DE19622544A1 - Hinterschnittanker - Google Patents
HinterschnittankerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hinterschnittanker, insbesondere einen Hinterschnittanker,
der während des Setzvorgangs in der Aufnahmebohrung im Untergrund eine
Hinterschneidung erzeugt, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Befestigungstechnik ist es vielfach erforderlich, weitgehend spreizdruckfreie
Befestigungen zu erstellen. Insbesondere bei geringen Rand- und Achsabständen
besteht bei Verankerungen mit konventionellen Spreizdübeln die Gefahr von Rissen oder
sogar Abplatzern im Untergrund. Zu diesem Zweck sind Verankerungssysteme bekannt,
bei denen ein spezielles Befestigungselement formschlüssig in einer Aufnahmebohrung
verankert wird. Zu diesem Zweck wird eine zylindrische Aufnahmebohrung in einer
definierten Tiefe mit einer Hinterschneidung versehen. Das in die vorbereitete
Aufnahmebohrung einsetzbare Befestigungselement umfaßt eine Ankerstange mit
einem angeformten Konus, die durch die axiale Durchgangsbohrung einer Hülse geführt
ist. Die Hülse ist mit ausstellbaren Segmenten ausgestattet, die durch die
Relativverschiebung der Hülse und der Ankerstange in die Hinterschneidung
ausschwenkbar sind. Für die Erstellung der Hinterschneidung in der zylindrischen
Aufnahmebohrung ist ein spezielles Werkzeug erforderlich. Die mit dem
Hinterschnittwerkzeug hergestellte Hinterschneidung ist oftmals nicht optimal auf den
einzusetzenden Hinterschnittanker abgestimmt. Der daraus resultierende Formschluß
der Ausstellsegmente der Hülse des Hinterschnittankers in der Hinterschneidung ist
daher oft nicht optimal und kann verbessert werden.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist beispielsweise in der US-A-4,702,654
vorgeschlagen, die Hinterschneidung direkt mit dem einzusetzenden Hinterschnittanker
zu erstellen. Zu diesem Zweck sind die ausstellbaren Spreizlappen der Hülse mit
Schneiden versehen. An ihrem den Spreizlappen gegenüberliegenden rückwärtigen
Ende sind an der Hülse Aussparungen vorgesehen, in die Mitnehmerklauen eines
Setzwerkzeugs eingreifen können, welches über die Ankerstange gestülpt wird. Mit Hilfe
des Setzwerkzeugs kann die Hülse in Rotation versetzt werden. Während ihrer Rotation
wird der mit den Spreizlappen ausgestattete Bereich der Hülse gegen und über den sich
am Bohrlochgrund abstützenden Konus der Ankerstange geschoben. Dadurch werden
die ausstellbaren Spreizlappen gegen die Bohrlochwandung gepreßt. Durch die
Rotation erzeugen die Schneiden an den Spreizlappen schabend eine Hinterschneidung.
Die Form der derart erzeugten Hinterschneidung ist näherungsweise auf die Form der
Spreizlappen abgestimmt. Die zylindrische Aufnahmebohrung muß bis in eine genau
vorbestimmte Tiefe gebohrt werden, da das konusförmige Kopfteil am Vorderende der
Ankerstange am Bohrlochgrund aufstehen muß. Zwischen der ruhenden Ankerstange
und der rotierenden Hülse kann es beim Setzvorgang zu einer erheblichen Reibung
kommen, was den Setzvorgang erschwert. Der Winkel, den bei diesem bekannten
Hinterschnittanker die ausgestellten Spreizlappen mit der Achse der Ankerstange
einschließen, ist relativ klein und beträgt nur etwa 23°. Bei Belastung des gesetzten
Hinterschnittankers tritt daher immer noch eine relativ große horizontale
Kraftkomponente auf, die zu einer übermäßigen Belastung des Untergrunds durch
Spreizdruck führen kann. Für die Herstellung der Hinterschneidung ist ein spezielles
Setzwerkzeug erforderlich. Am gesetzten Hinterschnittanker ist nicht ersichtlich, ob die
Hinterschneidung ausreichend groß erstellt wurde und ob die Spreizlappen ausreichend
weit in die Hinterschneidung ausgestellt worden sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Hinterschnittanker zu schaffen,
der einfach und zuverlässig einsetzbar ist. Der Hinterschnittanker soll sich beim
Setzvorgang selbsttätig den Hinterschnitt erzeugen. Zusätzliche Hilfsmittel sollen
weitgehend vermieden werden können. Der Hinterschnittanker soll unabhängig von der
Tiefe der vorgebohrten zylindrischen Aufnahmebohrung einsetzbar und verankerbar
sein. Es sollen Hinterschneidungen mit größeren Hinterschneidungswinkeln herstellbar
sein, die ein Ausstellen der Spreizlappen in größeren Winkeln erlauben. Zudem soll es
möglich sein, den Hinterschnittanker dahingehend auszustatten, daß auch am
gesetzten Anker unmittelbar ersichtlich ist, ob ein ausreichend großer Hinterschnitt bzw.
