DE19517699A1

DE19517699A1 - Vorrichtung zur Vakuumversiegelung einer Wunde

Info

Publication number: DE19517699A1
Application number: DE19517699A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr Med Fleischmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-05-13
Filing date: 1995-05-13
Publication date: 1996-11-14
Anticipated expiration: 2015-05-14
Also published as: EP0825844B1; JPH11504833A; US6174306B1; WO1996035401A1; DE19517699C2; EP0825844A1; JP3300930B2; DE59605760D1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vakuumversiege lung einer Wunde gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zur Versorgung großflächiger Wunden mit größeren Gewebsde fekten ist es aus WO 93/09727 bekannt, die Wunde mit einer Folie flächig zu überdecken und luftdicht abzuschließen. Ein unter die Folie eingelegter Drainageschlauch wird über einen Sekret-Auffangbehälter an ein Vakuumsystem angeschlossen. Dadurch wird im Wundbereich unter der Folie ein Unterdruck erzeugt, der die Gewebsproliferation begünstigt und das Wachstum von Bakterien verhindert. Bei größeren Wunden wird vorzugsweise eine poröse Schaumstoffeinlage in die Wunde eingelegt, in welche der Drainageschlauch eingezogen wird. Dadurch kann das Wundsekret gleichmäßiger über die gesamte Wundfläche abgesaugt werden.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird bisher ein Unter druck von etwa 80 kPa angewendet. Um diesen Unterdruck zu erzeugen, wird eine Vakuumpumpe an den Behälter zum Auf fangen des Wundsekrets angeschlossen, so daß die Saugwirkung der Pumpe kontinuierlich über den Behälter einwirkt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen evakuierten Behälter zu verwenden und diesen auszuwechseln, sobald der Unterdruck in dem Behälter unter einen bestimmten Wert abgebaut ist.

Der Erfindung zugrunde liegende Untersuchungen haben ge zeigt, daß dieser bislang übliche Unterdruck insbesondere für chronische Wunden zu hoch ist. Druckwerte, die unter etwa 1/6 der bisher verwendeten Druckwerte, d. h. bei etwa 10 kPa liegen, scheinen sich auf den Heilungsprozeß günsti ger auszuwirken. Der Einsatz kontinuierlich arbeitender Vakuumpumpen ist auf den stationären klinischen Aufenthalt des Patienten beschränkt. Der Einsatz von evakuierten Se kretauffangbehältern ist bei diesen geringen Unterdrücken mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Bereits geringe Sekretmengen, die in dem Behälter aufgefangen werden, rei chen aus, um einen erheblichen Druckabfall in dem Behälter zu verursachen. Ebenso führen praktisch kaum zu vermeidende minimale Undichtigkeiten in dem System zu einem Zusammen bruch des Unterdrucks.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Vakuumversiegelung einer Wunde zur Verfügung zu stellen, bei welcher auch ein geringer Unterdruck in der Größenord nung von etwa 10 kPa oder weniger aufrechterhalten werden kann und die insbesondere auch unabhängig von einem statio nären klinischen Aufenthalt ambulant eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vor richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteran sprüchen angegeben.

Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, den Behälter zum Auffangen des Wundsekrets mit einer Pumpe zu vereinigen, mit welcher der Unterdruck in dem Behälter und damit in der versiegelten Wunde erzeugt wird. Die Vereini gung des Behälters mit der Pumpe macht den Patienten von dein stationären Vakuumsystem eines Krankenhauses unabhängig, so daß eine ambulante Versorgung von akkuten und chronischen Wunden möglich ist. Durch die mit dem Behälter vereinigte Pumpe kann der Unterdruck in dem Behälter jederzeit auf dem gewünschten Wert gehalten werden. Der Patient selbst kann anhand einer an dem Behälter angebrachten Druckanzeige den jeweiligen Unterdruck überwachen und im Bedarfsfall auch auf den geforderten Druckwert korrigieren.

Die Pumpe kann vollständig in dem Behälter integriert sein, so daß der Behälter und die Pumpe als Einmalartikel ausge bildet sind und nach Gebrauch gemeinsam entsorgt werden.

