DE19546911A1 - Neue wäßrig-quellfähige Zubereitungen von Guar und Guarderivaten in oleophilen Flüssigkeiten und ihre Verwendung - Google Patents
Neue wäßrig-quellfähige Zubereitungen von Guar und Guarderivaten in oleophilen Flüssigkeiten und ihre VerwendungInfo
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Description
Im Bereich naturstoffbasierter polymerer Kohlenhydratverbindungen kommt
Guar und seinen Derivaten, wie Hydroxyalkyl-Guar und/oder Carboxyalkyl-
Guar, in zahlreichen technischen Einsatzgebieten herausragende Bedeutung
zu. Die üblicherweise als mehr oder weniger feinteilige Pulver zum Einsatz
kommenden Quellmittel auf Guar-Basis zeichnen sich durch ihre außerordent
lich wirkungsvolle Verdickung bei der Auflösung in wäßrigen Phasen aus.
Dabei bestehen zuverlässige Möglichkeiten zur Regelung der Viskosität ent
sprechend eingedickter wäßriger Behandlungslösungen sowohl beim Einsatz
ausgewählter Produkte auf Basis Guar oder seinen Derivaten als insbesonde
re auch unter Mitverwendung geeigneter Vernetzungsmittel, die über nicht
ionische, anionische und/oder kationische Mechanismen die zusätzliche Vis
kositätssteuerung in der wäßrigen Phase ermöglichen. Zu den hier ange
schnittenen Sachfragen existiert umfangreicher druckschriftlicher Stand
der Technik, aus dem lediglich beispielhaft zitiert sei: Davidson, Hand
book of Water-Soluble Gums and Resins, Kapitel 6, Mc Graw-Hill, London
(1980).
Die hier betroffene Wertstoffklasse natürlichen Ursprungs kennzeichnet
sich bekanntlich durch Kohlenhydrat-Polymerverbindungen, die wenigstens
weitaus überwiegend aus Mannose- und Galaktose-Einheiten aufgebaut ist.
Zur Derivatisierung eignet sich insbesondere die primäre Hydroxylgruppe in
C₆-Stellung, aber auch sekundäre Hydroxylgruppen des Polymergerüstes kön
nen derivatisiert werden. Über eventuelle Reinigungsstufen des Naturstoff
basierten Grundmaterials und/oder durch Derivatisierung im angesprochenen
Sinne, sowie gegebenenfalls durch Mitverwendung von Vernetzungsmitteln,
lassen sich die rheologischen und sonstigen Eigenschaften der letztlich
geforderten wäßrig basierten Behandlungsflüssigkeiten sehr präzise steu
ern.
Für das großtechnische Arbeiten kann eine Schwierigkeiten in der Frühphase
der Interaktion zwischen dem Trockenpulver auf Guar-Basis und der wäßrigen
Phase gegeben sein. Durch eine zu rasche Interaktion zwischen dem Trocken
pulver und der insbesondere bei niederen Temperaturen gehaltenen wäßrigen
Phase bilden sich gelförmig verklumpende Feststoffpartikelchen aus, deren
Gelhülle die weitere Penetration der wäßrigen Phase in das Innere des
Klumpens und damit die gleichmäßige Auflösung und Dispergierung des Fest
stoffmaterials in der wäßrigen Phase substantiell behindert. Schwierigkei
ten dieser Art können insbesondere dann auftreten, wenn im großtechnischen
Einsatz beträchtliche Mengen solcher verdickten wäßrigen Behandlungsflüs
sigkeiten in situ herzustellen und unmittelbar dem Einsatzort zuzuführen
sind. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Verwendung Guar-verdickter
Behandlungslösungen im Rahmen der on-shore- und/oder off-shore-
Erschließung von natürlichen Wertstoffen wie Erdöl, Erdgas, Wasser und
dergleichen. Bei der Behandlung von Bohrlöchern - beispielsweise beim Rei
nigen, bei der zwischenzeitlichen Stimulierung und dergleichen - werden
häufig wäßrige Polymersysteme eingesetzt. Benötigt werden hier insbesonde
re Polymere, die zur Einstellung hoher und vorbestimmter Viskositäten ge
eignet sind. Guar und Guarderivate beziehungsweise deren Abmischungen mit
weiteren Hilfsmitteln, insbesondere Vernetzungsmitteln, haben hier eine
herausragende Bedeutung. Die zuvor zitierte Literaturstelle schildert bei
spielsweise im Unterkapitel 6-10 die Anwendung entsprechend verdickter
wäßriger Frac-Fluids zur Wiederherstellung beziehungsweise Erhöhung der
Produktionskapazität entsprechender Bohrungen. Das Frac-Fluid-System er
faßt dabei in der Regel die Mitverwendung der sogenannten Proppants - in
den weitaus überwiegenden Fällen Sand - wobei es Aufgabe der nach unten in
das Bohrloch gepumpten Frac-Flüssigkeiten ist, einerseits in die Wert
stoff-führenden Umgebungsbereiche der Bohrung einzudringen, zum anderen
die mitgeführten Proppants zur weiteren Wirkungsverstärkung in die geöff
neten neuen Kanäle einzutragen.
