DE1301496B - Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Elastomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines synthetischen ElastomerenInfo
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Description
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Kautschuk und andere Elastomere von natürlicher Oxydation stabil ist und seine Elastomereigenschaften
oder synthetischer Herkunft müssen im allgemeinen über einen weiten Temperaturbereich behält,
vulkanisiert werden, wenn sie brauchbare Elastomer- Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das es er-
eigenschaften annehmen sollen. Vor dem Vulkani- möglicht, einen besonderen Typ von Blockcopolysieren
sind diese kautschukartigen Stoffe klebrig und 5 merisaten herzustellen, die den obigen Anforderungen
weisen eine geringe Festigkeit auf, die ihre Verwend- entsprechen und dabei eine Anzahl von physikabarkeit
einschränkt, so daß sie höchstens als Kau- lischen Eigenschaften aufweisen, wie sie für derartige
tschukklebemittel dienen können. Ein weiterer Nach- Produkte besonders wünschenswert erscheinen. Das
teil ist, daß sie verhältnismäßig wenig stabil gegen- Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
über Hitze oder Oxydation sind. io die Lösung eines nach bekannten Methoden der
Optimale Elastomereigenschaften werden im all- Blockcopolymerisation hergestellten Blockcopolymegemeinen
erst dadurch erreicht, daß der Kautschuk risats der allgemeinen Formel
einer Vulkanisierbehandlung unterworfen wird, in- ^ g ^
dem man ihn beispielsweise mit Schwefel, Schwefel- '
Verbindungen oder Peroxyden zusammen erhitzt. Die 15 worin A für gleiche oder verschiedene Poylmeren-Vulkanisation
führt im allgemeinen dazu, daß der blocke von alkenylaromatischen Kohlenwasserstoffen
Kautschuk in den meisten üblichen Lösungsmitteln mit einem mittleren Molekulargewicht von 4000 bis
unlöslich wird, was einen wesentlichen Nachteil dar- 115 000 steht und »B« ein Polymerenblock eines
stellt, wenn er beispielsweise für Anstrichfarben oder konjugierten Diens mit mindestens 75% Butadien
zur Bildung von Formkörpern benutzt werden soll. 20 und einem mittleren Molekulargewicht von 20 000
Er erwies sich daher in vielen Fällen als notwendig, bis 450 000 ist und worin die Blöcke A 2 bis 33 Geentweder
vulkanisierten Kautschuk in Form von wichtsprozent des Blockcopolymeren darstellen und
Latizes anzuwenden oder den Kautschuk erst dann 35 bis 55% der Kohlenstoff atome in Block B sich in
zu vulkanisieren, wenn er durch Verformen oder Alkenylseitenketten mit mindestens 2 Kohlenstoffähnliche Prozesse in eine bestimmte Form über- 35 atome befinden, bis zu einem restlichen Ungesättigtgeführt
worden war. In diesem Zustand ist die VuI- heitsgrad des Blocks B von weniger als 10% hydriert
kanisation jedoch oft von wesentlichen Materialver- und das Lösungsmittel entfernt,
lusten begleitet, da die Abfälle beim Verformen nicht Der Ungesättigtheitsgrad wird durch die üblichen
richtig aufgearbeitet werden können, sondern in an- analytischen Methoden bestimmt,
dere Massen eingearbeitet werden müssen, in denen 30 Die erfindungsgemäß hergestellten Blockcopolysie
lediglich als Füll- oder Verstärkungsmittel fun- merisate, bei welchen der Dien-Mittelblock zu mingieren.
destens 90%, die Polystyroleinheiten jedoch gewöhn-
Man sucht daher schon lange nach einem Kau- lieh zu weniger als 10% hydriert sind, haben den
tschuk, der sich wie ein vulkanisierter Kautschuk doppelten Vorteil einer verbesserten Stabilität und
verhält, ohne jedoch vulkanisiert werden zu müssen, 35 einer guten Verarbeitbarkeit. Blockcopolymerisate,
und der in einer bestimmten Klasse von leicht verfüg- in denen mindestens etwa 25% der polymeren Endbaren
Lösungsmitteln, wie gewissen Kohlenwasser- blocks hydriert sind, sind besonders stabil und haben
stoffen, löslich ist. einen wesentlich erhöhten Erweichungspunkt. Es
Neuerdings wurde eine eng umgrenzte Klasse von kann sich dabei um Gemische aus Blockcopolymeri-Blockcopolymerisaten
näher untersucht, um die 40 säten handeln, in denen ein Teil der Moleküle über
optimale Struktur festzustellen, bei welcher diese ihre ganze Länge gesättigt sind, während in den
Kombination von Eigenschaften erreicht wird. Die übrigen Molekülen lediglich der Butadienpolymerhierfür
in Frage kommenden Blockcopolymerisate block zu mindestens 90% gesättigt ist. In den
(die gelegentlich auch als »Mosaikpolymerisate« be- hydrierten Polymerisaten, in denen mindestens 90%
zeichnet werden) sind in erster Linie diejenigen mit 45 der Polybutadienbindungen hydriert sind, können
der allgemeinen Struktur aber auch alle Endblocks, z. B. die Polystyrolblocks,
sowohl gesättigte wie auch ungesättigte Styroleinheiten A—B—A, enthalten bzw. sein.
