-
Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Bauelemente, insbesondere mikroelektronischer
Bauelemente und speziell auf dem Gebiet der Halbleiterspeicher.
-
Bei
der Herstellung von Bauelementen werden nacheinander Schichten verschiedener
Materialien aufgebracht und strukturiert. Um die Zuverlässigkeit
der hergestellten Bauelemente zu gewährleisten, müssen die
aufgebrachten Schichten eine ausreichende Haftung aufweisen. Problematisch
ist z.B. die Haftung von Isolationsmaterialien, z.B. Siliziumoxid und
Siliziumnitrid, auf Edelmetallen und anderen schwer oxidierbaren
Metallen, insbesondere solchen aus der Nebengruppe VIIIb des Periodensystems.
-
Platin
oder Iridium werden z.B. bei der Herstellung der Kondensatorelektroden
von Halbleiterspeichern mit ferroelektrischem oder hoch-ε-dielektrischem
(ε in der
Regel größer 20)
Kondensatordielektrikum eingesetzt, da dieses Metall ausreichend
beständig
bei den zur Abscheidung des Kondensatordielektrikums erforderlichen
Prozeßbedingungen
ist. Die Elektroden müssen
insbesondere einer Oxidation bei erhöhten Temperaturen widerstehen.
Die ausgeprägte
chemische Inertheit ist jedoch im Hinblick auf die Haftung zu in
der Halbleitertechnologie standardmäßig verwendeten Isolationsmaterial
eher von Nachteil. Es wird vermutet, daß eine gute Haftung zwischen
zwei Schichten mit einer gewissen chemischen Wechselwirkung bzw.
Interdiffusion der benachbarten Schichten verbunden ist. Beispielsweise bildet
sich zwischen Titan und Aluminium eine TiAl3-Schicht,
welche die Haftung begünstigt.
Auch bei der Abscheidung von relativ leicht oxidierbaren Metallen
auf Siliziumoxid wird eine haftungsförderliche Ausbildung einer
Metalloxidschicht beobachtet.
-
Im
Falle der Edelmetalle oder anderer schwer oxidierbarer Metalle ist
die chemische Wechselwirkung mit z.B. Oxidschichten sehr gering.
Es treten daher hier besonders häufig
Probleme bei der Haftung auf. Kritisch ist dies insbesondere bei
zunehmend kleineren Strukturen, wie sie z.B. bei Halbleiterspeichern
anzutreffen sind. Dort werden die Elektroden z.B. durch Abscheidung
auf eine vorstrukturierte Isolationsschicht mit nachfolgendem Rückpolieren
(CMP = chemical mechanical polishing) gebildet. Die zum Rückpolieren
verwendete rotierende Schleifscheibe übt dabei auf die abgeschiedene
Metallschicht einen gewissen mechanischen Druck aus, der aufgrund
der mangelnden Haftung zu einem Ablösen der Metallschicht führen kann.
Weiterhin haben sich auch Reinigungsschritte nach einer eventuellen Ätz-Strukturierung
der Metallschicht oder beim Ultraschall-Bonden fertig prozessierter
Halbleiterchips als besondere mechanische Belastung herausgestellt.
-
Um
die Haftung von Edelmetallen zu verbessern wird z.B. in der
US 5,668,040 für einen
Speicherkondensator eines Halbleiterspeichers vorgeschlagen, zwischen
dem Edelmetall der unteren Kondensatorelektrode und der aus Siliziumoxid
bestehenden Isolationsschicht eine Schicht aus einem Übergangsmetall,
z.B. aus der Nebengruppe IVb, Vb oder VIb, vorzusehen, das bei einer
thermischen Behandlung in ammoniakhaltiger Atmosphäre eine
Metallnitridschicht an der Grenzfläche zur Edelmetallschicht ausbildet.
Die Edelmetallschicht reagiert dabei nicht mit Stickstoff oder dem Übergangsmetall. Darüber hinaus
bildet sich an der Grenzfläche
zwischen dem Übergangsmetall
und Siliziumoxid eine Metalloxidschicht heraus. Problematisch bei
diesem Ansatz ist jedoch, daß das Übergangsmetall
an seinen geätzten
Kanten mit dem nachfolgend aufzubringenden Kondensatordielektrikum
in Kontakt tritt und zumindest dort oxidiert wird. Außerdem kann Übergangsmetall
in das Kondensatordielektrikum eindiffundieren und dessen dielektrische
oder ferroelektrische Eigenschaften beeinträchtigen.
-
Zur
Vermeidung der Diffusion von Übergangsmetall
in das Kondensatordielektrikum kann, wie z.B. in der
EP 0 697 718 A1 vorgeschlagen,
vor der Abscheidung des Kondensatordielektrikums eine Oxidation
der Kanten des Übergangsmetalls
erfolgen, bei dem jedoch eine erhebliche Volumenzunahme beobachtet
wird, die zu einem mechanischen Bruch der auf der Übergangsmetallschicht
sitzenden Edelmetallschicht führen
kann. Außerdem
wird der für
die Kontaktierung der unteren Elektrode zur Verfügung stehende Querschnitt eingeschränkt.
-
Die
DE 198 28 969 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements bei dem
eine Siliziumschicht als Haftvermittler zwischen einer oberen Metallelektrode
eines Speicherkondensators und einer Oxidschicht abgeschieden wird. Darüber hinaus
lehrt die
DE 198 28
269 A1 , dass die Ausbildung einer Metallsilizidschicht
zwischen der Metallschicht und der Siliziumschicht zu einem perfekten
Ohmschen Kontakt führt.
-
Aus
der
DE 198 60 080
A1 ist eine mikroelektronische Struktur bekannt, bei der
sich zwischen einer siliziumhaltigen Schicht und einer Sauerstoffbarrierenschicht
eine sauerstoffhaltige Iridiumschicht befindet.
-
Die
EP 0 113 522 A2 lehrt
die Bildung von vergrabenen Leiterbahnen, die durch Versenken einer
Metallsilizidschicht hergestellt werden. Dazu wird auf eine Isolationsschicht
eine 300-400 nm dicke Polysiliziumschicht und eine 80-100 nm dicke
Metallschicht aufgebracht. Die Metallschicht wird geeignet strukturiert
und zumindest teilweise siliziert. Alternativ kann die unstrukturierte
Metallschicht mittels eines Laserstrahls selektiv siliziert werden.
