DE19758124C1 - Polypropylenrohr mit hoher Festigkeit - Google Patents
Polypropylenrohr mit hoher FestigkeitInfo
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- C08F297/083—Macromolecular compounds obtained by successively polymerising different monomer systems using a catalyst of the ionic or coordination type without deactivating the intermediate polymer using a catalyst of the coordination type polymerising mono-olefins the monomers being ethylene or propylene
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Polypropylenrohr mit hoher Festigkeit, insbesondere hohem Zug-Elastizitätsmodul, hoher Kerbschlagzähigkeit, Ringsteifigkeit und Widerstand gegen Schlagbeanspruchung. DOLLAR A Der Erfindungsgegenstand ist ein Polypropylenrohr mit einem Zug-E-Modul von 1300 bis 2300 N/mm·2· und einer Kerbschlagzähigkeit von 60 bis 110 kJ/m·2·, hergestellt durch Extrusion einer thermoplastischen Formmasse, die aus zwei Komponenten A und B der Zusammensetzung DOLLAR A A) 80 bis 98 Masseteile eines isotaktischen Polypropylen-Homopolymerisates als kohärente Matrixkomponente mit einer Dekadenregularität von > 95% und DOLLAR A B) 2 bis 20 Masseteile eines Copolymerisats, bestehend aus 50 bis 70 Masseteilen Propylen und 30 bis 50 Masseteilen Ethylen und/oder weiterer C4-C8-alpha-Olefine als dispers verteilte Elastkomponente DOLLAR A mit einem Verhältnis der intrinsischen Viskositäten beider Komponenten B/A von 0,9 bis 1,5 sowie einen Schmelzindex der Formmasse von 0,15 bis 0,8 g/10 min besteht. DOLLAR A Die Polypropylenrohre sind geeignet in Abwassersystemen, insbesondere als Kanalrohre, Regenwasserrohre, Hausabflußrohre, Schallschutzrohre oder als Schachtelemente.
Description
Die Erfindung betrifft ein Polypropylenrohr mit hoher Festigkeit, insbesondere hohem
Zug-Elastizitätsmodul, hoher Kerbschlagzähigkeit, Ringsteifigkeit und Widerstand
gegen Schlagbeanspruchung.
Die Rohre sind vor allem für den Einsatz in Abwasserrohrsystemen, insbesondere als
Kanalrohre, bestimmt.
Es ist seit langem bekannt, für den Bau von Abwasserkanälen Rohre aus Steinzeug,
Beton und Gußeisen zu verwenden. Von Nachteil ist die Bruchanfälligkeit dieser
starren Materialien, so daß daraus gefertigte Rohre durch äußere Einflüsse, wie Erd
bewegungen, Verlegefehler und andere Belastungen häufig reißen und austretendes
Sickerwasser ökologische Schäden im umgebenden Erdreich und Grundwasser ver
ursacht.
Besonders vorteilhaft ist dagegen der Einsatz von Kanalrohren aus thermoplastischen
Kunststoffen, die in bekannter Weise durch Extrusion in unterschiedlichen Abmessun
gen hergestellt werden. Vorzugsweise Polyethylen und Polypropylen sind mit ihrem
geringeren Gewicht, guter thermoplastischer Verschweißbarkeit sowie hoher Bruch
zähigkeit, Korrosions- und Abrasionsbeständigkeit den anderen Rohrwerkstoffen über
legen und gewährleisten über lange Zeiträume eine hohe Funktionssicherheit von Ab
wasser-Kanalsystemen. Weitere Gründe für die zunehmende Bedeutung dieser Werk
stoffe im Rohrsektor bestehen in deren Umweltverträglichkeit, geringem Verlegeauf
wand und problemlosen Recycling.
In mehreren Normen und Normentwürfen sind dem Stand der Technik entsprechende
Festlegungen über die Dimensionierung, Materialeigenschaften, Prüfverfahren und
den Einsatz von Kunststoff-Rohrleitungen in Abwasser-Entsorgungsanlagen enthalten,
z. B. EN 1852, pr EN 1401, CEN/TC 155 WI 009 Dok. 155/13 N322, DIN 19537, DIN
16961, DIN V 19534-1 und Entwurf DIN 19566.
Die Errichtung sehr leistungsfähiger Abwasser-Entsorgungssysteme sowie die Durch
führung von Verlegungs- und Sanierungsarbeiten bei niedrigen Außentemperaturen
setzen jedoch neue Werkstoffe mit noch höheren Gebrauchswerteigenschaften
voraus. Aktuelle Forderungen betreffen insbesondere stabile Kunststoffrohre großen
Durchmessers mit einsatzgerechter Festigkeit, Tieftemperaturzähigkeit und
Einsatztemperaturen bis 90°C.
