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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen eines III-V-Verbundhalbleiters des
Galliumnitridtyps (GaN) und ein Halbleiterelement, in dem dieser
Halbleiter verwendet wird.
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Ein durch die allgemeine Formel InxGayAlzN (x+y+z = 1, 0 ≤
x ≤ 1, 0 ≤ y ≤ 1 und 0 ≤ z ≤ 1) dargestellter III-V-
Verbundhalbleiter des GaN-Typs ist als Material für eine
effiziente Lichtemissionsvorrichtung zum Emittieren von Licht
vom Ultraviolettbereich bis zum sichtbaren Bereich
verwendbar, weil die Bandlückenenergie für einen direkten Übergang
durch Ändern der Zusammensetzung der Elemente der Gruppe III
so eingestellt werden kann, daß sie der optischen Energie
für einen Übergang entspricht, durch den rote bis
ultraviolette Wellenlängen erhalten werden. Außerdem weist ein III-
V-Verbundhalbleiter einen größeren Bandabstand auf als
typische herkömmlich verwendete Halbleiter, wie beispielsweise
Si- und GaAs-Halbleiter, so daß er seine
Halbleitereigenschaften auch bei höheren Temperaturen beibehält, bei denen
herkömmliche Halbleiter nicht betreibbar sind. Aus diesem
Grunde ermöglichen III-V-Verbundhalbleiter prinzipiell die
Herstellung elektronischer Bauelemente mit einer
ausgezeichneten Beständigkeit gegen Umgebungseinflüsse.
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Es ist jedoch aufgrund seines sehr hohen Dampfdrucks in
der Nähe seines Schmelzpunkts schwierig einen großen
Kristall für einen solchen Verbundhalbleiter zu züchten. Daher
ist bisher kein großer Kristall für einen solchen
Verbundhalbleiter für eine praktische Anwendung als Substrat
erhalten worden, das für die Herstellung eines
Halbleiterbausteins geeignet ist. Deshalb wird ein derartiger
Verbundhalbleiter im allgemeinen hergestellt, indem dem
Verbundhalbleiter ermöglicht wird, auf einem Substrat aus einem
Material, z. B. Saphir oder SiC, epitaktisch aufzuwachsen, das
bezüglich der Kristallstruktur dem Verbundhalbleiter ähnlich
und in der Lage ist, einen großen Kristall auszubilden.
Gegenwärtig kann durch dieses Verfahren ein
Verbundhalbleiterkristall mit einer relativ hohen Qualität erhalten werden.
In diesem Fall ist es jedoch schwierig, Kristalldefekte zu
reduzieren, die durch unterschiedliche Gitterkonstanten oder
Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen dem Substratmaterial
und dem Verbundhalbleiter verursacht werden, so daß der
erhaltene Verbundhalbleiter typischerweise eine Defektdichte
von 10 cm-2 oder mehr aufweist. Um einen hocheffizienten
GaN-Baustein herzustellen, ist ein Verbundhalbleiterkristall
mit einer geringen Versetzungsdichte erforderlich.
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Es ist ein herkömmliches Verfahren zum Reduzieren der
Versetzungsdichte in einem durch ein hetero-epitaktisches
Wachstumverfahren hergestellten Kristall entwickelt worden,
in dem Saphir oder ein ähnliches Material als Substrat
verwendet wird, wobei, nachdem ein Maskenmuster auf der
Kristalloberfläche ausgebildet worden ist, der
Verbundhalbleiter auf dem Substrat ausgebildet wird. Das Merkmal dieses
Verfahrens ist, daß der Verbundhalbleiter in der lateralen
Richtung auf der Maske aufwächst, wobei dieses Verfahren als
Epitaxial Lateral Overgrowth (ELO) Verfahren bezeichnet
wird.
