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Die Erfindung liegt auf dem Gebiete
der Weiterverarbeitung von Druckereierzeugnissen und betrifft ein
Verfahren gemäss
dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs zur kontinuierlichen Herstellung von Druckprodukten
aus verschiedenen, bedruckten Druckprodukteteilen, das heisst zur
Herstellung von Druckprodukten wie beispielsweise Zeitschriften,
Broschüren
etc. aus verschiedenen bedruckten Bogen oder Seiten.
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Gemäss dem Stande der Technik werden Druckprodukte
aus bedruckten Produkteteilen hergestellt, indem die verschiedenen
Produkteteile zusammengetragen und dann gegebenenfalls miteinander verbunden
werden. Das Zusammentragen geschieht bei gefalteten Produkteteilen
(Bogen) meist durch Sammeln auf einem sattelförmigen Sammelelement, das sich
beispielsweise an verschiedenen Zuführungen vorbei bewegt, wobei
an jeder Zuführung
ein weiterer Bogen geöffnet
und auf dem sattelförmigen Sammelelement
deponiert wird. Sind alle Produkteteile eines Produktes gesammelt,
werden sie beispielsweise zum fertigen Produkt mittig zusammengeheftet.
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Produkteteile können auch durch Einstecken in
einen gefalteten Produktehauptteil zusammengebracht werden, wobei
die einzusteckenden Produkteteile gefaltet oder ungefaltet sein
können.
Ferner können
die Produkteteile auch durch ein Zusammentragen (im engeren Sinne
des Wortes) zu einem Stapel und durch anschliessendes Verbinden
je einer Kante der Teile, beispielsweise durch Verleimen übereinanderliegender
Kanten, zu einem fertigen Produkt verarbeitet werden.
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Gemäss dem Stande der Technik werden
für Hochleistungsverfahren
zum Zusammentragen (Sammeln, Einstecken oder Zusammentragen) beispielsweise
Trommeln oder Umlaufsysteme verwendet, die eine Mehrzahl von sattelförmigen Sammelelementen
bzw. eine Mehrzahl von Einsteckabteilen aufweisen und die mit Zuführungen
für die
verschiedenen Produkteteile ausgerüstet sind. Mit derartigen Verfahren
werden mit einer Leistung im Bereiche von 40'000 Exemplaren pro Stunde Druckprodukte
aus je einer Mehrzahl von verschiedenen Produkteteilen hergestellt,
wobei jeweils eine möglichst
grosse Anzahl von Druckprodukten derselben Art, das heisst aus denselben
Produkteteilen hergestellt wird. Dann werden die Zuführungen
wenigstens teilweise mit andersartigen Produkteteilen beschickt
und es werden Druckprodukte einer weiteren Art hergestellt, vorteilhafterweise
wiederum in einer möglichst
grossen Zahl. Die derart hergestellten Druckprodukte werden nach
Art getrennt zwischengelagert und für den Versand gegebenenfalls
nachträglich
zu gemischten Versandeinheiten mit beliebigen Anzahlen von verschiedenartigen
Druckprodukten zusammengestellt.
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Es wäre nun eine Vereinfachung,
wenn die verschiedenartigen Druckprodukte sozusagen simultan produziert
und sofort, das heisst ohne Zwischenlagerung, als vorgegebene Sequenz
verschiedenartiger Produkte direkt aus der Herstellung weggeführt werden
könnten,
wobei diese sog. Ausgangssequenz Aufeinanderfolge, Sequenz, Sequenz
am Ausgang verschiedenartiger Produkte beispielsweise der Zusammenstellung
der Versandeinheiten bereits entspricht, also sozusagen eine "Post-Routen-gerechte" Ausgangssequenz
darstellt. Mit der Produktion einer derartigen, vorgegebenen Ausgangssequenz
könnte das
gesamte, mit der Zwischenlagerung verbundene Handling der Produkte
vermieden werden.
