DE1569154A1 - Verfahren zur Herstellung verstaerkter Polymerzusammensetzungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung verstaerkter PolymerzusammensetzungenInfo
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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Description
Verfahren zur Herstellung verstärkter Polymerzusammensetzungen
Diese Erfindung bezieht sich auf anorganische Minerale, die chemisch an Polymere gebunden werden können, wobei sie verstärkte
Polymerzusammensetzungen vermitteln. In einer Hinsicht
bezieht sich diese Erfindung auf anorganische Minerale, die in eine geeignete Form zur chemischen Bindung an Polymere durch Behandeln
mit einem basischen anorganischen Salz, Oxyd oder Hydroxyd gebracht werden. Weiterhin bezieht sich diese Erfindung
auf ein Verfahren zur Behandlung anorganischer Minerale, so daß sie besser an Polymermoleküle gekuppelt weraen können. Außerdem
bezieht sich diese Erfindung auf Polymerzusammensetzungen, die mit einmaligen Verstärkungsmitteln verstärkt sind, und auf das
Verfahren zur Herstellung solcher verstärkter Polymerzusammensetzungen.
Der Ausdruck "Verstärkungsmittel" bezieht sich auf die nachfolgend im einzelnen beschriebenen Mineralstoffe, wenn ihre
Einlagerung in ein Polymersystem verbesserte physikalische Eigenschaften mit sich bringt, im Gegensatz zu Mineralstoffen, die
lediglich als Füllstoffe oder Verdünnungsmittel für ein Polymereystem.
dienen. Da die durch die Ausführung dieser Erfindung erreichte Verstärkung durch chemische Bindung hervorgerufen wird,
was nachfolgend noch beschrieben wird, bezieht sich der Ausdruck
BAD
00 9815/1669
■ "verstärkte Polymerzusammensetzung11 oder "verstärktes Polymer"
auf solche Zusammensetzungen, die ein Polymer und ein Verstärkungsmittel enthalten, wobei das Verstärkungsmittel ehemisch an
das Polymer durch eine dritte Komponente, die als Kupplungsmittel
bezeichnet wird, gebunden ist. Ein Kupplungsmittel ist eine Verbindung,
die zwei oder mehr reaktive Gruppen enthält, von denen wenigstens eine geeignet ist, mit dem Polymer zu reagieren, und
wenigstens eine dazu dient, mit dem Mineralstoff zu reagieren.
Es ist bereits bekannt, daß Polymerzusammensetzungen mit
anorganischen Stoffen gefüllt werden können, z.3. solchen, die in den Polymerisationsprozeß.nicht eingehen, und dem Monomer
oder dem Polymer-Produkt zugemischt werden können, wobei sich ein einheitliches Endprodukt bildet. Ursprünglich wurden verschiedene
!Füllstoffe benutzt, um das Polymer zu färben, den Ausdehnungskoeffizient zu verändern, die Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb,
den Modul und die festigkeit zu verbessern, und um das Polymer zu verdünnen, um dadurch die Kosten zu senken-. Es war und ist auch
jetzt noch allgemein üblich, einen Millstoff und das Polymer auf verschiedene Weise zu vermischen, um dadurch eine mechanische
Bindung zwischen den beiden Komponenten zu erreichen. Eine Methode besteht darin, ein Monomer und einen Füllstoff gut zu vermischen
und anschließend das Monomer zu polymerisieren, wobei man eine Zusammensetzung erhält, in der der Füllstoff sehr fein im
Endprodukt verteilt ist. Eine andere Methode besteht darin, das ungehärtete Polymer und den Füllstoff zu zerschneiden, wobei der
Füllstoff eine Art mechanische Bindung mit dem Polymer beim Härten eingeht. Verschiedene andere Methoden zur mechanischen Bindung-;
des Füllstoffs an das Polymer sind ebenfalls gut bekannt. ....
Die obere G-renze der bei mechanischen Mischungen verwendeten
Füllstoffmenge, die gerade noch nicht die physikalischen Eigenschaften beeinträchtigt, ist niedrig. Die Zug- und Biegefestigkeiten,
besonders einiger Polymersysterne, fallen bei relativ
niederigen Konzentrationen des Füllstoffs stark ab. Eine Aus-
009815/1669 BADOBlQiNAL
-■■-..- 3 -
nähme dieser Verallgemeinerung ist die Verwendung von faserigem
Material bei Polymerzusammensetzungen, besonders von G-lasfasern.
Die Einlagerung von Glasfasern in ein Polymer verbessert die
physikalischen Eigenschaften bedeutend.1 Diese Verbesserung wur.äe.
jedoch mit granuliertem Material bisher nicht erhalten« Der Grund für diese Abnahme' der festigkeit bei mit gran lierten
Stoffen gefüllten Polymeren liegt darin, daß ein fein verteilter
Füllstoff in einem Polymer nicht mit diesem vergleichbar
ist, Was die Eigenschaften wie Gewichttragen anbetrifft« In
erster Linie bestimmt das Polymer die Zug- und Biegefestigkeiten
und Module der Zusammensetzung«, Deshalb hat ein gefülltes
Polymer,. das. weniger Polymer pro Volumeneinheit enthält als, ein
ungefülltes Polymer, normalerweise schlechtere physikalische
Eigenschaften als das ungefüllte Polymer, besonders bei Konzentrationen
von gran lierten füllstoffen von etwa 50 $ und mehr.
Man hat bisher die Bemühungen mehr auf die Entdeckung
von Kupplerkombinationen, organischen Verbindungsstoffen und anorganischen Verstärkungsmitteln, die hohe mechanische Festigkeiten
ergeben sollten, gerichtet, als versucht, anorganische Stoffe, die die gewünschten Eigenschaften haben, zu verändern 9
so dais sie an organische Polymere gekuppelt werden können« Kieselerde in Form von Quarz ist z.B. billig, hart, fest, optisch
klar mit niedriger Doppelbrechung, von niedriger Dichte, aber nur schwach ah Polymere gekuppelt, wenn man die bisher gebräuchlichen
Kupplungsmittel verwendet. Wenn solche Stoffe in Polymere
eingelagert werden, erhält man Zusammensetzungen mit vielen
wünschenswerten Eigenschaften. Eine Methode, die die chemische
Bindung von Quarz und anderen ähnlichen Stoffen an Polymersysteme verbessern und dadurch die physikalischen Eigenschaften
I- .
der Endprodukte verbessern würde, wäre sehr wertvoll.
Wie oben erwähnt, sind nicht alle Mineralstoffe gleich
wirksam als VerStärkungsmittel, Aluminiumsilikate, Bentonit—
und Kaolinit-Erden und gewisse Arten von Kieselerden und Silikaten
können nur schwach an Polymere durch die bisher bekannten
SAD ORiGINAi
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Kupplungsmittel gebunden werden. Solche mineralische Silikate
und Kieselerden können jedoch wirksam an Polymere durch Kupplungsmittel gebunden werden, wenn die Mineralteilchen durch
einen alkalischen Stoff vorbehandelt und anschließend bei erhöhten Temperaturen behandelt werden, bevor sie in das Polymermaterial
eingelagert werden.
Es ist ein erstes Ziel dieser Erfindung, Polymerzusammensetzungen zu vermitteln, die durch .Kieselerdematerialien
verstärkt sind.
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Polymerzusammensetzungen zu vermitteln,
die durch Kieseierdematerialien verstärkt sind.
Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung, Kieselerdematerialien mit verbeeserten Kupplungseieenschaften mit Polymersubstanzen
zu vermitteln. Es ist ein weiteres Ziel dieser Erfindung, ein Verfahren zur Behandlung von Kieselerdematerialien
zu vermitteln, das ihre Kupplungsei^enschaften an Polymerstoffe
verbessert.
V/eitere Ziele, Vorteile und Vorzüge gehen aus der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung hervor.
Die Polymerzusammensetzungen dieser Erfindung bestehen aus einem Polymer, Kupplungsmittel und einem KieselerdeverStärkung
smineral, wobei das verstärkende Mineral chemisch an das
Polymer durch das Kupplungsmittel gebunden wird, wobei dae Desagte
Verstärkungsmineral vor der Raktion mit dem besagten Kupplungsmittel mit einem basischen anorganischen Salz, Oxyd
oder Hydroxyd vorbehandelt und nachfolgend auf wenigstens 5000C erhitzt wird.
Polymere
Die Polymere, die gemäß der vorliegenden Erfindung verstärkt
werden können, sind synthetische, hochmolekulare Stoffe,
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BAD
die entweder durch. Additions- oder Kondensationspolymerisation
hergestellt werden. . _ .
