DE19631320A1 - In Hydrogelen eingebettetes biologisches Material, ein Verfahren zu dessen Einbettung sowie dessen Verwendung als künstliches Saatgut - Google Patents
In Hydrogelen eingebettetes biologisches Material, ein Verfahren zu dessen Einbettung sowie dessen Verwendung als künstliches SaatgutInfo
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- A01H4/002—Culture media for tissue culture
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- A01N3/00—Preservation of plants or parts thereof, e.g. inhibiting evaporation, improvement of the appearance of leaves or protection against physical influences such as UV radiation using chemical compositions; Grafting wax
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05G—MIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
- C05G5/00—Fertilisers characterised by their form
- C05G5/40—Fertilisers incorporated into a matrix
Description
Die Erfindung betrifft ein vollständig biologisch abbaubares Hydrogel bestehend
aus Polyesterpolyurethanpolyharnstoff sowie Polysacchariden und/oder
deren Derivaten, welches teilungsfähiges pflanzliches Material enthält.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Einbettung des biologischen
Materials und zur Herstellung und Formgebung der Hydrogele aus wäßrigen
Lösungen.
Die Vermehrung von Pflanzen erfolgt geschlechtlich über Samen und unge
schlechtlich oder vegetativ über Meristeme der Pflanzen. Beide Vermehrungs
formen haben große wirtschaftliche Bedeutung. Während die Aussaat durch
natürliche Samen weitgehend maschinell erfolgt, beinhaltet die vegetative Vermeh
rung viel Handarbeit und ist daher zeitaufwendiger, arbeitsintensiver und damit
teurer als die Vermehrung durch Samen.
Vegetativ vermehrt werden Pflanzenarten, -sorten, -kultivare und -linien, bei denen
es auf den Erhalt einer bestimmten genetischen Konstitution ankommt, (z. B.
klonale Vermehrung von Elitepflanzen). Vegetativ vermehrt werden weiterhin
Pflanzen, die nur nach langer Vegetationszeit Samen bilden, die nur wenig Samen
bilden, oder deren Samen in der Keimfähigkeit beeinträchtigt sind.
Zur Vereinfachung der vegetativen Pflanzenvermehrung sind neben der Entwick
lung von automatisierbaren Verfahren zur Massenanzucht, auch geeignete Stoffe
und Verfahren zur Ummantelung des fragilen Materials wünschenswert, die weit
gehend die Funktion einer Samenhülle übernehmen.
Bei einigen Pflanzenarten ist es gelungen miniaturisierte, teilungs- und regenera
tionsfähige Pflanzen(gewebe) in Massenanzuchtverfahren zu produzieren (z. B.
WO 95/19102, US 5 294 549, US 5 334 530). Diese Pflanzenteile sind ohne
mechanischen Schutz und/oder Schutz vor Austrocknung nur begrenzt transport-
und lagerfähig. Es ist daher wünschenswert Pflanzenteile als diskrete Einheiten so
zu verkapseln, oder zu umhüllen, daß sie lager- und/oder transportfähig sind und
sich ähnlich wie natürliche, pflanzliche Samen verwenden lassen.
In DE 21 03 873, EP 141 374, EP 107 141, US 4 562 663, WO 8502972, US
4 779 376, WO 9207457 wird die Einbettung von Pflanzenmaterial in Hydrogele
beschrieben, die aus ionisch vernetzbaren Polysacchariden wie z. B. Alginat, Gela
tine, Carageenan oder "locust bean gum" hergestellt wurden.
Die nach dem Stand der Technik bisher genannten Materialien, Kombinationen der
Materialien und Verfahren sind bisher noch nicht zufriedenstellend, da sie teil
weise den umhüllten Strukturen weder eine ausreichende mechanische Stabilität
verleihen, noch das pflanzliche Gewebe vor einem zu schnellen oder zu weit
reichenden Wasserverlust unter Gebrauchsbedingungen schützen. Dies gilt insbe
sondere für die genannten Polysaccharidderivate. Beim Austrocknen ist weiterhin
ein starker Schrumpf der Materialien zu beobachten, der die Schutzfunktion der
Hülle stark beeinträchtigen kann. Ein weiteres Problem speziell der bislang ver
wendeten Umhüllungen auf der Basis von Polysacchariden wie z. B. Alginsäuren,
bzw. deren Salze, oder weiteren ionischen Polysaccharidderivaten besteht in der
nicht ausreichenden Re-Hydratisierung nach einem Austrocknen. Diese Materialien
können deshalb nur unter entsprechender Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden.
Nachträglich aufgebrachte Ummantelungen aus Fetten, Ölen, Wachsen oder nicht
wasserlöslichen Polymeren zur Verzögerung der Dehydratisierung und mechani
scher Stabilisierung, wie z. B. in US 4 562 663, WO 9217422, US 5 190 797 an
gegeben sind ebenfalls ungeeignet, wenn sie unter unphysiologisch hohen Tempe
raturen verarbeitet werden müssen, wenn sie die Benutzung organischer Lösungs
mittel erfordern, oder wenn sie die Sauerstoffversorgung des eingeschlossenen
biologischen Materials negativ beeinflussen.
Neben Hydrogelen auf Polysaccharidbasis werden auch Polyurethan (PU)-
Hydrogele beschrieben. In DE 33 12 578 und DE 42 17 891 wird zur Immobili
sierung von teilungsfähigen Zellen die Verwendung von Polyurethanen be
schrieben. PU-Hydrogele dienen in dieser Anwendung in erster Linie als
Trägermaterial von Zellen und Biokatalysatoren in wäßrigen Suspensionen. Die für
diesen Zweck eingesetzten PU-Hydrogele sind jedoch nicht biologisch abbaubar.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verkapselung/Verpackung von
teilungsfähigem, biologischem Material zum Zweck des Schutzes des Materials bei
Lagerung, Transport und Handhabung zur Verfügung zu stellen, welches die Aus
trocknung stark verzögert, formstabil ist, nach partieller Austrocknung in ausrei
chendem Maßen wiederanquellbar ist, biologisch abbaubar ist und leicht herzu
stellen ist.
Ebenso soll die Beigabe von Zusätzen wie Nährstoffen oder Wirk- und Schutz
stoffen möglich sein.
Die Handhabung des benötigten Materials muß unter sterilen Bedingungen
erfolgen können und ohne toxische Lösungsmittel oder physiologisch nicht
akzeptable Bedingungen auskommen.
Die Lösung der oben beschriebenen Aufgaben wird überraschenderweise durch die
Verwendung von biologisch vollständig abbaubaren Polyesterpolyurethanpolyharn
stoffen in Kombination mit Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten
erreicht, die als Dispersion in Wasser oder wäßrigen Lösungen eingesetzt werden
können.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß Polyesterpolyurethanpolyharnstoff
sich für die Umhüllung biologischen Materials eignen und durch
Kombination mit biologisch abbaubaren Polysacchariden oder deren Derivaten zur
erfindungsgemäßen Einbettung im Sinne der beschriebenen Aufgabe der Erfindung
verwendet werden können.
Gegenstand der Erfindung sind biologisch abbaubare Hydrogele enthaltend wenig
stens
- A) einen Polyesterpolyurethanpolyharnstoff, sowie
- B) Polysaccharide und/oder Polysaccharidderivate, und
- C) biologisches Material, bevorzugt teilungsfähiges pflanzliches Material, insbesondere Pflanzenzellen, Kallusgewebe, Protoplasten, Pflanzengewebe oder Pflanzenorgane, wie z. B. Aventivsprossen, Mikroknollen, Achsel knospen, Apikalknospen, Sprößlinge, sowie zygotische oder somatische Embryonen oder Protocorm-Analoge.
