DE19535951A1 - Vorrichtung zum Bestimmen des Feststoffanteiles - Google Patents
Vorrichtung zum Bestimmen des FeststoffanteilesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Eine derartige Vorrichtung ist
in "Giesserei", 80 (1993), Nr. 4 vom 22. Februar auf den
Seiten 111 und 112 beschrieben.
Nach diesem Vorschlag wird ein in direktem Zusammenhange mit
dem Feststoffanteil stehendes Meßsignal durch einen im Be
reiche der unteren Stirnfläche des Knüppels angeordneten
Magneten durch Messung eines Wirbelstromes bestimmt.
In der Tat handelt es sich bei dieser Literaturstelle um den
Bericht über einen Versuchsaufbau an der TU-Braunschweig und
nicht um einen Feldversuch aus der Praxis. Denn für die Praxis
eignet sich, wie Versuche der Anmelderin gezeigt haben, eine
solche Anordnung aus mehreren Gründen nicht.
Zunächst ist die untere Stirnfläche eines Knüppels im allge
meinen just jene, auf die man den Knüppel stellen möchte, denn
andernfalls ergeben sich Schwierigkeiten mit dessen Halterung.
Wenn man aber diese Fläche mit einer Tragfläche in Berührung
bringt, erfolgt ein Wärmeaustausch, wodurch gerade die gemes
sene Fläche nicht jenen Feststoffanteil besitzt, den der Knüp
pel weiter oben aufweist. Dazu kommt, daß Unterschiede im
Feststoffanteil - abhängig vom Erwärmungsfortschritt von au
ßen nach innen - in radialer Richtung des Knüppels bestehen
können. Ein weiterer Faktor für die Unverläßlichkeit kann in
möglichen Störungen der gemessenen Wirbelströme durch die in
duktive Heizung liegen, obwohl die Anordnung des Sensors an
der Stirnfläche einen gewissen Abstand von dieser Heizvorrich
tung mit sich bringt.
Es ist somit ein Mangel dieser an sich recht guten Idee, daß
die Meßergebnisse, durch verschiedene Faktoren bedingt, nicht
in allen Fällen verläßlich sind, wozu vor allem auch die
schlechte Handhabbarkeit des Knüppels hinzutritt, wenn seine
untere Fläche für Messungen genutzt werden soll.
Daher liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit des
Knüppels, trotz Anwendung eines Magnetsensors, zu verbessern
und vorzugsweise auch die Verläßlichkeit der Messungen zu
erhöhen. Dieses Ziel wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 erreicht.
Durch Anordnung des Sensors zwischen der Heizwicklung und dem
Knüppel ist die jeweilige untere Fläche zum Abstellen des
Knüppels zunächst einmal frei. Aber auch in der Ausbildung des
Sensors ist man konstruktiv freier, weil dieser so leichter in
derjenigen Weise ausgebildet werden kann, daß er nicht gerade
nur jenen Bereich mißt, auf dem die Temperatur weniger durch
äußere Beeinflussung, wie die Abstellfläche, als durch die
Heizung bestimmt wird. Denn um den durch die Erhitzung hervor
gerufenen Flüssig- bzw. Feststoffanteil geht es ja.
An sich könnte der Sensor an einer beliebigen Stelle zwischen
der Heizwicklung und dem Knüppel angeordnet sein, z. B. sich
entlang einer Erzeugenden des im allgemeinen (aber nicht not
wendigerweise) zylindrischen Knüppels. Bevorzugt ist jedoch
eine Ausbildung nach Anspruch 2, weil damit um den ganzen
Knüppel herum gemessen und so ein verläßlicheres Meßsignal
erhalten wird. Zwar wäre es theoretisch auch möglich, den Sen
sor mit mehreren Spulen auszubilden, die um den Knüppel herum
verteilt sind, beispielsweise entlang der Erzeugenden oder
schraubenlinienförmig über einen vorbestimmten Winkelbereich
gewickelt. Es ist jedoch klar, daß ein Sensor in der im An
spruch 2 definierten Art einfacher und kostengünstiger ist.