Als andere Möglichkeit kann die Pumpe lösbar an den Behälter angesetzt werden, was gegebenenfalls die Herstellung verein facht. Dabei ergibt sich auch eine größere Flexibilität, da die Pumpe als einmal oder auch als mehrfach verwendbarer Artikel ausgebildet sein kann unabhängig davon, ob der Behälter selbst als Einweg- oder Mehrwegartikel eingesetzt wird.

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Pumpe als selbständiges Bauteil auszubilden, das mechanisch außen an den Behälter angekoppelt und über einen Verbindungsschlauch mit dem Behälter verbunden wird.

Da der Behälter mit der Pumpe ambulant zum Einsatz kommt und die Pumpe in der Regel nur einmal oder nur einige wenige Male verwendet wird, ist auf einen einfachen, platzsparenden und kostengünstigen Aufbau der Pumpe Wert zu legen. Diese Forderungen stehen in Einklang mit der Tatsache, daß mittels der Pumpe nur geringe Unterdrücke erzeugt werden müssen, so daß an die Leistung und Qualität der Pumpe nur geringe Anforderungen gestellt werden müssen.

Es kann beispielsweise eine motorische Pumpe verwendet werden, wobei einfache und preisgünstige Ausführungen ver wendet werden können, wie sie zum Beispiel als sogenannte Aquariumpumpen bekannt sind.

Vorzugsweise können auch manuelle Pumpen eingesetzt werden, zum Beispiel einfache Kolbenpumpen. Diese manuellen Pumpen haben zusätzlich den Vorteil, daß sie von einer Stromversor gung (Netzanschluß, Batterie) unabhängig sind.

Um den Unterdruck in dem Behälter überwachen und auf dem gewünschten Wert halten zu können, ist der Behälter z. B. mit einem Manometer ausgestattet. Auch hier ist im Hinblick auf die bevorzugte Einmalverwendung und auf die geringen Genauigkeitsanforderungen eine möglichst einfache und kostengünstige Manometerausführung zu bevorzugen. Das Mano meter kann beispielsweise ein an dem Behälter angeformter Federbalg sein, der durch den Unterdruck in dem Behälter zusammengezogen wird und sich entsprechend der Abnahme des Unterdruckes ausdehnt.

Bei der Verwendung einer Kolbenpumpe kann der Kolben in Richtung seiner Saugbewegung durch eine Federkraft beauf schlagt sein. Dabei stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der den Kolben beaufschlagenden Federkraft und dem in entgegengesetzter Richtung an dem Kolben angreifenden Unterdruck ein. Läßt der Unterdruck nach, so bewegt sich der Kolben unter der Federkraft soweit, bis dieser Gleichge wichtszustand wieder hergestellt ist. Der Unterdruck wird auf dieser Weise im wesentlichen über den gesamten Kolbenhub konstant gehalten und kann durch die Wahl der Federkraft vorgegeben werden. Ein manuelles Betätigen der Pumpe ist erst dann notwendig, wenn der Kolben seinen gesamten Hubweg zurückgelegt hat. Die Kolbenstange des Kolbens kann dabei gleichzeitig als Anzeige dienen, die ein gesondertes Manome ter überflüssig macht.

In einer weiteren Ausführung kann der Behälter auch selbst die Funktion der Pumpe erfüllen. Der Behälter weist hierzu eine flexible Außenwandung auf, so daß er in axialer Rich tung ausgedehnt werden kann, um entsprechend seiner Volumen vergrößerung einen Unterdruck zu erzeugen. Die axiale Volu menvergrößerung kann durch eine Federkraft erzeugt werden, indem entweder die Wandung des Behälters selbst als Feder balg ausgebildet ist oder eine Druckfeder in dem Behälter eingesetzt wird. Es ist auch möglich, den Behälter pneuma tisch auszudehnen. Die das Behältervolumen ausdehnende Kraft, z. B. die Federkraft bzw. der pneumatische Druck bestimmen den in dem Behälter erzeugten Unterdruck. Auch hier ergibt sich entsprechend der mechanischen Federkraft bzw. entsprechend dem pneumatischen Druck, die das Behälter volumen vergrößern, ein vorgegebener Unterdruck, der über den gesamten Ausdehnungshub des Behälters konstant gehalten wird. Ein Korrigieren des Unterdrucks ist nur dann notwen dig, wenn sich der Behälter über seinen gesamten Ausdeh nungshub bewegt hat.