Auch zu dem hier dargestellten speziellen Einsatzgebiet wasserlöslicher
Polymerverbindungen im Oilfield-Bereich findet sich umfangreiches druck
schriftliches Material. Verwiesen sei hier auf die folgenden Druckschrif
ten: Society of Petroleum Engineers (SPE) of AIME - SPE 9288, 1980
"APPLICATIONS OF WATER-SOLUBLE POLYMERS IN THE OILFIELD"; SPE 25205 (1993)
"Crosslinked Borate HPG Equilibria and Rheological Characterization"; SPE
26559 (1993) "Fluid Selection for Fracturing High-Permeability Formations"
sowie SPE 25490 (1993) "An Improved Method for Measuring Fracturing Gel
Break With Resin-Coated Proppant". Zu näheren Einzelheiten der hier be
troffenen technischen Problematik wird auf die Angaben des hier ausgewie
senen umfangreichen Schrifttums verwiesen.
Für den hier zuletzt dargestellten Anwendungszweck von Guar beziehungswei
se Guarderivaten als Verdicker und Viskositätsbildner in wäßrigen Behand
lungsflüssigkeiten für die Behandlung von Erdreich-Bohrungen ist eine An
gebotsform der Pulver auf Basis Guar beziehungsweise Guarderivate erarbei
tet worden, die sich den verschiedenartigen Anforderungen dieses großtech
nischen Einsatzgebietes besonders anpaßt. Die Guar-basierten trockenen
Pulver werden - etwa mengengleich - mit wasserunlöslichen flüssigen Koh
lenwasserstoffverbindungen zu einer feststoffreichen aber fließ- bezie
hungsweise pumpfähigen Dispersion aufbereitet. Als organische Flüssigphase
werben hier bisher Dieselöle oder vergleichbar dünnflüssige wenigstens
weitgehend aromatenfreie Kohlenwasserstoffölfraktionen verwendet. Die Ein
mischung dieses pumpfähigen Konzentrates kann kontinuierlich bei der Ein
gabe der wasserbasierten Behandlungsflüssigkeit in das Bohrloch erfolgen.
Die Quellung der feinteiligen Wertstoffe auf Guar-Basis tritt mit einer
gewissen Zeitverzögerung auf. Sichergestellt ist damit einerseits die
gleichmäßige Einmischung des feinteilig quellenden Feststoffes in die ge
samte wäßrige Phase. Auch das Auftreten unerwünscht rascher oberflächli
cher Anquellung und damit der Behinderung des durchgängigen Quellens sind
beseitigt.
Die erfindungsgemäße Lehre geht von der hier zuletzt geschilderten Ange
botsform von Guar und Guarderivaten für die Herstellung wäßriger Behand
lungslösungen mit steuerbarer Viskosität aus. Die erfindungsgemäße Lehre
hat sich dabei die Aufgabe gestellt.
Verbesserungen dieses Prinzips in
mehrfacher Hinsicht zu erreichen. Flüssige Kohlenwasserstoffverbindungen
der hier bisher eingesetzten Art stellen insbesondere beim Arbeiten im
off-shore-Bereich potentielle Verschmutzer dar, die sich durch nur be
grenzte Abbaubarkeit auszeichnen. Völlig unabhängig davon bedarf es aber
auch einer Verbesserung technischer Effekte: Die hier angesprochenen be
kannten hochkonzentrierten Abmischungen von pulverförmigem Guar bezie
hungsweise entsprechenden Guarderivaten und flüssigen reinen Kohlenwasser
stoffverbindungen zeigen nur eine sehr beschränkte Dispersionsstabilität.
Die Guarfeststoffe setzen sich bei mehrstündiger Lagerung ohne Bewegung
des Mehrstoffgutes am Boden des Vorratsbehälters unter gleichzeitiger Pha
sentrennung in eine überwiegende Feststoffphase und die aufstehende Flüs
sigphase ab. Daraus entstehende Fehler in der Dosierung vorbestimmter Men
gen der Feststoffphase in die wäßrige Behandlungsflüssigkeit gefährden den
Gesamtprozeß. Die bis heute eingesetzten Guardispersionen verlangen dem
entsprechend die Mitverwendung von Stabilisatoren und/oder Verdickern in
der oleophilen Flüssigphase.
Die im nachfolgenden geschilderte erfindungsgemäße Lehre geht von der Er
kenntnis aus, daß durch den Ersatz des wenigstens überwiegenden Anteiles
der organischen Flüssigphase auf Kohlenwasserstoffbasis durch ausgewählte
und mit polaren Gruppen derivatisierte Kohlenwasserstofföle substantielle
Verbesserungen und Vereinfachungen in mehrfacher Hinsicht erreicht werden
können.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungs
form die Verwendung öllöslicher und im Temperaturbereich von 0 bis 10°C
fließfähiger oleophiler organischer Flüssigphasen aus den Klassen entspre
chender Mono- und/oder Polycarbonsäureester, Kohlensäureester, Ether,
Fettalkohole und deren Oligoalkoxide, sowie ihren Abmischungen miteinander
als wenigstens überwiegender Anteil der Flüssigphase in lagerstabil homo
genen Abmischungen mit Guar und/oder wasserlöslichen Guarderivaten, die
als bevorzugt feinteilige Feststoffphase vorliegen. Die zuvor aufgezählten
erfindungsgemäß eingesetzten oleophilen organischen Flüssigphasen sind zu
sätzlich gekennzeichnet durch Flammpunkte von wenigstens 80°C und Viskosi
tätswerte (Brookfield RVT-Viskosität bestimmt bei 10°C) von höchstens 100
bis 150 mPa·s. Die mehrphasigen Wertstoff-Abmischungen der geschilderten
Art eignen sich für den Einsatz in wasserbasierten Bohrlochbehandlungsmit
teln und führen dabei - aufgrund ihres Gehaltes an Guar und/oder wasser
löslichen Guarderivaten - zu einstellbaren Viskositätswerten in der wäßri
gen Flüssigphase.