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Gemäß dem vorstehenden Verfahren tritt in einer frühen
Phase des Aufwachsens auf der z. B. aus SiO2 oder einem
ähnlichen Material hergestellten Maske kein Kristallwachstum auf,
es tritt lediglich ein Kristallwachstum, ein sogenanntes
selektives Wachstum, durch Öffnungsabschnitte hindurch auf. Im
weiteren Verlauf des Kristallwachstums dehnt sich das durch
die Öffnungsabschnitte auftretende Kristallwachstum auch auf
die Maske aus. Dadurch wird eine versenkte oder eingebettete
Struktur erhalten, in der die Maske eingebettet ist, und
schließlich kann eine flache Kristalloberfläche erhalten
werden. Durch Ausbilden der vorstehend erwähnten versenkten
oder eingebetteten Struktur kann die Versetzungsdichte in
der aufgewachsenen Schicht im Vergleich zu derjenigen der
Kristallsubstratschicht erheblich reduziert werden.
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Im Fall eines III-V-Verbundhalbleiters des
Galliumnitridtyps erfolgt, wenn das vorstehend erwähnte ELO-Verfahren
angewendet wird, das Kristallwachstum unter Verwendung der
c-Ebene als Oberfläche, und die Streifenrichtung der
Streifenmaske wird allgemein auf die <1-100>-Richtung
eingestellt, um ein effizientes laterales Wachstum auf der Maske
zu erreichen. Obwohl die Richtung der c-Achse für das
Kristallwachstum auf der Maske vom Material der im ELO-
Verfahren verwendeten Maske abhängt, ist bekannt, daß die c-
Achsenrichtung des Kristallwachstums auf der Maske bezüglich
der c-Achse der Kristallsubstratschicht versetzt ist. In den
Koaleszenzabschnitten der versetzten c-Achsenbereiche
entstehen als Kleinwinkel-Kippgrenze (low angle tilt boundary)
bezeichnete, konzentrierte Versetzungsabschnitte.
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Daher ist im herkömmlichen ELO-Verfahren, in dem der
Maskenstreifen auf die <1-100>-Richtung eingestellt wird,
die Richtung der c-Achse des auf der Maske aufwachsenden
GaN-Kristalls bezüglich der c-Achse der
Kristallsubstratschicht versetzt, und in der auf der Maske aufwachsenden
GaN-Schicht treten viele Versetzungen auf. Dies ist ein
wesentlicher Grund dafür, daß die Qualität des erhaltenen III-
V-Verbundhalbleiters schlechter ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Herstellen eines III-V-Verbundhalbleiters und ein
Halbleiterelement bereitzustellen, durch das die in der
herkömmlichen Technologie auftretenden Probleme gelöst werden
können. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der
Patentansprüche gelöst.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zum
Herstellen eines III-V-Verbundhalbleiters bereitgestellt,
wobei eine Kleinwinkel-Kippgrenze, die bei der Herstellung
des III-V-Verbundhalbleiters durch selektives laterales
Wachstum unter Verwendung einer Streifenmaske erzeugt wird,
reduziert wird, so daß ein hochwertiger
III-V-Verbundhalbleiter mit einer niedrigen Versetzungsdichte erhalten wird;
sowie ein unter Verwendung des Verfahrens hergestellter
Verbundhalbleiter. Um diese Aufgabe zu lösen, wird die
Versetzung der c-Ebene des auf einer Kristallsubstratschicht
aufwachsenden III-V-Verbundhalbleiters durch leichtes Drehen
der Maskenstreifenrichtung des Maskenmusters für ein
selektives laterales Wachstum bezüglich einer vorgegebenen
Richtung reduziert, wodurch eine Kleinwinkel-Kippgrenze
reduziert wird.
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D. h., im Verfahren zum Herstellen des
III-V-Verbundhalbleiters, in dem das selektive laterale Wachstum des
gewünschten III-V-Verbundhalbleiters des GaN-Typs auf dieser
c-Ebene durch eine Streifenmaske ausgeführt wird, die auf
der c-Ehene der Kristallsubstratschicht ausgebildet wird,
die einen III-V-Verbundhalbleiter des GaN-Typs aufweist,
wird die Streifenmaske auf der Kristallsubstratschicht
derart ausgebildet, daß die Richtung des Streifens bezüglich
der <1-100>-Richtung um 0,095° oder mehr und weniger als
9,6° gedreht ist, und unter Verwendung dieser Streifenmaske
wird cias selektive laterale Wachstum der III-V-
Verbundhalbleiterschicht des GaN-Typs ausgeführt.