Die Folie zum Abdecken und Versiegeln der Wunde, die Schaum stoffeinlage, der Drainageschlauch und der Behälter mit der Pumpe werden vorzugsweise als Komplett-Set zur Verfügung gestellt, so daß der Arzt alle für die Wundversorgung erfor derlichen Teile zur Verfügung hat.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnun gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 schematisch eine erste Ausführung der Vorrichtung,

Fig. 2 den Behälter und die Pumpe in einer zweiten Ausfüh rung,

Fig. 3 den Behälter und die Pumpe in einer dritten Ausfüh rung,

Fig. 4 den Behälter und die Pumpe in einer vierten Ausführung,

Fig. 5 den Behälter in einer fünften Ausführung,

Fig. 6 den Behälter in einer sechsten Ausführung,

Fig. 7 den Behälter in einer siebten Ausführung und

Fig. 8 den Behälter in einer achten Ausführung.

In Fig. 1 ist schematisch die gesamte Vorrichtung darge stellt. In die Wunde 10 des Patienten wird eine Einlage 12 aus einem offenporigen formstabilen Schaumstoff eingelegt. Die Wunde 10 mit der Einlage 12 wird durch eine luftdichte Kunststoffolie 14 überdeckt. Die Folie 14 greift über die Ränder der Wunde 10 und ist an ihrem Umfang durch geeignete Klebstoffe 16 abgedichtet auf der Haut des Patienten be festigt.

In die Einlage 12 ist das distale Ende eines Drainageschlau ches 18 eingezogen. Der Drainageschlauch 18 weist an seinem in der Einlage 12 befindlichen Ende Öffnungen auf, so daß er über die Poren der Einlage 12 mit der Wunde kommuniziert.

Der Drainageschlauch 18 ist an seinem Außenumfang abgedich tet unter der Folie 14 herausgeführt.

An das proximale Ende des Drainageschlauches 18 ist ein Behälter 20 angeschlossen. Der Behälter 20 besteht aus Kunststoff und hat die Form einer Flasche oder eines Topfes.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Behälter 20 als geschlossener Topf ausgebildet. An seiner oberen Deckfläche ist ein Anschlußstutzen 22 mit Schlaucholive angeformt, auf den der Drainageschlauch 18 aufgeschoben wird. Gegebenen falls kann der Drainageschlauch 18 auch einstückig an den Anschlußstutzen 22 angeformt sein. Der Drainageschlauch 18 steht über den Anschlußstutzen 22 mit dem Innenraum des Behälters 20 in Verbindung.

Weiter ist in dem Innenraum des Behälters 20 eine Pumpe 24 angeordnet. Die Pumpe 24 besteht ebenfalls aus Kunststoff und ist an der Innenseite der oberen Deckfläche des Behäl ters 20 angeformt. Die Pumpe 24 ist eine einfache Kolben pumpe mit einem Zylinder 26, in welchem abgedichtet ein Kolben 28 verschiebbar ist. Zum Verschieben des Kolbens 28 dient eine an dem Kolben 28 angebrachte Kolbenstange 30, die durch die obere Deckfläche des Behälters 20 hindurchgeführt und mit einem Handgriff 32 versehen ist. Der Kolben 28 weist ein Rückschlagventil 34 auf, das sich beim Niederdrücken des Kolbens 28 öffnet. In dem Zylinderraum unterhalb des Kolbens 28 ist weiter in der Wand des Zylinders 26 ein Rückschlag ventil 36 angeordnet, das sich nach innen in den Zylinder 26 öffnet. Außen an dem Zylinder 26 ist ein Kanal 38 angeformt, der sich von dem Rückschlagventil 36 nach oben erstreckt und sich unter der oberen Deckfläche des Behälters 20 gegen das Behälterinnere öffnet.

An der oberen Deckfläche des Behälters 20 ist ein Manometer 40 angebracht. Dieses besteht aus einem Federbalg 42, dessen Innenraum mit dem Inneren des Behälters 20 in Verbindung steht. Der Federbalg 42 ist von einem Käfig 44 mit axialem Sichtfenster umschlossen, so daß die axiale Ausdehnung des Federbalges 42 an einer an dem Käfig 44 angebrachten Skala abgelesen werden kann.