Eine wichtige Klasse von Polymeren, die vorteilhaft gemäß dieser Erfindung verändert werden können, sind die aus polymerisierbaren
Monomeren mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
erhaltenen. Solche Polymere sind z.B. die Polyalkene, die aus Monomeren wie Äthylen, Propylen und Isobutylen gebildet werden;
die Polydiakene, die aus Monomeren wie Butadien und Isopren gebildet werden; die halogenierten Polyalkene, die aus Monomeren
wie Tetrachloräthylen und Chlortrifluräthylen hergestellt werdenj
die Vinylharze wie z.B-. Polyvinylacetat, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol
, Polyvinylbuteral, Polyvinylcarbazol, Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid; die Polystyrole, die aus Monomeren
wie z.B. Styrol und «ac-Msethylstyrol gebildet werden; und
die Acrylharze, die aus Monomeren wie Acrylsäure, Methacrylsäure,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Methyl-Methacrylat, Ethyl-Methacrylat
und Acrylnitrit gebildet werden.
Eine andere Klasse von synthetischen Polymeren, die verstärkt
werden können, sind die Zellulosederivate wie z.B. Zelluloseester,
wie z.B. Zelluloseacetat, Zellulosetriacetat, Zelluloseacetat buterat und Zellulosepropionat und Zelluloseäther wie
z.B. Methyl- oder Ethylzellulose, Zellulosenitrat, Raxon, Cellophah
usw. "■'"■" -
Acetalharze sind eine andere Gruppe von Polymeren, die
verstärkt werden können. Diese Klasse umfaßt solche Harze, die
durch AdditionspOlymerisation von formaldehyd oder höheren
Aldehyden gebildet werden, wobei sie eine Oxymethylen oder substituierte
Oxymethylenbindung bilden.
Die durch Kondensation eines Aldehyds mit anderen Stoffen gebildeten Harze können ebenfalls erfindungsgemäß verstärkt
werden. !Typische Harze sind z.B. Phenolharze, die durch Kondensation von Phenol, Cresol, Xylenol oder anderen hydroxyaromati-
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sehen Verbindungen mit Formaldehyd oder anderen höheren Aldehyden
gebildet werden; die Melaminharze, die durch Kondensation von Melamin und Formaldehyd oder höheren Aldehyden gebildet werden;
und Harze, die durch Kondensation von Harnstoff mit Formaldehyd oder höheren Aldehyden gebildet werden.
Andere Polymersysteme, die erfindungsgemäß verstärkt
werden können, sind die Furanharze, die durch Polymerisation von Furfural oder Furfurylalkohol und durch Copolymerisation von
Furfural und einem Keton erhalten werden; Kumaron-Inden-Harze;
Oasein-Harze; SiliGon-Elastomere; Polycarbonat-Harze, die durch
Polymerisation von ungesättigten zyklischen Estern einer Karbonsäure wie z.B. Vinylenkarbonat und Allyldiglycolkarbonat oder
durch Kondensation von Püosgen mit einem Diol gewonnen werden;
Epoxy-Harze, die durch Kondensation eines halogenierten Alkylenoxyds wie z.B. Epichiorhydrin mit einer Polyhydroxyl-Verbindung
wie z.B. Äthylen-Crlycol oder Bis-Phenol gewonnen werden.
Eine bevorzugte Klasse von für diese Erfindung geeigneten Polymeren sind die Polyester, Diese Harze werden durch Reaktion
eines Polyhydroxylalkohols mit einer ungesättigten oder gesättigten Polycarbonsäure, Säureanyhdrid oder Säurehaiοgenit
gewonnen. Besonders bevorzugt sind die Polyester, die aus einer ungesättigten Säure und einem Alcylenglycol oder Dialcylenglycol
gewonnen werden. Dieses Produkt wird nachfolgend durch weitere Reaktion mit einer Verbindung, die eine CH9=C".^ Gruppe enthält,
wie z.B. Styrol, Ethylacrylat, Methyl-Methacrylat, Acrylnitril,
Vinylacetat oder Acrolein quervernetzt.
Eine weitere bevorzugte Klasse von Polymeren sind die Polyurethan-Harze, die durch Reaktion von Polyalkoholen, Polyestern
oder Polyäthern mit einem Polyisocyanat wie z.B. Toluoldiisocyanat,
hergestellt werden. Eine weitere bevorzugte Klasse von R&ymeren sind die Polyamide, die durch Kondensation eines
Diamine mit einer Dikarbonsäure oder durch Additionspolymerisation von zyklischen Amiden oder durch irgendeine andere Methode
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gebildet werden. Besonders bevorzugte Polyamide sind die'KyIons,
wie z.B. HyIon 6 (aus £. -Caprolaetam) und UyIon 66 (aus Hexamethylendiamin
und Adipinsäure).
Eine andere Gruppe von Polymerbestandteilen, die verändert
werden können und dabei Zusammensetzungen bilden, die im Bereich
dieser Erfindung liegen, sind Copolymere und Terpolymere
der obigen Gruppen. Beispiele für solche Polymere sind polymerlsiertes
Butadien/Styrol, Vinylchlorid/Vinylaeetat, Vinylchlorid/
Vinyloxyethanol, Äthylen/Maleinsäure-Anhydrid, Butadien/Styrol/
Vinylbeiizol und Styrol/Epoxyd/Maleinsäure-Anhydrid.
Die Polymere können linear oder quervernetzt sein. Man
hat herausgefunaen, daß ein quervernetztes Polymer eine Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften, besonders der Stoßfestigkeit, vermittelt, daß aber lineare Polymere ebenfalls im Bereich
dieser Erfindung liegen. Der maximal tragbare Anteil der Querver- ■
netzung in dem Polymer hängt von dem Verwendungszweck des Endprodukts
atr; Erhöhte Quervernetzung ergibt Produkte mit höherer Stoßfestigkeit
und etwas verminderter Biegefestigkeit und Modul. IOIg--.
lieh hat man durch die Überwachung der Quervernetzung eine Veränderliche
in der Hand, die es ermöglicht, das Polymer in vieler
Hinsicht "zu schneidern", um eine Zusammensetzung mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Die Quervernet ζ urig kann durch den
Kuppler bewerkstelligt werden, z.B. durch. Siloxanbindungen,
-Si-O-Si^T^wenn ,der Kuppler eine Oxysilangruppe enthält, "^Si-OE,
zur Heaktion mit einem Verstärkungsmineral. Die Querverntzung kann
ebenso 'bei einer Additionspolymerisation durch Verwendung eines polyfunktionellen Promoters erreicht werden. Andere geeignete, bekannte
Quervernetzungsmittel können ebenfalls Verwendung finden. Im allgemeinen sind solche Verbindungen geeignete Quervernetzungsmittel,
die eine Vielzahl von Gruppen enthalten, die in eine Polymerkette,
eingebaut werden können. Beispiele sind ungesättigte
Polyester, Divinylbenzol, Bis-Fumarate, Bis-Maleate, Peroxyde,
Polyäthylenimin usw. ■ ■
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Die Verstärkungsmittel der vorliegenden Erfindung sind Kieselerden wie z.B. mineralische Silikate und andere Kieselerdematerialien,
die eine alkalische Oberfläche bei der Behandlung mit einer Base bilden. In den Ausdruck'Kieselerdeminerale" sind
ebenfalls synthetisch hergestellte Kieselerdematerialien wie z.B. Rauchkieselerde und Kieselerde, die durch Verdampfen eines SiIikasols
entstehen, eingeschlossen. Andere Beispiele für Stoffe, deren Kupplungsfähigkeit durch Vorbehandlung mit einer Base entscheidend verbessert wird, sind: Quarz und andere Formen von
Kieselerde, wie z.B. Silikagel, Glasfasern, Gristobalit usw.; mineralische Silikate wie z.B. Wollastonit, das ein Kalzium-Metasilikat
ist, Mulit und Silimanit, welche Aluminiumsilikate sind,
Asbest, wie z.B. Chrysotil, was ein hydratisiertes Magnesiumsilikat
ist, Grocidolit und andere Kalzium-Magnesiou-Silikate und
Forsterit, ein Magnesiumsilikat} und Tonerden, wie z.B. Kaolinit,
Dickit, Makrit , Beidellit, Bentonit, Hectorit, Montmorillonit,
Nontronit, Saponit und Attapulgit.
Die Menge des bei der Herstellung der Polymerzusammensetzungen verwendeten Verstärkungsmittels kann über einen weiten
Bereich variiert werden, wobei der maximale Gehalt in erster Linie durch die Fähigkeit des Polymers, das Verstärkungsmittel
zu einer zusammenhängenden Masse zu binden, begrenzt wird. Die nachfolgend beschriebenen Techniken haben es mir ermöglicht,
Polymerzusammensetzungen mit 90 oder 95 Gew.% Verstärkungsmittel
herzustellen.
