DE19602245A1 - Karosserieteil mit anextrudierter Dichtung - Google Patents
Karosserieteil mit anextrudierter DichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Karosserieteil, das zum
Abdichten eines Spalts zwischen dem Karosserieteil und der
Karosserie oder einem anderen Karosserieteil mit einer
gummielastischen Dichtung versehen ist, die aus einem
extrudierfähigen Elastomer an einen Befestigungsflansch des
Karosserieteils oder der Karosserie anextrudiert ist.
Aus der DE 38 33 887 A1 ist es bekannt, bei Karosserieteilen
eines Kraftfahrzeugs die gummielastische Dichtung
unmittelbar an das Karosserieteil, insbesondere an eine
Tür, anzuextrudieren. Das Anextrudieren erfolgt durch einen
programmgesteuerten Handhabungsautomaten, wobei die
Verfahrensbedingungen so gewählt werden, daß zwischen der
anextrudierten Dichtung und dem Karosserieteil eine
dauerhafte Verklebung erreicht wird.
Wenn die Dichtung mit dem Karosserieteil dauerhaft verklebt
ist, muß sie, wenn sie bei einer erforderlich werdenden
Reparatur stört, herausgetrennt werden. Nach Durchführung
der Reparatur muß dann in einem erneuten Extrusionsvorgang
eine neue Dichtung anextrudiert werden. In den
Reparaturbetrieben, in denen die Reparaturen durchgeführt
werden, sind jedoch in der Regel die hierfür erforderlichen
Einrichtungen nicht vorhanden, so daß das nachträgliche
Anextrudieren von Dichtungsprofilen mit Schwierigkeiten
verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Karosserieteil mit einer anextrudierten Dichtung
bereitzustellen, die, falls es erforderlich ist, auf
einfache Weise von dem Karosserieteil entfernt und später
für dieses Karosserieteil erneut verwendet werden kann.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Befestigungsflansch mit Verankerungsausnehmungen
und/oder Verankerungsvorsprüngen versehen ist, daß das
Elastomer und die Oberfläche des Befestigungsflansches
keine adhäsive Bindung miteinander eingehen, und daß die
Verankerungsausnehmungen und/oder die
Verankerungsvorsprünge so geformt sind, daß das lediglich
mechanisch verankerte Dichtungsprofil vom
Befestigungsflansch gelöst und später wieder an dem
Befestigungsflansch mechanisch befestigt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Naßnahmen ermöglichen es also, das
kostengünstige Verfahren des Anextrudierens von
Dichtungsprofilen beizubehalten und gleichzeitig die bisher
damit verbundenen Nachteile zu vermeiden, indem es im
Bedarfsfall von dem Karosserieteil gelöst und später
wiederverwendet werden kann. Das wird dadurch ermöglicht,
daß die bisher beim Anextrudieren erfolgende adhäsive
Verbindung durch eine geeignete mechanische Verbindung
ersetzt wird. Obwohl es sich bei der Erfindung im
Endzustand um ein aufsteckbares Dichtungsprofil handelt,
weist es wesentliche der mit bekannten Aufsteckprofilen
verbundenen Nachteile nicht auf. Insbesondere paßt es sich
in idealer Weise der Form des Befestigungsflansches an und
gewährleistet dadurch eine absolute Abdichtung gegen
eindringendes Wasser zwischen dem Dichtprofil und dem
Befestigungsflansch.
Um eine Verklebung des Profils mit dem Befestigungsflansch
zu vermeiden, müssen das zur Extrusion verwendet Elastomer
und/oder die Oberfläche des Befestigungsflansches so
beschaffen sein, daß sie nicht aufeinander kleben. Das kann
beispielsweise durch Wahl eines geeigneten Elastomers
erfolgen, das als solches auf der Oberfläche des
Befestigungsflansches nicht haftet. Die Haftung kann auch
durch eine geeignete Oberflächenbehandlung des
Befestigungsflansches, beispielsweise durch Aufbringen
eines geeigneten Trennmittels, verhindert werden. Die die
mechanische Verankerung bewirkenden Ausnehmungen und/oder
Vorsprünge an dem Befestigungsflansch können grundsätzlich
beliebig geformt sein, solange sie das mechanische
Heraus lösen des Dichtprofilstrangs und sein Wiedereinsetzen
gestatten.
