DE1492208A1 - Tablettenherstellungsverfahren - Google Patents
TablettenherstellungsverfahrenInfo
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- DE1492208A1 DE1492208A1 DE19641492208 DE1492208A DE1492208A1 DE 1492208 A1 DE1492208 A1 DE 1492208A1 DE 19641492208 DE19641492208 DE 19641492208 DE 1492208 A DE1492208 A DE 1492208A DE 1492208 A1 DE1492208 A1 DE 1492208A1
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
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- A61K9/50—Microcapsules having a gas, liquid or semi-solid filling; Solid microparticles or pellets surrounded by a distinct coating layer, e.g. coated microspheres, coated drug crystals
- A61K9/5084—Mixtures of one or more drugs in different galenical forms, at least one of which being granules, microcapsules or (coated) microparticles according to A61K9/16 or A61K9/50, e.g. for obtaining a specific release pattern or for combining different drugs
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- A61K9/20—Pills, tablets, discs, rods
- A61K9/2072—Pills, tablets, discs, rods characterised by shape, structure or size; Tablets with holes, special break lines or identification marks; Partially coated tablets; Disintegrating flat shaped forms
- A61K9/2077—Tablets comprising drug-containing microparticles in a substantial amount of supporting matrix; Multiparticulate tablets
- A61K9/2081—Tablets comprising drug-containing microparticles in a substantial amount of supporting matrix; Multiparticulate tablets with microcapsules or coated microparticles according to A61K9/50
Description
H922Q8
( 2860 )
lotto
Island City, K.Y./y,St.JU
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von oral zu verabfolgenden Tabletten,
Dragees« Pillen oder Kapseln mit lang anhaltender there·
peutisoher Wirkung, bei welchen Insbesondere das therapeutische Material in fein verteilter Form innig und zusammenhängend
mit einem im Magen-Darm-Trakt nicht zerfallenden indifferenten Material vermischt 1st.
Bekanntlich kann man bei der Herstellung von therapeutischen
Präparaten wie Tabletten, Dragees, Pillen oder Kapseln eine lang anhaltende Wirkung oder eine verzögerte
Freigabe dadurch erzielen, daß entweder ein therapeutisch wirksamer Kern mit einem verschieden dicken überzug aus
indifferentem Material oder ein Indifferenter Kern abwechselnd
mit Wirkstoff und Sohiohten aus indifferentem Material Überzogen wird. In beiden Fallen wird bei xufSlligem
Zerbeißen der Präparate die therapeutisch wirkst»· Substanz freigelegt und gelangt mit den Körperflüssigkeit
ten in Berührung, wodurch dl« gesamte Dosis des Wirkstoffes
- 2 809850/1JtV
. , BADOR1G1NA1
schnell zur Verfugung gestellt wird. Eine derartige eof ortlge
Freigabe der wirksaoen Substanz ist oft schädlloh und
außerdem eine Verschwendung des Wirkstoffes.
Mit der vorliegenden Erfindung wird nun die Herstellung von Insbesondere oral zu verabfolgenden therapeutischen
Präparaten vorgeschlagen, welche keine derartigen Nachtelle aufweisen und die bei zufälligem Zerbeißen weniger als
die Hälfte der Gesamtdosis der wirksamen Substanz freigeben. Die nach dem erfindungsgemäBcn Verfahren hergestellten
Präparate in Kapsel-, Dragee-, Pillen- oder Tablettenform enthalten mehrere nachgiebige Kerne, von denen Jeder
im wesentlichen aus einem klebrigen, innigen Gemisch von
feinverteiltem Wirkstoff und einem indifferenten im Magen-Darm-Trakt nicht oder nur schwer zerfallenden Material
besteht. Der Anteil von indifferentem Material zu wirksaaer Substanz schwankt in jedem Kern von etwa 0,1 bis
2,0 : 1, um variable Prelgabegesohwindigkelten im Magen-Darm-Trakt
zu ermöglichen. Weiterhin 1st wenigstens ein kleiner Teil der Kerne abwechselnd mit verschiedenen überzügen
aus Wirkstoff und Indifferentem Material überzogen.