Der untere Bereich der Verstärkungsmittelkonzentration ist nur insoweit begrenzt, als man genügend Mineralstoff einlagern
muß, um eine Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Polymerzusammensetzung zu erreichen. Folglich können Mineralkonzentrationen
von 5 Gew.# cder weniger verwendet werden, besonders
wenn das Endprodukt zu einer Faser ausgezogen werden soll. Eine bevorzugte untere Grenze für das mineralische Verstärkungsmittel,
besonders im Falle von geformten Gegenständen, ist 40.
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fo der Gesamtzusamiuensetzung und vorzugsweise 50 Gew.^. Geeignete
Werte für die Verstärkungsmittelkonzentration im Endprodukt liegen deshalb zwischen 5 und 95 $,vorzugsweise zwischen
40 und 95 $, und noch bevorzugter zwischen 50 und 90 Gew.^.
Teilchenform und -größe des Verstärkungsmittels beeinflussen
die physikalischen Eigenschaften des Endprodukts. In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung wird das Verstärkungsmineral
mit einem Monomer oder Präpolymer gemischt und nachfolgend in eine form gegossen, wo das Polymer gebildet und
gehärtet wird. Bei diesem Verfahren wird die Viskosität der Monomer oder Präpolymer-Mineralaufschlemmung eine Begrenzung des
maximalen Gehalts an Verstärkungsmittel, d.h. zu hohe Mineralkonzentrationen
ergeben Mischungen, die zu viskos sind, um in Formen
übergössen zu werden. Diese durch die Viskosität hervorgerufene
Begrenzung der Mineralkonzentration ist wiederum abhängig von der Form der Mineralteilchen. Zum Beispiel verbessern runde
Teilchen die Viskosität des Monomers nicht so gut wie faseriges Material. Durch die Anpassung der Teilchenform des mineralischen
Verstärkungsmittels und die dadurch überwachte Viskosität
der Monomermischung 'wird es möglich, besser gießbare oder formbare
Polymerzusammensetzungen herzustellen, die einen großen Gehalt an Verstärkungsmittel aufweisen.
Ein anderer Faktor, der auf die obere Grenze der Mineralkonzentration
von Einfluß ist, ist die Verteilung der Teilchengroße
des Minerals. Eine breite Streuung der Teilchengrößen vermittelt eine Zusammensetzung mit einem niedrigen Anteil von Hohl-,
räumen zwischen den Teilchen, wodurch weniger Polymer zur Auffüllung
dieser Hohlräume und zum Verbinden der Teilchen notwendig
ist. Die geeignete Kombination dieser zwei variablen, der Teilchenform
und der Verteilung der Teilchengröße ermöglicht es mir, die außerordentlich verstärkten Zusammensetzungen dieser Erfindung
herzustellen.
Die Verteilung der Teilohengrößen ist, wie oben erwähnt,
eine veränderliche, die auf die Menge des Minerale, die hinein-
009816/1668 ■ . .
. verarbeitet werden kann, von Einfluß ist. Was die Teilchengröße betrifft, so können im allgemeinen Teilchen, die durch ein 60-Maschensieb
(250 Mikron als kleinster Durchmesser) bei den Zusammensetzungen
dieser Erfindung Verwendung finden, obwohl auch Teilchen bis zu 1000 Mikron (18 Maschen) mit dem gleichen oder
annähernd dem gleichen Erfolg verwendet werden können; was eine untere Grenze der Teilchengröße betrifft, so können Teilchen von
0,5 Mikron erfolgreich eingesetzt werden, und Teilchen von 200 bis 400 m ,u können ebenfalls Verwendung finden. Anschaulicher
für geeignete Mineralteilchen als die Grenzen der Teilchengröße ist die Angabe der Verteilung der Teilchengröße. Eine geeignete
breite Verteilung der Teilchengröße ist z.B. folgendes
100 $> - 250 u oder weniger (60 Maschen)
90 ?δ - H9..U oder weniger (100 Maschen)
50 σ/>
- 44 yu oder weniger (325 Maschen)
10 $ - 5 & oder weniger
Eine etwas eingeengte Verteilung, die ebenfalls bei dieser Erfindung
geeignet ist, ist folgendes
100 $> - 62^u oder weniger (230 Maschen)
90 # - 44 μ oder weniger (325 Maschen)
50 % - 11 jn oder weniger
10 % - 8 jx oder weniger
Eine relativ grobe Mischung, die bei dieser Erfindung geeignet
ist, hat die folgende Verteilung der Teilchengröße:
100 96 - 250 μ. oder weniger (60 Maschen)
90 % - 149 μ oder weniger (100 Maschen)
50 ?δ - 105 ,u oder weniger (HO Maschen)
10 96 - 44 jjL oder weniger (325 Maschen)
Eine fein verteilte Mischung hat die folgende Verteilung der Teil»
ohengröße:
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.'1OO i° -"'' - 44 vu oder weniger (325 Maschen)
90 io \ \ - TOJi oder weniger
50 i° - 2 Ji oder weniger
10 fo - - 0.5,u oder weniger. ·
Diese Zahlen für die Verteilung der Teilchengröße sollten nicht
als Begrenzung angesehen werden, da sowohl weitere als auch engere Bereiche der Verteilung und sowohl gröbere als auch feinere
Zusammensetzungen geeignet sind. Vielmehr stellen diese Zahlen anschauliche Beispiele für Mineralzusammensetzungen dar, die für
verstärkte Polymerzusammensetzungen dieser Erfindung geeignet sind. .
Die Verstärkungsmittel erfüllen einen doppelten Zweck
im Endprodukt. Erstens dienen sie in Abhängigkeit von dem ausgesuchten Material als billiges Verdünnungsmittel für das Polymer,
wobei sie diev Kosten des Endpro'dukts herabsetzen. Zweitens und
in bedeutenderem Maß ergeben diese Minerale, wenn sie an Polymere erfindungsgemäß gebunden werden, Zusammensetzungen mit physikalischen
Eigenschaften, die weit über den nicht verstärkten Polymeren liegen, wodurch sie die Verwendung gestatten, die bisher bei nicht verstärkten Polymeren unmöglich war.
Um die Vorteile dieser Erfindung, nämlich die Herstellung von leicht gießbaren und formbaren, hochverstärkten Polymerzusammensetzungen
bei niedrigeren Kosten durch den höheren Gehalt an Verstärkungsmineralen, auszunutzen, ist es notwendig, daß das
Verstärkungsmittel im wesentlichen als Granolat und nicht als faseriges Material vorliegt. Man kann jedoch kleinere Mengen Von
faserigem Material in das Polymer hineinverarbeiten, wenn der Anteil
des granolierten Materials durch eine entsprechend größere
Menge reduziert wird. Wenn andererseits Gießbarkeit"nicht erforderlich
ist, können größere Mengen von faserigem Material in die Zusammensetzung hineinverarbeitet werden, wodurch das Endprodukt
in größerem Ausmaß verstärkt wird.
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Das gebräuchlichste faserige Verstärkungsmittel sind
Glasfasern. Diese Pasern werden am besten in die Polymerzusammensetzungen
hineinverarbeitet, wenn sie zu einer Länge von 1,2 bis 7,5 cm geschnitten werden, mit einer Base vorbehandelt, erhitzt
und dann entweder zu dem Präpolymer als einzelne Teilchen hinzugefügt werden oder zu einer Mette geformt werden, auf die
das Präpolymer vor der Polymerisation aufgegossen wird. Solche Verfahren zur Einverarbeitung von Glasfasern sind gut bekannt
und hier erwähnt, um zu zeigen, daß das durch Granulat verstärkte Polymer dieser Erfindung zusätzlich durch die Einverarbeitung
von faserigen Materialien entsprechend bekannter Techniken oder entsprechend dem Verfahren, das hier für die Verarbeitung der
granulierten Kieselerdeteilchen verwendet wird, verstärkt werden können.
Die Bindung des Verstärkungsmittels an das Polymer wird durch verschiedene notwendige Verfahrensschritte erreicht. Der
erste Schritt besteht aus der Vorbehandlung des Minerals mit einer anorganischen Base, dem Erhitzen des Minerals und der Reaktions
dieses behandelten Minerals mit einem Kupplungsmittel. Das so gebildete Mineral-Kuppler-Addukt wird dann entweder mit
eine Polymer zur Reaktion gebracht oder zu einem Monomer oder Präpolymer hinzugefügt und polymerisiert, so daß der polymerreaktive
Rest des Kupplers chemisch in die Polymerkette eingebaut wird. Der Ausdruck "anorganische Base" schließt alle anorganischen
Materialien ein, die unter Hinzufüguns von Wasser eine Lösung mit einem pH, der größer als 7 ist, ergibt.
Für die Vorbehandlung des anorganischen Minerals geeignete Basen sind basische anorganische Salze, Oxyde und Hydroxyde
wie Ammoniumhydroxyd, Zinkhydroxyd, Zinkoxyd und Trinatriumphosphat.
