DE1258019B - Vorrichtung zur Verhinderung und Heilung von durch falsche Zungenbewegung verursachten Sprach- und Atmungsstoerungen bei Mensch und Tier - Google Patents
Vorrichtung zur Verhinderung und Heilung von durch falsche Zungenbewegung verursachten Sprach- und Atmungsstoerungen bei Mensch und TierInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A61f
Deutsche Kl.: 3Od-5/05
Nummer: 1258 019
Aktenzeichen: T 27429IX d/30 d
Anmeldetag: 16. November 1964
Auslegetag: 4. Januar 1968
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung und Heilung von durch falsche Zungenbewegung
verursachten Sprach- und Atmungsstörungen mit einem in der Mundhöhle angebrachten, die
Zungenbewegung beeinflussenden Steuerungselement.
Atmungsschwierigkeiten auf Grund falscher Zungenbewegung treten nicht nur bei Menschen, sondern
auch häufig bei Tieren auf. Viele Säuglinge schlucken falsch, weil sie ihre Zunge nach vorn strecken und
nicht in Richtung auf den Gaumen und gegen die Gaumendecke bewegen. Diese zur Gewohnheit werdende
Verhaltensweise legt auch das heranwachsende Kind nicht ab. Das bedeutet, daß das Kind nicht
richtig schluckt, sondern seine Zunge nach vorn zwischen die Schneidkanten der Zähne schiebt. Gewohnlich
hat dies zur Folge, daß das Kind beim Sprechen mit der Zunge anstößt und keine korrekte
Aussprache entwickelt. Diese Angewohnheit wirkt sich aber auch ungünstig auf die Ausbildung des
Gebisses aus, da die Zähne durch das ständige Anstoßen der Zunge und die Einwirkung des Schleims
während ihrer Entstehung verformt werden. Des weiteren neigen viele Kinder dazu, ihre Zunge gegen
den gekrümmten Gaumen zu legen, wodurch sich ein fehlerhafter Gebißschluß einstellt.
Atmungsschwierigkeiten auf Grund einer falschen Zungenbewegung treten häufig auch bei Fohlen auf.
Sie beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Tiere im späteren Alter erheblich.
Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, die dem Lispeln und Stottern mit Hilfe eines akustischen
Signals entgegenwirken sollen, das dem Kranken die richtige Zungenbewegung anzeigen soll. Zu diesem
Zweck wird in der Mundhöhle am Gaumen ein Steuerungselement vorgesehen, das beim Ausatmen einen
Ton erzeugt, durch den dem Kranken die Atmungsbewegung bewußt gemacht wird. Auf diese Weise erhält
er eine Hilfe, die ihm den richtigen Zeitpunkt des Sprechbeginns angibt. Außerdem wird bei der
bekannten Vorrichtung die Ruhelage der Zunge dadurch fixiert, daß die Zunge bei einer falschen Stellung
mit einem von dem Steuerungselement nach unten abstehenden Zapfen in Berührung kommt.
Diese Vorrichtung hat jedoch nicht nur den Nachteil, daß der Kranke beim Sprechen ständig auf den
Ton des Steuerungselements achten muß, um den geeigneten Zeitpunkt für die Aussprache zu finden, sondern
hat sich auch auf Grund der beim Sprechen und Atmen auftretenden Geräusche für den Sprechenden
und den Angesprochenen als lästig erwiesen. Außerdem ermöglicht diese Vorrichtung nur ein relativ
langsames Sprechen, da zwischen der Tonaufnahme Vorrichtung zur Verhinderung und Heilung von
durch falsche Zungenbewegung verursachten
Sprach- und Atmungsstörungen bei Mensch und
Tier
durch falsche Zungenbewegung verursachten
Sprach- und Atmungsstörungen bei Mensch und
Tier
Anmelder:
Harry William Tepper,
Los Angeles, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. M. Licht, Dr. R. Schmidt,
Dipl.-Wirtsch.-Ing. A. Hansmann
und Dipl.-Phys. S. Herrmann, Patentanwälte,
8000 München 2, Theresienstr. 33
Als Erfinder benannt:
Harry William Tepper,
Los Angeles, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. Juni 1964 (375 712)
durch das Gehör und der Befehlsbildung bzw. Befehlsweitergabe an die motorischen Nerven des
Sprechmechanismus ein ziemlich großes Zeitintervall liegt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zum
unmittelbaren Beeinflussen der Zungenstellung beim Sprechen und Atmen zu schaffen, mit Hilfe derer sich
Stottern und Lispeln schnell heilen lassen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Steuerungselement
mit von einer in der Mundhöhle befindlichen elektrischen Stromquelle gespeisten Kontaktflächen
versehen ist, über die mittels der Zunge ein Stromkreis schließbar ist.
Die Erfindung bedient sich somit in vorteilhafter Weise elektrischer Mittel, die die Zunge elektrisieren,
wenn sie beim Sprechen nicht die natürliche Bewegung einhält. Durch Auslösung eines Reflexes wird
das die Sprachstörung verursachende Glied dazu angehalten, zwischen Sprechen und Atmen den natürlichen
Rhythmus zu finden.
