DE10201896A1 - Phenolharzkompositmaterial - Google Patents
PhenolharzkompositmaterialInfo
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Abstract
Ein Phenolharzkompositmaterial beinhaltet ein Phenolharz, ein in dem Phenolharz dispergiertes Füllmittel, das ein Verstärkungselement darstellt, und ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das zu dem Füllmittel unterschiedlich ist und das in dem Phenolharz gleichförmig dispergiert vorliegt. Das Phenolharzkompositmaterial besitzt eine verbesserte Wärmebeständigkeit sowie eine verbesserte mechanische Festigkeit.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Phenolharz
kompositmaterial, welches eine gute Wärmebeständigkeit usw.
besitzt und welches in Komponententeilen für Kraftfahr
zeuge, Komponententeilen für Flugzeuge, Komponententeilen
für elektrische und elektronische Instrumente, Materialien
für das Baugewerbe u. s. w. anwendbar ist.
Phenolharze wurden weit verbreitet in Harzformprodukten
eingesetzt, aber die meisten von diesen wurden als
Kompositmaterialien eingesetzt. Genauer gesagt wurden zur
Verbesserung der mechanischen Festigkeit der Harzform
produkte zu den Phenolharzen organische Füllmittel wie etwa
Wolle, Holzpulver, usw., anorganische Fasern wie etwa
Glasfasern, Kohlefasern, usw. und weitere anorganische
Füllmittel wie etwa Tonerden, Calciumcarbonat, usw.
gemischt.
Selbst falls anorganische Materialien und dergleichen
einfach zugegeben und mit den Phenolharzen vermischt
werden, verbinden sich jedoch die anorganischen Materialien
sehr schlecht mit den Phenolharzen, welche eine Mutterphase
ausbilden. Demgemäss kann, falls Füllmittel zu Phenolharzen
hinzugefügt werden, ein Problem dahingehend auftreten, dass
die resultierenden Kompositmaterialien spröde oder
dergleichen werden.
Deshalb ist es zur Verstärkung der Bindung zwischen den
Phenolharzen und den anorganischen Materialien bekannt,
dass anorganische Materialien beispielsweise mit Silan
kupplungsmitteln behandelt werden. Selbst in einem solchen
Fall beruht jedoch die Bindung zwischen diesen auf der Van-
der-Waals-Kraft und ist nur bis zu einem solchen Ausmass
verbessert, dass Affinität zwischen diesen auftritt. Somit
ist es in herkömmlichen Phenolharzkompositmaterialien nicht
möglich, die verstärkende Wirkung und die Wärme
beständigkeit durch die Zugabe von anorganischen
Materialien hinreichend zu verbessern.
In der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr.
JP-A-3,014,674 ist ein Kompositmaterial offenbart, in welchem
ein geschichtetes Tonerdemineral in einem Phenolharz
dispergiert vorliegt. Genauer gesagt ist in den Beispielen
ein Kompositmaterial offenbart, in welchem ein
geschichtetes Tonerdenmineral (z. B., Montmorillonit),
welches in ein Oniumsalz umgewandelt wurde, in einem
Phenolharz vermischt vorliegt. Im Falle des Komposit
materials wird ausgesagt, dass das Kompositmaterial eine
bessere mechanische Festigkeit und Wärmebeständigkeit
aufweist, da das Phenolharz und das geschichtete
Tonerdemineral mittels Ionenbindung, Wasserstoffbrücken
oder beiden Bindungsarten verbunden vorliegen.
Jedoch ist selbst ein solches phenolisches Kompositmaterial
bezüglich der mechanischen Festigkeit und insbesondere
bezüglich der Festigkeit bei hoher Temperatur noch
ungenügend. Folglich werden phenolische Kompositmaterialien
gefordert, welche eine viel bessere Wärmebeständigkeit
aufweisen.
Die vorliegende Erfindung wurde hinsichtlich der
vorstehenden Umstände entwickelt. Es ist deshalb eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neuartiges
Phenolharzkompositmaterial vorzusehen, welches eine viel
bessere mechanische Festigkeit und insbesondere eine viel
bessere Wärmebeständigkeit als die der herkömmlichen
Phenolharzkompositmaterialien aufweist und welches in einer
breiteren Anwendungsvielfalt eingesetzt werden kann.