Es sind Verfahren bekannt, die Festigkeit von Polypropylenrohren durch Verbund
bildung zu erhöhen. Nach DE 94 16 759 U1 sowie DE 296 12 040 U1 werden die
Rohre mit festem Fadenmaterial oder Verstärkungsgeflecht umwickelt und anschlies
send mit Kunststoff oder einem Außenrohr ummantelt. EP 0 762 032 beschreibt ein
Extrusionsverfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Verbundrohren. Innen- und
Außenwand derselben bestehen aus unterschiedlichen Polymermaterialien, die vor
der Verarbeitung mit Haftvermittler und Füllstoff modifiziert werden.
Diese Verfahren bewirken eine erhöhte Druck- und Temperaturfestigkeit der Verbund
rohre gegenüber unverstärktem Rohr. Nachteilig ist aber der hohe Fertigungsaufwand
in Form mehrerer Arbeitsschritte, unterschiedlicher Einsatzmaterialien sowie die durch
den Verbundaufbau bedingte Gewichtserhöhung.
Nach EP 0 385 465 führt die wellenförmige Gestaltung der Außenwand von Abwasser-
Kanalrohren zu einer erhöhten Ringsteifigkeit. Davon ausgehend beschreibt das
Verfahren die Fertigung von Verbunden aus einem glatten Innenrohr und einem
gewellten Außenrohr.
Dem vorteilhaften Gewinn an Ringsteifigkeit bei Doppelrohren mit außenliegendem
Profil stehen auch hier ein aufwendiges Herstellungsverfahren, das hohe Gewicht der
Doppelrohre und eine komplizierte Rohrverbindungstechnik als Nachteile gegenüber.
In der Patentliteratur sind weiterhin Verfahren zur Erhöhung der Steifigkeit und Zähig
keit von Polypropylen bekannt. Insbesondere werden durch Zumischung von Elasto
meren (WO 96/37549, DE 40 19 456), die Verbreiterung der Molmassenverteilung
(WO 96/11216, DE 43 30 661), die Erzeugung von Reaktorblends (DE 40 01 157)
sowie den Zusatz von Nukleiermitteln (DE 44 07 327) Wege beschrieben, die zwar
Teillösungen darstellen, aber nicht zu Steifigkeits-Zähigkeits-Relationen entsprechend
den aktuellen Forderungen an leistungsfähiges Rohrmaterial führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beachtung der gestie
genen Einsatzforderungen an Rohrmaterialien eine Polypropylen-Formmasse zu
schaffen, die gleichzeitig einen sehr hohen Zug-E-Modul, Steifigkeit und Zähigkeit auf
weist und hinsichtlich ihrer rheologischen Eigenschaften sowie des Materialeinsatzes
vorteilhaft zu Rohr extrudiert werden kann.
Obwohl der entgegengesetzte Verlauf von Steifigkeit und Zähigkeit der Eigenschafts
verbesserung mehrphasiger Polypropylenblends Grenzen setzt, konnten aus Propylen
und Ethylen unter Verwendung von ZIEGLER-NATTA-Katalysatoren in einem
zweistufigen Polymerisationsverfahren Formmassen entwickelt werden, aus denen
durch Extrusion Rohre herstellbar sind, deren mechanische Festigkeit wesentlich
verbessert ist gegenüber den bekannten und vergleichbaren Rohrmaterialien aus
Kunststoff.
Der Erfindungsgegenstand ist ein Polypropylenrohr, insbesondere Polypropylen-
Kanalrohr, mit hoher Festigkeit, gekennzeichnet durch
einen Zug-E-Modul von 1300 bis 2300 N/mm2, bevorzugt 1500 bis 2000 N/mm2, und
eine Kerbschlagzähigkeit von 60 bis 110 kJ/m2, bevorzugt 70 bis 100 kJ/m2,
hergestellt durch Extrusion einer thermoplastischen Formmasse, die aus zwei Komponenten A und B der Zusammensetzung
einen Zug-E-Modul von 1300 bis 2300 N/mm2, bevorzugt 1500 bis 2000 N/mm2, und
eine Kerbschlagzähigkeit von 60 bis 110 kJ/m2, bevorzugt 70 bis 100 kJ/m2,
hergestellt durch Extrusion einer thermoplastischen Formmasse, die aus zwei Komponenten A und B der Zusammensetzung
- A) 80 bis 98 Masseteile, bevorzugt 87 bis 97 Masseteile, eines isotaktischen Poly propylen-Homopolymerisates als kohärente Matrixkomponente mit einer Dekadenregularität von < 95% und
- B) 2 bis 20 Masseteile, bevorzugt 3 bis 13 Masseteile, eines Copolymerisats, bestehend aus 50 bis 70 Masseteilen Propylen und 30 bis 50 Masseteilen Ethylen und/oder weiterer C4-C8-α-Olefine als dispers verteilte Elastkomponente
mit einem Verhältnis der intrinsischen Viskositäten beider Komponenten B/A von
0,9 bis 1,5 sowie einen Schmelzindex der Formmasse von 0,15 bis 0,8 g/10 min.