Zur Versorgung einer Wunde wird die Einlage 12 mit dem Drainageschlauch 18 in die Wunde 10 gelegt und durch die Folie 14 abgedeckt und luftdicht verschlossen. Mittels der Pumpe 24 wird der Behälter 20 evakuiert, vorzugsweise auf einen Unterdruck von ca. 10 kPa. Der jeweils in dem Behälter 20 bestehende Unterdruck kann an dem Manometer 40 abgelesen werden. Der in dem Behälter 20 herrschende Unterdruck pflanzt sich über den Drainageschlauch 18 und die poröse Schaumstoff-Einlage 12 fort und führt zu einer Evakuierung des Wundbereiches unter der Folie 14. Das von der Wunde 10 abgesonderte Sekret wird über die poröse Einlage 12 und den Drainageschlauch 18 in den Behälter 20 gesaugt und unten in dem Behälter gesammelt. Stellt der Patient anhand des Mano meters 40 fest, daß der vorgegebene Unterdruck in dem Behäl ter 20 nicht mehr eingehalten wird, so kann er durch Betäti gung der Pumpe 24 den Unterdruck wieder auf den vorgegebenen Wert bringen. Der Behälter 20 mit der integrierten Pumpe 24 ist in der vorliegenden Ausführung als Einmal-Artikel ausge bildet. Wenn der Behälter 20 mit Wundsekret gefüllt ist oder wenn die Wundbehandlung abgeschlossen ist, wird der Behälter 20 mit der Pumpe 24 und dem gesammelten Sekret entsorgt.

Fig. 2 zeigt eine abgewandelte zweite Ausführungsform des Behälters 20 und der Pumpe 24. In dieser Ausführung ist der Behälter 20 als oben offener Topf ausgebildet, der durch einen aufgesetzten Deckel 46 luftdicht verschließbar ist. An dem Deckel 46 ist der Anschlußstutzen 22 für den Drainage schlauch 18 angeformt. Ebenso sind an dem Deckel 46 der Federbalg 42 und der Käfig 44 des Manometers 40 angeformt.

Der Deckel 46 weist weiter eine durchgehende Öffnung 48 mit einem Innengewinde auf. Durch diese Öffnung 48 wird die Pumpe 24 in den Behälter 20 eingesetzt und mit einem Außen gewinde 50 abdichtend in das Innengewinde der Öffnung 48 eingeschraubt. Die Pumpe 24 ist im übrigen in gleicher Weise ausgebildet, wie dies anhand von Fig. 1 beschrieben ist.

Anstelle der Pumpe 24 kann in die Öffnung 48 auch ein Blind verschluß 52 eingeschraubt werden, um den Behälter 20 dicht zu verschließen.

Die Ausführung der Fig. 2 ist gegenüber der Ausführung der Fig. 1 etwas aufwendiger. Sie hat allerdings gegenüber der Ausführung der Fig. 1 auch gewisse Vorteile. Der Behälter 20 kann gegen seinen Boden hin leicht konisch zulaufen, so daß sich der Behälter 20 bei abgenommenen Deckel 46 ineinander stapeln und platzsparend lagern und transportieren läßt. Die Pumpe 24 kann unabhängig von dem Behälter für einen einmali gen oder auch für einen mehrfachen Gebrauch vorgesehen sein.

Der Behälter 20 bzw. der Deckel 46 können zusätzlich ei nen - nicht dargestellten - Anschlußstutzen aufweisen, mit welchem der Behälter 20 an ein externes stationäres Vakuum system angeschlossen werden kann. Die Vorrichtung kann dadurch auch im stationären klinischen Betrieb eingesetzt werden, wobei die Pumpe 24 nicht benötigt wird und die Öffnung 48 durch den Blindverschluß 52 verschlossen wird. Der Blindverschluß 52 kann auch zur Entsorgung des Behälters 20 mit dem gesammelten Sekret verwendet werden, falls die Pumpe 24 für einen mehrfachen Gebrauch weiterverwendet werden soll.

Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführung des Behälters (20) mit der Pumpe 24.

