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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überdecken, Abstützen und/oder
Abdichten eines durch einen Ventrikel-Septum-Defekt befallenen Gewebebereichs
in der Herzwand zwischen dem linken und dem rechten Ventrikel.
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Ein
Ventrikel-Septum-Defekt gehört
zu den akut lebensbedrohlichen Ereignissen für einen Menschen. Ein Loch
in der Herzwand zwischen dem linken und dem rechten Ventrikel aufgrund
dieses Defekts kann akut chirurgisch nicht behandelt werden, da
das Gewebe brüchig
ist und nicht zusammengenäht
werden kann.
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Man
hat deshalb versucht, die für
den Atrium-Septum-Defekt
entwickelten Vorrichtungen nothilfsmäßig anzuwenden, meistens jedoch
ohne Erfolg. Nur wenn der Defekt so gering ist, dass eine etwa zweiwöchige Erholungsphase
stattfinden kann, innerhalb welcher der Patient am Leben bleibt,
besteht eine Operationsmöglichkeit.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der der Zeitraum einer Erholungsphase überbrückt werden
kann, ohne dass während
dieser Zeit die Gefahr besteht, dass durch einen Blutübertritt
vom linken in den rechten Ventrikel der Kreislauf des Patienten
mit Todesfolge zusammenbricht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die eingangs erwähnte, erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass sie ein längliches Halte- und/oder Führungsteil
für wenigstens
einen weichen und/oder anschmiegsamen Membrankörper aufweist, der in Ausgangsstellung
langgezogen ist und eine gegenüber
seiner Länge
geringe seitliche Ausdehnung hat und entlang dem Führungsteil
an zwei beabstandeten Befestigungsstellen an diesem angeordnet und
fixiert ist, dass auf den Membrankörper in seiner langgezogenen
Position eine Rückstellkraft wirkt,
durch die er nach dem Lösen
an wenigstens einer Befestigungsstelle verkürzt und verbreitert ist und eine
flächige
Form zum Abdecken des Herzwanddefekts hat.
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Eine
derartige Vorrichtung kann operativ benachbart zu der Herzwand etwa
von der Herzspitze aus in das Innere des Herzens eingeführt werden, wobei
ein sehr kleiner Schnitt genügt,
da das Führungsteil
und der Membrankörper
eine geringe Breite haben. Nach dem Einführen kann dann eine Befestigungsstelle
für den
Membrankörper
so gelöst
werden, dass er sich aufgrund seiner Rückstellkraft verbreitert und
dadurch den Herzwanddefekt überdeckt und
einen Blutübertritt
verhindern kann. Somit ist es möglich,
mit einem kleinen operativen Eingriff am Herzen im Falle eines Ventrikel-Septum-Defekts genügend Erholungszeit
für das
geschädigte
Gewebe zu gewinnen. Dabei kann der Operateur den in seitlicher Ausdehnung
sehr kleinen Führungsteil
mit Membrankörper
durch einen kleinen Schnitt in das Innere des Herzens einführen und
dann von außerhalb des
Herzens die eine Befestigungsstelle des Membrankörpers so lockern, dass dieser sich
im Inneren des Herzens aufgrund der auf ihn wirkenden Rückstellkraft
ausdehnt und/oder entfaltet.
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Zweckmäßig ist
es dabei, wenn der Membrankörper
in seinem Randbereich eine elastische biegsame Verstärkung aufweist,
die in entspannter Lager einen schleifen- oder bogenförmigen Verlauf entlang
dem Rand der flächigen
Membrane hat und in Ausgangslage gegen eine Elastizitäts- und
Rückstellkraft
derart verformbar ist, dass zwei gegenüberliegende Seiten oder Ränder des
Membrankörpers verstärkende Bogenstücke der
Verstärkung
einander angenähert
und zumindest teilweise gestreckt oder begradigt sind, und/oder
dass der Membrankörper aus
elastischem Werkstoff besteht. Dabei kann die biegsame Verstärkung die
Form von wenigstens einem Draht haben.