Der Anteil von Wirkstoff und indifferentem Material in den Kernen und die Menge des Wirkstoffes in der Summe der
überzüge steht in einest derartigen Verhältnis, daß der Prozentgehalt des Wirkstoffes in den überzügen und der des
während der ersten Stunde la Nagen-Darm-Trakt freigegebenen
909850/13·;
Wirkstoffes in den Kernen geringer als 50 % der Gesamtwirkstoffmenge
der Tablette oder Kapsel usw. betragt. Obwohl der Wirkstoff In den überzügen bei zufälligem Zerbelfien
unmittelbar der Körperflüssigkeit ausgesetzt wird, sind mehr als 50 % dee Wirkstoffes in den Kernen innig und
zusammenhaltend alt dem indifferenten Material vermischt
und «erden nicht eof ort sondern vielmehr erst nach dem Verschlucken und nach Verstreichen einer Sicherheitezeit zur
Verfügung gestellt.
Weiterhin können die erflndungsgemKfi hergestellten Tabletten,
Kapseln uew. so hergestellt werden, daB die Freigabe des
Wirkstoffes Innerhalb einer gegebenen Zelt gleichmäßiger
erfolgt, z.B. Indem man die Brelgabegeechwlndlgkeit der
therapeutisch wirksamen Substanz dadurch genau einstellt, defl man den Anteil derjenigen Kerne ändert, die aus verschiedenen
Mengen Wirkstoff und Inerten Material gebildet sind und ferner durch Änderung des indifferenten Materials
selbst. Sine weitere Einstellung ist möglich. Indem man
die Menge des Wirkstoffes in den Kernen und in den überzügen
verändert, die Anzahl der Überzüge verändert und die Dicke oder die Anzahl der Überzüge aus Indifferentem
Material verändert.
Als Wirkstoffe oder therapeutisch wirksame Substanzen können für dafi erfinauiigegen&Öe Verfahren im allgemeinen alle oral
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zu verabfolgenden Therapeutik* verwendet werden» welche'
verhältnismäßig genau dosiert werden nüssen wie z.B. Antiblotlca,
wie Penicillin, Tetracyclin, Terraraycin, Aureoosycin
und Chlororayeetin; Schlafmittel und Betäubungemittel
wie pentebarbitursaures Natrium, Phenolbarbital, Butabarbital,
Amobarbital, Socobarbitalnatriura, Kodein, Brom-Isovalura,
Kabroaal und Natriuinphenobarbital; Blutdruck
erniedrigende und krompflindernde Mittol wie Pentaerythritol
und Erythrityltetranitrat und Nitroglycerin;
Amphetamine wie d,l-Amphetaainsulfat und dextro Amphetaininsulfatj
Hormone wie Dienestrol, Ethynylestradiol, Diethylstilbestrol,
Methyltestosteron und Progesteron; Cortison; Vitanine und Beruhigungsalttel wie Reserpin, Chlorpromazinhydrochlorld
und Thipropatathydrochlorld, Prednisolon; Pentylen-tetrazol, N-Acetyl-p-amino-phenol. Alkaloide von
Belladonna, Atroplnsulfat, Hyosclnhydrobronid , Hyoscyemlnsulfat,
Chlorphenlragi nmaloat, Phenylephrln, Chinldlnsalze,
theophylllnealse, Ephedrinsalze, PyriIam1nmaleat, GuaiacolgljreerylXther-theophylllnat.