Das Pflanzenmaterial kann aus den folgenden Pflanzen stammen: nahrungs- und
rohstoffliefernde Pflanzen, z. B. Getreide (z. B. Reis, Mais, Weizen, Gerste,
Roggen, Hirse), Kartoffel, Leguminosen (z. B. Luzerne und Sojabohnen), Raps,
Ölpalme, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Sisal, Baumwolle, Miscanthus und Tabak;
Gemüse und Gewürzpflanzen (z. B. Tomate, Kohlarten, Salat, Karotte, Aubergine,
Melone, Gurke, Spargel, Zwiebeln, Petersilie, Ingwer); Heilpflanzen wie Ginseng,
Tollkirsche, Digitalis; Obst (z. B. Äpfel, Birnen, Kirschen, Weintrauben, Erdbeeren,
Citrus, Mango, Papaya, Banane, Nüsse); Tee-, Kakao-, Kaffeesträucher; Forst
pflanzen z. B. Coniferen wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Laubbäume z. B.
Pappeln, Buchen, Eichen; Zierpflanzen z. B. Rose, Chrysantheme, Lilie, Amaryllis,
Orchidee, Geranie, Begonie, Nelke, Anthurium.
Bevorzugt eingesetzt werden können desweiteren solche teilungsfähigen biologi
schen Materialien, die besonders bevorzugt aus transgenen Pflanzen stammen, bei
welchen durch die Art der gentechnischen Veränderung, z. B. durch Samen- oder
knollenspezifische Expression der Produkte, eine Vermehrung über Samen oder
über vegetative Organe nicht mehr oder nur unter Schwierigkeiten möglich ist.
Mit "Einbettung" werden im folgenden alle möglichen Prozesse der Verkapse
lung, Umhüllung, Beschichtung, Verpackung etc. des erfindungsgemäßen biologi
schen Materials beschrieben.
Die biologische Abbaubarkeit von Materialien orientiert sich an den Anfor
derungen unter Standard-Bedingungen, wie sie in der DIN 54900 formuliert wor
den sind.
In der erfindungsgemäßen Ausführungsform können die Polyesterpolyurethanpoly
harnstoffe in Mischungen mit ionischen oder neutralen biologisch abbaubaren
Polysacchariden und deren Derivaten in einem ein- oder mehrstufigen Prozeß ein
gesetzt werden, um Formkörper, z. B. Kugeln, Fasern, Folien, Beschichtungen oder
Ähnliches zu bilden.
Die Aufgabe der Polysaccharide ist es dabei, eine Wasser enthaltende Matrix
(Hydrogel) zu bilden, die Aufgabe des Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes
ist es, die mechanischen Eigenschaften des Hydrogels zu verbessern, die
Herstellung von einfachen Formkörpern z. B. Kugeln zu ermöglichen, und den
Wasserverlust des Hydrogels sowie des erfindungsgemäßen biologischen Materials
zu kontrollieren.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes sind
aus der DE 19 517 185 bekannt.
Zu ihrer Herstellung werden unter Einhaltung eines Äquivalentverhältnisses von
Isocyanatgruppen zu gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen von
1 : 1 bis 2 : 1
- a) eine Diisocyanatkomponente, bestehend aus
- a1) Hexamethylendiisocyanat oder
- a2) Gemischen aus Hexamethylendiisocyanat mit insgesamt bis zu 60 Gew.-%, bezogen auf Gemisch, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5- isocyanatomethyl-cyclohexan und/oder 4,4′-Diisocyanatodicyclo hexylmethan und/oder 1-Methyl-2,4(6)-diisocyanatocyclohexan mit
- b) eine Diolkomponente, bestehend aus
- b1) mindestens einem Polyesterdiol eines aus dem Hydroxylgruppen gehalt berechenbaren Molekülargewicht von 500 bis 10 000 aus (i) Adipinsäure und/oder Bernsteinsäure und (ii) mindestens einem Alkandiöl mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
- b2) einem Gemisch derartiger Polyesterdiole mit bis zu 32 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente b), an gegebenen falls Ethergruppen aufweisenden Alkandiolen mit 2 bis 6 Kohlen stoffatomen,
- c) eine Diaminkomponente in einer Menge von 2 bis 50 Äquivalent-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der in den Komponenten b) und c) vorlie
genden, gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen, bestehend
aus
- c1) Diaminosulfonaten der allgemeinen Formel H₂N-(-CH₂-)n-NH-(-CH₂-)m-SO₃Meoder
- c2) Gemischen aus Diaminosulfonaten c1) mit bis zu 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente c), an Ethylen diamin, gegebenenfalls
- d) hydrophile Polyetheralkohole der allgemeinen Formel H-X-O-Rin einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten b), c) und d), sowie gegebenenfalls
- e) Wasser, welches nicht in die Berechnung des Äquivalentverhältnisses von Isocyanatgruppen zu gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen eingeht,
umgesetzt, wobei in den genannten allgemeinen Formeln
m und n unabhängig voneinander für Zahlen von 2 bis 6 stehen,
Me für Kalium oder Natrium steht,
R für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlen stoffatomen steht, und
X eine Polyalkylenoxid-Kette des Molekulargewichtsbereichs 88 bis 4000 bedeutet, deren Alkylenoxideinheiten zumindest zu 40% aus Ethylenoxideinheiten und zum Rest aus Propylenoxideinheiten bestehen.
m und n unabhängig voneinander für Zahlen von 2 bis 6 stehen,
Me für Kalium oder Natrium steht,
R für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlen stoffatomen steht, und
X eine Polyalkylenoxid-Kette des Molekulargewichtsbereichs 88 bis 4000 bedeutet, deren Alkylenoxideinheiten zumindest zu 40% aus Ethylenoxideinheiten und zum Rest aus Propylenoxideinheiten bestehen.
Man erhält so wäßrige Dispersionen von Polyesterpolyurethanpolyharnstoffen.
Der benutzte Begriff "wäßrige Dispersion" soll auch wäßrige Lösungen umfassen,
die dann vorliegen können, wenn die Konzentration an hydrophilen Zentren in den
Harnstoffgruppen aufweisenden Polyurethanen ausreichend hoch ist, um eine
Wasserlöslichkeit zu gewährleisten. Oftmals handelt es sich bei den Dispersionen
um wäßrige Systeme, die sowohl dispergierte als auch gelöste Harnstoffgruppen
aufweisende Polyurethane enthalten.
Zur Herstellung der wäßrigen Dispersionen werden die bereits obengenannten Aus
gangsmaterialien a), b), c) und gegebenenfalls d) und/oder gegebenenfalls e) in
den genannten Mengenverhältnissen eingesetzt.
Die Diisocyanatkomponente a) besteht vorzugsweise ausschließlich aus Hexa
methylendiisocyanat.
Die Diolkomponente b) besteht entweder aus b1) mindestens einem Polyesterdiol
oder b2) aus einem Gemisch aus mindestens einem Polyesterdiol b1) mit bis zu
32, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% mindestens eines, gegebenenfalls Ether
gruppen aufweisenden Alkandiols mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Geeignete Polyesterdiole b1) sind solche eines aus dem Hydroxylgruppengehalt
errechenbaren Molekulargewichts 500 bis 10 000, vorzugsweise 1000 bis 2500
auf Basis von (i) Adipinsäure und/oder Bernsteinsäure und (ii) gegebenenfalls
Ethergruppen aufweisenden Alkandiolen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen wie z. B.
Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, Neopentylglykol und/oder 1,6-
Hexandiol. Polyesterdiole, bei deren Herstellung ausschließlich Ethylenglykol
und/oder 1,4-Butandiol als Diol eingesetzt worden sind, sind besonders bevorzugt.
Bei den gegebenenfalls als Hydroxylgruppen aufweisenden Kettenverlängerungs
mitteln mitzuverwendenden, gegebenenfalls Ethergruppen aufweisenden Alkandiolen
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen handelt es sich um solche der soeben
beispielhaft genannten Art.
Die Diaminkomponente c) besteht entweder aus c1) aus Diaminosulfonaten der
bereits obengenannten allgemeinen Formel oder aus c2) Gemischen derartiger
Diaminosulfonate mit Ethylendiamin, welches, falls überhaupt, in Mengen von bis
zu 90, vorzugsweise bis zu 70 Äquivalent-%, bezogen auf die gegenüber Iso
cyanatgruppen reaktionsfähigen Aminogruppen der Komponente c) zum Einsatz
gelangt. Ganz besonders bevorzugte Diaminosulfonate sind die Kalium- oder
Natriumsalze der N-(2-Aminoethyl)-2-aminoethansulfonsäure.
Die Diaminkomponente c) wird im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 10,
vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente b)
mitverwendet.
Bei der gegebenenfalls mitzuverwendenden Aufbaukomponente d) handelt es sich
um hydrophile, einwertige Polyetheralkohole der allgemeinen Formel
H-X-O-R
in welcher
R und X die bereits obengenannte Bedeutung haben.
R und X die bereits obengenannte Bedeutung haben.
Bevorzugt sind solche derartige Polyetheralkohole, für welche
R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen steht und
X für eine Polyalkylenoxidkette des Molekulargewichtsbereichs 500 bis 4000 steht, in welcher mindestens 40, insbesondere mindestens 70 und besonders bevorzugt 100% der vorliegenden Alkylenoxideinheiten, Ethylenoxidein heiten und die restlichen Alkylenoxideinheiten Propylenoxideinheiten dar stellen.
R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff atomen steht und
X für eine Polyalkylenoxidkette des Molekulargewichtsbereichs 500 bis 4000 steht, in welcher mindestens 40, insbesondere mindestens 70 und besonders bevorzugt 100% der vorliegenden Alkylenoxideinheiten, Ethylenoxidein heiten und die restlichen Alkylenoxideinheiten Propylenoxideinheiten dar stellen.
Die Formgebung und die gleichzeitige Einbettung des biologischen Materials
erfolgt durch eine ionisch induzierte Koazervation der Polyesterpolyurethanpoly
harnstoffe, bei der die Polysaccharidkomponente eingeschlossen wird.
Das Verfahren zur Einbettung kann sowohl in einem Schritt, als auch in einem
mehrstufigen Prozeß durchgeführt werden. Beim einstufigen Verfahren werden
biologisches Material, Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und biologisches
Material gemeinsam vermischt und durch Zugabe zu einer wäßrigen Salzlösung
zur Koazervation gebracht. Dieser Einschlußprozeß wird wesentlich durch die
Viskosität der verwendeten Polyesterpolyurethanpolyharnstoffe/Poly
saccharid Mischung im verwendeten Lösungsmittel bestimmt.
In einem zweistufigen Verfahren können durch die Wahl eines geeigneten Poly
saccharids wie z. B. Alginat zunächst Hydrogelkugeln erzeugt werden, die aus
einem Polysaccharid bestehen. Diese Hydrogelteilchen können durch Eintauchen in
eine wäßrige Lösung des Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes mit einer
mechanisch stabilen Hülle versehen werden.
Als erfindungsgemäße Polysaccharidkomponente des Hydrogels können sämtliche
biologisch abbaubaren Polysaccharide oder deren Derivate einzeln oder in
Mischung verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise native und lösliche
Stärke beliebiger Provenienz, Amylose, Amylopektin, Alginsäuren, Alginate,
Carrageenan, Chitin, Chitosan, Dextran, Glycogen, Guar, Johannisbrotkernmehl,
Laevan, Pektin, Pullulan, Tamaridenkernmehl, Xanthan und Hylan, sowie
Cellulose beliebiger Provenienz. Geeignet sind ebenfalls Cellulosederivate, wie
z. B. Celluloseether, Celluloseester und Cellulosecarbamate.
Besonders geeignet sind z. B. Celluloseether wie Methylcellulose, Ethylcellulose
oder B enzylcellulose mit durchschnittlichen Sub stitutionsgraden kleiner oder gleich
2.5, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Dihydroxypropylcellulose,
Hydroxybutylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellu
lose, Methylhydroxybutylcellulose, Ethylhydroxypropylcellulose, Ethylhydroxy
ethylcellulose, Carboxyalkylcellulose, Sulfoalkylcellulose, Cyanoethylcellulose und
deren Mischether. Besonders bevorzugt werden Methylcellulose, Hydroxyethyl
cellulose oder Hydroxypropylcellulose eingesetzt. Weiterhin geeignet sind Poly
sacchridderivate insbesondere Cellulosederivate mit beliebigen Mischungen aus
Ether-, Ester- und Carbamatsubstituenten.
Die erfindungsgemäßen Polyurethan-Polysaccharid-Kombinationen, im folgenden
auch als "blend" bezeichnet, lassen sich durch Autoklavieren sterilisieren und sind
vollständig biologisch abbaubar.
Desweiteren ermöglichen sie die Kontrolle und Einstellung weiterer Eigenschaften,
nämlich von Wasserhaushalt, Formstabilität, Permeabilität für Sauerstoff und Nähr
stoffe, Einstellung physiologischer Bedingungen, mechanischer Abbau z. B. durch
auskeimende Pflanzen, sowie Einlagerung und Permeabilität für Nähr-, Schutz-
und Wirkstoffe.
Es muß als überraschend angesehen werden, daß die blends Kombinationen von
Eigenschaften aufweisen, die für den Verwendungszweck, nämlich die Verkapse
lung von teilungsfähigem, biologischen Material von Vorteil sind:
- - kann in wäßrigen Lösungsmitteln verarbeitet werden;
- - kann bei physiologischen Temperaturen (18°-30°C) verarbeitet werden;
- - kann durch Autoklavieren sterilisiert werden, ohne seine Eigenschaften zu verlieren;
- - ist vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar;
- - kann in einfachen, wirtschaftlichen Verfahren zur Verkapselung eingesetzt werden;
- - ist für Pflanzen untoxisch;
- - kann so verarbeitet werden, daß Wasser und Gasaustausch gewährleistet sind;
- - führt zu befriedigenden Keimraten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Wasser enthaltende Einbettungs
massen für biologisches Material, welche einen vollständig biologisch abbaubaren
Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und wenigstens ein vollständig biologisch
abbaubares ionisches oder neutrales Polysaccharid oder Polysaccharidderivat
enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Einbettungsmasse zuminde
stens zu 20 Gew. % aus dem vorstehend beschriebenen Polyesterpolyurethanpoly
harnstoff und wenigstens zu 0.1 Gew. % aus einer Polysaccharidkom
ponente wie z. B. aus Stärke, einem Stärkederivat, Cellulose, einem Celluloseether
oder beliebigen Mischungen solcher.