Durch eine Oxidation in wasserdampfhaltiger Sauerstoffatmosphäre wird
das Metallsilizid an seiner Oberfläche oxidiert. Das dabei freiwerdende
Metall diffundiert durch das Metallsilizid in Richtung des Polysiliziums
und bildet dort neues Metallsilizid. Dadurch wird das Metallsilizid
versenkt, bis es die Polysiliziumschicht vollständig durchwandert hat. Verbunden
mit dieser Oxidation ist die Umwandlung der Polysiliziumschicht
in eine Siliziumoxidschicht.
-
Aus
der
DE 196 01 592
C1 ist bekannt, zur Verbesserung der Haftung einer Platinschicht
auf einer dielektrischen Trägerschicht
eines Sensors eine Platinsilizidschicht zwischen der dielektrischen
Trägerschicht
und der Platinschicht vorzusehen. Die Platinsilizidschicht wird
durch Silizierung einer vor der Abscheidung der Platinschicht aufgebrachten
Siliziumschicht hergestellt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
eines Bauelements mit verbesserter Haftung einer Edelmetallschicht
zu einer Isolationsschicht anzugeben.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Bauelements mit den Schritten:
- – eine
Edelmetallschicht und eine mit einer Oberfläche der Edelmetallschicht in
Kontakt tretende Siliziumschicht werden in dieser Reihenfolge auf ein
Substrat aufgebracht;
- – eine
Silizierung wird durchgeführt,
bei der die in Kontakt mit der Siliziumschicht stehende Oberfläche der
Edelmetallschicht siliziert wird;
- – eine
Oxidation wird durchgeführt,
bei der die gebildete Silizidschicht und ggf. verbliebene unsilizierte
Bereiche der Siliziumschicht oxidiert werden; und
- – eine
Isolationsschicht wird aufgebracht
wobei die Dicken der
Siliziumschicht und der Edelmetallschicht so aufeinander abgestimmt
sind, daß bei
einer vollständigen
Silizierung der Siliziumschicht die Edelmetallschicht nur teilweise
verbraucht wird.
-
Durch
die Silizierung und Oxidation wird die aufgebrachte Siliziumschicht
in eine oxidierte Silizidschicht umgewandelt. Dabei wird die Erkenntnis
ausgenutzt, daß sich
Edelmetalle vergleichsweise einfach silizieren lassen. Die Haftung
zwischen der Edelmetallschicht und der Silizidschicht ist sehr gut. Die
gebildete Silizidschicht kann nachfolgend oxidiert werden, um für eine Isolationsschicht
eine gute Haftungsunterlage bereitzustellen. Durch die Silizierung und
die Oxidation entsteht eine Schicht mit vergleichsweise hoher Durchmischung
bzw. Interdiffusion von Silizid bzw. Edelmetall und Siliziumoxid.
Dadurch wird eine relativ große
innere Oberfläche
zwischen dem Silizid bzw. dem Edelmetall und dem Siliziumoxid gebildet,
welche zur verbesserten Haftung beiträgt. Vereinfacht ausgedrückt könnte auch
davon gesprochen werden, daß eine
mehrschichtige Haftschicht gebildet wird, die ausgehend von der
Edelmetallschicht eine Silizidschicht, eine Mischschicht aus im
wesentlichen Edelmetall und Siliziumoxid und eine Siliziumoxidschicht
aufweist. Bei vergleichsweise dünn
aufgebrachter Siliziumschicht ist im wesentlichen nur eine Mischschicht
erkennbar, wobei die Konzentration des Silizids zur Edelmetallschicht
und die von Siliziumoxid zur Isolationsschicht hin zunimmt. Allgemein
kann auch von einer oberflächlichen
Siliziumoxidschicht auf einer Silizidschicht gesprochen werden.
Die genaue Art und Weise des Aufbaus der oxidierten Silizidschicht
hängt stark
von der Schichtdicke der aufgebrachten Siliziumschicht, der Temperatur
und der Zeitdauer der Silizierung und der Oxidation ab.
-
Die
Interdiffusion von Silizid und Siliziumoxid ist Folge der Silizierung
und Oxidation, so daß auch von
reaktiver Durchmischung gesprochen werden kann, d.h. einer Durchmischung
aufgrund unterschiedlicher chemischer Reaktionen. Förderlich
wirkt sich dabei aus, daß die
Oxidation auf der von der Edelmetalloberfläche abgewandten Seite, die
Silizierung jedoch auf der der Edelmetallschicht zugewandten Seite
der Siliziumschicht beginnt. Beide Reaktionen laufen daher räumlich aufeinander
zu.
-
Die
Oxidation von Siliziden ist z.B. in S.P. Murarka, "Silicides for VLSI
Applications", Academic Press,
1983, 102-143 beschrieben. Vereinfacht kann davon ausgegangen werden,
daß im
Falle von Edelmetallen gebildetes Silizid zerfällt und Siliziumoxid entsteht.
Weitere Hinweise bezüglich
der ablaufenden Mechanismen lassen sich dem Fachartikel von S. Mantl, "Silicid-Mikrostrukturen
durch lokale Oxidation",
Physikalische Blätter
51 (1995), 951-953 entnehmen. Detaillierte Untersuchungen hinsichtlich
der Silizierung von Edelmetallschichten, insbesondere von Platin,
sind in C. Canali et al., "Pt2Si and PtSi formation with high-purity PT
thin films", Applied
Physics Letters, Vol. 31, No. 1, 1977, 43-45 beschrieben.
-
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der
Verwendung von üblicherweise
bei der Herstellung von Bauelementen, insbesondere Halbleiterbauelementen,
verwendeten Materialien. Silizium, Silizide und Siliziumoxid sind
Standardmaterialien, die technologisch gut beherrscht sind.
-
Bevorzugt
erfolgt die Silizierung und die Oxidation während einer gemeinsamen thermischen
Behandlung in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Durch die gemeinsame Behandlung
wird die thermische Belastung übriger
Strukturen vermindert. Außerdem
vermitteln derartig hergestellte oxidierte Silizidschichten eine
besonders gute Haftung zwischen der Edelmetallschicht und der Isolationsschicht.