bevorzugt 0,2 bis 0,5 g/10 min, besteht.
Die Masseteile B eines Copolymerisats bestehen bevorzugt aus 55 bis 65 Masse
teilen Propylen und 35 bis 45 Masseteilen Ethylen.
Der hohe Zug-E-Modul und die hohe Kerbschlagzähigkeit haben zur Folge, daß die
für Rohre besonders wichtige Ringsteifigkeit ebenfalls erhöht ist.
Die Erfindung ist deshalb auch durch ein Polypropylenrohr gekennzeichnet, daß die
Ringsteifigkeit SN [kN/m2] der Vollwandrohre mit glattwandiger Innen- und Außenober
fläche, und zwar unabhängig von der Gestaltungsform der jeweiligen Rohrenden, mit
einem Außendurchmesser von ≧ 20 mm bis zu einem Außendurchmesser von
≦ 2000 mm die mathematische Beziehung
190 kN/m2 . (10/(SDR-1))3 ≧ SN ≧ 110 kN/m2 . (10/(SDR-1))3,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 162 und 137 kN/m2
(anstelle 190 und 110 kN/m2),
erfüllt, wobei SDR das Verhältnis von Außendurchmesser zur Wanddicke darstellt.
(anstelle 190 und 110 kN/m2),
erfüllt, wobei SDR das Verhältnis von Außendurchmesser zur Wanddicke darstellt.
Bei einem Rohr mit den Abmessungen Rohraußendurchmesser 110 mm und
Rohrwanddicke 3,7 mm bedeutet dies, daß die Ringsteifigkeit, gemessen
entsprechend ISO 9969 bei 23°C, einen Wert von etwa 6,5 bis 7,0 kN/m2 aufweist.
Bei Polypropylenrohren mit beliebiger Ausgestaltung der Rohrwandung mit einem
Außendurchmesser ≧ 40 mm bis zu einem Außendurchmesser von ≦ 4000 mm sollte
die mathematische Beziehung
2,3 . 106 kN/m2 . W ≧ SN ≧ 1,3 . 106 kN/m2 . W,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 1,95 und 1,65 . 106 kN/m2
(anstelle 2,3 und 1,3 . 106 kN/m2), gelten, wobei W das Verhältnis des längenbe zogenen Flächenträgheitsmomentes der Rohrwandung zur dritten Potenz des Schwerpunktdurchmessers darstellt.
(anstelle 2,3 und 1,3 . 106 kN/m2), gelten, wobei W das Verhältnis des längenbe zogenen Flächenträgheitsmomentes der Rohrwandung zur dritten Potenz des Schwerpunktdurchmessers darstellt.
Dies betrifft insbesondere Rohre mit einer sandwichartigen Rohrwandung, Rohre mit
einer Rohrwandung mit Hohlwandaufbau mit längsverlaufenden Hohlräumen, Rohre
mit Hohlwandaufbau mit spiralförmigen Hohlräumen, Rohre mit glatter Innenober
fläche und kompakter oder hohler, spiralförmiger oder ringförmig gerippter Außen
oberfläche, unabhängig von der Gestaltungsform der jeweiligen Rohrenden.
Als Folge der guten Festigkeitseigenschaften weisen diese Rohre bei der Messung des Widerstandes gegen äußere Schlagbeanspruchung unter den folgenden Standardbedingungen keinen Bruch auf.
Als Folge der guten Festigkeitseigenschaften weisen diese Rohre bei der Messung des Widerstandes gegen äußere Schlagbeanspruchung unter den folgenden Standardbedingungen keinen Bruch auf.
Zur Beurteilung des Bruchverhaltens von Kunststoff-Rohren wird die Prüfmethode
"Widerstandsfähigkeit gegen äußere Schlagbeanspruchung" in zwei Verfahrens
varianten unter standardisierten Bedingungen angewendet.