Besonders bevorzugt sind hierbei in Wasser lösliche oder zumindest gut quellbare
Polysacccharidderivate wie z. B. Stärke, Stärkeether oder Celluloseether sowie
wäßrige 5-50 gew.%ige Dispersionen des Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Einbettung von
biologischem Material, bei dem man das biologische Material in Gegenwart einer
wäßrigen Dispersion eines Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes mit einem
Polysaccharid und/oder Polysaccharid-Derivat vermischt und durch Kontaktieren
mit einer Salzlösung den Polyesterpolyurethanpolyharnstoff zur Koazer
vation bringt. Durch diese ionisch induzierte Koazervation des Polyesterpoly
urethanpolyharnstoffes wird die Polysaccharidkomponente und das
beigefügte biologische Material eingeschlossen, wobei dieser Einschlußprozeß
wesentlich durch die Viskosität der verwendeten Polyesterpolyurethanpolyharn
stoffe/Polysaccharid-Mischung im verwendeten Lösungsmittel mitbe
stimmt wird.
Bevorzugt muß die kinematische Viskosität der durch Ionen zu vernetzenden
Lösung größer als 1.1 cS, bzw. die spezifische Viskosität größer als 1.1 sein.
Das Verfahren zur Einbettung kann sowohl in einem Schritt als auch in einem
mehrstufigen Prozeß durchgeführt werden. Beim einstufigen Verfahren werden
biologisches Material, Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und Poly
saccharidkomponente gemeinsam vermischt und durch Zugabe zu einer wäßrigen
Salzlösung zur Koazervation gebracht. Es resultieren Hydrogelpartikel, die ent
sprechend dem Verfahren in Form von Kugeln, Schläuchen etc. hergestellt werden
können. Das Hydrogel-Einbettungsmaterial besteht hierbei aus einem Blend von
Polysaccharid und Polyesterpolyurethanpolyharnstoff.
In einem zweistufigen Verfahren können durch die Wahl eines geeigneten Poly
saccharids wie z. B. Alginat zunächst Hydrogelkugeln erzeugt werden, die aus
einem Polysaccharid bestehen. Diese werden durch Eintropfen einer Mischung von
Polysaccharid und biologischem Material in eine Salzlösung erhalten. Die Hydro
gelteilchen enthalten noch ausreichende Mengen an Ionen für die Koazervation
von Polyesterpolyurethanpolyharnstoff. Deshalb können diese Hydrogel
teilchen durch Eintauchen in eine wäßrige Lösung des Polyurethanpolyharnstoffs
mit einer mechanisch stabilen Hülle versehen werden.
Grundsätzlich bestehen also mindestens 2 Möglichkeiten um den Einbettungs
prozeß des biologischen Material in Polysaccharid-Polyesterpolyurethanpolyharn
stoff-Hydrogelen durchzuführen.
Generell kann dieser Prozeß durch Variation der Zusammenfügung von biolo
gischem Material, Polysaccharid, Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und Ionen
variiert werden, wobei immer die Zusammenwirkung von Polyesterpolyurethan
polyharnstoff und Ionen zur Koazervation und somit zur Einbettung und
Formgebung führt, so daß dieser Schritt zuletzt erfolgen muß, jedoch beliebige
Mischungen A und B verwendet werden können, wobei Mischung A aus
Polysaccharid, Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und/oder biologischem
Material bestehen kann und Mischung B aus Ionen, biologischem Material und
Polysaccharid bestehen kann.
In einer besonders bevorzugten einstufigen Ausführungsform wird die Poly
saccharidkomponente in einer wäßrigen Dispersion des Polyesterpolyurethanpoly
harnstoffes aufgequollen oder gelöst, das biologische Material
zugegeben und die resultierende Mischung durch Zusatz von Ionen, bevorzugt
mehrwertigen Ionen wie insbesondere Ca2+, Mg2+, oder Al3+ in Form ihrer
Chloride im Bereich von 10-1000 mM zur Koazervation gebracht, wobei durch
diesen Vorgang eine Formgebung zu Kugeln, Fasern, Folien oder anderen
Formkörpern erfolgen kann. Hierbei entstehen Hydrogele, die aus einem Blend
von Polysaccharid und Polyesterpolyurethanpolyharnstoff bestehen.
In einer weiteren bevorzugten zweistufigen Ausführungsform wird das biologische
Material mit Ionen und Polysaccharid in einem wäßrigen Lösungsmittel vermischt
und durch Zugabe zu einer Polyurethanharnstoffdispersion eine Einbettung in
einem Polysaccharidhydrogel vorgenommen, welches von einer Polyurethanpoly
harnstoffhülle bedeckt ist.
Im Verfahren zur Einbettung können den Einbettungsmassen Nähr-, Schutz- und
Wirkstoffe, die das Wachstum oder den Metabolismus des einzubettenden biolo
gischen Materials begünstigen, sowie dieses vor schädlichen Einflüssen schützen,
zugesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Einbettungsmasse in halb
konzentriertem Nährmedium der Zusammensetzung nach Murashige und Skoog,
veröffentlicht in Physiol. Plant, 15 473, 1962, hergestellt werden, welchem 5-20g/l
Saccharose, bevorzugt aber 10 g/l Saccharose zugesetzt wurde.
Es können auch abhängig vom eingebetteten Pflanzenmaterial beliebige andere
Nährsalzmischungen, (die z. B. bei der niederländischen Firma Duchefa kommer
ziell erhältlich sind) und Zucker verwendet werden. Die Nährmedien können zur
Beeinflussung der Entwicklung die dem Fachmann bekannten Phytohormone ent
halten. Bei Nährstoffen handelt es sich um die abhängig vom Pflanzenmaterial
gebräuchlichen und kommerziell erhältlichen Nährsalz- und Vitaminmischungen
sowie um ggf. ebenfalls kommerziell erhältliche natürliche oder synthetische
Phytohormone z. B. aus der Klasse der Auxine, Cytokinine, Gibbereline,
Abscisinsäure, sowie ethylenbildende Substanzen. Desweiteren Verbindungen, die
vitamin- oder phytohormonähnliche Wirkungen haben, wie z. B. Chloro
cholinchlorid, Lipo-Oligosaccharide, Salicylsäurederivate.
In einer besonderen Ausführungsform können dem Einbettungsmaterial zum
Schutz des sich teilenden Pflanzenmaterials bakterizide, fungizide, insektizide,
akarizide, nematizide und bei entsprechender natürlicher oder gentechnisch
erzeugter Toleranz auch herbizide Wirkstoffe zugesetzt werden. Bei Schutzstoffen
handelt es sich z. B. um Insektizide, z. B. aus den Klassen der Phosphosäurester,
Carbamate, insbesondere Imidacloprid, oder z. B. um Fungizide aus den Klassen
der Azole, insbesondere Triadimenol und Tebuconazol.