Im Falle der Herstellung von Halbleiterspeichern mit ferroelektrischem
(z.B. SBT = Strontium-Bismut-Tantalat oder PZT = Blei-Zirkon-Titanat)
oder hoch-ε Dielektrikum
(BST = Barium-Strontium-Titanat) kann die thermische Behandlung
auch im Rahmen der oxidativen Behandlung des Dielektrikums erfolgen.
-
Der
der Bildung der oxidierten Siliziumschicht zugrundeliegende Mechanismus
wird ohne sich einschränken
zu wollen bei der thermischen Behandlung in sauerstoffhaltiger Atmosphäre wie folgt verstanden.
Bei der thermischen Behandlung, die für die Silizierung bei einer
hinreichend hohen Temperatur durchgeführt erfolgt, wird die der Edelmetallschicht
zugewandte Seite der Siliziumschicht in eine Silizidschicht überführt während die
von der Edelmetallschicht abgewandte Oberfläche der Siliziumschicht oxidiert
wird. Anfänglich
wird demnach eine von einer Siliziumoxidschicht bedeckte Silizidschicht gebildet.
Bei fortschreitender thermischer Behandlung zerfällt das Silizid zunehmend.
Das dabei frei werdende Silizium diffundiert in Richtung der oxidativen
Atmosphäre,
also in Richtung der bereits gebildeten Siliziumoxidschicht. Dadurch
wird gleichzeitig erreicht, daß kein
Silizium durch das Edelmetall zur gegenüberliegenden Oberfläche diffundieren
kann. Diese Oberfläche
bleibt dabei frei von Silizid. Schließlich wird das anfänglich gebildete
Silizid bei fortdauernder Oxidation nahezu vollständig in
Siliziumoxid und Metall umgewandelt, wobei die Durchmischung zur
Haftungsverbesserung erhalten bleibt. Der vorstehend skizzierte
Ablauf entspricht prinzipiell auch dem bei getrennter Silizierung
und Oxidation. Selbst bei zunächst
vollständiger Silizierung
bildet sich bei der nachfolgenden Oxidation Siliziumoxid auf Kosten
des Silizids. Im Ergebnis entsteht eine stark mit dem Edelmetall
vermischte Siliziumoxidschicht. Inwieweit Silizid verbleibt hängt insbesondere
von der Temperatur und der Dauer der Behandlung ab.
-
Besonders
bevorzugt erfolgt die thermische Behandlung in Anwesenheit von Wasserdampf,
um die thermische Belastung weiter zu reduzieren, da die Oxidation
von Siliziden bei wasserdampfhaltiger Atmosphäre schneller voranschreitet.
Alternative Methoden zur Silizierung und Oxidation wie z.B. Laser-Annealing
und e-Beam Scanning sind ebenfalls möglich.
-
Bevorzugt
wird die Siliziumschicht vollständig
umgewandelt, um eine möglichst
gute Haftung zu erreichen
-
Weiterhin
ist es bevorzugt, wenn die Dicken der Siliziumschicht und der Edelmetallschicht
so aufeinander abgestimmt sind, daß die von der Siliziumschicht
abgewandte Oberfläche
der Edelmetallschicht im wesentlichen frei von Siliziden bleibt.
Die Siliziumschicht sollte dabei bevorzugt deutlich dünner als
die Edelmetallschicht sein. Günstig
ist z.B. eine etwa 10 bis 20 mal so dicke Edelmetallschicht.
-
Die
Siliziumschicht wird bevorzugt als polykristalline oder amorphe
Schicht abgeschieden. Dazu geeignete Verfahren sind z.B. Sputtern
oder Plasma-unterstützte
CVD-Verfahren. Günstig
ist es weiterhin, wenn bei der Abscheidung der Siliziumschicht Silizid
in situ gebildet wird. Die dazu nötigen Bedingungen, insbesondere
die erforderliche Temperatur, können
leicht realisiert werden.
-
Bevorzugt
wird die Edelmetallschicht vor dem Aufbringen der Siliziumschicht
strukturiert, so daß auch
Kanten und Seitenbereiche der Edelmetallschicht von der Siliziumschicht
bedeckt werden.
-
Günstig ist
es, wenn
- – die
Edelmetallschicht auf ein eine weitere Edelmetallschicht bedeckendes
ferroelektrisches oder dielektrisches Kondensatordielektrikum aufgebracht
wird;
- – die
weitere Edelmetallschicht, das Kondensatordielektrikum und die Edelmetallschicht
unter Verwendung einer gemeinsamen Maske unter Bildung eines Stapels
strukturiert werden; und
- – die
Siliziumschicht konform auf diesen Stapel abgeschieden, siliziert
und oxidiert wird, wobei die Siliziumschicht im Bereich des unmittelbaren
Kontakts mit dem Kondensatordielektrikum vollständig oxidiert wird.
-
Die
Siliziumschicht sollte den Stapel möglichst vollständig bedecken.
Im Bereich des Kondensatordielektrikums wird die Siliziumschicht
nicht siliziert, sondern nur vollständig oxidiert, so daß an der Außenseite
des Stapels umlaufend ein vollständig isolierender
Bereich innerhalb der Siliziumschicht ausgebildet wird. Die Edelmetallschicht
und die weitere Edelmetallschicht sind somit elektrisch voneinander
isoliert.
-
Bevorzugt
wird ebenfalls das Aufbringen der Isolationsschicht nach der Oxidation,
um eine möglichst
ungestörte
und vollständige
Oxidation zu ermöglichen.
Sofern die Isolationsschicht aus Siliziumoxid besteht, kann diese
auch vor der Oxidation aufgebracht werden, da Siliziumoxid für Sauerstoff durchlässig ist.
Im Falle von Siliziumnitrid als Isolationsschicht sollte beachtet
werden, daß Siliziumnitrid als
Sauerstoffbarriere gilt, so daß im
Falle einer nachträglichen
Oxidation in Abhängigkeit
von der Dicke der Siliziumnitridschicht eine entsprechend lange Zeitdauer
vorgesehen werden muß.
-
Günstig ist
es weiterhin, wenn vor der Oxidation die Edelmetallschicht und die
Siliziumschicht mittels einer lithografisch hergestellten Maske
strukturiert werden. Dabei lassen sich in vorteilhafter Weise die
Eigenschaften der Siliziumschicht als Antireflexionsschicht (ARC
= anti-reflective-coating) ausnutzen. Besonders zu bevorzugen ist
hierbei die Abscheidung der Siliziumschicht mittels Sputtern.