Formschluß der Spreizlappen erzielt worden ist.
Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem Hinterschnittanker, der die im
kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Der
erfindungsgemäße Hinterschnittanker besitzt eine Ankerstange, die an ihrem in
Setzrichtung vorderen Ende ein sich zumindest bereichsweise in Setzrichtung konisch
erweiterndes Kopfteil aufweist und durch die axiale Durchgangsbohrung einer gegenüber
der Ankerstange axial verschiebbaren Spreizhülse geführt ist. Die Spreizhülse ist mit
einer Anzahl sich von ihrem vorderen Ende erstreckenden axialen Längsschlitzen
versehen, durch die wenigstens zwei einander gegenüberliegende, ausstellbare Spreiz
lappen gebildet sind, die an ihren freien Vorderenden Schneiden aufweisen. Der
Hinterschnittanker stützt sich gegenüber der Oberfläche des Untergrunds ab und weist
Mittel zur Drehmitnahme auf, mit denen eine während des Setzvorgangs der
Ankerstange erteilte axiale Rotation auf die Spreizhülse übertragbar ist.
Der erfindungsgemäße Hinterschnittanker stützt sich gegenüber der Oberfläche des
Untergrunds ab, in dem die zylindrische Aufnahmebohrung erstellt ist. Das konisch
erweiterte Kopfteil muß sich nicht mehr am Bohrlochgrund abstützen, um die
Hinterschneidung erstellen zu können. Es muß nur eine Mindestbohrtiefe der
zylindrischen Aufnahmebohrung gewährleistet sein, um den Hinterschnittanker
vollständig einsetzen zu können. Bei dem erfindungsgemäßen Hinterschnittanker ist für
den Setzvorgang die Ankerstange drehbar, und sind Mittel zur Drehmitnahme
vorgesehen, um die Drehbewegung der Ankerstange auf die Spreizhülse zu übertragen.
Die Ankerstange und die Spreizhülse werden synchron gedreht. Dadurch tritt zwischen
der Ankerstange und der Spreizhülse keine durch die relative Drehbewegung
verursachte Reibung auf, welche den Setzvorgang erschwert. Dadurch, daß die
Ankerstange und die Spreizhülse drehgekoppelt sind, ist die Voraussetzung geschaffen,
den konischen Kopfbereich am vorderen Ende der Ankerstange derart auszubilden, daß
er die Spreizlappen während des Ausstellens abstützt. Dadurch können die Spreizlappen
in einem größeren Ausmaß ausgestellt werden und kann eine breitere
Hinterschneidung mit größerem Hinterschneidungswinkel hergestellt werden. Dadurch
wird der Winkel, den die ausgestellten Spreizlappen mit der Achse der Ankerstange
einschließen, vergrößert. Bei der axialen Zugbelastung des gesetzten
Hinterschnittankers kann dadurch die für den Spreizdruck verantwortliche horizontale
Kraftkomponente klein gehalten werden.