Als indifferente Materialien können bei dem erfindungsgemÄßen
Verfahren die Üblichen Produkte verwendet werden wie Methyl- und Xthylcelluloee, Celluloseacetat und
-phthalat. Schellack, Rizinusöl unä hydriertes Rizinusöl,
Wachse wie Bienenwachs, Karnaubawachs, Kandellllawachs,
- 5 909850/1364
SAD
höhere Fettsäuren wie Oleinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure,
Beter von höheren Fettsäuren wie Glyceryltristearat,
Cetyipalwltat, Diglycolstearat, Qlyeerylrayrlstat, TriHthylenglycolmonostearat,
höhere Fettalkohole wie Cetylalkohole und Stearylalkohol und hochmolekulare Polyäthylenglykole wte
Carbowachse, Polyäthylenglykolroonoßtearat, Polyäthylenglykoldletearat,
Poiyoxyäthylenstearat, Olycerinmonostearate und derer Gemische. Das indifferente Material wird so ausgewählt
oder zusammengesetzt, daß ein nachgiebiger und plastischer Kern erhalten wird; beispielsweise bilden
bekanntlich Zellulose und Schellack gute Filme, während die Wachse und Rizinusöle derartigen Filmen eine gewisse
Plastizität und Elastizität geben, während die htfheren Fettsäuren
und deren Derivate als Weichmacher und Dispergiermittel dienen. Das Indifferente Material kann weiterhin so
ausgewählt oder zusammengesetzt werden, daß man variierende
Freigabegeschwindigkeiten im Magen-Darm-Trakt für die verschiedenen
Chargen der Kerne erhält. Das indifferente Material wird gewöhlich innig mit dem fein verteilten
Wirkstoff vermischt, während ersteres mindestens teilweise ·
in einem organischen Lösungsmittel wie Methylalkohol, Isopropylalkohol, Kohlenstofftetrachlorld, Chloroform oder
Aceton gelöst 1st.
Im folgenden soll das erfindungegeroäBe Verfahren anhand von
Beispielen näher erläutert werden:
- 6 909850/1314 ^
H92208
Bein ersten Verfahrensschritt wurden 21,5 kg fein verteilter
Wirkstoff (Phenylpropanolaminhydrochlorld) Innig mit 10,7 kg gepulvertem Zucker und 2,j5 kg feiner Maisstärke
und dann mit 1,89 1 eines Gemisches aus 3,63 kg pharmazeutischen
Lasiermatorial (600 g Schellack Je Liter Methylalkohol)
und 283 g Rizinusöl vermischt. Es wurde eine
geringe Menge Alkohol zugesetzt, um eine bessere Dispersion zu erhalten. Das feuchte Gemisch wurde dann auf flachen
Schalen mit warmer Luft getrocknet..Die teilweise getrocknete
Masse wurde durch ein Sieb tait einer Sieböffnung von Iran
gepreßt, worauf die erhaltenen kleinen Kerne wiederum getrocknet wurden.
Bein zweiten Verfahrensschritt Kurdon weitere 21,5 kg
Wirkstoff ebenfalls Bit 10,7 kg Zucker und 2,5 kg feiner
Maisstärke und dann Bit einen flüssigen Getnisoh aus 3,6? kg
Pharmazeutischere Laeiermaterlal (600 g Schellack Jo Liter
Methanol)« 4,72 kg hydriertem Rizinusöl und 1,8 kg PoIyäthylenglykol
(durchschnittliches Molekulargewicht: von 400;
vermischt, wobei eine zum Befeuchten ausreichende Menge
Alkohol p.uf das Gemisch aufgesprüht wurde, um dieses zu
befeuchten. Nach teilweise« Trocknen wurde dieses Gemisch durch eir. Masohenaieb mit einer Sieböffnung von lima zu
kleinen Kernen geprefit, welche getrocknet wurden.
BAD OBIG'NAL
909850/1364
Dieser zweite Verfahrens schritt wurde noch dreiaal wiederholt·
wobei Jedoch Jedes Mal eine größere Menge an hydrierten
Rizinusöl verwendet wurde« nämlioh bein dritten Verfahrenasohrltt
3»4 kg, bei» vierten Verfahrenaechritt
6,1 kg und bein fünften Verfahrene schritt 6,7 kg. Vb auoh
bei größeren Nengen von hydriertem Rizinusöl ein Inniges
Qeol8ch ssu erhalten, wurden dae Rizinusöl und das Polyäthylenglykol
erst auf etwa 67° C erwärmt, alt den trockenen Oeraisoh
versetzt und durchgemischt, worauf die pharnazoutische Lcsur zugosetst wurde. Die Kaaae wurde dann auf
Pfannen gegossen und nach den Abkühlen und Verfestigen durch ein Sieb mit einer Maeohenwelte von 1 mn gegeben.
