DE19752094C1 - Verfahren zur Bestimmung wenigstens einer diagnostischen Information aus Signalmustern medizinischer Sensorsysteme - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung wenigstens einer diagnostischen Information aus Signalmustern medizinischer SensorsystemeInfo
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B5/00—Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
- A61B5/24—Detecting, measuring or recording bioelectric or biomagnetic signals of the body or parts thereof
- A61B5/316—Modalities, i.e. specific diagnostic methods
- A61B5/318—Heart-related electrical modalities, e.g. electrocardiography [ECG]
- A61B5/346—Analysis of electrocardiograms
- A61B5/349—Detecting specific parameters of the electrocardiograph cycle
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung von gemes
senen periodischen oder quasiperiodischen Signalen medizi
nischer Sensorsysteme durch Digitalisierung der Signale und
Vergleich von Signalabschnitten der gemessenen Signale mit
abgespeicherten vergleichbaren Signalabschnitten.
Die in der zugänglichen Literatur beschriebenen Verfahren zur
Feststellung der Signalmusterähnlichkeit von periodischen
Signalen medizinischer Sensorsysteme beschränken sich in der
Regel auf die Signale desselben Patienten.
Dabei wird beispielsweise eine Korrelation von unter normalen Umständen gemessenen
und gefilterten EKG-Signalen mit laufenden, u. U. gestörten
bzw. krankhaften EKG-Signalen desselben durchgeführt. Ein wei
teres Beispiel ist US 5,240,009. Hier wird die Erkennung von
Rhythmusstörungen durch Vergleich gemittelter und gespeicher
ter Wellenformkomplexe mit den aktuell gemessenen desselben
Patienten beschrieben. Auch in DE 32 09 850 werden Rhythmus
störungen klassifiziert. Dies erfolgt durch Vergleich des
vollständigen Verlaufs des EKG mit zuvor in einer Lernphase
erfaßten oder berechneten EKG-Verläufen des untersuchten Pa
tienten und der vollständigen Abspeicherung eines Beispiels
des EKG-Verlaufs für jede Klasse von Rhythmusstörungen des
untersuchten Patienten. Allen vorgestellten Lösungen ist ge
meinsam, daß sie nur den Vergleich von EKG oder von Teilen des
EKG am gleichen Patienten ermöglichen.
EKG-Auswertesysteme, z. B. nach US 5,022,404, erfassen ein oder
mehrere Elektrodenpotentiale von am Patienten befestigten
Elektroden, filtern und digitalisieren diese. Anschließend
werden diese Signale über einen Multiplexer an einen im EKG-
Auswertesystem vorhandenen Mikrocomputer mit CPU, Arbeits
speicher usw. zugeführt. Dieser bereitet die gemessenen Sig
nale auf, z. B. durch Entfernen der Grundliniendrift nach
DE 41 06 856, US 5,357,969 oder die Entfernung von Muskelarte
fakten aus dem EKG nach US 5,259,387. Außerdem berechnet er
die für die medizinische Bewertung des EKG erforderlichen me
dizinischen Ableitungen nach Wilson, Goldberger, Einthoven
und/oder die orthogonalen Ableitungen nach Frank. Im einfach
sten Fall werden diese medizinischen Ableitungen entweder auf
Papierstreifen und/oder elektronischen Displays, z. B. in US
5,022,404 auf LCD-Displays, dargestellt und vom auswertenden
Arzt bewertet. Intelligentere, sogenannte auswertende Elektro
kardiografen, verwenden den im Gerät vorhandenen Mikrocomputer
außer zur Signalaufbereitung und Anzeige auch zur Signalaus
wertung, Signalvermessung und ggf. zur Ausgabe von diagno
stischen Hinweisen, wie z. B. in US 5,029,082.