Gegenstand der Erfindung sind in einer weiteren Ausführungsform die mehr
phasigen Wertstoffgemische aus den zuvor definierten oleophilen organi
schen Flüssigphasen und den darin eingearbeiteten festen und feinteiligen
Wertstoffen auf Basis Guar und/oder Guarderivaten.
Die erfindungsgemäße Lehre baut auf der bisher nicht beschriebenen Er
kenntnis auf, daß oleophile Flüssigphasen auf Basis von Mono- und/oder Po
lycarbonsäureestern, Kohlensäureestern, Fettalkoholen und deren Derivaten
sowie Ethern - und insbesondere auf Basis von ausgewählten Abmischungen
der hier angegebenen Stoffklassen - die eingangs geschilderte Zielvorstel
lung des hier betroffenen technischen Handelns nach dem Stand der Technik
besser erfüllen als die bisher benutzten organischen Flüssigphasen auf Ba
sis reiner Kohlenwasserstoffverbindungen. Die erfindungsgemäß ausgewählten
organischen Flüssigphasen kennzeichnen sich einerseits durch hinreichend
große Molekülbestandteile mit Kohlenwasserstoff-Struktur. Hierdurch wird
das Element der oleophilen organischen Flüssigkeitsphase sichergestellt.
Gegenüber den reinen Kohlenwasserstoffverbindungen des Standes der Technik
unterscheiden sie sich jedoch durch ihre Gehalte an funktionellen Gruppen
erhöhter Polarität, insbesondere Estergruppen, Ethergruppen und/oder
Hydroxylgruppen. Derart funktionalisierte Kohlenwasserstofföle zeichnen
sich nicht nur durch eine substantiell bessere Umweltverträglichkeit und
damit insbesondere durch eine verbesserte Abbaubarkeit auf dem Wege natür
licher Abbauprozesse aus, es wurde gleichzeitig gefunden, daß die konzen
trierten Abmischungen der erfindungsgemäß ausgewählten Ölphasen mit den
trockenen feinteiligen Wertstoffen auf Basis Guar beziehungsweise Guarde
rivate stark erhöhte Stabilität gegen unerwünschte Entmischungsvorgänge
aufweisen. Dabei lassen sich durch gezielte Abmischungen ausgewählter Kom
ponenten der Ölphase Optimierungen der hier beschriebenen Flüssig-Fest-
Konzentrate in unterschiedlichster Weise ausbilden beziehungsweise ein
stellen. Dabei dürften den jeweiligen funktionellen Gruppen am Kohlenwas
serstoffmolekül der Flüssigphase vielgestaltige Funktionalitäten zukommen.
So ist offenbar die Interaktion zwischen der Oberfläche des Guar-basierten
Feststoffteilchens und der erfindungsgemäß derivatisierten Ölphase stärker
als beim Einsatz von reinen Kohlenwasserstoffölen. Das Ergebnis ist die
erhöhte Entmischungsstabilität des hochkonzentrierten Wertstoffgemisches.
Aber auch im praktischen Einsatz können Wirkungsverbesserungen - zusätz
lich und unabhängig von dem Element der erhöhten ökologischen Verträglich
keit - ausgenutzt werden.
Bevor auf die bestimmte Beschaffenheit der zuvor aufgezählten einzelnen
Stoffklassen für die oleophile Flüssigphase im Sinne der erfindungsgemäßen
Definition eingegangen wird, seien bevorzugte Stoffparameter für diese
Flüssigphasen herausgestellt, die allgemeine Gültigkeit haben. Erfindungs
gemäß ist es dementsprechend bevorzugt oleophile Flüssigphasen mit Flamm
punkten von wenigstens 100°C und insbesondere von wenigstens 130°C zu ver
wenden. Deutlich höherliegende Werte von beispielsweise wenigstens 150 bis
180°C können besonders bevorzugt sein. Gleichzeitig sind entsprechend all
gemein gültige bevorzugte Angaben für das Viskositätsverhalten der oleo
philen Flüssigphasen zu berücksichtigen. Bevorzugte Flüssigphasen im er
findungsgemäßen Sinne zeigen Viskositätswerte - jeweils bestimmt bei 10°C
- von höchstens etwa 50 mPa·s, wobei Werten von höchstens und insbesondere
unterhalb 30 mPa·s besondere Bedeutung zukommen kann. Gerade für das Gebiet
des Einsatzes dieser Guarkonzentrate in wasserbasierten Bohrlochbehand
lungsmitteln ist die hinreichende Fließfähigkeit der ölbasierten Wert
stoffkombination auch im niederen Temperaturbereich eine wünschenswerte
Voraussetzung. Hier wird ja beispielsweise im Rahmen von off-shore-
Bohrungen als wäßrige Phase für den in den Bohrprozeß eingeschobenen Ar
beitsschritt der Bohrlochbehandlung Seewasser mit seinen niedrigen Tempe
raturen als wäßrige Phase verwendet.