Die nach den Verfahrensschrltten 1 bla 5 erhaltenen Kerne
besaßen die folgende durchschnittliche Zerfallsgesohwindigkeitt
2-5 Stunden Freigabo von 24 % der aktiven Substans
5-6 Stunden Freigabe von 6 Jf der aktiven Substanz
6-8 Stunden Freigabe von 12 % der aktiven Subs tan*
8-lOStunden Freigabe von 12 % der aktiven Subttanx
Die aus den Arbeltsschrltten 1 bla 5 erhaltenen Kerne wurden
dann In einen Mischer gemischt, um eine durchschnittliche
ZerfallBgftschwlndlgkelt zu erzielen und darauf In einer
Beschichtungepfanne von 1 m Durchmesser mit mehreren überzügen
aus Malssyrup zu kugelförmigen Kernen verarbeitet.
- 8 909850/1384
BAD
Diese fertigen Dragees hatten eine Freigabegeschwindigkeit wie folgtt
2-3 Stunden Freigabe von 14 % des Präparates
3-4 Stunden Freigabe von 14 % des Präparates
4-5 Stunden Freigabe von 14 % des Präparates
5-6 Stunden Preigabe von 14 % des Präparatee
nach Jeweils
einer weiteren Freigabe von 6 % des Präparates (bis
zur
10.Stunde)
10.Stunde)
Ein Vergleich dieser Frelgabesesehwindigkelten mit denen
der Kerne aus den Verfahrenssehritten 1 bis 5 zeigt, daß
weiteres therapeutisch Wi1TkSSJBeS Material zugegeben werden
muß, tun eine weitere Freigabe von 8 % des gesamtwl rice amen
Materials in der endgültigen Abgabeeinheit in jeder der
Stunden 2 bis 5 su ermugllohen oder insgesamt 32 % des
gesaaten wirksamen Materials von 50»9 kg· Die naoh den
Verfahrensschritten 1 bis 5 erhaltenen Kerne würdjpn dann
68 % des aktiven Materials in der fertigen Abgabeeinheit
enthalten.
4/10 6er gesamten rait Syrup beschichteten kugelförmigen
Kerne aus den Verfahrensschritten 1 bis 5 wurden abgetrennt und abwechselnd Mit Schlohten aus aktiver Substanz und
indifferenten Material Uberaogen, um eine Freigabe von 8 %
' der wlrkeaaen Substanz nach' Jeweils einer Stunde, und swar
für die Dauer von insgesamt 4 Stunden zu ermöglichen.
U92208
Demzufolge wurden beim sc^hctsn Veriahren3schritfc V'10
GG3amtkerne In einem Gewicht von etwa 83 kg in oinor Beschlehturgspfannc
mit einer Lüüung aus pharmazeutischer
Lasur in Alkohol befeuchtet, rait 12,7 kg Wirkstoff bestreut
und bis zum vollständigen Verdampfen des Löoungsraittelß
getrocknet. AnsehlleSend wurden lie bestäubten Kerna
trieder mi Ό pharni&zeutlßcher Lasur überzogen und in dor
Beech.· ehtung3pxanne uragewSlzt, wobei zum Trocknen des
tJ'norauges vrarFie Luft zugeführt wurde. Neun weitere überzüge
aus pharmazeutischer Lasur wurden auf gleiche Welt>e aufgebracht,
um eine verzögerte Wirkung von etwa einer Stunde i:rs Mogen-Darm-Trakt au erzielen.
Beim Giebten Verfahrenseohritt wurde ein Viertel der be-α
Richtet en Kerne aus <Ier Pfanne entfernt und die restlichen
Kerce wiederum mit pharmazeutischer Lasur in
Alkohol befeuchtet, mit weiteren 12,7 kg Wirkstoff bestäubt
und bis zur vollständigen Verdampfung des Lösungsmittels
getrocknet. Anschließend wurden die bestäubten Kerne wieder alt PharmazeutischerLaeur Überzogen und in
ü2V Benoh.ichtungBpfanne mit warmer Luft umgewälzt. Auf
gleiche Weise wurden 9 weitei-e überzüge aus pharmazeutischer
Lisur aufgebracht, ura eine verzögerte Einwirkung
von etwa einer Stunde jüu extuügllohen.