Nach dem Umfangsverfahren gemäß EN 744 werden Rohrabschnitte dem Schlag
eines Fallgewichtes ausgesetzt, das aus einer festgelegten Höhe auf über den
Umfang verteilte Stellen fällt. Bei Auftreten von Rohrbruch wird die Schlagzähigkeits
bruchrate ermittelt. Die Messung erfolgt bei 0°C, wobei die Masse und die Fallhöhe
des Fallgewichtes vom Außendurchmesser des geprüften Rohres abhängen und als
Standardbedingungen bzw. Prüfparameter in der Norm festgelegt sind. Zum Beispiel
gelten für ein Rohr mit dem Außendurchmesser 110 mm folgende Prüfparameter:
- - Temperatur: 0°C,
- - Masse des Fallgewichtes: 1,0 kg,
- - Fallhöhe des Fallgewichtes: 1600 mm.
Für Kunststoffrohre, die bei Temperaturen unterhalb -10°C verlegt werden, ist
zusätzlich die Prüfung nach dem Stufenverfahren gemäß EN 1411 erforderlich.
Danach werden die zu prüfenden Rohrabschnitte jeweils einem Schlag eines Fall
hammers festgelegter Masse und Form ausgesetzt, wobei die Schläge eine Folge aus
unterschiedlichen Fallhöhen bilden. Erfolgt Rohrbruch, so wird die Fallhöhe als H50-
Wert ermittelt, bei der 50% der Probekörper der untersuchten Rohrprobe versagen.
Die Norm legt in Abhängigkeit vom Rohraußendurchmesser die Prüfparameter
Temperatur, Masse und Fallhöhe des Fallgewichtes fest.
Für ein Rohr mit dem Außendurchmesser 110 mm gelten folgende Standard-Meßbe
dingungen:
- - Temperatur: 0°C,
- - Masse des Fallgewichtes: 4 kg,
- - Fallhöhe des Fallgewichtes: ≧ 1 m.
Weiterhin können der thermoplastischen Formmasse, aus der das Polypropylen-Rohr
hergestellt wird, zwecks Verbesserung der verarbeitungs- und anwendungstechni
schen Eigenschaften übliche Additive, wie Thermostabilisatoren, Antioxidantien
und/oder Lichtschutzmittel, Antistatika, Gleit- und Entformungsmittel, Pigmente/Farb
stoffe, Metalldesaktivatoren, Nukleierungsmittel, Füll- und Verstärkungsstoffe, Flamm
schutzmittel in den für diese Zusatzstoffe üblichen Konzentrationen hinzugesetzt
werden.
Vorzugsweise enthält das polymere Rohrmaterial 0,01 bis 2,0 Masse% eines oder
mehrerer Nukleiermittel.
Bei der Herstellung der Rohre wird so verfahren, daß die zur Rohrfertigung verwen
dete thermoplastische Formmasse aus Propylen und Ethylen in einem zweistufigen
Polymerisationsverfahren unter Verwendung stereospezifischer ZIEGLER-NATTA-
Katalysatoren und Zudosierung von Wasserstoff und unter Vorschaltung einer Pre
polymerisation
- A) durch Polymerisation der Propylene bei Temperaturen von 50 bis 90°C und Drücken von 20 bis 50 bar und
- B) durch Polymerisation des Gemisches aus diesen Polypropylen-homopolymeri saten und neu zugesetzten Propylen und Ethylen und/oder weiterer C4-C8-α- Olefinen bei Temperaturen von 40 bis 100°C und Drücken von 5 bis 30 bar
hergestellt wird, die durch Extrusion zu Rohren unterschiedlichen Durchmessers mit
unterschiedlicher Form der Rohrwandung verarbeitet werden.
Die Polymerisation erfolgt zweistufig in zwei in Reihe geschalteten Polymerisations- Reaktoren. Dem ersten Reaktor ist eine Prepolymerisation vorgeschaltet. Das Pre polymer wird beispielsweise in einen LOOP-Reaktor überführt und anschließend die Polymerisation in Flüssigpropylen-Überschuß durchgeführt. Das im ersten Verfahrensschritt gebildete Polypropylen-Homopolymerisat wird abgetrennt und in den zweiten Reaktor geschleust, wo sich nach Zugabe von Propylen und Ethylen durch Gasphasen-polymerisation das entsprechende Copolymerisat als dispers verteilte Phase bildet.
