, die ein kollektiver Begriff für chronische Irritation oder Entzündung der Nasenschleimhaut mit Hypertonie der Nasenschleimhaut ist, kann die untere Nasenmuschel durch Ablation oder Kontraktion reduziert werden. Alternativ kann eine Nasenmuschelsektion oder Mukotomie durch Entfernen eines Gewebestreifens von der unteren Kante der unteren Nasenmuschel zur Reduzierung des Volumens der Nasenmuschel durchgeführt werden. Zur Behandlung von Nasenpolypen, die durch gutartige Pedikel- oder sessile Massen von Nasen- oder Nasennebenhöhlenschleimhäuten verursachte Entzündungen umfassen, können die Nasenpolypen kontrahiert oder geschrumpft oder durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung abladiert werden. Zur Behandlung schwerer Nebenhöhlenentzündung kann eine frontale Nebenhöhlenoperation durchgeführt werden, um die elektrochirurgische Sonde an die Stelle der Verstopfung einzubringen. Die vorliegende Erfindung kann auch zur Behandlung von Krankheiten des Septums, z. B. Abladieren oder Resezieren von Teilen des Septums zur Entfernung, Begradigung oder Reimplantation des Septums benutzt werden.
-
Die vorliegende Erfindung ist besonders nützlich beim Reduzieren vergrößerter Nasenmuscheln durch volumetrisches Entfernen eines Teils der Nasenmuscheln. Wie in gezeigt, umfasst die Nase 300 eines Patienten einen Nasenhohlraum 302 mit einem Satz Nasenmuscheln 305, einschließlich einer mittleren Nasenmuschel 304 und einer unteren Nasenmuschel 306. Die untere Nasenmuschel 306 umfasst im Allgemeinen einen vorderen und einen hinteren Teil. Es wurde festgestellt, dass die Behandlung der unteren Nasenmuschel 306, typischerweise der vordere Teil, deren Funktion nicht erheblich vermindert.
-
Nach der vorliegenden Erfindung kann das distale Ende der Sonde 90 durch den Nasengang 301 in den Nasenhohlraum 302 eingebracht werden.
-
illustriert eine beispielhaft endoskopische Nebenhöhlenoperation nach den Lehren der vorliegenden Offenbarung. Ein Endoskop kann zuerst durch einen der Nasengänge 301 eingeführt (nicht gezeigt) werden, um es dem Chirurgen zu ermöglichen, die Zielstelle, z. B. die Nebenhöhlen, anzusehen. Der Schaft 100 kann eine Krümmung oder Beugung aufweisen, um die Benutzung sowohl des Endoskops als auch der Sonde 90 in demselben Nasengang zu erleichtern (d. h. die Griffe der beiden Instrumente behindern sich in dieser Ausführungsform nicht gegenseitig). Alternativ kann das Endoskop transoral durch das untere Gaumensegel zur Ansicht des Nasopharynx eingeführt werden.
-
Das Endoskop kann alternativ ein inneres Lumen zur Aufnahme des elektrochirurgischen Sondenschafts 100 aufweisen. In dieser Ausführungsform erstreckt sich der Schaft 100 durch das innere Lumen zur distalen Öffnung des Endoskops. Der Schaft beinhaltet geeignete proximale Steuerungen zur Handhabung seines distalen Endes während des chirurgischen Eingriffs.
-
Wie in gezeigt, wird der distale Teil 120 der Sonde durch den Nasengang 301 in den Nasenhohlraum 302 eingeführt. In Abhängigkeit von der Verstopfung oder Schwellung wird die distale Spitze 140 angrenzend an die Verstopfung im Nasenhohlraum 302 oder in eine der paranasalen Nebenhöhlen 304, 306 positioniert. Sobald der Chirurg die Stelle der Hauptverstopfung oder Schwellung erreicht hat, kann sich der Chirurg dazu entschließen, die distale Spitze 140 zum Zugang zum verstopften Bereich durch stumpfe oder scharfe Dissektion zu benutzen. Der Chirurg kann sich alternativ dazu entschließen, ein anderes Instrument zu benutzen, um ein Fenster zwecks Zugangs zum Nasengewebe herzustellen. Sobald der Zugang hergestellt wurde, kann durch die Pumpe 40 ein elektrisch leitfähiges Fluid initiiert werden, sodass der distale Teil 120 mit leitfähigem Fluid versorgt werden kann. Das Fluid fließt über die Neutralelektrode 112, um die Oberfläche der Neutralelektrode am distalen Endteil des Schafts zu befeuchten.
