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HINTERGRUND
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Festkörperfreiformherstellung
(SFF, solid freeform fabrication) ist ein Prozess, wodurch dreidimensionale
Objekte, wie Z. B. Prototypenstücke,
Modelle, Arbeitswerkzeuge, Fertigungsstücke, Formen und andere Artikel,
hergestellt werden. Ein computergestützter Entwurf (CAD, computer
aided design) wird häufig
verwendet, um den Entwurfsprozess zu automatisieren. Unter Verwendung
eines geeigneten Computers kann eine Bedienperson einen dreidimensionalen
Artikel entwerfen und dieses Objekt dann durch das Verwenden eines positionierbaren
Ausstoßkopfes
erzeugen, der selektiv ein erwünschtes
Material ausgibt. Obwohl viele Verfahren entwickelt wurden, um SFF-Objekte
gemäß den oben
genannten Prinzipien herzustellen, werden tradionellerweise zwei
Verfahren zum Herstellen von SFF-Objekten bevorzugt: Pulver/Bindemittel-Wechselwirkung, um
ein Festkörperobjekt
zu erzeugen, und das Verwenden von gespritzten härtbaren Photopolymeren, um
ein Festkörperobjekt
zu erzeugen.
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Verfahren
zur Erzeugung einer Pulver/Bindemittel-Wechselwirkung umfassen die selektive
Aufbringung eines Bindemittels auf Pulverbestandteile. Nachdem sie
aufgebracht wurden, reagieren die Pulverbestandteile mit dem Bindemittel,
um ein Festkörperobjekt
zu erzeugen. Gespritztes-Photopolymer-Erzeugungsverfahren umfassen
die selektive Aufbringung von sowohl Bau- als auch Trägermaterial
aus einem Spender auf ein Substrat, wo die zwei Materialien sich
anschließend
verfestigen.
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Traditionelle
pulverbasierte Verfahren und Materialien verlangen, dass ein Kompromiss
zwischen Oberflächengüte und Biegefestigkeit
des resultierendes SFF-Objekt getroffen wird. Das heißt, traditionelle
pulverbasierte Verfahren und Materialien, die ein glattes dreidimensionales
Objekt erzeugen, weisen typischerweise eine geringe Biegefestigkeit
auf. Umgekehrt gilt, dass die resultierende Oberfläche rau
ist, wenn eine hohe Biegefestigkeit unter Verwendung traditioneller
pulverbasierter Verfahren und Materialien angestrebt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
Verfahren zum Erzeugen eines dreidimensionalen Festkörperfreiformherstellungsobjekts,
das ein Verteilen eines reaktionsfähigen Pulvers auf einem Substrat,
ein selektives Abgeben eines Kernbindemittels in das reaktionsfähige Pulver
zum Bilden eines Kernmaterials und ein selektives Abgeben eines
Mantelbindemittels in das reaktionsfähige Pulver zum Bilden eines
Mantels auf dem Kernmaterial umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
beiliegenden Zeichnungen stellen verschiedene Ausführungsbeispiele
des vorliegenden Systems und Verfahrens dar und sind ein Teil der
Spezifikation. Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele
des vorliegenden Systems und Verfahrens und schränken den Schutzbereich derselben
nicht ein.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Festkörperfreiformherstellungssystems,
das verwendet werden kann, um bespielhafte Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Systems und Verfahrens zu implementieren.
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2 ist
eine Querschnittsansicht eines Festkörperfreiformherstellungssystems,
das verwendet werden kann, um beispielhafte Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Systems und Verfahrens zu implementieren.
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3 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Durchführen des vorliegenden Verfahrens
unter Verwendung eines einteiligen reaktionsfähigen Materials gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellt.
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4A ist
eine Querschnittsansicht, die ein Pulver darstellt, das durch das
vorliegende Verfahren gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
verwendet werden kann.
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4B ist
eine Querschnittsansicht, die die Aufbringung eines Kern- und eines
Mantelmaterials in das Pulvermaterial gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel
zeigt.
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4C ist eine Querschnittsansicht, die eine
Anwendung von ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) auf ein Kern/Mantel-Objekt
gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
darstellt.
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4D ist eine Querschnittsansicht, die ein
Objekt darstellt, das durch das vorliegende Verfahren gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
gebildet ist, wobei das ungebundene Pulver entfernt ist.
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In
allen Zeichnungen bezeichnen identische Bezugszeichen ähnliche,
aber nicht notwendigerweise identische Elemente.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Hierin
werden ein Verfahren und ein Gerät
zum Durchführen
einer Kern/Mantel-Festkörperfreiformherstellung
beschrieben. Insbesondere kann ein dreidimensionales Objekt, das
sowohl eine hohe Biegefestigkeit als auch eine glatte Oberflächengüte aufweist,
durch ein Entkoppeln der Festigkeits- und Glättefunktion in einer Kern/Mantel-Struktur
gebildet werden. Genauer gesagt kann eine Kernregion eines gebildeten
Objekts aus einem polymerisierbaren Acrylat gebildet werden, das
dem dreidimensionalen Objekt Biegefestigkeit verleiht. Ferner kann
eine wasserbasierte Mantelregion auf der Kernregion gebildet werden,
um die Oberflächengüte des resultierenden
dreidimensionalen Objekts zu verbessern. Weitere Details der vorliegenden
Kern/Mantel-Drucktechnik
sowie ein Druckgerät
und beispielhafte Kern/Mantel-Formulierungen werden nachstehend detaillierter
geliefert.
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Gemäß der Verwendung
in dieser Beschreibung und den angehängten Ansprüchen ist der Begriff „Bindemittel" im weitesten Sinne
als jegliches Material zu verstehen, das verwendet wird, um getrennte
Partikel miteinander zu verbinden oder eine Haftung an einer Oberfläche. zu
ermöglichen.