Dennoch kann eine Mehrzahl von Spulen günstig sein, wenn sie
paarweise gemäß Anspruch 3 angeordnet werden, wodurch einer
seits die Messung genauer wird und anderseits eine Kompensa
tionsmöglichkeit geschaffen wird.
Diese Kompensationsmöglichkeit betrifft einerseits die Berück
sichtigung unterschiedlicher Temperaturen in verschiedenen
Stellen des Knüppels anderseits aber auch die Möglichkeit der
Kompensation von Einflüssen der induktiven Heizung auf den
Sensor. Für diesen letzteren Zweck empfiehlt sich eine
entgegengesetzte Wicklung.
Um den Sensor thermisch nicht allzusehr zu belasten (was viel
leicht ein Grund für die Anordnung des Sensors an der Stirn
seite beim Stande der Technik gewesen ist), ist eine Ausbil
dung nach Anspruch 4 vorteilhaft. Für die Hitzebeständigkeit
werden im allgemeinen keramische Materialien vorgesehen, doch
hat es sich überraschend herausgestellt, daß diese im allge
meinen den thermischen Beanspruchungen nicht gewachsen sind,
weshalb bevorzugt ein Nichtkeramikmaterial, wie ein Glimmer
enthaltendes Material verwendet wird.
Bei der Ausbildung nach Anspruch 5 sind verschiedene Varianten
möglich, nämlich sowohl eine elektronische Kompensation als
auch eine besondere physische Anordnung, wobei die letztere
einfacher zu verwirklichen ist, wie insbesondere durch die
Kühlung, die in einem Kanal sichert, daß sie sich auf den zu
erhitzenden Knüppel praktisch nicht auswirkt. Natürlich können
Kombinationen beider Möglichkeiten in Kombination angewandt
werden.
Durch die Erfindung wird auch in besonderem Maße eine enge
Anordnung von Sensor und Knüppel erleichtert, ja beinahe
erzwungen, wie sie im Anspruch 6 zum Ausdruck gebracht ist.
Damit ergibt sich aber auch eine störungsfreiere und verläß
lichere Messung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dar
gestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Anlage, bei der die
Erfindung Anwendung findet;
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Detail aus dieser Anlage;
Fig. 3 die zu einer Anordnung nach Fig. 2 gehörende Schal
tung gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung;
Fig. 4 das Signal s der Fig. 3; und
Fig. 5 eine Ausführungsvariante zu Fig. 3.
Wie es zur induktiven Aufheizung von Knüppeln 1 beispielsweise
aus der DE-A-25 06 867 bekannt ist, sind diese Knüppel 1 auf
Abstellflächen 2 eines über einen Motor M zu einer intermit
tierenden Bewegung im Sinne des Pfeiles P antreibbaren Dreh
tisches 3 in gleichmäßigen Abständen aufgestellt. Der Dreh
tisch 3 ist unterhalb von Heizspulen 4 angeordnet, die jeweils
eine gleiche oder unterschiedliche Anzahl und Stärke von Wick
lungen aufweisen. Wie an sich bekannt, kann eine unterschied
liche Bemessung dieser Spulen zu einem gewünschten Aufheizpro
fil führen.
