DE19511834A1 - Diagnostisches Magnetresonanzgerät - Google Patents
Diagnostisches MagnetresonanzgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein diagnostisches Magnetresonanzgerät
mit einem Hauptmagnetfeld und Gradientenspulen zum Erzeugen
von Gradientenfeldern, wobei die Gradientenspulen Leiter um
fassen, die im wesentlichen senkrecht zum Hauptmagnetfeld
verlauf
Ein diagnostisches Magnetresonanzgerät der eingangs genannten
Art ist aus der US-PS 4 954 781 bekannt. Das dort offenbarte
Magnetresonanzgerät besitzt einen zylindrischen Untersu
chungsraum zur Aufnahme eines zu untersuchenden Patienten.
Der Untersuchungsraum ist von einem supraleitenden Magneten
umgeben, der im Untersuchungsraum ein homogenes und sich in
axialer Richtung oder z-Richtung erstreckendes Hauptmagnet
feld erzeugt. Zwischen dem supraleitenden Magneten und dem
Untersuchungsraum ist ein zylindrisches Tragrohr angeordnet,
auf dem Gradientenspulen befestigt sind zur Erzeugung von
Gradientenfeldern in aufeinander senkrecht stehenden Richtun
gen, wovon eine Richtung mit der Richtung des Hauptmagnetfel
des in z-Richtung zusammenfällt. An dem Tragrohr sind eben
falls Hochfrequenz-Antennen befestigt, mit denen die Magnet
resonanzsignale erzeugt und empfangen werden können.
Im Betrieb des Magnetresonanzgerätes zur Erzeugung von
Schnittbildern müssen die Gradientenfelder zu und abgeschal
tet werden. Das erfolgt durch Speisung der Gradientenspulen
mit geschalteten Strömen verschiedener Amplitude und ver
schiedener Schaltfrequenzen, wobei zusätzlich auch die Rich
tung der Ströme durch die Gradientenspulen geändert wird.
Dies hat zur Folge, daß die Leiter der Gradientenspulen und
damit auch das Tragrohr oszillierenden Kräften ausgesetzt
ist, die unangenehme Geräusche erzeugen. Diese Geräusche er
reichen bei modernen bildgebenden Sequenzen - insbesondere
bei schneller Bildgebung - erhebliche Pegel.
Eine Möglichkeit zur Reduzierung der von den Gradientenspulen
erzeugten Geräusche besteht darin, daß in der Nähe der Gra
dientenspulen geräuschdämpfende Materialien angeordnet wer
den, die die akustische Energie absorbieren und damit die Ge
räuscherzeugung reduzieren. Die geräuschreduzierende Wirkung
ist um so besser, je mehr das Dämpfungsmaterial hohen mecha
nischen Spannungen oder Schwingungen ausgesetzt ist. Nach
teilig ist jedoch, daß durch Schwingungen der Gradientenspu
len die Genauigkeit der erzeugten Gradientenfelder beein
trächtigt wird. Somit liegt eine Grenze für schalldämpfende
Maßnahmen darin, daß die Genauigkeit der Gradientenfelder und
damit die Bildqualität nicht beeinträchtigt werden dürfen.
Ein andere Maßnahme zur Reduzierung von für einen Patienten
störenden Geräuschen besteht darin, die Geräusche zu kompen
sieren, indem das Primärgeräusch nach einer 180° Phasenver
schiebung als Kompensationsgeräusch ebenfalls dem Patienten
zugeführt wird. Diese Maßnahme zeigt jedoch nur einen be
grenzten Erfolg, weil die Schwingungsmoden der Gradientenspu
len sehr komplex sind, und deshalb die notwendige 180° Pha
sendrehung nicht für jeden Schwingungsmode eingehalten werden
kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Magnetreso
nanzgerät anzugeben, bei dem die Genauigkeit der Gradienten
felder nicht beeinträchtigt und von den Gradientenspulen her
rührende Geräuschbelästigung eines Patienten vermindert ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß den Leitern Mittel zum
Reduzieren des in einer Umgebung der Leiter vorhandenen
Hauptmagnetfeldes zugeordnet sind. Die Reduzierung des Haupt
magnetfeldes an den im wesentlichen senkrecht zum Hauptma
gnetfeld ausgerichteten Leitern der Gradientenspulen bewirkt,
daß die auftretenden Kräfte in gleichem Maße reduziert sind.
