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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein integrierte Halbleiterschaltkreise und -einheiten und insbesondere die Verwendung von Nanopartikeln bei der Bearbeitung von Halbleiterzwischenverbindungen.
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HINTERGRUND
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Auf der Grundlage von Halbleitern hergestellte Einheiten und Schaltkreise bestehen aus aktiven Einheiten, üblicherweise Transistoren, auf einer Silicium-Wafer-Oberfläche und einem Satz von Leitungen, die diese miteinander verbinden. Dieser Satz von Leitungen wird üblicherweise als Back-end-of-line (BEOL) bezeichnet, während die aktiven Transistoren als Front-end-of-line (FEOL) bezeichnet werden. Ein komplexes Netz leitender Zwischenverbindungen ist nötig, um die große Anzahl von Einheiten elektrisch miteinander zu verbinden und so funktionsfähige Schaltkreise zu erzeugen. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Mehrschichtstruktur aufgebaut wird, die aus metallischen Leitungen besteht, die in ein isolierendes dielektrisches Medium eingebettet sind. Moderne Hochgeschwindigkeits-Zwischenverbindungen bestehen üblicherweise aus Kupferleitungen (Cu), die durch Stoffe mit niedriger Dielektrizitätskonstante (Low-k) voneinander isoliert werden. Die Zwischenverbindungsstruktur kann aus bis zu fünfzehn vertikal übereinander gestapelten Metallebenen bestehen, zwischen denen Durchgangskontakte eine leitende Verbindung herstellen. Die Leitungen sind durch ihre Linienbreite und den Abstand zu ihrem nächsten Nachbarn gekennzeichnet. Die Summe aus dieser Linienbreite und dem Abstand wird als Rasterweite bezeichnet. Die ersten paar Verdrahtungsebenen werden mit der technologisch kleinstmöglichen Rasterweite hergestellt, die durch die Lithografie vorgegeben ist. Die kleine Rasterweite ermöglicht das Erstellen der dichtest gepackten Verschaltung, während die höheren Ebenen mit einem Vielfachen der Mindestrasterweite erstellt werden. Diese hierarchische Struktur ermöglicht dicke breite Leitungen, die auch als dicke Drähte bezeichnet werden, in den höheren Ebenen, die üblicherweise zur Verbreitung von Signalen auf dem Chip und zur Versorgung mit elektrischem Strom verwendet werden. Das dielektrische Material dient nicht nur als elektrischer Isolator, sondern unterstützt die Mehrschichtstruktur auch mechanisch.
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Gegenwärtig werden Mehrschichtstrukturen aus Cu/Low-k-Dielektrikum üblicherweise durch einen Dual-Damaszener-Prozess wie folgt gebildet: das Dielektrikum wird flächendeckend als Dünnschicht abgeschieden, lithografisch strukturiert und dann einem reaktiven Ionenätzprozess (RIE) unterzogen, um sowohl Gräben als auch Durchgangskontakte zu erzeugen. Die Struktur wird dann mit einer Sperrschicht aus hochschmelzendem Metall wie beispielsweise Ta und TaNx und anschließend durch Sputtern mit einer dünnen Schicht aus Kupferkeimen beschichtet. Die Keimschicht ermöglicht die elektrochemische Abscheidung (electrochemical deposition, ECD) einer dicken Kupferschicht, die die Löcher ausfüllt. Durch mechanisch-chemisches Polieren (CMP) wird das überschüssige Kupfer entfernt und die Oberfläche planarisiert. Abschließend wird oberhalb der strukturierten Kupferleitungen eine dünne dielektrische Schicht abgeschieden, die auch als „Deckschicht” bekannt ist. Dieser Dual-Damaszener-Prozess wird auf jeder der gebildeten höheren Ebenen wiederholt.
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Gemäß der Vorhersage durch das Moore'sche Gesetz werden die Halbleitereinheiten immer mehr verkleinert, um die Leistungsfähigkeit der Einheiten zu verbessern und mehr Transistoren auf dem Substrat unterzubringen. Die entsprechende Verkleinerung der Zwischenverbindungsstruktur verursacht eine Zunahme des parasitären Widerstands (R) und der parasitären Kapazität (C), die auf die Cu/Low-k-Zwischenverbindungen zurückzuführen sind. Das Produkt RC stellt ein Maß für die Verzögerungszeit dar, die durch die BEOL in die Schaltlogik eingeführt wird. Um die RC-Verzögerung zu verringern, werden Low-k- und Ultra-low-k(ULK)-Materialien als Dielektrika verwendet.