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Mit den oben beschriebenen Vorrichtungen zur
Herstellung von Druckprodukten aus verschiedenen, bedruckten Produkteteilen
wird die kontinuierliche Erzeugung einer vorgegebenen, "Post-Routen-gerechten" Ausgangssequenz
möglich,
wenn für jede
Produkteart, die in der vorgegebenen Ausgangssequenz enthalten sein
soll, eine Vorrichtung zum Zusammentragen und Verbinden der Produkteteile,
beispielsweise eine Sammel- und Hefttrommel, vorgesehen wird und
wenn die Ausgänge
der verschiedenen Trommeln über
Puffer auf eine Zusammenführstelle
geführt
werden, an welcher Zusammenführstelle
durch entsprechende Entnahme von Produkten aus den verschiedenen
Puffern die vorgegebene Ausgangssequenz erstellt wird. Mit einer
derartigen Anordnung ist die Herstellung einer vorgegebenen Ausgangssequenz
von verschiedenartigen Produkten möglich, wobei aber der Aufwand
an Installation sehr hoch ist und ein Teil der Installation, insbesondere
im Falle von sehr unterschiedlich notwendigen Produktearten, nur
in sehr bescheidenem Masse ausgelastet ist. Trotzdem müssen die
Vorrichtungen für
die Herstellung jeder Produkteart voll für diese Herstellung ausgerüstet sein.
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In der Veröffentlichung
EP 0 511 159 A1 bzw.
US 5 280 895 derselben Anmelderin
sind ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, mit denen sogenante
individualisierte Produkte durch Zusammentragen verschiedener Produkteteile
hergestellt werden, wobei für
eine Hochleistungsproduktion im wesentlichen wiederum eine Trommel
oder ein Umlaufsystem für
das Zusammentragen zur Anwendung kommt. Das Verfahren beruht im
wesentlichen darauf, dass die Zuführungen zur Trommel derart
steuerbar sind, dass sie, je nach gerade zu erstellendem individuellem
Produkt, den entsprechenden Pro dukteteil entweder zuführen oder
nicht. Die sogenannten individualisierten Produkte bestehen dann
im wesentlichen aus einer Mehrzahl von Produkteteilen, die in einer
gleichbleibenden Reihenfolge zusammengefügt sind, wobei in der Reihenfolge
einzelne Produkteteile oder auch ganze Gruppen von Produkteteilen
fehlen können.
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Wird nun eine wie in der bereits
genannten EP- bzw. US-Schrift beschriebene oder ähnliche Vorrichtung entsprechend
lang ausgestaltet, das heisst mit entsprechend vielen Zuführungen
ausgestattet; ist es möglich,
damit eine vorgegebene, "Post-Routen-gerechte" Ausgangssequenz
verschiedenartiger Produkte zu erstellen, indem je eine Gruppe von
Zuführungen
für die
zu einer Produkteart gehörenden Produkteteile
vorgesehen ist und indem für
die Erstellung eines bestimmten Produktes in der Sequenz nur die
für das
bestimmte Produkt notwendigen Produkteteile liefernden Zuführungen
aktiv sind, während
durch die anderen Zuführungen
in den entsprechenden Takten kein Produkteteil zugeführt wird.
Mit derselben Anordnung ist auch eine zusätzliche Individualisierung
der herzustellenden Produkte möglich, wie
das in der Publikation beschrieben ist, wobei die Steuerung relativ
einfach bleibt, da das ganze System einem einzigen Systemtakt untergeordnet
werden kann.
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Gegenüber dem eingangs beschriebenen System,
das für
jede in der vorgegebenen Ausgangssequenz vorkommende Produkteart
eine Herstellungsvorrichtung aufweist, bringt das System mit der Verlängerung
der Zusammentragstrecke den Vorteil, dass durch entsprechende Wahl
der Reihenfolge der Zuführungen
mehrere Zuführungen
für einen
gleichen Produkteteil, der in mehreren der Produktearten vorkommt,
vermieden werden können.
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Dennoch haben beide beschriebenen,
bekannten Systeme im wesentlichen denselben Nachteil, nämlich eine
platz- und investitionsintensive Installation, die mindestens teilweise
schlecht ausgelastet ist.