Beim Anextrudieren des das Dichtprofil bildenden Elastomers
müssen die Extrusionsdüse und der Befestigungsflansch so
gestaltet sein, daß die hinterschnittenen Hohlräume, die
von den Verankerungsvorsprüngen oder den
Verankerungsausnehmungen gebildet werden, beim
Extrusionsvorgang gefüllt werden.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen nachfolgend näher
erläutert.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 den Übergangsbereich zwischen einer Fahrzeugtür und
der Bodenschwelle mit anextrudierten Dichtungen,
in einem senkrechten Schnitt,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines
Befestigungsflansches mit den Merkmalen der
Erfindung, und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines
Befestigungsflansches mit den Merkmalen der
Erfindung.
In den Zeichnungen ist die Anwendung der Erfindung für
Türdichtungen dargestellt, doch ist die Erfindung
selbstverständlich nicht hierauf beschränkt. Sie läßt sich
grundsätzlich mit dem gleichen Vorteil auch für
Kofferraumdeckel, Motorhauben oder andere bewegliche
Karosserieteile, und darüber hinaus auch in anderen
Bereichen anwenden, in denen anextrudierte Dichtungsprofile
zum Einsatz kommen und sich die Notwendigkeit einer
zeitweiligen Entfernung des Dichtprofils ergibt.
Fig. 1 zeigt den unteren Abschnitt einer Kraftfahrzeugtür 1
und die mit der Tür 1 zusammenwirkende Bodenschwelle 2 des
Fahrzeugbodens. Die Abdichtung zwischen der Tür und der
Bodenschwelle wird durch die beiden Dichtprofile 5 und 10
sichergestellt. Das Dichtprofil 5 ist durch unmittelbares
Aufextrudieren eines Elastomers auf den Befestigungsflansch
6 der Bodenschwelle 2 hergestellt worden, und das
Dichtprofil 10 durch unmittelbares Anextrudieren des
Elastomers an den Rand 11 der Tür und an den
Befestigungsflansch 12.
Die Verfahren und Vorrichtungen zum Anextrudieren von
Elastomerprofilen an Gegenstände sind grundsätzlich
bekannt. Eine Vorrichtung zum Anextrudieren eines
Elastomerprofils an eine Glasscheibe, wie sie auch für dein
vorliegenden Fall eingesetzt werden kann, ist
beispielsweise in der EP 0524092 B1 beschrieben. Mit den
bekannten Verfahren und Vorrichtungen können auch
Profilstränge mit einem schlauchartigen Dichtabschnitt
extrudiert werden, wie sie beispielsweise für das
Dichtprofil 5 zum Einsatz kommen.
Zum Herstellen der anextrudierten Dichtprofile haben sich
thermoplastische Elastomere bewährt, insbesondere
thermoplastische Polyolefin-Elastomere aus isotaktischem
Polypropylen und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk,
beispielsweise die im Handel unter der Bezeichnung
SANTOPRENE erhältlichen Produkte. Diese thermoplastischen
Elastomere haben eine Verarbeitungstemperatur von 180 bis
230°C, so daß sowohl der Extruder als auch die
Extrusionsdüse und der Verbindungsschlauch zwischen
Extruder und Extrusionsdüse entsprechend beheizt werden
müssen. Die Elastomere auf dieser Basis haben aber auch den
Vorteil, daß sie auf der Unterlage, auf die sie
aufextrudiert werden, nur dann gut haften, wenn die
Oberfläche dieser Unterlage mit geeigneten Haftvermittlern
behandelt wird. Diese schlechte Haftung kommt dem
erfindungsgemäßen Verfahren zugute. Gegebenenfalls kann es
von Vorteil sei, zur vollständigen Verhinderung einer
adhäsiven Haftung die Oberfläche der Unterlage mit einem
geeigneten Trennmittel zu behandeln, beispielsweise mit
einer silikonhaltigen Lösung.
Die erforderlichen Verankerungsvorsprünge oder
Verankerungsausnehmungen in den Befestigungsflanschen
können in verschiedener Weise realisiert werden. So ist es
beispielsweise möglich, den Befestigungsflansch in
Längsrichtung mit einer hinterschnittenen Nut, einer Sicke
oder einem Falz zu versehen, deren Querschnitt jeweils so
gestaltet ist, daß einerseits die Verankerungsfunktion
erfüllt wird, und der andererseits das Herauslösen des
Dichtprofils und das Wiedereinsetzen ermöglicht.