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3 4
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung be- wird gegen den Gaumen 20 des Patienten gedrückt,
finden sich in einem Gaumenhalter sechs gewöhnliche Nach der Einpassung werden die Elektroden 16 vor-1,4-V-Batterien,
die mit einem Elektrodenpaar in zugsweise etwa 1 mm von der Berührungsfläche der
Reihe geschaltet sind, das ebenfalls in dem Gaumen- Zunge mit einem der benachbarten oberen mittleren
halter eingebettet ist. 5 Schneidezähne 22 angebracht. Die Elektroden 16 rei-
Bei einer anderen Ausführungsform des Erfin- chen vom Gaumen über etwa ein Drittel eines bedungsgegenstandes
dient der im Mund des Kranken nachbarten Schneidezahnes 22.
vorhandene Speichel als Elektrolyt für die eingebau- Die Spitzen 24 der Elektroden 16 sind vorzugs-
vorhandene Speichel als Elektrolyt für die eingebau- Die Spitzen 24 der Elektroden 16 sind vorzugs-
ten Plattenbatterien. Dabei sind gleichfalls sechs Plat- weise leicht gerundet, so daß die Zunge 26 des Patientenbatteriezellen
mit den Elektroden in Reihe ge- ίο ten möglichst wenig behindert wird, und ragen etwa
schaltet. Bei beiden Ausführungsformen sind die Elek- 2 mm von dem benachbarten Schneidezahn 22 in
troden so in den Gaumenhalter eingebaut, daß sie im Richtung der Zungenspitze heraus. Stößt die Zunge
Mund des Kranken etwa 1 mm von der Berührungs- 26 nach vorn, dann berührt sie die Spitzen 24 der
fläche der Zungenspitze mit dem benachbarten, mitt- Elelitröden'lö, wodurch der" Stromkreis über die
leren, oberen Schneidezahn entfernt sind. Sie er- 15 Batterien 18 geschlossen wird. Auf diese Weise erhält
strecken sich dabei vom Gaumen über etwa ein Drittel die Zunge 26 einen elektrischen Schlag, durch den
des Schneidezahnes. Die Elektrodenspitzen sind vor- der Patient unfreiwillig seine Zunge zurückzieht und
zugsweise 2 mm gegen die Zungenspitze gebogen. gegen den oberen Teil des Gaumens 20 bewegt.
Wenn sich die Zunge des Kranken während, des Dieser elektrische Schlag hat sich als wirksames
Schluckvorgangs zu weit nach vorn bewegt, kommt 20 Mittel gegen die Angewohnheit, die Zunge beim
sie mit den Elektroden in Berührung. Dadurch Schlucken nach vorn zu stoßen, erwiesen. Der Patient
schließt sich ein elektrischer Stromkreis, und die gewöhnt sich dadurch unbewußt an, die Zunge in
Zunge erhält einen elektrischen Schlag. Dieser ver- richtiger Weise gegen den oberen Teil des Gaumens
anlaßt den Kranken, die Zunge zurückzuziehen und 20 zu bewegen. In ähnlicher Weise wirkt ein elekin
der üblichen Weise gegen die Gaumenplatte zu be- 25 trischer Schlag gegen die Angewohnheit eines Patient
wegen. Außerdem erhält die Zunge einen elektrischen ten, die Zungenspitze auf der Berührungsfläche mit
Schlag, wenn sie falsch nach oben bewegt wird. Diese den oberen Schneidezähnen 22 ruhen zu lassen. Die
elektrischen Schläge haben zur Folge, daß sich der Vorrichtung 10 kann also im Maul eines Rennpferdes
Kranke angewöhnt, die Zunge in der gewöhnlichen, angebracht werden und dieses lehren, die Zunge in
d. h. der richtigen Stellung zu halten. 30 der richtigen Stellung für ein gutes Durchatmen zu
Die Erfindung wifd nachfolgend an Hand von halten.