Daher haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung
gewissenhaft versucht die Aufgabe zu lösen und wiederholten
immer wieder empirische Methoden. Als ein Ergebnis haben
die Erfinder der vorliegenden Erfindung herausgefunden,
dass es möglich war, die Wärmebeständigkeit des sich
ergebenden Phenolharzkompositmaterials weiter zu
verbessern, falls ein Füllmittel in einem Phenolharz
dispergiert vorlag und falls ein ausgerichtetes
geschichtetes Tonerdemineral, das sich von dem Füllmittel
unterschied, in dem Phenolharz mit dem Füllmittel
einheitlich dispergiert vorlag. Somit haben die Erfinder
der vorliegenden Erfindung ein erfindungsgemäßes Phenol
harzkompositmaterial fertiggestellt.
Ein erfindungsgemäßes Phenolharzkompositmaterial umfasst
nämlich das Folgende: ein Phenolharz; ein in dem Phenolharz
dispergiertes Füllmittel, das ein Verstärkungselement
darstellt; und ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerde
mineral, das unterschiedlich zu dem Füllmittel ist und in
dem Phenolharz gleichförmig dispergiert vorliegt.
Gemischte Tonerdemineralien weisen gewöhnlicherweise eine
geschichtete Struktur auf, in welcher viele Schichten
laminiert vorliegen. Im Falle des in der vorliegenden
Erfindung dargestellten ausgerichteten geschichteten
Tonerdeminerals sind jedoch die entsprechenden Schichten
auseinandergenommen, so dass jede der entsprechenden
Schichten in ein blattförmiges Element oder ein blatt
förmiges Element, in welchem eine extrem kleine Anzahl von
Schichten laminiert vorliegen, umgewandelt werden. Somit
liegen die entsprechenden Schichten gleichförmig in dem
Phenolharz dispergiert vor und jede einzelne der Schichten
ist mittels Ionenbindung, Wasserstoffbrücken oder mittels
beiden Bindungsarten stark an das Phenolharz gebunden.
Folglich wird angenommen, dass in dem vorliegenden
Phenolharzkompositmaterial eine quervernetzte Struktur
zwischen dem Phenolharz und dem ausgerichteten
geschichteten Tonerdemineral ausgebildet wird.
In anderen Worten ausgedrückt wird folgendes angenommen. In
dem ausgerichteten geschichteten Tonerdemineral überwinden
die entsprechenden Schichten die Bindungskräfte (z. B., die
Van-der-Waals-Kraft, die elektrostatische Anziehungskraft
und dergleichen), welche zwischen diesen ausgeübt werden,
so dass sie bezüglich einer jeden Schicht vollständig
getrennt vorliegen und unabhängig existieren. Als ein
Ergebnis liegen das Phenolharz und das ausgerichtete
geschichtete Tonerdemineral über Ionenbindungen, welche
zwischen negativen Ladungen, welche die Schichten des
ausgerichteten geschichteten Tonerdeminerals innehaben, und
den positiven Ladungen, welche die Endgruppen oder Seiten
ketten des Phenolharzes innehaben, durch Wasserstoff
brücken, welche zwischen polaren Gruppen der Schichten des
ausgerichteten geschichteten Tonerdeminerals und den
polaren Gruppen des Phenolharzes ausgebildet werden, oder
durch beide Bindungsarten stark gebunden vor.
Somit findet im Falle des vorliegenden Phenolharzkomposit
materials die Dispersion des ausgerichteten geschichteten
Tonerdeminerals in dem Phenolharz statt, in welchem das
Füllmittel, welches das Verstärkungselement darstellt,
dispergiert vorliegt. Da das Phenolharz, das ausgerichtete
geschichtete Tonerdemineral und das Füllmittel somit einen
synergistischen Effekt erzeugen, wird deshalb angenommen,
dass es möglich ist, das vorliegende Phenolharzkomposit
material mit einer guten mechanischen Festigkeit und
insbesondere einer guten Wärmebeständigkeit zu erhalten,
welche bis jetzt in herkömmlichen Phenolharzkomposit
materialien nicht erhältlich war.
Erfindungsgemäss ist es nicht nur möglich, die Wärme
beständigkeit von Phenolharzkompositmaterialien weiter zu
verbessern, sondern ebenso die anwendbaren Verwendungen
derer auszudehnen.