Die erfindungsgemäß aufgebauten Abmischungen von oleophiler Flüssigphase
und feinteiligem Wertstoff auf Guar-Basis können in gleicher Weise in
hochkonzentrierter Form ausgebildet sein, wie die bisher benutzten Ab
mischungen mit Ölen auf Basis reiner Kohlenwasserstoffverbindungen. So
sind bevorzugte Abmischungsverhältnisse von oleophiler Flüssigphase
feinstteiliger Feststoffphase Mischungsverhältnisse (jeweils Gewichtsan
teile) im Bereich von 65 : 35 bis 40 : 60 und insbesondere im Bereich von
55 : 45 bis 45 : 55. Besonders geeignet können hier entsprechende Ab
mischungen sein, die etwa gleiche Gewichtsanteile an Guar beziehungsweise
Guarderivat einerseits und der auch bei niederen Temperaturen hinreichend
fließfähigen oleophilen Flüssigphase aufweisen. Abmischungen dieser Art
zeichnen sich - wie im nachfolgenden Beispielsteil gezeigt - durch hohe
Stabilitäten gegen unerwünschte Entmischungsvorgänge aus.
Allgemeine Gültigkeit zur Auswahl besonders geeigneter Ölphasen im erfin
dungsgemäßen Sinne kommt dabei den jeweiligen Stock- beziehungsweise Er
weichungspunkten der oleophilen Öle beziehungsweise Ölmischphasen zu. Be
vorzugt sind entsprechende Komponenten, die als solche oder in Abmischung
miteinander Stockpunkte gleich/kleiner -5°C und vorzugsweise gleich/
kleiner -10°C bis -15°C aufweisen.
Die erfindungsgemäß jetzt im Zusammenhang mit den Viskositätsbildnern auf
Guar-Basis eingesetzten oleophilen Flüssigphasen lehnen sich damit an ei
nen druckschriftlichen Stand der Technik an, der das Gebiet der ölbasier
ten Bohrspülungen betrifft und dort insbesondere die Verwendung entspre
chender fließfähiger Öle als kontinuierliche Ölphase in W/O-Invert-
Bohrspülschlämmen beschreibt. Aus dem hier zwischenzeitlich vorliegenden
umfangreichen druckschriftlichen Stand der Technik sei insbesondere ver
wiesen auf die Offenbarung der auf die Anmelderin zurückgehenden Druck
schriften gemäß EP 0 386 638 (C1-5-Monocarbonsäureester); EP 0 386 636 (C6-11-
Monocarbonsäureester); EP 0 374 672 (gesättigte C12-16-
Monocarbonsäureester); EP 0 374 671 (olefinisch 1- und/oder mehrfach unge
sättigte C16-24-Monocarbonsäureester); EP 0 382 071 (Methylester von C6-24-
Monocarbonsäuren; EP 0 391 251 (wasserunlösliche Ether einwertiger Alkoho
le natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs mit wenigstens 4 C-Atomen
in den Alkoholresten); EP 0 391 252 (wenigstens weitgehend wasserunlösli
che und im Temperaturbereich von 0 bis 5°C fließ- und pumpfähige ein-
und/oder mehrfunktionelle Alkohole natürlichen und/oder synthetischen Ur
sprungs); EP 0 532 570 (oleophile Diester der Kohlensäure mit gleichen
oder verschiedenen öllöslichen monofunktionellen und gegebenenfalls mehr
funktionellen Alkoholen); WO 91/19771 (oleophile Polycarbonsäureester).
Zur Offenbarung dieser Literaturstellen zu charakteristischen Vertretern
der erfindungsgemäß definierten oleophilen Flüssigphase gelten insbesonde
re die folgenden weiterführenden Angaben:
Dem Begriff der erfindungsgemäß einzusetzenden Ether ordnen sich entspre
chende oleophile Acetale unter, wie sie beispielsweise beschrieben sind in
der EP 0 512 501. Die Alkohole, die Carbonsäuren beziehungsweise daraus
gebildeten Ester, die Ether einschließlich der Acetale, und weitere Kompo
nenten der hier genannten geeigneten Stoffklassen können dabei jeweils we
nigstens anteilsweise natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs sein.
Lediglich beispielhaft sei in diesem Zusammenhang verwiesen auf die Offen
barung der WO 95/15364, in der Ester auf Basis von Monocarbonsäuren und
monofunktionellen Alkoholen aus der Oxo-Synthese beschrieben sind.