Die Signalvermessung und Auswertung erfolgt, wie noch in nach
folgend näher erläuterten Patentschriften beschrieben wird, in
der Regel so, daß aus den berechneten medizinischen Ableitun
gen eine Anzahl, für die kardiologische Begutachtung des EKG
wichtiger, einzelner Signalparameter hinsichtlich Zeitdauer
und Amplitude bzw. daraus abgeleiteten Kriterien ermittelt
werden. Problematisch bei dieser Ermittlung einzelner Signal
kenngrößen sind die unterschiedlichen Herangehensweisen, wie
z. B. bei der exakten Bestimmung der Nullinie des EKG /1/ zur
Bestimmung des Anfangspunktes der P-Welle und der daraus fol
genden Ermittlung der Dauer der P-Welle, die je nach Qualität
des eingesetzten Verfahrens durchaus wesentlich abweichende
Ergebnisse liefern. Die Patentschriften sind unter anderem
DE 43 10 412 (Auswertung des ST-Segments bzw. der T-Welle),
DE 39 27 709 (Auswertung der ST-Strecke), US 5,159,932 (Filte
rung des EKG, QRS-Findung, Mittelung) oder US 5,020,540 (Ana
lyse der Frequenzstruktur des QRST-Komplexes, Waveform-Templa
te). Weitere relevante Patentschriften beinhalten die Ermitt
lung einzelner Kenngrößen des EKG bzw. dienen der Erkennung
begrenzter diagnostischer Aussagen z. B. in US 4,930,075 (Aus
wertung des ST-Segments zur Feststellung von Ischämien), US
5,025,794 (Methode der bidirektionalen Filterung zur Erkennung
von Spätpotentialen), US 5,355,891 (Automatische Signalmitte
lung durch Schlagtriggerung zur Erkennung von Spätpotentia
len), US 5,341,811 (HP-Filterung von mindestens zwei Kanälen,
gewichtete Mittelung, Einsatz adaptiver Filter zur Gleichtakt
unterdrückung, Spätpotentialerkennung) oder DE 43 04 269 (Aus
wertung der ST-Strecke zur Bewertung akuter ischämischer Schä
digungen).
Die ermittelten Signalkenngrößen werden direkt zusammen mit
dem Signalverlauf des EKG auf dem Papierstreifen ausgedruckt
oder angezeigt. Zur Ausgabe diagnostischer Hinweise werden in
einem mehr oder weniger komplizierten und verzweigten Ent
scheidungsbaum die einzelnen ermittelten Signalkenngrößen mit
einander zu sinnvollen diagnostischen Hinweisen verknüpft.
Dies erfolgt beispielsweise durch die Computer-EKG-Geräten
zugrundeliegenden Programme. Solche Entscheidungsbäume können
beispielsweise folgende Form haben: "Wenn Parameter 1 in Ver
bindung mit Parameter 3 und/oder Parameter 4 auftritt und in
der medizinischen Ableitung a gleichzeitig Bedingung 1 wirksam
ist, kann daraus auf die diagnostische Aussage xyz geschlossen
werden". In dieser Weise kann für jede bekannte Diagnose ein
Entscheidungsbaum auf der Grundlage einzelner, aus dem EKG in
seinen Ableitungen ermittelter Signalkenngrößen aufgebaut wer
den. Dieses Verfahren ist aufgrund der Vielzahl der Einfluß
größen und Parameter außerordentlich aufwendig und setzt um
fangreiche kardiologische Kenntnisse bzw. Erfahrungen voraus.
Änderungen oder Verbesserungen der Verfahren zur Ermittlung
einzelner Parameter, Beeinflussung von empirisch bestimmten
Schwellwerten oder neue medizinische Erkenntnisse erfordern
teilweise aufwendige Programmänderungen und Funktionstests und
sind daher mit hohen Kosten verbunden, bzw. erfordern neue
EKG-Geräte mit den überarbeiteten Programmen. Das Patent
US 5,355,892 beschreibt daher ein EKG-System mit portablen
Speichermedien (Diskettenlaufwerk) zur Speicherung sowohl von
EKG und Patienteninformationen, z. B. für Krankenhaus-Informa
tionssysteme als auch zum Nachladen oder Aktualisieren von
Algorithmen zur EKG-Auswertung.