Eine vollständigere Würdigung der vorliegenden Erfindung
und viele ihrer Vorteile wird leicht erhalten, und die
Erfindung wird leichter unter Bezugnahme auf die folgende
detaillierte Beschreibung verständlich, falls sie in
Verbindung mit den angehängten Zeichnungen und
detaillierten Beschreibung betrachtet wird, wobei jeder
Teil einen Teil der Offenbarung darstellt.
Fig. 1 ist ein Röntgendiffraktionsdiagramm eines Beispiels
gemäss der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ist ein Röntgendiffraktionsdiagramm einer Tonerde,
welche zur Herstellung eines Beispiels gemäss der
vorliegenden Erfindung eingesetzt wurde; und
Fig. 3 ist ein Graph zur Veranschaulichung des Verhältnisses
zur Erhaltung der Biegefestigkeit, welche von einer Vielzahl
von Phenolharzkompositmaterialien gezeigt wird, wenn sie
einem Langzeitzersetzungstest unterzogen werden.
Nachdem die vorliegende Erfindung beschrieben wurde, kann
ein weiteres Verständnis unter Bezugnahme auf die
speziellen bevorzugten Ausführungsformen erzielt werden,
welche hierin nur zum Zwecke der Veranschaulichung
vorgesehen sind und nicht den Umfang der angehängten
Ansprüche beschränken sollen.
Hierin nachstehend wird die vorliegende Erfindung unter
Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen detaillierter
beschrieben.
Das ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral bezieht
sich auf ein geschichtetes Tonerdemineral, welches durch
ein organischen Oniumion ausgerichtet vorliegt.
Zum Beispiel gibt es als ein ausgerichtetes geschichtetes
Tonerdemineral ein Natrium-Montmorillonit und
dergleichen, welcher mittels eines organischen Oniumions
ausgerichtet vorliegt. Da der Natrium-Montmorillonit weit
verbreitet in der Natur vorkommt und seine Kosten stabil
sind, ist es bevorzugt, ihn als ein Rohmaterial für das
ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral einzusetzen.
Das geschichtete Tonerdemineral bezieht sich auf ein
sogenanntes geschichtetes Phyllosilicat.
Zum Beispiel gibt es Tonerdemineralien auf einer
smektischen Basis wie etwa Montmorillonit, Saponit,
Hectorit, Beidellit, Stevensit, Nontronit, usw.,
Vermiculit, Halloysit, gequollenen Glimmer, Kaolinit usw.
Es ist anzumerken, dass diese geschichteten Tonerde
mineralien entweder natürliche oder synthetische Materialien
sein können.
Das organische Oniumion kann bevorzugt Kohlenstoffatome
in einer Menge von 6 oder mehr aufweisen. Zum Beispiel ist
ein Alkyloniumion ein Beispiel dafür. Falls das organische
Oniumion Kohlenstoffatome in einer Menge von weniger als 6
aufweist, ist die hydrophile Eigenschaft eines solchen
organischen Oniumions erhöht, so dass ein Risiko
dahingehend auftreten kann, dass die Kompatibilität des
ausgerichteten geschichteten Tonerdeminerals bezüglich des
Phenolharzes sinkt.
Verschiedene Oniumionen können primäre, sekundäre, tertiäre
oder quartäre Ammoniumionen sein. Zum Beispiel ist es
möglich, ein Hexylammoniumion, Octylammoniumion, 2-Ethyl
hexyl-ammoniumion, Dodecylammoniumion, Laurylammoniumion,
Octadecylammoniumion, Dioctyldimethylammoniumion,
Trioctylammoniumion, Dioctadecyldimethylammoniumion,
Trioctylammoniumion Trioctadecylammoniumion, Dioctadecyl
dimethylammoniumion, Trioctadecylammoniumion und
dergleichen einzusetzen.
Ausserdem ist es möglich, als das organische Oniumion
Phosphoniumionen einzusetzen. Als das Phosphoniumion ist
ein Tetraethylphosphoniumion, Triethylbenzylphosphoniumion,
Tetra-n-butylphosphoniumion, Tri-n-butylhexadecylphospho
niumion, Tri-n-butylbenzylphosphoniumion und dergleichen
einsetzbar.