Darüber
hinaus ist unter dem Begriff „Substrat" jegliche(s) Aufbauplattform,
entfernbare Material oder zuvor aufgebrachte reaktionsfähige oder
Pulver-Material zu verstehen. Eine „Aufbauplattform" ist typischerweise
das starre Substrat, das verwendet wird, um ein aufgebrachtes Material
aus einem SFF-Gerät
(SFF, solid freeform fabrication) zu tragen. Desgleichen soll sich
der Begriff „aushärten" auf den Prozess
eines Verfestigens eines Materials, um ein dreidimensionales Festkörperobjekt
zu bilden, beziehen.
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In
der folgenden Beschreibung sind zu Erläuterungszwecken zahlreiche
spezifische Details aufgeführt,
um ein tiefgehendes Verständnis
des vorliegenden Systems und Verfahrens zum Durchführen einer Kern/Mantel-Festkörper freiformherstellung
zu vermitteln. Für
einen Fachmann auf dem Gebiet wird jedoch ersichtlich sein, dass
das vorliegende Verfahren ohne diese spezifischen Details praktisch
angewandt werden kann. Eine Bezugnahme in der Beschreibung auf „ein Ausführungsbeispiel" bedeutet, dass ein
bestimmtes Merkmal, eine bestimmte Struktur oder eine bestimmte
Charakteristik, das bzw. die in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel
beschrieben ist, in zumindest einem Ausführungsbeispiel enthalten ist.
Der Ausdruck „bei einem
Ausführungsbeispiel" an verschiedenen
Stellen in der Spezifikation ist nicht notwendigerweise immer auf
dasselbe Ausführungsbeispiel
bezogen.
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Beispielhafte Struktur
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Die 1 stellt
ein Festkörperfreiformherstellungssystem
(100) dar, das das vorliegende Verfahren eines Spritzens
von reaktionsfähigen
Materialien für
eine pulverbasierte SFF beinhalten kann. Wie in der 1 gezeigt,
kann ein Festkörperfreiformherstellungssystem
einen Herstellungsbehälter
(110), eine bewegbare Bühne
(120) und ein Anzeigefeld (130) umfassen, die
eine Anzahl von Steuerungen und Anzeigen umfasst.
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Der
Herstellungsbehälter
(110), der in der 1 gezeigt
ist, kann konfiguriert sein, um den Aufbau eines erwünschten
dreidimensionalen Objekts an einem Substrat aufzunehmen und zu ermöglichen.
Das Aufbauen des erwünschten
dreidimensionalen Objekts kann das Verteilen eines Pulvers und das
selektive Abgeben einer Anzahl von Bindemitteln benötigen. Während das
Festkörperfreiformherstellungssystem
(100) in der 1 als ein einzelnes, alleinstehendes,
in sich abgeschlossenes Freiformherstellungssystem gezeigt ist, können das
vorliegende Kern/Mantel-SFF-System und -verfahren in ein jegliches
Freiformherstellungssystem integriert sein, das pulverbasierte Verfahren
nutzt, ungeachtet der Struktur oder Konfiguration des Freiformherstellungssystems.
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Die
bewegbare Bühne
(120) des in der 1 gezeigten
Festkörperfreiformherstellungssystems
(100) ist ein bewegbarer Materialspender, der eine beliebige
Anzahl von Tintenstrahlmaterialspendern umfassen kann, die konfiguriert
sind, um ein flüssiges
Bindemittelmaterial abzugeben. Die bewegbare Bühne (120) kann durch
eine Rechenvorrichtung (100) gesteuert werden und kann
durch z. B. ein Wellensystem, ein Riemensystem, ein Kettensystem
etc. steuerbar bewegt werden. Während
die bewegbare Bühne
(120) arbeitet, kann das Anzeigefeld(130) einen
Benutzer über
Arbeitsbedingungen informieren als auch den Benutzer mit einer Benutzerschnittstelle
ausstatten. Während
ein erwünschtes
dreidimensionales Objekt geformt wird, kann eine Rechenvorrichtung
die bewegbare Bühne
(120) steuerbar positionieren und einen oder mehrere der
Spender anweisen, Flüssigbindemittelmaterial
bei vorbestimmten Orten in dem Herstellungsbehälter (110) steuerbar
abzugeben, wodurch ein erwünschtes
dreidimensionales Objekt geformt wird. Die Tintenstrahlmaterialspender, die
durch das Festkörperfreiformherstellungssystem
(100) verwendet werden, können eine beliebige Art von Tintenstrahlspender
sein, der konfiguriert ist, um das vorliegende Verfahren durchzuführen, einschließlich, aber
in keiner Weise beschränkt
auf thermisch betätigte
Tintenstrahlspender, mechanisch betätigte Tintenstrahlspender,
elektrostatisch betätigte
Tintenstrahlspender, magnetisch betätigte Spender, piezoelektrische betätigte Spender,
kontinuierliche Tintenstrahlspender etc. Außerdem kann der Tintenstrahldruckkopfspender erwärmt werden,
um ein Abgeben von viskosen chemischen Zusammensetzungen zu unterstützen. Zum
Beispiel kann der Tintenstrahldruckkopfspender bis auf ungefähr 200°C erwärmt werden,
und vorzugsweise in dem Bereich von 70 bis 120°C. Eine anschaulichere Querschnittsansicht
des SFF-Geräts
von der 1 ist in der 2 dargestellt.
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Wie
in der 2 gezeigt, kann die Rechenvorrichtung (140)
kommunikativ mit einem Servomechanismus (200) gekoppelt
sein. Die Rechenvorrichtung (140) kann konfiguriert sein,
um Befehle an den Servomechanismus (200) zu kommunizieren,
die bewirken, dass derselbe die bewegbare Bühne (120) selektiv
positioniert. Ein Kernmaterialspender (210) und ein Mantelmaterialspender
(215) können
mit der bewegbaren Bühne (120)
und mit einer Anzahl von Materialreservoirs (nicht gezeigt) gekoppelt
sein. Sobald durch den Servomechanismus (200) angemessen
positioniert, kann der Kernmaterialspender (210) ein Kernbindemittel
(220) ausstoßen,
das durch ein Kernbindemittelmaterialreservoir (nicht gezeigt) geliefert
wird. Gleichartig dazu, wenn durch den Servomechanismus (200)
angemessen positioniert, kann der Mantelmaterialspender (215)
selektiv Mantelbindemittel (225), das durch ein Mantelbindemittelmaterialreservoir
(nicht gezeigt) geliefert wird, in eine Pulverkomponente (240)
ausstoßen.
Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
weisen sowohl das Kernbindemittel (220) als auch das Mantelbindemittel
(225) eine „spritzbare" Viskosität (< 70 cps) bei einer
Arbeitstemperatur unter annäherungsweise
200°C auf,
um ein selektives Abgeben aus einer jeglichen Anzahl von Tintenstrahlmaterialspendern
zu ermöglichen.
Darüber
hinaus, gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel,
sind das Kernbindemittel (220) und das Mantelbindemittel
(225) ausgewählt,
um eine recht schnelle Reaktionsgeschwindigkeit aufzuweisen (gelieren
innerhalb von Sekunden/Minuten), wenn dieselben aktiviert oder gemischt
werden. Beispielhafte Reaktionschemien werden unten detaillierter
beschrieben.
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Die 2 stellt
außerdem
die Komponenten des vorliegenden Systems dar, die dazu verwendet
werden können,
um das Kernbindemittel (220) und das Mantelbindemittel
(225) aufzunehmen, um bei der Bildung eines erwünschten
dreidimensionalen Objektes zu helfen. Wie in der 2 gezeigt
ist, kann der Herstellungsbehälter
(110) des Festkörperfreiformherstellungssystems
(100) ein Substrat (260) umfas sen, das eine Pulverkomponente
(240) aufweist, die auf demselben angeordnet ist. Die Pulverkomponente
(240) kann aus einem Pulverreservoir (nicht gezeigt) in
großen
Mengen auf das Substrat (260) abgegeben werden und durch
das Verwenden einer mechanischen Rolle (230) zu einer erwünschten
Dicke planarisiert werden. Ein Steuern der mechanischen Rolle (230)
kann durch den Servomechanismus (200) durchgeführt werden,
um die Pulverkomponente (240) auf dem Substrat (260)
steuerbar aufzubringen und zu planarisieren. Die Pulverkomponente (240),
die auf das Substrat (260) abgegeben ist, kann umfassen,
aber ist in keiner Weise beschränkt
auf Calciumphosphat, Calciumsulfat, Frühhochfestzement, einen Polymerisationsinitiator
oder eine beliebige andere Pulverkomponente, die konfiguriert ist,
um mit zumindest einem des Mantelbindemittels (225) oder
dem Kernbindemittel (220) zu reagieren.
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Sobald
das reaktionsfähige
Bindemittel (220) in die Schicht der Pulverkomponente (240)
abgegeben ist, existiert auf dem Substrat (260) ein Kernmaterial
(250) oder ein Mantelmaterial (255), das ein erwünschtes dreidimensionales
Objekt definiert. Eine Anzahl von beispielhaften Zusammensetzungen
der oben erwähnten Bindemittel
und Pulver wird unten, gefolgt von einer Beschreibung eines beispielhaften
Systems und Verfahrens zum Verwenden des Festkörperfreiformherstellungssystems
(100) mit Bezug auf 3 bis 4D angegeben.
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Beispielhafte Zusammensetzung
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Wie
vorausgehend angemerkt, umfasst das vorliegende beispielhafte System
und Verfahren zum Erzeugen eines pulverbasierten dreidimensionalen
Objekts, das sowohl eine Biegefestigkeit als auch eine glatte Oberflächengüte aufweist,
eine Anzahl von reaktionsfähigen
Komponenten. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
umfasst das vorliegende beispielhafte System zumindest eine Pulverkomponente
(240), ein Kernbindemittel (220) und ein Mantelbindemittel
(225). Jede der oben erwähnten Komponenten wird hierin
im Detail beschrieben.
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Wie
vorausgehend angemerkt, ist das Substrat (260) des Herstellungsbehälters (110)
mit einer Schicht der Pulverkomponente (240) beschichten,
die konfiguriert ist, um ein Mantelbindemittel (225) und
ein Kernbindemittel (220) aufzunehmen und mit denselben
zu reagieren. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann die Pulverkomponente (240) Folgendes umfassen, aber
ist in keiner Weise beschränkt
auf Frühhochfestzementpartikel,
einen Polymerisationsinitiator, Reaktionsbeschleuniger/-verzögerer, pH-Modifikationsmittel
und/oder Verfestigungsmittel.
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Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
sind die Frühhochfestzementpartikel,
die in dem vorliegenden beispielhaften Ausführungsbeispiel beinhaltet sind,
ausgewählt,
um auf feststehende Weise mit dem erwünschten Mantelbindemittel (225)
und dem Kernbindemittel (220) zu reagieren. Abhängig von
den ausgewählten
Bindemitteln kann der zementbildende Basispartikel Folgendes umfassen,
aber ist in keiner Weise beschränkt
auf Calciumphosphat-basierte Partikel, Calciumsulfat-basierte Partikel
oder andere Frühhochfestzement-basierte
Partikel.
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Ein
Polymerisationsinitiator in der Form einer Radikalquelle oder eines
Radikalbildners kann ebenfalls in der vorliegenden Pulverkomponente
(240) umfasst sein, um die Reaktion zwischen der Pulverkomponente und
einem Bindemittel zu erleichtern. Die Radikalquelle kann chemisch
oder durch Licht aktiviert werden und kann Folgendes umfassen, aber
ist in keiner Weise beschränkt
auf Peroxid plus einem Amin, Benzophenon oder UV-/Blaulichtinitiator.
