DE1667051B2 - Verfahren und vorrichtung zum eindampfen von insbesondere viskosen fluessigkeiten und zum ausdampfen der bei reaktionen entstehenden produkte - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum eindampfen von insbesondere viskosen fluessigkeiten und zum ausdampfen der bei reaktionen entstehenden produkteInfo
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Description
Die vorliegende l.rfindimg iichiet sich auf ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum I indampl'en von insbesondere viskosen flüssigkeiten und zum Ausdamplen
der bei Reaktionen'enisieh..'ndcn Produkte, indem
die Flüssigkeit liner Druck aulgehei/i. aus einer Düse
expandiert und das gebildete Gemisch aus gasförmiger und flüssiger Phase der F.inw irkiing von /eninfugalkräficn
unterworfen wird.
Die Behandlung höherviskoser I lüssigkeiien erfordert
Techniken, bei denen oft mechanische Mittel verwendet werden müssen, wie beispielsweise Sehnekken.
Rotoren in Dünnschichtverdamplcrn. Rotoren in Zentrifugen usw. Das Vermischen und Ausbreiten der
flüssigkeiten ist durch ihre Viskosität behindert. Die bei MehrkomponenienGemischen beim Verdampfen entstehenden
Blasen erreichen nur langsam die Verdampfungsoberfläche und reißen meist wegen großer
Grenzllächenspannungcn nur schwer auf. Die Zeit zum Krreichen bestimmter Eiiekte nimmt daher in der Regel
mit zunehmender Viskosität des Produktes zu, so daß Apparate mit größerem Verweilz.eitspektrum für das
Produkt notw endig sind, was darauf hinauslauft, daß die
Produkte geschädigt werden. Erhöht man die Produktdurchmisehiing.
so kann man zwar meist die Verweilzeil herabsetzen, aber nur solange dem nicht chemische
Gesichtspunkte im Wege stehen.
Fs ist bekannt, flüssigkeiten durch Erhitzen und
Entdampfen bei Unterdruck zu konzentrieren, zu kondensieren oder einzudicken, wobei die Flüssigkeit
wahrend des Fntdampfens zentrifugiert wird. Hierzu ist
eine Zentrifuge, also eine Maschine mit einem rolierenen Teil, erforderlich. Bewegte Teile bieten
immer Schwierigkeiten bezüglich Abdichtung der Wellen und der GeLihr der Verunreinigung des
Produktes durch Schniiermitiel der Wellenlager. Die
vom Dampfstrom mitgerissenen Produkiiroplchen werden durch den Rotor nicht abgeschieden.
Bei einem anderen bekannten Verd.mipier tür
Losungen ist ein schraubenlinienförmig verlautender Kanal vorhanden, in dem die zu verdamplende Lösung
als Bachsiroinung fließt. Da nur der hvdrostatische
Druck einwirkt, lassen sich nur dünnflüssige Stolle ausdampfen, weil der Apparat sonst verstopfen wurde,
für höherviskose Stoffe besteht auch die Gefahr, daß
das Produkt in Schichten strömt oder auch Blasen und Pfropfen bildet und deshalb infolge wechselnden
Druckgefälles die Ve'-weilzeilverieilung ungünstig ist
und ungleichmäßige Verdampfung stattfindet.
Schließlich ist noch ein Verdampfungsapparai be
kunn\. in dem die flüssigkeil unter Druck erwärmt und
soil,mn unter Entspannung des I lussigkeusdruckes in
einer außerhalb der lleizorgane liegenden Verdampfungskammer
vcrdampll w ird. Dieser Kammer wird die
fhissiiikeil durch DiossLlorganc zugeleitet. Bei derartigen
Einrichtungen ist es bekannt, die Drosselorgane so einzurichten, daß die aus ihnen austretende verdampfende
flüssigkeit in der Vcrdamplungskammer in
Drehung versetzt wird. Im allgemeinen erreicht man die en /weck durch langeniiale Einführung in den
Veidampl'ungsraum. Die Trennung ties Dampfes von
der flüssigkeit erfolgt nach tier Entspannung durch tlas
Drosselorgan nach Art einer /vklonslrömung. Der Dampf wird zentral nach oben abgeführt, während die
nieht-verdaniplie flüssigkeit in einem Sammelbehälter
aufgefangen wird, von dem sie über einen Erhitzer dem
Trockenorgan wieder zugelührt wird. Diese dauernde
Kreislaufführung ist wegen der mehrmaligen thermischen Belastung für das Produkt schädlich, für
höherviskose Stoffe läßt sich dieser Verdampfer wegen
der damit bedingten Förderseil« ierigkeiten nicht anwenden.