Die Zeichnung, die bei den Beispielen noch näher
worin die beiden endständigen Polymerblocks A 50 erklärt wird, bezieht sich auf eine Anzahl physikathermoplastische
Blockpolymerisate von aromatischen lischer Eigenschaften der Blockpolymerisate, die in
Alkenylkohlenwasserstoffen wie Polystyrol sind, der Mitte einen Polybutadienblock und an beiden
während der Block B ein Polymerblock aus einem Enden Polystyrolblocks aufweisen, wobei an dem
konjugierten Dien ist. Das Mengenverhältnis zwischen Polybutadienblock C2-Seitenketten sitzen, deren
den endständigen thermoplastischen Blocks zu dem 55 Menge sehr verschieden sein kann. Aus der Zeichmittelständigen
Elastomerpolymerblock und das nung geht hervor, daß ein kritischer Bereich existiert,
relative Molekulargewicht dieser beiden Blockarten bei dem etwa 35 bis 55% der Kohlenstoff atome auf
wird so eingestellt, daß man einen Kautschuk mit die Seitenketten entfallen und der eingehalten werden
einer optimalen Kombination von Eigenschaften er- muß, wenn man die optimale Kombination von erhält,
der sich auch ohne vorangehende Vulkanisation 60 wünschten Eigenschaften erhalten will, ohne dabei
wie ein vulkanisierter Kautschuk verhält. die Vorteile einzubüßen, die im Selbsthärten und in
Diese Blockcopolymerisate bieten eine Anzahl von der guten Verarbeitbarkeit des Polymers auf Vorbesonderen
technischen Vorteilen, denen jedoch ihre richtungen zur Wärmeverformung, wie Pressen oder
Empfindlichkeit gegenüber der Oxydation einschrän- anderen Einrichtungen zum thermoplastischen Verkend
gegenübersteht. Das Problem besteht deshalb 65 formen, liegen.
darin, ein Blockpolymerisat zu erzeugen, das die Um zu den am meisten wünschenswerten Eigen-
Eigenschaft des »Selbsthärtens« hat, dabei jedoch in schäften zu gelangen, muß man, wie oben erwähnt,
leicht verfügbaren Lösungsmitteln löslich und gegen Endblocks A mit einem mittleren Molekulargewicht
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von 4000 bis 115 000 und einen Mittelblock B mit Elastomereigenschaften der bei der Hydrierung an-
einem mittleren Molekulargewicht von 20 000 bis fallenden Produkte werden, wie aus der Zeichnung
450 000 bilden. ersichtlich ist, stark geschädigt. Es ist daher wesent-
Die Blocks A sind Polymere eines vinylaroma- lieh, daß das richtige Verhältnis zwischen polarer
tischen Kohlenwasserstoffs, und der Polymerblock B 5 Verbindung und Lithiuminitiator derart eingestellt
ist aus einem Polymeren gebildet, das zu mindestens wird, daß die Verzweigung des Polybutadienblocks
75 Gewichtsprozent aus Butadien besteht. Besonders innerhalb des erwähnten Bereichs fällt, d. h., daß
bevorzugt ist eine Durchführungsform, bei der die 35 bis 55 % der Kohlenstoffatome in dem Polybuta-Endblocks
A Polystyrolblocks mit einem mittleren dienblock in Form von abhängigen C2-Seitenketten
Molekulargewicht von 8000 bis 60 000 sind, während io vorhanden sind. Der mittlere Elastomerblock ist vorder
mittlere Block ein Polybutadien-Polymerblock zugsweise ein reines Polybutadien mit dem erwähnten
mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen Verzweigungsgrad, jedoch kann das Polymere auch
50 000 und 300 000 ist. Außerdem hat es sich hin- modifiziert sein mit vorzugsweise nicht mehr als
sichtlich der physikalischen Eigenschaften als beson- 25 Gewichtsprozent von zur Bildung eines Elastomerders
zweckmäßig erwiesen, wenn die Endblocks 5 bis 15 blocks fähigen Monomeren von anderen konjugierten
30 Gewichtsprozent des gesamten Blockcopolymeri- Dienen, wie Isopren,