Ferner kann ein Polymerisationsinitiator, der bei Raumtemperatur
aktiviert wird, ebenfalls in dem vorliegenden beispielhaften System
beinhaltet sein.
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Darüber hinaus
können
Reaktionsbeschleuniger/-verzögerer
in der vorliegenden Pulverkomponente (240) umfasst sein.
Diese Reaktionsbeschleuniger/-verzögerer können Folgendes umfassen, aber
sind in keiner Weise beschränkt
auf pH-Modifikationsmittel,
die den pH-Wert des Systems erhöhen
oder verringern, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit und Aushärtungszeit
des resultierenden dreidimensionalen Objekts beeinflusst wird. Insbesondere
der Einschluss von Zitronensäure
in die vorliegende Pulverkomponente (240) kann einen Mechanismus
zur Härtung
durch Ausfällung
beschleunigen. Die pH-Modifikationsmittel, die in der vorliegenden
zementbildenden Partikulärmischung
(240) umfasst sind, können
umfassen, aber sind in keiner Weise beschränkt auf einen oder mehrere
der Folgenden: Weinsäure,
Zitronensäure,
Glutaminsäure,
Diglykolsäure,
DL-Asparaginsäure,
Iminodiessigsäure,
Itaconsäure
und NH4H2PO4.
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Verfestigungsmittel,
wie z. B. Nanozusammensetzungen, können ebenfalls in der vorliegenden
Pulverkomponente (240) umfasst sein. Die Nanozusammensetzungen
können
umfassen, aber sind in keiner Weise beschränkt auf einen oder mehrere
der Folgenden: PEO/Ton-Nanozusammensetzungen, Hydroxyapatit-Nanozusammensetzungen,
geschichtete Doppelhydroxid-Nanozusammensetzungen
(LDH-Nanozusammensetzungen; LDH, layered double hydroxide) und organophile
Nanozusammensetzungen. Typische Nanozusammensetzungen wirken nicht
nur als Verstärkungsagenzien,
sie können
auch als Feuchtigkeitsreservoirs in dem erwünschten dreidimensionalen Objekt
wirken, um eine strukturelle Stütze
hinzuzufügen,
und einen Feuchtigkeitsverlust zu verhindern, der zu einer Austrocknung
oder Rissbildung des erzeugten dreidimensionalen Objekts führen kann.
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Eine
zweite Komponente des vorliegenden beispielhaften Systems ist ein
Kernbindemittel (220). Gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel
umfasst das Kernbindemittel ein polymerisierbares/vernetzbares Fluid,
das konfiguriert ist, um mit der Pulverkomponente (240)
zu reagieren, um eine hohe Biegefestigkeit des resultierenden dreidimensionalen
Objekts zu liefern. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel umfasst
das polymerisierbare/vernetzbare Fluid ein Acrylat, das konfiguriert
ist, um mit einem Frühhochfestzement,
wie z. B. Calciumphosphat oder Calciumsulfat, zu reagieren. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
diffundiert und bindet das polymerisierbare/vernetzbare Fluid schnell
mit der Pulverkomponente (240). Während einem Erzeugen eines
resultierenden Objekts mit einer hohen Biegefestigkeit führt das
Kernbindemittel (220) außerdem zu einer im Wesentlichen
rauen Oberflächengüte.
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Folglich
ist eine dritte Komponente des vorliegenden beispielhaften Systems
ein Mantelbindemittel (255), das konfiguriert ist, um eine
glatte Oberflächengüte für das resultierende
dreidimensionale Objekt zu liefern. Gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann das Mantelbindemittel (255) ein wässriges Fluid sein, das konfiguriert
ist, um eine glatte Oberflächengüte zu liefern.
Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
umfasst das Mantelbindemittel (255) eine Phosphorsäure.
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Ferner
kann das Kernbindemittel (220) und/oder das Mantelbindemittel
(255) ebenfalls umfassen, aber ist in keiner Weise beschränkt auf
pH-Modifikationsmittel und einen oder mehrere der Folgenden: Farbstoff,
Pigmentfarbmittel, Benetzungsagenzien, viskositätsmodifizierende Agenzien,
oberflächenaktive
Mittel, UV-Radikalbildner und Coinitiatoren.
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Potentia-Hydrogenüsp-Modifikationsmittel
(pH-Modifikationsmittel) können
zu den Bindemitteln (220, 225) hinzugefügt werden,
um den pH-Wert des Systems zu erhöhen, was nachfolgend die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöht
und die Härtungszeit
des resultierenden dreidimensionalen Objekts verringert. Die pH-Modifikationsmittel,
die in den vorliegenden Bindemitteln umfasst sind, können Folgendes
umfassen, aber sind in keiner Weise beschränkt auf Phytinsäure, Itaconsäure, Diglykolsäure, Mineralsäure (Phosphorsäure) etc.
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Zusätzlich können Farbstofffarbmittel
und Pigmentfarbmittel zu dem Bindemittel (220, 225)
hinzugefügt
sein, um ein dreidimensionales Objekt in einer oder mehreren Farben
zu erzeugen. Die Farbstofffarbmittel und Pigmentfarbmittel können eine
einzige Farbe besitzen, die gleichmäßig in den Bindemitteln (220, 225)
verteilt ist, oder sie können
mehrere Farben besitzen, die in getrennten Materialreservoirs (nicht
gezeigt) untergebracht sind.
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Benetzungsagenzien
können
ebenfalls in den oben erwähnten
Bindemitteln umfasst sein, um ein Benetzen der vorliegenden Pulverkomponente
(240) zu ermöglichen,
als auch eine Anzahl von Komponenten in der Pulverkomponente in
eine Lösung
zu bringen, um eine Reaktion zu ermöglichen. Benetzungsagenzien,
die in den vorliegenden Bindemittelformulierungen umfasst sein können, umfassen,
aber sind in keiner Weise beschränkt
auf Wasser. Wasser kann aufgrund seiner geringen Kosten und seiner
Effizienz bei einem Benetzen von zementbildenden Pulvern verwendet
werden.