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Durch
eine Zugkraft an dem verstärktem und/oder
elastischem Membrankörper
in Erstreckungsrichtung des Führungsteils
kann dieser also selbst schmal und lang geformt und dabei vorgespannt
werden, so dass die gesamte Vorrichtung durch einen sehr kleinen
Schnitt im Bereich der Herzspitze passt und eingeführt werden
kann. Wird dann die Zugkraft wieder aufgehoben, formt sich die elastische
Membrane wieder zu einem flächigen
Gebilde, wobei dies durch eine elastische Verstärkung unterstützt werden
kann, so dass ein entsprechend großer geschädigter Gewebebereich an der
Herzwand abgedeckt werden kann, so dass ein Blutübertritt verhindert wird. Ist
eine ausreichende Erholungszeit verstrichen, kann der Membrankörper wieder
langgezogen und die Vorrichtung aus dem Herzen entfernt werden.
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Die
biegsame Verstärkung
kann durch zwei Bogenstücke
gebildet sein, die von einer an einer ersten Befestigungsstelle
des Führungsteils
befindlichen gemeinsamen Halterung ausgehen und zu einer an dem
Führungselement
in dessen Längsrichtung
verstellbaren, die zweite Befestigungsstelle bildenden, gemeinsamen
Gegenführung
verlaufen, deren Abstand gegenüber
der ersten Befestigungsstelle entgegen der Elastizitäts- oder
Rückstellkraft
der Verstärkungen
und/oder der Membrane vergrößerbar und
in Gebrauchsstellung durch diese Rückstellkraft verringerbar ist.
Die Vorrichtung hat also an dem Führungsteil zwei beabstandete
Befestigungsstellen, deren Abstand verändert werden kann, wobei beim
größeren Abstand
der Membrankörper
gestreckt und schmal oder dünn
ist und so gut in das Herz eingeführt werden kann, wonach durch
Annäherung
der Befestigungsstellen aufgrund der Rückstellkraft die seitliche
Ausdehnung der Membrane zum Abdecken des geschädigten Gewebebereichs vergrößerbar ist.
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An
der verstellbaren Gegenführung
kann ein Zugelement angreifen und dieses Zugelement kann gleichzeitig
zur Fixierung der langgezogenen schmalen, unter einer Rückstellkraft
stehenden Form oder Ausgangsstellung des Membrankörpers dienen.
Dabei kann das Zugelement lösbar
an der verstellbaren Gegenführung
angreifen. Somit kann diese langgestreckte Form lösbar festgelegt
werden, denn nach dem Einführungen
des Membrankörpers
in das Herz braucht nur dieses Zugelement gelöst oder gelockert zu werden,
um die Rückstellkraft
wirksam werden zu lassen. Für
das Entfernen der Vorrichtung kann das Zugelement wieder angezogen
und dadurch der Membrankörper
wieder in seine schmale Form gebracht werden.
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Das
Führungsteil
kann ein Stift oder Stab oder Draht und die Gegenführung ein
diesen wenigstens teilweise umgreifender Ring oder Teilring sein. Dies
stellt eine besonders zweckmäßige und
einfache Form dar, die gleichzeitig eine sehr geringe Breite und
Dicke haben kann.
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Das
Zugelement kann ein U-förmig
verlaufender, zwei U-Schenkel
aufweisender und mit diesen festlegbarer Faden oder Draht sein,
der nahe dem oder an dem verstellbaren Gegenführungsteil durch eine mit diesem
gemeinsam verstellbare Öse, einen
Haken oder dergleichen verläuft.
Somit benötigt
dieses Zugelement an der Gegenführung
wenig Raum und erlaubt deren Verstellung entgegen der Rückstellkraft.
