DE10312443A1

DE10312443A1 - Schalldämmende Komposit-Werkstoffe aus Metallocen-Copolymeren für die Verwendung in Fahrzeugbelägen

Info

Publication number: DE10312443A1
Application number: DE10312443A
Authority: DE
Inventors: Dennis C Young; Dwight D Hull; Steven E Bell; Jeffrey L Rice
Original assignee: Lear Corp
Current assignee: Lear Corp
Priority date: 2002-03-27
Filing date: 2003-03-20
Publication date: 2003-10-16
Also published as: GB2386902B; US20030187129A1; US6787593B2; GB0303796D0; GB2386902A

Abstract

In Automobilbelägen werden schalldämmende Komposit-Werkstoffe aus Metallocen-Copolymeren mit verbesserten Eigenschaften verwendet. Es werden flexible Komposit-Werkstoffe bereitgestellt, die gute Niedertemperatur-Eigenschaften mit einer verbesserten Dehnung und Schlagfestigkeit aufweisen.

Description

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf schalldämmende bzw. geräuschdämpfende Komposit- bzw. Verbundwerkstoffe aus Metallocen-Copolymeren für die Verwendung in Fahrzeugbelägen. Sie bezieht sich insbesondere auf schalldämmende Bahnen oder Teppichunterlagen für die Verwendung in Fahrzeugen.

Hintergrund der Erfindung

Schalldämmende Komposit- bzw. Verbundwerkstoffe aus gefüllten thermoplastischen Zusammensetzungen für die Verwendung in Automobil-Belägen sind allgemein bekannt. Die thermoplastischen Zusammensetzungen umfassen in der Regel ein Polymer, einen Weichmacher und einen Füllstoff. Es wurde bereits eine Reihe von Patenten erteilt für solche thermoplastischen Zusammensetzungen mit hohem Füllstoffgehalt, wie z. B. die US-Patente 4 191 798, 4 222 924, 4 263 196, 4 379 190, 4 403 007, 4 430 468, 4 434 258 und 4 438 228. Es wurden bereits verschiedene Systeme aus Polymeren, Weichmachern und Füllstoffen vorgeschlagen. So ist beispielsweise in den oben genannten Patenten die Verwendung von Ethylen-Interpolymeren, wie z. B. Ethylen/Vinylester-, Ethylen/ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren oder Ester von ungesättigten Säuren-Polymeren und dgl. beschrieben. Es wurden auch bereits Mischungen solcher Ethylen-Interpolymeren mit anderen Elastomeren und Polymeren vorgeschlagen.

Trotz der Vorschläge für viele verschiedene Zusammensetzungen auf Polymerbasis in schalldämmenden Komposit-Werkstoffen wird Ethylen/Vinylacetat (EVA) kommerziell am häufigsten verwendet. Es besteht jedoch eine Nachfrage nach verbesserten Materialien, die eine Reihe von ausgewogenen Eigenschaften aufweisen, z. B. in bezug auf Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit, Dehnung, Biegemodul und spezifisches Gewicht. Außerdem wurde eine Reihe von weiteren Forderungen von Automobil-Herstellern aufgestellt, wenn die schalldämmende Zusammensetzung oder der schalldämmende Komposit-Werkstoff in bestimmten Belägen, beispielsweise als Teppich-Unterlage, verwendet wird.

So müssen beispielsweise Automobil-Materialien oder -Teile bestimmten Anforderungen in bezug auf Beständigkeit gegen Kälte, gegen Schimmelbildung, gegen Verschleierung (Beschlagen) und Entflammbarkeit genügen.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft schalldämmende bzw. geräuschdämpfende Komposit- bzw. Verbundwerkstoffe für die Verwendung in Fahrzeugen, die hergestellt sind aus Zusammensetzungen, die ein Metallocen-Copolymer, einen Weichmacher und einen Füllstoff enthalten. Diese Komposit-Werkstoffe weisen, wie gefunden wurde, ausgewogene Eigenschaften auf, die bisher bei den kommerziellen Automobilbelägen für schalldämmende Komposit-Werkstoffe nicht erzielbar waren.

