DE1279615B - Vorrichtung zum hydraulischen Tiefziehen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum hydraulischen Tiefziehen Zusatz zum Patent: 1240 801 Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Vorrichtung zum hydraulischen Tiefziehen, insbesondere von Blech, mit einem mit Flüssigkeit gefüllten Druckbehälter, einem Ziehstempel, über den beim Eindringen in den Behälter das herzustellende Ziehteil durch den Druck der Flüssigkeit geformt wird, einem das auf den Rand des Druckbehälters aufgelegte Ziehteil belastenden, jedoch ein Nachgleiten ermöglichenden Niederhalter und einen durch die Blechauflagefläche des Druckbehälterrandes zusammen mit dem Ziehteil gebildeten, dichten Behälterabschluß, wobei die Flüssigkeit zwischen dem Ziehteil und dem ihm zugekehrten Behälterrand bis zu diesem als Druckpolster herangeführt ist.
• Voraussetzung für den Betrieb einer Vorrichtung nach dem Hauptpatent ist die Füllung des Druckbehälters derart, daß zwischen diesem und dem Ziehteil, d. h. der aufgelegten Platine, keine Luftblasen vorhanden sind. Sofern das Ziehteil einen ebenen Flansch hat, d. h. alle Randteile in ein und derselben horizontalen Ebene liegen, bereitet die Füllung des Druckbehälters keine Schwierigkeiten. Werden je- doch Teile gezogen, deren Flansch nicht in einer Ebene liegt, der also uneben ist, so muß Vorsorge getroffen werden, daß der Druckbehälter blasenfrei gefüllt werden kann.
• In Weiterbildung der Erfindung nach dem Hauptpatent wird für Ziehteile mit unebenem Flansch vorgeschlagen, im Druckbehälter im höchstgelegenen Bereich der Randfläche Entlüftungsventile od. dgl. anzuordnen, durch die nach dem Auflegen des Ziehteiles und Anlegen des Niederhalters der geschlossene Druckbehälter zum Füllen entlüftet werden kann.
• Das Füllen des durch das Ziehteil und den angelegten Niederhalter geschlossenen Druckbehälters kann mit Hilfe eines in den Druckbehälter oder in einen damit verbundenen Behälter eintauchenden Kolbens erfolgen.
• Für die Vorrichtung nach der Erfindung können sowohl einfach als auch mehrfach wirkende Pressen eingesetzt werden. Bei einfach wirkenden Pressen muß der Niederhalter gegenüber dem Ziehstempel einen entsprechenden federbelasteten Vorlauf haben. Die Steuerung des Druckes im Druckbehälter kann in Abhängigkeit von der Stellung des Ziehstempels erfolgen.
• Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die die Ziehvorrichtung im Querschnitt in verschiedenen Stadien des Ziehvorganges zeigt, und zwar F i g. 1 in geöffnetem Zustand, F i g. 2 mit angelegtem Niederhalter, F i g. 3 im entlüfteten Zustand, also mit gefülltem Druckbehälter, und F i g. 4 mit eingedrücktem Ziehstempel nach dem Formelvorgang.
• Die Ziehvorrichtung besitzt ein Unterteil 1, das die Wandung des Druckbehälters 2 bildet, der mit einem Zuflußventil 31 und einem Abflußventil 32 versehen ist. Zur Formung der durch den Niederhalter 8 gegen die Randfläche 33 des Unterteiles 1 gedrückten Platine 9 dient ein Ziehstempel 7.
• Mit der Vorrichtung nach der Erfindung ergibt sich folgender Arbeitsablauf.
• Die Platine 9 wird zunächst auf die Ziehwulst 24 des Unterteiles 1 aufgelegt und in ihrer Lage durch die Einlegestifte 23 gehaltert (F i g. 1).
• Die Ziehvorrichtung wird nun durch den Niederhalter 8 geschlossen (F i g. 2). Dabei legt sich die Ziehwulst 24 in entsprechende Ausnehmungen 35 der Unterfläche 34 des Niederhalters 8. Durch das Aufsetzen des Niederhalters 8 werden die Randpartien der Platine 9 entsprechend der Randfläche 33 des Unterteiles 1 verformt.
• Sobald der Niederhalter 8 allseitig aufliegt und damit die Platine gegen die Dichtung 43 gepreßt ist, kann der Druckbehälter 2 vollständig gefüllt werden. Dies erfolgt durch Verschieben des Kolbens 27 in Richtung des Pfeiles 36 unter gleichzeitigem öffnen des Ventils 25 (F i g. 3). Nunmehr ist auch der Raum zwischen dem niedrigsten Punkt 37 und dem höchsten Punkt 38 der Randfläche 33 des Unterteiles 1 mit Flüssigkeit gefüllt. Das Ventil 25 wird nuninehr wieder geschlossen, und das eigentliche Ziehen beginnt durch das Eindrücken des Ziehsterapels 7. Der Ziehstempel 7 drückt die Platine9 nach unten, wobei die Druckflüssigkeit als Matrize wirkt und die Platine über die Begrenzungsfläche 39 des ZiehstempeIs 7 formt. Am Ende des Ziehvorganges (F i g. 4) ist aus der Platine 9 das Ziehteil 41 mit dem gewölbten Flansch 42 geformt.
• Mit einer Vorrichtung nach der Erfindung lassen sich in der beschriebenen Weise Ziehteile mit unebenem Flansch, z. B. Kotflügel für Kraftwagen, in dem meisten Fällen mit nur einem einzigen Zug formen.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Vorrichtung zum hydraulischen Tiefziehen, insbesondere von Blech, mit einem mit Flüssigkeit gefüllten Druckbehälter, einem Ziebstempel, über den beim Eindringen in den Behälter das herzustellende Ziehteil durch den Druck der Flüssigkeit geformt wird, einem das auf den Rand des Druckbehälters aufgelegte Ziehteil belastenden, jedoch ein Nachgleiten ermöglichenden Niederhalter und einen durch die Blechauflagefläche des Druckbehälterrandes zusammen mit dem Ziehteil gebildeten, dichten Behälterabschluß, wobei die Flüssigkeit zwischen dem Ziehteil und dem ihm zugekehrten Behälterrand bis zu diesem als Druckpolster herangeführt ist, nach Patent 1240 801 für Ziehteile mit unebenem Flansch, d a d u r c h g ekennz eichn et, daß im Druckbehälter (2) im höchstgelegenen Bereich (38) der Randfläche (33) Entlüftungsventile (25) od. dgl. angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 681196; USA.-Patentschrift Nr. 2 681630; »Werkstatt und Betrieb«, 1950, H. 6, S. 284; »Fertigungstechnik«, 1958, H. 4, S. 184, 185.