- 10 -
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- 10 -
Bei» anhtün Verf&hreneschritt mir Je ein Drittel der beschichteten
Kerne mis der Pfanne entfernt und <1as obig«
Verfahren nochmals mit weiteren 12,7 ltß Wirkstoff zum
Elnctfiuben der Kerno wiederholt, worauf irei'cere 10 (JberaUgc
aus pharfferseucisoher Laaur aufgebracht wurden.
Beim neunten VorfahrenBsehritt wurde die Htilfte der beschichteten
KüiTio aus tier Pfanne entfernt und das obige
^ Verfahren wiederholt>
uoboi wiederum 12,7 kg wirkfiowe
Substanz l\u£ dio Kerne aufgestäubt und einschließend weitere
10 Überzüge aus phanaazeutlocher Lcrjur aufgebracht wurden.
Dio 6/iO der ursprünglloh aus den Verfehrcncachritten 1
bis 5 erhaltenen Kerne und die aus len Verfohrensuchrltten
6 bis 9 erhaltenen beschichteten Kenia ?mrden dann eorgfültig
miteinander vermischt und auf ihze durch schnitt-
* Hohes PröigabegeaohwindigP'oit
Nach 1 Stunde
Na«ih 1 Stunde 1-2 Stunden 2-3 Stunden
5-4 Stunden 4-5 Stunden
nach jeweils einer weiteren (bis* zur
10. Stunde)
Ict Kern | Im..über sun; | 14 {fe |
14 * | 14 Ji | |
6 £ | 8 % | 14 Jg |
6 % | 8 Ji | 14 ^ |
6 % | 8 % | 14 % |
β* | 8* | AJl |
β-ft | _> | 100 ^ |
68 % | 32 5έ | |
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- 11 BAD ORIGINAL
U92208
B«l ruf eilige« Zerbeißen betrug die Frcigabegeechwlndlgkeit
der wirksamen Substanz nach einer Stunde 46 %, und ewar von den 14 % In Kern und den 32 % In den überzügen;
wKhrend in Jeder weiteren Stunde bis Ablauf von
IO Stunden 6 % freigegeben wurden. Somit wird bei eufälli
ge« Zerbeißen eine innerhalb der Sicherheitsgrenze liegende
Menge an Wirkstoff freigesetzt und das Produkt wird nloht verschwendet.
Die miteinander vermischten Kerne wurden dann in berechneten
Metren In Oelatinekapceln cingeechloBscn und verpaokt.
Als therapeutisch wirksame Substanz wurde Nitroglycerin verwendet« Beim ersten Verfthrenssohrltt wurden 2,45 kg
eines auL 10 0tw.£ Kitroglycerln und 90 Qe*.% 6-Lactose
bestehenden Pulver ι mit 12,7 kg Bohr- tmd Malsxuoker gemisoht
und homogen mit 0,95 1 eines Oeolaohes aus 3,63 kg
phamcaeeutlsoher I^asur (600 g Sohellaok/Llter Methanol)
uad 263, t g Rizinusöl, vernincht. Dieses feuchte Oemisoh
wurde dann auf flaohon Schalen »it warmer Luft getrocknet
und nach teilweiser Trocknung durch ein Sieb mit einer Siebuffnung von 1 ram zu kleinen Kernen gepreßt, welche
'dann getrocknet wurden.