Insbesondere weisen die erfindungsgemäßen Metallocen-Copolymer-Komposit-Werkstoffe verbesserte Niedertemperatur-Eigenschaften auf, beispielsweise eine Flexibilität selbst bei Temperaturen von nur -30°C, ohne dass eine Rissbildung auftritt. Außerdem wurden Verbesserungen in bezug auf Dehnung und Schlagfestigkeit erzielt, die weit besser sind als bei den konventionellen EVA-Zusammensetzungen. Auch werden durch diese neuen Metallocen- Copolymer-Komposit-Werkstoffe andere Verarbeitungsprobleme, die normalerweise bei thermoplastischen Zusammensetzungen auf Basis von EVA auftreten, überwunden.

Der erfindungsgemäße schalldämmende bzw. geräuschdämpfende Komposit- Werkstoff basiert auf einem Metallocen-Copolymer von Ethylen und einem α- Comonomer mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, das beispielsweise ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon. Komposit-Werkstoffe, welche die gewünschten Eigenschaften aufweisen, werden erhalten durch Mischen des Metallocen-Copolymers in einer Menge von etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% mit einem Öl-Weichmacher in einer Menge von etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% und einem Füllstoff in einer Menge von etwa 60 bis etwa 85 Gew.-%. Diese Kombination von Komponenten ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung eines weit überlegenen schalldämmende bzw. geräuschdämpfende Komposit-Werkstoffs, der den Anforderungen an ausgewogene Eigenschaften in bezug auf Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit, Dehnung, Biegemodul und spezifisches Gewicht genügt. Diese Komposit-Werkstoffe genügen auch den Anforderungen in bezug auf Beständigkeit gegen Kälte, Schimmelbildung, Verschleierung (Beschlagen) und Entflammbarkeit.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Die erfindungsgemäßen Komposit-Zusammensetzungen mit hohem Füllstoff- Gehalt, welche die gewünschten schalldämmenden Eigenschaften aufweisen, bestehen im Wesentlichen aus einem Metallocen-Copolymer, einem geeigneten Weichmacher und einem teilchenförmigen anorganischen Füllstoff in Mengen, die ausreichen, um die ausgewogenen Eigenschaften zu erzielen. Das für die Verwendung geeignete Metallocen-Copolymer ist ein Copolymer von Ethylen und einem α-Comonomer mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen wie Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon. Die derzeit bevorzugten Metallocen-Copolymeren weisen breite Spezifikationen auf, wie z. B. eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von weniger als etwa 0,9 oder insbesondere von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³. Es wurde gefunden, dass selbst mit einem solchen Material mit einer breiten Spezifikation Wirtschaftlichkeit erzielt wird, ohne die ausgewogenen Eigenschaften zu opfern.

Obgleich sich die Metallocen-Copolymeren von Ethylen und Octen derzeit als bevorzugt erwiesen haben, können auch andere Comonomere, z. B. Buten oder Hexen, zusammen mit Ethylen verwendet werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Außerdem können die Metallocen-Copolymeren mit anderen (weiteren) Polyolefinen, beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen mit niedriger Dichte (LDPE), linearem Polyethylen mit niedriger Dichte (LLDPE), Polyethylen mit ultraniedriger Dichte (ULDPE) und anderen, in solchen Mengen gemischt werden, welche die wesentlichen Eigenschaften oder Vorteile der vorliegenden Erfindung im Wesentlichen nicht beeinflussen.