In dieser Ausführung ist der Behälter 20 vorzugsweise als geschlossener Behälter ausgebildet. An der oberen Deckfläche des Behälters 20 ist neben dem Anschlußstutzen 22 für den Drainageschlauch 18 und dem Manometer 40 ein Anschlußstutzen 54 angeformt, an welchen die Pumpe 24 mittels eines Verbin dungsschlauches 56 anschließbar ist. Um die Pumpe 24 mit dem Behälter 20 zu vereinigen, ist die Pumpe 24 mechanisch formschlüssig oder kraftschlüssig an die Außenseite des Behälters 20 angekoppelt. Hierzu können beispielsweise federnde Klammern 58 an der Außenseite des Behälters 20 angeformt sein, in welche die Pumpe 24 einschnappt, um form- und kraftschlüssig an dem Behälter 20 festgelegt zu werden.

Bei der Ausführung der Fig. 3 ist vorzugsweise die Pumpe 24 für eine Mehrfachverwendung vorgesehen. Der Behälter 20 ist besonders einfach geformt und dementsprechend für die Ein malverwendung und Entsorgung mit dem gesammelten Sekret geeignet. An den Anschlußstutzen 54 kann anstelle der Pumpe 24 auch ein stationäres Vakuumsystem angeschlossen werden, wenn die Vorrichtung nicht im ambulanten Einsatz, sondern im stationären klinischen Einsatz verwendet wird.

Es ist selbstverständlich, daß auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ein zusätzlicher Anschlußstutzen für den Anschluß an ein stationäres Vakuumsystem vorgesehen sein kann. Ebenso können anstelle des durch den Federbalg 42 gebildeten Mano meters 40 andere bekannte Manometer-Bauarten verwendet werden.

Schließlich ist auch ohne weiteres ersichtlich, daß anstelle der manuell betätigbaren Kolbenpumpe 24 andere an sich bekannte Typen von Pumpen verwendet werden können. Insbeson dere können einfache elektromotorisch angetriebene Pumpen eingesetzt werden. Auch diese Pumpen können gemäß dem Aus führungsbeispiel der Fig. 1 in den Behälter 20 integriert, gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 in den Behälter 20 einsetzbar oder gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 außen an den Behälter 20 ankoppelbar sein.

In Fig. 4 ist eine vierte Ausführung gezeigt, die als Ab wandlung der ersten Ausführung dargestellt ist.

Auf die Kolbenstange 30 ist zwischen die Deckfläche des Behälters 20 und den Handgriff 32 eine Schraubendruckfeder 60 eingesetzt, die den Kolben 28 in dem Zylinder 26 in Saugrichtung nach oben zieht. Die Schraubendruckfeder 60 zieht den Kolben 28 soweit nach oben, bis im Inneren des Behälters 20 ein Unterdruck erzeugt ist, der die Kraft der Schraubendruckfeder 60 kompensiert. In der entsprechenden Stellung des Kolbens 28 besteht ein Gleichgewichtszustand zwischen der Kraft der Schraubendruckfeder 60 und dem Unter druck in dem Behälter 20. Verringert sich der Unterdruck aufgrund von Undichtigkeiten des Systems oder durch das einfließende Sekretvolumen, so zieht die Schraubendruckfeder 60 den Kolben 28 weiter nach oben, bis der dem Gleichge wichtszustand entsprechende Unterdruck in dem Behälter 20 wieder hergestellt ist. Der vorgegebene Unterdruck bleibt somit über eine längere Dauer konstant erhalten, ohne daß eine Kontrolle oder Korrektur notwendig ist. Erst wenn der Kolben 28 seine obere Endstellung erreicht hat, kann eine Verringerung des Unterdrucks nicht mehr kompensiert werden. Dann muß der Unterdruck durch manuelle Betätigung der Pumpe wieder hergestellt werden. Der Kolben 28 muß wieder in seine untere Endstellung gebracht werden, um die automatische Regelung des Unterdrucks wieder in Funktion zu setzen.

Die Kolbenstange 30 kann Markierungen 62 aufweisen, die anzeigen, daß durch Pumpenbetätigungen der Unterdruck wieder aufgebaut werden muß. Auf ein zusätzliches Manometer kann in dieser Ausführung verzichtet werden.

