Deshalb war es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein verlässliches
und flexibles Verfahren, mit hoher Empfindlichkeit für die optimierte
Detektion von Biomolekülen
in Proben, bereitzustellen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren
zur Detektion eines Zielbiomoleküls
in einer Probe, die zahlreiche Biomoleküle umfasst, gelöst, wobei
das Zielbiomolekül
mit einem Anhang versehen ist, und wobei dieser Anhang eine katalytisch
aktive Einheit umfasst, die eine Reaktion katalysiert, die zu einem
unlöslichen
Reaktionsprodukt führt,
wobei dieses Verfahren folgende Schritte umfasst:
- a)
das Bereitstellen eines festen Trägers, wobei ein Teil von einer
Oberfläche
dieses festen Trägers
zahlreiche flexible, elektrisch leitenden Polymerketten trägt,
- b) das Befestigen der Sondenbiomoleküle an den Polymerketten,
- c) das In-Kontakt-bringen zwischen der Probe und dem festen
Träger,
umfassend das Sondenbiomolekül, wodurch
ein Erkennungskomplex zwischen Sondenbiomolekül und einem Zielbiomolekül gebildet
wird,
- d) das Zusetzen einer im wesentlichen löslichen Erkennungsspezies,
- e) die Umwandlung der Erkennungsspezies durch eine katalytische
Aktivität
der katalytisch aktiven Einheit in eine unlösliche Erkennungsspezies, die
sich auf den Polymerketten abscheidet,
- f) der Messung des Niederschlags.
In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, wird die Messung des Niederschlags durch die Messung
der elektrischen Leitfähigkeit
der elektrisch leitenden Polymerketten erreicht. Jede Polymerkette
bildet für
sich eine „Mikroelektrode". Die Leitfähigkeit
der Polymerketten korrelliert mit deren Flexibilität. Die Länge der
Polymerkette kann im Bereich von 20–300 nm variieren, bevorzugt
zwischen 30–200
nm und besonders bevorzugt zwischen 90–180 nm. Überraschenderweise bietet das
erfindungsgemäße Verfahren
deshalb die Möglichkeit,
die Flexibilität
der Polymerketten mit deren Leitfähigkeit zu korrelieren. Deshalb
führt die
Abscheidung der unlöslichen
Erkennungsspezies zu einer Veränderung
der Leitfähigkeit
der Polymermikroelektrode, bestätigt
und verstärkt
die Bildung eines Erkennungskomplexes zwischen den Sondenbiomolekülen und
den Zielbiomolekülen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Detektion von Zielbiomolekülen
mit einer Empfindlichkeit von < 108 Molekülen/mL.
In einer Ausführungsform
erfolgt Schritt a) und b) zum gleichen Zeitpunkt (d. h. die Synthese
der Polymerkette und dem Befestigen von Biomolekülen an spezifische Stellen
darauf). Aber es versteht sich, dass die Polymersynthese und das
Befestigen der Biomoleküle
auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen kann.
In einer weiteren spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Niederschlag farbig. Der farbige
Niederschlag ist deshalb durch optische Mittel wie Kolorimetrie,
UV/VIS Absorptionsspektroskopie und ähnlichem detektierbar.
Der Niederschlag ist in der Lage,
mit den Polymerketten elektrostatisch wechselzuwirken. Diese Wechselwirkung
bedingt bevorzugt eine Abnahme der Flexibilität der Polymerketten. Diese
Abnahme der Flexibilität
der Polymerketten ist mit einer korrespondierenden Abnahme der Leitfähigkeit
korreliert, die Messtechniken zugänglich ist, die dem Fachmann
bekannt sind.
Bevorzugt wird die Veränderung
der Leitfähigkeit
der Polymerketten durch ein Verfahren detektiert, das aus einer
Gruppe ausgewählt
wird, die aus amperometrischen Messungen, Differentialpulsvoltammetrie, Impedanzspektroskopie
und Chromoamperometrie besteht. Besonders bevorzugt ist die Cyclovoltammetrie, die
die Verwendung einer Ausstattung ermöglicht, die kostengünstig und
leicht handhabbar ist. Im Allgemeinen ist die Wahl des geeigneten
Messverfahrens abhängig
von der gewünschten
Anwendung und Empfindlichkeit.
Cyclovoltammetrie und Chromoamperometrie
sind beispielsweise bevorzugt, wenn eine Ausstattung erforderlich
ist, die klein ist, kostengünstige
Systembausteine hat und einfach zu handhaben ist. Die Cyclovoltammetrie
ist bei leitfähigen
Polymerketten bevorzugt, die zusätzliche
Elektronendonoren umfassen. Die Impedanzspektroskopie ist das Verfahren
der Wahl, wenn ein extrem empfindliches Verfahren erforderlich ist.
Die Impedanzspektroskopie liefert
Informationen über
die Leitfähigkeit
des untersuchten Systems. Die Cyclovoltammetrie, oder die Voltammetrie
im allgemeinen untersucht die beteiligten elektrochemischen Reaktionen.
Falls das zu untersuchende System
die Leitfähigkeit ändert, wie
beispielsweise durch Beeinflussung der Leitfähigkeit von elektrisch leitenden
Polymerketten, dann ist die Impedanzspektroskopie bevorzugt.
Es ist besonders bevorzugt, dass
die katalytisch aktive Einheit ein Biokatalysator ist. Biokatalysatoren sind
bevorzugt Enzyme, die eine breite Variation hinsichtlich ihrer chemischen
Natur, Struktur und den zu katalysierenden Reaktionen aufweisen.
Daher können
sie im Hinblick auf spezifischen Anforderungen angepasst und ausgewählt werden.
Des Weiteren katalysieren Enzyme eine große Vielfalt an biochemischen
und chemischen Reaktionen ohne dabei verbraucht zu werden.
Nicht einschränkenden Beispiele für geeignete
Enzyme sind beispielsweise Proteasen, Oxidasen, Reduktasen und Dehydrogenasen.
Bevorzugt sind Peroxidasen. Besonders bevorzugt sind Alkalische
Phosphatase, Glukoseoxidase, Acetylcholinesterase und Meerrettichperoxidase.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Anhang des Weiteren einen Biotin/Streptavidin- oder
Biotin/Avidin- Komplex. Dies beruht auf der Tatsache, dass das Bindungspaar
Biotin/Avidin oder Streptavidin in sehr vielen Details untersucht
worden ist (siehe beispielsweise Livnah, O.; Bayer, E. A.; Wilchek,
M.; Sussman, J. L. Proc. Natl. Acad. Sci.U.S.A. 1993, 90, 5076–5080).
Es zeigt sich, dass die Stärke
der Bindungswechselwirkung hauptsächlich enthalpiegetrieben ist.
Biotin kann leicht in Biomoleküle
wie Oligonukleotide, Peptide oder ähnliches eingeführt werden.
Ein Enzym kann auch leicht an das Peptidskelett von Avidin oder
Streptavidin gekoppelt werden. Das Biotin/Avidin- oder Biotin/Streptavidin-Paar mit seiner starken Bindungskraft
wird dann in einem viel vorteilhafteren Weg gebildet, als wenn das
Enzym direkt in das Zielbiomolekül
eingeführt
wird. Das letztere ist oft langwierig, liefert schlechte Ausbeuten
und bietet nicht die Möglichkeiten,
aus einer großen
Vielzahl von unterschiedlichen Enzymen auszuwählen. Dies wird wesentlich
besser durch die vorliegende Erfindung erreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein einziges Sondenbiomolekül an jeder
Polymerkette befestigt. Diese Anordnung führt zu einer erhöhten Flexibilität der Polymerketten.