sats darstellen. Die nicht elastomeren endständigen Polymerblocks
sats darstellen. Die nicht elastomeren endständigen Polymerblocks
Die erfindungsgemäß zu hydrierenden Elastomer- können Homopolymere und/oder Homopolymere
Blockcopolymerisate werden wie folgt hergestellt: sein, die vorzugsweise aus alkenylaromatischen
In einem inerten Kohlenwasserstofflösungsmittel 20 Kohlenwasserstoffen, und zwar vorzugsweise aus
polymerisiert man in Anwesenheit eines Katalysators vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen, hergestellt
auf Lithiumbasis einen alkenylaromatischen Kohlen- sind, worin der aromatische Anteil entweder mono-
wasserstoff zu einem Polymerblock A, fügt einen oder polycyclisch sein kann. Beispiele für derartige
konjugierten Kohlenwasserstoff mit Dienbindung, der Monomere sind: Styrol, Alphamethylstyrol, Vinyl-
zu mindestens 75 Gewichtsprozent aus Butadien be- 25 xylol, Äthylvinylxylol, Vinylnaphthalin. Gemische
steht, hinzu und setzt die Polymerisation in An- aus derartigen Monomeren können ebenfalls benutzt
Wesenheit einer polaren Verbindung, nämlich eines werden. Die beiden Endblocks können gleich oder
Äthers, eines Thioäthers und/oder eines tertiären verschieden sein, solange sie nur den allgemeinen
Amins, fort, wobei man ein Molverhältnis der po- Anforderungen für derartige Endblocks insofern ent-
laren Verbindung zu dem Katalysator auf Lithium- 30 sprechen, als ihr thermoplastischer Charakter sie von
basis zwischen 7 und 70:1 einstellt, bis sich als dem Elastomerenmittelblock unterscheidet. Wenn in
Zwischenprodukt ein Blockpolymerisat A—B ge- diesem Zusammenhang von Polystyrolblocks die
bildet hat; hierauf fügt man einen weiteren aroma- Rede ist, so können diese doch durch andere Arten
tischen Alkenylkohlenwasserstoff zu und polymerisiert von polymeren vinylaromatischen Verbindungen er-
dieses Monomere gemeinsam mit dem Zwischen- 35 setzt sein. Der mittlere Block B kann ein Polybuta-
produkt, so daß sich ein Blockpolymerisat dien-Elastomeres sein, das der Definition in dem
A B A »ASTM-Special Technical Bulletin Nr. 184« entspricht:
bildet. Dieses hydriert man dann bis zu einem blei- »Eine Substanz, die bei Raumtemperatur auf minbenden
Ungesättigtheitsgrad des Blocks B von 40 destens das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge geweniger
als 10%. dehnt werden kann und beim Entspannen innerhalb
Der Anteil an polaren Modifizierungsverbindungen, kurzer Zeit auf ungefähr ihre ursprüngliche Länge
die benutzt werden, um die verzweigten Polybutadien- zurückgeht«.
blocks in den Blockpolymerisaten zu bilden, hängt Die bei der Herstellung des Blockcopolymerisats,
von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Art der 45 die hier nicht beansprucht ist, verwendeten Kataly-
polaren Verbindungen, dem genauen Grad der ge- satoren können allgemein als »Katalysatoren auf
wünschten Verzweigung, dem benutzten Kohlen- Lithiumbasis« bezeichnet werden, wobei jedoch die
wasserstoffmedium und der Menge an anwesendem Alkyllithium-Initiatoren bevorzugt sind. Geeignet als
Katalysator auf Lithiumbasis. Die erfindungsgemäß Initiatoren sind unter anderem Lithiummetall- und
anzuwendende Menge an polarer Verbindung wird 50 Aryllithiumverbindungen und Dilithiuminitiatoren.
ausgedrückt als Molverhältnis der polaren Verbin- Sie werden vorzugsweise in einer Menge zwischen
dung zu dem Katalysator auf Lithiumbasis. Um in 1 und 200 Teilen je Million, bezogen auf das Gewicht
den Seitenketten die optimale Menge von 35 bis 55 °/o der Monomeren, verwendet.