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Eine typische Variante für ein Low-k-Dielektrikum ist ein Organo-Silikatglas-Material, das auch als SiCOH bezeichnet wird. Es besteht aus einem Gerüst aus vernetzten SiO2-analogen Tetraederstrukturen und beispielsweise -CH3 oder -H als terminale Gruppe oder Seitenkette, um die Polarisierbarkeit zu verringern, die Porosität zu erhöhen und die Volumendichte zu verringern. Die Low-k-Dielektrika werden üblicherweise durch einen plasmagestützten chemischen Abscheidungsprozess aus der Gasphase (PECVD) abgeschieden, bei dem das organische Ausgangsmaterial für die porenbildende Opfersubstanz (z. B. Cyclohexan und Ähnliches) mit dem Matrix-Ausgangsmaterial für die Low-k-Gerüststruktur (z. B. Decamethylcyclopentasiloxan, Diethoxymethylsilan, Dimethyldimethoxysilan, Tetramethylcyclotetrasilan, Octamethylcyclotetrasilan und Ähnliches) gemischt wird. Auf den Abscheidungsschritt folgt ein Ultraviolett(UV)-Härtungsprozess, um den flüchtigen organischen Porenbildner zu entfernen, der nur locker an dem Low-k-Gerüst haftet. Das führt dazu, dass das Low-k-Dielektrikum porös wird. Außerdem bewirkt der UV-Härtungsprozess eine Vernetzung des Low-k-Dielektrikums und verbessert dessen mechanische Festigkeit. Es ist jedoch bekannt, dass ULK-Dünnschichten mechanisch schwächer als deren nicht poröse Low-k-Analoga sind. Die Porosität und die verringerte Dielektrizitätskonstante geht mit einer Verringerung des Elastizitätsmoduls der Dünnschicht einher. Typische ULK-Moduln liegen je nach Porositätsgrad im Bereich von 2 bis 8 GPa, wodurch die ULK-Dünnschichten während der BEOL-Verarbeitung und der Kapselung der Chips besonders anfällig gegen mechanische Spannungen werden.
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Die dielektrische Dünnschicht, welche die Oberseite der metallischen Damaszenerstruktur bedeckt, verhindert das Ausdiffundieren von Kupfer in das umgebende Low-k-Dielektrikum. In Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und Beständigkeit sind die physikalischen und elektrischen Eigenschaften der dielektrischen Deckschicht wie beispielsweise die Durchbruchspannung, die Haftung am darunter liegenden Metall und den Dielektrika, die Dichtheit, die inneren Spannungen und der Elastizitätsmodul besonders wichtig. Im Allgemeinen tragen mechanisch unter Druckspannung stehende Dünnschichten mit einer guten Haftung auf Kupfer dazu bei, die Elektromigration von Cu zu unterdrücken, und erzeugen eine mechanisch stabile Struktur. Dichtere unter Druckspannung stehende Dünnschichten neigen auch zu einer höheren Durchbruchspannung und bieten eine höhere Dichtheit und Passivierung der Kupferleitungen. Als typische dielektrische Sperrschicht wird in der modernen Halbleiterfertigung ein amorphes nitridiertes Siliciumcarbid (SiCNH) verwendet.
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Die im Härtungsprozess von ULK-Dielektrika verwendete UV-Strahlung liegt in einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 600 nm und wird durch eine UV-Lampe erzeugt, die im Folgenden unter Bezug auf 1 dargestellt wird. Die Strahlung kann die ULK-Dünnschicht durchdringen und schädigt die SiCNH-Deckschicht, wodurch sich deren mechanischer Spannungszustand von Druckspannung in Zugspannung ändert. Dies wiederum kann zum spontanen Reißen des porösen ULK-Materials oberhalb der Deckschicht und einer geringen Beständigkeit während der Kapselung des Chips führen. Eine bereits verfügbare Lösung besteht darin, eine herkömmliche SiCHN-Einzelschicht durch eine zweischichtige Low-k-Deckschicht zu ersetzen. Diese Lösung weist zwei Probleme auf: erstens ändert sich der Spannungszustand der Deckschicht auch dann noch, wenngleich in geringerem Maße. Die Dünnschicht bleibt nur dann unter Druckspannung, wenn die UV-Härtungszeit kurz ist (< 70 s). Typische ULK-Härtungszeiten sind größer als 100 s. Bei diesen längeren Härtungszeiten geht der Spannungszustand der zweischichtigen Deckschicht in Zugspannung über; und zweitens neigt die zweischichtige Deckschicht mit einem stickstoffreichen SiCNH im unteren Teil und einem kohlenstoffreichen SiCNH im oberen Teil unter UV-Strahlung zum Schrumpfen. Eine grobe Schätzung beläuft sich auf ungefähr 2% der Dicke bei 70 s UV-Bestrahlung, während die Dickenänderung von (standardmäßigem) High-k-SiCNH unter denselben Strahlungsbedingungen ungefähr gleich null ist. Dieses Schrumpfen der Deckschicht ist unerwünscht und kann zu zusätzlichen mechanischen Spannungen auf der BEOL-Struktur führen.