Das geschichtete Tonerdemineral kann bevorzugt zwischen
den Schichten stark aufgequollen sein, so dass die
entsprechenden Schichten getrennt vorliegen, um gleichförmig
in dem Phenolharz dispergiert zu sein. Um die Anordnung zu
erzielen ist es bevorzugt, eine Kationenaustauschkapazität
des geschichteten Tonerdeminerals so zu steuern, dass sie in
einen Bereich von 50 bis 200 Milliäquivalent/100 g und
weiter bevorzugt von 70 bis 150 Milliäquivalent/100 g fällt.
Falls die Kationenaustauschkapazität geringer als 50 Milli
äquivalent/100 g ist, ist eine ungenügende Ausrichtung des
geschichteten Tonerdeminerals mittels eines Ionenaustauschs
mit dem organischen Oniumion möglich. Demgemäss resultiert
daraus die Möglichkeit, dass es schwierig ist, das
geschichtete Tonerdemineral aufzuquellen.
Falls andererseits die Kationaustauschkapazität 200 Milli
äquivalent/100 g überschreitet, steigt die Anzahl der
Bindungen zwischen den negativen Ladungen, welche in den
Tonerdeschichten beinhaltet sind, und der Kationen, welche
zwischen den Tonerdeschichten angeordnet sind. Folglich
wird die Bindungsstärke zwischen den Schichten des
geschichteten Tonerdeminerals derart gefestigt, dass es für
das organische Oniumion schwierig ist, zwischen die
Schichten mittels eines Ionenaustauschs zu intervenieren.
Demgemäss könnte die Möglichkeit auftreten, dass das
geschichtete Tonerdemineral unzureichend aufquillt.
Für das Phenolharz können resolartige Phenolharze und
novolakartige Phenolharze als Beispiele dienen. Es ist
möglich, entweder eines von diesen unabhängigerweise oder
diese beiden in Mischung einzusetzen.
In dem Fall, in dem das vorliegende
Phenolharzkompositmaterial nach dessen Härtung eingesetzt
wird, ist es bevorzugt, ein resolartiges Phenolharz zu
verwenden. Falls nämlich ein resolartiges Phenolharz
eingesetzt wird, ist es nicht notwendig, getrennt davon ein
Härtungsmittel, u. s. w. herzustellen, und der von einem
Härtungsmittel resultierende, nachteilige Einfluss auf die
Dispersionseigenschaft des geschichteten Tonerdeminerals
kann verhindert werden. Demgemäss ist ein resolartiges
Phenolharz eine bevorzugte Option.
In dem Fall, in dem das vorliegende Phenolharzkomposit
material ohne Härten eingesetzt wird, ist es bevorzugt, ein
novolakartiges Phenolharz einzusetzen. Falls nämlich ein
novolakartiges Phenolharz eingesetzt wird, tritt kaum eine
Selbstkondensationsreaktion auf und demgemäss ist es
möglich, nutzlose Nebenreaktionen zu vermeiden. Demgemäss
ist ein novolakartiges Phenolharz eine bevorzugte Option,
falls das vorliegende Phenolharzkompositmaterial mit
weiteren Harzen, die nachstehend beschrieben werden,
vermischt wird.
Solange das Füllmittel ein Verstärkungselement ist, welches
in das Phenolharz eingefüllt wird, können die Spezies
entweder organische Materialien oder anorganische
Materialien sein. Deshalb kann das Füllmittel beispielsweise
Glasfasern, Calciumcarbonat, Holzpulver, Wolle, oder
organische Fasern, wie etwa Polyesterfasern, Polyamidfasern,
Polyvinylalkoholfasern, aromatische Polyamidfasern,
Kohlefasern, usw. oder organische oder anorganische
Füllmittel, welche gewöhnlicherweise eingesetzt werden,
sein. Diese Füllmittel können unabhängigerweise oder in
Mischung eingesetzt werden. Es ist jedoch weiter bevorzugt,
Glasfasern, Calciumcarbonat oder Holzpulver einzusetzen. Da
diese weniger teuer als organische Fasern, usw. sind, können
sie in einer grossen Menge mit eingeschlossen sein und
können dadurch die Wärmebeständigkeit des vorliegenden
Phenolharzkompositmaterials erhöhen. Sie sind weiter
bevorzugte Optionen. Unter diesen ist der Einsatz von
Glasfasern am meisten bevorzugt. Dies liegt daran, dass
Glasfasern einen höheren Verstärkungseffekt mit einer
kleineren Menge erzeugen, als es Calciumcarbonat und
Holzpulver schaffen.