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Ferner
können
die oben dargestellten Bindemittel (220, 225)
auch aus einem Tintenstrahlspender gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel
spritzbar sein. Folglich kann das vorliegende Kern- und Mantelbindemittel
(225, 220) oberflächenaktive Mittel und Viskositätsmodifikationsmittel
umfassen, um eine Spritzbarkeit zu verbessern, einschließlich, aber
in keiner Weise beschränkt,
auf Surfynol 465.
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UV-Radikalbildner
und Coinitiatoren können
ebenfalls zu den Bindemitteln (220, 225) hinzugefügt sein.
Die UV-Radikalbildner
und Coinitiatoren können
zu den Bindemitteln (220, 225) hinzugefügt sein,
um den Mechanismus, der die Polymerisation reguliert, zu erleichtern.
Die Radikalbildner können
entweder chemisch oder durch Licht aktiviert werden und können umfassen,
aber sind in keiner Weise beschränkt
auf Peroxid plus einem Amin, Benzophenon oder UV-/Blaulichtinitiator.
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Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
können
die oben erwähnten
Komponenten gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
als ein System kombiniert sein, das eine Pulverkomponente (240),
die Calciumsulfat und einen Polymerisationsinitiator aufweist, ein
Kernbindemittel (220), das ein Acrylat umfasst, und ein
Mantelbindemittel (225), das eine Phosphorsäure umfasst,
aufweist. Gemäß einem
zweiten beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann die Pulverkomponente (240) ein Calciumsulfat und einen
Polymerisationsinitiator umfassen, das Kernbindemittel (220)
kann ein Acrylat umfassen und das Mantelbindemittel kann ein wässriges Fluid
umfassen. Eine beispielhafte getestete Formulierung für jede Komponente
des vorliegenden Systems und Verfahrens für SFF ist unten als ein Beispiel
bereitgestellt.
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Beispielhafte Implementierung
und Funktionsweise
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Die 3 ist
ein Flussdiagramm, das ein beispielhaftes Verfahren zum Betreiben
des in der 2 dargestellten Festkörperfreiformherstellungssystems
(100; 2) darstellt, wobei dasselbe
eine Kern/Mantel-Struktur gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
beinhaltet. Lediglich zum Zwecke einer leichten Erklärung wird
das vorliegende System und Verfahren innerhalb des Kontexts eines
Beinhaltens einer Anzahl von Bindemitteln, einschließlich eines
UV-härtbaren
Initiators, beschrieben. Die Bindemittel können in eine Pulverkomponente
(240) gespritzt werden und nachfolgend aufgrund der Anwendung
von UV-Strahlung ausgehärtet
werden. Wie in der 3 dargestellt, kann das vorliegende
Verfahren durch zuerst ein Auffüllen
einer Anzahl von Materialspenderreservoirs mit einem Kernbindemittel
beginnen (Schritt 300). Sobald die erwünschten Materialreservoirs
mit dem erwünschten
Kernbindemittel gefüllt
sind (Schritt 300), wird eine Anzahl von anderen Materialreservoirs
mit einem Mantelbindemittel gefüllt
(Schritt 310). Wenn alle der erwünschten Reservoirs gefüllt sind
und dazu bereit sind, die Fluide auf eine Pulverbasis zu spritzen,
werden die Pulverkomponenten des vorliegenden beispielhaften Systems
und Verfahrens in die Füll-
und Zuführbehälter des
SFF-Systems platziert (Schritt 320). Eine dreidimensionale
Kern/Mantel-Datei wird an der Rechenvorrichtung erzeugt (Schritt 330)
und verwendet, um das Kernmaterial (Schritt 340) und das
Mantelmaterial (Schritt 350) selektiv auf die Pulverkomponenten
aufzubringen. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann die Aufbringung des Kernmaterials (Schritt 340) und
des Mantelmaterials (Schritt 350) auf die Pulverkomponenten
in jeglicher Reihenfolge oder gleichzeitig stattfinden. Sobald das
erwünschte
Kern- und Mantelmaterial zufriedenstellend auf die Schicht der Pulverkomponenten
aufgebracht wurde, werden die aufgebrachten Materialien ausgehärtet (Schritt 360)
und die ungebundenen Pulverkomponenten, die das resultierende dreidimensionale
Objekt umgeben, werden entfernt (Schritt 370), was zu dem
erwünschten
dreidimensionalen Objekt führt.
Jeder der oben erwähnten
Schritte der 3 wird nun im Detail mit Bezug
auf die 4A bis 4D erklärt.
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Wie
in dem Flussdiagramm der 3 gezeigt, beginnt das vorliegende
Verfahren mit einem Auffüllen einer
Anzahl von Materialspenderreservoirs mit Kernbindemittel (Schritt 300),
und zusätzlicher
Materialspender mit Mantelbindemittel (Schritt 310). Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
können
die Materialspenderreservoirs, die mit dem Kernbindemittel und dem
Mantelbindemittel gefüllt
sind, auf der Achse liegende Reservoirs, außeraxiale Reservoirs, Einkammerreservoirs
oder untergliederte Reservoirs sein, die konfiguriert sind, um mehrere
Bindemittelmaterialien zu empfangen und chemisch zu trennen. Ferner,
wenn das zu formende dreidimensionale Objekt einen recht großen Kernbereich
und einen relativ kleinen Umfang an Mantelbereich umfasst, kann
eine höhere
Anzahl an Materialspendern als Kernmaterialspender (210),
mit ihren zugeordneten Material reservoirs, bestimmt sein. Umgekehrt,
wenn es einen kleinen Kernbereich und einen relativ großen Umfang
an Mantelbereich an dem erwünschten
dreidimensionalen Objekt gibt, kann eine höhere Anzahl an Materialspendern
als Mantelmaterialspender bestimmt werden, um eine Bildungszeit
zu reduzieren.