Der Handgriff 32 ist vorzugsweise abschraubbar an der Kol benstange angebracht, so daß die Schraubendruckfeder 60 ausgewechselt werden kann. Durch die Wahl einer Schrauben druckfeder 60 mit einer bestimmten Federkonstanten kann der sich in dem Behälter 20 einstellende Unterdruck vorgegeben werden.

Gegebenenfalls kann auch eine Feder auf der Kolbenstange 30 zwischen dem Kolben 28 und der oberen Deckfläche des Behäl ters 20 angeordnet sein, die als Pufferanschlag dient, wenn der Kolben 28 beim Betätigen der Pumpe hochgezogen wird.

Die Ausführung mit der Schraubendruckfeder 60 kann selbst verständlich auch bei den Pumpen der zweiten und dritten Ausführung der Fig. 2 und 3 eingesetzt werden.

Fig. 5 zeigt eine fünfte Ausführung, bei welcher der Behäl ter 20 gleichzeitig die Funktion der Pumpe übernimmt.

Der Boden 64 des Behälters ist axial verschiebbar geführt in einer äußeren Zylinderwandung 66 des Behälters bzw. in einem entsprechenden aus achsparallelen Stäben gebildeten zylin drischen Käfig. Der Boden 64 ist an seinem äußeren Rand mit der oberen Deckfläche 68 des Behälters 20 durch einen fle xiblen Folienschlauch 70 abgedichtet verbunden. Die obere Deckfläche 68, der Boden 64 und der Folienschlauch 70 um schließen somit einen Innenraum, dessen Volumen durch axiale Verschiebung des Bodens 64 veränderbar ist und an welchen der Drainageschlauch 18 über den Anschlußstutzen 22 ange schlossen werden kann.

Zwischen die obere Deckfläche 68 des Behälters 20 und den Boden 64 ist mittig ein zylindrischer geschlossener Balg 72 eingesetzt, der an seinem Außenumfang durch ein zwischen die Deckfläche 68 und den Boden 64 eingesetztes Teleskoprohr 74 geführt ist. Der Balg 72 kann pneumatisch unter Druck ge setzt werden, so daß er sich axial ausdehnt und den Boden 64 axial nach unten schiebt. Der pneumatische Druck kann beispielsweise durch eine Pumpe manuell oder elektrisch erzeugt werden. Eine leichte, platzsparende und komfortable pneumatische Betätigung des Balges 72 wird vorzugsweise erreicht durch eine Gaspatrone 76, die in eine entsprechende Aufnahme 78 der oberen Deckfläche 68 einsetzbar ist und über ein Ventil mit dem Inneren des Balges 72 in Verbindung kommt.

In der fünften Ausführung arbeitet die Vorrichtung in fol gender Weise. Der Boden 64 wird vollständig eingeschoben, so daß das Innenvolumen des Behälters 20 verkleinert wird. Dann wird der Drainageschlauch 18 an den Anschlußstutzen 22 angeschlossen. Nun wird die Gaspatrone 76 in die Aufnahme 78 eingesetzt, so daß Gas unter Druck in den Balg 72 einströmt. Der Balg 72 dehnt sich aus und verschiebt den Boden 64 nach unten, wodurch sich das Innenvolumen des Behälters 20 ver größert. Die Vergrößerung des Innenvolumens erzeugt einen Unterdruck in dem Behälter 20. Es bildet sich ein Gleichge wichtszustand aus, bei welchem der Unterdruck in dem Behäl ter 20 den Gasdruck in dem Balg 72 kompensiert. Verringert sich der Unterdruck in dem Behälter 20 durch Undichtigkeit des Systems und durch Sekreteinstrom, so wird der Boden 64 durch den Gasdruck in dem Balg 72 weiter verschoben, so daß der Gleichgewichtsunterdruck konstant aufrechterhalten bleibt.

Hat sich der Boden 64 bis in seine untere Endstellung ver schoben, wird die Gaspatrone 76 herausgenommen und der Behälter 20 kann über den Anschlußstutzen 22 durch Ein drücken des Bodens 64 entleert oder entsorgt und durch einen neuen Behälter 20 ersetzt werden. Nach dem Entleeren des Behälters bzw. dem Austausch gegen einen neuen Behälter 20 wird die Gaspatrone 76 wieder eingesetzt und der Absaugvor gang kann fortgesetzt werden.

