DE19911743A1 - Hautabtragvorrichtung für biomedizinische Elektrode - Google Patents
Hautabtragvorrichtung für biomedizinische ElektrodeInfo
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Abstract
Eine Hautabtragvorrichtung für eine biomedizinische Elektrode wird offenbart, wobei die Abtragvorrichtung ein geometrisch strukturiertes Oberflächenabtragmittel aufweist, das so gewählt ist, daß es eine ausreichende Abtragmittelwirkung bereitstellt, um einen Abschnitt des Stratum corneum einer Säugerhaut mit minimaler Hautreizung leicht zu entfernen, um den Hautwiderstand zu verringern, der während der Diagnose oder Überwachung eines Patienten auftritt.
Description
Die Erfindung betrifft Hautabtrag- bzw. -abreib- oder
abschleifvorrichtungen für biomedizinische Elektroden. Die
Hautabtragvorrichtung ist mit einer Elektrode verbunden, um
die Entfernung eines Abschnitts des Stratum corneum bzw. der
Hornschicht der Haut eines Säugers, insbesondere eines mensch
lichen Patienten, vor einem Diagnose- oder Überwachungsverfah
ren zu unterstützen, das durch den Hautwiderstand im Stratum
corneum ungünstig beeinflußt würde.
Biomedizinische Elektroden werden entweder verwendet,
um elektrische Signale an diese Säuger bzw. Patienten abzuge
ben oder solche von diesen zu empfangen. Die Berührungsfläche
zwischen dem Patienten und der Elektrode ist die äußere
Schicht der Säugerhaut, genannt Stratum corneum. Die natürli
che Schutzeigenschaft des Stratum corneum stellt eine elektri
sche Schwelle dar, die normalerweise als Hautwiderstand oder
-impedanz bezeichnet wird.
Obwohl es keine gebräuchlichen Höchstwerte des Hautwi
derstands gibt, die von der Medizinindustrie in einem von der
Association for the Advancement of Medicine (AAMI) verbreite
ten Standard anerkannt sind, sollte der Hautwiderstand auf ein
Mindestmaß zurückgeführt werden, um die Größe der vom Körper
ausgehenden, schwachen elektrischen Signale auf ein Höchstmaß
zu erhöhen, wenn das Verfahren mit der Diagnose oder Überwa
chung eines Organs des Körpers verbunden ist, das elektrische
Signale erzeugt. Beispielsweise reicht die Größe des Hautwi
derstands, der von bestimmten Repräsentanten der Elektrodenin
dustrie für medizinische Diagnoseelektroden anerkannt ist, von
etwa 1 bis etwa 100 kΩ und vorzugsweise von etwa 2 bis etwa
15 kΩ, während die Größe des Hautwiderstands für medizinische
Überwachungselektroden von etwa 1 bis etwa 100 kΩ und vor
zugsweise von etwa 5 bis etwa 50 kΩ reicht. Diese Widerstände
umfassen den Widerstand der Elektrodenüberwachungsvorrichtung
und der Haut innerhalb der ersten 30 Sekunden nach dem Anlegen
einer Elektrode an die Haut, gemessen bei einer Frequenz von
10 Hz mit einer Sinuswellenform mit geringer Intensität
(< 10 mA, Spitze-Spitze).
Es gibt drei Hauptmittel zur Verringerung des Hautwi
derstands: chemisch, elektrisch und mechanisch. Ein chemisches
Mittel weist normalerweise das Bereitstellen zusätzlicher
Chloridionen (Cl⁻) zwischen der Haut und der Elektrode auf, um
die Leitfähigkeit durch das Stratum corneum zu erhöhen. Ein
Beispiel eines elektrischen Mittels ist in der PCT-
Patentveröffentlichung WO 97/24 060 (Carim et al.) offenbart.