Bevorzugte basische Materialien sind die Alkali-Metall- und Erdalkali-Metall-Oxyde, Hydroxyde, Karbonate und Bikarbonate wie
z.B. Lithium-Hydroxyd, Matrium-Karbonat, Kalium-Bikarbonat,
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Magnesiuni-Hydroxyd, Kalziumoxyd, Barium-Hydroxyd und Kalzium-Karbonat.
Die für eine optimale Kupplung erforderlichen Mengen an Base werden in Gew. ^ des anwesenden Minerals angegeben und
können zwischen 0,05 a/° oder weniger bis zu 25 $ und mehr betragen,
was von der eingesetzten Base und dem zu behandelnden Verstärkungsmittel abhängt. Wenn Erdalkali-Metall-Hydroxyde für die
Behandlung der verschiedenen Kieselerdeformen verwendet werden, liegt der bevorzugte Bereich zwischen 0,05 und 5 $. Die Behandlung
des Minerals mit einer Base wird vorzugsweise ausgeführt, indem man das Mineral und die Base in wässriger oder alkoholischer
Lösung in Berrührung bringt; das Mineral wird dann gefiltert und bei 500 bis 1000 G und mehr, vorzugsweise bei 1000 und
mehr, mindestens fünfzehn Minuten erhitzt, wodurch die Fähigkeit des behandelten Minerals zur Kupplung an das Polymer verbessert
wird. Eine verbesserte Kupplung eines Minerals an ein Polymer kann erreicht werden, indem man ein nicht behandeltes Kieselerdematerial
lediglich bei erhöhter Temperatur vor der Reaktion mit dem Kupplungsmittel erhitzt, oder indem man ein Kieselerdematerial
lediglich mit einer Base behandelt und es bei 100 bis 1500 trocknet.
Man erhält Jedoch eine wesentliche Verbesserung durch die basische Behandlung des Kieselerdematerials in Verbindung mit dem
Erhitzen vor der Kupplung.
Die Kupplung wird durch ein Kupplungsmittel bewirkt, das wenigstens eine Gruppe enthält, die während der Polymerisation
mit dem Monomer reagiert, und die wenigstens eine Gruppe enthält, die mit dem Verstärkungsmineral reagieren kann. Ein bevorzugter
Typ eines Kupplungsmittels enthält wenigstens eine substituierte Oxysilangruppe, z.B.^>Si-OE, wobei S ein Rest ist, der durch
Hydrolyse entfernt werden kann, wobei eine SiIanol-Gruppe^J7Si-OH
entsteht.
Bei Abwesenheit von jeglichem Wasser können das Mineral und der Kuppler duroh innige Vermischung miteinander verbunden
werden. Vermutlich findet die Heaktion zwischen Hydroxylgruppen, die sich auf der Oberfläche des Minerals befinden, und zwisohen
009815/1869 BAn
BAD
-H-
den substituierten Oxysilangruppen der bevorzugten Kuppler statt, wobei eine Bindung in der folgenden Art zustande kommti
■■'■·■ Mineral -OH + RO- Si—->
Miner al -0 - Sif + ROH.
Theoretisch sind Hydroxylgruppen auf der Oberfläche der meisten metallischen und Kieselerdesubstanzen vorhanden oder können auf
diese aufgebracht werden, wodurch eine Reaktion mit den Siloxygruppen des Kupplers ermöglicht wird.
In manchen Fällen ist es wünschenswert, eine kleine Menge Wasser beim Mischen des Minerals und Kupplers hinzuzufügen, um
eine vollständige Reaktion sicherzustellen. Offensichtlich hydrolysiert das Wasser die R-Gruppe des Oxysilans, wodurch eine
reaktivere Silanolgruppe entsteht, die mit den an die Oberfläche des Minerals gebundenen Hydroxylgruppen in Reaktion tritt. Die
Abneigung einiger Materialien, wie z.B. Tonerde, Hydroxylgruppen auf der Oberfläche anzunehmen, erklärt, warum diese selbst nicht
an das Polymer chemisch gebunden werden und das Vermischen mit anderen Mineralen erfordern, die so gebunden werden können, daß
Zusammensetzungen hoher Festigkeit und Moduls entstehen. Diese Theorie, daß Hydroxylgruppen auf der Mineraloberfläche vorhanden
sein müssen, kann ebenso erklären, warum viele Silikon enthaltende Minerale bevorzugte Verstärkungsmittel bei der Ausführung
dieser Erfindung sind, da die Siloxygruppen des Kupplers mit den Silanolgruppen, z.B. -Si-OH, des Verstärkungsmittels die sehr
starke Siloxanbindung, ^Si-O-Si^ergeben. Ohne Rücksicht auf
jegliche hier gegebene, theoretische Erklärung, an die ion mich nicht gebunden fühle, wird die mineralreaktive Gruppe an das behande.lte
Mineral gebunden und diese Zusammensetzung anschließend
getrocknet. Auf diese Weise wird eine chemisohe Bindung zwischen
dem Mineral und dem Kuppler erzeugt. %
Eine chemisohe Gruppe, die mit dem Polymer reagieren kann, ist ein wesentlicher feil des Kupplungsmittel, da sie es
ermöglicht, das modifizierte Mineral duroh eine ohemiaohe Bindung
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an das Polymer zu binden. Der Typ der reaktiven Gruppe ist natürlich
von dem einzelnen, in der Zusammensetzung verwendeten Polymer abhängig. Ein Epoxy enthaltendes Kupplungsmittel ist
z.B. zur Reaktion mit einem Epoxy-Harz geeignet. Vinyl, Acryl ' oder Methaaryl enthaltende Kupplungsmittel sind geeignet für die
Verwendung mit einem Vinyl, Acryl, Alken, Styrol und im allgemeinen solchen Harzen, die aus Monomeren mit einer C=C Doppelbindung
erhalten werden. Harze wie Epoxy, Furan, Phenol, Melamin/ Formaldehyd, Harnstoff/Formaldehyd, Urethane und Amide können
an ein Verstärkungsmittel durch ein eine Aminogruppe enthaltendes Kupplungsmittel gebunden werden. Harze wie die Alkylzellulose
und organische Zelluloseester können an ein Verstärkungsmittel durch ein eine Epoxygruppe enthaltendes Kupplungsmittel gebunden
werden. Gewisse Harze können außerdem durch Einbau einer reaktiven Gruppe in die Polymerkette während der Polymerisation modifiziert
werden. Das Kupplungsmittel wird dann so ausgewählt, daß
es mit der in die Polymerkette-eingebauten Gruppe reagiert. Dieses
"Schneidern" oder selektive Copolymerisation des Polymermolekiürs
ist erwünscht, wenn eine stabile chemische Bindung zwischen Polymer und Kuppler nicht erreicht werden kann. Ein Beispiel
eines geschneiderten Polymers findet man in dem deutschen Patent 1 108 433» wobei Epoxygruppen in ein Polykaroonatharz
durch Reaktion von Phosgen, Bis-Phenol A und Epichlorhydrin eingebaut
werden. Ein verstärktes, Epoxy enthaltendes Polykarbonat kann man erhalten, indem man ein Verstärkungsmittel, das mit
einem eine Epoxy, oder Amino-Gruppe enthaltenden Kupplungsmittel behandelt ist, zu dem Monomer oder Präpolymermischung hinzufügt
und di^se Mischung anschließend polymerisiert. Andere Beispiele für "Scnneidern" oder selektive Copolymerisation werden Fachleuten
aus dieser Abhandlung offenkundig sein.
Die dritte Komponente dieses Kupplungsmittels ist eine
Bindung zwischen den polymerreaktiven und mineralreaktiven Gruppen.
Die Hauptfunktion einer solchen Bindung ist es, eine starke chemische Bindung zwischen den beiden Gruppen zu vermitteln. In
manschen Fällen bilden diese beiden Gruppen eine starke Bindung
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direkt zwischen sich aus, wodurch sie eine Zwischenbindung überflüssig machen. Ein Beispiel einer solchen Vebindung istVinyl-*.;;
Triethoxysilan, wobei die Vinylgruppe die polymerreaktive Kompo-*
nente und die Triethoxysilangruppe mineralreaktive Komponente ist. Andere Kuppler, z.B.solche, die Aminogruppen und substituierte
Oxysilangruppen gleichzeitig enthalten, sind stabiler, wenn sie durch irgendeinen Rest, wie z.B. einen Alkylenrest, der 2 bis
9 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 3 bis 4 Kohlenstoffatome enthält,
getrennt sind. Beispiele für solche Kupplungsmittel sind
22223 und KH2-CH2CH2CH2-M-CH2CH2GH2-Si (OR)3,
wobei jedes R Alkyl, Alkenyl, Alkynyl, Aryl, Alkylaryl, Arylalkyl oder Acyl sein kann.