-
Als
bevorzugt hat sich weiterhin herausgestellt, in die Isolationsschicht
und in die oxidierte Silizidschicht zumindest ein Kontaktloch einzubringen und
mit einem leitfähigen
Material zu füllen,
das zur Edelmetallschicht eine elektrische leitende Verbindung herstellt.
Dabei kann nach der Bildung des Kon taktlochs am Boden des Kontaktlochs
vorhandenes Silizid zur Reduzierung des elektrischen Übergangswiderstandes
entfernt werden. Insbesondere im Falle von Iridium als Material
der Edelmetallschicht ist das Entfernen von verbliebenem Silizid
zu empfehlen, da ansonsten der Übergangswiderstand
sehr hoch ist.
-
Bevorzugt
handelt es sich bei dem Material der Edelmetallschicht um ein Metall
aus der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Rhenium, Osmium, Platin,
Iridium und Gold. Besonders bevorzugt sind Platin und Iridium. Möglich sind
auch Legierungen der genannten Edelmetalle.
-
Die
Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Bauelements mit den Schritten gelöst:
- – eine Isolationsschicht,
eine Siliziumschicht und eine mit der Siliziumschicht in Kontakt
tretende Edelmetallschicht werden in dieser Reihenfolge auf ein
Substrat aufgebracht, wobei die Dicken der Siliziumschicht und der
Edelmetallschicht so aufeinander abgestimmt sind, daß bei einer
vollständigen
Silizierung der Siliziumschicht die Edelmetallschicht nur teilweise
verbraucht wird;
- – eine
Silizierung wird durchgeführt,
bei der die in Kontakt mit der Siliziumschicht stehende Oberfläche der
Edelmetallschicht siliziert wird; und
- – eine
Oxidation wird durchgeführt,
bei der die gebildete Silizidschicht und ggf. verbliebene unsilizierte
Bereiche der Siliziumschicht oxidiert werden.
-
In
diesem Fall wird die Edelmetallschicht mit unterliegender Siliziumschicht
auf die Isolationsschicht aufgebracht. Die Silizierung und die Oxidation
führen
hier ebenfalls zu der weiter oben beschriebenen oxidierten Silizidschicht.
Silizierung und Oxidation können
ebenfalls in einer gemeinsamen thermischen Behandlung durchgeführt werden.
-
Die
Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Bauelements mit den Schritten gelöst:
- – eine Edelmetallschicht
wird auf ein Substrat aufgebracht;
- – die
Edelmetallschicht wird bei erhöhter
Temperatur einer zumindest ein Silan enthaltenden Atmosphäre ausgesetzt,
so daß an
der Oberfläche der
Edelmetallschicht eine Silizidschicht gebildet wird; und
- – eine
Isolationsschicht wird aufgebracht.
-
Die
Temperaturen sollten dabei so hoch gewählt werden, daß das Silan
thermisch zersetzt wird. Die dazu erforderlichen Temperaturen von
etwa 300 bis 700 °C
liegen oberhalb der für
die Silizierung erforderlichen, so daß sich in situ eine Silizidschicht
auf der Edelmetalloberfläche
bildet. Auf von der Edelmetallschicht nicht bedeckten Bereichen
der Isolationsschicht bzw. des Substrats wandelt sich das abgeschiedene
Silizium dagegen nicht um. Optional kann nachfolgend eine Oxidation
zur weiteren Verbesserung der Haftung durchgeführt werden. Ohne Oxidation
wird die Haftung zur abschließend
aufgebrachten Isolationsschicht lediglich durch die in situ gebildete
Silizidschicht gefördert,
was für
viele Zwecke ausreichend ist.
-
Als
Silane der allgemeinen Formel SinHxRy mit n ≥ 1 und x,
y ≥ 0 kommen
zur Anwendung. Ry beschreibt dabei einen
Rest, bei dem es sich z.B. um CH3, NH2, Halogene, insbesondere F oder Cl handelt.
-
Bevorzugt
wird ein unsubstituiertes Silan, insbesondere ein kohlenstofffreies
Silan verwendet. Kohlenstofffreie Silane haben insbesondere den
Vorteil, kohlenstofffreie Silizide zu erzeugen, bzw. den Einbau
von Kohlenstoff in die SiO2/Edelmetallmischphase
zu verhindern.
-
Besonders
bevorzugt sind Silane der Form SinH2n+2 mit n ≥ 1,
insbesondere Silan (SiH4) , Disilan (Si2H6) und Trisilan
(Si3H8).
-
Bei
der Abscheidung sollte die erhöhte
Temperatur oberhalb von 300°C,
insbesondere oberhalb von 600°C
liegen.
-
Bevorzugt
wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Halbleiterspeichers mit einer Vielzahl von
Speicherkondensatoren mit einem jeweils zwei Elektroden und einem
dazwischen liegendem Kondensatordielektrikum, wobei zumindest eine
der beiden Elektroden von der Edelmetallschicht gebildet wird, verwendet.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Bauelement mit einer Edelmetallschicht
und einer Isolationsschicht. Ein derartiges Bauelement ist aus der
bereits genannten
DE 196 01
592 C1 bekannt.
-
Zur
Verbesserung der Haftung zwischen der Edelmetallschicht und der
Isolationsschicht wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß an der
der Isolationsschicht zugewandten Oberfläche der Edelmetallschicht eine
als Haftvermittlungsschicht dienende Mischschicht ausgebildet ist,
die aus der Edelmetallschicht, die im Wesentlichen frei von Siliziden
ist; einer Edelmetallsilizidschicht, die aus einer Silizierung einer
auf der Edelmetallschicht aufgebrachten Siliziumschicht entstanden
ist; eine oxidierte Silizidschicht, die aus einer Oxidierung der
Edelmetallsilizidschicht entstanden ist; und der Isolationsschicht besteht.
-
Die
Mischschicht ist insbesondere durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich.