Die Polymerisation erfolgt zweistufig in zwei in Reihe geschalteten Polymerisations- Reaktoren. Dem ersten Reaktor ist eine Prepolymerisation vorgeschaltet. Das Pre polymer wird beispielsweise in einen LOOP-Reaktor überführt und anschließend die Polymerisation in Flüssigpropylen-Überschuß durchgeführt. Das im ersten Verfahrensschritt gebildete Polypropylen-Homopolymerisat wird abgetrennt und in den zweiten Reaktor geschleust, wo sich nach Zugabe von Propylen und Ethylen durch Gasphasen-polymerisation das entsprechende Copolymerisat als dispers verteilte Phase bildet.
Zur Regelung der Molmassen wird dem Reaktionssystem Wasserstoff zugesetzt.
Während der Polymerisation sind nachstehende Betriebsbedingungen anzuwenden:
Polymerisationsstufe 1
Temperatur: 50 bis 90°C, bevorzugt 60 bis 80°C,
Druck: 20 bis 50 bar, bevorzugt 25 bis 40 bar.
Polymerisationsstufe 2
Temperatur: 40 bis 100°C, bevorzugt 60 bis 90°C,
Druck: 5 bis 30 bar, bevorzugt 10 bis 20 bar.
Polymerisationsstufe 1
Temperatur: 50 bis 90°C, bevorzugt 60 bis 80°C,
Druck: 20 bis 50 bar, bevorzugt 25 bis 40 bar.
Polymerisationsstufe 2
Temperatur: 40 bis 100°C, bevorzugt 60 bis 90°C,
Druck: 5 bis 30 bar, bevorzugt 10 bis 20 bar.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen wird ein stereospezifischer
ZIEGLER-NATTA-Katalysator verwendet, der aus mehreren Bestandteilen besteht
und üblicherweise neben einer titanhaltigen Feststoff-Komponente noch eine
Aluminium-alkyl-verbindung sowie eine externe Elektronendonorverbindung enthält.
Feinteilige Aluminiumoxide, Siliciumoxide oder Magnesiumchloride mit hohen spezi fischen Oberflächen dienen als Trägermaterial für die aufgebrachten Titanhalogenide, bevorzugt Titantetrachlorid, und Elektronendonatoren, beispielsweise Ether, Ketone, Lactone, Alkohole, mono- oder polyfunktionelle Carbonsäuren und deren Ester, vor zugsweise Phthalsäurederivate. Die titanhaltige Feststoff-Komponente ist handelsüb lich und wird nach in der Literatur bekannten Methoden hergestellt (z. B. DE 43 30 661/EP 0 573 862/WO 96/11216/GALLI, Macromol. Symp. 112, 1-16 (1996)).
Feinteilige Aluminiumoxide, Siliciumoxide oder Magnesiumchloride mit hohen spezi fischen Oberflächen dienen als Trägermaterial für die aufgebrachten Titanhalogenide, bevorzugt Titantetrachlorid, und Elektronendonatoren, beispielsweise Ether, Ketone, Lactone, Alkohole, mono- oder polyfunktionelle Carbonsäuren und deren Ester, vor zugsweise Phthalsäurederivate. Die titanhaltige Feststoff-Komponente ist handelsüb lich und wird nach in der Literatur bekannten Methoden hergestellt (z. B. DE 43 30 661/EP 0 573 862/WO 96/11216/GALLI, Macromol. Symp. 112, 1-16 (1996)).
Als Cokatalysatoren eignen sich besonders Trialkylaluminium-Verbindungen,
beispielsweise Triethylaluminium. Außerdem enthält das Katalysatorsystem noch
externe Elektronendonatoren, insbesondere substituierte Silane, bevorzugt Cyclo
hexyl-methyl-dimethoxysilan oder Dicyclopentyl-dimethoxysilan.
Die Kunststoffrohre stellt man in an sich bekannter Weise durch Extrusion aus den thermoplastischen Formmassen her. Dazu wird das in der beschriebenen Weise er haltene Polypropylen-Polymerisat in einem Extruder bei Temperaturen von etwa 200 bis 260°C aufgeschmolzen, homogenisiert, durch eine ringförmige Düse ausgepreßt und anschließend durch Abkühlung formstabil gemacht.
Die Kunststoffrohre stellt man in an sich bekannter Weise durch Extrusion aus den thermoplastischen Formmassen her. Dazu wird das in der beschriebenen Weise er haltene Polypropylen-Polymerisat in einem Extruder bei Temperaturen von etwa 200 bis 260°C aufgeschmolzen, homogenisiert, durch eine ringförmige Düse ausgepreßt und anschließend durch Abkühlung formstabil gemacht.