Außer den oben beschriebenen Kupplungsmitteln können auch
andere Verbindungen als Kupplungsmittel dienen. Eine geeignete Klasse von Kupplunösmitteln schließt Verbindungen der allgemeinen
Form in eich
wo Z ein Radikal bedeutet, das mit einem Monomer interpolymerisierbar
ist oder mit einem Polymer reagieren kann, z.B. primäre und sekundäre Amino, sekundäre Amido, Epoxy, Isocyanat, Hydroxyl,
Acyl, Alkoxykaroonyi, Aldehyd, Keton, Vinyl, Allyl, Acryl, Methacryl
und andere Radikale, die eine ungesättigte Doppelbindung enthalten; wo R ein organisches Radikal ist; wo X ein Radikal ist,
das mit der Oberfläche eines Minerals reagieren kann, z.B. Halogen, Alkoxy, Cycloalkoxy, Aryloxy, Alkoxykarbonyl, Aryloxykarbonyl,
Alkyl-Carüoxylat, Aryl-Carboxylat, und Hydroxyl-Radikale; wo η
eine Zahl zwischen 0 und etwa 9 bedeutet; wo a eine Zahl zwischen 1 und 3 bedeutet; und wo b eine Zahl von 0 bis 2 bedeutet, vorausgesetzt, dais die Summe von a + b nicht mehr als 3 ist. Beispiele
für Verbindungen der obigen Formel sind folgendes 3-Aminopropyl-Trichlorsilan;
^-Mathyl-C-Amidoetnyl-Irimethoxysilan; 3>4-Epoxybutyl-Tricyclohexyloxysilan;
3-Isocyanatpropyl-Methyl-Diphenoxysilan;
Di- (5-Acetylethyl)Diphenoxykarbonylsilan; 3-(Methoxykarbonyl)Propyl-Triacetosilan;
Divinyl-Dibenzoyl-Silanj Allyl-Tri-
* tv ,Λυ - x 009815/1669
Di-(#-Hyaroxyethyl)Dimetnoxycarbonylsilan
BAD ORIGINAL
hydroxysilan; 3-Acrylatpropyl-Triethoxysilan; 3-Methacrylatpropyl-Bimethyl-Hydroxysilan;
p-Trimethoxysilyl-Styrol;
A"-(Trimethoxysilyl)Proportionaldehyd und Trimethoxysilyl-Aceton.
Andere als Kupplungsmittel gebräuchliche Verbindungen sind koordinative, Chromkomplexe, die wenigstens einen polymerreaktiven
Rest wie z.B. eine primäre oder sekundäre Amino, sekundäre Amido,, Epoxy, Isocyanat, Hydroxyl, Acyl, Alkoxykarbonyl,
Aldehyd, Keton, Vinyl, Allyl, Acryl, Methacryl oder einen anderen Rest mit einer olefinischen Doppelbindung enthalten, und wenigstens
einen mineralreaktiven Rest wie z.B. Halogen, Alkoxy, Cycloalkoxy, Aryloxy, Alkoxykarbonyl, Aryloxykarbonyl, Alkyl-Carboxylat,
Aryl-Carboxylat und Hydroxylreste enthalten. Beispiele
sina Methacrylat-Chrom-Ghlorid, Acrylat-Chroin-Chlorid,
I-Aminocaproat-Chrom-Chlorid, Isocyanat-Chrom-Chlorid, Resorcylat-Ghrom-Ghlorid,
Crotonat-Chrom-Ghlorid, Sorbat-Ghrom-Chlorid,
3,4-Epoxybutyl-Chrom-Chlorid und Methacrylat-Chrom-Hydroxyd.
Solche Verbindungen sind als Kupplungsmittel geeignet wie auch
andere organische Silikon-Verbindungen, olefinische Isocyanate,
substituierte Amine und Aminosalze, und andere Verbindungen, die einen mineralreaktiven Rest und einen polymerreaktiven Rest enthalten.
Beispiele für solche Verbindungen sind Allyl-Isocyanat,
Allyl-Chlorid, Natrium-Methacrylat, 4-Aminobutanol-1, und die
Methylester der 1,2-Epoxybutasäure.
Die Menge an Kupplungsmittel, die für die Behandlung des Verstärkungsmittels benötigt wird, ist relativ gering. Ein G-ramm
Kupplungsmittel pro 1000 Gramm Verstärkungsmittel reichen schon
aus, um eine Polymerzusammensetzung mit physikalischen Eigenschaften zu erhalten, die über denen der Polymerzusammensetzungen
liegen, die ein nicht gekuppeltes Füllmaterial enthalten. Im allgemeinen haben sich Mengen in der Gegend von 3 bis 20 Gramm
pro 1000 Gramm Verstärkungsmittel als ausreichend erwiesen, obwohl
auch größere Mengen ohne nachteiligen Einfluß auf die Eigenschaften des Endprodukts verwendet werden können.
009815/1669
Verfahren
Polymerisationen werden nach bekannten Verfahren unter
< Verwendung der geeigneten Katalysatoren, Promotoren, Regulato- ,
ren, Stabilisatoren, Inhibitoren, Härtungsmitteln usw. in Verbindung mit Temperaturen und Drucken, die für die Polymerisation
des bestimmten Monomers oder der Monomere geeignet sind, ausgeführt.
Die verstärkten Polymerzusammensetzungen dieser Erfindung können auf verschiedene Weise hergestellt werden. Bin Addukt,
das ein behandeltes Verstärkungsmittel und ein daran gebundenes Kupplungsmittel enthält, kann unter geeigneten Bedingungen in
ein nicht gehärtetes, polymerisiertes Produkt durch inniges Vermischen in einem G-erät wie z.B. einem Banbury-Mischer, einer
Mühle oder nach einem anderen Verfahren, das das nicht gehärtete Polymer und das behandelte Mineral einem Mischvorgang unterwirft,
wobei eine Dispersion des Verstärkungsmittels im Polymer
entsteht, eingearbeitet werden. Dieses Verfahren ist besonders gebräuchlich zur Verstärkung modifizierter Naturharze wie
z.B. Zelluloseäther und Ester und zur Verstärkung von Polyalkenen, die nach dem Hochdruckverfahren hergestellt sind.
Ein anderes Verfahren zur Verstärkung besteht darin, das
mit
Monomer oder Präpolymer/ einem geeigneten Kupplungsmittel zu mischen
und diese Mischung zu polymerisieren, wobei man ein mc4ifiziertes Polymer mit chemischen Gruppen erhält, die mit dem Verstärkungsmittel
reagieren können. Das mineral-reaktive Polymer und das base-behandelte Verstärkungsmittel werden dann miteinander
zur Reaktion gebracht, wobei eine hoch verstärkte Polymerzusammensetzung entsteht.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Verstärkung eines Polymers besteht darin, zuerst das verstärkende Mineral mit einer Base
zu behandeln, das Mineral zu erhitzen und es dann mit dem Monomer oder dem Präpolymer, dem Kupplungsmittel und geeigneten Katalysatoren,
Modifikatoren, Promotoren usw. zu vermischen, die
00981S/1669
Mischung in eine Form zu gießen und diese Mischung dann zu
polymerisieren. Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft zur Herstellung von Zusammensetzungen, die einen großen Anteil von
granuliertem YerStärkungsmittel, z.B. 75 Gew.$ und mehr enthalten.
Andererseits kann das Verstärkungsmineral nach der Behandlung mit einer- Base und nachfolgender Hitzebehandlung mit einem
. Kupplungsmittel vor der Einverarbeitung in das Monomer oder Präpolymer zur Reaktion gebracht werden.
Andere auf diese Erfindung anwendbare Verfahrenstechniken
sind Gießen, Druckgießen und Spritzgießen. Um injektionsgeformte Zusammensetzungen zu erhalten,ist es notwendig, ein durch granuliert
a , vorzugsweise runde Mineralteilchen verstärktes thermoplastisches
Polymer zu verwenden.
Bei der Herstellung-von gießbaren Zusammensetzungen ist
es ratsam, besonders im Falle aines hohen Gehalts von Verstärkungsmitteln, wo ein leichtes Anwachsen der Viskosität der Monomer-Min-eralmischung
nicht tragbar ist, Apparaturen für die Injektion des Katalysators (oder eines Promotors) in das Monomer
vorzusehen, wenn dieses in die Form gegossen wird. Diese !Technik verhindert ein Anwachsen der Viskosität des Monomers durch Polymerisation,
bevor die Mischung gegossen ist.
Eine andere, bei hohen Gehalten an VerStärkungsmitteln
geeignete Technik, die die durch die Viskosität aufgeworfenen Schwierigkeiten beseitigt, besteht darin, die Monomermischung
unter Druck in die Form einzuspritzen.