Nebenbei ist anzumerken, dass das Füllmittel und das
ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral bevorzugt in einer
Gesamtmenge von 75 Masseprozent oder weniger eingeschlossen
ist, falls das gesamte vorhandene Phenolharzkompositmaterial
als 100 Masseprozent genommen wird.
Falls die Gesamtmenge 75 Masseprozent überschreitet, liegt
der Phenolharzgehalt bei weniger als 25 Masseprozent. Dann
wird es schwierig, ein Phenolharzkompositmaterial
herzustellen, welches stabil die Wärmebeständigkeit
aufrechterhalten kann. Eine Gesamtmenge des Füllmittels
kann weiter bevorzugt in einen Bereich von 30 bis 65
Masseprozent fallen. Außerdem kann der Gehalt des
ausgerichteten geschichteten Tonerdeminerals bevorzugt in
einen Bereich von 2 bis 65 Masseprozent und weiter
bevorzugt in einen Bereich von 2 bis 10 Masseprozent
fallen. Genauer gesagt kann das Phenolharzkompositmaterial
desweiteren bevorzugt das Phenolharz als eine Muttermatrix,
das Füllmittel in einer Menge von 30 bis 65 Masseprozent
und das ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral in einer
Menge von 2 bis 10 Masseprozent umfassen, falls das gesamte
vorliegende Phenolharzkompositmaterial als 100 Masseprozent
genommen wird.
Das vorliegende Phenolharzkompositmaterial kann für eine
Vielzahl von Produkten in verschiedensten Gebieten wie etwa
Komponententeilen für Kraftfahrzeuge, Komponententeilen für
Flugzeuge, Komponententeilen für elektrische und
elektronische Instrumente, Materialien für das Baugewerbe
usw. eingesetzt werden. Zum Beispiel kann ein solches
Produkt ein wärmebeständiges Harzelement sein, welches aus
einem Phenolharzkompositmaterial ausgebildet ist, das ein
Phenolharz; ein in dem Phenolharz dispergiertes Füllmittel,
das ein Verstärkungselement darstellt; und ein
ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das
unterschiedlich zu dem Füllmittel ist und einheitlich in
dem Phenolharz dispergiert vorliegt, umfasst. Insbesondere
ist es bei Anwendung der guten Wärmebeständigkeit bevorzugt,
das vorliegende Phenolharzkompositmaterial für Komponenten
elemente einzusetzen, z. B. für Komponententeile für
Kraftfahrzeuge, Abdeckungen oder Streben in Motorräumen,
Riemenscheiben für Spannungsvorrichtungen, Riemenscheiben
für Servolenkungssysteme, Riemenscheiben für Kompressoren
oder dergleichen. Falls das vorliegende Phenolharzkomposit
material in solchen Anwendungen eingesetzt wird, ist es in
Abhängigkeit des Einsatzes möglich, Rückformungsmaterialien
hinzuzugeben. Als Rückformungsmaterialien können
beispielsweise Elastomere und Kautschuk genannt werden.
Solche Rückformungsmaterialien können in einer Menge von
0,05 bis 70 Masseteilen bezüglich 100 Masseteilen des
vorliegenden Phenolharzkompositmaterials, welches aus dem
Phenolharz, dem Füllmittel und dem ausgerichteten
geschichteten Tonerdemineral aufgebaut ist, hinzugegeben
werden.
Falls das vorliegende Phenolharzkompositmaterial in den
vorstehend erwähnten Anwendungen eingesetzt wird, ist es
ausserdem möglich, es mit thermoplastischen Harzen zu
vermischen, die als ein Rückformungsmaterial für diese
eingesetzt werden. Als die thermoplastischen Harze können
Polyamidharze, Polyolefinharze, Polyesterharze, Poly
phenylenoxidharze, usw. als Beispiele genannt werden. Falls
das vorliegende Phenolharzkompositmaterial als ein
Rückformungsmaterial für diese thermoplastischen Harze
eingesetzt wird, kann es in einer Menge von 0,05 bis 50
Masseteile bezüglich 100 Masseteilen des thermoplastischen
Harzes hinzugegeben werden. Es ist anzumerken, dass bei
Verwendung des vorliegenden Phenolharzkompositmaterials als
ein Rückformungsmaterial für thermoplastische Harze das
vorstehend beschriebene novolakartige Phenolharz eine
bevorzugte Option für die Phenolharzkomponente darstellt.