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Wie vorstehend erwähnt wurde, wird durch Drehen der
Streifenrichtung der für das selektive laterale Wachstum
verwendeten Streifenmaske innerhalb des vorstehend erwähnten
Bereichs bezüglich der vorgegebenen <1-100>-Richtung die
Versetzung der c-Achse der auf der c-Ebene der
Kristallsubstratschicht selektiv lateral aufwachsenden, gewünschten
Verbundhalbleiterschicht reduziert. Dadurch wird eine in der
gewünschten Verbundhalbleiterschicht erzeugte Kleinwinkel-
Kippgrenze reduziert, und auf der Kristallsubstratschicht
kann eine hochwertige III-V-Verbundhalbleiterschicht
ausgebildet werden.
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Eine gewünschte Verbundhalbleiterschicht kann
beispielsweise durch ein metallorganisches
Dampfphasenepitaxieverfahren oder ein Hydrid-Dampfphasenepitaxieverfahren oder
durch ein anderes geeignetes Dampfphasen-Wachstumsverfahren
hergestellt werden.
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Nachstehend wird eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung unter Bezug auf die Zeichnungen ausführlich
beschrieben; es zeigen:
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Fig. 1 eine Querschnittansicht zum schematischen
Darstellen eines Beispiels der Struktur eines durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
III-V-Verbundhalbleiters;
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Fig. 2 ein Diagramm zum Erläutern der Drehung der
Maskierungsschicht des in Fig. 1 dargestellten
III-V-Verbundhalbleiters bezüglich einer vorgegebenen Richtung;
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Fig. 3 einen Graphen zum Darstellen eines
Meßergebnisses in einer Rocking Curve, wenn der Drehwinkel des
Streifens einer Maskierungsschicht 1° beträgt;
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Fig. 4 einen Graphen zum Darstellen von Meßergebnissen
in einer Rocking Curve, wenn der Drehwinkel des Streifens
einer Maskierungsschicht 3° beträgt;
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Fig. 5 einen Graphen zum Darstellen von Meßergebnissen
in einer Rocking Curve, wenn der Drehwinkel des Streifens
einer Maskierungsschicht 5° beträgt; und
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Fig. 6 einen Graphen zum Darstellen von Meßergebnissen
in einer Rocking Curve, wenn der Drehwinkel des Streifens
einer Maskierungsschicht 0° beträgt.
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Fig. 1 zeigt eine Querschnittansicht zum schematischen
Darstellen eines Beispiels der Struktur des durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellten
III-V-Verbundhalbleiters. Im III-V-Verbundhalbleiter 1 wird eine erste III-V-
Verbundhalbleiterschicht 3 als untenliegender Kristall durch
ein MOVPE-Verfahren (metallorganische Dampfphasenepitaxie)
auf dem Saphirsubstrat 2 aufgewachsen, und eine SiO2-Schicht
wird z. B. durch HF-Sputtern als Maskierungsschicht 4 auf der
ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht 3 aufgebracht. Hierbei
beträgt die Dicke der erste III-V-Verbundhalbleiterschicht 3
von 3 bis 4 µm. Um einen hochwertigen Kristall als
Substratschicht zu erzeugen, ist ein zweistufiges Wachstumsverfahren
unter Verwendung einer bekannten Pufferschicht, z. B. aus
GaN, AlN, GaAlN und SiC, effektiv.
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Die Maskierungsschicht 4 ist, wie in Fig. 2
dargestellt, eine auf einer c-Ebene 3A der ersten
III-V-Verbundhalbleiterschicht ausgebildete Streifenmaske mit einem
Fensterabschnitt 4A, und die Maskierungsschicht 4 wird auf der
c-Ebene 3A derart ausgebildet, daß die Streifenrichtung
bezüglich der <1-100>-Richtung um einen Drehwinkel A leicht
gedreht ist. In Fig. 1 ist die <1-100>-Richtung die sich
senkrecht zur Zeichnungs- oder Querschnittsebene
erstreckende Richtung.
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Als Verfahren zum Herstellen der Maskierungsschicht 4
derart, daß die Streifenrichtung bezüglich der <1-100>-
Richtung leicht gedreht ist, kann ein Verfahren zum
Übertragen eines Musters auf die erste III-V-
Verbundhalbleiterschicht 3 verwendet werden, gemäß dem eine
Photomaske mit Streifenmuster bezüglich der <1-100>-Richtung
gedreht wird.
