DE19515744A1 - Insektenvernichtungsvorrichtung - Google Patents
InsektenvernichtungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Insektenvernichtungsvorrichtung
und insbesondere auf ein thermoplastisches Harz, das Pheromone
enthält, welche an der Luft langsam aus diesem diffundieren. Zum
Schutz von Zuchtpflanzen vor Insekten wurden synthetische organi
sche Produkte mit einem breiten Wirkungsspektrum eingesetzt, um
Insekten auf nichtspezifische Weise zu vernichten. Dabei sind die
benötigten Einsatzmengen wichtig.
Diese Produkte stellen eine Gefahr für die Umwelt dar, einige sind
verboten (DDT).
Man kann Insekten durch chemische Mediatoren unter Kontrolle hal
ten, die die Beziehungen der Insekten untereinander oder die Bezie
hungen zwischen den Pflanzen und den Insekten steuern.
Diese chemischen Mediatoren sind die Pheromone, die Kairomone
und die Allomone.
Im Unterschied zu herkömmlichen Insektenvernichtungsmitteln wer
den diese Mediatoren in sehr geringen Mengen eingesetzt, beispiels
weise zwei oder drei Behandlungen mit 10 bis 20 g pro Hektar oder
eine kontinuierliche Verbreitung von einigen Milligramm pro Hektar
und pro Stunde während eines Zeitraums von einem oder mehreren
Monaten. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für diese
langsame Verbreitung.
Die US-PS-4 734 281 beschreibt ein Verfahren zur Ausbreitung von
Sexualpheromonen von Insekten an der Luft. Diese Pheromone ver
ändern das Verhalten bestimmter Insekten, wobei sie deren Repro
duktion verhindern. Diese Pheromone, die in flüssiger Form vorliegen,
werden in Polyethylenbeutel gegeben. Die Pheromone diffundieren
durch den Beutel und breiten sich in der Luft aus. Beispiel 1 dieser
Druckschrift beschreibt Polyethylenschläuche mit einem inneren
Durchmesser von 0,8 mm, einem äußeren Durchmesser von 1,4 mm
und einer Länge von 200 mm, die mit 80 mg einer Mischung zweier
Pheromone gefüllt sind. Anschließend werden die Enden der Schläu
che versiegelt. Bei 30°C in einem Luftstrom von 0,5 m/s beobachtet
man eine Diffusion von 0,4 bis 0,5 mg jedes Pheromons pro Tag.
Die US-PS-5 142 817 beschreibt Bahnen oder Streifen, die aus einer
Bahn eines in Wasser unlöslichen Polymers, welche mit einer Bahn
aus einer hydrophilen Matrix haftend verbunden ist, gebildet sind.
Diese Matrix kann aus Cellulosefasern, Polyester, Polyacetat, Polyvi
nylalkohol oder Polyoxyethylenglykol bestehen. Sie enthält einen
Weichmacher wie Polyoxyethylenglykol oder eine Sorbitlösung und
ferner ein biologisch aktives Produkt. Diese Bänder oder Streifen die
nen zur Umhüllung von Bäumen. Das biologisch aktive Produkt wird
in feuchter Atmosphäre freigesetzt und schützt die Bäume.
Die EP-B-367 140 beschreibt Copolymere aus Ethylen und Vinylacetat,
die 5 bis 30% p-Menthan-3,8-diol, ein Insektenabwehrmittel, enthal
ten. Aus diesen kann ein Granulat hergestellt werden, das auf Baum
wurzeln oder Halsbänder von Haustieren aufgebracht wird.
Die JP-A-069396/87, veröffentlicht mit der KOKAI Nr. JP 63-238001,
beschreibt Streifen, mit denen Baumzweige umwickelt werden, wel
che aus einer fotochemisch abbaubaren Bahn bestehen, die mit einer
Mischung eines Insektizids und eines Polyetherurethan- oder Poly
esterurethan-Präpolymers beschichtet ist.
Die JP-A-024042/81, veröffentlicht unter der KOKAI Nr. JP 57-139005,
beschreibt Zusammensetzungen aus Pheromonen und einem Binde
mittel, das 4 bis 20% an Pheromonen enthält. Das Bindemittel ist SBR-
Kautschuk oder Silikon. Ferner verwendet man ein Lösungsmittel wie
Methylenchlorid, Benzol, einen Alkohol, etc. und Füllmittel wie Cellu
lose, Siliciumdioxid, Aktivkohle oder ein Carbonat. Das Produkt liegt
in Pastenform vor.
Die FR-PS-2 579 983 beschreibt mit Duftstoffen beladene Polymere,
die diese Duftstoffe in der Umgebungsluft verteilen.
Aus dem Stand der Technik ist die Diffusion flüssiger Pheromone
durch Polyethylenbehälter bekannt. Die Herstellung dieser Polyethy
lenschläuche, das Befüllen mit Pheromonen, die Versiegelung und
dann der Transport und die Anbringung im Anbaugebiet ist jedoch
kompliziert.