Als Beispiele für Fungizide seien genannt:
2-Aminobutan; 2-Anilino-4-methyl-6-cydopropyl-pyrimidin; 2′,6′-Dibromo-2-me thyl-4′-trifluoromethoxy-4′-trifluoromethyl-1,3-thiazol-5-carboxanil-id; 2,6-Dichloro- N-(4-trifluoromethylbenzyl)-benzamid; (E)-2-Methoximino-N-methyl-2-(2-phenoxy phenyl)-acetamid; 8-Hydroxychinolinsulfat; Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)- pyrimidin-4-yloxy]-phenyl}-3-methoxyacrylat; Methyl-(E)-methoximino[alpha-(o- tolyloxy)-o-tolyl]-acetat; 2-Phenylphenol (OPP), Aldimorph, Ampropylfos, Anilazin, Azaconazol,
Benalaxyl, Benodanil, Benomyl, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin- S, Bromuconazole, Bupirimate, Buthiobate,
Calciumpolysulfid, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Chinomethionat (Quinomethionat), Chloroneb, Chloropicrin, Chlorothalonil, Chlozolinat, Cufraneb, Cymoxanil, Cyproconazole, Cyprofuram,
Dichlorophen, Diclobutrazol, Dichlofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb, Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Dinocap, Diphenylamin, Dipyrithion, Ditalimfos, Dithianon Dodine, Drazoxolon,
Edifenphos, Epoxyconazole, Ethirimol, Etridiazol,
Fenarimol, Fenbuconazole, Fenfuram, Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin, Fen propimorph, Fentinacetat, Fentinhydroxyd, Ferbam, Ferimzone, Fluazinam, Fludioxonil, Fluoromide, Fluquinconazole, Flusilazole, Flusulfamide, Flutolaml, Flutriafol, Folpet, Fosetyl Aluminium, Fthalide, Fuberidazol, Furalaxyl, Furmecyclox,
Guazatine,
Hexachlorobenzol, Hexaconazol, Hymexazol,
Imazalil, Imibenconazol, Iminoctadin, Iprobenfos (IBP), Iprodion, Isoprothiolan,
Kasugamycin, Kupfer-Zubereitungen, wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat, Kupferoxid, Oxin-Kupfer und Bordeaux- Mischung,
Mancopper, Mancozeb, Maneb, Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol, Methasulfocarb, Methfuroxam, Metiram, Metsulfovax, Myclobutanil, Nickeldimethyldithiocarbamat, Nitrothal-isopropyl, Nuarimol,
Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxycarboxin,
Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin, Polyoxin, Prob enazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazole, Propineb, Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon,
Quintozen (PCNB),
Schwefel und Schwefel-Zubereitungen,
Tebuconazol, Tecloftalam, Tecnazen, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen, Thiophanat-methyl, Thiram, Tolclophos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon, Triadimenol, Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin, Triticonazol,
Validamycin A, Vinclozolin,
Zineb, Ziram,
8-tert.-Butyl-2-(N-ethyl-N-n-propyl-amino)-methyl-1,4-dioxa-spiro-[4-,5]decan, N-(R)-(1-(4-Chlorphenyl)-ethyl)-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r-cyc-lopropancar bonsäureamid (Diastereomerengemisch oder einzelne Isomere),
[2-Methyl-1-[[[1-(4-methylphenyl)-ethyl]-amino]-carbonyl]-propyl]-ca-rbaminsäure- 1-methylethylester und
1-Methyl-cyclohexyl-1-carbonsäure-(2,3-dichlor-4-hydroxy)-anilid.
2-Aminobutan; 2-Anilino-4-methyl-6-cydopropyl-pyrimidin; 2′,6′-Dibromo-2-me thyl-4′-trifluoromethoxy-4′-trifluoromethyl-1,3-thiazol-5-carboxanil-id; 2,6-Dichloro- N-(4-trifluoromethylbenzyl)-benzamid; (E)-2-Methoximino-N-methyl-2-(2-phenoxy phenyl)-acetamid; 8-Hydroxychinolinsulfat; Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)- pyrimidin-4-yloxy]-phenyl}-3-methoxyacrylat; Methyl-(E)-methoximino[alpha-(o- tolyloxy)-o-tolyl]-acetat; 2-Phenylphenol (OPP), Aldimorph, Ampropylfos, Anilazin, Azaconazol,
Benalaxyl, Benodanil, Benomyl, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin- S, Bromuconazole, Bupirimate, Buthiobate,
Calciumpolysulfid, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Chinomethionat (Quinomethionat), Chloroneb, Chloropicrin, Chlorothalonil, Chlozolinat, Cufraneb, Cymoxanil, Cyproconazole, Cyprofuram,
Dichlorophen, Diclobutrazol, Dichlofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb, Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Dinocap, Diphenylamin, Dipyrithion, Ditalimfos, Dithianon Dodine, Drazoxolon,
Edifenphos, Epoxyconazole, Ethirimol, Etridiazol,
Fenarimol, Fenbuconazole, Fenfuram, Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin, Fen propimorph, Fentinacetat, Fentinhydroxyd, Ferbam, Ferimzone, Fluazinam, Fludioxonil, Fluoromide, Fluquinconazole, Flusilazole, Flusulfamide, Flutolaml, Flutriafol, Folpet, Fosetyl Aluminium, Fthalide, Fuberidazol, Furalaxyl, Furmecyclox,
Guazatine,
Hexachlorobenzol, Hexaconazol, Hymexazol,
Imazalil, Imibenconazol, Iminoctadin, Iprobenfos (IBP), Iprodion, Isoprothiolan,
Kasugamycin, Kupfer-Zubereitungen, wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat, Kupferoxid, Oxin-Kupfer und Bordeaux- Mischung,
Mancopper, Mancozeb, Maneb, Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol, Methasulfocarb, Methfuroxam, Metiram, Metsulfovax, Myclobutanil, Nickeldimethyldithiocarbamat, Nitrothal-isopropyl, Nuarimol,
Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxycarboxin,
Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin, Polyoxin, Prob enazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazole, Propineb, Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon,
Quintozen (PCNB),
Schwefel und Schwefel-Zubereitungen,
Tebuconazol, Tecloftalam, Tecnazen, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen, Thiophanat-methyl, Thiram, Tolclophos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon, Triadimenol, Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin, Triticonazol,
Validamycin A, Vinclozolin,
Zineb, Ziram,
8-tert.-Butyl-2-(N-ethyl-N-n-propyl-amino)-methyl-1,4-dioxa-spiro-[4-,5]decan, N-(R)-(1-(4-Chlorphenyl)-ethyl)-2,2-dichlor-1-ethyl-3t-methyl-1r-cyc-lopropancar bonsäureamid (Diastereomerengemisch oder einzelne Isomere),
[2-Methyl-1-[[[1-(4-methylphenyl)-ethyl]-amino]-carbonyl]-propyl]-ca-rbaminsäure- 1-methylethylester und
1-Methyl-cyclohexyl-1-carbonsäure-(2,3-dichlor-4-hydroxy)-anilid.
Als Beispiele für Bakterizide seien genannt:
Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickel-Dimethyldithiocarbamat, Kasuga mycin, Octhilinon, Furancarb onsäure, Oxytetracyclin, Probenazol, Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupfer-Zubereitungen.
Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickel-Dimethyldithiocarbamat, Kasuga mycin, Octhilinon, Furancarb onsäure, Oxytetracyclin, Probenazol, Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupfer-Zubereitungen.