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Stattdessen kann auch ein Verfahren verwendet werden,
in dem benachbarte Streifen der Photomaske mit einem
Streifenmuster so ausgebildet sind, daß sie nicht parallel
verlaufen, sondern schon im voraus einen gewünschten Winkel
aufweisen, und dieses Muster übertragen wird. Als weiteres
Verfahren kann ein Verfahren verwendet werden, in dem
benachbarte Streifen der Photomaske mit Streifenmuster
parallel, jedoch in einer Zickzackrichtung mit einem gewünschten
Winkel ausgebildet sind, und dieses Muster übertragen wird.
Diese Verfahren können natürlich auch geeignet kombiniert
werden.
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In Fig. 1 ist die erste III-V-Verbundhalbleiterschicht
3 ein III-V-Verbundhalbleiterkristall des GaN-Typs, der
durch die allgemeine Formel InaGabAlcN (0 ≤ a ≤ 1, 0 ≤ b ≤ 1 und
0 ≤ c ≤ 1, a+b+c = 1) dargestellt wird. Die Maskierungsschicht
4 wird dagegen durch Aufbringen einer SiO2-Schicht in einer
geeigneten Dicke ausgebildet, und mehrere Fensterabschnitte
4A werden durch Photolithographie schlitzförmig ausgebildet.
Ein solcher Fensterabschnitt 4A kann beispielsweise durch
ein Streifenmuster in einer Breite von 5 µm ausgebildet
werden.
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Auf der ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht 3 und der
Maskierungsschicht 4 wird die durch die allgemeine Formel
InxGayAlzN (0 ≤ x ≤ 1, 0 ≤ y ≤ 1 und 0 ≤ z ≤ 1, x+y+z = 1)
dargestellte zweite III-V-Verbundhalbleiterschicht 5 durch
Aufwachsen ausgebildet. Diese zweite III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 wird folgendermaßen hergestellt.
In den frühen Wachstumsphasen der III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 tritt auf der Maskierungsschicht
4 kein Kristallwachstum auf, sondern es tritt lediglich ein
selektives Kristallwachstum im Fensterabschnitt 4A auf. Dann
breitet sich mit fortschreitendem Kristallwachstum der im
Fensterabschnitt 4A wachsende Kristall mit zunehmender Dicke
auch auf der Maskierungsschicht 4 aus, und die wachsenden
kristallinen Bereiche, die sich von beiden Seiten des
Musters in die laterale Richtung ausbreiten, verbinden sich in
der Nähe des Mittenabschnitts des Musters der
Maskierungsschicht 4, wodurch eine versenkte oder eingebettete Struktur
entsteht.
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Im vorstehend beschriebenen Wachstumsprozeß der zweiten
III-V-Verbundhalbleiterschicht 5 ist die Richtung der c-
Achse der zweiten III-V-Verbundhalbleiterschicht 5 im
allgemeinen bezüglich der c-Achse der ersten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 3 versetzt, so daß im
Koaleszenzabschnitt der aufgewachsenen kristallinen Bereiche, die
sich von beiden Seiten des Musters der Maskierungsschicht 4
lateral ausbreiten, eine Kleinwinkel-Kippgrenze 6 entstehen
kann.
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Weil die Maskierungsschicht jedoch so ausgebildet ist,
daß die Streifenrichtung bezüglich der <1-100>-Richtung um
einen Drehwinkel θ gedreht ist, kann die Versetzung der c-
Achse der auf der ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht 3
selektiv lateral wachsenden zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 und dadurch die Erzeugung einer
Kleinwinkel-Kippgrenze im Koaleszenzabschnitt effektiv
gestoppt werden.