Die Fertigung der Rohre erfolgt üblicherweise kontinuierlich unter Verwendung kon
ventioneller Einschneckenextruder, ausgerüstet mit glatter Einzugszone für das zu
verarbeitende Rohrmaterial. Zur Erhöhung des Massedurchsatzes kann letztere gegen
eine Einzugszone mit axial eingearbeiteten Längsnuten ausgetauscht werden.
Extruder dieser Bauart werden mit Dreizonenschnecken der Länge 20 bis 30 D (D =
Durchmesser) bestückt, deren aufgabenbezogenes Schneckenprofil eine optimale
Plastifizierung, Homogenisierung und Förderung der Polymerschmelze ermöglicht.
Am Extruderausgang ist ein Rohrkopf-Werkzeug angebaut, in dem der Schmelzestrom
mittels eines konisch geformten Dorns oder eines Wendelverteilers zur ringförmigen
Düse geleitet wird. Eingebaute Lochscheiben und stegförmige Dornhalter korrigieren
den Schmelzfluß im Sinne eines gleichmäßigen Druckaufbaus über den gesamten
Düsenquerschnitt. Nach Verlassen des Rohrwerkzeuges durchläuft die Schmelze eine
Kalibriereinrichtung, in der sie mittels Vakuum und/oder Druckluft an die Innenwand
der Kalibrierkammer angepreßt wird, wobei durch rasche Abkühlung die Schmelze
erstarrt und eine Formstabilisierung bei den vorgegebenen Abmessungen erfolgt. Im
anschließenden Wasserbad mit einer Temperatur von 5 bis 30°C und ausreichender
Länge verfestigt sich der Rohrstrang weiter, so daß er danach in spezifizierte Rohr
längen zersägt werden kann.
Industrielle Rohrfertigungsanlagen bestehen aus den Maschineneinheiten Extruder mit
Rohrkopf-Werkzeug, Kalibrierung, Wasserbad, Rohrabzug, Rohrsäge und Kipprinne.
Die erfindungsgemäßen Rohre haben höhere Werte für Zug-E-Modul, Kerbschlag
zähigkeit und Ringsteifigkeit. Auf Grund der den Rohren eigenen hohen Steifigkeit und
Zähigkeit reduziert sich der Materialeinsatz gegenüber vergleichbaren Rohrlängen aus
den bisher eingesetzten polymeren Werkstoffen, wodurch die Wirtschaftlichkeit sehr
positiv beeinflußt wird. Außerdem ermöglichen geringere Wanddicken höhere Kühl-
und Abzugsgeschwindigkeiten während der Formgebung, so daß der Extrusionspro
zeß effektiver gestaltet werden kann.
Die Polypropylenrohre sind geeignet in Abwassersystemen, insbesondere als Kanal
rohre, Regenwasserrohre, Hausabflußrohre, Schallschutzrohre oder als Schacht
elemente.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse aus Propylen und Ethylen erfolgt
kontinuierlich in zwei Polymerisationsschritten.
Dafür dienen zwei in Reihe geschaltete Polymerisationsreaktoren, die mit den üblichen
Meßeinrichtungen sowie der Möglichkeit des gegenseitigen Produkttransfers ausge
rüstet sind. Während des Polymerisationsverlaufs werden die für beide Polymerisa
tionsstufen vorgegebenen Temperaturen, Drücke und Monomerverhältnisse konstant
gehalten. Der zudosierte Wasserstoff wirkt als Molmassen-Regler. Gaschromato
graphische Messungen überwachen die Zusammensetzung des aus Propylen, Ethylen
und Wasserstoff bestehenden Reaktionsgases und sichern durch kontinuierliche
Nachspeisungen die rezepturgemäßen Konzentrationsverhältnisse.
Als Katalysatorkomponente wird ein kommerziell erhältlicher, geträgerter ZIEGLER-
NATTA-Katalysator eingesetzt, der zur Herstellung von Polypropylen in Monomer
suspension und Gasphase geeignet ist.
Dem ersten Reaktor ist eine Prepolymerisation vorgeschaltet, die in einem separaten
Prepolymerisationsreaktor in flüssiger Propylenphase bei 15 bis 20°C während 2 bis 3
Minuten abläuft, nachdem vorher feste Katalysatorkomponente, Cokatalysator Tri
ethylaluminium (TEAL) und externer Elektronendonator Cyclohexyl-methyl-dimethoxy
silan (CMDMS) bzw. Dicyclopentyl-dimethoxysilan (DPDMS) einzeln oder als Gemisch
zugegeben worden sind.