Eine Technik, die sich als sehr nützlich bei der Herabsetzung
der Viskosität von Monomer-Mineral-Mischungen herausgestellt hat, besteht darin, eine kleine Menge eines oberflächenaktiven
Mittels zu der Aufschlämmung hinzuzugeben. Die Herabsetzung
der Viskosität ist aus zwei Gründen vorteilhaft. Es gestattet die Bildung eines feineren, glatteren Endproduktes. Normalerweise
besitzt eine fertige Zusammensetzung mit einem hohen Gehalt an Verstärkungsmittel, z.B. 75 i° Mineral, ein grobes oder
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granuliertes Gefüge und kann sogar Hohlräume oder Löcher enthalten,
was darauf zurückzuführen ist, daß die viskose Mischung vor der Polymerisation nicht vollständig zusammengeflossen ist.
Die Zugabe eines oberflächenaktiven Mittels lost dieses Problem
und erzeugt ein glattes, ansprechendes -Endprodukt mit hoch verstärkter
Zusammensetzung. Wenn andererseits ein glatte Oberfläche
für gewisse Verwendungszwecke nicht notwendig ist, gestattet die Abnahme der Viskpsität die Einverarbeitung größerer Mengen an
Verstärkungsmitteln in das Monomer. Das oberflächenaktive Mittel kann entweder anionisch, kationisch oder nichtionisch, oder Mischungen
von diesen sein. Beispiele sind Zinksterad, Dioctadecyl-DimethyJrAmmonium-Chlorid
und Äthylen-Oxyd-Addukte von Sterinsaure,
Bevorzugte Produkte sind die Metall- und quartären Ammoniumsalze
langkettiger Karbonsäuren. Eine Konzentration von oberflächenaktiver Substanz zwischen 0,05 und 0,5 Gew.% der Gesamtzusammensetzung
hat sich als nützlich herausgestellt. Bei Konzentrationen des oberflächenaktiven Mittels von mehr als 0,5 i° kann es notwendig
sein, weiteren Katalysator und Promotor hinzuzufügen. Konzentrationen von weniger als 0,05 % können ebenfalls bei etwas
schlechteren Ergebnissen Verwendung finden.
Die obigen Techniken, entwedsr einzeln oder in Verbindung
miteinander oder anderen bekannten Techniken angewandt, sind gebräuchlich, um die hochverstärkten Zusammensetzungen dieser
Erfindung zu erhalten.
Die Anwendung der oben und in den folgenden Beispielen beschriebenen Verfahren gestattet die Herstellung von durch
granuliertes Material verstärkten Polymerzusammen Setzungen, die
um wenigstens 25 1° bessere Biegefestigkeiten als die entsprechenden unverstärkten Polymere aufweisen. Da die Festigkeiten eines
gefüllten Polymers mit steigenden Konzentrationen an Füllstoff über 50 $ nicht anwachsen und oft sogar abfallen, wird eine noch
größere Verbesserung bei höheren Mineralkonzentrationen, z.B. 60 Gew.^ und mehr, erreicht.
009815/1669 BAD OWGlNAL
Die Erfindung wird aus der ausführlichen Beschreibung der folgenden spezifischen Beispiele, die einige der bevorzug-•ten
Zusammensetzungen, die Verfahren zu ihrer Herstellung und" die besseren physikalischen Eigenschaften, die durch die Anwendung
dieser Erfindung erhalten werden, aufführen, hervorgehen.
100 Gramm Kieselerde, die durch Ansäuern und Verdunsten
von Kieselerde-Aquasol (Syton 200) erhalten wurden, wurden vier
Stunden auf 10000G erhitzt. 65 Gramm dieser Kieselerde wurde
dann zu einer Mischung hinzugefügt, die 35 Gramm einer 70/30 Mischung von ungesättigtem Polyester/Styrol-Präpolymer (Paraplex
P~43), 0,7 Gramm 3-Methacrylatpropyl-Trimethoxysilan, und
0,7 Gramm einer 50/50-Mischung von Benzol-Peroxyd und Tricresyl-Phosphat
enthielt. Diese Mischung von kittähnlicher Konsistenz wurde drei Minuten auf nicht erhitzten Rollen gemahlen, dann in
eine Form gegeben und bei 34 Atmosphären und 1100C zehn Minuten
polymerisiert. Die Zusammensetzung wurde zwanzig Stunden bei 11O0C gehärtet. Das Endprodukt", als Beis;
angeführt, enthielt 65 Gew.$ Kieselerde,
11O0C gehärtet. Das Endprodukt", als Beispiel 1a in Tabelle 1
Beispiel 1b in Tabelle 1 wurde entsprechend der obigen=
Methode hergestellt, außer, daß die Kieselerde auf 5.000C erhitzt
wurde. Die Kieselerde in Beispiel Ic wurde auf 1300C erhitzt.
Die Biegefestigkeit und der Modul wurden entsprechend dem ASTM-Test
D-790-61 bestimmt. Die Anteile des Verstärkungsminerals und des Silankupplers werden als Gew.$ oder Volumenanteile der Gesamtzusammensetzung
angeführt.
Beispiel 2 ■ ■ '
160 Gramm Üfovacit-Kie sei erde (eine feinverteilte Kieselerde
mit einer Teilchengrößenverteilung im Bereich von 1 bis
10 ja) wurden zu 500 ml einer wässrigen Lösung mit einem Gehalt
von 0,32 Gramm Bariumhydroxyd hinzugeben. Die Aufschlemmung
16/1669 βΑΛ Λ
BAD ORlQlHAl
wurde zwanzig Minuten bei Zimmertemperatur gerührt und dann
filtriert. Die behandelte Kieselerde wurde bei 150 0 vier Stunden
getrocknet und dann zu einer Mischung hinzugegeben» die 40 Gramm einer 70/30 ungesättigten Polyester/Styrol Präpolymer
(Paraplex P-r43), 0,8 Gramm einer 50/50 Mischung von Benzoyl-Peroxyd
und Trieresyl-Phosphat und 0,8 Gramm von 3-Methacrylatpropyl-Trimetoxysilan
enthielt. Diese Mischung von kittähnlicher Konsistenz wurde drei Minuten auf nicht erhitzten Rollen gemahlen,
in eine Form gegeben und bei 34 Atmosphären und 1100G zehn
Minuten polymerisiert. Die Zusammensetzung wurde zwanzig Stunden bei 10O0C gehärtet. Die gehärtete Zusammensetzungaithielt 80
Gew.$ Kieselerde. Die berechneten Ergebnisse sind unten als Beispiel
2 angeführt.
009815/1669
Silankupp- Hitzebe- Biege- Biegeprobe Verstärkungsmittel ler Gew.% handlung festigkeit , modul ,-No.
Mineral Gew.$ Vol.-Ant. 0O Vg/mm χ 10 3 g/mm χ
1a 1b 1c
Kieselerde
80
50 | 0,7 | 1000 | 9,5 | 1,4 | f |
Il | Il | 500 | 7,3 | 1,33 | |
Il | Il . | 130 | 3,3 | 0,84 | |
0,8 | 150 | 7,8 | ^ »■·! · hi | ||
Vorbehandlung der Kieselerde mit einer Ba(OH)2-Losung; Ba(0H)2-Menge betrug 0,2 Gewichtsprozent
der Kieselerde»
- 23 -
Die obigen Daten für die Beispiele 1a, b und ο zeigen die Verbesserung
der Kupplung, was sich in erhöhter Biegefestigkeit und Modul .ausdrückt, die lediglich durch vierstündiges Erhitzen
der Kieselerde auf 10000C erreicht wird im Vergleich au den Zusammensetzungen,
die eine gleich lang auf 500 oder 130 C erhitzte
Kieselerde enthalten. Beispiel 2 zeigt, daß eine Verstärkung auch lediglich durch basische Vorbehandlung des Verstärkungsmittel
s ohne anschließende Hitzebehandlung erreicht wer~ den kann. Die nachfolgenden Daten-der Tabelle II zeigen die
entscheidende Verbesserung der Verstärkung, die man durch Kombination der basischen Vorbehandlung mit einer Hltaebehandlung
bei hohen Temperaturen erhält.