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Unter Bezugnahme auf 2 wird nunmehr die (in MPa gemessene) Änderung der inneren Spannung einer SiCHN-Deckschicht als Folge der UV-Belichtung während der ULK-Härtung veranschaulicht. Die Spannungsmessung wird für verschiedene Deckschichtmaterialien bei verschiedenen UV-Härtungszeiten gezeigt. Insbesondere zeigt die Spannungsänderung als Folge der UV-Belichtung während des ULK-Härtungsprozesses, dass sich die innere Spannung von einem negativen Wert (Druckspannung) mit zunehmender UV-Härtungszeit zu einem positiven Wert (Zugspannung) ändert. Die mit SiCNH High-k bezeichnete Kurve steht für einen herkömmlichen Abscheidungsprozess, während die mit SiCNH Low-k bezeichnete zweite Kurve den Abscheidungsprozess der Doppelschicht darstellt. Obwohl die zweischichtige Deckschicht die Spannungsänderung verlangsamen kann, geht die Dünnschicht letztlich in Zugspannung über (d. h. die x-Achse wird von negativen zu positiven Werten überschritten). Dieser Übergang von Druckspannung zu Zugspannung kann durch ein Aufbrechen der Bindungen in der SiCNH-Dünnschicht als Folge der Absorption der hochenergetischen UV-Photonen erklärt werden. Die entstandenen aufgebrochenen bzw. freien Bindungen führen zu einer Zunahme der inneren freien Hohlräume und zu einer verringerten Druckspannung. Unter Zugspannung stehende Dünnschichten neigen stärker zum Reißen und zum Verlust der Haftung auf der darunter liegenden Struktur.
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3 zeigt die Dicke der zweischichtigen Low-k-Deckschicht, die bei Belichtung mit UV-Strahlung geschrumpft ist. Diese Deckschicht verliert ungefähr 2% ihrer Anfangsdicke als Folge des Verlustes an gebundenem Wasserstoff und gebundenen Kohlenstoffgruppen in der Dünnschicht. Herkömmliche High-k-SiCNH-Schichten zeigen bei vergleichbarer Belichtung mit UV-Strahlung keine Dickenschrumpfung.
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Unter Bezugnahme auf 4 werden die UV-VIS-Absorptionseigenschaften eines typischen Metalloxids gezeigt, z. B. von ZnO, das zusammen mit geeigneten Reaktionspartnern in bidestilliertem Wasser dispergiert wurde. Die Kurven 1, 2 und 3 entsprechen PVP (Polyvinylpyrrolidon, das zum Verhindern des Zusammenklumpens verwendet wurde), ZnO-Nanopartikel bzw. Zn(NO3)2. ZnO-Nanopartikel können aus unterschiedlichen alkoholischen Lösungen wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol oder höheren Alkoholen synthetisiert werden.
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Zum Nachweis der Bildung von ZnO-Nanopartikel werden Röntgenbeugung, TEM und EDAX eingesetzt. Der Absorptionspeak für die ZnO-Partikel wird bei einer Wellenlänge von 262 nm beobachtet, die unterhalb der Wellenlänge der Bandlücke (in 4 als gestrichelte Linie dargestellt) von 388 nm (Eg = 3,2 eV) von massivem ZnO liegt. Die Verschiebung der Absorptionskante zu kürzeren Wellenlängen ist eine grundlegende Eigenschaft von Nanopartikeln und wird auf die Verbreiterung der Bandlücke bei geringerer Partikelgröße zurückgeführt.