Das entstandende Prepolymer wird in einem LOOP-Reaktor überführt, wo es in einem
Überschuß an flüssigem Propylen die Polymerisation unter Bildung von Polypropylen-
Homopolymerisat auslöst. Der Reaktorinhalt wird kontinuierlich in einen Zwischenbe
hälter ausgeschleust, in dem Polypropylen und nicht umgesetztes Propylen durch
Abdampfen des Monomeren voneinander getrennt werden. Danach erfolgt der Trans
fer des Polypropylen-Homopolymers in den zweiten Reaktor, in dem sich nach Ein
leitung einer Propylen-Ethylen-Mischung durch Gasphasen-Polymerisation das ent
sprechende Copolymerisat als dispers verteilte Phase bildet.
Das in der beschriebenen Weise hergestellte Polypropylen-Polymerisat wurde in
einem Einschnecken-Extruder (L/D = 30, D = 70 mm) bei 220°C plastifiziert, durch
eine ringförmige Düse (Außendurchmesser 110 mm) mit Dorn gepreßt und danach
mittels Vakuum zu einem Rohr von 110 mm Außendurchmesser sowie 3,7 mm Wand
dicke kalibriert. Es folgten in der bekannten Weise weitere Abkühlung im Wasserbad,
Rohrabzug und Zersägen des Rohres.
Wesentliche Betriebsbedingungen des Maschinensystems:
Extruder-Temperaturen:
Einzugszone 1 bis 3: 200/210/220°C
Ausstoßzone: 220°C
Ringdüse 200°C
Ausstoßzone: 220°C
Ringdüse 200°C
- - Schneckendrehzahl 40/min,
- - Wasserbad Länge 4 m/Temperatur: 20°C,
- - Vakuum/Kalibrierung 200 Torr,
- - Abzugsgeschwindigkeit 0,3 m/min.
Aus Tabelle 1 sind die angewandten Synthesebedingungen, Monomerverhältnisse
sowie polymeranalytische Produkteigenschaften, geordnet nach Polymerstufen und
Beispielen, zu ersehen.
Tabelle 2 zeigt charakteristische, die erfindungsgemäße Lösung stützende Werkstoff-
Kennwerte der Beispiele 1 bis 3 sowie entsprechende Vergleichswerte von Daplen PP
BEC5012 und Daplen HDPE CE4664, die als handelsübliche Rohrmaterialien dem
aktuellen Stand der Technik entsprechen.
Aus der Gegenüberstellung treten die vorteilhaften anwendungstechnischen Eigen
schaften der erfindungsgemäß hergestellten Produkte sowie der daraus gefertigten
Rohre deutlich hervor.
- - Schmelzindex MFR: ISO 1133/Temperatur 230°C/Nominallast 2,16 kg,
- - Ethylen-Gehalt: Infrarotspektroskopische Messung,
- - intrinsische Viskosität: Bestimmung in Dekalin bei 135°C,
- - Dekadendregularität: Infrarotspektroskopische Bestimmung,
- - Zug-E-Modul: ISO 527/Temperatur 23°C,
- - Kerbschlagzähigkeit: ISO 179/1eA/Temperatur 23°C,
- - Ringsteifigkeit: ISO 9969/Temperatur 23°C,
- - Widerstand gegen äußere Schlagbeanspruchung:
- a) EN 744/Umfangsverfahren/Temperatur 0°C,
- b) EN 1411 /Stufenverfahren/Temperatur -20°C,
- c) Wärmeformbeständigkeit:
- d) VICAT - Erweichungstemperatur VST/B/50/ISO 306,
- e) Formbeständigkeitsdtemperatur HDT/B/ISO 75,
- f) Dichte: ISO 1183/Temperatur 23°C,
- g) Prüfkörperherstellung: Das nach dem beschriebenen Polymerisationsver fahren erhaltene Polypropylen-Pulver wurde in einem Labor-Doppel-schneckenextruder bei 240°C stabili siert und granuliert. Die Prüfkörper-Herstellung erfolgte durch Spritzgußverarbeitung bei 230 bis 260°C. Vor der Kennwertermittlung sind die Prüfkörper gemäß den jeweiligen Vorschriften konditioniert worden.