In einer zweckmäßigen Variante der Erfindung sind die Mittel zur Drehmitnahme radiale
Drehmitnahmestege, die im Verbindungsbereich des Kopfteils mit der Ankerstange vom
Kopfteil abragen und drehschlüssig in die axialen Längsschlitze der Spreizhülse
eingreifen. Die Stege greifen bereits am Anfang des Setzvorgangs in die Längsschlitze
der Spreizhülse ein und übertragen die Drehbewegung der Ankerstange auf die
Spreizhülse. Die Spreizlappen werden umso weiter ausgestellt, je weiter die Spreizhülse
auf die konischen Abschnitte des Kopfteils aufgeschoben wird. Dabei dringen die
Drehmitnahmestege axial immer weiter in die Längsschlitze ein. Die
Übertragungsflächen zwischen den Drehmitnahmestegen und der Spreizhülse
vergrößern sich mit fortschreitendem Aufspreizen der Spreizlappen. Dadurch kommt es
auch bei steigender Reibungskraft zwischen den Spreizlappen und der Bohrloch
wandung zu keinem Versagen der Drehmitnahmestege.
Indem die Kontur der Axialprojektion der Drehmitnahmestege im wesentlichen der Kontur
der Axialprojektion der Längsschlitze entspricht, können die Drehmitnahmestege bei der
axialen Relativverschiebung zwischen der Ankerstange und der Spreizhülse ohne
größeren Widerstand leicht in die Längsschlitze hineingleiten.
Für die Übertragung der Drehbewegung der Ankerstange auf die Spreizhülse erweist es
sich von Vorteil, wenn die Drehmitnahmestege vom Umfang der Ankerstange zum
Umfang des Kopfteils keilförmig verbreitert ausgebildet sind. Dadurch bleiben die
Drehmitnahmestege auch bei den sich erweiternden Längsschlitzen in weitgehendem
Flächenkontakt mit den Seitenflächen der Spreizlappen, und die Spreizlappen sind
zusätzlich zu der axialen Unterstützung auch seitlich geführt. Auf diese Weise kann eine
radiale Verformung der Spreizlappen durch die bei der schabenden Herstellung der
Hinterschneidung auftretenden Kräfte vermieden werden.
Eine besonders gute Abstützung der Spreizlappen ergibt sich, wenn die Bereiche des
Kopfteils zwischen zwei Drehmitnahmestegen Zylinderflächenabschnitte sind, auf welche
die Spreizhülse unter Aufspreizen ihrer Spreizlappen aufschiebbar ist.
In einer vorteilhaften Variante der Erfindung bestehen die Mittel zur Drehmitnahme in
einem Drehschluß der Ankerstange und der Spreizhülse, wobei die Ankerstange in
ihrem vorderen Bereich einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist und
die Durchgangsbohrung der Spreizhülse auf den Querschnitt der Ankerstange kalibriert
ist. Auf diese Weise bestehen wenigstens über einen Teilbereich der Längserstreckung
der Spreizhülse relativ große Drehmitnahmeflächen, die bereits zu Beginn des
Setzvorgangs bzw. des Hinterschneidungsvorgangs in vollem Umfang zur Verfügung
stehen.
Zweckmäßigerweise besitzt die Ankerstange die Form eines n-Ecks und weist das
Kopfteil eine Anzahl von Keilflächen auf, die in Setzrichtung von der Achse der
Ankerstange weg geneigt verlaufen, wobei die Anzahl der Keilflächen der Anzahl der
Spreizlappen der Spreizhülse entspricht. Die Keilflächen des Kopfteils stützen die
Spreizlappen ab und nehmen einen großen Teil der beim Erstellen der
Hinterschneidung auftretenden Kräfte auf. Dadurch wird die Gefahr eines Abscherens
der Spreizlappen deutlich reduziert. Durch die weitgehend flächige Anlage der
Spreizlappen an den Keilflächen können die Spreizlappen in größerem Umfang
ausgestellt werden, um eine tiefere Hinterschneidung mit einem größeren
Hinterschneidungswinkel herzustellen.