Ausführungsbeispielen beschrieben. In der Zeichnung Eine Abwandlung der Vorrichtung von F i g. 1
stellt dar wird in den F i g. 5 bis 7 dargestellt. Die abgeänderte
F i g. 1 eme perspektivische Ansicht emer Vörrich- Vorrichtung 10 α umfaßt einen Teil 12 ώ mit den
tung zur Korrektur der Zungenbewegung, 35 Klammern 14 und den Elektroden 16, welche mit
Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht längs denen der Fig. 1 bis 3 übereinstimmen können. Der
der Linie 2-2 in F i g. 1, Teil 12 α ist gegenüber dem von F i g. 1 so abgeändert,
F i g. 3 eine vergrößerte Querschnittsänsicht längs daß Öffnungen 28 vorgesehen sind, durch welche der
der Linie 3-3 in F i g. 1, Speichel des Patienten frei fließen kann. Die Zellen
Fig. 4 eine schematische Querschnittsansicht 40 18a, die mit dem Teil 12α verbunden sind, können
durch die in Fig. ί beschriebene Vorrichtung nach durch den Speichel des Patienten aktiviert werden
der Anbringung in der Mundhöhle des Kränkens und sind in Aussparungen 30 im unteren Teil 32 des
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer anderen Teiles 12α angebracht. Die Aussparungen 30 stehen
Ausführungsform zur Korrektur der Zungen- in Verbindung mit den Öffnungen 28, so daß der
bewegung, 45 Speichel des Patienten ungehindert um die Batterien
F i g. 6 eine vergrößerte Querschnittsansicht längs 18 ä fließen kann. Jede Batterie 18 α besteht aus einer
der Linie 6-6 in F i g. 5 und Zinkplatte 34 und einer Silberplatte 36 (auch Kupfer
Fig. 7 eine vergrößerte Querschnittsansicht längs oder andere Metallplatten, die ein ausreichendes Getier
Linie 7-7 in F i g. 6. fälle für das elektrische Potential liefern, können ver-
Die F i g. 1 bis 3 stellen eine erfindungsgemäße 50 wendet werden), die durch einen leichten hölzernen
Vorrichtung, die mit Ziffer 10 bezeichnet wird, dar. Abstandhalter getrennt werden können. Die Elek-Bei
dieser Vorrichtung kann es sich um einen Gau- troden 16 werden reihengeschaltet (nicht dargestellt)
menhalterl2 nach Haw ley handeln. Der Teil 12 mit den Zellen 18 α, so daß das erwünschte Potential
wird nach einem Abdruck des Gaumens des Patienten den Elektroden 16 zugeführt wird, damit die Zunge
in der üblichen Weise in einer entsprechenden Form 55 26 bei Berührung mit den Elektroden 16 einen elekhergestelit.
Der Teil 12 kann im Mund des Patienten irischen Schlag erhält. Die Zellen 18 α sind vorzugsdurch
zweckentsprechende Klammern (s. Ziffer 14), weise dünn wie Oblaten, so daß sie sich leicht
die im Teil 12 eingebettet sind, befestigt werden. In dem Gaumen des jeweiligen Patienten anpassen
dem Teil 12 sind außerdem die beiden Elektroden 16 können.
in einem gewissen Abstand voneinander eingebettet, 60 Die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen zur
welche mit einer Anzahl von Zellen 18 reihen- Korrektur der Zungenbewegung führen zu den angeschaltet
sind. Die Zellen sind vorzugsweise hauch- geführten Ergebnissen und liefern die genannten Vordünn
(d. h. besitzen die Stärke Von Oblaten) und teile. Es muß aber angemerkt werden, daß sie ledig-'.auch
in den Teil 12 eingebettet und liefern ein elek- lieh die bevorzugten Ausführungsformen der Erfintrisches
Potential von annähernd 9 V für die Elek- 65 dung darstellen und in keiner Weise als EinschräntrodenM.
^ kung für deren Aufbau und Anordnung anzusehen
Der Teil 12 kann aus jedem geeigneten, in der sind. Die nachstehenden Patentansprüche sollen den
Zahntechnik verwendeten Kunststoff bestehen und Rahmen der Erfindung umreißen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Verhinderung bzw. Heilung von durch unrichtige Zungenbewegung verursachten
Sprach- und Atmungsstörungen mit einem in der Mundhöhle angebrachten, die Zungenbewegung
beeinflussenden Steuerungselement, dadurchgekennzeichnet, daß das Steuerungselement
(10) mit von einer in der Mundhöhle befindlichen elektrischen Stromquelle (18) gespeisten Kontaktflächen (24) versehen ist, über
die bei unrichtiger Zungenbewegung mittels der Zunge (26) ein Stromkreis schließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungselement (10)
eine am Gaumen anliegende Halterung (12) aufweist, in der sich die Stromquelle (18) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (18) aus in
Reihe geschalteten, dünnen Batterien besteht, die ao eine Spannung von etwa 9 V liefern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterien aus galvanischen
Elementen bestehen, die in dem Speichel der Mundhöhle zugänglichen Aussparungen (30) der
Halterung (12) angebracht und durch den Speichel aktivierbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Endpole
der Stromquelle (18) zwei mit Kontaktflächen (24) versehene Elektroden (16) bilden, die zwischen
der Zungenspitze und der Rückseite der oberen Schneidezähne (22) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem den
Elektroden (16) am nächsten liegenden Schneidezahn (22) und den Elektrodenspitzen (24) etwa
2 mm beträgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Elektrodenspitzen (24) berührende Zungenfläche bei Normallage
der Zunge in der Mundhöhle von den Elektrodenspitzen einen Abstand von etwa 1 mm
aufweist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 3 118 450, 2 151 738,
967 815.
USA.-Patentschriften Nr. 3 118 450, 2 151 738,
967 815.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DE (1) | DE1258019B (de) |
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