Geeignete Ausführungsformen für die Gestaltung des
Befestigungsflansches sind in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
Die Figuren zeigen Befestigungsflansche 14 und 24, die dem
Befestigungsflansch 6 in Fig. 1 entsprechen. Der
Befestigungsflansch 14, der von den beiden abgekanteten und
zusammengeschweißten Blechstreifen 15, 16 gebildet wird,
ist an seiner oberen Kante mit Aussparungen 17 versehen,
die beispielsweise durch Ausstanzen hergestellt sind. Die
Aussparungen 17 bestehen im dargestellten Fall aus einem
beispielsweise runden Loch 18 und einem das Loch 18 mit der
Oberkante des Befestigungsflansches verbindenden Einschnitt
19. Beim Anextrudieren des Dichtprofils wird der
Befestigungsflansch über die Löcher 18 hinaus etwa bis zur
Linie A-A mit dem Elastomer bedeckt. Dabei dringt das
hochviskose Elastomer in die Löcher 18 und in die
Einschnitte 19 ein. Sobald das extrudierte Material
erhärtet ist, kann der so gebildete Profilstrang von dem
Befestigungsflansch abgezogen und später wieder auf dem
Befestigungsflansch befestigt werden, indem die beim
Extrudieren innerhalb der Löcher 18 und Einschnitte 19
gebildeten Verbindungsstege 20 zwischen den beiden
Schenkeln 21 und 22 des Dichtprofils 5 (Fig. 1) in die
jeweiligen Aussparungen 17 wieder eingeknüpft werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird der
Befestigungsflansch 24 wiederum von den zwei abgekanteten
Blechstreifen 25 und 26 gebildet. In diesem Fall werden die
für die mechanische Verankerung erforderlichen Aussparungen
dadurch gebildet, daß in dem Blechstreifen 26 in Abständen
von beispielsweise 5 bis 20 cm mit Hilfe geeigneter
Stanzwerkzeuge am Rand kleine Blechabschnitte 27 abgekröpft
und nasenförmig nach außen abgebogen werden. Diese
Blechabschnitte 27 werden im gleichen Stanzvorgang mit
einer Sicke 28 versehen, die jeweils sowohl auf der
Innenseite, das heißt innerhalb der durch den abgebogenen
Blechabschnitt 27 und den Blechstreifen 25 gebildeten
Tasche, als auch auf der Außenseite der Blechabschnitte 27,
Verankerungsvorsprünge für das Elastomermaterial bilden.
Claims (3)
1. Karosserieteil, das zum Abdichten eines Spalts
zwischen dem Karosserieteil und der Karosserie oder
einem anderen Karosserieteil mit einer
gummielastischen Dichtung versehen ist, die aus einem
extrudierfähigen Elastomer an einen
Befestigungsflansch des Karosserieteils oder der
Karosserie anextrudiert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Befestigungsflansch (6, 12, 14, 24) mit
Verankerungsausnehmungen (17) und/oder
Verankerungsvorsprüngen (27, 28) versehen ist, daß das
Elastomer und die Oberfläche des Befestigungsflansches
(6, 12, 14, 24) keine adhäsive Bindung miteinander
eingehen, und daß die Verankerungsausnehmungen (17)
und/oder die Verankerungsvorsprünge (27, 28) so geformt
sind, daß das lediglich mechanisch verankerte
Dichtungsprofil (5, 10) vom Befestigungsflansch
(6, 12, 14, 24) gelöst und später wieder am
Befestigungsflansch (6, 12, 14, 24) befestigt werden
kann.
2. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verankerungsausnehmungen (17)
eines Befestigungsflansches (14) aus Randeinschnitten
(19) und sich daran anschließenden etwa kreisförmigen
Löchern (18) bestehen, in die die beim Anextrudieren
entstandenen Verbindungsstege (20) zwischen den
Schenkeln (21, 22) des den Befestigungsflansch (6)
übergreifenden Abschnitts des Dichtprofils (5) später
wieder einknüpfbar sind.
3. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verankerungsvorsprünge aus
abgekröpften, mit Sicken (28) versehenen
Blechabschnitten (27) bestehen.
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