Soll das Zugelement entfernt werden, kann an nur einem U-Schenkel
gezogen werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung zur Verbesserung der Abstützung im
Inneren des Herzen kann vorsehen, dass das Führungsteil durch wenigstens
eine weitere parallele und/oder zumindest bereichsweise gekrümmte Aussteifung
oder eine Stange oder eine Leiste verstärkt ist, die in Gebrauchsstellung
auf der der Herzwand abgewandten Seite der Membrane verlaufen und
diese vorzugsweise hinter- oder untergreifen und abstützen. Dadurch
erhält
die Vorrichtung zwar in Richtung des Verlaufs der Herzwand eine
etwas größere Breite, aber
auch eine bessere Abstützung
der elastischen Membrane, so dass sie entsprechend gut an die Herzwand
angedrückt
werden kann.
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Dabei
können
die Aussteifungen, Stangen oder Leisten beidseits von dem Führungsteil 5 angeordnet
sein.
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Die
Aussteifung oder Aussteifungen können in
einer gegenüber
der Oberfläche
des Membrankörpers
versetzten Ebene derart angeordnet sein. Dadurch wird die Vorrichtung
biegesteifer.
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Eine
besonders zweckmäßige und
effektive Ausführungsform
der Vorrichtung kann darin bestehen, dass sie zwei Führungsteile
jeweils mit wenigstens einem Membrankörper aufweist, zwischen denen
in Gebrauchsstellung die Herzwand angeordnet ist, und dass diese
beiden Führungsteile
in Gebrauchsstellung außerhalb
des Herzens derart miteinander verbunden sind, dass sie und ihre
Membrankörper
zusammengedrückt
und dadurch von beiden Seiten an die Herzwand angedrückt sind.
Dadurch lässt
sich besonders gut erreichen, dass der defekte Teil der Herzwand
abgestützt
und abgedichtet ist und trotz der Schädigung dem Blutdruck unabhängig von
dessen Wirkrichtung standhalten kann. Darüber hinaus lässt sich
so die jeweilige Membran besser an die defekte Herzwand anlegen
und sogar andrücken,
als dies mit einer einzelnen Führung
mit Membrankörper
möglich
wäre.
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Die
beiden Führungsteile
können
pinzettenartig verbunden und in Ausgangslage einander angenähert und
zum Einführen
in die Gebrauchsstellung gegen eine Rückstellkraft aufspreizbar sein.
Somit werden sie aufgrund der Formgebung der Vorrichtung gewissermaßen automatisch
von beiden Seiten an die Herzwand angedrückt.
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Eine
besonders zweckmäßige Ausführungsform
einer Vorrichtung mit zwei Membrankörpern kann darin bestehen,
dass die beiden Führungsteile außerhalb
des von den Membrankörper
beaufschlagen Bereichs, in Gebrauchsstellung an dem außerhalb
des Herzens verbleibenden oder befindlichen Bereich, mittels einer
Verbindungsvorrichtung gelenkig verbunden und auf der den Membrankörpern abgewandten
Seite dieser Verbindungsvorrichtung aufspreizbar und dadurch die
Membrankörper
einander annäherbar
oder zusammendrückbar
sind. Die beiden Führungsteile
können
also in Gebrauchsstellung außerhalb
des Herzens so aneinander liegen, dass die über die Berührstelle hinausragenden Bereiche bei
einer Aufspreizbewegung bewirken, dass die im Herzen befindlichen
Bereiche der Führungsteile
einander angenähert
und dadurch mit ihren Membrankörper
an die Herzwand angedrückt
werden.
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Dabei
kann die Verbindungsvorrichtung ein Ring oder eine – zweckmäßigerweise
elastische – Manschette
sein.
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Dabei
kann an den über
die Verbindungsvorrichtung oder -stelle überstehenden Bereichen der Führungsteile
wenigstens ein Spreizelement zum Aufspreizen und Festlegen der Spreizung
anbringbar oder angebracht sein. Das Spreizelement kann zur Steigerung
der Spreizkraft und damit der an den Membrankörpern wirkenden Druckkraft
in Richtung zu der Verbindungsstelle verschiebbar sein. Somit kann
die Vorrichtung zunächst
relativ locker im Inneren des Herzens platziert und dann so mit
Hilfe der Spreizteile gespreizt werden, dass die Membrankörper von
beiden Seiten an die defekte Herzwand angedrückt werden.