der Kohlenstoffatome zu erhalten, muß das Molver- Zur Herstellung der Blockcopolymerisats wird zu-
hältnis zwischen der polaren Verbindung und Lithium 55 erst eine Lösung des alkenylaromatischen Mono-
zwischen etwa 7 und 70, vorzugsweise zwischen etwa meren in einem inerten Kohlenwasserstoff, wie einem
10 und 40, liegen. Alkan, einem Alken oder einem Cycloalkan gebildet,
Der Verzweigungsgrad des Polybutadiens geht im die durch Anwesentheit einer polaren Verbindung
wesentlichen konform mit dem Molverhältnis zwi- aus der Gruppe der Äther, Thioäther und tertiären
sehen polarer Verbindung und Lithium. Ist daher das 60 Amine modifiziert ist. Da die Anwesenheit der po-
Verhältnis zu niedrig, so wird der gewünschte Ver- laren Verbindung bei der Bildung des ersten PoIy-
zweigungsgrad nicht erreicht, und das erhaltene merblocks nicht wesentlich ist, müssen die polaren
Blockcopolymerisat ist nach der Hydrierung ein Verbindungen nicht unbedingt in diesem Stadium
Kunststoff mit im wesentlichen nicht elastomeren eingeführt werden; man kann sie ebensogut kurz vor
Eigenschaften, d. h., es fehlt ihm die kautschukartige 65 oder gleichzeitig mit der Zugabe des Butadiens zwecks
Beschaffenheit. Steigert man andererseits das Mol- Bildung des mittleren verzweigten Elastomerblocks
verhältnis über das erwähnte Maximum hinaus, so einführen. Beispiele für polare Verbindungen, die
wird der Verzweigungsgrad allzu hoch, und die zugesetzt werden können, sind unter anderem Di-
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methyläther, Diäthyläther, Äthylmethyläther, Äthyl- endständigen Blocks von geringerer Wichtigkeit ist.
propyläther, Dioxan, Dibenzyläther, Diphenyläther, Mit Hilfe einiger selektiver Katalysatoren läßt sich
Dimethylsulfid, Diäthylsulfid, Tetramethylenoxyd dies ohne weiteres durchführen, während mit ande-
(Tetrahydrofuran), Tripropylamin, Tributylamin, ren die Hydrierung gleichmäßig längs der gesamten
Trimethylamin, Triäthylamin, Pyridin und Chinolin 5 Kette verläuft,
und Gemische aus diesen Stoffen. Zwecks Verbesserung der Stabilität der Block-
Sind der Lithiuminitiator, die polare Verbindung, copolymerisate soll die auf den Dienbindungen bedas
alkenylaromatische Monomere und der inerte ruhende Ungesättigtheit (gemessen durch die Jod-Kohlenwasserstoff
zusammengegeben, so beginnt die zahl) auf weniger als 10% und vorzugsweise sogar
Polymerisation, bei welcher sich der erste endständige to auf weniger als 5 °/o ihres ursprünglichen Wertes ver-Polymerblock
bildet, der ein mittleres Molekular- ringert werden. Die Verringerung der Styrol-Ungegewicht
zwischen etwa 4000 und 115 000 hat und an sättigtheit (gemessen durch Ultraviolett) kann ausgeeinem
Ende abgeschlossen ist durch ein Lithium- drückt werden als durchschnittlich 0 bis 100%, d. h.,
radikal; man kann ihn als »lebendes Polymerisat« es findet überhaupt keine Reduktion bis zu vollstän-(living
polymer) bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt 15 diger Reduktion statt. Auf den Zwischenstufen der
wird, ohne daß das Lithiumradikal verschoben oder Reduktion ist das hydrierte Produkt ein Gemisch aus
entfernt wird, Butadien in das System eingeführt, Produkten, in denen manche der Polystyrolblocks
und die Blockpolymerisation findet statt, wobei die stärker als andere hydriert sind.