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Wenn
die Materialspenderreservoirs gefüllt sind, können die Aufbau- und Zuführbehälter mit
den Pulverkomponenten gefüllt
werden (Schritt 320). Die 4A stellt
einen Behälter
dar, der eine Schicht der Pulverkomponente (240) enthält, die
auf dem Substrat (260) verteilt ist. Wie dargestellt, kann
die mechanische Rolle (230) eine dünne Schicht der Pulverkomponente
(240) auf dem Substrat (260) verteilen und zusammenpressen.
Zuerst wird eine vorbestimmte Menge der Pulverkomponente (240)
von einem Pulverreservoir (nicht gezeigt) auf das Substrat (260)
aufgebracht. Sobald dieselbe aufgebracht ist, presst die mechanische
Rolle (230) eine Menge der Pulverkomponente zusammen und
verteilt dieselbe. Die Menge der Pulverkomponente (240),
die an dem Substrat (260) verbleibt, nachdem die mechanische
Rolle (230) eine dünne
Schicht verteilt und zusammengepresst hat, entspricht dem Abstand
zwischen der mechanischen Rolle (230) und dem Substrat
(260), wenn keine Materialaufbringungsvorgänge durchgeführt wurden.
Gleichartig dazu, wenn eine Anzahl von Materialaufbringungsvorgängen vorhergehend
durchgeführt
wurden, dann entspricht die Menge der Pulverkomponente (240),
die an dem Substrat (260) nach einem Rollvorgang verbleibt,
dem Abstand zwischen der mechanischen Rolle (230), wenn
dieselbe ihren Verteilungs- und Pressvorgang durchführt, und
dem vorhergehend ausgehärteten
Material. Die Menge der Pulverkomponente (240), die durch
die mechanische Rolle (230) aufgebracht ist, kann durch
den Servomechanismus (200; 2) eingestellt
werden und optimiert werden, um den Materialauswurfraten der Kern-
und Mantelmaterialspender (210, 215) zu entsprechen.
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Sobald
eine Schicht der Pulverkomponente (240) durch die mechanische
Rolle verteilt und zusammengepresst wurde (Schritt 320; 3),
kann eine dreidimensionale Kern/Mantel-Datei erzeugt werden (Schritt 330; 3).
Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
enthält
die dreidimensionale Kern/Mantel-Datei eine Anzahl von Servound
Materialspenderbefehlen, die konfiguriert sind, um zu bewirken,
dass das SFF-System (100; 2) das Kernbindemittel
(225; 2) und das Mantelbindemittel
(220; 2) bei erwünschten Bereichen der Pulverkomponente
(240) selektiv abgibt.
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Wenn
die dreidimensionale Datei erzeugt wurde, kann das SFF-System (100; 2)
auf die dreidimensionale Datei zugreifen, um die selektive Aufbringung
des Kernbindemittels (Schritt 340; 3) und des Mantelbindemittels
(Schritt 350; 3) zu steuern. Wie in der 4B dargestellt,
kann die bewegbare Bühne (120)
und nachfolgend der Kernmaterialspender (210) und der Mantelmaterialspender
(215) durch die Rechenvorrichtung (140; 2)
und den Servomechanismus (200) gesteuert benachbart zu
der Pulverkomponente (240) positioniert werden. Wenn die
bewegbare Bühne
(120) bei einem erwünschten
Ort ist, wie durch die dreidimensionale Datei angewiesen, wird der
Kernmaterialspender (210) und/oder der Mantelmaterialspender
(215) betätigt,
um eine vorbestimmte Menge des Kernbindemittels (220) bzw.
des Mantelbindemittels (225) abzugeben.
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Wie
in der 4B gezeigt ist, wenn das Kernbindemittel
(220) oder das Mantelbindemittel (225) durch die
jeweiligen Materialspender an die Schicht der Pulverkomponente (240)
abgegeben ist, benetzt das jeweilige Bindemittel die Oberfläche der
Pulverkomponente (240) und reagiert mit derselben. Diese
Mischung (420) der Bindemittel (220, 225)
und der Pulverkomponente (240) definiert den Querschnitt
des erwünschten
dreidimensionalen Objekts. Wenn genügend Kernbindemittel (220)
oder Mantelbindemittel (225) auf eine Schicht der Pulverkomponente
(240) aufgebracht ist, um einen Abschnitt der Pulverkomponente,
der durch die dreidimensionale Kern/Mantel-Datei bestimmt ist, zu
benetzen, wird die bewegbare Bühne
(120) verschoben, um Bindemittel selektiv auf die anderen
Bereiche der Pulverkomponente aufzubringen, wie dies durch den "Bewegung"-Pfeil angezeigt
ist.
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Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann die Aufbringung des Bindemittels (220, 225) mit
einem schichtweisen Prozess oder mit einem Prozess einer einmaligen
Gesamtabgabe durchgeführt
werden. Insbesondere gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
können
die oben erwähnten
Schritte eines Abgebens einer Pulverkomponente (240) auf
das Substrat (Schritt 320; 3), ein
Aufbringen eines Kernbindemittels (Schritt 340; 3)
und ein selektives Aufbringen eines Mantelbindemittels (Schritt 350; 3) auf
die Pulverkomponente in mehreren Iterationen durchgeführt werden.
Zuerst wird eine erwünschte
Menge der Pulverkomponente (240) auf das Substrat (260)
abgegeben, und dann werden die zwei Bindemittel (220, 225)
wie durch das zweidimensionale Kern/Mantel-Modell angewiesen, selektiv
auf die Pulverkomponente aufgebracht. Nachfolgend kann eine weitere
Schicht der Pulverkomponente (240) über das kürzlich aufgebrachte Bindemittel
abgegeben werden, und der Prozess beginnt erneut, um ein mehrschichtiges
dreidimensionales Objekt zu bilden. Wie vorausgehend angemerkt,
können
die zwei Bindemittel (220, 225) in einer jeglichen
Reihenfolge oder gleichzeitig abgegeben werden.