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Es
sei noch erwähnt,
dass die beiden Führungsteile
außerhalb
des Herzens auch über
Kreuz verlaufen und durch einen Gelenkstift oder dergleichen verbunden
sein könnten,
so dass ein Zusammendrücken
der überstehenden
Enden auch die Membrankörper
einander annähert
und an die Herzwand angedrückt.
Dies bedeutet dann allerdings, dass die Führungsteile nicht einzeln in
das Herz einoperiert werden können,
wie dies bei der Anordnung mit Hilfe einer die beiden außen liegenden Bereiche
zusammenfassenden Manschette oder einem Ring, der nach dem Einführen der
Führungsteile angebracht
wird, möglich
ist, oder dass der Gelenkstift nach dem Einoperieren der Führungsteile
nachträglich
angebracht werden müsste.
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Vor
allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen
Merkmale und Maßnahmen
ergibt sich eine Vorrichtung, die einen vorübergehenden Verschluss der Öffnung zwischen
den beiden Ventrikeln im Falle eines Ventrikel-Spetum-Defekts erlaubt, so dass nach
einer ausreichenden Erholungszeit dieser Defekt dann operiert werden
kann.
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Nachstehend
sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in
zum Teil schematisierter Darstellung:
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1 einen
Schnitt durch ein menschliches Herz, bei welchem die Herzwand zwischen
dem linken und dem rechten Ventrikel einen Ventrikel-Spetum-Defekt
aufweist, der durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung von beiden Seiten
mit zwei Führungsteilen
und von diesen gehaltenen Membrankörpern abgedeckt ist,
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2 im
vergrößertem Maßstab eine
Seitenansicht eines Führungsteils
mit einem gegen eine Rückstellkraft
daran befestigten langgestreckten Membrankörper,
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3 eine
Draufsicht der Vorrichtung beziehungsweise des Führungsteils mit langgezogenem Membrankörper gemäß 2,
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4 eine
der 2 entsprechende Darstellung nach dem Lösen einer
Befestigungsstelle, die sich dadurch der zweiten Befestigungsstelle
annähert,
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5 eine
Draufsicht der Anordnung gemäß 4,
wobei sich der Membrankörper
aufgrund der Rückstellkraft
verkürzt
aber flächig
verbreitert hat, so dass er die zum Abdecken des Ventrikel-Septum-Defekts
vorgesehene Form hat,
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6 eine
Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform, bei welcher das
Führungsteil ein
einziger Stab oder Stift ist, sowie
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7 eine
der 5 entsprechende Ansicht und Darstellung des Ausführungsbeispiels
gemäß 6.
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Eine
im Ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Überdecken,
Abstützen
und/oder Abdichten eines durch einen Ventrikel-Septum-Defekt 2 befallenen
Gewebebereichs in der Herzwand 3 zwischen dem linken und
dem rechten Ventrikel des Herzens 4.
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Gemäß 1 sind
dabei zwei längliche
Halte- und/oder Führungsteile 5 jeweils
für wenigstens einen
weichen und anschmiegsamen Membrankörper 6 vorgesehen,
die anhand der 2 bis 7 noch deutlicher
dargestellt sind und im Folgenden erläutert werden.
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Vor
allem in den 2 und 3 erkennt man,
dass der Membrankörper 6 in
einer Ausgangsstellung langgezogen ist und eine gegenüber seiner Länge geringe
seitliche Ausdehnung hat und entlang dem ihn tragenden Führungsteil 5 an
zwei beabstandeten Befestigungsstellen 7 und 8 fixiert
ist, so dass der Membrankörper 6 also
an dem Führungsteil 5 angeordnet
und mit ihm verbunden ist. In dieser langgezogenen Position wirkt
auf den Membrankörper 6 eine
Rückstellkraft,
durch die er nach dem Lösen
an wenigstens einer Befestigungsstelle 8 gemäß 4 bis 7 verkürzt und
verbreitert ist, wobei man die Verbreiterung besonders gut in den 5 und 7 erkennt.