In US 5,437,278 wird ein medizinisches Diagnosesystem be
schrieben, bei dem digitalisierte medizinische Daten über den
Zustand eines Patienten mit in einem Speicher abgelegten, zu
einem früheren Zeitpunkt bestimmten, ebenfalls digitalisierten
medizinischen Daten verglichen werden. Aus dem Vergleich wird
eine Diagnose bezüglich des Patienten abgeleitet.
Durch einen Vortrag, gehalten auf der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Biomedizinische Technik im September 1994 von
Dr. Bousseljot unter dem Titel "Aufbau der EKG-Datenbank
CARDIODAT der PTB" ist eine Datenbank bekannt, in der EKG-Sig
nalformen in digitaler Form zusammen mit zugehörigen medizi
nischen Daten, insbesondere Befunden, abgespeichert sind. Der
Zweck dieser Datenbank besteht in dem Zurverfügungstellen von
Test-EKG-Signalen für die Überprüfung automatisch auswertender
Auswertungsgeräte, deren Auswertung mit Hilfe eines Software-
Expertensystems erfolgt. Ferner stehen die abgespeicherten EKG-
Signale zur Überprüfung von Auswertungstheorien zur Verfügung,
da der zugehörige tatsächliche Befund mit abgespeichert ist.
Der Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine von
nicht endgültig gesicherten medizinischen Schlußfolgerungen
unabhängige und in automatisierter Form mögliche Auswertung
periodischer oder quasiperiodischer Signale durch verbesserte
Signalvergleiche zu ermöglichen.
Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß das Verfahren
der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß die Pe
rioden der gemessenen Signale auf eine vorbestimmte Perioden
dauer normiert werden und daß die mit einer bestimmten Abtast
frequenz digitalisierten Werte eines Abschnitts der gemessenen
und auf die vorbestimmte Periodendauer normierten Signale mit
für dieselbe Abtastfrequenz gebildeten Werten eines ent
sprechenden Abschnitts von in einer Datenbank abgespeicherten
und auf dieselbe vorbestimmte Periodendauer normierten Signa
len verglichen werden.
Die erfindungsgemäße Auswertung von gemessenen Signalen zur
Erzielung diagnostischer Informationen geschieht somit aus
schließlich durch einen Signalvergleich mit in der Datenbank
abgespeicherten Signalmustern.
Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit der gemessenen Signale
mit entsprechenden, in einer Datenbank abgespeicherten Signale
werden erfindungsgemäß die Vergleichssignale der Datenbank auf
eine vorbestimmte Periodendauer normiert und mit einer vorbe
stimmten Abtastfrequenz digitalisiert. In entsprechender Weise
werden die gemessenen Signale auf dieselbe vorbestimmte Peri
odendauer normiert und mit derselben Abtastfrequenz digitali
siert. Auf diese Weise ist insbesondere erstmalig der Ver
gleich von entsprechenden Signalen verschiedener Patienten
möglich.
Für mehrkanalige Messungen, wie sie beispielsweise beim EKG
oder EEG vorkommen, wird zweckmäßigerweise die Auswertung für
einzelne Sensorkanäle mit abgespeicherten Signalabschnitten
der entsprechenden oder zumindest vergleichbaren Sensorkanäle
vorgenommen.