Das Abscheiden der Erkennungsspezies führt deshalb zu einer signifikanten
Erniedrigung ihrer Flexibilität,
abhängig
von der An des Polymers. Dies kann sogar zu einer vollständigen Immobilisierung
der Polymerketten führen.
Die signifikante Abnahme der Flexibilität führt deshalb zu einer korrespondierenden,
deutlichen Abnahme in deren Leitfähigkeit. Diese Abnahme ist
leicht zu detektieren und erlaubt eine genauere Messung mit erhöhter Empfindlichkeit.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind mindestens zwei Sondenbiomoleküle an jeder Polymerkette befestigt.
Die Sondenbiomoleküle
sind entweder gleich oder unterschiedlich zueinander. Es ist verständlich,
dass ebenfalls zahlreiche, d.h. mehr als zwei gleiche oder unterschiedliche
Sondenbiomoleküle an
einer Polymerkette befestigt werden können. Wiederum in einer anderen
Ausführungsform
sind zahlreiche Sondenbiomoleküle
befestigt. Je mehr Sondenbiomoleküle an einer Polymerkette befestigt
sind, desto mehr Niederschlag wird gebildet. Die geringere Signifikanz
der Abnahme, aufgrund der abnehmenden Flexibilität der Polymerketten durch die
zahlreichen Sondenbiomoleküle,
wird durch eine Erhöhung
der Menge an detektierbarem Niederschlag ausgeglichen, wodurch die
Empfindlichkeit erhöht
wird.
Der Ausdruck „Biomolekül", so wie er hier verwendet wird, bezeichnet
jedes biologische Molekül
in Form eines Polymers, wie Oligonukleotide, Aminosäuren, Peptide,
Proteine, Kohlenhydrate, Antikörper
usw. Der Ausdruck „Nukleosid", wie er hier verwendet
wird, umfasst sowohl Desoxyribonukleoside als auch Ribonukleoside.
Der Ausdruck „Oligonukleotid" bezieht sich auf
ein Oligonukleotid, das Desoxyribonukleotid- oder Ribonukleotideinheiten
besitzt. Der Ausdruck umfasst ebenfalls DNA, RNA, LNA, PNA und Chimären davon. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind Oligonukleotide,
Polypeptide und Kohlenhydrate besonders bevorzugte Biomoleküle.
Es ist bevorzugt, dass die Sondenbiomoleküle des Weiteren
eine Elektronendonorgruppe umfassen. Das Vorhandensein einer Elektronendonorgruppe
erhöht
die Elektroaktivität
der elektrisch leitenden Polymere.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Elektronendonorgruppe einen Übergangsmetallsandwichkomplex,
wie substituierte oder unsubstituierte Ferrocene, Ruthenocene, Nickelocene
und ähnliche.
Diese Komplexe sind einfach herzustellen und einfach zu Funktionalisieren,
wodurch deren Einbringung in die Polymerketten erleichtert wird.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass
der feste Träger
elektrisch leitfähig
ist. In einer anderen Ausführungsform
umfasst der Träger
eine elektrisch isolierende Schicht oder besteht im Wesentlichen
aus einem elektrisch isolierendem Material, das von einer elektrisch
leitenden Schicht bedeckt wird. Der Träger ist in einer anderen Ausführungsform
ein Halbleitermaterial, das eine elektrisch isolierenden Schicht
umfasst, dadurch wird in allen Fällen
dafür gesorgt,
dass eine elektrische Verbindung mit der elektrochemischen Erkennungseinheit
aufrechterhalten werden kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Zielbiomolekül ein Oligonukleotid (DNA oder
RNA), das ein Segment umfasst, das partiell oder vollständig zu
dem Sondenmolekül
komplementär
ist, das ebenfalls ein Oligonukleotid ist. Das Sondenoligonukleotid
kann Alphanukleotide enthalten, die analog zu natürlichen
Nukleotiden sind und die in automatisierten Synthesen hergestellt
werden können. Die
Zieloligonukleotide können
doppelsträngige
DNA, einsträngige
DNA, ein DNA-RNA Hybrid oder RNA (ribosomal oder messenger) sein.
Natürlich
sollten sie, im Falle von doppelsträngigen oder hybriden Oligonukleotiden,
denaturiert werden, bevor das erfindungsgemäße Detektionsverfahren unter
der Verwendung von gut bekannten Sandwichhybridisierungstechniken
durchgeführt
wird.
In speziell bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Anhang des Weiteren eine erste Erkennungsspezies, die
bevorzugt eine Oligonukleotidsequenz ist. Es ist noch weiter bevorzugt,
dass das Oligonukleotid ein Segment umfasst, das partiell komplementär zu dem
Biomolekül
ist.
Deshalb können die Zielmoleküle, die
nicht durch konventionelle oder brauchbare Techniken angehängt werden
können,
indirekt befestigt werden.
Es ist besonders bevorzugt, dass
die lösliche
Erkennungsspezies aus einer Gruppe ausgewählt ist, die aus 5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-phosphat
(BCIP), 4-Nitrotetrazolium-Chloridblau (NBT), Dimethylbenzidin, Diaminobenzidin,
4-Chlor-naphtol, 3-Amino-3-ethyl-carbazol und Tetramethylbenzidin
(TMB) besteht. Am stärksten
bevorzugt ist eine Mischung aus BCIP/NBT, worin NBT als Farbverstärker dient.
Daher eröffnet
die Verwendung von BCIP/NBT die Möglichkeit von elektrochemischen
und/oder optischen Messungen des Niederschlags.
Das der Erfindung zugrunde liegende
Problem wird weiter durch einen Biochip gelöst, der einen festen Träger umfasst,
mit im wesentlichen elektrisch leitfähigen Polymerketten, die an
diesen befestigt sind und mit Sondenmolekülen, die entweder gleich oder
unterschiedlich sind und die an alle oder an eine Mehrzahl dieser Ketten
gebunden sind und wobei ein Segment dieser Sondenmoleküle in der
Lage ist, mit einem Segment der Zielbiomoleküle spezifisch wechselzuwirken.
Der erfindungsgemäße Biochip ermöglicht zahlreiche
Einzel-"Mikroelektroden", wobei jede „Mikroelektrode" oder eine definierte
Zahl an „Mikroelektroden" eine, zwei oder
eine Mehrzahl von Sondenbiomoleküle trägt. Bevorzugt
ist, dass die Sondenbiomoleküle
aus einer Gruppe ausgewählt
sind, die aus Oligonukleotiden, Peptiden, Proteinen und Kohlenhydraten
besteht. Besonders bevorzugt sind Oligonukleotide.
Der erfindungsgemäße Biochip wird bevorzugt für die Detektion
von Nukleinsäuresequenzen
von unterschiedlichen pathogenen Mikroorganismen, für Nukleinsäuresequenzen
in Verbindung mit unterschiedlichen genetischen Krankheiten oder
für Nukleinsäuresequenzen
von unterschiedlichen Gewebearten verwendet.
Die vorliegende Erfindung betrifft
des Weiteren einen Kit zur Detektion von Zielbiomolekülen in einer Probe,
umfassend eine Mehrzahl von Biomolekülen und umfasst:
- a) einen Träger,
der partiell funktionalisiert ist, mit grundsätzlich elektrisch leitfähigen Polymerketten,
an denen Sondenbiomoleküle
befestigt sind,
- b) eine Erkennungsspezies.