Bei dem Material der Edelmetallschicht handelt es sich insbesondere
um ein Metall aus der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Rhenium,
Osmium, Platin, Iridium und Gold. Besonders bevorzugt sind Platin
und Iridium. Möglich
sind auch Legierungen der genannten Edelmetalle. Bevorzugt grenzt
an die der Isolationsschicht abgewandte Oberfläche der Edelmetallschicht ein
ferroelektrisches oder dielektrisches Kondensatordielektrikum.
-
Bevorzugt
handelt es sich bei dem Bauelement um einen Halbleiterspeicher mit
einer Vielzahl von Speicherkondensatoren, wobei zumindest eine der
beiden Elektroden von der Edelmetallschicht gebildet wird.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert und
in Figuren dargestellt. Es zeigen:
-
1A-1E einzelne
Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
2A-2C einzelne
Verfahrensschritte einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
3A-3C einzelne
Verfahrensschritte einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
4A-4C einzelne
Verfahrensschritte einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
5A-5F einzelne
Verfahrensschritte einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
6A-6E einzelne
Verfahrensschritte einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
-
7A-7C Teilansichten
eines Speicherkondensators mit oxidierter Silizidschicht;
-
8 eine
REM-Aufnahme einer mit einer oxidierten Silizidschicht überzogenen
Edelmetallstruktur; und
-
9A-9B EDX-Spektren
in unterschiedlicher Tiefe der oxidierten Silizidschicht.
-
Lediglich
zur besseren Illustration wird die Erfindung anhand der Herstellung
eines Halbleiterspeichers umfassend einen Speicherkondensator mit dielektrischem
oder ferroelektrischem Kondensatordielektrikum beschrieben. Die
Erfindung ist selbstverständlich
jedoch nicht darauf beschränkt
und kann überall
dort Anwendung finden, wo die Haftung zwischen einer Edelmetallschicht
und einer Isolationsschicht verbessert werden soll.
-
1A zeigt
ein Grundsubstrat 2 aus einkristallinem Silizium, in das
Dotierungsgebiete 4 und 6 eines Auswahltransistors 8 eingebettet
sind. Mit 10 ist die Gate-Elektrode des Auswahltransistors 8 bezeichnet. Über einen
leitfähigen
Plug 12 ist eines der Dotierungsgebiete 6 mit
einer Bit-Leitung 14 verbunden. Ein weiterer Plug 16 führt von
dem anderen Dotierungsgebiet 4 zu der zu bildenden unteren
Elektrode des Speicherkondensators. Die z.B. aus dotiertem Polysilizium
bestehenden Plugs 12, 16, die Bit-Leitung 14 sowie
die Gate-Elektrode 10 sind in einer planarisierten Isolationsschicht 20 eingebettet.
-
Im
Falle eines Speicherkondensators mit dielektrischem oder ferroelektrischem
Kondensatordielektrikum wird zwischen dem aus Polysilizium bestehenden
Plug
16 und der unteren Elektrode eine Sauerstoffbarrierenschicht
benötigt,
um den Plug vor einer Oxidation bei der Abscheidung des Kondensatordielektrikums
zu schützen.
Dazu wird eine entsprechende Barrierenschicht
22 auf die
Isolationsschicht
20 abgeschieden. Die Barrierenschicht
kann ein- oder mehrschichtig aufgebaut sein. Geeignete Materialien
sind z.B. in der
EP
0 697 718 A1 genannt. Besonders bevorzugt wird ein Aufbau
der Barrierenschicht umfassend eine sauerstoffhaltige Iridiumschicht
und eine Iridiumoxidschicht wie er in der
DE 198 60 080 A1 und
DE 199 09 295 A1 beschrieben ist,
deren Offenbarungsinhalt hiermit vollständig aufgenommen wird. Die
Barrierenschicht weist eine gute Haftung zur nachfolgend aufzubringenden
Edelmetallschicht auf.
-
Auf
die Barrierenschicht
22 wird eine bevorzugt aus Platin
bestehende Edelmetallschicht
24 (untere Elektrode), ein
Kondensatordielektrikum
26, eine ebenfalls bevorzugt aus
Platin bestehende Edelmetallschicht
28 (obere Elektrode)
sowie eine Siliziumschicht
30 abgeschieden. Geeignete Materialien
für das
Kondensatordielektrikum
26 sind Metalloxide, insbesondere
mit ferroelektrischen und hoch-ε-dielektrischen Eigenschaften,
wie sie z.B. ebenfalls in den
DE 198 60 080 A1 und
DE 199 09 295 A1 genannt
sind. Die Haftung der Edelmetallschicht
28 zu einer nachfolgend aufzubringenden
Isolationsschicht soll mittels der Siliziumschicht
30 verbessert
werden. Die Dicke der Edelmetallschicht
28 beträgt etwa
100 nm, die der Siliziumschicht
30 etwa 5 nm.
-
Mittels
einer thermischen Behandlung in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einer
Temperatur oberhalb von 350°C,
insbesondere bei Temperaturen um 750°C wird die Siliziumschicht umgewandelt.
Dabei setzt von der zur Edelmetallschicht 28 gewandten
Seite der Siliziumschicht 30 die Silizierung und von der
gegenüberliegenden
Seite der Siliziumschicht 30 die Oxidation ein. Die Edelmetallschicht 28 wird
dabei oberflächlich
siliziert. Da die Edelmetallschicht 28 eine deutlich höhere Dicke
als die Siliziumschicht 30 aufweist, bleibt die der Siliziumschicht 30 abgewandte
und dem Kondensatordielektrikum 26 zugewandte Oberfläche der
Edelmetallschicht 28 frei von Siliziden. Bei andauernder
thermischer Behandlung (insgesamt etwa 20 min) zerfällt das
anfänglich gebildete
Silizid (im vorliegenden Fall Platinsilizid), wobei das dabei frei
werdende Silizium oxidiert. Im Ergebnis liegt eine durch starke
Interdiffusion gekennzeichnete Mischschicht (oxidierte Silizidschicht) bestehend
aus Siliziumoxid, Edelmetall und ggf. Silizid vor. Die Umwandlung
ist schematisch in 1B durch die schraffierte Schicht 30' dargestellt.
Für weitergehende
Hinweise auf die der Oxidierung von Siliziden zugrundeliegenden
Mechanismen wird auf die bereits genannte Veröffentlichung von S.P. Murarka, "Silicides for VLSI
Applications", Academic
Press, 1983, 102-143 verwiesen. Die Prozeßbedingungen bei der Silizierung
und Oxidierung können
entsprechend des gewünschten
Einsatzzwecks und der verwendeten Edelmetalle entsprechend leicht
angepaßt werden.