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Unter Bezugnahme auf 5 wird der Effekt der Nanopartikelgröße auf die Wellenlänge des Absorptionspeaks für verschiedene Partikeldurchmesser veranschaulicht. Die ZnO-Nanopartikel zeigen einen Absorptionspeak bei ungefähr 262 nm, wenn die mittlere Partikelgröße 2,1 nm beträgt. Der runde Punkt in 5 zeigt den aus der TEM-Untersuchung ermittelten Wert der mittleren Partikelgröße an. Aus dem oben Gesagten zeigt sich, dass ZnO-Nanopartikel mit einem Partikeldurchmesser von weniger als ungefähr 8 nm deutliche Eingrenzungseffekte zeigen.
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Die
US20080122103A1 offenbart eine Halbleiterzwischenverbindung und ein Verfahren zur deren Herstellung. Dabei kommt ein UV Licht blokierender Film zum Einsatz.
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Die
US20080166506A1 offenbart eine Substanz, die Metallnanopartikeln und ein Dielektrikum aufweist. Die Metallnanopartikeln absorbieren und blockieren UV Licht.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beiliegenden Zeichnungen, die in die Beschreibung einbezogen sind und einen Teil derselben darstellen, veranschaulichen die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, die in Verbindung mit der oben dargelegten allgemeinen Beschreibung und der detaillierten Beschreibung der im Folgenden dargelegten bevorzugten Ausführungsformen dazu dienen, die Grundgedanken der Erfindung zu erläutern, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente und Teile bezeichnen, wobei:
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1 ein Diagramm der Strahlungsleistung als Funktion von der Wellenlänge ist, das die spektrale Ausgangsleistung einer UV-Lampe nach dem Stand der Technik zeigt;
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2 ein Diagramm ist, das die Änderung der inneren Spannung einer einschichtigen und einer zweischichtigen SiCHN-Deckschicht infolge der Belichtung mit UV-Strahlung während eines ULK-Härtungsprozesses nach dem Stand der Technik zeigt;
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3 einen Graphen zeigt, in dem die prozentuale Schrumpfung der Schichtdicke einer zweischichtigen Low-k-Deckschicht als Funktion der Zeit der UV-Härtung aufgetragen ist. Diese Schrumpfung wird nach dem Stand der Technik auf den Verlust an gebundenem Wasserstoff und Kohlenstoff zurückgeführt;
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4 die UV-VIS-Absorptionseigenschaften von ZnO-Nanopartikeln nach dem Stand der Technik zeigt;
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5 die Auswirkung der Größe von Nanopartikeln (z. B. ZnO-Nanokolloid) auf die Wellenlänge des Absorptionspeaks nach dem Stand der Technik veranschaulicht;
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6 eine seitliche Querschnittsansicht einer Struktur gemäß einer Ausführungsform veranschaulicht, die Nanopartikel unterschiedlicher Größe zwischen einem Ultra-low-k(ULK)-Dielektrikum und einer SiCNH-Deckschicht zeigt, welche das Absorbieren von UV-Strahlen in einem breiten Wellenlängenbereich ermöglichen;
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7 eine seitliche Querschnittsansicht der Umwandlung der Struktur in eine Konfiguration mit mehreren Zwischenverbindungsebenen durch Abscheidung einer zweiten ULK-Ebene mit UV-Härtung zeigt;
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8 eine seitliche Querschnittsansicht einer Ausführungsform ist, die die Bildung einer TEOS-HM-Schicht für lithografische Zwecke und das nachfolgende Ätzen der ULK-Schicht zeigt, um Gräben und Durchgangskontakte zu bilden und anschließend die Nanopartikel selektiv zu entfernen;
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9 zeigt eine seitliche Querschnittsansicht, die eine in-situ-Abscheidung von Cu-Keimen und einer TaN/Ta-Zwischenschicht und eine darauffolgende galvanische Kupferabscheidung veranschaulicht, durch die die Gräben und Durchgangskontakte 155 ausgefüllt werden (8).