Definitionen
und Abkürzungen
Nachfolgend werden die hier verwendeten
Bezeichnungen und Definitionen, zur weiteren Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung erläutert.
Der Ausdruck „zu Detektieren" oder „Detektion", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet eine qualitative als auch eine quantitative Bestimmung
und Identifikation von Zielmolekülen
in der Probe.
Der Ausdruck „Biomolekül" bezeichnet jedes Molekül, das in
der Natur vorkommt oder künstlich
hergestellt wurde, gemäß einer
Matrix, die in der Natur vorkommt und umfasst beispielsweise Antikörper, Proteine, Peptide,
Nukleinsäuresequenzen,
d.h. Polynukleotide oder Oligonukleotide, die mindestens zwei Desoxyribonukleotide
oder Ribonukleotide umfassen und optional noch mindestens ein modifiziertes
Nukleotid umfassen, beispielsweise ein Nukleotid, das eine modifizierte
Base enthält.
Der Ausdruck „Peptid", wie er hier verwendet wird, bezeichnet
genaugenommen jedes Peptid aus mindestens zwei Aminosäuren insbesondere
ein Protein, ein Proteinfragment oder Oligopeptid, das extrahiert,
getrennt oder im Wesentlichen isoliert oder hergestellt wurde, insbesondere
diejenigen, die durch chemische Synthese oder durch Expression in
rekombinanten Organismen erhalten werden.
Der Ausduck „Träger" bezeichnet jeden dreidimensionalen
Körper,
der nicht chemisch oder physikalisch mit der Probe wechselwirkt.
Der Träger
kann elektrisch leitfähig
oder nicht elektrisch leitfähig
sein.
Der Ausdruck „wechselwirken", wie er hier verwendet
wird, bedeutet jede Wechselwirkung zwischen molekularen Einheiten,
dies umfasst die Bildung von chemischen Bindungen (kovalent oder
ionisch), van-der-Waals-Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindungen,
Adsorptionsphänomenen
und ähnlichem.
Der Ausdruck „Komplex" bezeichnet eine Einheit, die durch
mindestens zwei unterschiedliche molekulare Einheiten gebildet wird,
die wie oben beschrieben wechselwirken. Ein erfindungsgemäßer Komplex
wird durch die oben spezifizierten Wechselwirkungen zusammengehalten.
Nachfolgend wird die Erfindung im
Detail erläutert,
hinsichtlich der Zeichnungen und der technischen Beschreibung. Es
ist verständlich,
dass die nachfolgenden Beispiele nur zur Veranschaulichung dienen
und keine Einschränkung
des Umfangs der Erfindung bedeuten:
1 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
2 zeigt
ein Diagramm einer chemischen Reaktion der Erkennungsspezies auf
die Reaktion, die von der katalytisch aktiven Spezies herbeigeführt wird,
3 zeigt
zwei erfindungsgemäße Ausführungsformen
zur Einbringung von Sondenbiomolekülen in eine Polymerkette,
4 zeigt
den Einfluss der Oxidationsstufe von stickstofffunktionalisierten
PPy/PPy-ODN Polymerketten auf deren Leitfähigkeit,
5 zeigt
den Einfluss der Länge
der stickstofffunktionalisierten PPy/PPy-ODN Polymerketten auf deren
Leitfähigkeit,
6 zeigt
den Einfluss der Position der Funktionalisierung (N-Funktionalisierung
im Vergleich mit der Funktionalisierung in 3-Stellung) auf die Leitfähigkeit
der Polymerketten (180 nm Länge),
7 zeigt
die Stabilität
einer Impedanzmessung des Ansprechverhaltens von Kopolymeren PPy-OH/PPy-CP
und PPy-OH/PPy-M5, in 3-Stellung funktionalisiert, vor der Hybridisierung
und Abscheidung,
8 zeigt
einen Vergleich der Graphen des Ansprechverhaltens der Polymere
mit einer in 3-Stellung funktionalisierten Polymerkette, PPy-OH/PPy-CP
(Graph 1) im Vergleich mit PPy-OH/PPy-M5 (Graph 2), mit einer Kettenlänge von
120 nm, nach Hybridisierung (mit CP-Bio) und Abscheidung,
9 zeigt
das Verhältnis
der Impedanzmodule von PPy-OH/PPy-CP und PPy-OH/PPy-M5, die in Stellung
3-Position funktionalisiert sind (Kettenlänge von 120 nm; [Ziel] = 1
nM),
10 zeigt
die Empfindlichkeit der impedanzspektroskopischen Messung als eine
Funktion der Konzentration der Zielmoleküle
11 zeigt
das Ergebnis der voltamperometrischen Messung von PPy-OH/PPy-CP
(Graph 1) und PPy-OH/PPy-M5 (Graph 2), die in 3-Stellung funktionalisiert
sind, nach Hybridisierung mit CP-Bio und Abscheidung von BCIP/NBT
(Länge
der Polymerkette: 50 nm),
12a zeigt
das Ergebnis der impedanzspektroskopischen Messung einer Negativprobe PPy-OH/PPy-M5,
die in 3-Stellung funktionalisiert ist, während der Abscheidung von BCIP/NBT
auf PPy-OH/PPy-CP (kinetisch).
12b zeigt
das Ergebnis der impedanzspektroskopischen Messung während der
Abscheidung von BCIP/NBT auf Polymerketten des Kopolymers PPy-OH/PPy-CP,
das in 3-Stellung funktionalisiert ist (kinetisch).
1 zeigt
ein Substrat 101, das beispielsweise aus einem Metall oder
einer Metalllegierung hergestellt ist (Beispiele sind Kupfer, Silber,
mit Gold beschichtetes Silizium, Silizium mit Kupfer beschichtet,
usw.). Die Substrate 101 tragen zahlreiche Polymerketten 102,
die an dem Substrat 101 durch kovalente Bindungen befestigt
sind. Die Polymerketten sind regelmäßig oder unregelmäßig angeordnet
und haben die gleiche oder unterschiedliche Länge. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind sie regelmäßig angeordnet
und bilden eine „Bürste", bei der die Polymerketten
im Wesentlichen die gleiche Länge
haben. Bevorzugterweise ist das Polymer ein Polypyrrol, das über seine
2- oder 1-Stellung mit der Oberfläche verbunden ist. In einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein anderes elektrisch leitfähiges Polymer als Polypyrrol
(und dessen substituierte Derivate) verwendet werden, beispielsweise
Polythiophen, Polyanilin, Polytetrahydrofuran, deren substituierte
Derivate und ähnliche.
Die monomeren Baueinheiten der Homopolymere sind über ihre
jeweilige 3- oder 1-Stellung verbunden. Es versteht sich, dass auch
Kopolymere oder unterschiedliche monomere Baueinheiten vom Umfang
dieser Erfindung umfasst werden. Hinsichtlich der Substituenten,
ist es offensichtlich, dass der Fachmann die Substituenten gemäß des erforderlichen
Grades an Elektroleitfähigkeit
aussucht.
Ein Biomolekül 105, beispielsweise
ein Oligonukleotid, das eine Bindungsstelle 104 und ein
komplementäres
Segment 103 trägt,
wird über
eine Bindungsstelle 104 auf einer Polymerkette 102 befestigt.