Eine Aufechlemmung von 750 ml Wasser, einem Gramm Kalzium-Hydroxyd
und 160 Gramm eines 325-MasohenqUarzeB "wurde etwa 20 Minuten
bei Zimmertemperatur gerührt und anschließend filtriert.'. Der behandelte Quarz würde 4 Stunden auf 1000 0 erhitzt und anschließend
zu einer Mischung hinzugefügt, die 40 Gramm einer 70/30 ungesättigten Polyester/Styrol-Präpolymer-Mieohung (Paraplex
Έ^%3\ 0,8 Gramm.einer 50/50-Jßi3Ohung von Ben«yl-Peroxyd
und Tricresyl-Phosphat und 0,8 Gramm 3-MethacrylatprOpyl-Trimeth- ■
oxysilan enthielt. Diese Mischung von kitaähnlicher .Eoneistenz
wurde drei Minuten auf nicht erhitzten Sollen gömathlen, in eine
Form gegeben und bei 34 Atmosphären und 11O0C «ehß.liimiten er- . "
hitzt. Die Zusammensetzung würde zwanzig Stunden bei 110 C gehärtet. Die gehärtete Zusammensetzung, angeführt als Beispiel 3a
in der Tabelle unten, enthielt 80$ Quarz,
Beispiel 3b in Tabelle 2 unten wurde entsprechend* den
obigen Verfahren hergestellt, außer daß der Quar». iJ&öfet»it '■
Kalzium-Hydroxyd vorbehandelt wurde} Beiepiel Jo ej^lhält vorbe*
handelten Quarz,aber kein Kupplungsmittel} BeispieiT'J^ 1st
quarzgefüllter Polyester, der xxnbehandelten Queii*« t$A
009815/1689
ORtOiHAL
eines Kupplers enthält.
Man benutze das Verfahren von Beispiel 3a, außer, daß
5 Gramm Barium-Hydroxyd als Vorbehandlungsmittel an Stelle des
Kalzium-Hydroxyds eingesetzt wurden.
Man aroeitete nach Beispiel 3a, außer daß 5 Gramm Magnesiumhydroxyd
an Stelle des Kalzium-Hydroxyds eingesetzt wurden.
Zu 700 ml Wasser, das 6 Gramm Kalziumhydroxyd enthielt, wurden 100 Gramm einer Kieselerde hinzugefügt, die man durch Ansäuern
und Verdampfen eines Kieselerdeaquasols (Syton 200) erhalten hatte. Diese Aufschlemmung wurde 20 Minuten bei Zimmertemperatur
gerührt und dann filtriert. Die behandelte Kieselerde wurde vier Stunden auf 10000C erhitzt. 65 Gramm dieser Kieselerde wurden
dann zu einer Mischung hinzugegeben, die 35 Gramm eines Pi-43 Polyester-Präpolymers, 0,7 Gramm von 3-Methacrylatpropyl-Trimethoxysilan
und 0,7 Gramm Benzyl-Peroxyd-Katalysator enthielt. Diese Mischung wurde gemahlen und polymerisiert, wie in Beispiel
3 beschrieben. Das Endprodukt, Beispiel 6a enthielt 65 Gew.^ Kieselerde. Beispiel 6b in Tabelle 2 unten wurde entsprechend
der oben beschriebenen Methode hergestellt, außer daß die Kieselerde nicht mit Kalziumhydroxyd vorbehandelt wurde.
In diesem Beispiel wurde die Einwirkung der Konzentration
des Kalziumhydroxyds auf die physikalischen Eigenschaften eines veretärkten Polyesters gezeigt. Man arbeitete nach dem Verfahren
von Beispiel 3t außer daß ¥ovaoit-Kieselerde an Stelle von Quarz
BAD ORiGiMAL
/tees
verwendet wurde. Novacit-Kieselerde ist eine fein verteilte
' Kieselerde mit einer Verteilung der Teilchengröße im Bereich von 1 bis 10 Mikron. Die Konzentration des Kalzium-Hydroxyds
in der wässrigen Lösung wurde entsprechend der folgenden Anga-.
ben verändert: a - 0$; b - 0,006$; c - 0,06$; d - 0,12%$ e -
1,2$; und f - 5,0$.
Man arbeitet nach dem Verfahren des Beispiels 3, außer,
daß als Verstärkungsmittel 100 Gramm Quarz (325 Maschen) und
60 Gramm Neonovaoit-Kieselerde (weniger als 1 _,u Durchmesser)
verwendet wurden und die alkalische Verbehandlung in alkoholischer Lösung von Kaliumhydroxyd mit einem Kaliumhydroxyd-Gehalt
von 4 Gramm pro 100 ml Alkohol ausgeführt wurde. Das Endprodukt enthielt 80 Gew.$ Verstärkungsmittel.
Beispiel 8b wurde in ähnlicher Weise ausgeführt, außer daß das VerStärkungsmittel nicht mit alkoholischem Kalium-Hydroxyd
vorbehandelt wurde.
Man arbeitete nach dem Verfahren des Beispiele 3, außer daß 325 Maschen Mulit an Stelle von Quarz und nur 30 Gramm des
Polyesters-Präpolymers eingesetzt wurden. Das Endprodukt enthielt 84 Gew.$ Verstärkungsmittel.
Beispiel 9b wurde in ähnlicher Weise ausgeführt, außer daß das Mulit nioht mit Kalzium-Hydroxyd vorbehandelt wurde.
In diesem Beispiel werden die physikalischen Eigenaohaften der Indpolymersusammensetzungen gezeigt. Die Tabelle unten
gibt Biegefestigkeiten und Module für PolyesterzueaagMisetssungen,
die gemäß dieser Srfindung hergestellt wurden, Die Biegefeetig-
BAD
keiten und Modulwerte wurden gemäß .dem ASTM-Test D-790-61
bestimmt. Die Zahlenangaben der Polyester-Zusammensetzungen geben die Zusammensetzungen an, wie sie in den entsprechenden
Beispielen beschrieben sind. Die Verhältnisangaben von Verstärkungsmittel und Silankuppler werden in Gew.$>
oder Volumenanteilen der Gesamtzusammensetzung ausgedrückt. Es fand ebenfalls
eine vierstündige Hitzebehandlung des Verstärkungsmittels bei 10000G statt.
ORIGINAL IWSPEGTEO
009815/1669
Beispiel Verstärkungsmittel No. Mineral Gew.^ Vol.-Ant.
Base
Silan- Gew.% Ver- Biegefestig-
kuppler stärkungs- keit g/mm Gew.# Verbindung mittel χ 10~3
Biegemodul g/mm χ 10-6
O
CO
CO
3a | Quarz | 80 |
3b | It | tt |
3c | η | tt |
3d | η | It |
4 | π | tt |
5 | It | ti |
6a | Silikon | 65 |
6b | It | Il |
7a | Hovacit | 80 |
7b | ti | ti |
7c | ti | It |
7d | tt | It |
7e | tt | ti |
7f | ti | It |
8a | Quar z/ixe o- | 86,8 |
üovacit. | ||
8b | tt | 87,2 |
9a | MuI it | 84 |
9b | tt | 82 |
,65
It
tt
ti Il
■
It
.65
It Il It It It
.75
.76
,68 .66
Ca(OH)0
Ba(OH)2
Mg(OH)2
Ca(OH)0
Mg(OH)2
Ca(OH)0
H
Il
It
It
Alc.iOH
Ca(OH)
tt
tt
1,0
0
1,0
1,0
3,1
It
6,0
0
0
0,006
0,06
0,12
1,2
5,0
0,06
0,12
1,2
5,0
0,62
0
0
14,8 9,2
10,4 6,5
14,4 13,5
12,6 9,5
9,7
8,8
8,4
12,5
10,5
7,2
10,7
9,3
13,7 9,7
2,5 2,45 2,45 2,17
2,45 2,45
2,45 2,1
2,1 2,1
2,5
2,45
2,3
2,95
2,6
3,35 2,6
-
. ■ ■ .- -29 - ■ 1563154
Die Beispiele 1a, 1b und 1c zeigen die verbesserte Verstärkung, die lediglich durch Hitzebehandlung des verstärkenden
Kieselerdematerials erzielt wurde. Beispiel 2 zeigt die Verstärkung, die durch basische Vorbehandlung ohne nachfolgende
Hitzebehandlung bei hohen Temperaturen erreicht wurde.
und d
Die Beispiele 3a, b und σ zeigen die erhöhte Verstärkung,
die durch alkalische Vorbehandlung eines Kieselerdematerials und anschließende Hitzebehandlung bei 1000 C erzielt wird. Die
Beispiele 4 und 5 zeigen, daß die alkalische Vorbehandlung mit anderen Erdalkali-Metallverbindungen als Kalziumverbindungen
ebenfalls eine erhöhte Verstärkung bewirken im Vergleich zu der, die durch Silankupplung allein erreicht wird. Die Beispiele 6a
und b zeigen dieselbe Art von Verbesserung mit einer anderen Form
von Kieselerde. Die Beispiele 7a bis 7f geben an, daß es eine optimale Menge Base gibt, die man zur Behandlung des Verstärkungsminerals
zum Zweck einer maximalen Verstärkung einsetzten sollte. Diese Menge hängt von dem zu behandelnden Material und
dem alkalischen Material selbst ab. Beispiele 8a und b zeigen, daß eine verbesserte Verstärkung durch die Anwendung anderer Basen
als der Erdalkaliverbindungen erreicht werden kann. Die Beispiele 9a und 9b zeigen die entscheidende Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften, die man durch Vorbehandlung eines Metallsilikats vor der Kupplung an ein Polymersystem erhält.