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Es ist nun die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren anzugeben, mit dem kontinuierlich durch Zusammentragen
(Sammeln, Einstecken oder Zusammentragen) je einer Mehrzahl verschiedener,
bedruckter Produkteteile eine vorgegebene Ausgangssequenz von verschiedenartigen
Druckprodukten herstellbar ist. Dabei sollen sich die verschiedenen Produktearten
durch die Anzahl und die Art der Produkteteile unterscheiden können, sollen
aber mindestens teilweise auch gleiche Produkteteile gegebenenfalls
an verschiedenen Stellen oder in anderer Reihenfolge aufweisen können. Das
gesamte Verfahren soll einem einheitlichen Verfahrenstakt unterwerfbar
sein. Das erfindungsgemässe
Verfahren soll es ermöglichen,
weitgehend derartige Vorrichtungen anzuwenden, die in der Weiterverarbeitung
von Druckereierzeugnissen bekannt und bewährt sind, wobei aber eine gesamte
Installation zur Durchführung
des erfindungsgemässen
Verfahrens weniger Platz brauchen soll und die verwendeten Vorrichtungen
besser ausgelastet sein sollen, als dies bei bekannten Systemen
(siehe weiter oben) für
die Lösung
der gestellten Aufgabe der Fall ist. Ferner soll es einfach sein, das
erfindungsgemässe
Verfahren derart zu erweitern, dass die Druckprodukte der vorgegebenen
Ausgangssequenz nicht nur verschiedenartig, sondern auch individualisierbar
sind, das heisst, entsprechend beispielsweise einer Adressiersequenz
mit individuellen Beschriftungen und/oder Produkteteilen ausgestattet
sein können.
Umgekehrt soll es aber auch einfach sein, das erfindungsgemässe System derart
zu vereinfachen, dass nur Druckprodukte (individualisiert oder nicht
individualisiert) einer Art damit herstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
das Verfahren, wie es in Anspruch 1 definiert ist.
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Das erfindungsgemässe Verfahren besteht im wesentlichen
aus zwei Schritten. In einem ersten Schritt wird mindestens ein
im wesentlichen kontinuierlicher Zuführungsstrom von einzelnen,
verschiedenen Druckprodukteteilen erstellt. Dieser mindestens eine
Zuführungsstrom
von Druckprodukteteilen wird kontinuierlich einem zweiten Verfahrensschritt,
dem Zusammentragen je einer Mehrzahl von Druckprodukteteilen zugeführt. Es
kann ein dritter Schritt folgen, in dem die zusammengetragenen Druckprodukteteile
beispielsweise durch Heften oder Kleben miteinander verbunden werden.
Der im ersten Verfahrensschritt erstellte, mindestens eine Zuführungsstrom
einzelner, verschiedener Druckprodukteteile weist dabei die verschiedenen
Druckprodukteteile in einer Vorsequenz auf, die durch die vorgegebene Ausgangssequenz
und durch die Ausgestaltung des zweiten Verfahrensschrittes bestimmt
ist.
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Der mindestens eine Zuführungsstrom
einzelner, verschiedener Druckprodukteteile wird hergestellt, indem
Vorratseinheiten, die je eine Mehrzahl von Druckprodukteteilen derselben
Art beinhalten, in einer Reihe bereitgestellt werden, indem eine
Mehrzahl von in Förderrichtung
hintereinander angeordneten Mitnehmern parallel zu dieser Reihe
und vom Ende der Reihe zu einer Zusammentragstrecke geführt werden
und indem die Mitnehmer und/oder entsprechende, den Vorratseinheiten
zugeordnete Entnahmevorrichtungen derart gesteuert werden, dass in
getakteter Weise und entsprechend der erforderlichen Vorsequenz
gesteuert, einzelne Druckprodukteteile durch Mitnehmer von den Vorratseinheiten weggefördert und
der Zusammentragstrecke in der erforderlichen Vorsequenz zugeführt werden.
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Der Unterschied zwischen dem erfindungsgemässen Verfahren
und den eingangs beschriebenen, bekannten Verfahren zur Herstellung
einer vorgegebenen Ausgangssequenz von verschiedenartigen Druckprodukten
besteht darin, dass im erfindungsgemässen Verfahren bereits die
Produkteteile zu einer der Ausgangssequenz entsprechenden Vorsequenz
geordnet werden, während
nach den bekannten Verfahren erst die fertigen Produkte (Zusammentragvorrichtung
für jede
Produkteart) zur Ausgangssequenz geordnet werden oder aber die Erstellung
der Ausgangssequenz während
dem Zusammentragen erfolgt (Zusammentragvorrichtung mit entsprechend
vielen Zuführungen).