Aufgabe tier vorliegenden Erfindung ist es. ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eindampfen von
insbesondere viskosen flüssigkeiten und zum Ausdampfen der bei Reaktionen entstehenden Produkte zu
schaffen, wobei eine thermisch schonende Behandlung bei gleichzeitigem engen Verweil/eiispekirum ermöglicht
wird. Die Vorrichtung soll außerdem frei von bewegten Teilen sein.
In verfahrenstechnischer Hinsicht wird dies erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die flüssigkeil aus der Düse in einem schraubenlinienförmig gekrümmten
Kanal expandiert wird, so daß sich an der Wand eine
f lüssigkeitssehichi über den Umfang bildet.
Dadurch wird erreicht, daß die durch Verdampfung einstehende Gasphase zur Förderung der flüssigen
Phase dient. Durch die einwirkenden Zentrifugalkräfte bleibt die Trennung in gasförmige und flüssige Phase
während des Durchganges durch den schraubenlinienförmig gewundenen Kanal erhallen, wobei die flüssige
Phase durch die mit erheblich höherer Geschwindigkeit strömende Gasphase weitergetrieben wird. Sehr vorteilhaft
wirkt sich dabei auch die im Gasstrom entstehende Sekundärsti ömung aus, die zusammen mit
der Primärströmung für einen verbessen en Stoffübergang sorgt.
Nach einer besonderen Durehführungsform des erlindungsgeniäßen Verfahrens wird die flüssige Phase
erwärmt und die gasförmige Phase gekühlt. Dies ist
besonders bei /vvci- oder Mehrkomponenteii-Gemi·
sehen V(Hi Vorteil. Man behei/l dann diejenige
Kan.ilseite. au! der die flüssige Phase strömt. Dadurch
wird das 1 löhersiedeiide auskundcnsicn unil läuft, durch
tue Zcmrifugalsirömung bedingt, /ur Außenwand
zurück, wo es sich mit verdampfender Flüssigkeit
verbindei. I lurch die Wiedeiverdamplimg kann gleichzeitig
eine rektifizierende Wirkung eingestellt werden. Zum Beispiel kann dadurch bei gleich/eilig reagierenden
Stoffeii eine Reakiionshemnnmg durch Verarmung
an einer Komponente vermieden werden.
Die erlindiingsgcmäße Vorrichtung zur Durchführung
des VeIIaIT-CIiS ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen zwei ineinander angeordneten Rohren ein schraubenlinienförmig gekrümmter Kanal angeordnet
ist. an dessen F.inlaßende eine Kxpansionsdüse vorgesehen
ist und an dessen Auslaßcndc ein Abscheider anschließt.
Durch das Entspannen in der Expansionsdüsc entstein aufgrund der Verdampfung ein Sprühstrahl, der
in dem Kiinal ständig umgelenkt wird. Dadurch werden
die versprühten Tropfen trotz der hohen Gasgeschwindigkeit,
die zum Transport zäher Flüssigkeiten in wandnahen Schichten notwendig ist.an der Außenwand
niedergeschlagen, von wo sie sich in einer Art Kanaiströmung sammeln und. durch die Gasströmung
angetrieben, in Form einer HIm- oder Bachströmung
den Kanal..je nach gegebener Geometrie der Apparatur
und dem in ihr vorliegenden Sirömungsziistand.
schraubenlinienförmig durchfließen. Im speziellen Fall der Abwärtssiromung ist L>ei bestimmten Sirömungszuständen
das Ablaufen in einer Art Wirbelscnke möglich. Durch die Ausbildung der Kanalgeometrie bei Anpassung
an die jeweiligen Massenströme und deren physikalische Daten kann jeder gewünschte Strömungsverlauf
eingestellt werden, so daß Wärme- und .Stofftransportvorgänge optimal berücksichtigt werden
können. Das Produkt durchläuft mit einer sehr einheitlichen Verweilzeit den Reaktor und wird in sich
durch sekundäre Strömungen ständig umgewälzt. Es
bilden sich keine Blasen oder Ballen und es verbleibt im Kern des Kanals ständig über der ganzen Länge ein
freier Gaskanal. Damit ergibt sich auch ein sehr gleichmäßiges Druckgcfälle. So können insbesondere
Verdampfungen, die schonend durchgeführt werden müssen, durch Anpassung der Vorrichtung an eine mit
der Verdampfung fortschreitend*.· Druckabnahme allmählich
sich steigernd durchgeführt werden. Man vermeidet damit Schaumbildung im ersten Teil des
Verdampfungsprozesses und Zersetzungen in den letzten Stufen des Prozesses.