Die Diffusion von Pheromonen aus mit 4 bis 20% an Pheromonen
beladenen Pasten erfordert den Transport und die Bereitstellung
beträchtlicher Mengen an Füllstoffen. Darüber hinaus ist die Diffusion
aus einer Paste nicht so gleichmäßig wie die Diffusion einer Flüssig
keit durch eine Trennwand hindurch.
Es wurden nun Materialien gefunden, die Pheromone während eines
langen Zeitraums gleichmäßig diffundieren lassen und eine beträchtli
che Vorratsmenge an Pheromonen enthalten können. Diese Materia
lien können als Granulat, Kügelchen, Stäbchen etc. vorliegen. Darüber
hinaus ist es sehr einfach, diese mit Pheromonen zu imprägnieren.
Die Erfindung besteht demnach aus einer Mischung (i) eines thermo
plastischen Elastomers mit Polyethereinheiten, (ii) wenigstens einem
chemischen Mediator, der das Verhalten von Insekten und Milben
einwirkt und aus Pheromonen, Kairomonen oder Allomonen ausge
wählt wird, und (iii) Undecylensäure oder deren Derivaten.
Das thermoplastische Elastomer kann Polyether- und Polyestereinhei
ten umfassen. Diese sind beispielsweise Polyether- und Polyesterse
quenzen.
Diese Produkte sind unter der Bezeichnung elastomere Polyester
bekannt und sind thermoplastische Substanzen.
Die Polyether sind beispielsweise Polyethylenglykol, Polypropylengly
kol oder Polytetramethylenglykol.
Die Molekularmasse Mn dieser Polyether kann zwischen 250 und
6000 liegen.
Die Polyether sind mit wenigstens einer Dicarbonsäure kondensierbar,
um die weichelastischen Segmente der elastomeren Polyester zu bil
den.
Die Polyestersequenzen entstehen beispielsweise durch die Konden
sation wenigstens eines Diols mit wenigstens einer Dicarbonsäure. Das
Diol kann Ethylenglykol, Propandiol oder Butandiol sein. Die Disäure
kann Terephthalsäure sein. Die Sequenzen bilden die hartelastischen
Segmente des elastomeren Polyesters.
Die hartelastischen Segmente können mehrere durch Reaktion eines
Diols mit einer Disäure gebildete Einheiten umfassen.
Die weichelastischen Segmente können mehrere durch die Reaktion
eines Polyethers mit einer Disäure gebildete Einheiten umfassen. Die
hartelastischen und weichelastischen Segmente werden durch Ester
bindungen verknüpft. Derartige elastomere Polyester sind in der
EP-B-02 883 und der EP-B-405 227 beschrieben.
Die thermoplastischen Elastomeren mit Polyethereinheiten können
auch Polyetherimid-Ester-Copolymere sein. Die weichelastischen Seg
mente werden durch die Reaktion von Polyetherdiaminen mit Tricar
bonsäuren oder Carbonsäureanhydriden mit einer Carboxylgruppe,
beispielsweise Trimellitsäureanhydrid, gebildet. Die eingesetzten Poly
etherdiamine besitzen ein mittleres Molekulargewicht von 600 bis
12000. Diese Polyetherdiamine können selbst von Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polytetramethylenglykol abgeleitet sein.
Die Polyestersequenzen, die die hartelastischen Segmente der Poly
etherimid-Ester-Copolymeren bilden, entstehen beispielsweise durch
Kondensation wenigstens einer Diols mit wenigstens einer Dicarbon
säure. Das Diol kann Ethylenglykol, Propandiol oder Butandiol sein.
Die Disäure kann Terephthalsäure sein. Derartige Polyetherimid-Ester-
Copolymeren sind der EP-B-402 883 und EP-B-405 227 beschrieben.
Die in den thermoplastischen Elastomeren enthaltenen Polyether- und
Amideinheiten können in diesen statistisch oder geordnet verteilt sein.
Die Amideinheiten können isoliert oder in Gruppen von Oligomeren,
die durch die Reaktion eines Diamins mit einer Disäure oder der Kon
densation einer α,ω-Aminocarbonsäure entstehen, vorkommen.
Meist werden solche Elastomeren verwendet, die Polyamid- und Poly
ethersequenzen enthalten. Die Polyamidsequenzen können entweder
durch Kondensation eines Lactams oder einer α,ω-Aminosäure oder
durch die Reaktion einer Disäure mit einem Diamin hergestellt wer
den.
Die Polyamidsequenzen können in Gegenwart einer Disäure herge
stellt werden. Man erhält Polyamidsequenzen mit endständigen Car
bonsäuregruppen. Das Molekulargewicht Mn der Polyamidsequenzen
kann zwischen 600 und 5000 liegen.
Die Polyether sind beispielsweise Polyethylenglykol, Polypropylengly
kol oder Polytetramethylenglykol mit einem Molekulargewicht Mn
zwischen 250 und 6000, wobei mehrere Polyether, beispielsweise
über Disäuren im Falle der Polyetherdiole, verbunden sein können.