Der umfangreiche hier aufgezählte druckschriftliche Stand der Technik zur
Beschaffenheit geeigneter oleophiler Flüssigphasen ist auch für die jetzt
erfindungsgemäß aufgezeigte Problemstellung und ihre technische Lösung in
seinen Sachaussagen verbindlich. Insoweit wird zu den unterschiedlichen
erfindungsgemäß definierten Stoffklassen geeigneter oleophiler Flüssigpha
sen - jetzt aber für deren Abmischung mit Guar beziehungsweise Guarderiva
ten - auf diese Angaben des druckschriftlichen Standes der Technik verwie
sen. Diese Angaben werden hiermit ausdrücklich in die erfindungsgemäße Of
fenbarung einbezogen.
Besonders geeignete Ölphasen im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre sind
auch bei niederen Temperaturen flüssige Ester von Monocarbonsäuren, wobei
hier entsprechenden Estern von Monocarbonsäuren mit wenigstens 6-8 C-
Atomen und vorzugsweise mit wenigstens 10 bis 12 C-Atomen besondere Bedeu
tung zukommen kann. Geeignete Alkohole sind dabei sowohl einwertige als
gegebenenfalls auch niedere mehrwertige Alkohole, zum Beispiel 2-
funktionelle oder 3-funktionelle Alkohole, wie es im einzelnen in den zi
tierten Druckschriften angegeben ist.
Besondere Bedeutung kann in diesem Zusammenhang einerseits Estern von ge
sättigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 16 C-Atomen und/oder Estern von 1-
und/oder mehrfach olefinisch ungesättigten Monocarbonsäuren mit 16 bis 30
C-Atomen zukommen. Dabei sind hier entsprechende Ester mit monofunktionel
len Alkoholen - bevorzugt mit bis zu 12 C-Atomen - eine besonders bevor
zugte Stoffklasse. Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, daß Ester
ölen und insbesondere den hier definierten Esterölen eine besonders ausge
prägte Stabilisierungswirkung in den hochkonzentrierten Guarabmischungen
zukommt. Offensichtlich ist die Interaktion zwischen der Estergruppierung
einerseits und der stark hydrophil ausgebildeten Außenfläche des Guar
basierten Feststoffpartikels besonders intensiv.
Esteröle der hier betroffenen Art können durch Abmischung mit weiteren
Komponenten der angezogenen Stoffklassen in vorausbestimmbarer Weise wei
ter entwickelt und verbessert werden. Grundsätzlich gilt dieses Prinzip
für alle individuell durch die erfindungsgemäße Definition betroffenen
Stoffe beziehungsweise Stoffklassen. Für die Optimierung von oleophilen
Flüssigphasen im erfindungsgemäßen Sinne haben sich besonders Stoffab
mischungen von Estern und Ethern als interessant erwiesen. Bevorzugt sind
dabei Ölmischphasen, die die Esteröle als überwiegenden Bestandteil und
die Etheröle als untergeordneten Bestandteil enthalten. So kann es zweck
mäßig sein, daß wenigstens 2/3 der Ölphase durch ein Esteröl gebildet
wird. Mischungsverhältnisse von Ester : Ether im Bereich 3 : 1 bis 5 : 1
und insbesondere im Bereich von etwa 4 : 1 haben sich beispielsweise als
sehr wirkungsvoll und in mehrfacher Hinsicht optimiert erwiesen.
Auch gerade in diesem Zusammenhang besonders geeignete Monocarbonsäure-
Esteröle sind in den zuvor bereits zitierten Druckschriften zu EP 0 386
636, EP O 374 672 und EP 0 374 671 beschrieben. Besonders geeignete Ether
sind Gegenstand der Offenbarung der EP 0391 251. Zum Zwecke der Vervoll
ständigung der Erfindungsoffenbarung seien hier kurz zusammengefaßt einige
Bestimmungselemente dieser besonders geeigneten Ether aufgeführt:
Geeignet sind insbesondere wasserunlösliche und Flammpunkte oberhalb 80°C
aufweisende Ether einwertiger Alkohole natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs mit wenigstens 4 C-Atomen, vorzugsweise wenigstens 6 C-Atomen in
den Alkoholresten. Die Ether sollen im Temperaturbereich von 0 bis 5°C
fließ- und pumpfähig sein und in diesem Temperaturbereich insbesondere ei
ne Brookfield RVT-Viskosität unterhalb 50 mPa·s und insbesondere von höch
stens etwa 30 mPa·s aufweisen. Als Etherphase sind entsprechende Ether be
stimmt ausgewählter, insbesondere monofunktioneller Alkohole ebenso geeig
net wie Mischether und/oder Ethergemische solcher insbesondere monofunk
tionellen Alkohole mit bis zu 24 C-Atome, die auch wenigstens anteilsweise
olefinisch ungesättigt sein können. Ether, Mischether und/oder Ethergemi
sche von Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen, die geradkettig und/oder ver
zweigt sein können sind besonders geeignete Komponenten.
Wie zuvor ausgeführt sind geeignete oleophile Flüssigphasen im Sinne der
erfindungsgemäßen Lehre - beziehungsweise Mischkomponenten für diese Flüs
sigphase - aber auch oleophile Alkohole, insbesondere gemäß EP 0391 252.