Die Befestigung wird durch die Bildung einer chemischen Bindung
zwischen dem Sondenbiomolekül
und der Polymerkette durch Methoden erreicht, die im Wesentlichen
einem Fachmann bekannt sind.
Um die Detektion eines Zielbiomoleküls durchzuführen, wird
das Substrat 101 mit den Sondenbiomolekülen 105, die an zahlreiche
Polymerketten 102 gebunden sind, mit einem Zielmolekül 106 in
Kontakt gebracht. Die Zielbiomoleküle sind in einer Lösung, Dispersion,
Emulsion oder ähnlichem
enthalten. Bevor das Zielbiomolekül 106 mit dem Biochip
in Kontakt kommt, reagiert das Zielbiomolekül 106 mit einem Erkennungsbiomolekül 107,
wobei das Zielbiomolekül 106 und
das Erkennungsbiomolekül 107 komplementäre Teile
besitzen, die in der Lage sind, eine chemische oder physikalische
Wechselwirkung miteinander einzugehen. Es ist bevorzugt, dass das
Zielbiomolekül 106 und
das Erkennungsmolekül 107 Oligonukleotide
sind, die komplementäre
Sequenzen besitzen. Das Erkennungsbiomolekül 107 umfasst des
Weiteren einen Anhang 109, der bevorzugt Biotin ist. Das
Biotin ist bevorzugt über
eine chemische, kovalente Bindung an das Erkennungsbiomolekül 107 gebunden.
Es versteht sich, dass in einer anderen spezifischen Ausführungsform
die Verwendung eines Erkennungsbiomoleküls nicht notwendig ist. In
diesem Fall ist der Anhang direkt an dem Zielbiomolekül befestigt.
Das Sondenbiomolekül 105 und
das Zielbiomolekül 106 bilden
zusammen mit dem Erkennungsbiomolekül 107 einen Erkennungskomplex,
wie es in 1c gezeigt
ist. Der Erkennungskomplex 1c wird dann mit einem signalerzeugenden
Reagenz 110, umfassend einen Teil zum Binden des Anhangs 111,
der beispielsweise Avidin oder Streptavidin sein kann, zur Reaktion
gebracht. Der Anhang 110 umfasst weiterhin einen Biokatalysator 112,
der beispielsweise eine Alkalische Phosphatase ist, wobei aber auch
jeder andere Katalysator oder Enzym, wie in dem vorstehenden Abschnitt
erwähnt
wurde und für
den Zweck der Erfindung geeignet ist, alternativ dazu verwendet
werden kann.
Biotin 109 und Streptavidin 111 bilden
den Biotin-Streptavidin-Komplex, wodurch die katalytisch aktive Spezies 112 an
dem Erkennungskomplex befestigt wird.
Eine nachfolgende Reaktion mit BCIP/NBT
führt zu
einer Oxidation von BCIP und einer Reduktion von NBT. Das oxidierte
BCIP/NBT scheidet sich als Niederschlag 113 auf der Polymerkette 102 des
Biochips ab.
Die Polymerketten werden nach der
Abscheidung von BCIP/NBT 113 konformationell starr. Diese
Fixierung führt
zu einer Veränderung
ihrer elektrischen Leitfähigkeit,
die durch Leitfähigkeitsmessungen
detektiert werden kann, wie es vorstehend erwähnt wurde.
In einer anderen Ausführungsform
werden unterschiedliche Paare von Enzymen und signalerzeugenden
Reagenzien verwendet. Diese Paare umfassen beispielsweise Meerrettichperoxidase
zusammen mit 4-Chlor-1-naphthalin, Alkalische Phosphatase und Derivate
von Indolylphosphaten, Glukoseoxidasen und Tetrazoliumsalzen, sind
jedoch nicht auf diese beschränkt.
Die Messung der Veränderung
der elektrischen Leitfähigkeit
der Polymerketten 102 wird mittels Impedanzspektroskopie,
Cyclovoltammetrie und ähnlichen
durchgeführt.
2 zeigt
die Redoxreaktion der Erkennungsspezies BCIP/NBT unter dem Einfluss
der Alkalischen Phosphatase. Nach der Oxidation und der Addition
von sauren Protonen wird ein farbiges, tetrameres Produkt von NBT
erhalten, das eine intensive Farbe besitzt, die bei 530 nm absorbiert.
NBT scheidet sich auf den Polymerketten 102 ab und kann
ebenso durch Kolorimetrie- oder UV/VIS-Messungen detektiert werden.
3 zeigt
zwei Ausführungsformen,
wie ein Oligonukleotid-Sondenbiomoleküls an einer Polymerkette befestigt
werden kann, die Pyrroleinheiten umfasst.
3a zeigt
ein Substrat S. An dieses Substrat S, beispielsweise ein Substrat
das goldbeschichtetes Silizium umfasst, sind über die 3-Stellung verbundene
Polypyrrolketten befestigt. Des Weiteren ist eine Ferroceneinheit über eine
geeignete Verbindung an dem Polymer befestigt. Ein Ring des Ferrocens
ist mit einer Acylgruppe substituiert, die modifiziert werden kann,
um das Oligonukleotid-Sondenmolekül daran anzubringen. Aber auch
jede anderen geeigneten fällt
in den Umfang dieser Erfindung. Die Buchstaben n und 1 sind ganze
Zahlen von 1 bis 4. Wie in 3a gezeigt,
ist ein einziges Biomolekül
an jeder monomeren Bildungseinheit befestigt, d.h. an jede Pyrroleinheit
der polymeren Ketten.
3b zeigt
eine andere Ausführungsform
zum Befestigen eines Oligonukleotid-Sondenbiomoleküls an der über die 3-Stellung verbundene
Polypyrrolkette. Wie in 3b gezeigt,
ist nur ein Oligonukleotid-Sondenbiomolekül an jeder Polymerkette befestigt.
4 zeigt
die Entwicklung des Widerstands des Ladungstransfers (Rt)
durch die Polymerkette, die an der Stickstoffposition funktionalisiert
ist, als eine Funktion des an die Elektrode angelegten Potentials.
Dieser Widerstand nimmt ab, wenn das angelegte Potential zu positiven
Werten hin ansteigt. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Polymerketten umso
leitfähiger
sind, je mehr sie oxidiert sind. Bei einem Potential von + 0,5 V
nimmt der Widerstand Rt um das achtfache
ab, verglichen mit einem angelegten Potential von 0 V. Daher dienen
die elektrisch leitfähigen
oder halbleitenden Polymerketten einerseits als Matrix zur Immobilisierung von
Oligonukleotiden auf einem festen Träger und andererseits auch als Überträger, wobei
die intrinsische Leitfähigkeit
moduliert werden kann.
5 zeigt
den Einfluss der Polymerkettenlänge
von PPy/PPy-ODN (die Polymere sind an ihrer Stickstoffposition funktionalisiert)
auf ihre Leitfähigkeit
als Nyquist-Diagramm (Imaginärteil
des Widerstands als Funktion von dessen Realteil). Graph 1 zeigt
die Messung an einem Polymer mit der Kettenlänge von 80 nm und Graph 2 ein
Polymer mit einer Kettenlänge
von 160 nm. Wie man in 5 erkennen
kann, ist es so, dass die Leitfähigkeit 10 mal
höher ist,
bei einer Kettenlänge
von 160 nm ist, als wenn die Länge
der Polymerketten 80 nm beträgt.