Erfindungsgemäß können auch andere Elastomeren mit Polyamid- und
Polyethersequenzen verwendet werden. Diese Produkte können durch
Reaktion eines Lactams oder einer α,ω-Aminodicarbonsäure mit einem
Polyetherdiol oder Polyetherdiamin hergestellt werden. Man kann
auch Polyamidsequenzen mit endständigen Aminogruppen mit Poly
ethereinheiten enthaltenden Disäuren oder Polyamidsequenzen mit
endständigen Säuregruppen mit Polyetherdiaminen kondensieren.
Alle diese Produkte sind in den US-PS-4 331 786; 4 115 475; 4 195 015;
4 839 441 und 4 864 014 beschrieben.
Die chemischen Mediatoren sind bekannte Produkte. Unter Derivaten
der Undecylensäure versteht man sowohl wasserlösliche als auch fett
lösliche Derivate.
Diese Derivate sind beispielsweise C₁- bis C₆-, vorteilhafterweise C₁-
bis C₃-Alkylester, wie die Methyl-, Ethyl- oder Isopropylester. Die
erfindungsgemäße Mischung kann bis zu 90 Teile des chemischen
Mediators pro 100 Teilen des Elastomeren enthalten.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann ferner bis zu 90 Teile
Undecylensäure oder deren Derivate pro 100 Teilen an Elastomeren
enthalten.
Die erfindungsgemäße Mischung kann in Form eines Granulats, von
Kügelchen, Stäbchen und im allgemeinen in jeder Form vorliegen, die
den Transport und die Verteilung oder die leichte Bereitstellung im
Anbaugebiet oder den Anpflanzungen ermöglicht.
Das thermoplastische Elastomere und der chemische Mediator können
durch Eintauchen des Elastomeren in den Mediator oder in eine den
Mediator enthaltende Lösung, bei der es sich um eine alkoholische
Lösung handeln kann, vermischt werden.
Dem Elastomeren kann Undecylensäure oder eines ihrer Derivate
zugegeben werden, bevor man wie o.a. verfährt.
Vorzugsweise kann eine Lösung, die nachstehend als "die Lösung"
bezeichnet wird, eines chemischen Mediators in Undecylensäure oder
einem ihrer Derivate hergestellt werden, und anschließend diese
Lösung dem Elastomeren, beispielsweise mit dem in der FR-PS-
2 697848 beschriebenen Verfahren zugegeben werden.
Vorzugsweise wird Methylundecylenat verwendet.
Die Lösung kann einem Granulat des Elastomeren zugemischt werden,
wodurch eine Stammlösung bereitet wird, die anschließend dem Ela
stomeren mit einer herkömmlichen Verfahrensweise für Kunststoffe
zugegeben wird.
Man kann die Lösung auch mit einem Alkohol verdünnen und dann
mit dem Elastomeren vermischen. Es ist ein Aufblähen des Elastome
ren zu beobachten, der Alkohol verdampft und es bleibt das erfin
dungsgemäße Produkt, d. h. das Elastomere, der chemische Mediator
und Undecylensäure oder eines ihrer Derivate übrig. Vorzugsweise
verwendet man einen gesättigten C₁- bis C₆-Alkohol.
Man stellt die folgende Mischung her:
Pheromon|3 g | |
Methylundecylenat | 27 g |
Elastomer | 100 g |
Das Pheromon stammt vom Mais-Holzwurm (franz.: la se′samie du
mas; engl.: maize stalk borer). Einige seiner Verbindungen sind mit
denen von CHILO SUPPRESSALIS identisch.
Das Elastomer wird gebildet aus Polyamidsequenzen mit endständigen
Carbonsäuregruppen, die über Estereinheiten mit Polyethersequenzen
mit endständigen OH-Gruppen verbunden sind. Die Polyamidsequen
zen leiten sich von Lactam 12 ab, die Polyethersequenzen bestehen
aus Polytetramethylenglykol.
Die Mischung liegt in Form von Stäbchen mit einem Durchmesser von
20 mm und einer Länge von 150 mm vor.
Die Stäbchen wurden in luftdurchströmte Tunnel gegeben, und die
Menge an difundierten Pheromonen wurde gemessen. Die diffundier
ten Mengen wurden während eines Zeitraums von 120 Tagen gemes
sen, wobei die Werte konstant waren.
Beispiel 1 wurde mit einem anderen Pheromon, und zwar dem von
CHILO SUPPRESSALIS, einem Reisschädling, wiederholt. Man erhielt
die gleichen Ergebnisse.
Claims (5)
1. Zusammensetzung, enthaltend:
- i) ein thermoplastisches Elastomer mit Polyethereinheiten,
- (ii) wenig stens einem chemischen Mediator, der auf das Verhalten von Insekten und Milben einwirkt und ausgewählt ist aus Pheromonen, Kairomonen oder Allomonen und
- (iii) Undecylensäure oder deren Derivate.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elastomer Polyamid- und Polyethersequenzen enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Derivat der Undecylensäure Methylundecylenat ist.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie in Form eines Granulats oder in Form von
Stäbchen vorliegt.
5. Verfahren zum vorbeugenden oder kurierenden Schutz eines Gebiets
gegen kulturschädigende Insekten und Milben, gekennzeichnet durch
den Einsatz der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in
diesem Gebiet.
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