DE19507738A1

DE19507738A1 - Schaltschrank mit einem Rahmengestell

Info

Publication number: DE19507738A1
Application number: DE19507738A
Authority: DE
Inventors: Walter Nicolai
Original assignee: Rittal Werk Rudolf Loh GmbH and Co KG
Current assignee: Rittal GmbH and Co KG
Priority date: 1995-03-07
Filing date: 1995-03-07
Publication date: 1996-09-12
Anticipated expiration: 2015-03-08
Also published as: JP3679417B2; EP0815710A1; WO1996028004A1; US6155660A; DE19507738C2; JPH11501499A; EP0815710B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Schaltschrank mit einem aus Rahmenschenkeln zusammengesetzten Rahmengestell, das mittels Wandelementen und mindestens einer Schranktür verschlossen oder verschließbar ist.

Bei derartigen Schaltschränken werden die Einbauten, wie Montageplatten, Baugruppenträger und dgl. fest in das Rahmengestell eingebaut. Diese starren Verbindungen führen bei Erdbeben dazu, daß durch die in unterschiedlichen Richtungen auftretenden Schub- und Zugkräfte Beschädigungen und Zerstörungen auftreten, die zu vollem Funktionsausfall führen können.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schaltschrank der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem die Einbauten erdbebensicher untergebracht und vor Beschädigungen weitgehend geschützt sind.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in das Rahmengestell mindestens ein Einbaugehäuse oder Einbaurahmengestell eingebaut ist, das im unteren Bereich mittels vertikal ausgerichteter Dämpfungspuffer federnd auf horizontalen Tragschienen befestigt ist, die zwischen die seitlichen, vertikalen Rahmenschenkel eingebracht sind, und daß der obere Bereich des Einbaugehäuses oder Einbaurahmengestelles mittels horizontal ausgerichteter Dämpfungspuffer direkt oder über Befestigungswinkel federnd mit den vertikalen Rahmenschenkeln des Rahmengestelles verbunden ist.

Mit diesem federnden Einbau werden die auf den Schaltschrank einwirkenden Schub- und Zugkräfte von dem Einbaugehäuse oder Einbaurahmengestell ferngehalten, da die vertikal und horizontal ausgerichteten Dämpfungspuffer allseitig eine begrenzte Auslenkung und damit Verstellung des Einbaugehäuses oder Einbaurahmengestelles gegenüber dem Rahmengestell und damit dem eigentlichen Schaltschrank zulassen. Die im Einbaugehäuse oder Einbaurahmengestell untergebrachten Einbauten sind daher gegenüber den bei einem Erdbeben auftretenden Kräften geschützt.

Das Einbaugehäuse oder Einbaurahmengestell wird nach einer Ausgestaltung dadurch eindeutig vertikal ausgerichtet von den Tragschienen getragen, daß das Einbaugehäuse oder Einbaurahmengestell im unteren Bereich über vier in den Eckbereichen der Unterseite angeordnete Dämpfungspuffer mit den horizontalen Tragschienen verbunden ist.

Der obere Bereich des Einbaugehäuses oder Einbaurahmengestelles wird dadurch ohne zusätzliche Verbindungsschienen federnd abgestützt, daß die Vorder- und die Rückseite des Einbaugehäuses oder Einbaurahmengestelles im oberen Bereich über jeweils zwei senkrecht zu diesen Seiten stehende Dämpfungspuffer mit den zugekehrten vertikalen Rahmenschenkeln verbunden ist.

Ist nach einer Ausgestaltung vorgesehen, daß die Dämpfungspuffer zylinderförmig ausgebildet sind, und daß in die Stirnseiten der Dämpfungspuffer Gewindebuchsen für Befestigungsschrauben eingesetzt sind, dann bilden die Dämpfungspuffer stirnseitig getrennte Befestigungsstellen ohne die Dämpfungsfunktion zu beeinträchtigen.

Die Einbauten in dem Einbaugehäuse lassen sich dadurch leicht HF-dicht unterbringen, wenn vorgesehen ist, daß das Einbaugehäuse bis auf die Vorderseite HF-dicht geschlossen ist.

Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß das Einbaurahmengestell wie das Rahmengestell mit Reihen von Befestigungsaufnahmen und/oder Befestigungsbohrungen versehen ist, dann können für das Einbaurahmengestell dieselben Befestigungsmittel, Montageschienen und dgl. wie für das Rahmengestell des Schaltschrankes verwendet werden. Dasselbe gilt auch für das Einbaugehäuse, wenn dabei vorgesehen ist, daß das Einbaugehäuse zumindest im Bereich der Vorderseite rahmenartig abgekantet und mit Reihen von Befestigungsaufnahmen versehen ist.