Entsprechend sind auch die Vibrationen der Gradientenspulen
in ihrer Amplitude zumindest reduziert, im Idealfall elimi
niert. Damit wird das Geräuschproblem schon an seiner Wurzel,
d. h. an den auf die Gradientenspulenleiter wirkenden Lo
rentz-Kräfte, gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Un
teransprüche gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von drei Figuren er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht die geräuscherzeu
genden Elemente eines Magnetresonanzgeräts,
Fig. 2 das Prinzip zur Reduzierung der Geräusche und
Fig. 3 in einer Schnittdarstellung den prinzipiellen Aufbau
eines geräuschreduzierten Magnetresonanzgeräts.
Fig. 1 zeigt die Teile eines diagnostischen Magnetresonanzge
räts, die hauptsächlich Betriebsgeräusche erzeugen. Weitere
für den Betrieb des Magnetresonanzgeräts notwendige Elemente
sind andernorts vielfach beschrieben und hier aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Zum Magnetresonanzgerät
gehört ein im wesentlichen zylindrischer Untersuchungsraum 2,
der hier zur vollständigen Aufnahme eines Patienten ausge
bildet ist. Ein homogenes Hauptmagnetfeld Bz, das von einer
hier nicht dargestellten supraleitenden Magnetanordnung er
zeugt wird, erstreckt sich in axialer Richtung des Untersu
chungsraums 2. Die axiale Richtung definiert hier die Rich
tung einer z-Koordinatenachse eines rechtwinkligen x-y-z-Ko
ordinatensystems zusammen. An einem - hier nicht dargestell
ten - koaxial zum Untersuchungsraum 2 ausgerichteten zylin
dermantelförmigen Tragrohr sind Gradientenspulen befestigt,
zur Erzeugung von Gradientenfeldern entlang den drei Koordi
natenachsen x, y, z. Hier sind Gradientenspulen 4 dargestellt,
die ein Gradientenfeld in x-Richtung erzeugen. Gradientenspu
len zur Erzeugung eines Gradientenfeldes in y-Richtung sind
in gleicher Weise aufgebaut wie die x-Gradientenspulen 4, je
doch um 90° gedreht. Gradientenspulen zur Erzeugung eines
Gradientenfeldes in z-Richtung bestehen im wesentlichen aus
parallel zur x-y-Ebene ausgerichteten Leiterschleifen.
Zur Speisung mit den zur Erzeugung der Gradientenfelder
erforderlichen Strömen sind die Gradientenspulen mit (hier
nicht dargestellten) Gradientenstromversorgungen verbunden.
So speist die mit den x-Gradientenspulen 4 verbundene Gra
dientenstromversorgung die Gradientenspulen 4 mit Strömen in
Richtung der Pfeile 6 oder entgegengesetzt dazu.
Die Gradientenspulen umfassen Leiter 8, die senkrecht zur
Richtung des Hauptmagnetfeldes Bz ausgerichtet sind. Auf die
se Leiter 8 wirken Kräfte F, die durch die in den Leitern 8
fließenden Ströme 6 und dem in der Umgebung der Leiter 8 vor
handenen Magnetfeld Bz erzeugt werden. Die Kräfte F bewirken
eine Auslenkung der Gradientenspulen einschließlich des Trag
rohres. Bei den in Fig. 1 dargestellten Verhältnissen wird so
mit das Tragrohr und die Gradientenspulen in der Mitte nach
unten und an den Enden nach oben ausgelenkt. Entsprechende
Verhältnisse treten bei den y-Gradienten auf. Durch das für
eine Bildgebung notwendige Schalten der Gradientenströme än
dern sich die Auslenkungen. Die Folge sind Vibrationen und
damit unangenehme Geräusche.