Der sich in der Zylinderwandung 66 verschiebende Boden 64 dient gleichzeitig als Anzeige dafür, wann der Behälter 20 entleert bzw. ausgetauscht werden muß.

Fig. 6 zeigt eine sechste Ausführung, die eine Abwandlung der Ausführung der Fig. 5 darstellt.

Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist in dieser sechsten Ausführung die Aufnahme 78 für die Gaspa trone 76 im Boden 64 angeordnet und anstelle eines Teleskop rohres ist eine Schraubenfeder 80 zwischen den Boden 64 und die obere Deckfläche 68 eingesetzt, um den Balg 72 gegen eine seitliche Auslenkung zu führen. In Fig. 5 ist der Behälter in seiner Ausgangsstellung zu Beginn des Absaugvor gangs dargestellt, in welcher der Boden 64 vollständig eingeschoben ist, während in Fig. 6 die Endstellung gezeigt ist, in welcher sich der Boden 64 in seiner unteren Endstel lung befindet und der Saugvorgang beendet ist. Im übrigen entspricht die Ausführung der Fig. 6 der Ausführung der Fig. 5.

Fig. 7 zeigt eine siebte Ausführung, die im wesentlichen der Ausführung der Fig. 5 und 6 entspricht.

Im Gegensatz zu den Ausführungen der Fig. 5 und 6 wird die den Boden 64 in der Zylinderwandung 66 nach unten drückende Kraft nicht pneumatisch erzeugt, sondern durch eine zwischen den Boden 64 und die obere Deckfläche 68 eingesetzte Schrau bendruckfeder 82.

Der Boden 64 wird zunächst gegen die Kraft der Schrauben druckfeder 82 eingedrückt, um das Innenvolumen des Behälters 20 zu verkleinern. Nach Anschluß des Drainageschlauches 18 an den Anschlußstutzen 22 drückt die Schraubendruckfeder 82 den Boden 64 nach unten und vergrößert dadurch das Innenvo lumen des Behälters, bis der Gleichgewichtszustand zwischen der Kraft der Schraubendruckfeder 82 und dem im Innenvolumen des Behälters 20 entstehenden Unterdruck erreicht ist. Die Schraubendruckfeder 82 schiebt den Boden 64 nach unten, um diesen Gleichgewichtsunterdruck aufrechtzuerhalten, wenn Sekret oder Leckluft in den Behälter 20 einströmt.

In der Deckfläche 68 kann ein Rückschlagventil 84 vorgesehen sein, so daß der Boden 64 manuell eingedrückt werden kann, wenn infolge von Undichtigkeiten des Systems Luft in den Behälter 20 gelangt ist, so daß der Boden 64 vollständig nach unten gewandert ist, ohne daß Sekret entleert werden muß.

Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführung, bei welcher anstelle des flexiblen Folienschlauches 70 ein formelastischer Feder balg 86 den Boden 64 mit der oberen Deckfläche 68 abdichtend verbindet. Der Federbalg 86 führt den Boden 64 axial und erzeugt gleichzeitig die Federkraft, die das Innenvolumen des Behälters 20 vergrößert und dadurch den Unterdruck erzeugt. Auch hier führt der Gleichgewichtszustand zwischen dem Unterdruck in dem Behälter 20 und der Federkraft des Federbalges 68 zu einem konstanten Unterdruck über den gesamten Ausdehnungshub des Federbalges 86.

Bezugszeichenliste

10 Wunde
12 Einlage
14 Folie
16 Klebstoff
18 Drainageschlauch
20 Behälter
22 Anschlußstutzen
24 Pumpe
26 Zylinder
28 Kolben
30 Kolbenstange
32 Handgriff
34 Rückschlagventil (v. 28)
36 Rückschlagventil (v. 26)
38 Kanal
40 Manometer
42 Federbalg
44 Käfig
46 Deckel
48 Öffnung
50 Außengewinde (v. 24)
52 Blindverschluß
54 Anschlußstutzen
56 Verbindungsschlauch
58 Klammern
60 Schraubendruckfeder
62 Markierung (v. 30)
64 Boden
66 Zylinderwandung
68 obere Deckfläche
70 Folienschlauch
72 Balg
74 Teleskoprohr
76 Gaspatrone
78 Aufnahme (für 76)
80 Schraubenfeder
82 Schraubendruckfeder
84 Rückschlagventil
86 Federbalg