Die Erdbebensicherheit des Schaltschrankes läßt sich dadurch noch verbessern, daß das Rahmengestell über einen plattenförmigen Dämpfungsrahmen federnd auf einem mit der Standfläche verbindbaren Sockel verbunden ist. Der Schaltschrank kann sich gegenüber dem Sockel allseitig begrenzt verstellen, wobei der plattenförmige Dämpfungsrahmen auftretende Kräfte abfangen und schon vom Schaltschrank fernhalten kann.

Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Schaltschrank mit Rahmengestell, jedoch abgenommener Schranktür, aber mit einem eingesetzten Einbaugehäuse,

Fig. 2 in Explosionsdarstellung die Teile für die vertikale, federnde Befestigung des unteren Bereiches des Einbaugehäuses und

Fig. 3 in Explosionsdarstellung die Teile für die horizontale, federnde Befestigung des oberen Bereiches des Einbaugehäuses in dem Rahmengestell des Schaltschrankes.

Von dem Rahmengestell 10 des Schaltschrankes sind in Fig. 1 nur die vertikalen Rahmenschenkel 11 und 13 und die horizontalen Rahmenschenkel 12 und 14 sowie die Tiefenstrebe 15 zu erkennen. Die Rahmenschenkel können fest miteinander verbunden, z. B. verschweißt sein. Sie können aber auch mittels Eckverbinder miteinander verbunden sein. Wandelemente 16, 17, 18 und 19 verschließen das Rahmengestell 10 bis auf die Vorder- und Bodenseite. Die Vorderseite wird mittels einer (nicht dargestellten) Schranktür verschlossen. Ein Teil der Rahmenschenkel kann auch an den Wandelementen 16 bis 19 abgekantet sein. Dabei sind in die Rahmenschenkel Reihen von Befestigungsaufnahmen 33 und/oder Befestigungsbohrungen 27 eingebracht, wie in Fig. 2 an dem vertikalen Rahmenschenkel 11 zu erkennen ist.

Die untere Befestigungsstelle 11 ist in Fig. 2 in Explosionsdarstellung wiedergegeben. Dabei werden zu beiden Seiten zwischen den vorderen und den hinteren, vertikalen Rahmenschenkel, wie z. B. 11, Tragschienen 31 eingesetzt, die mit Befestigungsschrauben 32 an den Rahmenschenkeln befestigt werden. Auf dem horizontalen Schenkel der Tragschienen 31 werden mittels Befestigungsschrauben 34 und Unterlegscheiben 38 Dämpfungspuffer 35.1 vertikal ausgerichtet befestigt, wobei in die Stirnseiten der zylindrischen Dämpfungspuffer 35.1 Gewindebuchsen eingesetzt sind. Damit sind stirnseitige Befestigungsmöglichkeiten an den Dämpfungspuffern 35.1 geschaffen, ohne die allseitige Dämpfungsfunktion zu beeinträchtigen. Die Bohrungen 40 für die Befestigungsschrauben 34 in den Tragschienen 31 sind so eingebracht, daß das Einbaugehäuse 30 an allen vier Ecken unterseitig federnd abgestützt sind. Das Einbaugehäuse 30 wird mittels Befestigungsschrauben 37 und Unterlegscheiben 39 an den Oberseiten der Dämpfungspuffer 35.1 befestigt, wobei die Befestigungsschrauben 37 durch Bohrungen 42 des Einbaugehäuses 30 und Bohrungen 41 von Zwischenschienen 36 eingeführt werden. Das Einbaugehäuse 30 kann zumindest im Bereich der offenen Vorderseite Reihen von Befestigungsaufnahmen 33 und/oder Befestigungsbohrungen tragen, so wie die Rahmenschenkel des Rahmengestelles 10. Anstelle eines geschlossenen Einbaugehäuses 30 kann in gleicher Weise auch ein Einbaurahmengestell in das Rahmengestell 10 federnd abgestützt eingebaut werden.