-
Die
Siliziumschicht kann durch unterschiedliche Verfahren aufgebracht
werde. Mögliche
Verfahren sind:
- a) Aufbringen einer etwa 10
nm dicken amorphen Siliziumschicht mittels DC-Sputtern. Derartige Verfahren
werden beispielsweise beim Sputtern von Antireflexionsschichten
(ARC) für
die g-line Lithografie von Metallschichten verwendet.
- b) Plasma-enhanced chemical vapor deposition (PE-CVD). Typische
Bedingungen sind 100 sccm Gasfluß von SiH4,
400°C Abscheidetemperatur,
5 Torr (ca. 660 Pa) und 500 W RF-Leistung.
- c) Abscheidung von Polysiliziumschicht bzw. amorphen Silizium
mittels thermisch aktiviertem LP-CVD Verfahren (lowpressure chemical
vapor deposition) unter Verwendung von SiH4 oder SiH2Cl2 bei Temperaturen
zwischen 600°C
und 700°C
und einem Druck zwischen 70 (ca. 9310 Pa) und 100 Torr (ca. 13300
Pa). Optional kann eine Plasma-Unterstützung vorgesehen werden. Da
im Falle von Platin die Silizierung bereits bei unter 350°C einsetzt,
findet hier die Silizierung zumindest teilweise in situ statt. Weiterführende Angaben
hinsichtlich der Silizierung von Platin, insbesondere hinsichtlich
der Umwandlungstemperatur, Bildungsgeschwindigkeit und des zugrundeliegenden
Mechanismus können
dem bereits erwähnten
Fachartikel von C. Canali et al., "Pt2Si and PtSi
formation with high-purity PT thin films", Applied Physics Letters, Vol. 31,
No. 1, 1977, 43-45 entnommen werden. Ein zusätzlicher ex-situ Silizierungsschritt
kann nachfolgend ebenfalls durchgeführt werden. Mit diesem Verfahren
sind nur wenige Monolagen dicke Silizidschichten erzeugbar.
-
Da
die verwendeten Ausgangsmaterialien zum Teil wasserstoffhaltig sind,
sollte ein Ausheilschritt in sauerstoffhaltiger Atmosphäre vorgesehen werden,
um die durch den Wasserstoff herbeigeführten Schäden im ferroelektrischen oder
dielektrischen Kondensatordielektrikum auszuheilen. Jede nachfolgende
Abscheidung der Isolationsschicht (Oxid, z.B. Siliziumoxid, oder
Nitrid, z.B. Siliziumnitrid) kann ebenfalls in situ erfolgen.
-
Die
Bildung der oxidierten Silizidschicht kann entweder in einer einzigen
thermischen Behandlung oder in aufeinanderfolgenden Behandlungen
erfolgen. Möglich
ist auch, die Bildung der oxidierten Silizidschicht im Rahmen des
für die
Konditionierung des Kondensatordielektrikums erforderlichen Ausheilschritts
(im Falle eines ferroelektrischen Dielektrikums auch als Ferro-Anneal
bezeichnet) durchzuführen.
-
Für die thermische
Behandlung in wasserdampfhaltiger Atmosphäre erscheinen insbesondere folgende
Bedingungen als vorteilhaft: Temperaturen über 600°C für etwa 30 min. Für eine vollständige Oxidation
des Edelmetallsilizids sind höhere
Temperaturen wie 900°C
erforderlich.
-
Nach
Bildung der oxidierten Siliziumschicht 30' wird gemäß 1C eine
Maske 32 aufgebracht, die zur Strukturierung sämtlicher
Schichten bis einschließlich
der Barrierenschicht 22 verwendet wird. Bevorzugt handelt
es sich um eine Hartmaske, z.B. aus Titannitrid oder Siliziumdioxid.
Nach der Strukturierung mittels anisotropem Ätzverfahren (z.B. Argon-Sputtern oder Chlor/Argon
Hochtemperatur-RIE) sitzt auf der Isolationsschicht 20 ein
Stapel bestehend aus Barrierenschicht 22, Edelmetallschicht 24, Kondensatordielektrikum 26,
Edelmetallschicht 28 und oxidierter Silizidschicht 30'. Gemäß 1E wird eine
Isolationsschicht 34 aus z.B. Oxid auf diesen Stapel und
die freigelegte Isolationsschicht 20 aufgebracht und planarisiert.
Unter Verwendung einer hier nicht näher dargestellten Maske wird
ein bis zur Edelmetallschicht 28 reichendes Kontaktloch 36 in
die Isolationsschicht 34 und die oxidierte Siliziumschicht 30' geätzt. Dabei
sollte eventuell vorhandenes Silizid am Boden des Kontaktlochs 36 ebenfalls entfernt werden,
um den Übergangswiderstand
zwischen der Edelmetallschicht 28 und dem leitfähigen Material, mit
dem das Kontaktloch 36 gefüllt wird, möglichst gering zu halten. Eine
Leiterbahn 38 stellt die elektrische Verbindung zur Elektrode 28 her.
-
Mittels
der oxidierten Silizidschicht 30' wird die Haftung zwischen der
Edelmetallschicht 28 und der Isolationsschicht deutlich
verbessert.
-
In
den 2A bis 2C ist
ein anderer Verfahrensablauf dargestellt. Wie in 2A gezeigt, werden
die Edelmetallschicht 24 und die Barrierenschicht 22 strukturiert,
bevor das Kondensatordielektrikum 26, die Edelmetallschicht 28 und
die Siliziumschicht 30 konform abgeschieden werden. In
diesem Fall stehen auch die Seitenflächen der strukturierten Edelmetallschicht 24 als
effektive Kondensatorfläche zur
Verfügung,
wodurch die Kapazität
des Kondensators erhöht
wird. Dadurch lassen sich bei gleichbleibender Kapazität kleinere
Kondensatoren herstellen, wodurch die Integrationsdichte erhöht werden
kann.