Deshalb sind die Polymerketten umso leitfähiger, je länger sie sind (bis zu ungefähr 200 nm). Die
ionische Leitfähigkeit
steigt mit der Kettenlänge
an. Jedoch nimmt die elektronische Leitfähigkeit ab einer bestimmten
Kettenlänge
(näherungsweise
200 nm) wieder ab, so dass dies den limitierenden Faktor bei der Erhöhung der
Leitfähigkeit
darstellt. Deshalb ist es möglich,
die Leitfähigkeit
der Polymerketten durch Variation ihrer Längen anzupassen.
6 zeigt
den Unterschied zwischen einem am Stickstoff funktionalisierten
Kopolymer und einem in 3-Stellung funktionalisiertem Kopolymer in
Form eines Nyquist-Diagramms. Graph 1 zeigt ein Kopolymer
das in N-Position funktionalisiert ist und Graph 2 zeigt
ein Kopolymer das in Stellung 3 funktionalisiert ist. Die
Leitfähigkeit
ist 6 mal höher
aufgrund einer Funktionalisierung in 3-Stellung des Oligonukleotids,
verglichen mit einer Stickstofffunktionalisierung. Deshalb ist es
besonders bevorzugt, die Oligonukleotide in 3 Stellung des Pyrrolmonomers
anzubringen, wenn es bevorzugt wird, mit Transducern zu arbeiten,
die eine höhere
Leitfähigkeit haben.
7 zeigt
die Stabilität
der Widerstandsverhaltens (Bodediagramm, das das Impedanzmodul als Funktion
einer Frequenz zeigt) von in 3-Stellung funktionalisierten Kopolymeren
PPy-OH/PPy-CP und PPy-OH/PPy-M5
vor der Hybridisierung und Abscheidung. Das Ansprechverhalten, das
erhalten wird, ist identisch und perfekt stabil.
8 zeigt
ein Bodediagramm von in 3-Stellung funktionalisierten Kopolymeren
PPy-OH/ PPy-CP und PPy-OH/ PPy-M5 mit einer Kettenlänge von
120 nm sowohl mit als auch ohne Abscheidung des Ziels mit einer Zielkonzentration
von [Ziel] = 1nM. Die Graphen sind einen Funktion der Frequenz in
Hz hinsichtlich des Impedanzmoduls Z. Graph 1 zeigt das
Impedanzverhalten mit Niederschlag und Graph 2 das Impedanzverhalten ohne
Niederschlag. Wie man aus 8 erkennen
kann, ist die Unterschied des Ansprechverhaltens mit oder ohne Niederschlag
bei niedrigen Frequenzen (1–100
Hz) sehr bedeutend. Das Modul Z ist näherungsweise 2 mal höher mit
Niederschlag. 8 zeigt
die hohe Empfindlichkeit des Verfahrens in Verbindung mit dem Substrat
deutlich. Es ist deshalb möglich,
mit Impedanztechniken sehr klar zwischen positiven Punkten (CP in
diesem Beispiel) und negativen Punkten (M5) zu unterscheiden.
9 zeigt
das Verhältnis
der Impedanzmodule von Polymerketten PPy-OH/ PPy-CP und PPy-OH/ PPy-M5,
die in 3-Stellung funktionalisiert, mit einer Kettenlänge von
120 nm. Die Konzentration von Zielmolekülen war 0,1 nM. Das Verhältnis zwischen
diesen Modulen liegt im Bereich von 2 mit einer Frequenz von 1 Hz
und für
eine Polymerkettenlänge
von 120 nm. Es ist ebenso offensichtlich aus dem Beispiel in 9, dass die Frequenz die
Empfindlichkeit der Detektion beeinflusst.
10 zeigt
die Empfindlichkeit der Impedanzmessungen als eine Funktion der
Konzentration an Zielmolekülen.
Die Konzentration (log μM)
ist eine Funktion des Verhältnisses
der Impedanzmodule PPy-OH/ PPy-CP und PPy-OH/ PPy-M5, die in 3-Stellung funktionalisiert
sind. Gemessen bei einer Konzentration der Zielkonzentration von
0,1 μM ist
das Verhältnis
der Impedanzmodule gleich 8 und bei einer Konzentration von 1 nM
der Zielkonzentration ist das Verhältnis der Impedanzmodule gleich
2.
Folgerung: Für eine Konzentration von Zieloligonukleotiden
von 1 nM, ist das Verhältnis
der Impedanzmodule bei einer Frequenz von 1 Hz gleich 2. Deshalb
ermöglicht
es diese Technik, die Konzentration der Zieloligonukleotide auf
einen Bereich von 103 zu erniedrigen, bevor
das Detektionslimit erreicht ist, das bei einem Faktor von 1 bei
dem Verhältnis
der Impedanzmodule von CP und M5 erhalten wird.
11 zeigt
2 Voltamperogramme, eines in 3 Stellung funktionalisierten Kopolymers
PPy-OH/ PPy-CP nach
Hybridisierung und Abscheidung und andererseits ein negatives Kontroll-Kopolymer PPy-OH/ PPy-M5,
das in der 3-Stellung funktionalisiert ist. Die Konzentration des
Ziel CP-Bios war 1 nM. Die gemessene Intensität des Oxidationspeaks des Ansprechverhaltens
des Kopolymers PPy-OH/ PPy-CP (3) ist schwächer als
das von Kopolymer PPy-OH/ PPy-M5, das keinen Niederschlag aufweist.
Das Verhältnis
der Intensität des
Oxidationspeaks von deren Kopolymere CP und M5 bei einem Potential
von –50
mV ist ca. 1,6. Dasselbe gilt für
den Reduktionspeak, der bei ca. –180 mV zu finden ist. Deshalb
ermöglicht
es diese elektrochemische Technik auch, zwischen positiven Polymerketten
(CP) und negativen Ketten (M5) zu unterscheiden.
12 zeigt
Impedanzmessungen in einem Puffer des Substrats. Dies ermöglicht die
Verfolgung der Entwicklung der Abscheidungsreaktion während der
Reaktionszeit. Auf dem Kopolymer PPy-OH/ PPy-M5 (3), bei
dem keine Hybridisierung stattfand, entwickelt sich das Bodediagramm,
das das Impedanzmodul als Funktion der Frequenz zeigt, hinsichtlich
der Zeit nur leicht. Die Leitfähigkeit
der Polymerketten verändert
sich deshalb nicht.
12b zeigt
die Veränderung
in der elektrischen Leitfähigkeit
in einem Bodediagramm während
der Abscheidung von BCIP/NBT auf den Polymerketten von einem in
3 Stellung funktionalisierten Kopolymer PPy-OH/PPy-CP. Der Graph
von 12b ist eine Funktion
der Frequenz in Hz gegen das Impedanzmodul in kHz. Die Konzentration
von Zielmolekülen
war 1 nM (CP-Bio) und die Länge
der Polymerketten war 180 nm.
Mit dem in 3-Stellung funktionalisierten
Kopolymer PPy-OH/ PPy-CP, bei dem eine Hybridisierung stattfand,
entwickelt sich die Kurve, wie vom Impedanzmodul als Funktion der
Frequenz erhalten, während
des Zeitraums von ca. 40 min. Für
jede Frequenz im Bereich von 1 und 100 Hz, verdoppelt sich der Wert
des Moduls während
der Reaktionszeit. Dieser Anstieg wird mit der Kinetik des Niederschlags
in Verbindung gebracht, der sich als Konsequenz der Hybridisierung
der Oligonukleotide auf der Elektrode bildet.