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Alternativ
kann ein Prozess einer einmaligen Gesamtabgabe durchgeführt werden,
wobei eine einzelne Menge der Pulverkomponente (240) über das
Substrat (260) verteilt wird. Nachfolgend wird eine ausreichende
Menge des Kernbindemittels (220) und des Mantelbindemittels
(225) selektiv in die Pulverkomponente (240) abgegeben,
um eine erwünschte
Menge der Pulverkomponente (240) zu binden. Gemäß diesem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
werden das Kern- und das Mantelbindemittel (220, 225)
an der Oberfläche
der Pulver komponente (240) abgegeben und denselben wird
ermöglicht,
darin zu diffundieren, um das erwünschte dreidimensionale Objekt
zu bilden.
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Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann die Wechselwirkung der zwei Materialien von einer Anzahl von
Faktoren abhängen,
die umfassen, aber in keiner Weise beschränkt sind auf die Viskosität der Bindemittelmaterialien
(220, 225). Entsprechend kann ein optionaler Schritt
eines Aufbringens von Ultraschallenergie auf die aufgebrachten Materialien
durchgeführt
werden. Gemäß diesem
optionalen Schritt kann ein Ultraschallwandler (nicht gezeigt) oder
ein anderes ähnliches
Element einen Teil des SEE-Systems (100; 2)
bilden, um die Ultraschallenergie zu liefern. Die Anwendung von
Ultraschallenergie kann die Wechselwirkung der zwei Materialien
erleichtern.
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Sobald
die aufgebrachten Bindemittel (220, 225) ausreichend
mit der Pulverkomponente (240) „in Wechselwirkung getreten
sind", kann die
Kombination durch die Anwendung von ultravioletter (UV-) oder anderer
Strahlungsenergie ausgehärtet
werden (Schritt 360). Gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel, das
in der 4C dargestellt ist, können die
aufgebrachten Materialien durch ein Aussetzen derselben gegenüber einem
Lichtemitter (430), der konfiguriert ist, um eine bekannte
Lichtwellenlänge
(440) zu emittieren, ausgehärtet werden. Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann der Lichtemitter (430) eine beliebige Anzahl von Lichtwellenlängen (440)
emittieren, einschließlich,
aber in keiner Weise beschränkt
auf sichtbares Licht oder UV-Strahlung. Wenn eine UV- (oder eine
andere) Strahlungsenergie von einer bekannten Lichtwellenlänge (440)
auf den einteiligen reaktionsfähigen
Harz (410) angewandt wird, löst die hinzugefügte Energie eine
Polymerisation aus, um eine Festkörpermatrix zu bilden. Alternativ
kann eine thermische Anwendevorrichtung verwendet werden, um thermische
Energie zu liefern, um ein Aushärten
des aufgebrachten Materials zu ermöglichen, oder dem aufgebrachten
Material wird ermöglicht,
natürlich
in einer erwünschten
Atmosphäre über die
Zeit auszuhärten.
Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
kann der oben erwähnte
Aushärtungsschritt
(Schritt 360; 3) nach einem oder mehreren
Arbeitsgängen
durchgeführt
werden, wenn das SFF-System (100; 2) gemäß einem
schichtweisen Prozess arbeitet.
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Die
UV- oder andere Strahlungsenergie in der Form einer bekannten Lichtwellenlänge (440)
kann durch einen UV- oder einen anderen Lichtemitter (430)
an die aufgebrachten Bindemittel geliefert werden. Der Lichtemitter
kann eine beliebige Vorrichtung sein, die konfiguriert ist, um ultraviolette
(UV-) oder eine andere Strahlungsenergie anzuwenden, die ausreichend
ist, um eine Polymerisation der aufgebrachten Bindemittel auszulösen. Wie
in der 4C gezeigt, kann der Lichtemitter
(430) eine getrennte Belichtungsvorrichtung oder Abtasteinheit
sein, die konfiguriert ist, um alle oder aufgewählte Abschnitte des aufgebrachten
Bindemittels auf einmal zu belichten. Alternativ kann der Lichtemitter
(430) als eine Abtasteinheit mit der bewegbaren Bühne (120)
gekoppelt sein.
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Sobald
die erwünschten
Bindemittel (220, 225) ausreichend ausgehärtet wurden
(Schritt 360; 3), werden die ungebundenen
Pulverkomponenten, die in dem Herstellungsbehälter (110; 1)
vorliegen, von dem gebildeten dreidimensionalen Objekt entfernt.
Wie in der 3 dargestellt, offenbart die
Entfernung der ungebundenen Pulverkomponenten das dreidimensionale
Objekt. Wie gezeigt weist das Kernmaterial (250), das dem
resultierenden dreidimensionalen Objekt Biegefestigkeit hinzufügt, eine
ziemlich unregelmäßige Oberflächengüte auf.
Allerdings ist das Mantelmaterial (255) mit der unregelmäßigen Grenzfläche des
Kernmaterials (250) gekoppelt, wodurch eine glatte Oberflächengüte geliefert
wird, während
die Biegefestigkeit des Kernmaterials (250) beibehalten
wird.
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Gemäß einem
beispielhaften Ausführungsbeispiel
liefert die glatte Oberflächengüte des Mantelmaterials
(255) eine verbesserte Oberfläche, um eine Nachverarbeitungsbeschichtung
aufzunehmen. Genauer gesagt kann es die unregelmäßige Oberfläche des Kernbindemittels (220)
schwierig gestalten, eine gleichmäßige Nachverarbeitungsbeschichtung
auf einem gebildeten dreidimensionalen Objekt bereitzustellen. Jedoch liefert
das vorliegende beispielhafte System und Verfahren zum Beschichten
des Kerns (250) mit einem glatten Mantelmaterial (255)
ein einfach zugängliches
Medium für
Beschichtungen. Insbesondere das dreidimensionale Objekt kann mit
einer Nachverarbeitungsbeschichtung beschichtet werden, wie z. B.,
aber in keiner Weise beschränkt
auf Farbe, eine korrosionsbeständige
Beschichtung oder anwendungsspezifische Beschichtungen. Eine beispielhafte
Formulierung des vorliegenden Systems und Verfahrens ist unten angegeben.