-
Nach
erfolgter Umwandlung der Siliziumschicht 30 in eine oxidierte
Silizidschicht 30' durch
Silizierung und Oxidation wird die Isolationsschicht 34 aufgebracht,
das Kontaktloch 36 und die Leiterbahn 38 hergestellt.
Das Kondensatordielektrikum 26, die Edelmetallschicht 28 und
die oxidierte Silizidschicht 30' werden in weiten Teilen nicht
strukturiert und überziehen
benachbarte Speicherzellen. Die Edelmetallschicht 28 stellt
somit eine gemeinsame obere Elektrode für mehrere Speicherkondensatoren
dar. Dadurch werden auch weniger Kontaktlöcher 36 zur Kontaktierung
der Edelmetallschicht 28 benötigt, wodurch die Integrationsdichte
weiter erhöht
werden kann. Außerdem
ist die Edelmetallschicht großflächiger mit
der oxidierten Silizidschicht bedeckt, wodurch die Haftung weiter
verbessert wird.
-
Der
in den 3A bis 3C gezeigte
Verfahrensablauf unterscheidet sich von dem in den 1A bis 1E dargestellten
insbesondere darin, daß hier
die Siliziumschicht 30 erst nach Abscheidung der Isolationsschicht 34 und
Bildung des Kontaktlochs 36 durch die thermische Behandlung
in die oxidierte Isolationsschicht überführt wird. Sofern die Silizierung
nicht bereits in situ bei der Abscheidung der Siliziumschicht 30' einsetzt, kann
sich bei diesem Verfahrensablauf auch kein Silizid am Boden des Kontaktlochs
bilden.
-
Bei
dem in den 4A-4C gezeigten Verfahrensablauf
werden die Barrierenschicht 22, die Edelmetallschicht 24,
das Kondensatordielektrikum 26 und die Edelmetallschicht 28 strukturiert,
bevor die Siliziumschicht 30 konform auf den durch die Strukturierung
gebildeten Stapel abgeschieden wird. Anschließend wird die Siliziumschicht 30 umgewandelt.
Da die Siliziumschicht 30 in den Bereichen des an den Seitenflächen des
Stapels frei liegenden Kondensatordielektrikums 26 und
auf der freigelegten Oberfläche
der Isolationsschicht 20 nicht mit dem Edelmetall in Kontakt
tritt, wird die Siliziumschicht 30 dort auch nicht siliziert,
sondern vollständig
in eine Siliziumoxidschicht 30'' überführt. Durch
den sich bildenden Siliziumoxidring entlang der frei liegenden Bereiche
des Kondensatordielektrikums wird eine Isolation zwischen Edelmetallschicht 28 und 24 sichergestellt.
-
In
den 5A bis 5F wird
ein Verfahrensablauf dargestellt, bei dem zusätzlich die Haftung zwischen
der unteren Edelmetallschicht 24 und der Isolationsschicht 20 durch
eine oxidierte Silizidschicht verbessert wird. Der dabei hergestellte
Speicherkondensator wird auch als off-set capacitor im Gegensatz
zu dem in den 1 bis 4 gezeigten stack
capacitor bezeichnet.
-
Auf
die aus z.B. Siliziumoxid bestehende Isolationsschicht 20 wird
eine Siliziumschicht 40 und eine Edelmetallschicht 24 abgeschieden
und mittels einer Maske 42 strukturiert. Auf die so strukturierten Schichten
werden das Kondensatordielektrikum 26, die Edelmetallschicht 28 und
die Siliziumschicht 30 abgeschieden und mit einer weiteren
Maske 44 strukturiert. Die Siliziumschicht 30 dient
hierbei gleichzeitig als Antireflexionsschicht bei der lithografischen Herstellung
der Maske 44. Um dabei möglichst optimale Ergebnisse
zu erzielen, wird die Dicke der Siliziumschicht entsprechend der
Wellenlänge
der zur Belichtung verwendeten Strahlung eingestellt.
-
Durch
eine thermische Behandlung erfolgt anschließend die Umwandlung der Siliziumschichten 30 und 40 in
jeweils eine oxidierte Silizidschicht 30' bzw. 40'. In die nachfolgend aufgebrachte
Isolationsschicht 34 werden mittels einer dritten Maske 46 Kontaktlöcher (Plug's) 48, 50 und 52 geschaffen
und mit einem leitfähigen
Material gefüllt.
Das Kontaktloch 48 durchsetzt dabei sowohl die Isolationsschicht 34 als auch
die Isolationsschicht 20 und reicht bis zum Dotierungsgebiet 4 des
Auswahltransistors 8. Eine auf der Isolationsschicht 34 sitzende
Leiterbahn 54 verbindet das Kontaktloch 48 mit
dem bis zur Edelmetallschicht 28 (obere Elektrode) reichenden
Kontaktloch 50 und stellt so eine elektrisch leitende Verbindung
zwischen der Edelmetallschicht 28 und dem Dotierungsgebiet 4 her.
Mittels des bis zur Edelmetallschicht 24 reichenden Kontaktlochs 52 und
einer ebenfalls auf der Isolationsschicht 34 sitzenden
Leiterbahn 56 wird die Edelmetallschicht 24 (untere Elektrode)
kontaktiert.
-
Bei
dem in den 6A bis 6E gezeigten Verfahrensablauf
wird im Gegensatz zu dem in den 5A bis 5F dargestellten
die Silizierung der Siliziumschicht 30 bereits bei deren
Abscheidung (in situ) zumindest teilweise durchgeführt. Außerdem wurde
hier die Siliziumschicht 40 bereits vor der Strukturierung
der Edelmetallschicht 24 in eine oxidierte Silizidschicht 40' übergeführt. Hier
wird der Umstand ausgenutzt, daß Edelmetalle
wie Platin für Sauerstoff
durchlässig
sind. Die Edelmetallschicht 24 und die oxidierte Silizidschicht 40' werden ebenfalls mit
der Maske 42 strukturiert. Die Strukturierung des nachfolgend
aufgebrachten Kondensatordielektrikums 26 und der Edelmetallschicht 28 erfolgt
mittels der Maske 44. Bei der anschließenden Abscheidung der Siliziumschicht 30 erfolgt
eine in situ Silizierung dort, wo die Siliziumschicht in unmittelbaren
Kontakt mit der Edelmetallschicht 24 bzw. 28 tritt.
Es liegt demnach eine Silizidschicht 31 und eine Siliziumschicht 30 vor.