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Das erfindungsgemässe Verfahren soll nun anhand
verschiedener, beispielhafter Verfahrensvarianten, die auch durch
Figuren illustriert sind, detailliert beschrieben werden. Von den
Figuren zeigen:
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1 ein
Schema des ersten Verfahrensschrittes zur Herstellung eines kontinuierlichen
Zuführungsstromes,
bestehend aus einzelnen, verschiedenartigen Druckprodukteteilen
in einer vorgegebenen Vorsequenz;
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2 eine
beispielhafte Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens
mit sechs Zuführungsströmen verschiedenartiger
Produkteteile zur Herstellung einer vorgegebenen Ausgangssequenz
von verschiedenartigen Produkten, die je aus maximal sechs Produkteteilen
bestehen;
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3 eine
weitere beispielhafte Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens
mit einem Zuführungsstrom
verschiedener Produkteteile zur Herstellung einer vorgegebenen Ausgangssequenz,
beispielsweise regionalisierter und individualisierter Druckprodukte.
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4 eine
weitere Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens mit einem Zuführungsstrom
verschiedener Druckprodukteteile und mit Rückführung der entstehenden Produkte
zur Zuführung
zur Herstellung einer Ausgangssequenz beliebiger Produkte;
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5 eine
weitere Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens wie die Variante
gemäss 4, aber mit zwei Zuführungsströmen von verschiedenen
Druckprodukteteilen.
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1 zeigt
schematisch den Ablauf des ersten Verfahrensschrittes des erfindungsgemässen Verfahrens,
der darin besteht, aus verschiedenartigen Produkteteilen (Bogen,
Seiten oder Ähnliches) einen
im wesentlichen kontinuierlichen Zuführungsstrom von einzelnen,
verschiedenartigen Produkteteilen in einer erforderlichen Vorsequenz
herzustellen. Die Figur zeigt in sieben Phasen a bis g die Herstellung
der Vorsequenz von Produkteteilen A-A-A-D-B-E-F-/-F-D-E-F aus sechs Vorratseinheiten
von Produkteteilen der Arten A, B, C, D, E und F. Zwischen je zwei
benachbarten der Phasen a bis g liegen immer gleiche Zeiträume, die
Phasen stellen also eine Taktabfolge dar.
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Die Vorratseinheiten 50 für je eine
Art A bis F von Produkteteilen sind in beliebiger Reihenfolge in einer
Reihe angeordnet. Mitnehmer 60, die in Förderrichtung
F äquidistant
hintereinander angeordnet sind, werden parallel zu dieser Reihe
von Vorratseinheiten derart gefördert,
dass sie getaktet Stellungen einnehmen, derart, dass in jedem Takt
von jeder Vorratseinheit 50 durch je einen Mitnehmer 60 je
ein Produkteteil übernehmbar
ist (Pfeile 70). Dies ist beispielsweise, wie in der 1 dargestellt, dadurch realisierbar,
dass zwischen den Vorratseinheiten 50 dieselben Abstände vorgesehen
werden wie zwischen den Mitnehmern 60, wobei ein Takt dann
demjenigen Zeitraum entspricht, den ein Mitnehmer braucht, um über diesen
Abstand gefördert
zu werden. Es ist aber auch möglich,
dass die Abstände zwischen
den Vorratseinheiten 50 ein ganzzahliges Vielfaches der
Abstände
zwischen den Mitnehmern 60 darstellen. Dabei brauchen die
Abstände
zwischen den einzelnen Vorratseinheiten 50 nicht gleich gross
zu sein.
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Die Mitnehmer 60 werden
nach dem Passieren der Reihe von Vorratseinheiten 50 zu
einer Zuführungsstelle
einer Zusammentragstrecke gefördert und
von dort vorteilhafterweise wieder zurück zum Anfang der Reihe der
Vorratseinheiten, was in der 1 nicht
dargestellt ist. Die Mitnehmer 60 sind in der 1 willkürlich ab der in Förderrichtung
vordersten Vorratseinheit fortlaufend numeriert.