Um die Knüppel 1 in die Spulen 4 einführen zu können, sind
entweder die letzteren absenkbar, oder - was bevorzugt ist -
es sind die Abstellflächen 2 mit Hilfe eines Antriebes, wie
durch unterhalb des Drehtisches 3 angeordnete Nocken, gegebe
nenfalls aber auch durch einzelne fluidische Antriebe mittels
Kolben-Zylinder-Aggregaten, heb- und senkbar. Fig. 1 zeigt
deutlich, daß jede Abstellfläche 2 auf einer in einem jewei
ligen Lager 6 geführten verschiebbaren Stange 5 sitzt, und
daß diese Stangen - von links nach rechts gesehen - im Sinne
des Pfeiles a angehoben werden, um in eine der Spulen 4 ein
zutauchen, aus der sie nach einer vorbestimmten Vorwärm-, Auf
heiz- bzw. Nachheizperiode durch Absenken der Abstellflächen 2
nach unten wieder herausgezogen und durch Drehung des Drehti
sches 3 zur nächsten Heizspule 4 und am Ende zu einer Gieß-
oder Schmiedevorrichtung gefördert werden.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die Verwendung
mehrerer Spulen 4 beschränkt ist, und daß auch nur eine davon
das Aufheizen besorgen könnte, doch ist die Verwendung mehre
rer Spulen 4 in der einschlägigen Technik üblich. Es versteht
sich ferner, daß die Stangen 5 als Wellen ausgebildet und mit
einem Drehantrieb versehen sein könnten, insbesondere dann,
wenn zur Vermeidung einer Auf- und Abbewegung der Abstellflä
chen 2 die Knüppel 1 durch einzelne Heizzonen (oder auch nur
eine) geführt werden sollen, die von seitlich der Bahn der
Knüppel angebrachten Induktionsheizspulen gebildet werden
(bzw. wird). Ferner versteht es sich, daß die gezeigte auf
rechte Stellung der Knüppel 1 zwar bevorzugt ist, daß es aber
auch möglich wäre, sie liegend aufzuheizen. Des weiteren wird
es zweckmäßig sein, wenn die Abstellflächen 2 etwa die Größe
bzw. den Durchmesser der Knüppel 1 besitzen, um sie gegebenen
falls tief in die Heizspulen 4 einschieben zu können, wie auch
Fig. 2 zeigt.
Wie die Ausbildung im Bereiche der induktiven Heizspulen 4
erfindungsgemäß in bevorzugter Weise aussieht, veranschau
licht die Fig. 2, in der die zum Knüppel 1 gehörige Fläche 2
nicht dargestellt ist, zumal ja auch eine liegende Aufheizung
möglich ist.
Um die Aufheizung der Knüppel so steuern zu können, daß mit
Sicherheit ein vorbestimmter Feststoffgehalt in den dann thi
xotropen Knüppeln 1 enthalten ist, ist der Heizspule 4 ein
Sensor 7 zugeordnet. Im dargestellten, bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel besteht der Sensor 7 aus zwei Meßspulen 8, 9
die um einen Spulenkörper 10 gewickelt sind, der die beiden
Spulen 8, 9 elektrisch voneinander isoliert.
Mit diesen beiden Meßspulen 8, 9, die sich in axialem Abstan
de voneinander (bezogen auf die Achse A des Knüppels 1) werden
zunächst einmal die Temperaturen (an sich die temperaturabhän
gigen Veränderungen der Induktivität auf Grund des unter
schiedlichen Feststoff- und Flüssigkeitsanteiles) unterschied
licher Regionen des Knüppels 1 abgefühlt, so daß schon von,
daher eine größere Verläßlichkeit der Meßdaten gegeben
ist. Anderseits aber gibt dies die Möglichkeit, allfällige
Einflüsse der induktiven Heizspule 4 auf die Meßspulen 8, 9
zu kompensieren, indem die Spulen 8 und 9 einander entgegen
gesetzt, d. h. nach rechts bzw. nach links, gewickelt sind.
Dies ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung (im Gegensatze
zum Stande der Technik) von großem Vorteil, zumal ja die
Spulen 8, 9 relativ eng in Nachbarschaft zum Knüppel 1 einer
seits und zur Heizspule 4 anderseits angeordnet werden können
bzw. angeordnet sind. Dies ist also eine weitere vorteilhafte
Maßnahme zur Erhöhung der Genauigkeit und Verläßlichkeit der
Meßresultate.
Wenn hier von einer engen Anordnung die Rede ist, so sei be
merkt, daß Versuche mit einem radialen Abstand d zwischen dem
Sensor 7 bzw. den Spulen 8, 9 und dem Knüppel 1 von 5 bis 25
mm ausgezeichnete Meßresultate ergaben. Die verläßlichsten
Meßwerte wurden mit einem radialen Abstand d von 8 bis 20 mm
erzielt. Obwohl es an sich möglich wäre, unterschiedliche Ab
stände d für die beiden Spulen 8, 9 vorzusehen und sie bei
spielsweise unterschiedlich auszugestalten, ist es für gewöhn
lich vorteilhafter, sie gleichartig aufzubauen und auch in
gleichem radialen Abstand d zu halten. Es wäre etwa denkbar
sie in einem radialen Abstand voneinander, beispielsweise auch
in derselben Ebene, anzuordnen, doch ist dies, wie erwähnt,
für gewöhnlich nicht bevorzugt.