Hierin nachstehend wird die vorliegende Erfindung viel
detaillierter unter Bezugnahme auf spezielle Beispiele
beschrieben.
Ein Natrium-Montmorillonit wurde als das geschichtete
Tonerdemineral eingesetzt und Octadecylammonium wurde
entsprechend als das organische Oniumsalz eingesetzt. Es
ist anzumerken, dass Natrium-Montmorillonit von KUNIMINE
KOGYO Co., Ltd. hergestellt wurde. Diese Ausgangsstoffe
wurden gerührt und mit Wasser vermischt, so dass der
Natrium-Montmorillonit (d. h., das geschichtete Tonerde
mineral) einem Ionenaustausch mit dem Octadecylammoniumion
(d. h., dem organischen Oniumion) derart ausgesetzt war,
dass die Kationaustauschkapazität 110 Milliäquivalent/100 g
betrug. Somit wurde eine ausgerichtete Tonerde hergestellt.
Ein resolartiges Phenolharz mit einem zugegebenen Zusatz
mittel wurde eingesetzt und mit einer Vielzahl an Füll
mitteln, die nachstehend in der Tabelle 1 dargestellt sind,
sowie den vorstehend beschriebenen ausgerichteten Tonerden
in den in Tabelle 1 beschriebenen Gehalten compoundiert und
mit diesen mittels einer erwärmten Walze (Kneter) geknetet.
Es ist anzumerken, dass das resolartige Phenolharz von
SUMITOMO BAKELITE Co., Ltd. hergestellt wurde. Somit wurden
die in der Tabelle 1 als Proben mit den Nrn. 1 bis 8
gekennzeichneten geformten Materialien hergestellt. Es ist
anzumerken, dass die in Tabelle 1 angeführten Gehalte
Massenprozente ausdrücken.
Unter Verwendung der geformten Materialien aus den
vorstehend beschriebenen Proben mit den Nrn. 1 bis 8 wurden
für einen Biegetest jeweils Teststücke mit einer Pressform
maschine ausgebildet. Die Pressformmaschine kann einen
Formenzuhaltedruck von 35 t (d. h., 343 kN) ausüben. Die
Formung wurde unter solchen Bedingungen durchgeführt, dass
eine Formentemperatur von 175°C vorlag, eine Härtezeit 3
min betrug und ein Formungsdruck bei 15 MPa lag. Die
Teststücke wurden gemäss den Definitionen hergestellt, die
in der JIS (Japanese Industrial Standard) K6911 angegeben
sind, und hatten eine Stärke von 4 mm, eine Breite von 10
mm und eine Länge von 80 mm.
Um den Dispersionszustand der ausgerichteten Tonerde zu
beobachten, wurde ein winziges Probestück von dem geformten
Material der Probe Nr. 8 abgeschnitten und wurde mittels
einer Röntgendiffraktionsmessung unter den in der nach
stehenden Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen unterzogen.
Das in diesem Fall erhaltene Ergebnis ist in Fig. 1
veranschaulicht. Außerdem wurde unter den gleichen
Bedingungen die Tonerde selbst vor der Ausrichtungs
behandlung einer Röntgendiffraktionsmessung unterzogen. Das
in diesem Falle erhaltene Ergebnis ist in der Fig. 2 als
Vergleich veranschaulicht. Es ist anzumerken, dass die
horizontale Achse der Fig. 1 und 2 die Diffraktionswinkel
bzw. Beugungswinkel (°) angeben und deren vertikale Achse
die Intensität des Röntgenstrahls angeben.