Der hier verwendete Ausdruck "Metallocen-Copolymer" ist für den Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt und bezieht sich auf solche Polymere, die aus Metallocen oder Einzelzentren-Katalysatoren hergestellt werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Metallocen-katalysierten Polymeren auf Ethylenbasis sind vorzugsweise Metallocen-Copolymere mit breiten Spezifikationen. Diese Materialien sind erhältlich von der Firma DOW Plastics oder von der Firma Exxon Chemical Company unter den Warenzeichen Engage® bzw. Exact®. Zu Spitzenqualitäten dieser Polymeren gehören beispielsweise solche, die unter den Bezeichnungen Engage 8500, Exact 3035, Exact 3027, Exact 4150 und Exact 4041 vertrieben werden. Engage 8500 ist ein Polyolefinelastomer aus einem Ethylen/Octen-Copolymer, das einen Schmelzindex von 4 bis 6 g/10 min gemäß ASTM D 1238 und eine Dichte von 0,8670 bis 0,8730 g/cm³ gemäß ASTM D 792 aufweist. Bei Exxon Exact 3035 und 3027 handelt es sich um Buten-Plastomere auf Ethylenbasis, die jeweils eine Dichte von 0,9 g/cm³ und einen Schmelzindex (Schmelzfluss) von 3,5 g/10 min nach den Exxon-Verfahren aufweisen. Exxon Exact 4041 ist ein Buten-Plastomer auf Ethylenbasis, das eine Dichte von 0,880 g/cm³ und einen Schmelzindex (Schmelzfluss) von 3,0 g/10 min nach den Exxon-Verfahren aufweist. Exxon Exact 4150-Plastomer ist ein Hexen-Plastomer auf Ethylenbasis, das eine Dichte von 0,895 g/cm³ und einen Schmelzindex (Schmelzfluss) von 3,5 g/10 min nach den Exxon-Verfahren aufweist. Das Metallocen-Verfahren und insbesondere die Katalysatoren und Katalysatorträger-Systeme sind Gegenstand von Patenten, wie z. B. der US-Patente 4 542 199, 5 189 192, 5 352 649 und 5 349 100. Es gibt eine beträchtliche Menge von Informationen in der Literatur, die diese Polymeren betreffen, die bereits entwickelt worden sind, und diesbezüglich wird hingewiesen beispielsweise auf die US-Patente 4 937 299, 5 272 236, 5 278 272, 5 665 800 und 5 783 638. Alle diese Patente, die sich auf Metallocen-Copolymere beziehen, und die oben genannten kommerziellen Informationen, die in bezug auf die verfügbaren Produkte zur Verfügung stehen, werden hiermit zum Offenbarungsinhalt dieser Anmeldung gemacht.

Ein Komposit-Werkstoff mit hohem Füllstoffgehalt wird hergestellt aus einer Extrusions-Formulierung mit einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen besteht aus etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% des Metallocen-Copolymers mit etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% Weichmacher und etwa 60 bis etwa 85 Gew.-% eines anorganischen teilchenförmigen Füllstoffs. Der hier verwendete Ausdruck "bestehend im Wesentlichen aus" bedeutet, dass die genannten Bestandteile wesentlich sind, dass aber auch andere Bestandteile verwendet werden können, vorausgesetzt, dass sie die wesentlichen Eigenschaften des Komposit- Werkstoffs nicht verändern. Innerhalb dieser Bereiche der Komponenten werden die erwünschten Vorteile in bezug auf Schlagfestigkeit; Zugfestigkeit, Dehnung, Biegemodul und spezifisches Gewicht erhalten. Außerdem wird eine verbesserte Beständigkeit gegen niedere Temperaturen erzielt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung wird ein Metallocen-Copolymer aus Ethylen und Octen mit breiten Spezifikations-Eigenschaften in bezug auf eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis etwa 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ verwendet. Bei der bevorzugten Ausführungsform werden insbesondere dann, wenn Mengen dieses Metallocen-Copolymers aus Ethylen und Octen von etwa 18 bis etwa 22 Gew.-% mit einem im Wesentlichen paraffinischen Öl-Weichmacher in einer Menge von etwa 3 bis etwa 5 Gew.-% und einem Calciumcarbonat-Füllstoff in einer Menge von etwa 78 bis etwa 82 Gew.-% kombiniert werden, verbesserte Eigenschaften erzielt.

Der in der Zusammensetzung verwendete Weichmacher ist vorzugsweise ein Kohlenwasserstofföl vom Paraffin- oder Naphthen-Typ und Mischungen davon. Das weichmachende Öl ermöglicht die Benetzung des hohen Füllstoffgehaltes in dem Metallocen-Copolymer und macht den Komposit-Werkstoff elastischer für eine bessere Verarbeitbarkeit und Verwendung. Obgleich Weichmacher innerhalb des allgemeinen Bereiches von etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% verwendet werden können, kann bei höheren Gehalten ein Ausbluten derselben aus dem Komposit-Werkstoff auftreten, was unerwünscht ist. Der derzeit bevorzugte Weichmacher ist im Wesentlichen ein paraffinisches Öl oder eine Mischung aus paraffinischen und naphthenischen Ölen mit einer geringeren Menge an Aromaten. Insbesondere ist ein Öl, wie z. B. Sunpar® 2280, bei dem es sich um eine Mischung von 71% paraffinischen, 25% naphthenischen und 4% aromatischen Ölen handelt, eines der derzeit bevorzugten Kohlenwasserstoff-Öle. Das Sunparöl ist erhältlich von der Firma Sunoco, Inc. Es können auch andere Öle, die variierende Mengen an paraffinischen und naphthenischen Ölen aufweisen, verwendet werden.