Diese oleophilen Komponenten können als solche und/oder in Form ihrer we
nigstens weitgehend wasserunlöslichen Oligo-Alkoxidverbindungen eingesetzt
werden. Die bevorzugt im Temperaturbereich von 0 bis 5°C fließ- und pump
fähigen 1- und/oder mehrfunktionellen Alkohole können natürlichen und/oder
synthetischen Ursprungs sein. Geeignet sind dabei insbesondere mono-
und/oder difunktionelle Alkohole oleophiler Beschaffenheit und/oder ent
sprechende Partialether von mehrwertigen, insbesondere difunktionellen Al
koholen, die vorzugsweise von aromatischen Molekülbestandteilen frei sind
und sich insbesondere von geraden und/oder verzweigten Kohlenwasser
stoffketten ableiten, die auch olefinisch ungesättigt sein können.
Monofunktionelle Alkohole mit wenigstens 6 bis 8 C-Atomen, die gewünsch
tenfalls wenigstens anteilsweise auch olefinisch ungesättigt sind und bis
zu 36 C-Atome aufweisen können, sind charakteristische Vertreter.
Die erfindungsgemäß definierten oleophilen Öle können in einer Modifikati
on der erfindungsgemäßen Lehre auch mit reinen Kohlenwasserstoffölen -
insbesondere der bisher eingesetzten Art - abgemischt werden. Hier ist
dann aber bevorzugt der wenigstens überwiegende Anteil der Ölphase durch
ein oder mehrere der erfindungsgemäß definierten Öle gebildet.
Zu den weiteren Komponenten der erfindungsgemäß definierten Guar-basierten
Mehrstoffgemische gelten die bekannten Angaben des Standes der Technik. So
wird zur Beschaffenheit des Feststoffes auf Guar-Basis auf die eingangs
zitierte Literaturstelle Davidson, Kapitel 6, verwiesen. Geeignete Guar-
Derivate sind insbesondere entsprechende Verbindungen, die durch Ve
retherung oder Veresterung von Hydroxylguppen am Guarmolekül gebildet wor
den sind. Kornerziell wichtige Derivate sind insbesondere hydroxyalkylier
te Verbindungen wie Hydroxyethyl- und/oder Hydroxypropyl-Guar, Carboxy
methylierte Derviate, die beispielsweise durch Umsetzung des Einsatzmate
rials mit Monochloressigsäure erhalten werden. In an sich bekannter Weise
kann beispielsweise durch Hydroxyalkylierung Einfluß auf die Interaktion
zwischen hydratisierten Mineralien und dem Guar-Derivat genommen werden.
Auch die Elektrolytverträglichkeit wird durch eine solche Hydroxyalkylie
rung des Guar deutlich verbessert. Entsprechendes gilt für die Löslichkeit
und die Klarheit der wäßrigen Guarlösungen.
Zur Mitverwendung von vernetzenden Reaktanten - den "Crosslinkers" - kann
ebenfalls auf den einschlägigen und eingangs zitierten druckschriftlichen
Stand der Technik verwiesen werden. Die erfindungsgemäß ausgewählten oleo
philen Flüssigphasen bedingen insoweit keine grundsätzlichen Abweichungen
von dem einschlägigen Stand des technischen Wissens. Insbesondere ist die
se Aussage gültig für alle die erfindungsgemäß definierten flüssigen Öle,
die polare jedoch nicht reaktive Gruppen in das Kohlenwasserstoffmolekül
eingebaut enthalten, beispielsweise also insbesondere für die entsprechen
den Ester und Ether.
Eine gegebenenfalls interessante und zusammen mit den erfindungsgemäß de
finierten oleophilen Ölphasen einzusetzende flüssige Ölkomponente ist mit
den sogenannten linearen alpha-Olefinen (LAO) und/oder den entsprechenden
Poly-alpha-Olefinen (PAO) gegeben. Die erfindungsgemäße Lehre schließt die
Mitverwendung solcher Komponenten ein. Bevorzugte Vertreter dieser
Stoffklassen liegen mit ihren physikalischen Stoffparametern im Bereich
der zuvor genannten Werte erfindungsgemäß geeigneter Ölphasen. Zur ein
schlägigen Literatur wird beispielsweise verwiesen auf EP 0 627 481.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen zunächst Stabilitätsuntersuchungen an
hochkonzentrierten Guarzubereitungen in den erfindungsgemäß definierten
Ölphasen. In nachfolgenden Vergleichsversuchen werden dann wasserbasierte
Bohrlochbehandlungsmittel unter Einsatz der erfindungsgemäß definierten
Stoffgemische hergestellt und in ihrem Lösungs- beziehungsweise Viskosi
tätsverhalten mit einer konventionellen vergleichbaren Wertstoffmischung
auf Basis eines reinen Kohlenwasserstofföles in Abmischung mit Guar ver
glichen.