-
Aufgrund des durch die Pumpe 40 bereitgestellten Fluiddrucks kann das in den Nasenhohlraum bereitgestellte leitfähige Fluid die Wirkung einer Vergrößerung der Öffnung zum Zugriff und zur Behandlung des Nebenhöhlenzielgewebes haben. Die Wirkung des innerhalb des Hohlraumgewebes bereitgestellten unter Druck stehenden Fluids, auf das zugegriffen wird, ist die Erweiterung der Öffnung und Bereitstellung zusätzlichen Raums innerhalb des Hohlraumgewebes zur wirksamen Plasmabildung an der Aktivelektrode 104. Der größere Zugangshohlraum verbessert außerdem den Vorteil der Aktivelektrode 104, in Richtung weg von der oberen Oberfläche 121 des distalen Teils 120 des Geräts versenkt zu sein. Die Menge des Fluidflusses kann durch die Pumpe 40 oder alternativ mit einem Ventil (nicht gezeigt) gesteuert werden, sodass der Bereich zwischen dem Gewebe und dem Elektrodenträger 150 kontinuierlich im Fluid eingetaucht oder damit beschichtet ist und die Neutralelektrode 112 ausreichend befeuchtet ist. Die Energieversorgung 28 (gezeigt in ) wird anschließend angeschaltet und so eingestellt, dass die eine Hochfrequenzspannungsdifferenz zwischen der Aktivelektrode 104 und der Neutralelektrode 112 angelegt wird. Das elektrisch leitfähige Fluid stellt den Leitweg zwischen der Aktivelektrode 104 und der Neutralelektrode 112 bereit. Die Vorrichtung 90 kann dann translatiert und/oder rotiert werden, um Nebenhöhlengewebe auszubohren oder auszukernen oder Gewebemasse zu reduzieren oder abzubauen.
-
In Abhängigkeit von dem Eingriff kann der Chirurg die Elektrode 104 im Verhältnis zu dem Nasenmuschelgewebe rotieren und/oder translatieren, um Öffnungen, Kanäle, Streifen, Löcher, Krater oder dergleichen innerhalb der Nasenmuschel zu bilden. Der Chirurg kann darüber hinaus innerhalb dieser Öffnungen oder Kanäle absichtlich einige thermale Schäden erzeugen, um Narbengewebe zu bilden, das das Anschwellen der Nasenmuschel nach dem Eingriff verhindert. In einer Ausführungsform rotiert der Arzt den distalen Teil 120 des Schafts axial innerhalb des Nasenmuschelgewebes, während das Gewebe volumetrisch entfernt wird, um eine oder mehrere Öffnungen in der Nasenmuschel zu bilden, die typischerweise einen Durchmesser von weniger als 5 mm, bevorzugt weniger als 2 mm aufweisen. Die Aktivelektrode 104 kann im Allgemeinen derart bemessen sein, dass sie ungefähr die Länge einer durchschnittlich zu behandelnden Körperstruktur aufweist. Eine Nasenmuschel kann beispielsweise typischerweise ungefähr 10–15 mm lang und eine Aktivelektrode 105 kann ungefähr 5–20 mm lang sein, um die jeweilige Zielnasenmuschel aufzunehmen. Das Instrument 90 und die Länge der Aktivelektrode sind betreibbar, um Gewebe während einer vorwiegend rotierenden Bewegung mit minimalem Fortschreiten und Zurückziehen zu behandeln. Dies ermöglicht es dem Chirurgen, eine weitaus verlässlichere Menge an Gewebe zur Reduzierung oder Behandlung einzuplanen. In einer anderen Ausführungsform kann der Arzt den distalen Teil 120 auch axial in das Nasenmuschelgewebe translatieren, während das Gewebe volumetrisch entfernt wird, um ein oder mehrere Öffnungen in der Nasenmuschel zu bilden, die typischerweise einen Durchmesser von weniger als 2 mm, bevorzugt weniger als 1 mm aufweisen. Der distale Teil 120 des Schafts kann von einer Größe sein, um Zugang zum Nasenhohlraum zu haben und diese Öffnungen zu bilden, und wäre daher zwischen 1–5 mm im Durchmesser und mehr bevorzugt ungefähr 2 mm. In einer anderen Ausführungsform kann der Arzt die Elektrode 104 über die äußere Oberfläche der Nasenmuscheln translatieren, um einen oder mehrere Kanäle oder Vertiefungen zu bilden.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit, Kanäle oder Öffnungen präzise innerhalb der Nasenmuscheln zu abladieren, ohne Nekrose oder thermale Schäden am zugrundeliegenden und umliegenden Gewebe, Nerven (z. B. dem Sehnerv) oder Knochen zu verursachen. Die durch die Energieversorgung 28 gelieferte Spannung kann darüber hinaus gesteuert werden, sodass die an das Zielgewebe gerichtete Energie nicht ausreicht, um Knochen oder adipöses Gewebe (das im Allgemeinen einen höheren Widerstand als das Zielnebenhöhlengewebe aufweist) zu abladieren. Der Chirurg kann auf diese Weise das Gewebe buchstäblich vom Knochen befreien, ohne zu abladieren oder anderweitig erhebliche Schäden am Knochen zu bewirken.