Wie ersichtlich, umgeben die Wicklungen der Spulen 8, 9 den
Knüppel 1 und sind koaxial zu seiner Achse A angeordnet, wie
es einer bevorzugten Anordnung entspricht. Es wäre ebenso
denkbar, die Spulen 8, 9, z. B. als flache Wicklungen auszubil
den, die jeweils nur an einer Längsseite des Knüppels 1 ange
ordnet werden, in welchem Falle es erwünscht sein kann, die
Abstellflächen 2 (Fig. 1) zu einer Drehung anzutreiben.
Es ist günstig, wenn der Sensor 7 vor allzu großer Hitze durch
ein zwischen ihn und den Knüppel 1 gelegenes Hitzeschild 11
anzuordnen, das bei den Knüppel 1 vollständig umgebenden Meß
spulen 8, 9 zweckmäßig als Hohlzylinder ausgebildet ist. Die
Materialwahl für den Hitzeschild hat sich als problematisch
herausgestellt. Der Grund liegt vornehmlich darin, daß es zum
Erhalt einer verläßlichen Messung ja nicht mit zu dicker
Wandstärke ausgebildet sein darf. Bei möglichst geringen Wand
stärken neigen aber herkömmliche Keramikmaterialien, wie Feu
erfestmaterialien, zur Rißbildung und zum Bruch. Es wurde
gefunden, daß ein Nichtkeramikmaterial, insbesondere ein
Glimmer enthaltendes Material, den Anforderungen am besten
genügt.
Durch den Hitzeschild 11 werden nicht nur zu hohe, auf den
Sensor 7 einwirkende Temperaturen vermieden, sondern es wird
auch die Temperatur innerhalb des Ringraumes zwischen Hitze
schild und Heizspule 4 vergleichmäßigt. Anderseits wird man
dadurch auch in der Auswahl des Materials für den Spulenkörper
10 freier, weil dieses nicht mehr so hohen Temperaturbelastun
gen ausgesetzt ist und daher nicht unbedingt besonders tempe
raturbeständig sein muß. Mit dem Hitzeschild ist jedenfalls
eine Maßnahme zur Erhöhung der Genauigkeit und Verläßlich
keit des Meßresultates gegeben. Sollten sich sich dennoch un
terschiedliche, das Meßergebnis beeinflussende Temperaturen
ergeben, so kann an sich eine herkömmliche Temperaturkompensa
tionsschaltung im Stromkreise der beiden Spulen 8, 9 einge
setzt werden.
Einfacher ist jedoch ein Temperaturausgleich durch physika
lische bzw. physische Mittel, wie eine Kühlung der beiden
Spulen 8, 9 bzw. des Sensors 7. Zu diesem Zwecke ist im Spu
lenkörper 10 mindestens ein Kühlkanal 12 vorgesehen, der
zweckmäßig schraubenlinienförmig um den Spulenkörper herum
geführt sein kann, um seine gesamte Mantelfläche zu kühlen.
Alternativ wird von einem verteilenden Ringkanal 13 aus das
Kühlfluid über mehrere, sich entlang der Erzeugenden (also
parallel zur Achse A) oder sich über einen begrenzten Win
kelbereich erstreckende Kühlkanäle 14 verteilt. Als Kühlfluid
dient vorzugsweise Luft, da diese als schlechter elektrischer
Leiter unbedenklich ist. Die Luft wird von einer geeigneten
Quelle, wie einer Pumpe, einem Vorratsbehälter oder einem Ge
bläse 15 herüber einen an den Kühlkanal 12 des Spulenkörpers
10 angeschlossenen Zufuhrkanal 16 zugeführt. Gegebenenfalls
genügt aber bei aufrechter Lage der Knüppel (siehe Fig. 1) die
durch die Erwärmung des Knüppels hindurchströmende Konvek
tionsluft ohne der gezeigten Zwangszufuhr.