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Zur Herstellung der Vorsequenz sind
die getakteten Übernahmen
von einzelnen Druckprodukteteilen durch Mitnehmer derart gesteuert,
dass immer dann eine Übernahme
stattfindet, wenn ein Mitnehmer sich im Bereiche derjenigen Vorratseinheit
befindet, von der er gemäss
Vorsequenz einen Produkteteil übernehmen
soll, wobei in einem Takt maximal so viele Übernahmen stattfinden, wie
Vorratseinheiten vorgesehen sind, oder weniger. Im dargestellten
beispielhaften Fall der Erstellung der Vorsequenz A-A-A-D-B-E-F-/-F-D-E-F
gilt dies beispielsweise für Mitnehmer 1 und 4 im
Takt a, für
Mitnehmer 2, 6 und 7 im Takt b etc. Zur
Steuerung der Übernahmen
werden die Mitnehmer und/oder den Vorratseinheiten zugeordnete Entnahmemittel
gesteuert.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, in
einer Vorsequenz Leerstellen vorzusehen, wie dies an 8. Stelle (-/-)
der beispielhaften Vorsequenz der 1 dargestellt
ist.
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Als Vorrichtungen für die Durchführung des ersten
Verfahrensschrittes sind beispielsweise endlose Ketten mit äquidistant
daran befestigten, steuerbaren Greifern und im Bereiche der Greifer
angeordnete stapelförmige
Vorratseinheiten denkbar. Für
die Übernahme
eines Druckprodukteteils ergreift dann ein Greifer einen Druckprodukteteil
ab dem entsprechenden Stapel, wobei der Produkteteil vorgängig zuvor
vorteilhafterweise durch ein der Vorratseinheit zugeordnetes Entnahmemittel
mindestens teilweise vom Stapel separiert wurde.
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Auch als Reihe angeordnete Abteile,
die unter stapelförmigen
Vorratseinheiten vorbei gefördert werden,
sind zur Durchführung
des ersten Verfahrensschrittes denkbar. Für die Übernahme wird dann unten vom
Stapel ein Druckprodukteteil separiert und fällt durch die Schwerkraft,
vorteilhafterweise entsprechend geführt, in ein Abteil.
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Der gemäss obiger Beschreibung und 1 erstellte Zuführungsstrom
von verschiedenen Druckprodukteteilen mit einer vorgegebenen Vorsequenz wird
nun erfindungsgemäss
einem Zusammentrag-Schritt zugeführt.
Dabei kann dieser Zusammentragschritt unmittelbar an die stromabwärts vorderste Vorratseinheit
anschliessen, derart, dass ein Mitnehmer in einem Takt in den Bereich
dieser vordersten Vorratseinheit gelangt und im nächsten Takt
seinen Produkteteil in die Zusammentragstrecke abgibt. Es kann aber
zwischen der vordersten Vorratseinheit und der Zuführung in
die Zusammentragstrecke auch eine Förderstrecke mit einer Länge, die
einer beliebigen Anzahl von ganzen Takten entspricht, vorgesehen
sein.
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2 zeigt
nun eine beispielhafte Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens zur
Herstellung einer vorgegebenen Ausgangssequenz von sechs verschiedenen
Produktearten A bis F, wobei jedes Produkt aus sechs Produkteteilen
(A1 bis A6, B1 bis B6 etc.) besteht, bzw. aus maximal sechs Produkteteilen
bestehen kann.
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Die 2 zeigt
sechs Reihen 51 bis 56 von Vorratseinheiten 50,
von denen durch sechs Gruppen 61 bis 66 von Mitnehmem 60 Produkteteile
zu sechs Zuführungen 81 bis 86 einer
Zusammentragstrecke 80 gefördert werden; und zwar in einer
Vorsequenz, die in der im Zusammenhang mit der 1 bereits beschriebenen Art erstellt
wird. Um die Figur zu vereinfachen sind die Vorratseinheiten 50 als
einfach an die Förderstrecken
der Mitnehmer 60 anschliessend dargestellt. Jede der den
sechs Zuführungen
zugeförderten
Vorsequenzen umfasst diejenigen Produkteteile von jeder Produkteart,
die in der Reihenfolge der Produkteteile im fertigen Produkt dieselbe
Position einnehmen. Für
gesammelte Produkteteile heisst dies beispielsweise, von der Mitnehmergruppe 61 werden
Produkteteile A1 bis F1 zugeführt,
die die äussersten
Teile der fertigen Produkte darstellen, von Reihe 66 die
innersten Teile A6 bis F6.