Röntgenquelle | Cu-Kα |
Röhrenspannung und Röhrenstrom | 30 kV und 30 mA |
Spalt | D.S.: 0,17, R.S.: 0,15 und S.S.: 0,17 |
Gerät | "RAD-B, hergest. von RIGAKU DENKI Co., Ltd. |
Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass im Falle der Tonerde
selbst in dem Röntgendiffraktionsdiagramm klar ein Peak
beobachtet werden konnte, welcher aus der geschichteten
Struktur resultiert. Es ist jedoch aus Fig. 1 ersichtlich,
dass im Falle des geformten Materials der Probe Nr. 8
gemäss einem Beispiel der vorliegenden Erfindung kein Peak
in dem Röntgendiffraktionsdiagramm erkennbar ist. Somit
wird angenommen, dass in dem Phenolharzkompositmaterial
gemäss einem Beispiel der vorliegenden Erfindung die
entsprechenden Schichten der ausgerichteten Tonerde an den
Grenzflächen bzw. Zwischenflächen getrennt vorlagen, wobei
die ausgerichtete Tonerde noch nicht eine geschichtete
Struktur angenommen hatte, und folglich die entsprechenden
Schichten gleichförmig in dem Phenolharzkompositmaterial
dispergiert vorlagen.
Eine Gewichtsreduktionstemperatur, einer der Indizes der
Wärmebeständigkeit, wurden gemessen. Genauer gesagt wurden
winzige Probestückchen von den geformten Materialien der
entsprechenden Proben abgeschnitten, und wurden für die
Gewichtsreduktion mittels einer Thermowaage "TG/DTA220"
vermessen, welche von SEIKO ELECTRIC Co., Ltd. hergestellt
wurde. Es ist anzumerken, dass die Messung in einem
Luftstrom bei einer Temperatursteigerungsrate von
10°C/Minute durchgeführt wurde.
In der nachstehenden Tabelle 3 sind die 5%- und 10%-
Gewichtsreduktionstemperaturen angegeben, welche von den
aus den geformten Materialien der entsprechenden Proben
herausgeschnittenen Probestücke gezeigt wurden.
Falls das Füllmittel Glasfasern waren (Proben Nrn. 1 bis 3)
und falls das Füllmittel Calciumcarbonatpulver war (Proben
Nrn. 4 bis 6) ist es ersichtlich, dass die 5%-Gewichtsre
duktionstemperaturen und die 10%-Gewichtsreduktionstempe
raturen scheinbar anstiegen und dass die Wärmebeständigkeit
der Testprobe durch Zugabe der ausgerichteten Tonerde
verbessert war.
In jedem Fall, in dem das Füllmittel Holzpulver war (Proben
Nrn. 7 und 8) wurde beobachtet, dass die Gewichts
reduktionstemperatur angestiegen war. Es wird angenommen,
dass dieses Phänomen jedoch aus der Zersetzung des
Holzpulvers, welches eine organische Komponente ist, bei
einer niedrigen Temperatur resultiert. Ausserdem ist es aus
einem später beschriebenen Verhältnisses der Erhaltung der
Biegefestigkeit verständlich, dass dieses Phänomen die
Verbesserung der Wärmebeständigkeit in dem vorliegenden
Phenolharzkompositmaterial, in welchem Holzpulver als das
Füllmittel mit eingeschlossen war, nicht zulässt.
Die Beispiele des erfindungsgemäßen Phenolharzkomposit
materials wurden bezüglich der hohen Temperatur
beständigkeit und hohen Feuchtigkeitsbeständigkeit, die
anderen Indizes der Wärmebeständigkeit, untersucht. Genauer
gesagt wurden die Teststücke für den Biegetest gemäss der
JIS, welche aus den Proben mit den Nrn. 2 bis 8 gebildet
wurden, für die Biegefestigkeiten vermessen, bevor und
nachdem sie in Luft bei 150°C über 1000 h belassen worden
waren, sowie für die Biegefestigkeiten vermessen, bevor und
nachdem sie in Luft von 95% Feuchtigkeit bei 50°C für 1000
h belassen worden waren. Die Erhaltungsverhältnisse der
Biegungsfestigkeiten wurden aus den Messwerten bestimmt,
bevor und nachdem sie in den Umgebungen belassen worden
waren. Die Ergebnisse sind in Fig. 3 veranschaulicht. Es
ist anzumerken, dass die Messung unter Verwendung eines
Autographen, welcher von SHIMAZU SEISAKUSHO Co., Ltd.
hergestellt wurde, durchgeführt wurde.
Es ist aus den Ergebnissen ersichtlich, dass ohne
Beachtung, ob das Füllmittel aus einem organischen Material
oder einem anorganischen Material hergestellt wurde, die
Erhaltungsverhältnisse der Biegefestigkeiten der Phenol
harzkompositmaterialien verbessert waren, ohne Rücksicht
darauf, welche Füllmittel eingesetzt waren. Insbesondere
waren die Teststücke, welche aus den geformten Materialien
(Proben Nrn. 3 und 6) mit der ausgerichteten Tonerde in
einer Zugabemenge von 10 Masseprozent hergestellt wurden,
bezüglich der Erhaltungsverhältnisse der Biegefestigkeiten
stark verbessert.