Beispiele
Abkürzungen und Definitionen
- ECS: gesättigte
Kalomelelektrode (Referenzelektrode)
- CP: Oligonukleotid zur Positivkontrolle mit folgender Sequenz:
5' TTT TTT TTT TGC
CTT GAC GAT ACA GCT A3'
- CP-Biotin (CP-Bio): Komplementäres, biotinyliertes Oligonukleotid
von CP mit der folgenden Sequenz:
5' Biotin – T AGC TGT ATC GTC AAG GCA
3'
- M5: Oligonukleotid zur Negativkontrolle mit der folgenden Sequenz:
5' TTT TTT TTT TTT
GGA GCT GCT GGC G 3'
- M5-Biotin (M5-Bio): Komplementäres, biotinyliertes Oligonukleotid
von M5 mit der folgenden Sequenz:
5' Biotin – C GCC AGC AGC TCC AAA 3'
- ODN: Oligonukleotid
- TH1X: TH1X ist eine Pufferlösung
bestehend aus < 13.3
g/L Na2HP2O4, 29,22 g/L NaCl, 20 g/L PEG 4000, 6,5 %
Tween 20, 1 g/L Gelatine, 14 % DNA von Heringsperma 10 mg/mL ultrabeschallt
- TR: TR ist ein Puffer zum Waschen, bestehend aus: 8 g/L NaCl,
0,2 g/L KCl, 0,76 g/L Na2HPO4,
0,19 g/L KH2PO4,
0,5% Tween 20, 1 mM EDTA.
- PAL: Alkalische Phosphatase
- BM purple AP Substrat: Chromogenes Substrat für die Alkalische
Phosphatase, (Roche Applied Substrate)
- CV: Cyclische Voltammetrie
Die im folgenden Beispiel 2 verwendete
elektrochemische Zell ist eine Micam Zelle mit einem Volumen von
1 mL mit einer Platin Gegenelektrode (Durchmesser: 4 mm). Der Gesamtaufbau
besitzt 3 Elektroden. Für das
Beispiel 3 wurden keine elektrochemische Zelle verwendet. Ein Tröpfchen von
50 μL einer
elektrisch hergestellten Lösung
wird auf einen Biochip aufgetragen, der eine integrierte Referenzelektrode
und eine Gegenelektrode aufweist.
Beispiel 1
1. Elektropolymerisation
von Stickstofffunktionalisiertem Polypyrrol
Alle Kopolymere sind elektrisch hergestellt
mit einem angelegten Potential von +1V gegen (ECS) aus einer wässrigen
Lösung
von LiClO4 0,1 M umfassend 20 mM von Pyrrolmonomeren
und 5 μM
eines Pyrrol-Oligonukleotidmonomers (CP oder M5). Das Polypyrrol-Homopolymer
wurde ebenfalls elektrisch hergestellt mit einem angelegten Potential
von +1 V gegen ECS aus einer 20 mM Lösung von Pyrrol. Eine Micamzelle
wurde als elektrochensche Zelle verwendet. 9 Spots auf jedem Biochip
wurden mit Polymerketten versehen:
Es wurden 4 Spots mit Ketten
aus Kopolymeren von Polypyrrol/Polypyrrol-CP (Qs = 55 μC; Qs = 70 μC; Qs = 40 μC; Qs = 100 μC), 4 Spots
mit Kopolymer aus Polypyrrol/Polypyrrol-M5 (Qs = 55 μC; Qs = 70 μC; Qs = 40 μC; Qs = 100 μC) und ein Spot mit einem Polypyrrol-Homopolymer ohne
Sondenbiomolekül
(Qs = 60 μC)
hergestellt. Nach der Ablagerung der Polymerketten auf jedem Spot,
wurde das elektrochemische Verhalten von jedem Polymer durch cyclische
Voltammetrie (CV) in einer wässrigen
Lösung
von 0,1 M LiClO4 durch Veränderung
der Potentiale zwischen –0,2
V und +0,6 V gegen ECS gemessen. Anschließend wurde jeder Spot mit Ketten
mit einem Hybridisierungspuffer analysiert.
Erste Phase
der Hybridisierung
Die Hybridisierung der M5 Proben
wurde durch 30 min Inkubation des Biochips in einer Lösung erreicht,
umfassend das Ziel ODN M5 Biotin in einer Konzentration von 0,5 μM. Jeder
Spot wurde danach über VC
mit einem Hybridisierungspuffer durch Veränderung der Potentiale zwischen –0,2 V und
+0,6 V gegen ECS analysiert.
Zweite Phase
der Hybridisierung
Danach wurde der Biochip erneut in
der gleichen Hybridisierungslösung,
umfassend die Zielbiomoleküle,
Oligonukleotid M5 Biotin in einer Konzentration von 0,5 μM für 30 min
inkubiert.
Jeder Spot mit den Polymerketten
wurde mit CV in einer neuen Lösung
von Hybridisierungspuffer durch Veränderung der Potentiale zwischen –0,2 V und
+0,6 V gegen ECS analysiert. Nach der Messung jedes Spots wurde
der Biochip 4 mal mit der Waschpufferlösung gewaschen.
Auf jeden Spot wurde ein Tröpfchen einer
Lösung
aus Streptavidin Alkalischer Phosphatase (PAL) gegeben, die auf
den 100 Teil verdünnt
war. Der Biochip wurde für
5 min bei Raumtemperatur stehen gelassen. Anschließend wurde
der Biochip 4 mal mit der Waschpufferlösung gewaschen.
Abscheidung
Auf jeden Spot wurde ein Tröpfchen einer
Lösung
von BM purple AP Substrat aufgebracht. Der Biochip wurde für 1 Stunde
bei Raumtemperatur in Dunkelheit gelassen (Inkubation). Anschließend wurde
der Biochip 4 mal mit der Waschpufferlösung gewaschen. Die Waschpufferlösung bestand
aus 8 g/L NaCl, 0,2 g/L KCl, 0,76 g/L NaH2PO4, 0,19 g/L KH2PO4, 0,5 % Tween 20, 1 μM EDTA.
Eine blaue Ablagerung oder Niederschlag
zeigte sich auf jedem M5 Spot.
Jeder Film wurde durch CV in einer
Lösung
von Hybridisierungspuffer durch Veränderung der Potentiale zwischen –0,2 V und
+0,6 V gegen ECS analysiert.
Beispiel 2
4 Biochips wurden hergestellt, wobei
jeder 9 Spots umfasste. 4 Spots eines jeden Chips wurde mit Ketten
von Kopolymeren PPy-OH/ PPy-CP, in N-Position funktionalisiert,
4 Spots wurden mit Ketten von Kopolymeren PPy-OH/ PPy-M5, in N-Position
funktionalisiert ausgestattet. Ein Spot bestand aus reinem Gold,
ausschließlich
zur Benutzung als Gegenelektrode.
Die Synthese der elektrisch leitfähigen Polymere
wurde durch ein angelegtes Potential von +0,9 V gegen ECS durchgeführt. Die
Lösung
für die
Elektrosynthese der Kopolymere bestand aus 0,1 M LiClO4 in
Wasser, umfassend 20 mM an monomeren Pyrrol und 5 μM eines monomeren
Pyrrols, funktionalisiert mit Oligonukleotiden (CP oder M5). Die
elektrochemische Zelle war eine Micamzelle mit 3 Elektroden.
Biochip 1 wurde mit einer
Polymerkettenlänge
von 40 nm hergestellt (Qs = 20 mCx cm–2/Stelle).