Der Membrankörper 6 erhält dadurch
eine flächige
Form zum Abdecken des Herzwanddefekts 2.
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Das
Lösen an
der Befestigungsstelle 8 bedeutet dabei nicht, dass der
Membrankörper 6 danach
nicht mehr mit dem Führungsteil 5 verbunden ist,
sondern beim Vergleich der 2 und 3 mit den 4 und 5 wird
ganz deutlich, dass die zweite Befestigungsstelle 8 als
solche in Funktion bleibt, in ihrem Abstand zu der ersten Befestigungsstelle 7 aber
verringert werden kann, was durch die Elastizitäts- oder Rückstellkräfte bewirkt werden kann, wenn
die Befestigungsstelle 8 in noch zu beschreibender Weise
für eine
entsprechende Verschiebebewegung freigegeben wird.
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Der
Membrankörper 6 hat
in seinem Randbereich, im Ausführungsbeispiel
seinen Rand bildend, eine elastische, biegsame Verstärkung 9,
im Ausführungsbeispiel
in Form von wenigstens einem Draht. Diese Verstärkung 9 hat in entspannter
Lage gemäß den 5 und 7 einen
schleifen- oder bogenförmigen
Verlauf entlang dem Rand der flächigen
Membrane 6 und ist gegen eine Elastizitäts- und Rückstellkraft derart verformbar,
indem sie langgezogen wird, dass zwei gegenüberliegende Seiten oder Ränder 10a und 10b des
Membrankörpers 6 und
damit die dort angeordneten Verstärkungen 9 einander angenähert und
zumindest teilweise gestreckt oder begradigt werden.
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Statt
dessen oder bevorzugt zusätzlich
kann der Membrankörper 6 selbst
aus elastischem Werkstoff bestehen, der erlaubt, dass die flächige Membrane
langgezogen wird und dadurch eine geringere Breite einnimmt.
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Die
biegsame, insbesondere drahtförmige Verstärkung 9 ist
im Ausführungsbeispiel
durch zwei an den Rändern 10a einerseits
und 10b andererseits verlaufende Bogenstücke gebildet,
die von einer an der ersten Befestigungsstelle 7 des Führungsteils 5 befindlichen,
gemeinsamen Halterung ausgehen und zu einer an dem Führungsteil 5 in
dessen Längsrichtung
verstellbaren, die zweite Befestigungsstelle 8 aufweisenden
oder bildenden gemeinsamen Gegenführung verlaufen, deren Abstand
gegenüber
der ersten Befestigungsstelle 7 entgegen der Elastizitäts- oder
Rückstellkraft
der Verstärkungen 9 und/oder
der Membrane 6 vergrößerbar und
in Gebrauchsstellung durch diese Rückstellkraft verkleinerbar
oder verringerbar ist.
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Durch
diese Maßnahme
kann also zunächst der
Membrankörper 6 in
eine langgestreckte Position gebracht werden, indem die ihn als
Befestigungsstelle 8 haltende Gegenführung in einem größeren Abstand
zu der Befestigungsstelle 7 gebracht wird, wodurch die
Membrane entgegen der Rückstellkraft langgezogen
und in einen schmalen Zustand versetzt wird. In dieser in 3 dargestellten
Position kann sie zweckmäßigerweise
durch einen Schnitt nahe der Herzspitze 11 in das Herz
eingeführt
und an die Herzwand 3 angelegt werden, wonach die Halterung
der Befestigungsstelle 8 gelöst und diese dadurch aufgrund
der Rückstellkraft
der Befestigungsstelle 7 angenähert wird, was zur Ausdehnung
des Membrankörpers 6 in
die in 5 und 7 dargestellte Lage automatisch
bewirkt.