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Im Beispiel von Fig. 1 wird die zweite III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 durch selektives laterales
Wachstum ausgebildet, wie vorstehend erwähnt. Daher wird unter
einer großen Anzahl von Versetzungen, die in der
Kristallsubstratschicht der ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht 3
erzeugt werden, nur die Fadenversetzung D, die nicht durch
die Maskierungsschicht 4 unterbrochen wird, sondern den
Fensterabschnitt 4A durchdringt, in der zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 übernommen. Wie vorstehend
beschrieben, unterbricht, wenn die zweite III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 ausgebildet wird, die
Maskierungsschicht 4 in der darauf ausgebildeten zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 die Versetzung der ersten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 3, so daß die Versetzung inder auf
der ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht ausgebildeten
zweiten III-V-Verbundhalbleiterschicht nicht auftritt und
die Versetzungsdichte in der zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 reduziert werden kann. Wenn die
zweite III-V-Verbundhalbleiterschicht 5 ausgebildet wird,
wird eine Facette erzeugt, und das Fortschreiten der
Fadenversetzung D in der zweiten III-V-Verbundhalbleiterschicht 5
wird gemäß dem Erzeugungsmodus für die Facette gesteuert,
wodurch erreicht werden kann, daß die Fadenversetzung D die
Oberfläche der zweiten III-V-Verbundhalbleiterschicht 5
nicht erreicht.
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Als Verfahren zum Ausbilden einer Schicht zum
Herstellen des III-V-Verbundhalbleiters 1 kann beispielsweise ein
Molekularstrahlepitaxieverfahren (nachstehend als
MBE-Verfahren bezeichnet), ein MOVPE-Verfahren und ein
HVPE-Verfahren verwendet werden. Das MBE-Verfahren ist besonders als
Verfahren zum Herstellen einer Laminatstruktur mit einer
scharfen Grenzfläche geeignet. Das MOVPE-Verfahren ist
insbesondere zum Herstellen einer Laminatstruktur mit einer
scharfen Grenzfläche und auch zum Erzeugen einer
großflächigen, gleichmäßigen Schicht geeignet. Das HVPE-Verfahren kann
zum Herstellen eines Kristalls mit wenig Verunreinigungen
mit einer hohen Schichterzeugungsrate verwendet werden. Wenn
das HVPE-Verfahren zum Aufbringen der zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5 verwendet wird, kann eine hohe
Wachstumsrate und ein hochwertiger Kristall innerhalb einer
kurzen Zeitdauer erhalten werden.
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Wie vorstehend erwähnt, wird die Streifenrichtung der
Maskierungsschicht 4 bezüglich der <1-100>-Richtung leicht
gedreht. Der Drehwinkel 0 wird vorzugsweise so eingestellt,
daß ein Schritt (a-Achsenlänge) in der sich senkrecht zur
Maskenmusterrichtung erstreckenden <11-20>-Richtung 1/6 bis
1/600 der a-Achsenlänge entspricht. D. h., die Erzeugung
einer Kleinwinkel-Kippgrenze kann effektiv gestoppt werden,
indem der Drehwinkel 0 der Markierungsschicht 4 auf 0,095°
oder mehr und weniger als 9,6° bezüglich der <1-100>-
Richtung eingestellt wird. Noch bevorzugter beträgt der
Drehwinkel 1° oder mehr und 5° oder weniger und am
bevorzugtesten 1° oder mehr und 3° oder weniger.
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Wenn die Richtung des Streifens der Maskierungsschicht
4 wie vorstehend beschrieben leicht gedreht wird, wird die
Versetzung der c-Achse der zweiten III-V-
Verbundhalbleiterschicht 5, die auf der c-Ebene 3A der
ersten III-V-Verbundhalbleiterschicht 3 selektiv lateral
wächst, reduziert. Dadurch kann die Erzeugung einer
Kleinwinkel-Kippgrenze 6 im Koaleszenzabschnitt der zweiten III-
V-Verbundhalbleiterschicht 5 unmittelbar über der
Maskierungsschicht 4 gestoppt werden, und es kann eine hochwertige
zweite III-V-Verbundhalbleiterschicht 5 erzeugt werden.
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Als Ergebnis verschiedener experimenteller
Untersuchungen konnte, wenn der Drehwinkel θ einer Streifenrichtung der
Maskierungsschicht 4 bezüglich der <1-100>-Richtung kleiner
ist als 0,095°, die Reduzierung einer Kleinwinkel-Kippgrenze
nicht bestätigt werden. Außerdem konnte, wenn der Drehwinkel
θ 9,6° oder mehr beträgt, keine geeignete versenkte oder
eingebettete Struktur erhalten werden. D. h., durch
Experimente wurde bestätigt, daß der Drehwinkel θ einer
Streifenrichtung der Maskierungsschicht 4 bezüglich der <1-100>-
Richtung 0,095° oder mehr und weniger als 9,6° betragen
sollte.