In einer vorteilhaften Variante der Erfindung stützt sich der Hinterschnittanker an der
Oberfläche des Untergrunds über eine im Anschluß an die Spreizhülse auf die
Ankerstange aufgeschobene Schubhülse ab. Die Schubhülse erstreckt sich zum
rückwärtigen Ende der Ankerstange und ist axial gegenüber der Ankerstange
verschiebbar. Ihr vorderes Ende ist in loser Anlage mit dem rückwärtigen Ende der
Spreizhülse. An ihrem rückwärtigen Ende weist sie einen tellerfederartig gewölbten
Flansch auf, dessen Wölbung derart verläuft, daß die konkave Seite des Flansches dem
vorderen Ende der Schubhülse zugewandt ist. Die gegenüberliegende Seite des
Flansches ist in Anlage mit einer Anpressmutter, die auf ein, vorzugsweise
rechtsdrehendes, Außengewinde am rückwärtigen Ende der - Ankerstange
aufschraubbar ist. Der tellerfederartige Flansch am rückwärtigen Ende der Schubhülse
stellt eine Sichtkontrolle für den gesetzten Hinterschnittanker dar. Der Vorschubweg der
Schubhülse entspricht dem Ausmaß der Krümmung der Tellerfeder. Die Schubhülse
überträgt den axialen Vorschub auf die Spreizhülse, die im gleichen Ausmaß auf das
konische Kopfteil aufgeschoben wird, wobei ihre Spreizlappen ausgestellt werden und
schabend eine Hinterschneidung in der Aufnahmebohrung erzeugen. Der Setzvorgang
ist abgeschlossen, sobald der tellerfederartige Flansch flach am Untergrund anliegt. Der
tellerfederartige Flansch kann auch Unebenheiten im Untergrund bzw. eine nicht exakt
senkrechte Ausrichtung des Hinterschnittdübels aufgrund einer geringfügig schiefen
Aufnahmebohrung im Untergrund ausgleichen.
Sehr vorteilhafte Auszugswerte und geringe Spreizdrücke ergeben sich, wenn die im
vollständig aufgespreizten Zustand mit der Wandung einer Aufnahmebohrung in
Berührung stehenden Flächen der Spreizlappen mit der Ankerstange einen größten
Winkel von etwa 60° bis etwa 80°, vorzugsweise etwa 70°, einschließen.
Die Verankerung eines selbsthinterschneidenden Hinterschnittankers, der eine
Ankerstange, eine Spreizhülse, eine Schubhülse und eine Anpressmutter umfaßt, in
einer zylindrischen Aufnahmebohrung ist sehr einfach und ohne spezielle Hilfswerkzeuge
durchführbar. Es sind bloß die folgenden Verfahrensschritte erforderlich: der Anker wird
in eine vorbereitete zylindrische Aufnahmebohrung eines Untergrunds eingesetzt; die
Ankerstange wird drehfest an einen Drehantrieb, vorzugsweise eines Handgerätes,
angekuppelt und danach im Gegenuhrzeigersinn solange gedreht, bis die Anpressmutter
den tellerfederartigen Flansch an der Schubhülse flach gegen den Untergrund preßt;
danach wird der Drehantrieb von der Ankerstange gelöst.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf in den Figuren schematisch
dargestellte Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Hinterschnittankers in
einer Aufnahmebohrung im unverankerten Zustand;
Fig. 2 den Hinterschnittanker aus Fig. 1 im verankerten Zustand;
Fig. 3 ein Kopfteil des Hinterschnittankers gemäß Fig. 1; und
Fig. 4 ein Kopfteil eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Hinterschnittankers.
Fig. 1 zeigt in teilweise axial geschnittener Darstellung ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Hinterschnittankers, der gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1
versehen ist. Der Hinterschnittanker 1 ist in eine zylindrische Aufnahmebohrung B im
Untergrund G eingesetzt und legt ein Bauteil C fest. Er weist eine Ankerstange 2 auf, die
beispielsweise, wie dargestellt, entlang ihrer gesamten Längserstreckung mit einem
Außengewinde 4 versehen ist. An ihrem in Setzrichtung vorderen Ende ist die
Ankerstange 2 mit einem Kopfteil 3 verbunden, das wenigstens bereichsweise konisch
ausgebildet ist. Die Ankerstange 2 ist durch die axiale Durchgangsbohrung einer
Spreizhülse 5 geführt, die gegenüber der Ankerstange 2 axial verschiebbar ist. Die
Spreizhülse 5 ist mit einer Anzahl von Längsschlitzen 7 versehen, die sich von ihrem
vorderen Ende erstrecken und eine Anzahl von Spreizlappen 6 voneinander trennen. Die
Spreizlappen 6 weisen an ihren freien Vorderenden Schneiden 16 auf, die vorzugsweise
durch gehärtete Bereiche der Spreizlappen gebildet sind. Es können auch
Schneideinsätze vorgesehen sein, die in die Oberfläche der Schneidlappen eingesetzt
sind und aus dieser hervorragen.