Als Beispiele für Insektizide, Akarizide und Nematizide seien genannt:
Abamectin, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Alphamethrin, Amitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M, Azocyclotin, Bacillus thuringiensis, 4-Bromo-2-(4-chlorphenyl)-1-(ethoxymethyl)-5-(trifluorome thyl)-1H-pyrrole-3-carbonitrile, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyflu thrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox, Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Buto carboxin, Butylpyridaben,
Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap, Chloethocarb, Chloretoxyfos, Chlorfenvinphos, Chlorfiuazuron, Chlormephos, N- [(6-Chloro-3-pyridinyl)-methyl]-N′-cyano-N-methyl-ethanimidamide, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin, Clocythrin, Clofentezin, Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin, Cyromazin,
Deltamethrin, Demeton-M, Demeton-S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron, Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion, Diflubenzuron, Dimethoat,
Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,
Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Ethoprophos, Etrimphos,
Abamectin, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Alphamethrin, Amitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M, Azocyclotin, Bacillus thuringiensis, 4-Bromo-2-(4-chlorphenyl)-1-(ethoxymethyl)-5-(trifluorome thyl)-1H-pyrrole-3-carbonitrile, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyflu thrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox, Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Buto carboxin, Butylpyridaben,
Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap, Chloethocarb, Chloretoxyfos, Chlorfenvinphos, Chlorfiuazuron, Chlormephos, N- [(6-Chloro-3-pyridinyl)-methyl]-N′-cyano-N-methyl-ethanimidamide, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin, Clocythrin, Clofentezin, Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin, Cyromazin,
Deltamethrin, Demeton-M, Demeton-S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron, Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion, Diflubenzuron, Dimethoat,
Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,
Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Ethoprophos, Etrimphos,
Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenitrothion, Fenobucarb, Fenothiocarb,
Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat, Fenthion, Fenvalerate,
Fipronil, Fluazinam, Fluazuron, Flucycloxuron, Flucythrinat, Flufenoxuron,
Flufenprox, Fluvalinate, Fonophos, Formothion, Fosthiazat, Fubfenprox,
Furathiocarb,
HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox,
Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion, Ivermectin, Lambda-cyhalothrin, Lufenuron,
Malathion, Mecarbam, Mevinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin, Monocrotophos, Moxidectin,
Naled, NC 184, Nitenpyram,
Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos,
Parathion A, Parathion M, Permethrin, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Pirimiphos A, Profenophos, Promecarb, Propaphos, Propoxur, Prothiophos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlo phos, Pyridaphenthion, Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen,
Quinalphos,
Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos,
Tebufenozide, Tebufenpyrad, Tebupirimiphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Temephos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiodicarb, Thiofanox, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen, Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb,
Vamidothion, XMC, Xylylcarb, Zetamethrin.
HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox,
Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion, Ivermectin, Lambda-cyhalothrin, Lufenuron,
Malathion, Mecarbam, Mevinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin, Monocrotophos, Moxidectin,
Naled, NC 184, Nitenpyram,
Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos,
Parathion A, Parathion M, Permethrin, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Pirimiphos A, Profenophos, Promecarb, Propaphos, Propoxur, Prothiophos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlo phos, Pyridaphenthion, Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen,
Quinalphos,
Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos,
Tebufenozide, Tebufenpyrad, Tebupirimiphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Temephos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiodicarb, Thiofanox, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen, Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb,
Vamidothion, XMC, Xylylcarb, Zetamethrin.
Als Schutzstoffe können außerdem chemische oder biologische Resistenzinduk
toren Verwendung finden, die einen Schutz der Pflanzen gegen phytopathogene
Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien, Viren oder Viroide bewirken. Manche Ver
bindungen mit resistenzinduzierender Wirkung bewirken einen Schutz gegen In
sekten oder Nematoden. Beispiele für Stoffklassen mit resistenzinduzierender Wir
kung sind Benzothiadiazole und ihre Derivate, Mono- und Dichlorisonicotinsäuren
und ihre Derivate, Dichlorisothiazole und ihre Derivate, Dibromthiophencarbon
säuren und ihre Derivate, Salicylsäure und ihre Derivate sowie Probenazole. Bei
den biologischen Resistenzinduktoren handelt es sich um Mikroorganismen, wie
z. B. für die Pflanze nützliche Pilze, Bakterien oder Viren, die einen Schutz der
Pflanze vor pathogenen Organismen, z. B. vor schädlichen Pilzen, Bakterien, Viren
oder Nematoden bewirken.
Neben solchen Mikroorganismen können auch Organismen in den erfindungs
gemäßen künstlichen Samen verwendet werden, die als Symbionten, wie z. B. als
Mykorrhiza-Pilze, ober aber, wie z. B. Rhizobien im Zusammenhang mit der
Stickstoff-Fixierung, das Wachstum von Pflanzen unterstützen. Auch durch die
Bildung spezifischer Stoffwechselprodukte durch Mikroorganismen, die in Kom
bination mit dem pflanzlichen Material eingesetzt werden, kann die Auskeimung
und das Wachstum der Pflanzen verbessert und die Pflanze gegen Pathogene und
Schädlingsbefall geschützt werden.
Die erfindungsgemäßen Hydrogel-Einbettungsmassen können als Lager- oder
Transportform für das biologische Material eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung der so
erhaltenen eingebetteten biologischen Materialien als künstliche Saatgut.
Die biologische Abbaubarkeit der erfindungsgemäßen Polyesterpolyurethan
polyharnstoffe sowie der Mischungen mit den erfindungsgemäßen
Polysaccharidderivaten wurde im Kompostiertest gemäß DIN 54900 nachgewiesen.
Die biologische Abbaubarkeit der aus den erfindungsgemäßen Materialien
geformten Einbettungsmassen wurde ebenfalls in Kompost und Boden gezeigt.
Nach spätestens 4 Wochen war das Material komplett abgebaut, ein Kontroll
versuch mit biologisch nicht aktivem Substrat zeigte keinerlei Abbau, so daß eine
Desintegration der Einbettungsmasse durch Hydrolyse oder mechanische Einflüsse
ausgeschlossen werden kann. Der Abbau erfolgte auch in Gegenwart der
erfindungsgemäß genannten Zusätze wie z. B. Wirkstoffe, Nährstoffe etc.
Die zu testenden Verbindungen werden in einem geeignetem Kasten in eine 2 cm
hohe Mischung aus durchgerottetem Kompost aus einer Kompostieranlage, Rotte
grad IV, eingelegt. Die gefüllten Kästen werden in einem Brutschrank für jeweils
4 Wochen nacheinander bei 60, 50 und 37°C inkubiert. Wasserverluste werden
über den Gewichtsverlust bestimmt und ausgeglichen. Während der Inkubation
wird regelmäßig der pH-Wert des Komposts gemessen. Wenn der gemessene Wert
um mehr als eine Einheit von pH 7 abweicht, wird der Wasserverlust durch
100 mM Kalium-Phosphat pH 7,0 ausgeglichen. Nach jeweils 1 Woche wird ein
Ansatz abgebrochen, die Materialien entnommen, gereinigt, bei 80°C bis zur
Gewichtskonstanz getrocknet und fotografiert. Unmittelbar nach dem Trocknen
wird der Gewichtsverlust des Materials durch erneutes Wiegen bestimmt.
In der vergifteten Kontrolle wird der Ansatz komplett bei 105°C getrocknet und
das dabei verdampfte Wasser dann durch eine 0,1%ige HgCl₂-Lösung ersetzt. Die
Proben für die vergiftete Kontrolle werden vor dem Einbringen in das Kompostge
misch in die HgCl₂-Lösung eingelegt und dann getrocknet. Der Kontrollansatz
wird genauso inkubiert wie die zu testenden Ansätze. Eine Substanz wird dann als
abbaubar eingestuft, wenn nach 4 Wochen im unvergifteten Ansatz keine Proben
substanz mehr nachzuweisen, die Probe im vergifteten Ansatz jedoch unverändert
ist.