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Eine beispielsweise durch das Verfahren
gemäss 2 herzustellende Ausgangssequenz
von Produkten P.1 bis P.11 der Produktearten A bis F (bzw. A123456
bis F1234356) ist (in Anlehnung an die Sequenz der 1) A-A-A-D-B-E-F-A-F-D-E-F. Die für die Zuführungen
erforderlichen Vorsequenzen berechnen sich aus der vorgegebenen
Ausgangssequenz und aus der Position der entsprechenden Zuführung in
die Zusammentragstrecke. Die Taktnummer des Taktes, in dem ein Produkteteil
zugeführt werden
muss, ergibt sich durch Subtraktion der Distanz (in Takten) zwischen
entsprechender Zuführungsstelle
und Ausgang der Zusammentragstrecke von der Taktnummer des Austritts
des entsprechenden, fertigen Produktes. Beispielsweise soll das
erste Produkt P.1 (A123456) der Ausgangssequenz im Takt x am Ausgang 90 der
Zusammentragstrecke austreten. Dann muss beispielsweise für dieses
Produkt P.1 der Produkteteil A6 von der Mitnehmergruppe 66 im
Takt x–6
zugeführt
werden. Für
das vierte Produkt P.4 (D123456) der Ausgangssequenz, das im Takt
x+3 austreten soll, muss der entsprechende Produkteteil D6 im Takt
x–3 zugeführt werden.
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Die Produkteteile potentieller Produkte
sind in den in 2 dargestellten
Vorsequenzen zu den verschiedenen Zuführungen durch strichpunktierte Linien
miteinander verbunden.
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Die Taktnummern der Takte, in denen
bestimmte Produkteteile von Vorratseinheiten durch Mitnehmer übernommen
werden (Übernahmetakte), errechnen
sich durch Subtraktion des Abstandes (in Takten) zwischen der betreffenden
Vorratseinheit von der Zuführungsstelle
von der Nummer des Zuführungstakts
oder durch die Subtraktion des Abstandes (in Takten) zwischen der
Vorratseinheit und dem Ausgang von der Nummer des Ausgangstakts.
Die Vorratseinheiten der Produkteteile A6 bzw. D6 sind um 10 bzw.
13 Takte von der Zuführung 86 entfernt,
welche um 6 Takte vom Ausgang 90 entfernt ist. Die bereits
oben erwähnten
Produkteteile A6 des Produktes P.1 (A123456, Ausgangstakt x) bzw.
D6 des Produktes P.4 (D123456, Ausgangstakt x+3) werden demnach
in den Takten x–6–10 (oder
x–16)
bzw. x–3–13 (oder
x+3–19),
also beide im Takt x–16
von Mitnehmern übernommen.
Dieser Takt (x–16)
ist offensichtlich in der 1 als
Takt a dargestellt, während
die 2 eine Abbildung
des Taktes x darstellt.
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Am Ausgang 90 der Zusammentragstrecke 80 steht
die vorgegebene Ausgangssequenz von Produkten an, wobei pro Takt
ein Produkt ausgestossen wird.
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Umfassen Produktearten weniger als
die maximal möglichen,
beispielsweise sechs Produkteteile, werden die entsprechenden Vorratseinheiten nicht
bestückt.
Eine Individualisierung der Produkte ist in einem Verfahren gemäss 2 insofern möglich, als
dass in bestimmten Produkten bestimmte Produkteteile fehlen können (beispielsweise
der Produkteteil A6 im Produkt P.8, der in der 1 der Lücke in der Vorsequenz entspricht).
Für eine
derartige Individualisierung ist keine zusätzliche Steuerung notwendig.
Für den
Mitnehmer 1 der Gruppe 66 wird einfach keine Übergabe
für das
Produkt P.8 in die Steuerung aufgenommen.
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Die Herstellung von Produkten A1234S46 bis
F123456 ist eine beispielhafte Anwendung der in der 2 dargestellten Verfahrensvariante, wobei für diese
Herstellung für
jede Zuführung
dieselbe Vorsequenz lediglich um einen bis sechs Takte verschoben
erstellt wird. Selbstverständlich
können
durch Erstellen verschiedener Vorsequenzen für die einzelnen Zuführungen
mir derselben Verfahrensvariante auch gemischte Produkte hergestellt
werden, also Produkte, die Produkteteile verschiedener Arten (A bis
F) aufweisen.