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10 ist eine seitliche Querschnittsansicht, die einen fertiggestellten BEOL-Stapel gemäß einer Ausführungsform zeigt, der die in der Grenzfläche zwischen dem ULK-Dielektrikum und der SiCNH-Deckschicht angeordneten Nanopartikel in einer Mehrschichtstruktur veranschaulicht.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß einem Aspekt beschreibt die Erfindung das Einfügen von Nanopartikeln zwischen das Material der Deckschicht, die die metallischen Zwischenverbindungen und das darüber liegende isolierende dielektrische ULK-Material bedeckt. Die Verwendung von Nanopartikeln führt zu einer verringerten Schädigung durch UV-Strahlung während der Verarbeitung. Wenn keine Strahlenschäden vorliegen, verbleibt das Material der Deckschicht im Zustand der Druckspannung und festigt somit die BEOL-Struktur. Die gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendete ultraviolette Strahlung wird vorzugsweise durch eine UV-Lampe mit einem Spektrum im Bereich von 200 nm bis 600 nm erzeugt, wobei ein großer Anteil der Wellenlänge vorzugsweise unterhalb 400 nm liegt.
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Zwischen die Deckschicht und die ULK-Schicht wird eine Schicht unterschiedlich großer Nanopartikel eingefügt, um während des ULK-Härtungsprozesses UV-Strahlung zu absorbieren. Die Nanopartikel werden vorzugsweise aus einem Metalloxid mit einem Durchmesser im Bereich von 1 nm bis 4 nm hergestellt. Dieser Größenbereich der Nanopartikel stellt eine starke Absorption der UV-Strahlung bis zu ungefähr 375 nm sicher. Die Absorptionskante für SiCNH-Dünnschichten als Funktion des Kohlenstoffgehalts liegt für 26% Kohlenstoff bei ungefähr 400 nm. Gemäß einer Ausführungsform liegt der durch RBS ermittelte Kohlenstoffgehalt der Dünnschichten zwischen 20 und 26%. Strahlung mit einer größeren Wellenlänge als 400 nm wird durch die SiCNH-Dünnschichten durchgelassen und kann keine Schädigung bewirken, die die Dünnschichten in Zugspannung versetzt. Andererseits werden ungefähr 90% des Spektrums der UV-Lampe, das zwischen 200 nm und 400 nm liegt und die SiCNH-Dünnschichten schädigen kann, durch die Nanopartikel absorbiert.
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Die Bildung einer Monolage Nanopartikel ist entscheidend für die Bereitstellung einer stabilen Struktur, die insbesondere während der Herstellung der Endbearbeitung des Halbleiters (BEOL) und der nachfolgenden Kapselung mit mechanischen Spannungen fertig wird. Eine Monolage Nanopartikel wird bereitgestellt, die vorzugsweise aus Metalloxid wie beispielsweise ZnO oder TiO2 hergestellt werden und die bei der Bildung von Ultra-low-k-Dielektrika verwendete UV-Strahlung dämpfen und absorbieren können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt werden die Nanopartikel bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zwischen eine SiCNH-Deckschicht und ein Ultra-low-k-Dielektrikum eingefügt, damit UV-Strahlung absorbiert wird, sodass die Deckschicht vor Schädigung durch UV-Strahlung und vor dem damit verbundenen Übergang von Druckspannung in Zugspannung geschützt wird. (Zur Beachtung: die Deckschicht gehört zur nächsten Ebene und dient als Unterlage für die nächste Abscheidung von Nanopartikeln, da der Schutz gegen UV-Strahlung durch die Nanopartikel auf jeder ULK-Ebene der im Aufbau befindlichen Mehrschichtstruktur gewährleistet werden soll.) Die Größe der Nanopartikel wird so gewählt, dass diese die UV-Strahlung gezielt bei bestimmten Wellenlängen absorbieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung Nanopartikel bereit, die auf die Deckschicht durch Rotationsbeschichtung aufgebracht und durch Entfernen der Lösung getrocknet werden, wobei die Lösung aus Methanol oder anderen organischen Alkoholen hergestellt wird.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt beinhaltet eine Ausführungsform der Erfindung: a) Aufbringen von Nanopartikeln im Rotationsverfahren mittels einer organischen Lösung und Trocknen derselben, wobei die Lösung aus Methanol oder anderen Alkoholen hergestellt wird; b) Abscheiden der ULK-Schicht der nächsten Ebene und Aushärten derselben mittels UV-Strahlung; c) Ätzen der ULK-Schicht und anschließend Entfernen der Nanopartikel mit organischen Lösemitteln auf den durch Ätzen erzeugten freien Flächen mittels DHF, um Lösemittel und weitere Rückstände zu entfernen; d) Abscheiden einer TaN/Ta-Zwischenschicht und von Cu-Keimen in situ und anschließend galvanisches Abscheiden von Kupfer und Tempern; und e) entfernen von überschüssigem Cu/Zwischenschicht durch CMP und anschließend Abscheiden einer SiCNH-Deckschicht.