Anwesenheit der polaren Verbindung für den ge- Das Beispiel dient zur näheren Erläuterung der
wünschten Verzweigungsgrad im Polybutadienblock ao Erfindung, eine wichtige Rolle spielt. B e i s ο i e 1
Das so entstandene Produkt entspricht dann der F
allgemeinen Struktur _ Um die erfindungsgemäß verzweigten Block-
A—B—Li, copolymerisate mit denjenigen zu vergleichen, die am
25 Elastomerblock weniger bzw. stärker verzweigt sind,
d.h., es stellt einen »lebenden« Polymerblock der wurde eine Reihe Blockcopolymerisate hergestellt,
beiden bisher verwendeten Monomeren dar. Darauf- die alle das gleiche Blockmolekulargewicht aufweisen,
hin wird nun zum zweitenmal ein aromatischer Die Menge der verwendeten polaren Verbindungen
Alkenylkohlenwasserstoff zugesetzt, der den anderen war verschieden, je nach der Menge, in welcher der
Endblock bildet und die Kette endgültig abschließt, 30 Lithiumalkylinitiator anwesend war. Die Erzeugung
so daß ein Dreierblocksystem der Blockpolymerisate erfolgte etwa auf folgende
A—B—A Weise:
60 g Styrol wurden in 1400 g Benzol, das die je-
entsteht, welches das Resultat einer Polymerisation, weils verschiedene Menge Tetrahydrofuran als polare
gefolgt durch Kettenabschluß mit einem polaren 35 Verbindung enthielt, gelöst. Das Gemisch wurde auf
Endglied, wie einem Alkohol, darstellt. 40° C erwärmt und 0,003 Mol sekundäres Butyl-
Hat man auf diese Weise das Grundpolymerisat lithium zugefügt. Die Polymerisation wurde bei 40° C
mit dem entsprechenden Verzweigungsgrad im mitt- in einem Reaktor durchgeführt, bis das gesamte
leren elastomeren Butadienpolymerblock erhalten, so Styrol in ein durch ein Lithiumradikal abgeschlossebesteht
der nächste Schritt in der Hydrierung des 4° nes Polymerisat übergegangen war. Dem Reaktions-Polymerisats,
wodurch dessen Temperaturbeständig- gemisch wurden dann 450 g Butadien zugefügt und
keit und gleichzeitig seine Stabilität gegen Oxydation die Polymerisation fortgesetzt, bis das Butadienmonoerhöht
wird. Die Hydrierung kann durchgeführt wer- mere völlig verbraucht war. Das so gebildete Styrolden
mit Hilfe der verschiedensten Hydrierungskataly- Butadien-Blockpolymerisat wurde dann durch Zusatoren,
wie Nickel auf Kieselgur, Raneynickel, Kup- 45 gäbe von 50 g Styrol modifiziert und die Polymerifer,
Molybdänsulfid und feinverteiltem Platin oder sation fortgesetzt, bis kein Monomeres mehr voranderen
Edelmetallen auf einem Träger mit geringem handen war. Das auf diese Weise erzeugte Polystyrol-Oberflächenbereich.
Polybutadien-Polystyrol-Blockpolymerisat hatte ein
Die Hydrierung kann unter praktisch beliebigen mittleres Blockmolekulargewicht von 15 000 bis
Temperatur- und Druckverhältnissen erfolgen, d.h. 5° 100 000.
bei Drücken bis zu 200 und mehr Atmosphären, wo- Die so bei einem verschiedenen Mengenverhältnis
bei man jedoch gewöhnlich bei einem Druck von zwischen Tetrahydrofuran und sekundärem Butyl-7
bis 70 kg/cm2 und bei Temperaturen von etwa 24 lithium hergestellten Blockcopolymerisate wurden
bis 315° C arbeitet; die Hydrierzeit liegt zwischen dann innerhalb 18 Stunden bei 35 kg/cm2 Wasseretwa
6 Minuten und 24 Stunden, vorzugsweise zwi- 55 stoff druck und 160° C hydriert, wobei je Gramm
sehen 12 Minuten und 8 Stunden. Bevorzugte Kataly- Polymerisat 0,3 g Nickel auf einem Kieselgurträger
satoren sind unter anderem die durch Reduktion von als Katalysator benutzt wurden. Die hydrierten PolyKobalt-, Nickel-, Wolfram- oder Molybdänverbin- merisate wurden auf ihre physikalischen Eigendungen
mit Aluminiumalkylen oder -hydriden erhal- schäften untersucht: das Untersuchungsergebnis ist
tenen metallischen Produkte. Diese Katalysatoren 60 in der untenstehenden Tabelle niedergelegt, und die
sind insofern selektiv, als der Dienblock rasch erhaltenen Werte wurden teilweise zur Aufstellung
hydriert wird, während die Styrolblocks auch bei der F i g. 1 bis 4 benutzt.