Claims

1. Vorrichtung zur Vakuumversiegelung einer Wunde, mit einer Folie zum flächigen Überdecken und luftdichten Abschließen der Wunde, mit einem Drainageschlauch, dessen distales Ende unter die Folie in die Wunde ein legbar ist, und mit einem Behälter zum Auffangen des Wundsekrets, der unter Unterdruck setzbar und an das proximale Ende des Drainageschlauches anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) eine Druckanzeige aufweist und mit einer Pumpe (24) zur Erzeugung des Unterdrucks vereinigt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) in den Behälter (20) integriert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) lösbar in den Behälter (20) eingesetzt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) mechanisch außen an den Behälter (20) angekoppelt ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) eine elektromotorisch angetriebene Pumpe ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) eine manuell betä tigte Pumpe ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (24) eine Kolbenpumpe ist.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Pumpe (24) im Inneren des Behälters (20) angeordnet ist und daß ihr Zylinder (26) an der Wandung des Behälters (20) angeformt ist.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Pumpe (24) lösbar in das Innere des Behälters (20) eingesetzt ist und daß ihr Zylinder (26) in einer Öffnung (48) des Behälters (20) fixierbar ist.

10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 7, dadurch gekenn zeichnet, daß die Pumpe (24) mit ihrem Zylinder (26) formschlüssig und/oder kraftschlüssig an der Außenseite des Behälters (20) befestigbar ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (28) der Pumpe (24) in Saugrichtung durch eine Federkraft beaufschlagt ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft durch eine auswechselbar auf die Kolbenstange (30) aufsetzbare Schraubendruckfeder (60) erzeugt ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kolbenstange (30, 62) die Druckanzeige bildet.

14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckanzeige ein mit dem Innenraum des Behälters (20) in Verbindung stehendes Manometer (40) aufweist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Manometer (40) einen mit dem Innenraum des Behälters (20) kommunizierenden Federbalg (42) aufweist, dessen axiale Ausdehnung als Druckanzeige dient.

16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) ein veränderbares Innenvolumen auf weist und daß auf den Behälter (20) eine dessen Innenvo lumen vergrößernde Kraft einwirkt, so daß sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der das Innenvolumen vergrößernden Kraft und dem Unterdruck in dem Behälter (20) einstellt.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) einen bewegbaren Boden (64) auf weist, und daß das Innenvolumen des Behälters (20) von dem Boden (64) einer oberen Deckfläche (68) und einer verformbaren Wandung (70, 86) umschlossen wird, wobei die Wandung (70, 86) den Boden (64) mit der Deckfläche (68) dicht verbindet.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die das Innenvolumen vergrößernde Kraft zwischen der Deckfläche (68) und dem Boden (64) wirksam ist.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbare Wandung ein flexibler Folienschlauch (70) ist und der Boden (64) in einer Zylinderwandung oder einem Käfig des Behälters (20) geführt ist.

20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn zeichnet, daß die das Innenvolumen vergrößernde Kraft eine pneumatische Kraft ist.

21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Deckfläche (68) und den Boden (64) ein Balg (72) eingesetzt ist, der unter pneumatischen Druck setzbar ist.

22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in die Deckfläche (68) oder den Boden (64) eine Gaspatrone (76) einsetzbar ist, die mit dem Inneren des Balges (72) in Verbindung kommt.

23. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn zeichnet, daß die das Innenvolumen vergrößernde Kraft eine zwischen die Deckfläche (68) und den Boden (64) eingesetzte Schraubendruckfeder (82) ist.

24. Vorrichtung nach den Ansprüchen 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die verformbare Wandung ein form elastischer Federbalg (86) ist, der die das Innenvolumen vergrößernde Kraft erzeugt.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des Bodens (64) die Druckanzeige bildet.

26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (20) einen zusätzlichen Anschluß (54) für ein Vakuumsystem auf weist.