Der Vergleich des aktuell gemessenen Signalmusters mit den in
Datenbanken abgelegten Signalen erfolgt vorzugsweise durch die
Berechnung eines Korrelationskoeffizienten für jeden Abschnitt
der gemessenen Signale mit den Signalen aller oder ausgewähl
ter, in der Datenbank abgespeicherter Signalmuster, und zwar
an einer Stelle oder an mehreren Stellen, wobei der Korrela
tionskoeffizient als Maß für die Ähnlichkeit der verglichenen
Signale verwendet wird. Hierdurch wird nur ein Teil der in dem
gemessenen Signalmuster enthaltenen diagnostischen Informatio
nen genutzt, dafür jedoch ein einfaches und schnelles Verfah
ren verwendet, das die Durchführung der benötigten zahlreichen
Vergleiche ermöglicht. Werden mehrere Korrelationskoeffizien
ten bestimmt, wird als Maß für die Ähnlichkeit vorzugsweise
das Maximum der Korrelationskoeffizienten verwendet.
Zur Durchführung eines Vergleichs über eine Korrelationsfunk
tion werden die zu vergleichenden Meßdaten gegeneinander ver
schoben, um so die Korrelationsfunktion in an sich bekannter
Weise zu bilden.
Es ist denkbar, die in der Datenbank abgespeicherten Signalmu
ster, die alle mit derselben Abtastfrequenz digitalisiert wor
den sind, für den jeweils durchzuführenden Vergleich ebenfalls
auf eine normierte Periodendauer umzurechnen. Vorteilhafter
ist es jedoch, die in der Datenbank abgespeicherten Signalmu
ster bereits als auf die bestimmte Periodendauer normierte und
entsprechend digitalisierte Daten abzulegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit, aus dem
Signalvergleich auf einen medizinischen Befund zu schließen,
indem den in der Datenbank abgespeicherten Signalen medizi
nische Befunde zugeordnet sind und nach einer Vielzahl vorge
nommener Vergleiche aus einer Häufung von Übereinstimmungen
mit abgespeicherten Signalen mit einem bestimmten medizi
nischen Befund eine Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen des
bestimmten medizinischen Befunds bezüglich der gemessenen
Signale hergeleitet wird.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zei
gen
Fig. 1 - Schematische Darstellung der Verfahrensschritte
am Beispiel des EKG
Fig. 2 - Darstellung eines Schlages einer Ableitung ei
nes zu vergleichenden EKG vor der Normierung
Fig. 3 - Darstellung eines Schlages der Ableitung eines
zu vergleichenden EKG nach der Normierung
Fig. 4 - Darstellung der Korrelationsfunktion zweier gut
korrelierender Ableitungen von EKG verschiede
ner Patienten
Fig. 5 - Darstellung der Korrelationsfunktion zweier
schlecht korrelierender Ableitungen von EKG
verschiedener Patienten.
Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel werden die einzelnen Ver
fahrensschritte am Beispiel des Elektrokardiogramm dargestellt
(Fig. 1). Ziel eines Vergleiches für EKG-Signale ist es, für
jede Ableitung eines gemessenen EKG die oder diejenigen ver
gleichbaren Ableitungen von EKG in einer EKG-Datenbank zu fin
den, die in Bezug auf ihre Signalmuster die größtmögliche
Übereinstimmung besitzen. Dies erfolgt nach einer Normierung
der EKG-Signale mit Hilfe der Berechnung der Korrelations
funktion, die ein Maß für die Übereinstimmung der Signalmuster
zweier Signalausschnitte liefert.
Da jedes EKG unabhängig vom grundlegenden Signalmuster einen
individuellen Rhythmus aufweist bzw. sogar innerhalb eines EKG
starke Schwankungen des Herzrhythmus auftreten können, ist ein
direkter Mustervergleich über die Berechnung der Korrelations
funktion nicht möglich. Selbst bei identischem Signalmuster
jedoch unterschiedlicher Herzrate der zu vergleichenden Ablei
tungen führt die direkte Berechnung der Korrelationsfunktion
zu unterschiedlichen Ergebnissen. Um dennoch einen Vergleich
zu ermöglichen, werden die im Signalmuster des EKG enthaltenen
Informationen von den im Signalrhythmus enthaltenen getrennt.