Steigerung der Hydrierungstemperatur langsamer F i g. 1 zeigt auf der Ordinate den scheinbaren
hydriert werden. Glasübergangspunkt in Grad Celsius als Funktion
Da der Polybutadienblock einem oxydativen An- 65 des Prozentgehaltes an C2-Seitenketten auf der Abgriff
am meisten ausgesetzt ist, ist es das erste Ziel szisse; in
der Hydrierung, den Ungesättigtheitsgrad dieses F i g. 2 ist auf der Ordinate die Erholungsfähigkeit
Blocks zu verringern, während die Hydrierung der nach Dehnung (rebound) in Prozent eingetragen als
Funktion des auf der Abszisse eingetragenen Prozentgehalts an C2-Seitenketten; F i g. 3 zeigt auf der
Ordinate die Zugfestigkeit bei 75° C, F i g. 4 die Zugfestigkeit bei 100° C als Funktion des Prozentgehalts
an C2-Seitenketten auf der Abszisse.
Aus den Figuren und der sie begleitenden Tabelle ist ohne weiteres ersichtlich, daß Blockcopolymerisate,
in denen im elastomeren Mittelblock der Gehalt an Seitenketten zwischen 35 und 55% liegt, den
besten Kompromiß darstellen zwischen der Elastizität bei niedriger Temperatur und der Dehnungsfähigkeit.
Bei einem niedrigeren Seitenkettengehalt erhält man eine niedrigere ErholungsFähigkeit und einen höheren
Glasübergangspunkt. Bei höheren Anteilen an Seitenketten fällt die Zugfestigkeit ebenso wie die Erholungsfähigkeit
ab, und der Glasübergangspunkt wird erhöht. Außerdem leidet bei Seitenkettengehalten
von mehr als 55% die Zugfestigkeit bei höherer Temperatur. Wurden Blockpolymerisate mit
wenigen oder gar keinen Seitenketten im Mittelblock hydriert, so erhielt man ein kunststoffartiges PoIy-
o merisat von begrenzter Löslichkeit, was vermutlich
darauf zurückzuführen ist, daß im Mittelabschnitt ein gewisser Grad an Kristallinität auftritt.
Eigenschaften von hydrierten Styrol-Butadien-Styrol-Copolymerisaten mit verschiedenem 1,2-Gehalt
im Mittelblock und einer Blocklänge von 15 X 100 X 15 · 103
ft/ -f O i«-M | Grund | Jodzahl | Reißgrenze | Modul bei | Modul bei | brucn- | Bleibende | Shore-A- |
u/o l,z im | viskosität, | bei kg/cm3 | 300% | 500 °/o | uennung in Ο/« |
Form | Härte | |
DUtacuen- | dl/g in Toluol | g Jod/100 g | Dehnung | Dehnung | Iu /0 | änderung | ||
OXUCa. | bei 25° C | 0,8 | 503 | in kg/cmä | in kg/cm2 | 420 | %> | 88 |
19 | 1,32 | 1,8 | 395 | 134,0 | 520 | >100 | 67 | |
32 | 1,33 | 1,6 | 405 | 43,9 | 292,0 | 670 | 15 | 65 |
41 | 1,24 | 3,4, 0,7 | 337 | 31,6 | 73,8 | 770 | 15 | 65 |
50 | 1,09, 1,04 | 6,0 | 274 | 28,1 | 54,5 | 1000 | 20 | 59 |
61 | 6,9 | 264 | 17,6 | 26,4 | 940 | 20 | 56 | |
67 | 4,6 | 360 | 17,6 | 28,1 | 570 | 32 | 91 | |
7,5 | 151,0 | 283,0 | ~225 | |||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Elastomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung eines nach bekannten Methoden der Blockcopolymerisation hergestellten Blockcopolymerisats der allgemeinen StrukturA—B—A,worin A für gleiche oder verschiedene Polymerenblöcke von alkenylaromatischen Kohlenwasserstoffen mit einem mittleren Molekulargewicht von 4000 bis 115 000 steht und B ein Polymerenblock eines konjugierten Diens mit mindestens 75 Gewichtsprozent Butadien und einem mittleren Molekulargewicht von 20 000 bis 450 000 ist und worin die Blöcke A 2 bis 33 Gewichtsprozent des Blockmischpolymerisates darstellen und 35 bis 55% der Kohlenstoffatome des Blocks B sich in Alkenylseitenketten mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen befinden, bis zu einem restlichen Ungesättigtheitsgrad des Blocks B von weniger als 10% hydriert und das Lösungsmittel entfernt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 909534/399
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
DE1301496B true DE1301496B (de) | 1969-08-21 |
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ID=23326199
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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