Ein anorganischer teilchenförmiger Füllstoff wird in dem Komposit-Werkstoff verwendet, um ihm Körper (Masse) zu verleihen, wodurch schalldämmnde Eigenschaften auf wirtschaftliche Weise erzielt werden können. Es muss jedoch ein Gleichgewicht zwischen der Menge an Füllstoff und der Menge an Metallocen-Copolymer vorhanden sein, um die Eigenschaften und Vorteile der Erfindung nicht zu opfern. Im allgemeinen beträgt das Gewichtsverhältnis von Metallocen-Copolymer zu Füllstoff etwa 1 : 4. Zweckmäßig können anorganische Füllstoffe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Calciumcarbonat, Bariumsulfat, hydratisiertem Aluminium und Mischungen davon, verwendet werden, wobei die durchschnittliche Teilchengröße in der Größenordnung von etwa 3 bis etwa 25 µm liegt. Calciumcarbonat ist derzeit bevorzugt mit einer durchschnittlichen Teilchengröße innerhalb des Bereiches von etwa 15 bis etwa 25 µm und es wurde gefunden, dass damit die erwünschte Wirtschaftlichkeit erzielt wird bei der Herstellung und Verwendung der erfindungsgemäßen Komposit-Werkstoffe.

Um die Compoundierung und Extrusion der Bestandteile zu erleichtern, werden auch andere Komponenten in geringeren Mengen in den Komposit-Zusammensetzungen verwendet, wie z. B. ein Wärmestabilisator, ein Feuchtigkeitsabsorbens und ein Verarbeitungshilfsmittel.

Die erfindungsgemäßen Komposit-Werkstoffe werden hergestellt durch Mischen der Komponenten und Extrudieren derselben zu Pellets, die dann verwendet werden können zur Herstellung entweder von Bahnen ohne Träger oder von Teilen oder Teppichunterlagen bzw. -rückseiten für die Verwendung in Automobilbelägen. Beispielsweise werden die Metallocen-Copolymeren mit dem Weichmacher und den Füllstoffen gemischt und dann zusammen mit andere Komponenten in geringeren Mengen in kontinuierliche Mischer eingeführt und dann in einen Extruder überführt, woran sich die Einführung in eine Pelletisier-Vorrichtung, in eine Wirbelschicht-Heizeinrichtung/Trockner, und danach in einen Kühler und Klassierer zur Erzielung der fertigen Pellets anschließen.

Die vorliegende Erfindung, seine Operationsparameter und verschiedene Modifikationen und Äquivalente davon ergeben sich ohne weiteres aus den nachfolgenden Beispielen.

Beispiele

Beispiel 1

Teppichunterlage

Eine schalldämmende Unterlage oder Bahn für einen Automobil-Teppich mit einem hohen Füllstoffgehalt wurde hergestellt aus Pellets mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung. Die Pellets wurden wie vorstehend beschrieben hergestellt durch kontinuierliches Vermischen und Extrudieren der Zusammensetzung bei etwa 219°C (425°F). Die Pellets wurden dann bei Temperaturen von etwa 193 bis 216°C (380-420°F) in einen Extruder eingeführt zur Bildung einer Bahn als Unterlage (Rückseite oder Träger) für einen Teppich.