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Für diese
Betätigung
kann an der verstellbaren Gegenführung
für die
Befestigungsstelle 8 ein Zugelement 12, insbesondere
lösbar,
angreifen und dieses Zugelement 12 kann auch zur Fixierung
der langgezogenen schmalen, unter einer Rückstellkraft stehenden Form
oder Ausgangsstellung des Membrankörpers 6 dienen. Somit
braucht nach dem Einführen
der Vorrichtung 1 in das Innere des Herzens nur dieses
Zugelement gelockert oder gelöst
zu werden, um im Inneren des Herzens die flächige Form des Membrankörpers 6 zum
Abdecken des Defekts 2 zu erhalten.
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In
den 6 und 7 ist ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt,
bei welcher das Führungsteil 5 ein
Stift oder Stab oder Draht und die Gegenführung ein diesen wenigstens
teilweise umgreifende Ring oder Teilring ist. Dies ergibt eine vor
allem in den seitlichen Abmessungen günstige Vorrichtung 1,
für die
ein entsprechend kleiner Schnitt nahe der Herzspitze 11 benötigt wird.
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In
den 2 bis 5 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei welchem das Führungsteil 5 durch
wenigstens eine, in diesem Falle zwei weitere parallele Aussteifungen 13,
die beidseitig von dem Führungsteil 5 angeordnet
sind, verstärkt
ist. Diese Aussteifungen 13 verlaufen auf der der Herzwand 3 in
Gebrauchsstellung abgewandten Seite der Membrane 6 und
hinter- oder untergreifen diese, so dass sie eine zusätzliche
Abstützung
vor allem beim Andrücken
der Membrane 6 an die Herzwand 3 bilden können.
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In
den 1, 2 und 4 erkennt
man dabei noch, dass die Aussteifungen 13 in einer gegenüber der
Oberfläche
des Membrankörpers 6 versetzten
Ebene angeordnet sind. Dadurch ergibt sich insgesamt eine besonders
steife Struktur, bestehend aus den Aussteifungen 13 und
dem Führungsteil 5.
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In
den 2 bis 7 erkennt man noch, dass das
Zugelement 12 ein etwa u-förmig verlaufender, zwei u-Schenkel
aufweisender und mit diesen zum Beispiel durch Verknüpfen festlegbarer
Faden oder Draht ist, der nahe dem oder an dem verstellbaren, die
Befestigungsstelle 8 bildenden Gegenführungsteil durch eine mit diesem
verstellbare Öse 14 verläuft. Durch
Zug an dem Zugelement 13 kann also die Öse 14 und damit das
die Befestigungsstelle 8 bildende verstellbare Gegenführungsteil
aus der in den 4 und 5 oder 6 und 7 dargestellten Lage
in die gespannte Position gebracht werden.
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Zusätzlich verläuft das
Zugelement an dem der festen Befestigungsstelle 7 abgewandten
Ende durch eine Öffnung 15 auf
die von der Herzwand 3 in Gebrauchsstellung abgewandte
Seite der Vorrichtung 1, so dass das Zugelement 13 zusätzlich geführt und
gehalten wird.
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Wie
bereits erwähnt,
weist die Vorrichtung 1 im Ausführungsbeispiel gemäß 1 zwei
Führungsteile 5 auf,
die jeweils wenigstens einen Membrankörper 6 in der vorbeschriebenen
Weise tragen und zwischen denen in Gebrauchsstellung die Herzwand 3 mit
dem Defekt 2 angeordnet ist.
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Gemäß 1 sind
diese beiden Führungsteile 5 in
Gebrauchsstellung außerhalb
des Herzens 4 derart miteinander verbunden, dass sie und
ihre Membrankörper 6 zusammengedrückt und
dadurch von beiden Seiten an die Herzwand 3 angedrückt sind,
so dass der Defekt 2 entsprechend gut abgestützt und
abgedichtet wird. Somit kann sich das Gewebe in dem Zwischenraum
ausreichend lange erholen, um dann nach dieser Erholungszeit die
Vorrichtung 1 entfernen und den Defekt operativ behandeln zu
können.