9Q9850/136A
Bel don 2. bis 5. Vorfahrensscbritt wurden die gleichen
Mengen verwendet, nämlich 2,45 kg eines 10 (Jew.£ Nitroglycerin
und 90 dew.Ji 0-Lactose enthaltenden Pulvers, zu
welohera 10,4 kg gepulverter Zucker und 2,27 S Malszucker
gemischt ι raren. Es wurden die gleichen Indifferenten
Materlallen nach dem gleichen Verfahren wie in den
Schritten 2 bis 5 des Beispiels 1, Jedoch in den folgenden verschiedenen Mengen verwendet:
Laaiertnaterial, in g Hydriertes Rizinusöl, in g
Polyäthylenglykol, In g
Laslernalerlal, In g
Hydriertes Rlclnueul, in g
PoIyIthylenglykol, in g
1077 | 4 | 1190 |
624 | ||
598 | 285 | |
Sohrltt | Schritt 5 | |
1505 | • 1475 |
|
79* | 852 | |
198 | 170 | |
1 bis 5 | erhaltenen Ken | |
hatten eine durchschnittliche Zersetsungsgeschwlndlglceit
wie folgt:
2-5 Stunden Freigabe von 24 % der aktiven Substanz
5-6 Stunden Freigabe von 6 % der aktiven Substanz
6-8 Stunden Freigabe von 12 % der aktiven Substanz
8-10 Stunden Freigabe von 12 % der aktiven Substanz
- 15 -
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Die aus den Verfahrenaachritten 1 biß 5 erhaltenen Kerne
wurden dann gemischt, um eine durchschnittliche Zerfallsgeschwindigkeit
zu erzielen und dann in einer 1 ra breiten Besohlchtungapfanne mit verschiedenen überzügen aus Syrup
versehen, um kugelförmige Kerne zu erhalten, welches insgesamt
1,23 kg Nitroglycerin enthielten.
Die fertigen £lnzelprXparate dieses Beispiel» hatten eine
Freigabegeschwindigkeit von etwa wie folgt:
1-2 Stunden Freigabe von 14 % der wirksamen Substanz
2*3 Stunden Freigabe von 13 % der wirksamen Substanz
3-4 Stunden Freigabe von 12 £ der wirksamen Substanz
4-5 Stunden Freigabe von 11 jC der wirksamen Substanz
5-6 Stunden Freigabe von 9 % der wirksamen Substanz
6-7 Stunden Freigabe von 8 % der wirksamen Substanz
7-8 Stunden Freigab« von 7 0 der wirksamen Substanz
8-9 Stunden Freigabe von 6 % der wirksamen Subst&nz
9-10 Stunden Freigabe von 6 % der wirksamen Subst&tiz
E:ln'Vergleich dieser Freigabegeschväindiglceiten mit denen
der aua dun Verfahrensßchrit.tren 1 bis 5 erhaltenen Kerne
zeigt, daß man zusätzlich therapeutisch wirksame Substanz zugeben muß, ma 32 $ des Gesamtmedlkamentes in der endgültigen
Abgabeeinheit wfihrencä der 2. bis 8. Stunde in sieh
verringernden'Mengen zu eraögllohen. Die nach den
S098S0/13I«
Verfahrenssohritten 1 bis 5 erhaltenen Kerne würden dann
68 % der aktiven Substanz In der fertigen Zubereitung enthalten.
Daher wurden 7/10 der gesamten kugelförmigen nut
Syrup Überzogenen Kerne, die aus den Verfahrensachritten
1 hie 5 erhalten wurden, abgetrennt und mit verschiedenen
Schichten aua aktiven Materiel und Indifferentem Material
überzogen, um eine Preigabe von 52 % Wirkstoff der Abgabeeinheit
bzw. weitere 589 g in abnehmenden Ifcngen zu erhalten.
Demzufolge wurden bei den sechsten Yerfdirencsehritt die
7/10 der Gesamtheit aller Kerne in einem Gewicht von etwa 61,2 kg in einer Eeschichtungspfeuine nut einer Lösung aus
pharuazeutischer Lasur und Alkohol befeuchtet. 1/? dee
weiteren Wirkstoffes, n&mlich 838 g der Mischung auc
10 % Nltroglyoerln/B-Lactosa wurden dann auf die 7/10
der abgetrennten Kerne in 5 überzügen aufgebracht, die eich eilt überzügen aus pharmazeutischer Lasur abwechselten.
5 weitere Überzüge aus pharmazeutischer Lasur wurden aufgebracht,
um eine verzögerte Frelgabewlrkuns zu ermöglicher..
Das Verfahren entsprach den des Verfahrcnenohrittes 6 aus
Beispiel X; d.h. das Pulver isurde trocken aufgebracht und
die Zwischenschichten aus ph&rtnazeutisoher Lasur wurden
vor der nächsten Bestäubung vollständig mit warmer Luft getrocknet.