Die Abfuhr der erwärmten Luft erfolgt entweder am entgegenge
setzten Ende des Spulenkörpers, oder es sind, z. B. parallel zu
den Kanälen 14 verlaufende, Abfuhrkanäle vorgesehen, die die
Luft an dieselbe Seite des Spulenkörpers 10 bringen, von der
auch die Zufuhr erfolgt. Selbstverständlich kann bei einem
geschlossenen Kühlsystem auch Wasser oder eine andere Kühl
flüssigkeit verwendet werden. Zur Abfuhr der Wärme ist auch
die Anbringung von Kühlrippen möglich.
Die in Fig. 3 gezeigte Schaltung, in der vor allem die Meß
spulen 8, 9, bei der bevorzugten Ausführung jedoch auch we
nigstens eine Heizspule 4, liegt, gliedert sich in einen Spei
sekreis 17, einen eigentlichen Meßkreis 18, einen Gleichrich
terteil 19 und einen Steuerteil 20. Während der Speisekreis 17
im Rahmen des fachnotorischen Könnens eines Durchschnitts
fachmannes den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden kann,
ist der Meßkreis 18 vorzugsweise als Schwingkreis aufgebaut.
Dabei liegen die Spulen 8, 9 in einer arithmetischen Schaltung
21, bevorzugt in der dargestellten Additionsschaltung, d. h. in
Serie, in einem Zweige des Meßkreises. Diese arithmetische
Schaltung hat den Zweck Unterschiede in den Meßwerten der
beiden Spulen auszugleichen. Es ist ersichtlich, daß die ge
zeigte Serienschaltung extrem einfach ist, doch versteht sich
für den Fachmann, daß auch andere Mischschaltungen, ja auch
Differenzschaltungen (mit Verwendung der Differenz zur Kor
rektur) möglich sind. Dadurch, daß in der gezeigten Addi
tionsschaltung die Impedanzen beider Spulen addiert zur Wir
kung kommen, werden durch Zufälligkeiten und andere Umstände
bedingte Unterschiedlichkeiten der Messungen der beiden Spulen
8, 9 ausgeglichen.
Die so vereinigten Spulen 8, 9 liegen bevorzugt in einem
Schwingkreis mit einer Kapazität 22. Daher wird sich je nach
der Verflüssigung bzw. je nach dem Feststoffanteil im Knüppel
1 eine stärkere oder schwächere Schwingung, d. h. eine größere
oder kleinere Amplitude ergeben. Nimmt man etwa die Schwingung
mit 100% dann an, wenn der Knüppel 1 eben erst in die Heiz
wicklung 4 eingeschoben wird, d. h. sich noch völlig im festen
Zustande befindet, so lassen sich die Veränderungen dieser Am
plitude in Prozenten entweder davon oder auch unmittelbar in
Feststoffanteilen ausdrücken, wie später noch an Hand der Fig.
4 erläutert wird. Selbstverständlich könnten auch die Absolut
werte der Impedanzen der Spulen 8, 9 am Ausgange der arithme
tischen Schaltung 21 unmittelbar als Meßsignal benutzt werden,
ohne daß es der Beeinflussung eines Schwingkreises bedarf.
Auch wären andere Aufbereitungen des Meßsignales, z. B. in di
gitaler Form, denkbar.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist an den
Meßkreis 18 ein Glättungskreis oder Gleichrichterteil 19
angeschlossen, der das erhaltene Meßsignal des Kreises 18
lediglich umformt, so daß der Integralwert aus den Schwin
gungen des Schwingkreises 18 erhalten wird. Dies ergibt am
Ausgang ein integriertes Signal s, dessen zeitlicher Verlauf
bei der Aufheizung des Knüppels 1 in Fig. 4 veranschaulicht
ist.