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Beispiel
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Das
oben erwähnte
System und Verfahren wurde verwendet, um ein dreidimensionales Objekt
zu bilden, das einen strukturellen Kern und eine Oberflächengüte, die
durch ein Mantelmaterial geliefert wird, aufweist. Eine unten aufgeführte Tabelle
1 stellt die Zusammensetzung des verwendeten Acryl-Kernbindemittels dar:
Komponente | Gewichtsprozent |
Wasser | 12,03 |
Hema | 38,01 |
GDMA | 14,77 |
4-DMAB | 4,86 |
CQ | 0,48 |
Lucirin
TPO | 0,48 |
t-BHT | 0,01 |
Ethanol | 29,36 |
Gesamt | 100,00 |
Tabelle
1
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Ferner
wurde ein Phosphorsäure-Mantelbindemittel
erzeugt. Die verwendete Formulierung ist unten in einer Tabelle
2 dargestellt:
Komponente | Gewichtsprozent |
H3PO4 | 5,88 |
2-P | 3,00 |
LEG-1 | 5,00 |
Surfynol
465 | 0,75 |
Wasser | 78,87 |
1,5-Pentandiol | 5,50 |
Tergitol-15-S-7 | 1,00 |
Gesamt | 100,00 |
Tabelle
2
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Und
schließlich
wurde ein Tetracalcium-Phosphatpulver generiert, dessen Formulierung
unten in einer Tabelle 3 dargestellt ist:
Komponente | Gewichtsprozent |
TTCP | 71 |
Zitronensäure | 5 |
PAA
(60 K) | 10 |
Li3PO4 | 10 |
MgF2 | 3 |
Benzoylperoxid | 1 |
Gesamt | 100 |
Tabelle
3
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Sobald
die oben erwähnten
Formulierungen generiert waren, wurden drei von vier Stiften an
einem thermischen Tintenstrahlmaterialspender mit dem spritzbaren
Acrylat, das in der Tabelle 1 dargestellt ist, gefüllt, und
ein einzelner Stift wurde mit der Phosphorsäurelösung, die in der Tabelle 2
dargestellt ist, geladen. Sobald gefüllt, wurden die Aufbau- und
Zuführbehälter eines
SFF-Systems mit dem Tetracalciumphosphatpulver der Tabelle 3 gefüllt. Eine
dreidimensionale Kern/Mantel- (oder Innen-Außen-Geometrie-) Datei wurde
erzeugt, um ein erwünschtes
Objekt zu drucken. Das Stück
wurde dann unter Verwendung des thermischen Tintenstrahlmaterialspenders
gedruckt. Während
einem Drucken spritzten die drei Acrylatstifte Material in die Kernregion
des Stückes,
und ein Phosphorsäurestift
wurde verwendet, um den Mantel oder die kosmetische Haut über dem
rauen schnell diffundierenden Acrylatbindemittel zu erzeugen. Auf
einer Volumenbasis von einem Bindemittel gegenüber einem Pulver wurde annäherungsweise
10 % Phosphorsäure
aufgebracht, um den Mantel zu bilden, und annäherungsweise 30 % Acrylatbindemittel
wurde abgegeben, um den Kern zu bilden. Dann wurde es dem resultierenden
dreidimensionalen Objekt ermöglicht,
auszuhärten,
was zu einem glatten aber gleichzeitig festen dreidimensionalen
Objekt führte.
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Schlussendlich
gestattet das vorliegende Festkörperfreiformherstellungssystem
und -verfahren effektiv die Erzeugung von dreidimensionalen Objekten,
die sowohl Biegefestigkeit als auch eine glatte Oberflächengüte aufweisen.
Durch ein Entkoppeln der Festigkeit- und Glättefunktion in einer Kern/Mantel-Struktur kann
das vorliegende beispielhafte System und Verfahren sowohl Biegefestigkeit
als auch eine glatte Oberflächengüte liefern.
Speziell eine Kernregion eines gebildeten Objekts kann aus einem
polymerisierbaren Acrylat gebildet werden, was dem dreidimensionalen
Objekt Biegefestigkeit liefert. Ferner kann eine wasserbasierte Mantelregion
auf der Kernregion gebildet werden, um die Oberflächengüte des resultierenden
dreidimensionalen Objekts zu verbessern. Als ein Ergebnis weist
das dreidimensionale Objekt bessere mechanische Eigenschaften auf,
als diese durch traditionelle Verfahren erzeugt worden wären, da
eine Eindämmung
der Reaktion eine Quellung, Auflösung
und Wiederablagerung verhindert.
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Die
vorausgegangene Beschreibung wurde lediglich dargelegt, um beispielhafte
Ausführungsbeispiele
des vorliegenden Systems und Verfahrens zu veranschaulichen und
zu beschreiben. Sie soll nicht erschöpfend sein oder das vorliegende
System und Verfahren auf eine präzise
offenbarte Form beschränken.
Viele Modifikationen und Variationen sind im Lichte der obigen Lehre
möglich.
Es ist beabsichtigt, dass der Schutzbereich des vorliegenden Systems
und Verfahrens durch die folgenden Ansprüche definiert ist.
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Zusammenfassung
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Ein
Verfahren zum Erzeugen eines dreidimensionalen Festkörperfreiformherstellungsobjekts,
das ein Verteilen eines reaktionsfähigen Pulvers auf einem Substrat,
ein selektives Abgeben eines Kernbindemittels in das reaktionsfähige Pulver
zum Bilden eines Kernmaterials und ein selektives Abgeben eines
Mantelbindemittels in das reaktionsfähige Pulver zum Bilden eines
Mantels auf dem Kernmaterial umfasst.