Soweit in den nachfolgenden Beispielen die jeweils eingesetzten oleophilen
Flüssigphasen nicht durch ihre chemische Kennzeichnung, sondern durch eine
andere Bezeichnung bestimmt sind, gelten hier - zur Identifizierung der
jeweiligen Flüssigphase - die folgenden Angaben:
Handelsprodukt PETROFREE" der Anmelderin: Estergemisch aus im wesentli chen gesättigten Fettsäuren auf Basis Palmkern und 2-Ethylhexanol, das zum weitaus überwiegenden Teil auf C12/14-Fettsäuren zurückgeht.
Handelsprodukt "Pernil RU": Mehrfach olefinisch ungesättigter C₁₈- Fettalkohol (Jodzahl < 60).
Handelsprodukt "Lorol C8-10": C8-10-Fettalkohol.
Handelsprodukt "BP 83HF": Reines Kohlenwasserstofföl gemäß dem Stand der Technik.
Handelsprodukt PETROFREE" der Anmelderin: Estergemisch aus im wesentli chen gesättigten Fettsäuren auf Basis Palmkern und 2-Ethylhexanol, das zum weitaus überwiegenden Teil auf C12/14-Fettsäuren zurückgeht.
Handelsprodukt "Pernil RU": Mehrfach olefinisch ungesättigter C₁₈- Fettalkohol (Jodzahl < 60).
Handelsprodukt "Lorol C8-10": C8-10-Fettalkohol.
Handelsprodukt "BP 83HF": Reines Kohlenwasserstofföl gemäß dem Stand der Technik.
In einer Mehrzahl von Testversuchen werden verschiedene Trägerflüssigkei
ten zur Herstellung von Feststoffslurries unter Einsatz zweier unter
schiedlicher Typen von Guarmehl durchgeführt. Zum Einsatz kommt dabei in
einer ersten Versuchsreihe das unter dem Handelsnamen "KWL 2000" vertrie
bene Guarmehl, das keine viskositätsstabilisierenden Zusätze enthält. In
einer zweiten Versuchsreihe wird ein Viskositätsstabilisator enthaltendes
Guarmehl eingesetzt, das unter dem Handelsnamen "J4PL" von der Firma The
Western Co., Aberdeen GB, vertrieben wird.
Zur Bestimmung der Stabilität des jeweiligen Gemisches Guar
mehl/Trägerflüssigkeit wird in allen Fällen ein Slurry gemäß der nachfol
genden Arbeitsanweisung hergestellt: 100 ml Trägerflüssigkeit und 85 g
Guarmehl - Mengenverhältnis von 1 : 1 - werden miteinander vermischt. Dazu
wird das Guarmehl unter Rühren in die Trägerflüssigkeit eingegeben, Rühr
zeit jeweils 25 Minuten (IKA-Rührer mit 500 UpM), anschließend wird der
Slurry in einem 250 ml Meßzylinder bei 27°C in einem Wasserbad 24 Stunden
temperiert. Nach Ablauf dieser Frist wird die eingetretene Phasentrennung
anhand der Graduierung des Meßzylinders abgelesen und entsprechend umge
rechnet.
Bei Einsatz unterschiedlicher Trägerflüssigkeiten - einerseits gemäß Stand
der Technik mit dem reinen Kohlenwasserstofföl "BP 83HF" und andererseits
unter Einsatz erfindungsgemäßer oleophiler Ölphasen - werden die folgenden
Ergebnisse erhalten:
Flüssigphase | |
% abgetrennte Flüssigphase nach 24 Stunden | |
BP 83HF | |
40 | |
Di-n-Octylether | 25 |
Rüböl raff. | <5 |
Petrofree | 5 |
2-Ethylhexyloleat | 5 |
Bei gleicher Arbeitsweise aber Einsatz des mit einem Stabilisierungsmittel
versetzten Guarmehls (Handelsprodukt "J4PL") werden die nachfolgenden Er
gebnisse erhalten:
Die Vergleichsversuche zeigen für alle erfindungsgemäß definierten Systeme
die verringerte Entmischbarkeit der Feststoffphase in der Ölphase auch bei
ganztägiger Lagerung.
In einer Reihe weiterer Vergleichsversuche unter Standardbedingungen wird
das Löseverhalten und die Viskositätsausbildung erfindungsgemäß ausgestal
teter Wertstoffmischungen auf Basis Guarmehl bestimmt und mit einem ent
sprechenden Produkt des Standes der Technik verglichen, in dem das Guar
mehl in der reinen Kohlenwasserstoffölphase dispergiert ist.
In allen Fällen wird die an die Zusammensetzung typischer Frac-Fluids an
gelehnte nachfolgende Testrezeptur eingesetzt:
Testrezeptur:
500 ml Wasser
10 g KCL (Elektrolyt)
1 ml pH-Puffer (NaOH, pH 11-12)
2,4 g Guarpulver, entspricht 5,8 g der jeweiligen Dispersion
0,75 ml Crosslinker auf Borat-Basis
10 g KCL (Elektrolyt)
1 ml pH-Puffer (NaOH, pH 11-12)
2,4 g Guarpulver, entspricht 5,8 g der jeweiligen Dispersion
0,75 ml Crosslinker auf Borat-Basis
Die rheologische Untersuchung der jeweiligen Testrezeptur wird wie folgt
durchgeführt: Bei 120°F (49°C) und permanenter Scherung mit 300 UpM wird
die Bestimmung der jeweiligen Scherkraft durch Fann-Messung vorgenommen.