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt verhindert die Erfindung die durch UV-Strahlung verursachte Schädigung der Deckschicht, deren Spannungszustand durch den Einfluss von UV-Strahlung in höheren Ebenen in Zugspannung übergeht, was zur Bildung von Rissen an der Grenzfläche zwischen ULK und Deckschicht führt. Durch das Einführen einer Zweifachschicht wird die Low-k-Deckschicht nur unter bestimmten UV-Bedingungen wirksam, deren Dicke unter dem Einfluss von UV-Strahlung schrumpft. Darüber hinaus können Dimensionsänderungen die Integrität der BEOL-Struktur infrage stellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt stellt eine Ausführungsform der Erfindung eine Mehrschichtstruktur bereit, die beinhaltet: eine oder mehrere dielektrische Ultra-low-k(ULK)-Schichten, wobei jede aufeinander folgende dielektrische ULK-Schicht eine Vielzahl in derselben gebildeter, mit Metall gefüllter Gräben und Durchgangskontakte aufweist; eine Deckschicht zum Bedecken und Abdichten der dielektrischen ULK-Schichten, die eine Vielzahl mit Metall gefüllter Gräben und Durchgangskontakte aufweisen; und Nanopartikel, die an der Grenzfläche zwischen den dielektrischen ULK-Schichten und den Deckschichten eine Monolage bilden.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Bilden einer Mehrschichtstruktur bereit, das beinhaltet: Bilden einer oder mehrerer dielektrischer Ultra-low-k(ULK)-Schichten, wobei jede aufeinander folgende dielektrische ULK-Schicht eine Vielzahl in derselben gebildeter mit Metall gefüllter Gräben und Durchgangskontakte aufweist, Bilden einer Deckschicht zum Bedecken und Abdichten der dielektrischen ULK-Schichten, welche die Vielzahl mit Metall gefüllter Gräben und Durchgangskontakte aufweisen; und abdeckendes Aufbringen von Nanopartikeln durch Rotationsbeschichtung, die an einer Grenzfläche zwischen den dielektrischen ULK-Schichten und jeder der Deckschichten eine Monolage bilden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr im Rahmen der folgenden Erörterung unter Bezugnahme auf die der vorliegenden Anmeldung beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zeichnungen der vorliegenden Anmeldung nur zur Veranschaulichung dienen.
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben. Zur Vereinfachung und Verdeutlichung der Darstellung sind die in den Zeichnungen gezeigten Elemente nicht notwendigerweise maßstabsgerecht dargestellt. Zum Beispiel können zur Verdeutlichung einige der Elemente gegenüber anderen Elementen hervorgehoben sein,
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6 veranschaulicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Struktur, die Nanopartikel 120 zeigt, die durch Rotationsbeschichtung auf die SiCNH-Deckschicht 130 oberhalb der Cu-Schicht 140 aufgebracht wurden, wobei die Nanopartikel vorzugsweise aus organischen Lösungen ausgetrocknet werden. Die SiCNH-Dünnschicht kann mit einer Dicke im Bereich zwischen 15 nm und 50 nm hergestellt werden und dient zur Bedeckung der im Folgenden beschriebenen Damaszener Kupferstruktur. Die durch Rotationsbeschichtung oberhalb der Nanopartikel abgeschiedene ULK-Schicht 100 wird vorzugsweise aus einem siliciumorganischen Low-k-Dielektrikum wie beispielsweise SiCOH mit einem Dickenbereich von 50 nm bis 1000 nm hergestellt.
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Die Nanopartikel 120 bestehen vorzugsweise aus Metalloxiden, z. B. ZnO. Es ist klar, dass andere Materialien mit ähnlichen Eigenschaften wie beispielsweise TiO2 und ähnliche vorteilhaft verwendet werden können. Der bevorzugte Durchmesser der Nanopartikel liegt im Bereich zwischen 1 nm und 4 nm. Die Nanopartikel werden durch Rotationsbeschichtung gleichmäßig abgeschieden und bilden eine Monolage. Es hat sich gezeigt, dass ZnO- oder TiO2-Nanopartikel erfolgreich in verschiedenen Arten alkoholischer Lösungen, darunter Methanol, Ethanol und höhere Alkohole, erfolgreich synthetisiert werden können.