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3 zeigt
eine weitere Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens
und zwar zur Herstellung von durch entsprechende Umschlagblätter regionalisierten
und durch Vorhandensein oder Fehlen einer Beilage individualisierten
Produkten. Das Verfahren weist wiederum eine Zusammentragstrecke 80,
beispielsweise in Form einer Sammeltrommel auf. Die Zusammentragstrecke
weist vier Zuführungen 81 bis 84 auf
zu denen durch Gruppen 61 bis 64 von Mitnehmern
Produkteteile zugeführt werden.
Einzig zur Zuführung 81 wird
ein Zuführungsstrom
von einzelnen, verschiedenen Produkteteilen R1 bis R7 (beispielsweise
regionalisierte Umschlagbögen)
in einer Vorsequenz zugeführt,
die erstellt wird, indem, wie im Zusammenhang mit der 1 beschrieben, die Gruppe 61 von
Mitnehmern für
gesteuerte Übernahmen
entlang der Reihe 51 von Vorratseinheiten der Produkteteile
R1 bis R7 geführt wird.
Zu den Zuführungen 82 und 84 werden
in bekannter Weise je gleichartige Produkteteile (Q1 und Q2) zugeführt und
zur Zuführung 83 in
gesteuerter Weise eine Beilage K, die je nach Produkt (Adresse) zugegeben
wird oder nicht. Die Ausgangssequenz des Verfahrens wie es in der 3 dargestellt ist, umfasst
Produkte, die alle die inneren Bögen
Q1 und Q2 aufweisen, die durch einen entsprechenden Umschlagbogen
R regionalisiert und durch eine Beilage, die auch fehlen kann, individualisiert
sind.
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Die in dem Verfahren gemäss 3 hergestellten Produkte
können
beispielsweise an der Stelle 100 individuell adressiert
werden. Auch die Beilagen K können
mit derselben Adresse oder einer der Adresse zugeordneten Botschaft
weiter individualisiert werden, indem diese Botschaft an einer Stelle 101,
die um 15 Takte von der Adressierstelle 100 entfernt ist,
um 15 Takte früher
als die Adressierung entsprechend beschriftet werden.
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4 zeigt
eine weitere Verfahrensvariante des erfindungsgemässen Verfahrens
zur Herstellung einer vorgegebenen Ausgangssequenz von Produkten,
die durch Zusammentragen je einer Mehrzahl von verschiedenen Produkteteilen
hergestellt werden. In dieser Verfahrensvariante wird nur eine erforderliche
Vorsequenz, die gemäss
dem ersten Verfahrensschritt nach 1 erstellt
wird, einem Zusammentragschritt zugeführt, wobei die im Zusammentragschritt
entstehenden Produkte mehrmals zur Zuführung zurückgeführt werden. Bei jeder Zurückführung wird
ein weiterer Produkteteil zugefügt.
Wenn ein Produkt die erforderliche Zahl von Druckprodukten umfasst,
wird es an einem Ausgang aus dem Zusammentragschritt ausgeschleust.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist wiederum
eine Reihe 51 von Vorratseinheiten und eine diese Reihe
bedienende Gruppe 61 von Mitnehmern vorgesehen. Die Mitnehmer
fördern
Produkteteile zu einer Zuführung 81 einer
Zusammentragstrecke 80', die
in sich geschlossen ist und als Ausgang 90' eine Ausgangsweiche aufweist.
Die Reihe 51 von Vorratseinheiten umfasst Vorratseinheiten
für alle
Produkteteile aller Produktearten, die in der vorgegebenen Ausgangssequenz
auftreten. Die Produkteteile werden zu Produkten zusammengetragen,
indem das entstehende Produkt so viele Male zur Zuführung zurückgefördert wird,
bis es alle notwendigen Teile umfasst. Die zu einem einzigen Produkt
gehörenden
Teile sind in der Vorsequenz um die gleiche Taktzahl voneinander
entfernt wie für
einen Umgang auf der Zusammentragstrecke notwendig ist.
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Die Nummer des Übernahmetaktes für einen bestimmten
Produkteteil berechnet sich durch Subtraktion der Distanz (in Takten)
zwischen Zuführung und
Ausgang und der Distanz (in Takten) zwischen Zuführung und Vorratseinheit und
einem Umfang der Zusammentragstrecke (in Takten) für jeden
weiteren Teil von der Nummer des Ausgangstaktes. In der Figur sind
die Produkteteile des 11. Produktes der Ausgangssequenz (E1234),
das gerade zum zweiten Mal die Zuführung passiert, mit einer strichpunktierten
Linie miteinander verbunden.