Komponente	Gew.-%
Metallocen-Ethylen/Octen-Copolymer (breite Spezifikation von etwa 0,885 bis 0,9 g/cm³ und Fließgeschwindigkeit innerhalb eines Bereiches von etwa 1 bis 10 g/10 min)	17,78
paraffinisches Öl (Sunpar 2280®)	5
Zinkoxid	0,57
Wärmestabilisator	0,4
Verarbeitungshilfsmittel	0,2
Polyethylen-Polymer mit niedriger Dichte (LDPE)	2,05
Calciumcarbonat	74

Beispiel 2

Bahn ohne Träger

Eine schalldämmende Bahn ohne Träger wurde hergestellt aus Pellets, wie in Beispiel 1 beschrieben, und dann bei Temperaturen von etwa 193 bis 232°C (380-450°F) zu einer Bahn extrudiert.

Komponente	Gew.-%
Metallocen-Ethylen/Octen-Copolymer (breite Spezifikation von etwa 0,885 bis 0,9 g/cm³ und Fließgeschwindigkeit innerhalb des Bereiches von etwa 1 bis 10 g/10 min)	10,665
Polyethylen mit ultraniedriger Dichte (ULDPE)	10,665
paraffinisches Öl (Sunpar 2280®)	3,5
Zinkoxid	0,57
Wärmestabilisator	0,4
Verarbeitungshilfsmittel	0,2
Calciumcarbonat	74

Wenn die Zusammensetzung des Beispiels 1 als Teppichunterlage (Teppichrückseite) verwendet wird, können die Teppichoberflächen-Fasern Polyamide und/oder Polyester, in der Regel Nylon, umfassen, wie in dem US- Patent 6 241 168 weiter entwickelt, auf dessen Inhalt hier Bezug genommen wird.
Die Zusammensetzung des Beispiels 1 wurde wie vorstehend beschrieben zu Bahnproben geformt zur Herstellung von Testproben. In der nachstehenden Tabelle 1 wurden 3,18 mm (1/8 inch) Spritzguss-Proben einem ASTM-Test in bezug auf die Gardner-Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit, Dehnung, den Biegemodul und das spezifische Gewicht unterzogen. Tabelle 1
In der Tabelle 1 wurde das Metallocen-Copolymer-Kompositmaterial des Beispiels 1 verglichen mit einem EVA-Kompositmaterial, um die weit überlegenen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kompositmaterialien zu demonstrieren. Das EVA-Kompositmaterial ist ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Herstellungsprodukt auf der Basis von Ethylen/Vinylacetat (EVA) in einer Menge von etwa 18% und etwa 77% Füllstoff mit einem aromatischen Öl-Weichmacher. Die weit überlegenen Festigkeits-, Dehnungs- und Biegemodul-Eigenschaften des erfindungsgemäßen Metallocen-Copolymer-Kompositmaterials sind in der Tabelle 1 angegeben. So übersteigt beispielsweise die Gardner-Schlagfestigkeit des Metallocen-Copolymer-Kompositmaterials einen Wert von 18,1 Joule im Vergleich zu 8 Joule für das gängige EVA-Kompositmaterial. Eine dramatische Zunahme der Dehnung von > 800% wurde erzielt für das erfindungsgemäße Metallocen-Copolymer-Kompositmaterial im Vergleich zu 320% für das EVA-Kompositmaterial. Darüber hinaus betrug der Biegemodul des Metallocen- Copolymers 45 im Vergleich zu dem Biegemodul von 105 für das EVA- Kompositmaterial. Die Tabelle 1 zeigt somit eindeutig eine verbesserte Festigkeit, Dehnung und Flexibilität der erfindungsgemäßen Kompositmaterialien. Diese Eigenschaften machen es auch möglich, die erfindungsgemäße Komposit-Zusammensetzung leichter zu teilen, zu verarbeiten und zu formen ohne dass sie zerreißt. Es wurde auch gefunden, dass das Metallocen-Copolymer- Kompositmaterial leichter als Unterlage (Rückseite) für einen Teppich gebunden werden kann, wodurch es beispielsweise möglich ist, bei der Herstellung von schalldämmenden Produkten ein Bindungszwischengitter oder andere Bindungsstrukturen zu eliminieren.
Das Metallocen-Copolymer-Kompositmaterial des Beispiels 1 wurde auch mit dem EVA-Kompositmaterial verglichen durch Herstellung von fertigen Teppichproben mit einem Flächengewicht von etwa 1,51 bis etwa 5,04 kg/m² (0,3 - 1 Ib/ft²) und anschließendes Testen ihrer Kältebeständigkeit. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben. Tabelle 2
In der Tabelle 2 bezieht sich der erste Kältebeständigkeitstest mit der Bezeichnung "ORIG B 6MM" auf das Umbiegen der Teppichprobe um einen Dorn mit einem Durchmesser von 6 mm bei -30°C. Der zweite Kältebeständigkeitstest mit der Bezeichnung "H/A 6MM" bezieht sich auf die Wärmealterung der Probe für 24 h bei 90°C und das anschließende Umbiegen der Probe um einen Dorn mit einem Durchmesser von 6 mm bei -30°C. Bei der EVA-Kompositmaterial- Probe trat bei beiden Tests eine Rissbildung auf, während bei der Metallocen- Copolymer-Teppichrückseiten-Probe unter diesen Testbedingungen keine Rissbildung auftrat. Die Tabelle 2 zeigt daher die verbesserte Niedertemperatur-Flexibilität der erfindungsgemäßen Komposit-Bahnmaterialien im Vergleich zu den derzeit erhältlichen EVA-Kompositmaterialien.
Außerdem wurden Kältebiegungstests mit einer Bahnprobe wie in Beispiel 2 durchgeführt durch Umbiegen jeder Probe um verschieden große Dorne mit einem Durchmesser von 50 mm bis herunter zu 6 mm mit und ohne Wärmealterung, wie in der obigen Tabelle 2. Die Ergebnisse der ORIG B- und H/A-Tests sind in der Tabelle 3 angegeben, wobei bei dem EVA-Kompositmaterial in allen Fällen eine Rissbildung auftrat, während bei dem erfindungsgemäßen Metallocen-Copolymer-Kompositmaterial in keinem Fall eine Rissbildung auftrat. Dies zeigt in einem weiteren Versuch die verbesserten Tieftemperatur-Eigenschaften des erfindungsgemäßen Kompositmaterials. Tabelle 3
Die vorstehende Beschreibung der Erfindung und ihre verschiedenen Ausführungsformen stellt keineswegs eine Beschränkung der Erfindung dar und für den Fachmann auf diesem Gebiet sind verschiedene Modifikationen der Erfindung im Hinblick auf die vorstehende Beschreibung, mit denen die Vorteile und Ziele der Erfindung erreicht werden können, ohne weiteres ersichtlich.