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Die Größe der Nanopartikel kann so gewählt werden, dass sie gezielt die UV-Strahlung bei einer bestimmten Wellenlänge absorbieren. Der Zweck der Nanopartikel besteht wie oben beschrieben darin, die SICNH-Deckschicht vor UV-Strahlung und damit die Deckschicht vor der Änderung ihres Spannungszustands von Druckspannung in Zugspannung zu schützen. Die frisch abgeschiedene Deckschicht steht unter Druckspannung. Durch Belichtung mit UV-Strahlung ändert sich der Spannungszustand der Deckschicht wie in 2 gezeigt in Zugspannung.
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Die unter Zugspannung stehende Dünnschicht neigt leichter zum Reißen als unter Druckspannung stehende Dünnschichten. Ein Riss in der Deckschicht kann Risse in der ULK-Dünnschicht mit einem kleinen Elastizitätsmodul auslösen, mit der sie in Kontakt steht. Die Größe der Nanopartikel weist eine breite Verteilung (meist von 1 nm bis 4 nm) auf, sodass der größte Teil der UV-Strahlung gezielt absorbiert werden kann.
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Der Absorptionspeak, der oben unter Bezugnahme auf 5 gezeigt wurde, variiert mit der Partikelgröße. Der Absorptionspeak verschiebt sich aufgrund eines Quanteneingrenzungseffektes (quantum confinement) mit zunehmender Partikelgröße nach kürzeren Wellenlängen. Das Ziel besteht darin, Strahlung mit einer kürzeren Wellenlänge als ungefähr 400 nm zu absorbieren, bei der die oben unter Bezugnahme auf 1 gezeigte UV-Lampe den größten Teil ihrer UV-Strahlung emittiert und die SiCHN-Deckschicht eine Absorptionskante aufweist.
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Die Strahlung wird durch die Nanopartikel durch Elektronenübergänge vom oberen Teil des Valenzbandes in das Leitungsband absorbiert. Die angeregten Elektronen fallen wieder in das Valenzband zurück, typischerweise durch eine Reihe von Übergängen über Defektzustände in der optischen Bandlücke. Für ZnO liegt der Peak der resultierenden Photolumineszenzspektren bei ungefähr 550 nm (sichtbares Licht).
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Bezug nehmend auf 7 werden dann an ausgewählten Stellen Gräben mit einer kritischen Abmessung (critical dimension, CD) im Bereich von 40 nm bis 1.000 nm gebildet, deren Seiten mit einer Zwischenschicht 170 überzogen sind, vorzugsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, aus Ta/TaN mit einer Dicke von ungefähr 10 nm oder weniger. Dann werden die Gräben vorzugsweise durch physikalische Gasphasenabscheidung (physical vapor deposition, PVD) mit Cu-Keimen beschichtet, vorzugsweise unter Verwendung von Sputterverfahren und mit einer Dicke in der Größenordnung von ungefähr 100 nm oder weniger. Daran schließt sich das galvanische Ausfüllen mit Kupfer 180 an.
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Die somit gebildete Struktur wird in eine mehrschichtige Zwischenverbindungskonfiguration überführt. Ähnlich der vorhergehenden ULK-Schicht wird oberhalb der Monolage aus Nanopartikeln 120 (d. h. mit Abmessungen im Bereich von 1 nm bis 4 nm) vorzugsweise mittels PECVD eine neue ULK-Schicht 100' abgeschieden und anschließend einer UV-Härtung unterzogen. Wie oben beschrieben kann die obere ULK-Ebene wiederum durch Hinzufügen von Gräben und Durchgangskontakten verändert werden, um weitere Zwischenverbindungen bereitzustellen, oder durch Cu-Verbindungen mit vorhergehenden Ebenen verbunden werden.
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Das oben Gesagte wird unter Bezugnahme auf 8 deutlich, die die durch Ätzen der ULK-Schicht strukturierte oberste Ebene, das Entfernen der Nanopartikel vorzugsweise mit organischen Lösemitteln an den durch RIE-Ätzprozesse erzeugten freien Flächen und das anschließende Entfernen der Lösemittel und anderer Rückstände mittels DHF (verdünnte Flusssäure) veranschaulicht. Der Prozess wird vorzugsweise dadurch ermöglicht, dass auf der oberen Ebene für die lithografische Bearbeitung eine TEOS-Hartmaske (HM) 160 abgeschieden wird, die vorzugsweise mittels PECVD gebildet wird. Die Dicke der TEOS-HM kann vorzugsweise im Bereich von 15 nm bis 50 nm liegen. In 8 sind auch mehrere durch Ätzen gebildete Gräben 150 und Durchgangskontakte 155 dargestellt, wobei die Nanopartikel an den Stellen selektiv entfernt wurden, wo ein Kontakt mit den galvanisch mit Cu beschichteten Gräben in dem ersten ULK-Substrat hergestellt werden soll. Aufgabe der somit gebildeten zusätzlichen Gräben ist es, die Bildung eines Netzes von Zwischenverbindungen zu schaffen, das für VLSI-Chips benötigt wird.