Für die
Abscheidung wird ein Silan mit der allgemeinen Formel SinHxRy mit
n ≥ 1 und
x, y ≥ 0 verwendet,
wobei Ry dabei einen Rest beschreibt, bei dem
es sich z.B. um CH3, NH2,
Halogene, insbesondere F oder Cl handelt. Besonders bevorzugt wird SiH4, Si2H6 und
Si2H2Cl2.
Die Abscheidung erfolgt thermisch aktiviert, d.h. bei ausreichend
hohen Temperaturen, die eine thermische Zersetzung des Silans ermöglichen.
Geeignete Bedingungen sind z.B. 700°C, 2 Torr, SiH4/Ar-Atmosphäre. Auf
eine zusätzliche
Oxidation der Siliziumschicht 30 bzw. der in situ gebildeten
Silizidschicht 31 kann hier verzichtet werden. In diesem
Fall können
die nicht silizierten Bereichen 30 selektiv zu den silizierten
Bereichen 31 entfernt werden, um Kurzschlüsse zwischen
den Edelmetallschichten 24 und 28 zu vermeiden.
Anderenfalls werden die nicht silizierten Bereiche 30 bei
der Oxidation vollständig
oxidiert (Bereiche 30''). Die nachfolgenden
Schritte entsprechen den der 5E und 5F.
-
Die
in situ Silizierung ohne anschließende Oxidation ist selbstverständlich auch
bei den in 1 bis 4 gezeigten
Strukturen möglich.
Insbesondere bei den Strukturen der 1, 2 und 3 besteht
keine Gefahr eines Kurzschlusses durch nicht umgewandeltes Silizium.
Bei der Struktur gemäß 4 sollte dagegen das nicht umgewandelte
Silizium entfernt oder durch eine Oxidation in einen Isolator überführt werden.
-
7A zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt eines
Kondensators bei dem auf der Edelmetallschicht 28 die Siliziumschicht 60 aufgebracht
und bereits teilweise umgewandelt ist. Der untere Bereich 61 stellt
Metallsilizid dar, während
der obere Bereich 62 aus Siliziumoxid besteht. Mit fortschreitender
Oxidation zersetzt sich das gebildete Silizid und das dabei frei
werdenden Silizium oxidiert.
-
7B und 7C zeigen
die Seitenflanke eines Kondensators, auf welche die Siliziumschicht 60 ebenfalls
abgeschieden und durch eine erste thermische Behandlung in eine
Silizidschicht 61 überführt wurde.
Im Bereich des an der Seitenflanke frei liegenden Kondensatordielektrikums 26 verbleibt
dagegen die Siliziumschicht 60 ohne Umwandlung. Erst bei
der nachfolgenden Oxidation (7C) wird
dieser Bereich 62 oxidiert während der übrige Bereich der Siliziumschicht 60 (Silizidschicht 61)
in eine oxidierte Silizidschicht 63 umgewandelt wird.
-
8 zeigte
eine mit einer oxidierten Silizidschicht bedeckte Platinstruktur.
Die oxidierte Silizidschicht weist eine polykristalline Struktur
auf.
-
Die
Zusammensetzung der oxidierten Silizidschicht ist in den 9A und 9B dargestellt. Diese
zeigen EDX (energydispersive X-Ray analysis) Spektren unterschiedlicher
Tiefe, die durch unterschiedlich hohe Beschleunigungsspannungen
eingestellt wird. Erkennbar ist, daß bei geringerer Tiefe (9A)
der Sauerstoffanteil vergleichsweise hoch ist. Die Signale für Silizium
und Platin sind in etwa gleich. In tiefer liegenden Schichten (9B)
nimmt der Anteil von Platin dagegen zu, der von Silizium und Sauerstoff
dagegen ab. Die untersuchte Schicht wurde unter folgenden Bedingungen
hergestellt:
- a) Abscheiden eines Schichtenstapels
bestehend aus einer Platinschicht, einer SBT-Schicht und einer Platin-Schicht;
- b) Abscheiden einer etwa 50 nm dicken Nitridschicht (Siliziumnitrid)
mittels Plasma-unterstütztem
CVD-Verfahren bei
400°C unter
Verwendung von Silan. Bereits beim Stabilisierungsschritt (Einstellen
der Flüsse
bei der vorgegebenen Temperatur) und beim Zünden des Plasmas erfolgt die Ausbildung
eines Platinsilizids aufgrund der Zersetzung des Silans.;
- c) Thermische Behandlung in Sauerstoff bei 500°C für 3 Stunden
und 800°C
für 15
Minuten;
- d) Entfernen der Nitridschicht mittels eines Plasma-Ätzverfahrens (CF4/Sauerstoff-Ätzprozeß mit geringer
VDE in einer P5000 MxP Anlage von Applied
Materials Inc.; und
- e) Nachbehandlung in Sauerstoff bei 700°C für etwa 30 Minuten.
-
Es
wird ohne sich einschränken
zu wollen vermutet, daß die
Oxidation der Silizidschicht im wesentlichen beim Schritt e) erfolgt,
da die Nitridschicht eine Sauerstoffbarriere darstellt. Jedoch dürften auch aus
der SBT-Schicht Sauerstoff und H2O ausdiffundieren
und zur Oxidation beitragen.
-
- 2
- Grundsubstrat
- 4,
6
- Dotierungsgebiete
- 8
- Auswahltransistor
- 10
- Gate-Elektrode
- 12,
16
- Plug
- 14
- Bit-Leitung
- 20
- Isolationsschicht
- 22
- Barrierenschicht
- 24,
28
- Edelmetallschicht
- 26
- Kondensatordielektrikum
- 30,
40
- Siliziumschicht
- 30', 40'
- oxidierte
Silizidschicht/Mischschicht
- 30''
- Siliziumoxidschicht
- 31
- Silizidschicht
- 32
- Maske
- 34
- Isolationsschicht
- 36
- Kontaktloch
- 38
- Leiterbahn
- 42,
44, 46
- Maske
- 48,
50, 52
- Kontaktloch/Plug
- 54,
56
- Leiterbahn
- 60
- Siliziumschicht
- 61
- Silizidschicht
- 62
- Siliziumoxidschicht
- 63
- oxidierte
Silizidschicht