Das traditionelle Mittel zur Verringerung des Hautwi
derstands ist das mechanische Entfernen eines Abschnitts des
Stratum corneum an der Stelle, wo die biomedizinische Elektro
de auf der Säugerhaut angeordnet wird. Eine kommerzielle
Hautabtragvorrichtung ist ein auf Partikelgrundlage beruhender
Materialstreifen, der von der Minnesota Mining and Manufactu
ring Company in St. Paul, MN, USA als 3M Skin Prep No. 2236
Skin Abrader (Abtragvorrichtung) vertrieben wird, wobei der
Anwender die Anweisung erhält, ein Materialstück von einer Ab
rollvorrichtung abzureißen und die Haut dort, wo die Elektrode
haften soll, mit mäßigem Druck vorsichtig abzutragen bzw. ab
zuschleifen. Der Streifen ist ein Laminat aus mineralischen
Partikeln auf einer flexiblen Trägerschicht mit einer Kleber
beschichtung auf der gegenüberliegenden Seite, d. h. ein rück
seitig mit Kleber versehenes Sandpapier mit einer Körnung von
etwa 240.
Eine weitere Art von kommerzieller Hautabtragvorrich
tung ist jeweils mit einer einzelnen biomedizinischen Elektro
de verbunden, die von Minnesota Mining and Manufacturing Com
pany als 3M Red Dot No. 2249, 2255, 2259, 2260, 2270, 2271,
2274 und 9630 Monitoring Electrodes (Überwachungselektroden)
vertrieben werden, wobei das Sandpapier eine Körnung von etwa
600 hat und einen Materialfleck darstellt, der auf einer ab
ziehbaren Schutzschicht der Elektrode haftet.
Die Herstellung von biomedizinischen Elektroden wird
von den verschiedenen staatlichen Gesundheitsbehörden kontrol
liert, die dafür verantwortlich sind, sicherzustellen, daß der
Patienten sichere und wirksame Erzeugnisse erhält. Einer der
Standards, die von den US-Gesundheitsbehörden gefordert wer
den, nennt sich Good Manufacturing Practices (GMP), was gegen
wärtig durch Quality Systems Regulations (QSR) abgelöst wird.
Die Vermarktung von biomedizinischen Elektroden ist ei
nem Preis- und Kostendruck des freien Unternehmerwettbewerbs
zwischen den Firmen und den Anforderungen der Kunden ausge
setzt, die für Patienten verantwortlich sind, z. B. die Orga
nisationen zur Erhaltung der Gesundheit (HMOs).
Obwohl das von Minnesota Mining and Manufacturing Com
pany hergestellte Sandpapier nach strengen Standards herge
stellt wird, hat Sandpapier von Partikel zu Partikel eine na
türliche Variabilität. Außerdem stellt ein Erzeugnis, das auf
Sandpapier mit mineralischer Zusammensetzung beruht, in einer
schnellen, preiswerten GMP/QSR-Produktionseinrichtung zusätz
liche Herstellungsschwierigkeiten dar.
Minnesota Mining and Manufacturing Company hat jüngst
eine Technologie entwickelt, die eine Oberflächentopographie
erzeugt, bei der jedes Element in der Topographie einer Mikro
nachbildung unterzogen wird bzw. ein Replikat darstellt. Bei
spiele der Mikronachbildungstechnologie sind in den US-Paten
ten 5 672 097 und 5 658 184 und in der PCT-Patentveröffent
lichung WO 97/06 962 offenbart, auf deren Offenbarung aus
drücklich verwiesen wird.
Auf dem Gebiet der biomedizinischen Elektroden besteht
Bedarf an einem Mittel zur genauen Wiedergabe der Topographie
einer Hautabtragvorrichtung, die einen Abschnitt des Stratum
corneum einer Säugerhaut effizient und effektiv mechanisch
entfernt.
Außerdem besteht ein Bedarf an einer Hautabtragvorrich
tung, die aus Polymermaterial konstruiert sein kann, das nach
den GMP/QSR-Standards bzw. ähnlichen Standards anderer Länder
kosteneffektiv hergestellt werden kann.
Die Erfindung löst beide Anforderungen, indem sie eine
durch Mikronachbildung hergestellte Hautabtragvorrichtung be
reitstellt.