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Die
beiden Führungsteile 5 mit
den von Ihnen getragenen Membranen 6 können pinzettenartig verbunden
und in Ausgangslage einander angenähert und zum Einführen in
die Gebrauchslage gegen eine Rückstellkraft
aufspreizbar sein.
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Günstiger
ist es jedoch gemäß Ausführungsbeispiel
nach 1, wenn die beiden Führungsteile 5 außerhalb
des von den Membrankörpern 6 beaufschlagten
Bereichs, in Gebrauchsstellung an den außerhalb des Herzens 4 befindlichen
Bereich, mittels einer Verbindungsvorrichtung 16 gelenkig,
im Ausführungsbeispiel
mit Hilfe einer Manschette verbunden und auf der den Membrankörpern 6 abgewandten
Seite dieser Verbindungsvorrichtung 16 aufspreizbar und
dadurch die Membrankörper 6 einander
annäherbar
oder zusammendrückbar
sind. Anhand der 1 ist deutlich erkennbar, dass
bei einem Aufspreizen der beiden Enden 17 der Führungsteile 5 die
im Herzen befindlichen Bereiche dieser Führungsteile 5 zusammengedrückt und
dadurch die Membranen 6 an die Herzwand 3 angedrückt werden.
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Dabei
erkennt man im Ausführungsbeispiel an
den über
die Verbindungsvorrichtung 16 überstehenden Bereichen, also
den Enden 17, der Führungsteile 5 ein
Spreizelement 18 zum Aufspreizen und Festlegen der Spreizung.
Dabei kann dieses zur Steigerung der Spreizkraft und damit der an
dem Membrankörpern 6 wirkenden
Druckkraft in Richtung zu der Verbindungsstelle 16 verschiebbar
sein, so dass aufgrund des gleichbleibenden Abstandes der von den
Enden 17 in dem Spreizelement 18 durchsetzten
Lochungen diese Enden 17 weiter auseinandergedrückt und
dadurch die Druckkraft der beiden Membranen 6 gegen die
Herzwand 3 erhöht
werden.
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Die
Vorrichtung 1 dient zum Überdecken, Abstützen und/oder
Abdichten eines durch einen Ventrikel-Septum-Defekt 2 befallenen
Gewebebereichs in der Herzwand 3 zwischen dem linken und
dem rechten Ventrikel. Sie weist wenigstens ein, bevorzugt zwei
längliche
Halte- und/oder Führungsteile 5 für jeweils
zumindest einen weichen und anschmiegsamen Membrankörper 6 oder
eine vergleichbare Scheibe auf, wobei diese Scheibe oder dieser
Membrankörper 6 in
Ausgangsstellung aufgrund seiner Elastizität langgezogen ist und gegenüber seiner Länge eine
nur geringe seitliche Ausdehnung hat. Durch Lockern an einem Ende
dieser langgezogenen Anordnung kann dieser Membrankörper 6 aufgrund einer
Rückstellkraft
verbreitert werden, so dass er eine flächige Form zum Abdecken des
Herzwanddefekts 2 erhält.
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Es
sei noch erwähnt,
dass in den 2 bis 7 die die
Verbindungsvorrichtung 16 aufweisenden Bereiche oder Fortsetzungen 17 der
Führungsteile
(5) der besseren Übersicht
wegen nicht dargestellt beziehungsweise „abgebrochen" sind, sich also in
Wirklichkeit in Verlängerung
der Führungsteile
benachbart zu den Lochungen 15 erstrecken.
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Ferner
könnte
nur ein Führungsteil 5 mit Membrankörper 6 im
Herzen mit einem Gegenhalter zusammenwirken, der an der Stelle des
zweiten Führungsteils 5 angeordnet
und mit einer Fortsetzung 17 ausgestattet sein könnte, um
im Inneren des Herzens 4 den Membrankörper 6 – von außen betätigt und
gehalten – andrücken zu
können.