Claims (7)
1. Polypropylenrohr, insbesondere Polypropylen-Kanalrohr, mit hoher Festigkeit,
gekennzeichnet durch
einen Zug-E-Modul von 1300 bis 2300 N/mm2, bevorzugt 1500 bis 2000 N/mm2 und
eine Kerbschlagzähigkeit von 60 bis 110 kJ/m2, bevorzugt 70 bis 100 kJ/m2,
hergestellt durch Extrusion einer thermoplastischen Formmasse, die aus zwei Komponenten A und B der Zusammensetzung
einen Zug-E-Modul von 1300 bis 2300 N/mm2, bevorzugt 1500 bis 2000 N/mm2 und
eine Kerbschlagzähigkeit von 60 bis 110 kJ/m2, bevorzugt 70 bis 100 kJ/m2,
hergestellt durch Extrusion einer thermoplastischen Formmasse, die aus zwei Komponenten A und B der Zusammensetzung
- A) 80 bis 98 Masseteile, bevorzugt 87 bis 97 Masseteile, eines isotaktischen Polypropylen-Homopolymerisates als kohärente Matrixkomponente mit einer Dekadenregularität von < 95% und
- B) 2 bis 20 Masseteile, bevorzugt 3 bis 13 Masseteile, eines Copolymerisats, bestehend aus 50 bis 70 Masseteilen Propylen und 30 bis 50 Masseteilen Ethylen und/oder weiterer C4-C8-α-Olefine als dispers verteilte Elastkomponente
2. Polypropylenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringsteifig
keit SN [kN/m2] der Vollwandrohre mit glattwandiger Innen- und Außenober
fläche mit einem Außendurchmesser von ≧ 20 mm bis zu einem Außendurch
messer von ≦ 2000 mm die mathematische Beziehung
190 kN/m2 . (10/(SDR-1))3 ≧ SN ≧ 110 kN/m2 . (10/(SDR-1))3,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 162 und 137 kN/m2
(anstelle 190 und 110 kN/m2),
erfüllt, wobei SDR das Verhältnis von Außendurchmesser zur Wanddicke dar stellt.
190 kN/m2 . (10/(SDR-1))3 ≧ SN ≧ 110 kN/m2 . (10/(SDR-1))3,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 162 und 137 kN/m2
(anstelle 190 und 110 kN/m2),
erfüllt, wobei SDR das Verhältnis von Außendurchmesser zur Wanddicke dar stellt.
3. Polypropylenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringsteifig
keit SN [kN/m2] der Rohre mit einem Außendurchmesser ≧ 40 mm bis zu einem
Außendurchmesser von ≦ 4000 mm die mathematische Beziehung
2,3 . 106 kN/m2 . W ≧ SN ≧ 1,3 . 106 kN/m2 . W,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 1,95 und 1,65 . 106 kN/m2
(anstelle 2,3 und 1,3 . 106 kN/m2),
erfüllt, wobei W das Verhältnis des längenbezogenen Flächenträgheitsmomentes der Rohrwandung zur dritten Potenz des Schwerpunktdurchmessers darstellt.
2,3 . 106 kN/m2 . W ≧ SN ≧ 1,3 . 106 kN/m2 . W,
vorzugsweise für die Zahlenwerte 1,95 und 1,65 . 106 kN/m2
(anstelle 2,3 und 1,3 . 106 kN/m2),
erfüllt, wobei W das Verhältnis des längenbezogenen Flächenträgheitsmomentes der Rohrwandung zur dritten Potenz des Schwerpunktdurchmessers darstellt.
4. Polypropylenrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Messung des Widerstandes gegen äußere Schlag
beanspruchung unter Standard-Bedingungen "kein Bruch" auftritt.
5. Polypropylenrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermoplastische Formmasse 0,01 bis 2,0 Masse%
eines Nukleiermittels enthält.
6. Verfahren zur Herstellung und Verarbeitung von Rohrmaterial nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Rohrferti
gung verwendete thermoplastische Formmasse aus Propylen und Ethylen in
einem zweistufigen Polymerisationsverfahren unter Verwendung stereospezifischer
ZIEGLER-NATTA-Katalysatoren und Zudosierung von Wasserstoff und unter
Vorschaltung einer Prepolymerisation
- A) durch Polymerisation des Propylens bei Temperaturen von 50 bis 90°C und Drücken von 30 bis 50 bar und
- B) durch Polymerisation des Gemisches aus diesen Polypropylen-Homopolymeri saten und neu zugesetztem Propylen und Ethylen und/oder weiteren C4-C8-α- Olefinen bei Temperaturen von 40 bis 100°C und Drücken von 5 bis 30 bar
7. Verwendung der Polypropylenrohre nach einem der Ansprüche 1
bis 5 in Abwasserrohrsystemen, als Kanalrohre, Regenwasserrohre, Hausabfluß
rohre, Schallschutzrohre oder als Schachtelemente.
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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