DE1189960B - Verfahren zur Herstellung von Ramsdellit - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Ramsdellit Ramsdellit ist eine Mangandioxydmodifikation, die sich von anderen Mangandioxydmodifikationen wie a- oder /3-Mangandioxyden kristallographisch deutlich unterscheidet. Als Mineral wurde Ramsdellit erstmals von Ramsdell im Jahre 1932 in sehr geringer Menge in Lake Valley, New Mexico, gefunden. Die kristallographischen Eigenschaften des Minerals sind bekannt. Über die anderen, insbesondere die elektrochemischen Eigenschaften dieses Minerals liegen keine Veröffentlichungen vor. Die Ursache hierfür ist, daß dieses Mineral äußerst selten ist und seine synthetische Herstellung bis jetzt nicht gelungen ist.
• Es war daher die Aufgabe der Erfindung, Verfahren aufzufinden, die die synthetische Herstellung von Ramsdellit ermöglichen. Bei den Versuchen wurden verschiedene Wege eingeschlagen, auf denen man möglicherweise zu dieser Mangandioxydmodifikation gelangen könnte. Dabei hat es sich jedoch erwiesen, daß es nur zwei grundsätzliche Möglichkeiten gibt, zum gewünschten Endprodukt zu kommen, nämlich die Aufoxydation spezieller Manganoxyde mit einem Mangansauerstoffverhältnis kleiner als im MnO, und die Rekristallisation bestimmter röntgenographisch linienarmer Mangandioxyde.
• Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren, das auf Oxydation des .t-MnO(OH) beruht.
• Nach dieser Methode erhält man Ramsdellit, wenn man ein handelsübliches #"-Mangandioxyd auf chemischem oder elektrochemischem Wege zu Manganoxyhydrat reduziert, welches in seiner niedrigsten Oxydationsstufe als x-Mn0(OH) oder Groutit in der Literatur beschrieben ist. Dieses Manganoxyd ist strukturähnlich mit dem Mineral Ramsdellit und unterscheidet sich von diesem lediglich durch eine geringfügige Vergrößerung des Kristalls in Richtung der a-Achse. Durch Oxydation des a-Mangandioxydhydrates kann man zu einem Mangandioxyd kommen, welches die gleichen kristallographischen Eigenschaften wie das natürliche Mineral Ramsdellit hat. Die Oxydation kann mit den in der Chemie gebräuchlichen Oxydationsmitteln, z. B. Lösungen von Perchlorsäure und deren Salzen, Chromsäure, Perschwefelsäure, Hypochloriten, Hypobromiten, Hypojoditen usf. erfolgen, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur. Als Ausgangspunkt kann auch natürliches Groutit verwendet werden.
• Der zweiten Methode liegt die Tatsache zugrunde, daß Mangandioxyde, welche schlecht kristallisiert sind, deren Röntgendiagramme also sehr linienarm sind, rekristallisieren, wenn man sie bei erhöhter Temperatur mit Säuren, vorzugsweise oxydierend wirkenden Säuren, behandelt. Nimmt man als Ausgangsprodukt z. B. synthetische Mangandioxyde, deren linienarme Debye-Scherrer-Röntgendiagramme auf das Vorliegen von Mangandioxyd hindeuten, bekommt man auf diese Weise Mangandioxyde, deren Kristallstruktur genau mit der des in der Literatur beschriebenen Ramsdellits übereinstimmt.
• Beispiel Für das natürliche Mineral Ramsdellit werden in der Literatur folgende Gitterkonstanten angegeben: a = 9,27 A, b = 2,86 A, c = 4,53 A. Wenn man z. B. 2 g durch Reduktion von y-MnO. gewonnenes «-Mn0(OH) (synthetisches Groutit) mit 100 ml einer etwa 20o/oigen Natriumhypobromitlösung bei etwa 70° C 100 bis 150 Stunden reagieren läßt, erhält man ein Mangandioxyd der Zusammensetzung MnOi,sz mit den Gitterkonstanten: a = 9,24 A, b = 2,86 A, c = 4,53 A. Ein Vergleich mit den in der Literatur angeführten Werten für Ramsdellit zeigt, daß das synthetisch erhaltene Mangandioxyd die gleiche Verbindung ist.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Ramsdellit, dadurch gekennzeichnet, daß man natürliches oder synthetisch gewonnenes x-MnO (OH) (Groutit) durch Oxydation zu MnO, aufoxydiert.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Oxydation von Groutit Oxydationsmittel, wie z. B. Lösungen von Perchlorsäure, Perchloraten, Salpetersäure, Chromsäure, Hypochloriten, Hypobromiten, Hypojoditen, verwendet werden.