Ein Aspekt der Erfindung ist eine Hautabtrag- bzw.
-abschleifvorrichtung für eine biomedizinische Elektrode, mit
Polymermaterial mit einem geometrisch strukturierten Oberflä
chenabtragmittel bzw. -schleifmittel.
Ein "geometrisch strukturiertes Oberflächenabtragmittel
bzw. -schleifmittel" im Sinne dieser Erfindung ist eine genau
ausgeführte Topographie, die im Mikrometermaßstab nachgebildet
werden kann, um eine schleifende bzw. abtragende Oberfläche zu
erzeugen, die Abschnitte des Stratum corneum der Säugerhaut
entfernen kann.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung einer Hautabtragvorrichtung bzw. -abschleifvor
richtung für eine biomedizinische Elektrode, mit
den Schritten: (a) Ausbilden einer Polymermaterialfolie mit
einem geometrisch strukturierten Oberflächenabtragmittel, wo
bei das geometrisch strukturierte Oberflächenabtragmittel eine
Struktur hat, die geeignet ist, einen Abschnitt des Stratum
corneum der Säugerhaut zu entfernen; (b) Ausbilden eines
Streifens aus der Folie mit Abmessungen, die entsprechend ei
ner vorbestimmten Einrichtung zur Abgabe des Streifens gewählt
sind; und (c) Anordnen des Streifens in Kontakt mit der Abga
bevorrichtung bzw. dem Spender.
Ein Merkmal der Erfindung ist eine genau konstruierte
Abtragvorrichtungsstruktur, bei der eine Mikronachbildungs
technologie verwendet wird.
Ein Vorteil der Erfindung ist es, Hautabtragvorrichtun
gen für viele verschiedene Abgabeeinrichtungen herstellen zu
können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist es, Hautabtrag
vorrichtungen nach GMP/QSR-Standards effektiv herstellen zu
können, wie es für medizinische Vorrichtungen gefordert wird.
Ein weiterer Vorteil ist es, daß die Erfindung weniger
Rohmaterialien erfordert, was eine geringere Wahrscheinlich
keit für ungünstige Wechselwirkungen mit der Haut bedeutet.
Weitere Merkmale und Vorteile werden in Verbindung mit
den nachstehenden Ausführungsformen und Zeichnungen beschrie
ben.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer erfin
dungsgemäßen Hautabtragvorrichtung, die an einer einzelnen
biomedizinischen Elektrode angeordnet ist;
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren
erfindungsgemäßen Hautabtragvorrichtung, die an einer Anord
nung von mehreren Elektroden angeordnet ist; und
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Streifens
einer erfindungsgemäßen Hautabtragvorrichtung, der in einer
Bandabgabe- bzw. -abrollvorrichtung bzw. einem Spender aufge
wickelt ist.
Erfindungsgemäße Hautabtragvorrichtungen können in je
der der in Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen verwendet
werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Verwendung von Haut
abtragvorrichtungen als Fleck an einer einzelnen biomedizini
schen Elektrode, z. B. die Red Dot No. 2249, 2255, 2259, 2260,
2270, 2271, 2274 und 9630 Monitoring Electrodes (Über
wachungselektroden), die von Minnesota Mining and Manufactur
ing Company (3M) in St. Paul, MN, USA vertrieben werden. Die
Elektrode 10 hat eine Schutzschicht (Liner) 12, die einen Ab
tragvorrichtungsfleck 14 hat. In dieser Ausführungsform hat
der Abtragvorrichtungsfleck 14 ein druckempfindliches Kleber
feld auf der Oberfläche, die der geometrisch strukturierten
Oberfläche des Abtragmittels gegenüberliegt, um den Fleck 14
auf der Schutzschicht 12 haften zu lassen.