Weiter wurde die Abbaubarkeit im Controlled Composting Test gemäß CEN-Draft
überprüft.
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Beispiele noch näher erläutert
werden, ohne sie jedoch zu beschränken.
In den Beispielen wird als Polyesterpolyurethanpolyharnstoff der
Polyesterpolyurethanpolyharnstoff gemäß der DE 19 517 185 verwendet.
Als Hydroxyethylcellulose bzw. Hydroxypropylcellulose werden in den Beispielen
wasserlösliche, biologisch abbaubare Hydroxyalkylcelluloseether mit einem
mittleren Molekulargewicht (Zahlenmittel) von ca. 10.000 bis 200.000 g/mol und
einem Substitutionsgrad bezüglich der Ethergruppen von ca. 0,5 bis 1,5 verwendet.
Die Kartoffelpflanzen (Solanum tuberosum) wurden in vitro vermehrt. Hierzu
wurden Sproßabschnitte mit 2 bis 6 Blattachseln auf flüssiges BM-Medium mit
20 g/l Saccharose aufgelegt und bei einem Licht/Dunkel-Rhythmus von je 12
Stunden bei 22°C während der Tagesperiode und 19°C während der Nachtperiode
im Pflanzenschrank inkubiert. Das BM-Medium besteht aus Salzen nach Mura
shige/Skoog (vgl. Murashige T., Skoog, Physiol. Plant 15, 473-479, 1962) und
Vitaminen entsprechend Gamborgs Medium BS (Gamborg O.L., Miller R.A.,
Ojima K., Exp Cell Res 50, 151, 1968; Gamborg O.L., Murashige T., Thorpe
T.A., Vasil I.K., In Vitro 12, 473, 1976). Nach 3 bis 4 Wochen wurden Sproß
abschnitte aus diesen Pflanzen gewonnen und für Verkapselungsversuche einge
setzt.
Die Sproßabschnitte wurden unter sterilen Bedingungen in einer 3%igen Dis
persion von Hydroxypropylcellulose (HPC; mit Zusatz von 0,2 M CaCl₂ in
halbkonzentrierter Nährlösung nach Murashige-Skoog) suspendiert und unter Rüh
ren in eine 1%ige Alginatlösung eingetropft. Anschließend wurden die Kugeln
unter Rühren mit einer 0,2 M CaCl₂-Lösung gewaschen. Danach wurden die
Kugeln unter leichtem Rühren in eine 5%ige wäßrige Dispersion von Polyester
polyurethanpolyharnstoff eingebracht, wobei sich an der Kugeloberfläche
eine dünne, elastische Hülle aus Polyesterpolyurethanpolyharnstoff aus
bildete. Nach 5 Minuten wurden die Kugeln, die einen Durchmesser von ca. 5 mm
besaßen, aus der Lösung entfernt und mit 0,2 M CaCl₂-Lösung gewaschen. Die
Kugeln wurden zum Auskeimen auf Agarplatten mit halbkonzentriertem Nähr
medium nach Murashige-Skoog ausgelegt. Die Inkubation erfolgte bei 20°C und
täglich 12 Stunden Belichtung im Pflanzenschrank.
Nach ca. 2 bis 3 Wochen wuchsen kleine Pflanzen aus den Polymerkugeln. Die
Keimrate betrug 66%.
Das zu verkapselnde biologische Material aus Kartoffelpflanzen (Anzucht vgl. Bei
spiel 1) wurde unter sterilen Bedingungen in einer 3%igen Lösung von Natrium
alginat suspendiert. Die Suspension wurde in eine 0,2 M CaCl₂-Lösung einge
tropft, wodurch es zur Bildung von Alginatkugeln kam. Nach 30 Minuten wurden
die Kugeln abgesaugt und in eine leicht gerührte 5%ige wäßrige Polyesterpoly
urethanpolyharnstoff-Dispersion gegeben. An der Oberfläche des Alginat-
Hydrogels bildete sich eine dünne elastische Umhüllung aus Polyesterpolyurethan
polyharnstoff. Nach 5 Minuten wurden die Kugeln aus der Lösung entfernt
und gegebenenfalls nochmals in einer 0,1 M CaCl₂-Lösung gewaschen. Zum Aus
keimen wurden die Kugeln, die einen Durchmesser von ca. 5 mm besaßen, auf
Agarplatten mit halbkonzentriertem Nährmedium nach Murashige-Skoog ausgelegt.
Die Inkubation erfolgte, wie unter Beispiel 1 angegeben, im Pflanzenschrank.
75 ml einer 40%igen Dispersion eines Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes
und 75 ml einer 2%igen Dispersion von Hydroxyethylcellulose werden jeweils
einzeln bei einer Temperatur von 121°C 20 Minuten lang autoklaviert und
anschließend unter sterilen Bedingungen im Verhältnis 1 : 1 vermischt.
Die Sproßabschnitte der Kartoffel wurden unter sterilen Bedingungen auf die Ober
fläche dieses Gemischs aus Hydroxyethylcellulose und Polyesterpolyurethanpoly
harnstoffes aufgebracht und einzeln mit Hilfe einer Pipette angesaugt.
Anschließend werden die Sproßabschnitte mitsamt dem sie umgebenden Gemisch
aus Hydroxyethylcellulose und Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes in eine
0,2 M CaCl₂-Lösung eingetropft. Nach einer Verweilzeit von 10 Minuten wurden
die Kugeln, die einen Durchmesser von ca. 5 mm besitzen, entnommen und auf
Agar mit halbkonzentriertem MS-Medium ausgelegt. Die Inkubation erfolgte bei
20°C und täglich 12 Stunden Belichtung im Pflanzenschrank. Die Auskeimrate
betrug 90% innerhalb von 2 bis 3 Wochen.
75 ml einer 40%igen Dispersion eines Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes
und 75 ml einer 2%igen Dispersion von Hydroxypropylcellulose wurden jeweils
einzeln bei einer Temperatur von 121°C 20 Minuten lang autoklaviert und
anschließend unter sterilen Bedingungen im Verhältnis 1 : 1 vermischt.
Die Kartoffelpflanzen wurden in vitro vermehrt (vgl. Beispiel 1). Nach 3 bis 4
Wochen wurden Sproßabschnitte aus diesen Pflanzen gewonnen und für Verkapse
lungsversuche eingesetzt. Die Sproßabschnitte wurden unter sterilen Bedingungen
auf die Oberfläche des Gemischs aus Hydroxypropylcellulose und Polyesterpoly
urethanpolyharnstoff aufgebracht und einzeln mit Hilfe einer Pipette
angesaugt.
Anschließend wurden die Sproßabschnitte mitsamt dem sie umgebenden Gemisch
aus Hydroxypropylcellulosse und Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes in
eine 0,2 M CaCl₂-Lösung eingetropft. Nach einer Verweilzeit von 10 Minuten
wurden die Kugeln, die einen Durchmesser von ca. 5 mm besitzen, entnommen
und auf Agar mit halbkonzentriertem MS-Medium ausgelegt. Die Inkubation
erfolgte bei 20°C und täglich 12 Stunden Belichtung im Pflanzenschrank. Die
Auskeimrate lag zwischen 90 und 100% innerhalb von 2 bis 3 Wochen.