Im Anschluß an die Spreizhülse 5 ist eine Schubhülse 8 auf die Ankerstange 2
geschoben. Die Schubhülse 8 ist in loser Anlage mit dem rückwärtigen Ende der
Spreizhülse 5. An ihrem gegenüberliegenden rückwärtigen Ende weist die Schubhülse 8
einen tellerfederartig gekrümmten Flansch 9 auf. Dabei ist die konkave Unterseite des
tellerfederartigen Flansches 9 der Oberseite des Bauteils C zugewandt. Der Rand des
gewölbten Flansches 9 stützt sich am Bauteil C und damit gegenüber dem Untergrund G
ab. Eine Anpressmutter 10 hält die Ankerstange 2 und die aufgeschobene Spreizhülse 5
und die Schubhülse 8 zusammen und verhindert, daß die Ankerstange 2 bis zum
Bohrlochgrund in die Aufnahmebohrung B fällt.
Wie in Fig. 2 angedeutet, erzeugt sich der erfindungsgemäße Hinterschnittanker 1 bei
seiner Verankerung selbsttätig eine Hinterschneidung U in der zylindrischen
Aufnahmebohrung B. Zu diesem Zweck werden die mit den Schneiden 16 besetzten
Spreizlappen 6 ausgestellt und wird die Spreizhülse 5 um ihre Längsachse gedreht. Dies
erfolgt durch eine Rotation der Ankerstange 2. Die Ankerstange weist an ihrem
rückwärtigen Ende ein Anschlußstück 11 für die Kopplung an ein elektrisch antreibbares
Handgerät, beispielsweise ein Bohrgerät, auf. Durch die Rotation der Ankerstange 2 im
Gegenuhrzeigersinn wird die Anpressmutter 10 in Setzrichtung auf die Ankerstange 2
aufgeschraubt. Dabei preßt sie den tellerfederartigen Flansch 9 nieder, bis dieser am
Bauteil C anliegt. Durch das Niederpressen des Flansches wird die Schubhülse 8
entlang der Ankerstange 2 in die Aufnahmebohrung B geschoben. Der axiale
Verschiebeweg wird durch die Höhe h der Wölbung des tellerfederartigen Flansches 9
festgelegt. Die Schubhülse 8 überträgt die Verschiebung auf die Spreizhülse 5, wodurch
diese im selben Ausmaß relativ zur Ankerstange 2 in Richtung des Kopfteils 3
vorgeschoben wird, welches sich konisch zum Bohrlochgrund erweiternde Bereiche 12
aufweist. Die Spreizlappen 6 gleiten entlang der Bereiche 12 und werden nach außen
gegen die Bohrlochwandung W gepreßt. Die Rotation der Ankerstange 2 wird während
des Setzvorgangs auf die Spreizhülse 5 übertragen. Bei der Rotation der Spreizhülse 5
tragen die Schneiden 16 schabend Material von der Bohrlochwandung ab und erzeugen
so die Hinterschneidung U. Der größter Winkel β, den die in die Hinterschneidung U
ausgestellten Spreizlappen 6 mit der Ankerstange 2 einschließen, beträgt etwa 60° bis
etwa 80°, vorzugsweise etwa 70°.