Dadurch wird es möglich, durch eine Normierung der Signalmu
ster der EKG verschiedener Patienten (mit unterschiedlicher
Herzrate) z. B. auf eine einheitlicher fiktive Herzrate die EKG
hinsichtlich ihres Signalmusters mittels Korrelation mitein
ander zu vergleichen.
Praktisch geschieht dies durch "Stauchen" oder "Strecken" der
Zeitachse vergleichbarer Signalabschnitte der Ableitungen der
Datenbank-EKG als auch der gemessenen EKG auf eine gleiche,
fiktive Länge.
Geht man beispielsweise von einem Schlag als vergleichbaren
Signalabschnitt aus (Fig. 2 und Fig. 3), werden die RR-Abstän
de der zu vergleichenden Ableitungen z. B. auf die Einheitslän
ge 1 gestaucht oder gestreckt. Durch die vorgegebene Anzahl
der Abtastwerte der Ableitung ändert sich bei dieser Anpassung
der Zeitachse jedoch dessen Abtastfrequenz. Da die Berechnung
der Korrelationsfunktion gleiche Abtastfrequenzen der zu ver
gleichenden Signalabschnitte voraussetzt, ist eine Neuberech
nung der Abtastwerte (Resampling) der gestauchten oder ge
streckten Ableitung des gemessenen EKG z. B. durch lineare In
terpolation notwendig.
Diese Verfahrensweise führt dazu, daß auch Ableitungen mit
z. B. individuell unterschiedlicher Herzfrequenz (unterschied
lichen RR-Abstand) aber mit gleichem Signalmuster gleiche Er
gebnisse bei der Berechnung der Korrelationsfunktion ergeben.
Die Korrelationsfunktionen werden für jede Ableitung des Refe
renz-EKG mit den entsprechenden Ableitungen jedes Datenbank-
EKG berechnet. Variable Xn und Yn kennzeichnen die diskreten
Datensätze, die dem auszuwertenden Referenz-EKG X und dem Da
tenbank-EKG Y entnommen wurden. Die Anzahl Punkte N, an denen
die Funktion gebildet werden kann, ergibt sich aus der Länge
der zu vergleichenden Signalabschnitte. Für den Signalmuster
ausschnitt jeder Ableitung des zu vergleichenden EKG wird z. B.
eine Periode des EKG-Signals verwendet. Für die
Vergleichbarkeit von EKG, die mehrere Ableitungen enthalten,
ist es erforderlich, daß die verwendeten Zeitabschnitte jeder
Ableitung zum gleichen Zeitpunkt innerhalb des EKG ausge
schnitten werden. Die ausgeschnittene Periode enthält bei
spielsweise die Signalabschnitte P-Welle, QRS-Komplex und
T-Welle. Dieses Signalmuster wird nach Normierung des Zeitmaß
stabes mit mindestens einer Schlagperiode der Datenbank-EKG
verglichen. Entsprechend dem periodischen Verhalten des Daten
bank-EKG ist die Korrelationsfunktion wieder eine periodische
Funktion. Die Abb. 4 zeigt den Verlauf der Korrelationsfunk
tion bei gut übereinstimmenden Signalmustern der korrelierten
EKG-Ableitungen. Deutlich sind periodisch wiederkehrende Maxi
ma an den Stellen der größten Übereinstimmung der Signalmuster
mit einem Amplitudenwert nahe dem Wert 1 ausgeprägt. Abb. 5
zeigt hingegen die Korrelationsfunktion bei weniger gut über
einstimmenden Signalmustern. Die Amplituden der positiven Ma
xima der Korrelationsfunktion liegen hier unter dem Wert 0.5.
Nach der eingangs formulierten Zielstellung werden die gut
übereinstimmenden Signalmuster gesucht. Aus diesem Grunde wer
den nur die positiven Maximalwerte Mi der Korrelationsfunktion
bestimmt. Die Suche nach diesen Maxima erfolgt durch Auswer
tung der Amplituden unter gleichzeitiger Beachtung der Pe
riodizität des Signals. In Abhängigkeit von den Unterschieden
der einzelnen EKG-Schläge einer Ableitung untereinander
(Schlagvariation) weichen die Amplituden der periodischen
Maxima Mi von einander ab.