-
Unter nunmehriger Bezugnahme auf wird ein Verfahren (400) zur Behandlung von Gewebe nach mindestens einigen der vorliegend beschriebenen Ausführungsformen illustriert, beinhaltend die Schritte des: Positionierens (410) eines distalen Endteils eines an die Zielstelle angrenzenden elektrochirurgischen Stabs, gefolgt von Anlegen (420) elektrischer Energie zwischen mindestens eine Aktivelektrode und eine Neutralelektrode in der Nähe eines leitfähigen Fluids, wobei die Aktivelektrode und die Neutralelektrode auf einem elektrochirurgischen Stab angeordnet sind; gefolgt durch Bilden (430), als Reaktion auf die Energie, eines Plasmas in der Nähe der mindestens einen Aktivelektrode; und Behandeln (440) des Gewebes durch Rotieren der mindestens einen Aktivelektrode innerhalb des Gewebes; und Absaugen (450) der Gewebe- und Plasmanebenprodukte durch eine Vielzahl von durch die Aktivelektrode angeordnete Absaugöffnungen und in einen Absaughohlraum, wobei mindestens eine der Vielzahl von Absaugöffnungen eine Symmetrieachse aufweist, die mit der Absaughohlraumlängsachse deckungsgleich ist und parallel dazu verläuft; und abschließendes Absaugen (460) der Gewebe- und Plasmanebenprodukte, die darauf begrenzt sind, kleinere Abmessungen aufzuweisen, durch mindestens eine Absaugöffnung, die auf dem distalen Teil der Aktivelektrode angeordnet ist; und Absaugen der größeren Gewebe- und Plasmanebenprodukte durch mindestens eine Absaugöffnung, die auf dem proximalen Teil der Aktivelektrode angeordnet ist.
-
Während des Schritts des Bildens kann dem Benutzer mindestens ein Teil des Plasmas als ein oranges Glühen sichtbar sein, da das Plasma Photonen umfasst, die eine Wellenlänge im ultravioletten Spektrum aufweisen. Dieses orange Glühen kann als ein Positionsindikator benutzt werden und dem Benutzer bei der Sicherstellung zu helfen, dass der Zielbereich der richtige ist und sich das Plasma bildet. Das durch das Plasma abgegebene orange Glühen kann insbesondere dem Benutzer sichtbar sein, während dieser direkt in den Körperhohlraum schaut, wo sich die Behandlung ereignet, oder indem er das Glühen durch die Haut oder die den Körperhohlraum umgebende anatomische Struktur beobachtet. Die visuelle Beobachtung dieses Plasmas in der Form der abgegebenen sichtbaren Wellenlängen kann wertvolle Informationen für den Benutzer bereitstellen, um sich die Position des Geräts zu merken und um insbesondere in Reaktion auf die beobachtete Position und Tiefe der Aktivelektroden des Geräts Einstellungen vorzunehmen, während das Gerät während der Behandlung des Zielgewebes translatiert, rotiert oder anderweitig positioniert und eingestellt wird. Dieses Verfahren kann darüber hinaus außerdem den Schritt des Fließens eines leitfähigen Fluids innerhalb eines innerhalb des elektrochirurgischen Stabs angeordneten Fluidversorgungslumens beinhalten, wobei das leitfähige Fluid durch eine Vielzahl von durch die Neutralelektrode angeordneten Abflussöffnungen abgeführt wird. Ein Teil dieses leitfähigen Fluids kann auch durch mindestens eine Durchspülungsleitung zum Durchspülen des Absaughohlraums geleitet werden. Eine alternative Quelle klaren Fluids kann benutzt werden, um zum Durchspülen der angesaugten Produkte beizutragen und die Freihaltung des Absaugelements von Verstopfungen und Ablagerungen zu unterstützen. Das Zielgewebe kann Verstopfungen innerhalb des Nasenhohlraums oder einer paranasalen Nebenhöhle des Patienten oder insbesondere geschwollenes Gewebe, Nasenmuscheln, Polypen, Neoplasmen und geschwollene Schleimhäute beinhalten, die eine innere Oberfläche des Nasenhohlraums auskleiden.
-
Sonstiges Gewebe außerhalb des Nasenhohlraums, wie zum Beispiel Prostata, Herz oder jede sonstige Körperstruktur kann auch behandelt werden. Die Hochfrequenzspannung kann verändert werden oder wie vorliegend ausreichen, um Hämostase der durchtrennten Blutgefäße innerhalb des Gewebes während des Versorgungsschrittes zu bewirken. Die elektrochirurgische Sonde kann weiterhin eine distale Spitze umfassen, die zur stumpfen Trennung von Gewebe oder Erzeugung eines Fensters auf eine Körperstruktur betreibbar ist.
-
Obwohl nur einige Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben wurden, sollte ersichtlich sein, dass die vorliegende Erfindung in vielen anderen spezifischen Formen ausgeführt werden kann, ohne vom Geist oder Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die vorliegenden Beispiele sind daher als illustrativ und nicht restriktiv zu betrachten und die Erfindung ist nicht auf die vorliegend angegebenen Einzelheiten begrenzt sondern kann innerhalb des Umfangs der angehängten Ansprüche modifiziert werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 5697882 [0040]
- US 6355032 [0042]
- US 6149120 [0042]
- US 6296136 [0042]
- US 6142992 [0049]
- US 6235020 [0049]
- US 5697909 [0051]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- R. J. Goldston und P. H. Rutherford vom Plasma Physics Laboratory der Universität Princeton (1995) [0038]