-15 -
909850/13β* BADORIG.NAL
Beim siebten Verfahrenaschritt trarde 1/7 der so erhaltenen
beschichteten Kerne aus der Pfanne genoasnen und das obige Verfahren Bit weiteren 837 g der Mlenhung aus 10 %
nitroglycerin und ß-Lactose In 5 überzügen aufgebracht,
dl· alt Überzügen aus phammteu ti scher Lasur abireoheelten,
wonach weitere 5 Überzug· aus pharaaseutlscher Lasur aufgebracht
wurden.
Bei den folgenden Verfahreneschritten 8 bis 12 wurde das
Verfahren geeHfl Verfahreneaohrltt 7 wiederholt, wobei 1/6
der beaohriebenen Kerne nach den Schritt 7, 1/5 nach
Sohrltt 8, \/k nach Schritt 9, 1/3 nach Sciritt 10 und die
Hälfte nach Sohrltt ll entfernt wurden.
Dl· 3/10 der iiraprUngllch erhaltenen Kerne aus den Vorfahren«a«hrltten
1 bie 5 und die beschichteten Kerne aus den V«rfahrensechrltten 6-12 wurden dann sorgfältig ge-■isoht
woa auf Ihre Prelgabegeiehwlndlglc«lt wie folgt
untereuohtt
- 16 -
909850/1364
U92208
nach 1 Stunde
1-3 Stunden
2-3 Stunden
3-4 Stunden
4-5 Stunden
5-6 Stunden
6-7 Stunden
7-8 Stunden
8-9 Stunden
9-10 Stunden
14 | Ji | 8ji | 14Jt |
6 | Ji | 7* | 14 Ji |
6 | Ji | 6* | 13* |
6 | Ji | 5* | 12* |
6 | Ji | 3* | 11* |
6 | Ji | 2Ji | 9* |
6 | IJi | 8* | |
6 | * | 7* | |
6 | * | - | 6* |
6 | 6 Ji, | ||
68 *
32 *
100 *
Bei einem zufälligen Zerbrechen ergab eich nach 1 Stunde
eine FrelgabegesehwlndlgkGit von 46 *, und zwar von 14 *
aus den Kernen und von 32 * aus den überzügen und 6 * während
Jeder »eiteren Stunde während der n&ehsten 10 Stunden. Die miteinander vermischten Kerne wurden dann in den berechneten
Mengen zusammen Mit einem aus Stärke und Zucker be-•teilenden
Pulver gemischt und zu Tabletten oder anderen Abgabeeiobelten vwpreßt.
Die Herstellung der Kerne zur Bildung der Abgabeeinheiten kann im nach der für dae betreffende Medikament gewünschten
Vrelgabegesehwlndigkelt verändert werden. Somit kann die Menge der therapeutisch wirksamen Subetanz bei der Herstellung
der Kerne verändert werdon, wie auch die Art und
die Mengenanteile des indifferenten Materials geändert
- 17 -
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Herden kenn. Die Menge an therapeutisch wirksamem Material
in den Kernen kann von 50 bis etwa 95 Gew.Jß des Wirkst
off ob In der fertigen VerabfOlgungseinheit schwanken.
Deni3ui'Gl£a kann die Menge an Wirkstoff in den Überzügen
von 5 bis et'ias wenige.1 als 50 Gew.^ des Wirkstoffes in
der fertigen Abgabeeinheit schwanken. Ferner kann man die
Art imä Eange an indifferentem Material bei der Herstellung
dsr überzüge ändern. Die Mengenanteile der therapeutisch
w.lrküuSssn Substanz und des indifferenten Materials in den
Kcrnon urd die Menge des therapeutisch wirksamen Materials
in ufiT, Überzügen muß so miteinander abgestimmt werden« da8
3sr Prcse-ntgehalt clee therapeutisch wirksamen Materials
An den tfr&rzti&en zuzüglich des Frogontgehaltes des thera~
Pftutlf.-2).:t ciirk.iaisen Matorials in den Kernen, welches während
dar ersfecn Siunüe Jn desi Misgen-DariE-Tralct freigegeben wird,
«Ia !30 # icsr gosafeifcen therepeutiaoh wirkssmen
ir.ns in der fcrtlgcsn Tablette oder Kapse.«. beträgt.