Biochip 2 wurde mit einer Polymerkettenlänge von
60 nm hergestellt (Qs = 30 mCx cm–2/Stelle).
Biochip 3 wurde mit einer Polymerkettenlänge von
80 nm hergestellt (Qs = 40 mCx cm–2/Stelle).
Biochip 4 wurde mit einer Polymerkettenlänge von
20 nm hergestellt (Qs = 10 mCx cm–2/Stelle).
Hybridisierung
1 μL ODN-Biotin (ODN = CP oder
M5 jedes mit 10 μM)
in 99 μL
TH1X Puffer wurde für
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Endkonzentration von ODN-Biotin war 0,1 μM. Biochip 1 und 3 wurden
mit CP-Biotin inkubiert, wobei Biochips 2 und 4 mit
M5-Biotin inkubiert wurden.
Tagging
Ein Tröpfchen von 30 μL Streptavidin-PAL
Komplex (0,4 μL
von Ci = 1 mg/L), in 30 μL
Hybridisierungspuffer verdünnt,
wird auf jeden Biochip aufgetragen, gefolgt von einer Inkubation
von 5 Minuten bei Umgebungstemperatur und dem Waschen mit der Waschpufferlösung (TR).
Abscheidung
Ein Tröpfchen von 30 μL BM purple
AP Substratlösung
wird auf jeden Biochip aufgetragen, gefolgt von einer Inkubation
von 45 Minuten bei Umgebungstemperatur, gefolgt von 4 mal waschen
mit TR.
Ein blauer Niederschlag erscheint
auf jeden hybridisierten Spot, an dem die Hybridisierungsreaktion statt
fand.
Analyse der
Polymerketten hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Länge
Die Analyse der Polymerketten des
Biochips 1 und 4 wurde nach der Abscheidung mit
Cyclischer Voltammetrie durchgeführt.
Das elektrochemische Verhalten jedes Spots wurde mit einer Scangeschwindigkeit von
10 mV/ s in einer wässrigen
Lösung
von 0,1 M LiClO4 durch Veränderung
des Potentials im Bereich von –0,1
V und +0,5 V gegen ECS gemessen.
Tabelle 1 zeigt den Einfluss des
Niederschlags auf einem Kopolymer mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von
20 nm. Die Ip-Oxidation des nicht hybridisierten Spots lag bei 35
nA (bei E = +0,35 V/ECS), wobei die Ip-Oxidation des hybridisierten
Spots mit Niederschlag 27 nA betrug (bei E = +0,35 V/ECS).
Tabelle 1 zeigt den Einfluss des
Niederschlags auf dem stickstofffunktionalsierten Polymer PPy/PPy-ODN.
Tabelle 1 zeigt die Werte der Intensität der Oxidationspeaks
des voltamperometrischen Ansprechverhaltens, erhalten bei stickstofffunktionalisierten
PPy/PPy-ODN Kopolymeren nach Hybridisierung und Abscheidung. Die
Referenzmessung ist durch das PPy/PPy-M5 Kopolymer gegeben, bei
dem keine Hybridisierung statt fand und nachfolgend kein Niederschlag
gebildet wurde. Eine weniger bedeutende Intensität im Bereich von 20–30% wird
bei Polymerketten erhalten, bei denen Hybridisierung und Bildung
eines isolierenden Niederschlags statt fand. Die Werte zeigen, dass
die Länge
der Polymerketten eine wichtige Rolle bei der Empfindlichkeit der
Messung spielen.
Tabelle 1 zeigt des Weiteren den
Einfluss des Niederschlags auf einem Kopolymer mit einer durchschnittlichen
Kettenlänge
von 40 nm. Die Ip-Oxidation des nicht hybridisierten Spots lag bei
45 nA (bei E = +0,35 V/ECS), wobei die Ip-Oxidation des hybridisierten
Spots mit Niederschlag bei 33 nA lag (bei E = +0,35 V/ECS).
Tabelle 1 zeigt des Weiteren den
Einfluss des Niederschlags auf einem Kopolymer mit einer durchschnittlichen
Kettenlänge
von 60 nm. Die Ip-Oxidation des nicht hybridisierten Spots lag bei
65 nA (bei E = +0,35 V/ECS), wobei die Ip-Oxidation des hybridisierten
Spots mit Niederschlag bei 49 nA lag (bei E = +0,35 V/ECS).
Auch der Einfluss des Niederschlags
auf einem Kopolymer mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von
80 nm wird in Tabelle 1 gezeigt. Die Ip-Oxidation des nicht hybridisierten
Spots lag bei 73 nA (bei E = +0,35 V/ECS), wobei die Ip-Oxidation
des hybridisierten Spots mit Niederschlag bei 50 nA lag (bei E =
+0,35 V/ECS).
Die wichtigste Intensität, die für ein stickstofffunktionalisiertes
Kopolymer PPy/PPy-CP beobachtet wird, hinsichtlich eines blinden
Kopolymers PPy/PPy-M5 (in N Stellung funktionalisiert) wurde mit
Polymerketten mit einer Länge
von 80 nm erhalten. In diesem Fall ist die Intensität rundherum
30% schwächer.
Deshalb liegt die optimale Kettenlänge im Falle eines stickstofffunktionalisierten
Kopolymers bei ca. 50–160
nm, am meisten bevorzugt ist sie zwischen 80–120 nm. Die Bildung eines
isolierenden Niederschlags auf der Oberfläche einer langen Polymerkette
beeinflusst die Messung an einer Polymerkette. Je länger die
Polymerkette ist, umso leichter ist es für den Niederschlag sich zwischen
die langen Polymerketten einzulagern und die ionische Leitfähigkeit
beträchtlich
zu blockieren.
Es ist wichtig, den Einfluss des
Oxidationsgrades der Polymerketten, deren Länge und deren Struktur (Position
der Funktionalisierung durch die Oligonukleotide) auf die Leitfähigkeit
zu zeigen. Die Leitfähigkeit
der Polymermatrix ist einer der Hauptvorteile dieser Fixierungsmethode
hinsichtlich anderer Immobilisierungsverfahren für Oligonukleotide die aus dem
Stand der Technik bekannt sind. Die 4 und 5 zeigen das Ergebnis der
Impedanzspektroskopie und Messungen an einem stickstofffunktionalisierten
Polymer PPy/PPy-CP.
Des Weiteren erlaubt die Position
der Funktionalisierung der Oligonukleotide an den monomeren Pyrrolen
ebenfalls die Modulierung der Leitfähigkeit der Polymerketten (6). Die unterschiedlichen
möglichen Wechselwirkungen
zwischen den Substituenten können
eine Torsion der Polymerketten verursachen. Die Struktur von einem
in 3-Stellung funktionalisierten Polymer begünstigt die elektrische Leitfähigkeit
stärker,
da die Torsion weniger bedeutend ist. Der elektronische Transfer
zur Kette hin wird verbessert und die Leitfähigkeit des in 3 Stellung funktionalisierten
Kopolymers wurde beträchtlich
verbessert.
Die Messungen wurden in einem Faradaykäfig durchgeführt, um
das Grundrauschen zu minimieren. Für eine Stabilitätskorrektur
wurde ein Filter verwendet. Für
jede Frequenz wurde über
3 Messungen gemittelt (Na = 3). Das an die Elektrode angelegte Potential
kann von dem Fachmann durch übliche
Messungen ausgewählt
werden. Der ausgewählte Frequenzbereich
liegt in der Größenordnung
von 100 kHz-0,1 Hz. Die Amplitude des sinusförmigen Eingangssignal wurde
bei näherungsweise
40 mV gewählt.