Zum jetzigen Zeitpunkt wurde noch nicht notwendigerweise
geklärt, warum die Wärmebeständigkeit der Beispiele des
erfindungsgemäßen Phenolharzkompositmaterials verbessert
ist. Als ein Mechanismus für die Erzeugung des Vorteils
wird jedoch angenommen, dass die entsprechenden Schichten
der ausgerichteten Tonerde so gleichförmig dispergiert
vorliegen, dass das Phenolharz an der Zersetzung unter
Oxidation gehemmt wird.
Nachdem die vorliegende Erfindung nun vollständig
beschrieben wurde, ist es für einen gewöhnlichen Fachmann
ersichtlich, dass viele Änderungen und Modifikationen
gemacht werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden
Erfindung, wie sie hierin unter Einschluss der angehängten
Ansprüche dargelegt wird, abzuweichen.
Ein Phenolharzkompositmaterial beinhaltet ein Phenolharz,
ein in dem Phenolharz dispergiertes Füllmittel, das ein
Verstärkungselement darstellt, und ein ausgerichtetes
geschichtetes Tonerdemineral, das zu dem Füllmittel
unterschiedlich ist und das in dem Phenolharz gleichförmig
dispergiert vorliegt. Das Phenolharzkompositmaterial
besitzt eine verbesserte Wärmebeständigkeit sowie eine
verbesserte mechanische Festigkeit.
Claims (9)
1. Phenolharzkompositmaterial, umfassend:
ein Phenolharz;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und gleichförmig in dem Phenolharz dispergiert vorliegt.
ein Phenolharz;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und gleichförmig in dem Phenolharz dispergiert vorliegt.
2. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das Phenolharz ein resolartiges Phenolharz ist.
3. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das Füllmittel wenigstens ein Element ist, das aus der aus
Glasfasern, Calciumcarbonat und Holzpulvern bestehenden
Gruppe ausgewählt ist.
4. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral ein Natrium-
Montmorillonit ist, welcher mittels eines organischen
Oniumions ausgerichtet ist.
5. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das Füllmittel und das ausgerichtete geschichtete
Tonerdemineral in einer Gesamtmenge von 75 Masseprozent
oder weniger mit eingeschlossen sind, falls die Gesamtheit
als 100 Masseprozent genommen wird.
6. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das Füllmittel in einer Menge von 30 bis 65 Masseprozent
mit eingeschlossen ist, falls die Gesamtheit als 100
Masseprozent genommen wird.
7. Das Phenolharzkompositmaterial gemäss Anspruch 1, wobei
das ausgerichtete geschichtete Tonerdemineral in einer
Menge von 2 bis 65 Masseprozent mit eingeschlossen ist,
falls die Gesamtheit als 100 Masseprozent genommen wird.
8. Ein Phenolharzkompositmaterial, umfassend:
ein Phenolharz, das eine Muttermatrix darstellt;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt, in einer Menge von 30 bis 65 Masseprozent; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und gleichförmig in dem Phenolharz dispergiert vorliegt, in einer Menge von 2 bis 10 Masseprozent, falls die Gesamtheit als 100 Masseprozent genommen wird.
ein Phenolharz, das eine Muttermatrix darstellt;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt, in einer Menge von 30 bis 65 Masseprozent; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und gleichförmig in dem Phenolharz dispergiert vorliegt, in einer Menge von 2 bis 10 Masseprozent, falls die Gesamtheit als 100 Masseprozent genommen wird.
9. Ein wärmebeständiges Harzelement, das aus einem
Phenolharzkompositmaterial gebildet wird, das folgendes
umfasst:
ein Phenolharz;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und in dem Phenolharz gleichförmig dispergiert vorliegt.
ein Phenolharz;
ein Füllmittel, das in dem Phenolharz dispergiert vorliegt und ein Verstärkungselement darstellt; und
ein ausgerichtetes geschichtetes Tonerdemineral, das von dem Füllmittel unterschiedlich ist und in dem Phenolharz gleichförmig dispergiert vorliegt.
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