Fig. 2 zeigt die Verwendung von erfindungsgemäßen Haut
abtragvorrichtungen als Streifen auf einer Anordnung von meh
reren biomedizinischen Elektroden auf einer Bahn. Normalerwei
se ist die Anordnung 20 ein Satz einzelner biomedizinischer
Elektroden (jeweils mit 22 bezeichnet), der auf einer Abzieh
schicht (Release Liner) 24 haftet und der auf seiner gegen
überliegenden Oberfläche mindestens einen Streifen 26 der er
findungsgemäßen Hautabtragvorrichtung hat. In dieser Ausfüh
rungsform hat der Hautabtragstreifen 26 ein druckempfindliches
Kleberfeld auf der Oberfläche, die dem geometrisch struktu
rierten Oberflächenabtragmittel gegenüberliegt, um den Strei
fen 26 auf der Abziehschicht 24 haften zu lassen. Als Alterna
tive könnte man eine durch Mikronachbildung hergestellte Ober
fläche bereitstellen, die selbst auch als Trägerschicht dienen
würde.
Fig. 3 zeigt die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Hautabtragvorrichtung als Abtragvorrichtungsstreifen 30 eines
durch Mikronachbildung hergestellten Materials, das von einer
Bandabgabevorrichtung 32 auf die gleiche Weise wie Klebeband,
z. B. Scotch®-Band, abzuwickeln ist. Die Abgabevorrichtung 32
hat eine sägezahnförmige Schneidschiene 34, die das Abtrennen
eines Stücks des Streifens 30 vom Rest unterstützen soll. In
dieser Ausführungsform ist es optional, wird jedoch bevorzugt,
ein Kleberfeld auf der Oberfläche zu haben, die der durch Mi
kronachbildung hergestellten Oberfläche gegenüberliegt, die
beim Halten des Streifens 30 in der Abgabevorrichtung 32 be
hilflich und dem Arzt bzw. Fachpersonal bei der Verwendung ei
nes Stücks des Streifens 30 behilflich sein soll, um Säuger
haut abzutragen.
Erfindungsgemäße Hautabtragvorrichtungen sind allgemein
nach den Lehren der US-Patente 5 672 097 und 5 658 184 und der
PCT-Patentveröffentlichung WO 97/06 926 aufgebaut. Der Fach
mann ist in der Lage, eine durch Mikronachbildung hergestellte
topographischen Struktur zu konstruieren, um das Abtragen des
Stratum corneum einer Säugerhaut beispielsweise unter Verwen
dung der Offenbarung des US-Patents 5 658 184 und dieser Er
findung einsatzspezifisch durchzuführen. Der hauptsächliche
und unerwartete Unterschied zwischen den Anwendungen, die im
US-Patent 5 658 184 und in dieser Erfindung offenbart sind,
ist folgender: In der ersteren muß ein mit Partikeln besetz
tes, geometrisch strukturiertes Oberflächenabtragmittel zur
Verwendung bei Finger- und Zehennägeln bereitgestellt werden,
während solche partikelbesetzten, geometrisch strukturierten
Oberflächenabtragmittel zur Verwendung bei verschiedenen Stra
ta cornea verschiedener Säuger auf ein Mindestmaß zurückge
führt werden. Da beispielsweise die handelsüblichen mechani
schen Abtragvorrichtungen mit verschiedenen Körnungen angebo
ten werden, ist es innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung
möglich, Abtragvorrichtungen bereitzustellen, die geometrisch
strukturierte Oberflächenabtragmittel haben, die für die Säu
gerart oder die Art des Stratum corneum bei einzelnen Säuger
spezies, bei denen die biomedizinische Elektrode angeordnet
werden soll, besonders geeignet sind. Vorzugsweise werden beim
Stratum corneum von Menschen Partikel vermieden, obwohl der
Fachmann, wenn die Elektrode auf der Handinnenfläche oder der
Ferse eines Fußes angebracht werden soll, die Abtrageigen
schaft der erfindungsgemäßen Abtragvorrichtungen so einstellen
könnte, daß an diesen Stellen zur richtigen Diagnose oder
Überwachung eine ausreichende Menge des Stratum corneum ent
fernt wird. Besonders bevorzugt werden wegen der GMP/QSR-
Standards und Herstellungsverfahren bei allen Anwendungen, die
den Menschen betreffen, Schleif- bzw. Abtragmittelpartikel
völlig vermieden. Dies steht in direktem Gegensatz zu den Leh
ren des US-Patents 5 658 184, bei dem Abtragmittelpartikel bei
Anwendungen für menschliche Nägel erforderlich sind. Eine bio
medizinische Elektrode ist eine durch Vorschriften geregelte
medizinische Vorrichtung, die eine Herstellung nach GMP/QSR-
Standards erfordert.