Deshalb wird in einem weiteren Schritt das absolute Maximum M
aus den periodischen Maxima Mi gesucht.
Die so erhaltene Größe M ist ein Maß für die Übereinstimmung
der miteinander verglichenen Ableitungen.
Je größer die Ähnlichkeit der Signalmuster, desto größer ist
der Wert von M. Bei vollständiger Übereinstimmung der Muster
ist M = 1. Im Ergebnis dieser Rechnungen entsteht eine Tabel
le, deren Spaltenelemente für jede Ableitung den absoluten
Maximalwert M der jeweiligen Korrelationsfunktion beinhaltet.
Die Zeilen dieser Tabelle werden durch die für den Vergleich
verwendeten Datenbank-EKG gebildet. Zur Kennzeichnung der Da
tenbank-EKG dient eine EKG-Nummer.
Claims (12)
1. Verfahren zur Auswertung von gemessenen periodischen oder
quasiperiodischen Signalen medizinischer Sensorsysteme
durch Digitalisierung der Signale und Vergleich von
Signalabschnitten der gemessenen Signale mit abge
speicherten vergleichbaren Signalabschnitten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Perioden der gemessenen Signale
auf eine vorbestimmte Periodendauer normiert werden und
daß die mit einer bestimmten Abtastfrequenz digitalisier
ten Werte eines Abschnitts der gemessenen und auf die
vorbestimmte Periodendauer normierten Signale mit für
dieselbe Abtastfrequenz gebildeten Werten eines ent
sprechenden Abschnitts von in einer Datenbank abgespei
cherten und auf dieselbe vorbestimmte Periodendauer nor
mierten Signalen verglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Signalabschnitte verschiedener Patienten miteinander ver
glichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für mehrkanalige Messungen Signale einzelner Sensor
kanäle mit abgespeicherten Signalen vergleichbarer Sen
sorkanäle verglichen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß für jeden Abschnitt der gemessenen
Signale mit den Signalen aller oder ausgewählter in der
Datenbank abgespeicherter Signalmuster ein Korrelations
koeffizient an einer Stelle oder mehreren Stellen berech
net und als Maß für die Ähnlichkeit der verglichenen Sig
nale verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
aus ermittelten Korrelationskoeffizienten eine Korrela
tionsfunktion gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Berechnung mehrerer Korrelationskoeffizienten
deren Maximum als Maß für die Ähnlichkeit der vergliche
nen Signale verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in der Datenbank abgespeicherten
Signalmuster bereits als auf die bestimmte Periodendauer
normierte und entsprechend digitalisierte Daten abgelegt
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei EKG-Signalen die Periodendauer im
Signalmuster entsprechend dem RR-Abstand und/oder dem
Mittelwert mehrerer RR-Abstände gewählt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei EKG-Signalen mit feststellbarer
R-Zackenposition der Korrelationskoeffizient nur an der
Stelle ermittelt wird, an der die R-Zacken der zu ver
gleichenden Bereiche übereinander liegen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei EKG-Signalen ohne feststellbare R-
Zackenposition die Korrelationsfunktion über mindestens
eine Periode des EKG-Signals berechnet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß den in der Datenbank abgespeicherten
Signalen medizinische Befunde zugeordnet sind und daß
nach einer Vielzahl vorgenommener Vergleiche aus einer
Häufung von Übereinstimmungen mit abgespeicherten Signa
len mit einem bestimmten medizinischen Befund eine Wahr
scheinlichkeit für das Vorliegen des bestimmten medizi
nischen Befunds bezüglich der gemessenen Signale herge
leitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der Abschnitte so gewählt wird, daß sie nur
einen Teil einer diagnostischen Information enthalten.
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