Dabei erfolgt diese Messung jeweils in Abständen von 1 Minute für den
Zeitraum von insgesamt 10 Minuten. Die in der nachfolgenden Tabelle ange
gebenen Meßwerte sind die SKT-Werte der Fann-Messung, entsprechend den
Zahlenwerten in cP als Meßeinheit.
Die nachfolgende Tabelle faßt die Meßdaten von 4 erfindungsgemäß zusammen
gesetzten Wertstoffgemischen zusammen und setzt diese Werte in Vergleich
zu dem entsprechenden Material des Standes der Technik auf Basis der rei
nen Kohlenwasserstoffölphase.
Claims (12)
1. Verwendung öllöslicher und im Temperaturbereich von 0 bis 10°C
fließfähiger oleophiler organischer Flüssigphasen aus den Klassen
entsprechender Mono- und/oder Polycarbonsäureester, Kohlensäure
ester, Ether, Fettalkohole und deren Oligoalkoxide, sowie ihren Ab
mischungen miteinander, zusätzlich gekennzeichnet durch Flammpunkte
von wenigstens 80°C und Viskositätswerte (Brookfield RVT-Viskosität
bestimmt bei 10°C) nicht über 150 mPa·s als wenigstens überwiegender
Anteil der Flüssigphase in lagerstabil homogenen Abmischungen mit
Guar und/oder wasserlöslichen Guarderivaten in der Form bevorzugt
feinteiliger Feststoffe für deren Einsatz in wasserbasierten Bohr
lochbehandlungsmitteln.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abmischungen
mit hohen Feststoffkonzentrationen verwendet werden, deren Mi
schungsverhältnisse von oleophiler Flüssigphase : feinstteiliger
Feststoffphase - jeweils Gewichtsanteile - bevorzugt im Bereich von
65 : 35 bis 40 : 60, insbesondere im Bereich von 55 : 45 bis 45 : 55
liegen.
3. Verwendung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
oleophile Flüssigphasen mit Flammpunkten von wenigstens 100°C, vor
zugsweise von wenigstens 130°C verwendet werden, deren Viskositäts
werte (jeweils bestimmt bei 10°C) bevorzugt bei höchstens 50 mPa·s
und insbesondere unterhalb 30 mPa·s liegen.
4. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Guarkonzentrate in wasserbasierten Stimulierungsflüssigkeiten (Frac-
Fluids) und/oder in wasserbasierten Bohrloch-Reinigungsmitteln zum
Einsatz kommen.
5. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Flüssigphase Ester von Monocarbonsäuren mit wenigstens 8 C-Atomen,
vorzugsweise mit wenigstens 10 bis 12 C-Atomen und insbesondere na
türlichen Ursprungs, mit 1-wertigen und/oder niederen mehrwertigen
Alkoholen zum Einsatz kommen.
6. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
oleophile Öle beziehungsweise Ölmischphasen mit Stockpunkten
gleich/kleiner -5°C, vorzugsweise gleich/kleiner -10 bis -15°C, ein
gesetzt werden.
7. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Ester von gesättigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 16 C-Atomen
und/oder Ester von 1- und/oder mehrfach olefinisch ungesättigten Mo
nocarbonsäuren mit 16 bis 30 C-Atomen als oleophile Flüssigphase
verwendet oder mitverwendet werden, wobei entsprechende Ester mit
monofunktionellen Alkoholen bevorzugt sind.
8. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Ester von Monocarbonsäuren - insbesondere wenigstens anteilsweise
natürlichen Ursprungs - in Abmischung mit oleophilen Ethern zum Ein
satz kommen, wobei Mischungsverhältnisse mit untergeordneten Antei
len an Ether(n), bevorzugt sind, und dabei wiederum solche Ether be
sonders bevorzugt sind, die - im Vergleich zu den Monocarbonsäure
estern - niedrigere Viskositäten aufweisen.
9. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Ether, Mischether und/oder Ethergemische von monofunktionellen Alko
holen mit bis zu 24 C-Atomen, die auch wenigstens anteilsweise ole
finisch ungesättigt sein können, verwendet werden.
10. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
Ether von geradkettigen und/oder verzweigten monofunktionellen Alko
holen mit 8 bis 18 C-Atomen mitverwendet werden.
11. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als
oleophile Flüssigphase Abmischungen von Carbonsäureestern und Ether
verwendet werden, die bevorzugt die Carbonsäureester als überwiegen
den Bestandteil enthalten, wobei weiterhin Ester/Ether-Abmischungen
im Bereich (Gewichtsanteile) 3/1 bis 5/1 besonders bevorzugt sind.
12. Fließ- und pumpfähige Zubereitungen von feinteiligen festen, wasser
löslichen und/oder in Wasser quellenden Viskositätsbildnern auf Ba
sis Guar und/oder Guarderivaten in Abmischungen mit einer im Tempe
raturbereich von 0 bis 5°C fließfähigen oleophilen Flüssigphase, da
durch gekennzeichnet, daß die oleophile Flüssigphase gemäß Ansprü
chen 1 bis 11 ausgebildet ist.
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