Zellsuspension von Karotte (Daucus carota) wurden in 50 ml hormonhaltigem
Murashige-Skoog-Medium (MS-Medium; vgl. Murashige T., Skoog, F., Physiol.
Plant. 15, 473-479, 1962) bei 100 Umdrehungen pro Minute und 25°C auf einer
Schüttelmaschine im Dunkeln inkubiert.
Nach 8 Tagen wurden 150 ml der Zellsuspension über Siebe der Maschenweite
500 µm, 75 µm und 30 µm gegeben. Die Zellfraktion 30 bis 75 µm wurde mit
hormonfreiem Medium abgespült, durch Zentrifugation bei 100 g sedimentiert,
zweimal mit hormonfreiem MS-Medium gewaschen und nach erneuter Zentrifuga
tion in 20 ml hormonfreiem MS-Medium aufgenommen. Die Zellzahl betrug in
der Regel 0,5 × 10⁴ bis 10⁵ Zellen/ml.
Diese Zellen wurden zur Induktion der Embryogenese eingesetzt. Die gesiebten,
gewaschenen Zellen wurden, wie oben angegeben, auf der Schüttelmaschine
weiterinkubiert; nach 2 und 5 Tagen erfolgte ein Medienwechsel, wobei die Zellen
abzentrifugiert und in hormonfreiem MS-Medium resuspendiert. Danach wurde
weitere 9 Tage inkubiert. Nach insgesamt 14 Tagen enthielt die Suspension 10 bis
100 Embryoide/ml.
Somatische Embryonen der Stadien "Torpedo" und "Cotelydonary" aus Karotte
wurden auf die Oberfläche eines Gemischs aus Hydroxypropylcellulose und
Polyesterpolyurethanpolyharnstoff aufgebracht. Die Embryonen wurden
einzeln mit Hilfe einer Pipette angesaugt und mit dem sie umgebenden Polymer
gemisch in eine 0,2 M CaCl₂-Lösung eingetropft. Nach einer Verweilzeit von
10 Minuten wurden die Kugeln, die einen Durchmesser von ca. 5 mm besitzen,
entnommen und auf Agar mit halbkonzentriertem MS-Medium ausgelegt. Die
Inkubation erfolgte bei 20°C und täglich 12 Stunden Belichtung im Pflanzen
schrank. Nach 2 Wochen waren 20% der Kugeln ausgekeimt.
Überprüfung der biologischen Abbaubarkeit der Verkapselungen gemäß DIN
54900:
Die aus den Beispielen 1-5 erhaltenen Verkapselungen wurden wie vorstehend be schrieben in einem Kompostierversuch auf ihre vollständige biologische Abbaubar keit überprüft. Im Abstand von einigen Tage wurde der Abbau überprüft. Der Kontrollversuch in vergiftetem Kompost zeigt, daß mikrobieller Abbau stattfindet.
Die aus den Beispielen 1-5 erhaltenen Verkapselungen wurden wie vorstehend be schrieben in einem Kompostierversuch auf ihre vollständige biologische Abbaubar keit überprüft. Im Abstand von einigen Tage wurde der Abbau überprüft. Der Kontrollversuch in vergiftetem Kompost zeigt, daß mikrobieller Abbau stattfindet.
75 ml einer 40%igen Dispersion eines Polyesterpolyurethanpolyharnstoffes
und 75 ml einer 2%igen Dispersion von Hydroxypropylcellulose die zusätzlich 2%
Imidacloprid enthält, wurden jeweils einzeln bei einer Temperatur von 121°C 20
Minuten lang autoklaviert und anschließend unter sterilen Bedingungen im
Verhältnis 1:1 vermischt. Dieses Gemisch wurde in ein 0.2 M CaCl₂ Lösung
eingetropft.
Die resultierenden ca. 5 mm großen Kugeln enthalten ca. 30 mg/g des Wirkstoffes.
Die in den Beispiel 1 bis 5 hergestellten Kugeln wurden an der Raumluft 7 Tage
getrocknet und gewogen. Nach 24 Stunden Lagerung in Wasser wurde eine
Gewichtszunahme um 45% festgestellt, die sich auch bei längerer Lagerung in
Wasser nicht weiter vergrößerte.
Claims (12)
1. Hydrogele enthaltend wenigstens einen Polyesterpolyurethanpolyharnstoff,
Polysaccharide und/oder Polysaccharid-Derivate sowie biolo
gisches Material.
2. Hydrogele gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als biologi
sches Material teilungsfähiges Pflanzenmaterial, insbesondere Pflanzen
material aus der Gruppe Pflanzenzellen, Kallusgewebe, Protoplasten, Pflan
zengewebe oder Pflanzenorgane wie z. B. Aventivsprossen, Mikroknollen,
Achselknospen, Apikalknospen, Sprößlinge, sowie zygotische oder soma
tische Embryonen oder Protocorm-Analoge eingesetzt wird.
3. Hydrogele gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als biolo
gisches Material teilungsfähiges Material aus transgenen Pflanzen einge
setzt wird.
4. Hydrogele gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß man einen Polyesterpolyurethanpolyharnstoff aus der
Umsetzung einer Diisocyanatkomponente a) mit einer Diolkomponente b),
einer Diaminkomponente c) und hydrophilen Polyetheralkoholen d) in
Gegenwart von Wasser e), welches nicht in die Berechnung des Äqui
valentverhältnisses von Isocyanatgruppen zu gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähigen Gruppen eingeht, einsetzt.
5. Hydrogele gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Diiso
cyanatkomponente a) Hexamethylendiisocyanat oder ein Hexamethylendiiso
cyanat-Gemisch mit insgesamt bis zu 60 Gew.-% 1-Isocyanato-3,3,5-
trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan und/oder 4,4′-Disocyanatodicyclo
hexylmethan und/oder 1-Methyl-2,4(6)-diisocyanto-cydohexan einsetzt.
6. Hydrogele gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Polysaccharide und/oder Polysaccharid-Derivate Alginate,
Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose und/oder Hydroxypropylcellulose
eingesetzt werden.
7. Hydrogele gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zur Pflanzenaufzucht geeignete Nährsalzmischungen, bak
terizide, fungizide, insektizide, akarizide, nematizide und/oder herbizide
Wirkstoffe enthalten.
8. Für biologisches Material geeignete Einbettungsmassen enthaltend einen
Polyesterpolyurethanpolyharnstoff und Polysaccharide und/oder
Polysaccharid-Derivate.
9. Einbettungsmassen gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einbettungsmassen eine wäßrige Dispersion des Polyesterpolyurethanpoly
harnstoffes in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-% und ein Poly
saccharid und/oder Polysaccharid-Derivat in einer Menge von wenigstens
0,1 Gew.-% enthalten.
10. Verfahren zur Herstellung von in Hydrogelen eingebetteten biologischen
Materials, dadurch gekennzeichnet, daß man das biologische Material in
Gegenwart einer wäßrigen Dispersion eines Polyesterpolyurethan
polyharnstoffes mit einem Polysaccharid und/oder Polysaccharid-
Derivat vermischt und durch Kontaktieren mit einer Salzlösung den
Polyesterpolyurethanpolyharnstoff zur Koazervation
bringt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Salzlösung mehrwertiger Ionen einsetzt.
12. Verwendung der biologisches Material enthaltenden Hydrogele gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7 als künstliches Saatgut.
Priority Applications (13)
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