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Die folgenden Experimente wurden ausgeführt, um die
Verbesserung der Erzeugung einer Kleinwinkel-Kippgrenze
durch Drehen einer Streifenrichtung der Maskierungsschicht 4
bezüglich der <1-100>-Richtung zu prüfen.
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Durch das MOVPE-Verfahren wurde eine 3 µm dicke GaN-
Schicht auf einem Saphirwafer mit einem Durchmesser von 5,08 cm
(2 Zoll) ausgebildet, und die streifenförmige
Maskierungsschicht mit einer Streifenbreite von 5 µm und mit einem
Streifenabstand von 5 µm wurde auf der gesamten Oberfläche
ausgebildet. Auf diesem Substrat wurde eine GaN-Schicht
durch das MOVPE-Verfahren bis zu einer Dicke von 6 µm bei
1020°C und 1/2 Atmosphärendruck ausgebildet, wodurch die
versenkte oder eingekapselte Struktur erhalten wurde. Dann
wurde die Rocking Curve nach einer leichten Drehung der
Richtung eines Streifens dieser Maskierungsschicht bezüglich
der <1-100>-Richtung bestimmt.
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Die Meßergebnisse für den vorstehend erwähnten
Drehwinkel θ der Maskierungsschicht von 1°, 3° und 5° wurde
ausgewertet und mit einem Vergleichsbeispiel verglichen, in dem
der Drehwinkel θ = 0° beträgt. Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen
Meßergebnisse für die Drehwinkel 1°, 3° bzw. 5°, Fig. 6
zeigt das Meßergebnis für das Vergleichsbeispiel, bei dem
der Drehwinkel θ = 0° beträgt.
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In jedem der Fälle wurden Röntgenstrahlen in Richtung
eines Streifens einer Maskierungsschicht aufgestrahlt, wobei
ein Einzelpeakmuster erhalten wurde, dessen Halbwertsbreite
etwa 250 arcsec betrug. Andererseits wurden, wenn
Röntgenstrahlen senkrecht zur Streifenrichtung einer
Maskierungsschicht aufgestrahlt wurden, in den hierin erzeugten
Beispielen, wenn der Drehwinkel θ = 0° betrug, Hauptpeaks und
zwei Nebenpeaks an den beiden Seiten beobachtet. Die
Halbwertsbreite des Hauptpeaks betrug etwa 250 arcsec, wobei
dieser Wert etwa demjenigen der Substratschicht entsprach.
Wenn die Richtung des Streifens allmählich von der <1-100>-
Richtung weggedreht wurde, wurde der Peak an der Seite des
größeren Winkels im Vergleich zu dem Fall, wenn keine
Drehung erfolgte, schwächer. Insbesondere war der Peak bei
einem Drehwinkel θ von 1° und 3° ausgeprägt. Weil die
Intensität eines Nebenpeaks durch Drehen der Streifenrichtung
abnahm, wurde angenommen, daß die Erzeugung einer Kleinwinkel-
Kippgrenze unterdrückt wurde. Unter Verwendung dieses
Substrats kann daher ein hochwertiges Halbleiterelement
erhalten werden.
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Erfindungsgemäß kann, wie vorstehend beschrieben wurde,
eine Kleinwinkel-Kippgrenze lediglich durch Drehen der auf
der c-Ebene einer Kristallsubstratschicht ausgebildeten
Streifenmaske bezüglich der vorgegebenen <1-100>-Richtung um
0,095° oder mehr und weniger als 9,6° für ein selektives
laterales Wachstum sehr effektiv reduziert werden. Dadurch
kann ein hochwertiger kristalliner GaN-Verbundhalbleiter
ohne wesentliche Kostensteigerung hergestellt werden. Außerdem
kann durch dieses Herstellungsverfahren ein
Halbleiterelement mit guten elektrischen Eigenschaften kostengünstig
hergestellt werden.