Gemäß Fig. 3 weist das mit der Ankerstange 2 verbundene Kopfteil 3
Drehmitnahmestege 13 auf, welche die konischen Bereiche 12 voneinander trennen. Die
Drehmitnahmestege 13 greifen in die Längsschlitze 7 in der Spreizhülse 5 ein, welche
die Spreizlappen 6 voneinander trennen (Fig. 2). Während der Vorwärtsbewegung der
Spreizhülse 5 dringen die Drehmitnahmestege 13 immer weiter in die Längsschlitze ein
und verbessern den Drehschluß. Die Drehmitnahmestege 13 besitzen einen etwa
dreieckigen Querschnitt, wobei der Umfang des Kopfteils jeweils die gekrümmte
Grundlinie bildet. Dabei erweitem sich die Drehmitnahmestege 13 von der Ankerstange
zum Umfang des Kopfteils 3. Die im wesentlichen dreieckige Form der
Drehmitnahmestege 13 erleichtert ihr Eindringen in die Längsschlitze 7 zwischen den
Spreizlappen 6. Die sich konisch erweiternden Bereiche 12 des Kopfteils 3 sind
vorzugsweise als Zylinderflächen ausgebildet, an denen sich die Spreizlappen abstützen
können. Die Drehmitnahmestege 13 besitzen axiale Führungsflächen 14 für die
Längsseiten der Spreizlappen 6. Dadurch sind die Spreizlappen 6 beim schabenden
Erstellen der Hinterschneidung auch seitlich geführt.
Fig. 4 zeigt das Kopfteil 30 einer Variante des erfindungsgemäßen Hinterschnittankers,
das am setzrichtungseitigen Vorderende einer Ankerstange 20 montiert ist. Die
Ankerstange ist im Bereich der nicht dargestellten Spreizhülse n-eckig ausgebildet. Die
Drehkopplung der Ankerstange 20 mit der Spreizhülse erfolgt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch eine drehschlüssige Verbindung der Ankerstange 20 in der
auf die Umfangskontur der Ankerstange 20 kalibrierten Durchgangsbohrung. Im
dargestellten Beispiel ist die Ankerstange 20 ein Sechskantbolzen. Es versteht sich,
daß die Durchgangsbohrung der nicht dargestellten Spreizhülse gleichfalls einen
sechseckigen Querschnitt aufweist. Dadurch ist bei der Rotation der Ankerstange 20
eine formschlüssige Drehkopplung mit der Spreizhülse gegeben. Das Ausstellen der
Spreizlappen erfolgt wiederum durch axiales Verschieben der Spreizhülse gegenüber
der Ankerstange. Dazu ist das Kopfteil 30 als Konus ausgebildet, der sich in Setzrichtung
erweitert. Entsprechend den Seitenflächen 21 der mehrkantigen Ankerstange 30 sind am
Kopfteil 30 Keilflächen 32 vorgesehen, an denen sich die Spreizlappen der Spreizhülse
abstützen können. Die Keilflächen 32 sind dabei in axialer Verlängerung der
Seitenflächen 21 der Ankerstange angeordnet. Daraus ergibt sich, daß die
Längsschlitze der nicht näher dargestellten Spreizhülse mit den Kanten der Ankerstange
20 zusammenfallen. Das axiale Verschieben der Spreizhülse erfolgt wiederum über eine
Schubhülse mit einem tellerfederartig gewölbten Flansch. Der Setzvorgang des
erfindungsgemäßen Hinterschnittankers ist beendet, wenn der tellerfederartige Flansch
flach an dem zu befestigenden Bauteil anliegt. Auf diese Weise bildet der
tellerfederartige Flansch zugleich eine Sichtkontrolle für die ordnungsgemäße
Verankerung.