Wie Fig. 3 zeigt, wird der obere Bereich des Einbaugehäuses 30 oder Einbaurahmengestelles mittels horizontal ausgerichteter Dämpfungspuffer 35.2 federnd befestigt. An den zugekehrten vertikalen Rahmenschenkeln, z. B. 11, sind Befestigungswinkel 21 befestigt, wobei Befestigungsschrauben 24 durch Bohrungen 26 des Befestigungswinkels 21 in Befestigungsbohrungen 27 des Rahmenschenkels 11 eingeschraubt werden. Am anderen Schenkel des Befestigungswinkels 21 wird mittels der Befestigungsschraube 22 und einer Unterlegscheibe 23 der Dämpfungspuffer 35.2 befestigt, während die Befestigungsschraube 43 über die Unterlegscheibe 44 und die Bohrung 45 des Einbaugehäuses 30 hindurch mit der anderen Stirnseite des Dämpfungspuffers 35.2 verbunden wird.

Mit Hilfe von jeweils zwei Dämpfungspuffern 35.2 wird die Vorderseite des Einbaugehäuses 30 an den vorderen, vertikalen Rahmenschenkeln und die Rückseite des Einbaugehäuses 30 an den hinteren, vertikalen Rahmenschenkel des Rahmengestelles 10 federnd befestigt. Ragt das Einbaugehäuse 30 zwischen die seitlichen, vertikalen Rahmenschenkel, dann kann die Befestigung über die Dämpfungspuffer 35.2 direkt an den Rahmenschenkeln erfolgen. Bei entsprechender Dimensionierung können auch die Seiten des Einbaugehäuses 30 horizontal abgefedert an den Rahmenschenkeln befestigt werden, wobei die Dämpfungspuffer 35.2 parallel zur offenen Vorderseite des Schaltschrankes ausgerichtet sind.

Mit der vierfachen federnden unteren und oberen Abstützung des Einbaugehäuses 30 am Rahmengestell 10 wird ein erdbebensicherer Einbau erreicht, der noch dadurch verbessert werden kann, daß das Rahmengestell 10 über einen plattenförmigen Dämpfungsrahmen mit dem rahmenartigen Sockel des Schaltschrankes verbunden wird. Der Sockel wird fest mit der Standfläche verbunden. Der Dämpfungsrahmen entkoppelt den Sockel und den Schaltschrank, so daß in diesem Übergangsbereich ebenfalls Kräfte abgefangen und vom Rahmengestell 10 ferngehalten werden.

Claims

1. Schaltschrank mit einem aus Rahmenschenkeln zusammengesetzten Rahmengestell, das mittels Wandelementen und mindestens einer Schranktür verschlossen oder verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in das Rahmengestell (10) mindestens ein Einbaugehäuse (30) oder Einbaurahmengestell eingebaut ist, das im unteren Bereich mittels vertikal ausgerichteter Dämpfungspuffer (35.1) federnd auf horizontalen Tragschienen (31) befestigt ist, die zwischen die seitlichen, vertikalen Rahmenschenkel (11) eingebracht sind, und
daß der obere Bereich des Einbaugehäuses (30) oder Einbaurahmengestelles mittels horizontal ausgerichteter Dämpfungspuffer (35.2) direkt oder über Befestigungswinkel (21) federnd mit den vertikalen Rahmenschenkeln (11) des Rahmengestelles (10) verbunden ist.

2. Schaltschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (30) oder Einbaurahmengestell im unteren Bereich über vier in den Eckbereichen der Unterseite angeordnete Dämpfungspuffer (35.1) mit den horizontalen Tragschienen (31) verbunden ist.

3. Schaltschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und die Rückseite des Einbaugehäuses (30) oder Einbaurahmengestelles im oberen Bereich über jeweils zwei senkrecht zu diesen Seiten stehende Dämpfungspuffer (35.2) mit den zugekehrten vertikalen Rahmenschenkeln (11) verbunden ist.

4. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungspuffer (35.1, 35.2) zylinderförmig ausgebildet sind, und daß in die Stirnseiten der Dämpfungspuffer (35.1, 35.2) Gewindebuchsen für Befestigungsschrauben (22,34, 37,43) eingesetzt sind.

5. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (30) bis auf die Vorderseite HF-dicht geschlossen ist.

6. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaurahmengestell wie das Rahmengestell mit Reihen von Befestigungsaufnahmen (33) und/oder Befestigungsbohrungen (27) versehen ist.

7. Schaltschrank nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbaugehäuse (30) zumindest im Bereich der Vorderseite rahmenartig abgekantet und mit Reihen von Befestigungsaufnahmen (33) versehen ist.

8. Schaltschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmengestell (10) über einen plattenförmigen Dämpfungsrahmen federnd auf einem mit der Standfläche verbindbaren Sockel verbunden ist.