Das so umgeformte Signal s könnte nun zur Durchführung eines
manuell ausgeführten Steuer- oder Regelverfahrens benutzt wer
den, indem es abgelesen und die Aufheizung durch die wenig
stens eine Heizspule 4 von Hand aus reguliert bzw. abgebrochen
wird, wenn der gewünschte Feststoffanteil erreicht ist. Bevor
zugt aber erfolgt dies automatisch, indem das Signals dem
Steuerkreis 20 zugeführt wird.
In einem vereinfachten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 be
inhaltet dieser Steuerkreis 20 einfach einen Schwellwert
schalter 23, an dessen Ausgang eine Magnetspule 24 zur Be
tätigung eines Schalters S liegt. Der Schalter S ist in Serie
zur Heizspule 4 in deren Kreis 25 geschaltet. Fällt also das
Signal s unter einen Schwellwert des Schwellwertschalters 23
ab, so wird der Schalter S geöffnet und die Heizwicklung 4 von
der Stromzufuhr getrennt. Der Schwellwert des Schwellwert
schalters ist zweckmäßig mittels eines Justierwiderstandes R
von außen auf den gewünschten Feststoffanteil im Knüppel 1
einstellbar.
In Fig. 4 ist das Ergebnis eines Versuches zur Darstellung des
Signales s zu sehen, wobei auf der Abszisse die Zeit und auf
der Ordinate einerseits die Temperatur des Knüppels 1 (links)
und anderseits rechts der Feststoffanteil (statt dessen könnte
auch der Flüssiganteil gewählt werden) in Prozenten innerhalb
des Knüppels 1 angegeben ist. Es wurden drei Thermosonden (Py
rometer) zur Messung der Temperatur des Knüppels 1 an der Au
ßenseite, in einer mittleren Region sowie an der innen im Be
reiche der Achse A angelegt. Somit entspricht die Kurve th1
der Temperatur an der Außenseite, von wo ja die Aufheizung
erfolgt, und die daher höher als die anderen Temperaturen ist.
Die Kurve th2 entspricht der Temperatur etwa im Bereiche von
r/2 des Knüppels 1, und die Kurve th3 ist unmittelbar im
Achsbereich gemessen.
Es ist ersichtlich, daß die Erhitzung innerhalb eines An
fangszeitraumes t1 ziemlich rasch erfolgte. Sobald sich aber
ein merkbarer Liquidusanteil ergibt, was am geringen Knick des
Signales s erkennbar ist, verflachen die Erhitzungskurven am
Ende des Zeitraumes t1. Ab dem Zeitpunkt t2 sinkt das Signal s
bei weiterer Erhitzung nun deutlich ab, d. h. der Feststoffan
teil sinkt ab, so daß es nur mehr eine Frage des gewünschten
Feststoffanteiles ist, wann die Aufheizung abgebrochen wird,
zumal das Signal s völlig eindeutig und reproduzierbar ist.
Beispielsweise kann der Widerstand R in Fig. 3 derart einge
stellt sein, daß ein Öffnen des Schalters S im Zeitpunkt t3,
d. h. dann erfolgt, wenn das Signal einen Schwellwert tv er
reicht hat.
Aus den oben erläuterten Gründen (Kompensationsmöglichkeit)
ist eine paarweise Anordnung der Meßspulen 8, 9 erwünscht,
obwohl eine ungeradzahlige Anordnung, beispielsweise mit nur
einer Spule, denkbar wäre. Fig. 5 veranschaulicht eine Aus
führungsvariante, bei der zwei Paare von Meßspulen 8, 9, 8′,
9′ in einer gemeinsamen Additionsschaltung 21′ liegen. Bezogen
auf Fig. 2 sind diese Spulen 8, 9, 8′, 9′ entlang der Achse A
des Knüppels 1 verteilt. Hier sei erwähnt, daß es natürlich
zweckmäßig ist, wenn alle Spulen gleiche Charakteristiken
hinsichtlich Wicklungszahl und Impedanz aufweisen.