Claims (10)
1. Hinterschnittanker mit einer Ankerstange (2, 20), die an ihrem in Setzrichtung
vorderen Ende ein sich zumindest bereichsweise in Setzrichtung konisch
erweiterndes Kopfteil (3, 30) aufweist und durch die axiale Durchgangsbohrung
einer gegenüber der Ankerstange (2, 20) axial verschiebbaren Spreizhülse (5)
geführt ist, die mit einer Anzahl sich von ihrem vorderen Ende erstreckenden
axialen Längsschlitzen (7) versehen ist, durch die wenigstens zwei einander
gegenüberliegende, ausstellbare Spreizlappen (6) gebildet sind, die an ihren
freien Vorderenden Schneiden (16) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Hinterschnittanker (1) gegenüber der Oberfläche des Untergrunds (G)
abstützt und daß Mittel zur Drehmitnahme vorgesehen sind, mit denen eine
während des Setzvorgangs der Ankerstange (2, 20) erteilte axiale Rotation auf
die Spreizhülse (5) übertragbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Drehmitnahme radiale Drehmitnahmestege (13) sind, die im Verbindungsbereich
des Kopfteils (3) mit der Ankerstange (2) vom Kopfteil (3) abragen und
drehschlüssig in die axialen Längsschlitze (7) der Spreizhülse (5) eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur der
Axialprojektion der Drehmitnahmestege (13) im wesentlichen der Kontur der
Axialprojektion der Längsschlitze (7) entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehmitnahmestege (13) vom Umfang der Ankerstange (2) zum Umfang des
Kopfteils (3) keilförmig verbreitert ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche (12)
des Kopfteils zwischen zwei Drehmitnahmestegen (13) Zylinderflächenabschnitte
sind, auf welche die Spreizhülse (5) unter Aufspreizen ihrer Spreizlappen (6)
aufschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Drehmitnahme in einem Drehschluß der Ankerstange (20) und der Spreizhülse
bestehen, wobei die Ankerstange (20) wenigstens in ihrem vorderen Bereich
einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist und die
Durchgangsbohrung der Spreizhülse auf den Querschnitt der Ankerstange (20)
kalibriert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerstange
(20) die Form eine n-Ecks aufweist und das Kopfteil (30) eine Anzahl von
Keilflächen (32) aufweist, die in Setzrichtung von der Achse der Ankerstange (20)
weg geneigt verlaufen, wobei die Anzahl der Keilflächen (32) der Anzahl der
Spreizlappen der Spreizhülse entspricht.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Spreizhülse (5) eine Schubhülse (8)
auf die Ankerstange (2, 20) aufgeschoben ist, welche sich zum rückwärtigen
Ende der Ankerstange (2, 20) erstreckt, wobei die Schubhülse (8) axial
gegenüber der Ankerstange (2, 20) verschiebbar ist und ein vorderes Ende
aufweist, das in loser Anlage mit dem rückwärtigen Ende der Spreizhülse (5) ist,
und an ihrem rückwärtigen Ende einen tellerfederartig gewölbten Flansch (9)
aufweist, dessen Wölbung derart verläuft, daß die konkave Seite des Flansches
(9) dem vorderen Ende der Schubhülse (8) zugewandt ist und die
gegenüberliegende Seite des Flansches (9) in Anlage mit einer Anpressmutter
(10) steht, die auf ein, vorzugsweise rechtsdrehendes, Außengewinde (4) am
rückwärtigen Ende der Ankerstange (2, 20) aufschraubbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die im vollständig aufgespreizten Zustand mit der Wandung
einer Aufnahmebohrung (B) in Berührung stehenden Flächen der Spreizlappen
(6) mit der Ankerstange (2, 20) einen größten Winkel (β) von etwa 60° bis etwa
80°, vorzugsweise etwa 70°, einschließen.
10. Verfahren zum Verankern eines Hinterschnittankers, der eine Ankerstange (2,
20), eine Spreizhülse (5), eine Schubhülse (8) mit tellerfederartigem Flansch (9)
und eine Anpressmutter (10) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hinterschnittanker (1) in eine vorbereitete zylindrische Aufnahmebohrung (B)
eines Untergrunds (G) eingesetzt wird, die Ankerstange (2, 20) drehfest an einen
Drehantrieb, vorzugsweise eines Handgerätes, angekuppelt wird und im
Gegenuhrzeigersinn solange gedreht wird, bis die Anpressmutter (10) den
tellerfederartigen Flansch (9) an der Schubhülse (8) flach gegen den Untergrund
(G) bzw. ein Bauteil (C) preßt, und danach der Drehantrieb von der Ankerstange
(2, 20) gelöst wird.
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