Die verbesserten physikalischen Eigenschaften der verstärkten Polymere erlauben viele Anwendungsmöglichkeiten dort,
wo unverstärkte Polymere ungeeignet sind, wie z.B. bei der Herstellung
von Tischen, Stühlen, Schubladen und anderen Möbeln oder
Möbelstücken, schweren Haushaltun^sgegenständen, Autoteilen und Gebäudekonstruktionsteilen. Weiterhin sind die Verbindungen dieser
Erfindung allgemein dort anwendbar, wo unverstärkte Polymere bisher
verwendet wurden, wo aber erhöhte Festigkeit und Starrheit wünschenswert sind.
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15631
Obwohl die Erfindung in spezifischen Ausführungsformen
mit beträchtlicher Genauigkeit beschrieben ist, soll sie so verstanden werden, daß das nur zum Zwecke der Anschauung geschah,
un daß die Erfindung notwendigerweise nicht darauf beschränkt sein soll, da Fachleuten andere Ausführungsformen und Yerfahrenstechniken
aus dieser Beschreibung klar werden. Es ist z.B. möglich, diese Zusammensetzungen mit einem Mineralfiillstoff
zu "füllen", d.h. mit zusätzlichem anorganischem Material zu füllen, das nicht chemisch an das Polymer wie das Verstärkungsmittel
gebunden ist. Eine Form kann z.B. lose mit einer Mischung von großen (annähernd 1 cm im Durchmesser) unregelmäßigen Mineiak
teilchen und Sand gefüllt werden, und eine in den vorhergehenden Beispielen beschriebene Monomer-Mineral-Aufschlemmung in die
Form gegossen werden, wodurch die großen Teilchen in der Form "benetzt" werden und die Zwischenräume zwischen den Teilchen
vor der Polymerisation ausgefüllt werden. In einem solchen Fall bindet das verstärkte Polymer den Sand und die größeren Aggregate
zusammen in ähnlicher Weise, wie Zement, Sand und. Kies zu einem festen Endprodukt bindet. Als ein anderes Verfahren wird
noch angeführt, daß das Mineralaggregat in der Form mit einer
Base vorbehandelt, erhitzt und mit einem geeigneten Eupplungsmittlung
vor der Einführung der Monomer-Mineral-Aufschlemmung zur Reaktion gebracht werden kann, so daß die gesamte Mineralmischung
beim Übergießen an das Polymer gebunden wird, wodurch eine verstärkte Zusammensetzung erzeugt wird, in der das Ver^
Stärkungsmittel 95 # der Gesamtzusammensetzung überschreiten
kann.
Folglich sind diese und andere Modifizierungen möglich,
ohne daß der Inhalt der beschrieben Erfindung verlassen wird.
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Claims (1)
1. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung, die aus
einem Polymer, einem Kieselerde-Verstärkungsmineral und einem Kupplungsmittel besteht, wobei das besagte Verstärkungsmineral
■ chemisch an das Polymer durch das besagte Kupplungsmittel gebunden wird, wobei das besagte Verstärkungsmineral vor der Reaktion
mit dem besagten Kupplungsmittel mit einer Verbindung vorbehandelt wird, die aus basischen anorganischen Salzen, Oxydgn und
Hydroxyden besteht, und anschließend auf wenigstens 500 C erhitzt wird.
2. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polyester ist.
3. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polyamid ist.
4. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyamid durch base-katalysierte, im wesentlichen wasserfreie
Polymerisation von i-Caprolactam hergestellt ist.
5. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Epoxyharz ist.
6. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer durch Polymerisation
eines Monomers mit einer olefinischen Doppelbindung hergestellt ist.
7. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Polystyrol ist.
8. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsmineral etwa
40 bis 95 Gew.$ der GesamtzusammenBetzung ausmacht,
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9. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung naajfci Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsmineral etwa
50 bis 90 Gew.1^ der Gesamtzusammensetzung ausmacht.
10. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung, die aus einem Polymer, einem Kieselerdeverstärkungsmineral und einem
Kupplungsmittel besteht, wobei das Verstärkungsmineral ehemisoh an das Polymer durch besagtes Kupplungsmittel gebunden wird,
wobei das besagte Verstärkungsmineral vor der Reaktion mit dem Kupplungsmittel mit einer Verbindung vorbehandelt wird, die aus
Erdalkali-Metallsalzen, Oxyden und Hydroxyden besteht und anschließend
auf wenigstens 500 C erhitzt wird.
11. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung, die aus
einem Polymer, einem Kieselerdeverstärkungsmineral und einem Kupplungsmittel besteht, wobei das Verstärkungsmineral chemisch
an das Polymer durch das besagte Kupplungsmittel gebunden wird, wobei das Verstärkungsmineral vor der Reaktion mit dem Kupplungsmittel
mit Kalzium-Hydroxyd vorbehandelt wird und anschließend auf wenigstens 5000C erhitzt wird.
12. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung, die aus
einem Polymer, einem Kieselerdeverstärkungsmineral und einem Kupplungsmittel besteht, wobei das Verstärkungsmineral chemisch
an das Polymer durch das besagte Kupplungsmittel gebunden wird, wobei das Verstärkuntsmineral vor der Reaktion mit dem besagten
Kupplungsmittel mit Barium-Hydroxyd vorbehandelt und anschließend
auf wenigstens 5000G erhitzt wird.
13. Eine mineral-verstärkte Polymerzusammensetzung, die aus
einem Polymer, einem Kieselerdeverstärkunssmineral und einem
Kupplungsmittel besteht, wobei das Verstärkungsmineral chemisch an das Polymer durch das besagte Kupplungsmittel gebunden wird,
wobei das besagte Verstärkungsmineral vor der Reaktion mit dem Kupplungsmittel mit Magnesium-Hydroxyd vorbehandelt und anschließend
auf wenigstens 5000C erhitzt wird.
009815/1669 bad
14g liiä® mineral «verstärkt© i'olymepsusafttsiensetzung,, die aus
Aliieia Polymer,-, eines luieseler&s^Vsrstärkungsinineral und einem
niBpliiiigsiiiti-el beatehü/ wobei das YerstärteungsniiHsral chsmiseh
ea> das PcIjHiSi' cluroh clas lossagt® Kupplungsmittel gebunden wird,
WGiSSi <oias besagte ?Qi?stärkuagf3ml:r,5r^l isli einer Verbindung
"forbeiiaiiäslt uiri,P SiQ sirs Alkali-Meiall sal seil P Cteyden und
Hyärosifcisn bestellt imd aasolaließisnä sxit weaigstens 300 0 @r-
13c ?Gi,i;Piiiiroa sur Herstellung ¥on Polysaerzusjammeagetsungeiiy da°-
^tIi1Oh gsfcenassioiLset;, fiaß maa 1.0 ©in vorbeJaa&äsltee Mineral
ί.ΐϊΐΌΐι BGiisRsilEa,^ ©ines Kifsselercisirerstärfemi^sminerals ait ein©!=
^sbiMung BGhaaä®ltj die aus der G-jenppe ausgeyälalt ist9 die
■ΤΜΰ ߣ.sieoli,©n aaorganisoliea Salsenj Qzjäen. waä Hydrosjden "be-Etelitj
-'and 4as Besagte 'Ferstarkiaagsrniaeral auf wenigstens 5000O
örhitstf 2c clais t$bxi öas besagte befeanäslta Mineral sit einem
lüipplnagsaittel sur Sesktion bringt s so daß sioii ein Addukt bildet
s wobei "das Kupplungsmittel wenigstens eine G-nippe enthält,
die mit dem ferstärkungsaineral reagieren und. wenigstens eine?
tiis mit deta Polyaer viälirend der Polyfaerisation aur Interpoly-
merisation fällig ist? 3» daß man eine Poljmex-isation in Anwe
senheit des besagten AMukts ausführt υ so daß die interpolymerigierbar©
Gruppe des Adöukts auf diese Weise in das Polymermolekiil
eingebaut wird»
16* Verfahren nach Anspruch 15g dadurch gekennzeichnet, daß
das besagte vorbehandelte Mineral.mit dem Kupplungsmittel in
Anwesenheit der Monomer-Katalysator-Misohung'zur Reaktion ge-. bracht wird. '
17. Verfahren nach Anspruah 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das behandelte Mineral mit dem-Kupplungsmittel vor der Zugabe
der Monomer-Katalysator-Mischung zur Reaktion gebracht wird.
18. Die Erfindung, wie sie hier beschrieben und beansprucht
wird.
009815/1669 BAD ORJGiNAL
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