Claims

1. Schalldämmender bzw. geräuschdämpfender Komposit-Werkstoff für die Verwendung in Fahrzeugen, hergestellt aus einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen besteht aus etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% eines Metallocen- Copolymers von Ethylen und mindestens einem a-Comonomer mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen,
etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% Weichmacher und
etwa 60 bis etwa 85 Gew.-% teilchenförmigem Füllstoff.

2. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Gewichtsverhältnis von Metallocen-Copolymer zu Füllstoff etwa 1 : 4 beträgt.

3. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer in einer Menge von etwa 18 bis etwa 22 Gew.-%, der Weichmacher in einer Menge von etwa 3 bis etwa 5 Gew.-% und der Füllstoff in einer Menge von etwa 78 bis etwa 82 Gew.-% vorliegen.

4. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer eine Dichte von weniger als etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

5. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

6. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das α-Comonomer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon.

7. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer ein Copolymer von Ethylen und Octen ist.

8. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer mit einem weiteren Polyolefin-Polymer gemischt ist.

9. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Polyolefin-Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen mit niedriger Dichte, linearem Polyethylen mit niedriger Dichte und Polyethylen mit ultraniedriger Dichte.

10. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 9, in dem das Polyolefin-Polymer Polyethylen mit ultraniedriger Dichte ist.

11. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem der Füllstoff ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Calciumcarbonat, Bariumsulfat, hydratisiertem Aluminium und Mischungen davon.

12. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 11, in dem die durchschnittliche Teilchengröße in der Größenordnung von etwa 3 bis etwa 25 µm liegt.

13. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem der Weichmacher ein Kohlenwasserstofföl ist.

14. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 13, in dem das Kohlenwasserstofföl ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus einem paraffinischen Öl und einem naphthenischen Öl und Mischungen davon.

15. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 1, in dem das Metallocen-Copolymer eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

16. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 15, in dem das α-Comonomer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon.

17. Schalldämmender bzw. geräuschdämpfender Komposit-Werkstoff für die Verwendung in Fahrzeugen, der hergestellt ist aus einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen besteht aus
etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% eines Metallocen-Copolymers von Ethylen und einem Comonomer, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon, wobei das Metallocen-Copolymer eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist,
etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% eines Öl-Weichmachers und
etwa 60 bis etwa 85 Gew.-% eines teilchenförmigen Calciumcarbonat- Füllstoffs.

18. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 17, in dem das Calciumcarbonat eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 3 bis etwa 25 µm aufweist.

19. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 17, in dem das Metallocen- Copolymer mit Polyethylen mit ultraniedriger Dichte gemischt ist.

20. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 17, in dem der Ölweichmacher im Wesentlichen ein paraffinisches Öl ist.

21. Schalldämmender bzw. geräuschdämpfender Komposit-Werkstoff, der als Unterlage bzw. Rückseite für einen Automobil-Teppich verwendet wird und hergestellt ist aus einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen besteht aus etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% eines Metallocen-Copolymers von Ethylen und mindestens einem α-Comonomer mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen,
etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% Weichmacher und
etwa 60 bis etwa 85 Gew.-% teilchenförmigem Füllstoff.

22. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Gewichtsverhältnis von Metallocen-Copolymer zu Füllstoff etwa 1 : 4 beträgt.

23. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen- Copolymer in einer Menge von etwa 18 bis etwa 22 Gew.-%, der Weichmacher in einer Menge von etwa 3 bis etwa 5 Gew.-% und der Füllstoff in einer Menge von etwa 78 bis etwa 82 Gew.-% vorliegen.

24. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen- Copolymer eine Dichte von weniger als etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

25. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen- Copolymer eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

26. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das α-Comonomer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon.

27. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen- Copolymer ein Copolymer von Ethylen und Octen ist.

28. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen- Copolymer mit einem anderen Polyolefin-Polymer gemischt ist.

29. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 28, in dem das Polyolefin-Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen mit niedriger Dichte, linearem Polyethylen mit niedriger Dichte und Polyethylen mit ultraniedriger Dichte.

30. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 29, in dem das Polyolefin-Polymer Polyethylen mit ultraniedriger Dichte ist.

31. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem der Füllstoff ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Calciumcarbonat, Bariumsulfat, hydratisiertem Aluminium und Mischungen davon.

32. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 31, in dem die durchschnittliche Teilchengröße in der Größenordnung von etwa 3 bis etwa 25 µm liegt.

33. Komposit-Werkstoffe nach Anspruch 21, in dem der Weichmacher ein Kohlenwasserstofföl ist.

34. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 33, in dem das Kohlenwasserstofföl ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht einem paraffinischen Öl und einem naphthenischen Öl und Mischungen davon.

35. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 21, in dem das Metallocen-Copolymer eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist.

36. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 35, in dem das α-Comonomer ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon.

37. Schalldämmender bzw. geräuschdämpfender Komposit-Werkstoff, der als Unterlage bzw. Rückseite für einen Automobilteppich verwendet wird und hergestellt ist aus einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen besteht aus etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% eines Metallocen-Copolymers von Ethylen und einem Comonomer, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Buten, Hexen und Octen und Mischungen davon, wobei das Metallocen-Copolymer eine Schmelzflussrate von etwa 1 bis 10 g/10 min nach ASTM D 1238 und eine Dichte von etwa 0,860 bis etwa 0,9 g/cm³ aufweist,
etwa 2 bis etwa 7 Gew.-% eines Ölweichmachers und
etwa 60 bis etwa 85 Gew.-% eines teilchenförmigen Calciumcarbonat- Füllstoffs.

38. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 37, in dem das Calciumcarbonat eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 3 bis etwa 25 µm hat.

39. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 37, in dem das Metallocen- Copolymer mit Polyethylen mit ultraniedriger Dichte gemischt ist.

40. Komposit-Werkstoff nach Anspruch 37, in dem der Ölweichmacher im Wesentlichen ein paraffinisches Öl ist.