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9 zeigt die oben beschriebene Abscheidung der TEOS-HM 160, auf der in situ eine Zwischenschicht 185 aus TaN/Ta und anschließend Cu-Keime und ECP-Kupfer 190 abgeschieden wurden, die die Gräben und die Durchgangskontakte ausfüllen, und einen Temperschritt. Die somit gebildete Struktur wird vorzugsweise mittels eines CMP-Prozesses planarisiert. Das elektrochemische Beschichten dient zum Ausfüllen der Damaszener-Gräben mit Kupfer und erfolgt üblicherweise bei Raumtemperatur (25°C). Die Schicht der Kupferkeime wird unter Verwendung physikalischer Abscheidungstechniken wie beispielsweise Sputtern abgeschieden und besteht aus Kupferlegierungen (d. h. mit Aluminium, Mangan und anderen Legierungselementen).
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10 zeigt eine schematische Darstellung des fertigen BEOL-Stapels mit Nanopartikeln zwischen dem Low-k-Dielektrikum und der SiCNH-Deckschicht. Die Struktur wird mittels eines CMP-Prozesses poliert und planarisiert. Nach diesem Prozess wird die SiCNH-Deckschicht abgeschieden. Oberhalb jeder nachfolgenden Kombination einer ULK-Schicht mit einer darüber liegenden SiCNH-Deckschicht können weitere Monolagen von Nanopartikeln gebildet werden, sodass eine Mehrschichtstruktur entsteht.
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Zusammenfassend ist zu sagen, dass die vorliegende Beschreibung eine Mehrschichtstruktur zum Erzeugen eines BEOL-Stapels mit üblicherweise 15 bis 22 Ebenen erläutert. Ein bevorzugter Prozess zur Herstellung jeder Ebene, die den Stapel bildet, beinhaltet:
- 1. Aufbringen von Nanopartikeln mittels Rotationsbeschichtung und Austrocknen der Lösung;
- 2. Abscheiden der ULK-Schicht der nächsten Ebene und anschließendes UV-Härten;
- 3. Lithografisches Strukturieren von Leitungen oder Durchgangskontakten;
- 4. Übertragen von Leitungs- oder Durchgangskontaktstrukturen in das ULK-Dielektrikum durch Ätzen;
- 5. Entfernen der Nanopartikel am Boden der freien Flächen mit organischen Lösemitteln (d. h. der durch den RIE-Prozess gebildeten freien Flächen, wobei in der ULK-Dünnschicht Leitungsbahnen und Durchgangskontakte freigelegt werden);
- 6. Abspülen von Lösemitteln und RIE-Rückständen mit verdünnter HF (diluted HF, DHF);
- 7. Abscheiden einer TaN/Ta-Zwischenschicht und von Cu-Keimen in situ durch physikalische Gasphasenabscheidung (PVD), anschließendes galvanisches Abscheiden (electrochemical plating, ECP) von Cu und Tempern des Cu;
- 8. CMP von überschüssigem Material des Kupfers und der Zwischenschicht;
- 9. Abscheiden einer SiCNH-Deckschicht; und
- 10. Zurück zu Schritt 1.
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Obwohl die vorliegende Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf deren bevorzugte Ausführungsformen gezeigt und beschrieben wird, ist dem Fachmann klar, dass das oben Beschriebene sowie weitere Änderungen von Formen und Details ausgeführt werden können, ohne vom Wesensgehalt der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Die vorliegende Erfindung findet industrielle Anwendungen in der Konstruktion und Fertigung von Hochleistungs-Feldeffekttransistoren (FET) auf Halbleiterbasis, die in integrierte Schaltkreis-Chips eingebaut und in einer großen Vielfalt an elektronischen und elektrischen Vorrichtungen eingesetzt werden.