Anhand von Fig. 2 soll nun das Prinzip der erfindungsgemäßen
Reduktion des Hauptmagnetfeldes Bz an den Leitern 8 erläutert
werden. Beispielhaft ist ein Leiter 8 mit seinem Querschnitt
dargestellt, wie er sich aus einem in Fig. 1 mit II bezeichne
ten Schnitt ergibt. Zu einer Spulenanordnung 10 zur Erzeugung
eines Kompensationsmagnetfeldes gehören in Bezug zum Leiter 8
zum Untersuchungsraum 2 hin angeordnete Innenwindungen 14 und
außerhalb angeordnete Außenwindungen 16. Die Windungen 14, 16
sind in Umfangsrichtung um den Untersuchungsraum 2 angeordnet
und somit senkrecht zum Hauptmagnetfeld Bz ausgerichtet. Die
Leiter 8 befinden sich zwischen den Innenwindungen 14 und
Außenwindungen 16. Die Windungen 14, 16 sind mit einer ein
stellbaren Gleichstromquelle 18 verbunden, die die Windungen
14, 16 mit einem Kompensationsstrom speist, der ein Kompensa
tionsmagnetfeld 20 erzeugt, welches Kompensationsmagnetfeld
20 das Hauptmagnetfeld Bz in der Umgebung der Leiter 8 im
Idealfall vollständig kompensiert. Dazu fließt der Kompensa
tionsstrom in den Innenwindungen 14 vom Betrachter weg und in
den Außenwindungen 16 auf den Betrachter zu, in Fig. 1 symbo
lisiert durch Kreuze bzw. Punkte in den Windungen 14, 16.
Fig. 3 zeigt nun in einer Schnittdarstellung den Aufbau eines
geräuschreduzierten Magnetresonanzgeräts. Innerhalb einer su
praleitenden Spulenanordnung 21 zur Erzeugung des Hauptma
gnetfeldes Bz ist ein Tragrohr 22 angeordnet, das den Unter
suchungsraum 2 auf einer Zylindermantelfläche umgibt. Zum
Untersuchungsraum 2 hin sind innenliegend Primärgradienten
spulen 24 und vom Untersuchungsraum 2 weg außenliegend Sekun
därgradientenspulen 26 angeordnet, die das nach außen treten
de Streufeld der Primärgradientenspulen 24 kompensieren. Die
se Art der Kompensation des Gradientenstreufeldes wird auch
als aktive Schirmung bezeichnet, wodurch Wirbelströme in au
ßenliegenden leitfähigen Teilen, wie z. B. in dem Kryogefäß
des supraleitenden Magneten, verhindert werden. Die Gradien
tenspulen 24, 26 sind mit dem Tragrohr 22 zu einer stabilen
Einheit vergossen. Koaxial zum Tragrohr 22 und zu den Gra
dientenspulen 24, 26 sind zum Untersuchungsraum 2 hin die In
nenwindungen 14 und außerhalb die Außenwindungen 16 angeord
net. Der Abstand der Innenwindungen 14 zu den Außenwindungen
16 ist so klein, das sie nur einen geringen Einfluß auf die
Linearität der Gradientenfelder und die Homogenität des
Grundfeldes im Untersuchungsraum 2 haben. Gegebenenfalls kann
der Einfluß auch durch Shimmaßnahmen ausgeglichen werden.
Es ist nicht notwendig, die Innenwindungen 14 und Außenwin
dungen 16 über die gesamte Länge des Untersuchungsraums 2
gleichmäßig anzuordnen. Erhebliche Geräuschreduzierungen las
sen sich schon erzielen, wenn die Windungen 14, 16 das Haupt
magnetfeld Bz nur im Bereich der senkrecht zum Hauptmagnet
feld Bz ausgerichteten Leiter 8 kompensieren.