Nach Glättung über den Kreis 19 wird hier aber das umgeformte
Meßsignal s einem Analog/Digital-Wandler A/D zugeführt, von wo
es in digitalisierter Form an einen Mikroprozessor µP oder
eine äquivalente Steuerschaltung geliefert wird. An den Mikro
prozessor µP können damit auch mehrere Ausgangsleitungen zur
Steuerung unterschiedlicher Bauteile angeschlossen sein.
So ist es möglich, den Motor M für den Drehtisch 3 (Fig. 1)
über eine Motoransteuerschaltung 26 zu steuern. Ferner können
Signalformerstufen 27 (z. B. Monoflops) für die Ansteuerung von
Magneten 24, 24′ angeschlossen sein, um unterschiedliche Heiz
wicklungen 4 zu unterschiedlichen Zeiten abzuschalten. Wei
tere, und bevorzugte, Möglichkeiten umfassen die Anordnung von
Stromsteuereinrichtungen am Ausgange des Mikroprozessors µP
zur Veränderung des Temperaturprofiles der einzelnen Heiz
spulen 4 über die Zeit.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen möglich;
beispielsweise ist besonders aus Fig. 4 ersichtlich, daß die
Veränderung des Signales s zunächst relativ langsam in einem
sanften Knick erfolgt. Um daher diesen Punkt zu bestimmen kön
nen zwar an sich besondere Schwellwertschalter vorgesehen wer
den; besser und rascher kann dies jedoch durch Anordnung eines
Differenziergliedes geschehen, das bereits etwa im Bereiche
von t2 (Fig. 4) ein deutliches Signal abgeben wird, das dann
mittels einer den Schaltkreisen 19 und 20 entsprechenden De
tektorschaltung auswertbar ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Bestimmen des Feststoffanteiles in
einem induktiv mittels einer Heizwicklung (4) erhitzten Knüp
pel (1) unter Verwendung eines Sensors (7) mit einer nahe dem
Knüppel (1) angeordneten Meßspule (8 bzw. 9), dadurch ge
kennzeichnet, daß der Sensor (7) zwischen der Heizwicklung
(4) und dem Knüppel (1) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Meßspule (8 bzw. 9) um den Knüppel (1)
herum angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor (7) mindestens ein Paar von, vor
zugsweise in axialem Abstand voneinander angeordneten, Meß
spulen (8, 9; 8′, 9′) aufweist, die bevorzugt in einander ent
gegengesetztem Sinn gewickelt sind und/oder gleichen radialen
Abstand (d) vom Knüppel (1) besitzen, wobei die Ausgangssignale
dieses Paares einer arithmetischen Schaltung, insbesondere
einer Additionsschaltung (21), zugeführt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Knüppel (1) und dem
Sensor (7) ein Hitzeschild (11), zwischengeschaltet ist, vor
zugsweise aus einem Nichtkeramikmaterial, wie einem Glimmer
enthaltenden Material (Fig. 2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Kompensationsanordnung zum Auskompensieren
unterschiedlicher Temperatureinwirkung auf das jeweilige Paar
von Meßspulen (8, 9; 8′, 9′) vorgesehen ist, und daß diese
Kompensationsanordnung vorzugsweise eine Kühlanordnung (12-16)
umfaßt, wobei bevorzugt mindestens ein Kühlkanal (12-14) am
Sensor (7) vorgesehen ist, der zweckmäßig schraubenlinienför
mig rund um den Knüppel (7) verläuft, und daß die Kühlanord
nung insbesondere eine Fluidantriebseinrichtung (15) für eine
zwangsweise Kühlmittelströmung besitzt (Fig. 2).
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand (d) zwischen
dem Sensor (7) und dem Knüppel (1) 5 bis 25 mm, vorzugsweise 8
bis 20 mm, beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Meßspule (8, 9;
8′, 9′) des Sensors (1) in einem Schwingkreis (18) gelegen
ist, dessen Amplitudenänderung mittels einer, beispielsweise
ein Differenzierglied, aufweisenden Detektorschaltung bestimmt
wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit Ausgang des Sensors (7) eine
Steuerschaltung (20) für die Heizung (4) und/oder für einen
Antrieb (M) verbunden ist.
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