Nach einer besonderen Ausführungsform ist jedes der
Rohre mit einem besonderen Tempericrsysiem ausgestaltet. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet
für die bereits erwähnte Behandlung von Zwei- oder ίο Mehrkomponcnten-Gemischcn.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vergrößert sich der Querschnitt des Kanals zum Auslaßende hin. Auf
diese Weise lassen sich die strömungs- und verdampfungstechnischen
Forderungen verwirklichen.
Vorzugsweise fällt der Boden des Kanals zum
äußeren Rohr hin ab. Dadurch wird das Ansammeln von Flüssigkeit arn Kanalboden in Wirbclsenken vermieden.
Bei der Wahl des Neigungswinkels sind die auftretenden Strömungen zu berücksichtigen.
Anhand einer Zeichnung sei die crfindung>.gemäße Vorrichtung an zwei Au:;führungsbeispielen näher
erläutert, und zwar zeigt
Fig. 1 die Vorrichtung in der ersten Ausführung im
Längsschnitt,
Fig. 2 die Vorrichtung in der ersten Ausführung in
der Draufsicht und
F i g. 3 die Vorrichtung in der zweiten Ausführung im Längsschnitt.
Das innere Rohr I ist mit dem Temperiermanlei 2 versehen, das den Zulauf 3 und den Ablauf 4 aufweist.
Das äußere Rohr 5 ist vom Tcmperiermantel 6 umgeben und besitzt den Zulauf 7 und den Ablauf 8. Zwischen den
Rohren 1 und 5 ist der schraubenlinienförmig gcwundcnc Kanal 9 mit seinem nach außen geneigten Boden 10
angeordnet. Der Kanal 9 kann jeden geeigneten Querschnitt, /.. B. kreisförmig, elliptisch, quadratisch
usw.. besitzen. Am Einlaßende 11 des Kanals 9 ist die Expansionsdüsc angeordnet. An das Auslaßende 13
schließt sich der Abscheider 14 an, der die gasförmige Phase von der flüssigen trennt.
In Fig.2 ist die tangentiale Einmündung des
Einlaßrohrcs 11 ersichtlich.
In Fig. 3 erweitert sich das äußere Rohr 5 zum Auslaßende 13 hin, damit der Querschnitt des Kanals 9
entsprechend zunimmt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Eindampfen \im insbesondere
viskosen flüssigkeiten und /um Ausdampfen der bei Reaktionen entsiehender. Produkte, indem die
flüssigkeil unter Druck aufgeheizt, aus einer Düse
expandiert und das gebildete Gemisch aus gasförmiger
und flüssiger Phase tier Kinwirkung \on
/eninfugalkrälien unterworfen wird, dadurch
g e k e η π / c i e h net. daß die flüssigkeit aus der
Düse in einen schraubenlinienförmig gekrümmten Kanal expandiert wird, so iljli sieh an der Wand eine
llüssigkeitsschichi über den Umfang bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß die flüssige Phase erwärmt und die
gasförmige Phase gekühlt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dall /vv ischen zw ei ineinander
angeordneten Rohren (I, 5) ein Schraubenlinienlormig gekrümmter Kanal (9) angeordnet ist. an
dessen Einlaßende (II) eine Expaiisionsdiise (12)
vorgesehen ist und an dessen Aiislaßcnde (13) ein Abscheider (14) anschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
dall jedes der Rohre (I, 5) mit einem eigenen femperiersv stein (2, 3, 4; h, 7, 8)
ausgestalte! isi.
>. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4.
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
K.inals(l I) sich zum Anmaßende (13) hin vergrößert.
h. Vorrichtung nach den Ansprüchen i bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Hoden (10) des
Kanals (II) zum äußeren Rohr (5) hin abfällt.
35
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8235 | Patent refused |