Die Innenwindungen 14 und Außenwindungen 16 erzeugen selbst
auch Geräusche, wenn in den Gradientenspulen 24, 26 die Gra
dientenströme geschaltet werden. Die Geräusche sind jedoch
erheblich geringer, als die vom Hauptmagnetfeld Bz und der
Gradientenströme herrührenden Geräusche. Sie sind zudem gut
zu dämmen, da hier - im Gegensatz zu den Gradientenspulen
24, 26 - große Vibrationsamplituden zugelassen werden können,
ohne die Qualität der Gradientenfelder zu beeinträchtigen.
Eine zum Untersuchungsraum 2 hin angeordnete schallschluc
kende und/oder schalldämmende Schicht 28 senkt erheblich die
von der Spulenanordnung 10 erzeugten Geräusche.
Claims (8)
1. Diagnostisches Magnetresonanzgerät mit einem Hauptmagnet
feld und Gradientenspulen (4, 24, 26) zum Erzeugen von Gradien
tenfeldern, wobei die Gradientenspulen (4, 24, 26) Leiter (8)
umfassen, die im wesentlichen senkrecht zum Hauptmagnetfeld
verlaufen, dadurch gekennzeichnet
daß den Leitern Mittel (14, 16, 18) zum Reduzieren des in einer
Umgebung der Leiter (8) vorhandenen Hauptmagnetfeldes zuge
ordnet sind.
2. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mit
tel (10, 14, 16, 18) zum Reduzieren des Hauptmagnetfeldes in der
Umgebung des Leiters (8) Mittel (10, 14, 16, 18) zum Erzeugen
eines Kompensationsmagnetfeldes (20) in der Umgebung der Lei
ter (8) umfassen.
3. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mit
tel (10, 14, 16, 18) zum Erzeugen des Kompensationsmagnetfeldes
(20) eine Spulenanordnung (10, 14, 16) und eine damit verbun
dene Gleichstromquelle (18) umfassen.
4. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gra
dientenspulen (4, 24, 26) an einer einen Untersuchungsraum (2)
umgebende Zylindermantelfläche (12, 22) angeordnet sind, daß
sich das Hauptmagnetfeld in einer axialen Richtung des Zylin
dermantels (12, 22) erstreckt und daß die Spulenanordnung
(10, 14, 16) in Bezug zum Zylindermantel (12, 22) koaxiale und
in Umfangsrichtung verlaufende Windungen (10, 14, 16) umfaßt.
5. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spu
lenanordnung (10) Innenwindungen (14) die an einer Innenseite
des Zylindermantels (12, 22) angeordnet sind, und Außenwin
dungen (16), die an einer Außenseite des Zylindermantels (12)
angeordnet sind, umfassen, wobei zumindest die Leiter (8)
zwischen den Innen- und Außenwindungen (14 bzw. 16) angeord
net sind.
6. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet
daß die Gradientenspulen (4, 24, 26) Primär-Gradientenspulen
(24) und Sekundär-Gradientenspulen (26) umfassen, wobei die
Sekundär-Gradientenspulen (26) zum Kompensieren eines von den
Primär-Gradientenspulen (24) außerhalb eines Untersuchungs
raums (2) erzeugten Streumagnetfeldes vorgesehen sind.
7. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet
daß eine supraleitende Spulenanordnung (21) zum Erzeugen des
Hauptmagnetfeldes vorgesehen ist.
8. Diagnostisches Magnetresonanzgerät nach einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet
daß den Mitteln (10, 14, 16, 18) zum Reduzieren des Hauptmagnet
feldes schallschluckende und/oder schalldämmende Materialien
(28) räumlich zugeordnet sind.
Priority Applications (3)
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
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