^u ode? Kf.pHeln, die so hergestellt wurden,
•l;;ß die Freigabe
<ier w-'-rksaaen Substanss beispielsweise auf
iü Sbunfie-Ti hiiiaus Kezöijert wird, könnei- die Kerne so
ilfc ??öräen, daß nie etwa 0 bis 45 ?ß des gesamten
ch wirkEiüten Materials in der 1» Stunde aus
«dor- Tablette oder Kapsel in Freiheit setzen und etwa 2 bis
20 % dos 'Siiet'apeuulfiuh wirksamen ?Saterials in Jeweils
ö;lner der Kütohsten 9 SstuBäen. Weitere Beispiele ftir den
g der Frsig&begesohwindigke.tt von Kernen und
- 18 -
909850/1364
BAO
H92208 - ie -
überzügen sind In dor folgenden Tabelle eathaltfsi. Obgleich
in den folgenden Beispielen zur Herstellung der überzüge tile therapeutisch wirka&ine Subatana aufgestäubt
worden war, kann dleae auch aui übliche Weise, z.B. durch
»ufgebraoht werden.
909850/1 36A BA0 original
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le wurde nach den Verfahren gemäß Beispiel 1 gearbeitet,
wobei Jedooh Jetzt Chinlcdlnsulfat anstelle von Phenylpropanolaelnhydroohlorid
verwendet wurde.
BAD ORIONAL 909850/1364
Claims (6)
1. Verfahren zur Herateilung einer therapeutischen Zubereitung
mit verzögerter Wirkung, gekennzeichnet durch die Verfahreneschritte, daB κηω eine Reihe von nachgiebigen
Kernen durch inniges Mischen und Verdichten von feinverteiltea aktiven Material und einem im
Magen-Darm-Trakt.zerfallsresisten« lngestlblen Material
herstellt, wobei das Verhältnis von IngostIbIem Material
zu aktivem Material von 0,1 zu Γ,Ο ; λ lohwankt, daB
man mindestens eine andere ähnliche Reihe von Kernen herstellt« in denen das Verhältnis von ingestiblem
Material zu aktivem Material verschieden aber im gleichen Bereich liegt, dad nan mindestens einen kleiner*)
Anteil d#r Kerbe von mindestens einer der Reihen
Uw Ken» mit alternlerandsu über»Ügen aus aktiven
Material und ingeatlble» Material Uberxieht, die unbeschichteten
und beschichteten Kerne auswählt, bei denen
das Verhältnis von therapeutisch aktiver. Material su ingestiblem Material In den Kernen und die Gesamtmenge
an therapeutisch aktivem Material In der Summe der
überrUge »ο miteinander ^s&ffiSfölföSngen/ daß der
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Prozentgehalt des therapeutisch aktiven Materials in den überzügen plus dea Prozentgehalt des während der
ersten Stunde Im Magen-Darm-Trakt freigegebenen
therapeutisch aktiven Materials in den Kernen weniger als 50 % des gesamten therapeutisch aktiven Gehaltes
der ausgewählten Kerne ist und daß man die ausgewählten Kerne suaindestena einer Abgabeoinheit aufbereitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3
die während der ersten Stundo im Magen-D>ariB-Trakt freigegebene
WirkstoffMenge in den Kernen auf 0 bis
20 Gew.% des Gesamtwirkatoffes der Ahgaforelnheit eingestellt
wirä.
3· Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch g'-kannreichnet,
daß man 20 bis 35 3ew.£ des GeatiEtwirketoffeB der Abgabe*
einheit ala Überzüge aufbringt.
\
4. Verfahren nach Anspruch 1-3« dadurch gekennzeichnet,
daß das therapeutisch aktive Material Nltriglyoerin ist.
5- Verfahren na»;h Anspruch 1-3* dadurch gekennzeichnet,
daß das therapeutisch aktive Material Phenylpropanolaminhydrochlorid
1st.
;
6. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß das therapeutisch aktive Msterial Chinlndlnsulfat ißt
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