Die Leitfähigkeit der Polymermatrix kann
durch die Erhöhung
des Oxidationsgrades verbessert werden (4). Die elektronische Struktur des Polymers
vom Polypyrroltyp ist mit dem angelegten Oxidationspotential korreliert.
Die Beweglichkeit der Ladungen auf der konjugierten Kette des Polymers
wird durch ein erhöhtes
Oxidationspotential vergrößert.
Jedoch werden die Impedanzmessungen
weniger stabil, wenn die Polymerketten nicht nahe des Gleichgewichtspotentials
sind.
Die Länge der Polymerketten beeinflusst
die gemessene Impedanz (5).
Die Länge der Polymerkette beeinflusst
die gemessene Impedanz so, dass längere Ketten zu einer gemessenen
Abnahme der Impedanz führen.
Dies bedeutet, dass längere
Polymerketten eine größere elektrische
Leitfähigkeit
besitzen als kürzere
Polymerketten.
Beispiel 3
Material
Die Polymerketten wurden mit Hilfe
eines 50 μL
Tröpfchen
elektrosynthetisiert, dieser wird auf den Chip aufgetragen, der
eine integrierte Referenz- und Gegenelektrode hat.
Als Potentiostat wurde ein 4-Kanal
VMP-2 (Bio-Logic Grenoble, France) verwendet, die Software für die Chromoamperometrie
und die Impedanzspektroskopie war: EGG und Bio-Logic. Die Polymerketten wurden mit
einem angelegten Potential von +0,75V/ECS auf einem Substrat elektrosynthetisiert,
wie es in Beispiel 2 ausgeführt
wurde. Die Lösung
für die
Elektrosynthese der Kopolymere bestehend aus 0,1 M LiClO4 in Wasser, das 0,1 M von Pyrrol-OH Monomer,
das in 3 Stellung funktionalisiert ist, und 25 μM von Pyrrol-ODN Monomer, das
in 3 Stellung funktionalisiert (CP und M5-Y) enthält. 4 Filme
eines Kopolymers PPy-OH/PPy-CP und 4 Filme eines Kopolymers PPy-OH/PPy-M5
wurden hergestellt. Die Länge
jeder Polymerkette wurde an jedem Spot variiert.
Die Hybridisierung wurde wie folgt
durchgeführt:
Inkubation
während
1 Stunde bei Umgebungstemperatur, gefolgt von der Addition der Hybridisierungslösung
[ODN-Bio]
1 = 1 μM
oder
[ODN-Bio]
2 = 0,1 μM
oder
[ODN-Bio]
3 = 1 nM
Marker Verfahren
Inkubation für 5 min bei Raumtemperatur
mit einem Tröpfchen
von 30 μL
einer Lösung
von Streptavidin Alkalische Phosphatase (PAL) (Konzentration von
PAL gleich 1 mg/mL), das ist 0,4 μL
von PAL und 30 μL von
TH1X, was 400 ng/Tröpfchen
auf dem Biochip ergibt (8 Stellen).
Abscheidungsverfahren
Die Positionierung einer Lösung von
BM purple AP Substrat auf dem Biochip, gefolgt von einer Inkubation
von 40 min bei Raumtemperatur ohne Lichtexposition.
Nach dem Inkubationsschritt werden
die Spots und der Biochip mit der Waschpufferlösung gewaschen (TR).
Impedanzmessungen
Die Impedanzmessungen wurden an Stellen
für jedes
Polymer auf dem Biochip realisiert (4 positive Spots (CP) und 4
Blindspots (M5) in LiClO4 0,1 M nach Abscheidung).
Die Impedanzmessungen wurden unter
den gleichen Bedingungen durchgeführt, wie in Beispiel 2 angezeigt.
In 7 wird
die Variation im Vergleich des Impedanzverhaltens der sogenannten
Positivkopolymere, bei denen eine Hybridisierung und Abscheidung
stattfand und das Verhalten von den negativkalibrierten Kopolymeren,
bei denen keine Hybridisierung statt fand, gezeigt. Vor der Hybridisierung
ist das elektrochemische Verhalten von beiden Kopolymeren identisch.
Deshalb beeinflusst nicht einmal die festgelegte Oligonukleotidsequenz
(CP oder M5) die Leitfähigkeit
der Polymermatrix.
Die Impedanzmessungen nach der Hybridisierung
und Abscheidung (8)
bestätigen,
dass die Bildung eines isolierenden Niederschlags auf den Polymerketten
den ionischen Transfer und den elektronischen Transfer an der Schnittstelle
Polymer/Lösung
als Film blockiert. Die Leitfähigkeit
der Polymerkette wird stark beeinflusst und das schon durch eine
sehr kleine Menge an Niederschlag, der mit einer kleinen Menge an
hybridisierten Zieloligonukleotiden korreliert werden kann. Diese
elektrochemische Technik ist perfekt an das ausgewählte System,
der Abscheidung eines isolierenden Substrats zur Detektion der Hybridisierung
von Oligonukleotiden angepasst. Für eine Kettenlänge von
ca. 120 nm lagert sich der gebildete Niederschlag beträchtlich
zwischen die Ketten der Polymermatrix und blockiert die Leitfähigkeit
partiell.
Die Änderungen der elektrischen
Leitfähigkeit
des Kopolymers sind wichtiger, wenn schwache Frequenzen zwischen
1 und 100 Hz verwendet werden (9).
Die Detektionsempfindlichkeit liegt
in der Größenordnung
von 1 pM, dies entspricht 108 Molekülen/mL (10).
Die Impedanzmessungen können in
dem Puffersubstrat durchgeführt
werden (12). Deshalb
ist es möglich,
die Entwicklung der Abscheidungsreaktion in Echtzeit mitzuverfolgen.
Die Detektion der Hybridisierung über kinetische Messungen der
Abscheidung ist schneller und verlässlicher als vergleichbare
Verfahren für
die Messung von Impedanzmodulen von kalibrierenden Kopolymeren und
positiven Kopolymeren.
Ebenso wurde eine Studie über die
Cyclische Voltamperometrie bei Kopolymeren, die in 3 Stellung funktionalisiert
sind, für
eine Konzentration von einem Ziel CP-Bio von 1 nM (11) durchgeführt. Die Intensität der gemessenen
Oxidationspeaks beim Ansprechverhalten eines CP Kopolymers ist 40%
schwächer
als die, die für
das Kopolymer M5 gemessen wurden. Dieser Verlust an Intensität ist direkt
mit einer Abnahme der Leitfähigkeit
der Polymerketten korreliert. Dies ist eine direkte Folge der Bildung
eines isolierenden Niederschlags auf der Oberfläche des Polymers. Mit dieser
Technik ist es deshalb auch möglich,
das Phänomen
der Hybridisierung zu detektieren und zu quantifizieren. Es versteht
sich, dass es die Technik auch ermöglicht, Assays mit Proteinen
oder Haptenen zu quantifizieren, falls spezifische Liganden zur
Verfügung
stehen. Jedoch nimmt die Empfindlichkeit leicht ab, verglichen zur
Impedanzspektroskopie. Die letztere ist deshalb bevorzugt, aufgrund
ihrer einfachen Handhabbarkeit und auch wegen der Möglichkeit
der Miniaturisierung der Messvorrichtung.