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Die 4 stellt
die Herstellung einer Ausgangssequenz A-A-A-D-B-E-F-A-F-D-E-F dar, wobei jedes
Produkt aus vier Produkteteilen (A1 bis A4, B1 bis B4 etc.) besteht.
Bei einer Taktnumerierung derart, dass das erste Produkt der Sequenz
im Takt x am Ausgang 90' erscheinen
soll, ist die Figur eine Darstellung des Taktes x+7. Es ist offensichtlich,
dass mit einem Verfahren gemäss 3 nicht in jedem Takt ein
Produkt ausgestossen werden kann. In den Takten x+6 bis x+25 (in
denen der Teil der Ausgangssequenz vom siebten bis zum zwölften Produkt F-A-F-D-E-F)
komplettiert und zum Ausgang gefördert
wird, werden keine Produkte ausgestossen. Die durchschnittliche
Leistung der Verfahrensvariante mit nur einer Zuführung ist
abhängig
von der Anzahl der Produkteteile in den Produkten und beträgt ein Produkt
pro Anzahl Takte, die der mittleren Anzahl Produkteteile pro Produkt
entspricht.
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Der Vorteil des Verfahrens gemäss 4 besteht darin, dass mit
nur einer Vorratseinheit pro Art von Produkteteil eine beliebige
Ausgangssequenz von Produkten mit einer beliebigen Anzahlen von Produkteteilen,
mit beliebigen Anzahlen gleicher Produkteteile und mit beliebiger
Reihenfolge von Produkteteilen herstellbar ist.
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Auch in dieser Verfahrensvariante
ist es möglich,
nach dem Ausgang 90' aus
der Verfahrensstrecke die Produkte in einer entsprechenden Station 100 individuell
zu beschriften, beispielsweise zu adressieren.
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5 zeigt
noch eine Erweiterung des Verfahrens gemäss 4 dahingehend, dass zu einer in sich
geschlossenen Zusammentragstrecke zwei Zuführungen vorgesehen sind. Mit
dieser Verfahrensvariante lassen sich bei gleicher Ausgangssequenz
pro Takt doppelt so viele Produkte ausstossen wie mit der Verfahrensvariante
gemäss 4. Das in der 5 dargestellte Herstellungsbeispiel
bezieht sich auf dieselbe Ausgangssequenz (A-A-A-D-B-E-F-A-F-D-E-F) wie die
Herstellung gemäss 4. Ein Vergleich der beiden
Figuren zeigt, dass an den beiden Zuführungen 81 und 82 je
abwechslungsweise die notwendigen Produkteteile zugeführt werden,
das heisst an Zufürung 81 A1
und A3 bis F1 und F3, an Zuführung 82 A2
und A4 bis F2 und F4. In allen weiteren Belangen gelten auch für die 5 die im Zusammenhang mit
den anderen Figuren gegebenen Erklärungen, sodass sie nicht weiter beschrieben
werden muss.
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Durch Kombination der Verfahrensvarianten gemäss 2 und 4 oder 5 wird
eine Verfahrensvariante vorstellbar mir einer in sich geschlossenen
Zusammentragstrecke, die so viele Zuführungen aufweist wie die Mehrzahl
der Produkte der Ausgangssequenz Produkteteile aufweist. Das heisst
mit anderen Worten, dass die Mehrzahl der Produkte die Zusammentragstrecke
nur maximal einmal durchläuft
und ein zweiter Durchlauf nur für
die wenigen Produkte vorgesehen werden muss, die mehr Produkteteile
aufweisen als Zuführungen
vorhanden sind. Ebenso sind Kombinationen einer in sich geschlossenen
Zusammentragstrecke mit einer an deren Ausgang anschliessenden weiteren
Zusammentragstrecke vorstellbar. Mit derartigen Varianten des erfindungsgemässen Verfahrens
werden die notwendigen Vorrichtungen auch bei sehr unterschiedlichem Vorkommen
der Produktearten in der vorgegebenen Ausgangssequenz sehr gleichmässig ausgelastet.