Daher sind die erfindungsgemäßen Parameter des geome
trisch strukturierten Oberflächenabtragmittels folgende:
- 1. ein polymeres, geometrisch strukturiertes Oberflä chenabtragmittel, das jede Verwendung von mineralischem Parti kelgehalt auf ein Mindestmaß zurückführt und vorzugsweise ver meidet, was die Herstellung einer Hautabtragvorrichtung in ei ner schnellen, preiswerten biomedizinischen Elektrodenproduk tionseinrichtung unter GMP/QSR-Bedingungen möglich macht; und
- 2. eine vorbestimmte Struktur eines geometrisch struk turierten Oberflächenabtragmittels, das gesicherte, durchkon struierte Oberflächen zwecks gleichmäßiger Abtrageigenschaften auf einer spezifischen Art von Säugerhaut oder bei einem spe zifischen Säuger ermöglicht, um einen verringerten Hautwider stand ohne übermäßige Schäden oder Schmerzen beim Patienten zu erreichen.
Mit diesen Parametern kann man ein geometrisch struktu
riertes Oberflächenabtragmittel konstruieren, das auf einer
Werkzeugausrüstung beruht, die verwendet wird, um solche Ober
flächen herzustellen. Das US-Patent 5 658 184 beschreibt hin
reichend zum Zwecke der Erfindung die vielen verschiedenen
dreidimensionalen Formen, die bei der Ausbildung von geome
trisch strukturierten Oberflächenabtragmitteln zur Verwendung
in Verbindung mit einem menschlichen Körper möglich sind. Die
dreidimensionalen Formen können von regelmäßig bis beliebig
oder zufällig reichen, wobei ein variabler Abstand, im US-
Patent 5 658 184 offenbart, bevorzugt wird.
Die vertikalen Abmessungen (zwischen Höhe und Tiefe)
des geometrisch strukturierten Oberflächenabtragmittels können
von etwa 25 µm bis etwa 1600 µm und vorzugsweise von etwa
75 µm bis etwa 160 µm reichen. Ein Fachmann kann aus verschie
denen dreidimensionalen Formen und verschiedenen vertikalen
Abmessungen wählen, um ein geometrisch strukturiertes Oberflä
chenabtragmittel genau zu konstruieren, das für jede bestimmte
Säugerhautanwendung geeignet ist.
Man kann eine durch Mikronachbildung hergestellte Ober
fläche aus vielen verschiedenen Polymermaterialien herstellen.
Nichteinschränkende Beispiele solcher Polymere sind
(Meth)acrylate, z. B. Triacrylate, die aus einem oder mehreren
Monomeren, z. B. Trimethyolpropan-Triacrylat und Trishydroxye
thylisocyanat-Triacrylat, hergestellt sind. Ein Vertreiber für
Triacrylate ist Sartomer Chemical Co. in West Chester, Penn
sylvania. Andere nichteinschränkende Beispiele sind als Binde
mittel im US-Patent 5 658 184 offenbart.
Optional können Zusätze zu der durch Mikronachbildung
hergestellten Oberfläche verwendet werden, wie Pigmente, Farb
stoffe, Weichmacher, Antioxidationsmittel und Füllstoffe, je
weils wie vom Fachmann gewünscht.
Die Hautabtragvorrichtungen 10, 20 oder 30 können eine
Gesamtdicke haben, die von etwa 75 bis etwa 2110 µm und vor
zugsweise von etwa 151 bis etwa 414 µm reicht.
Die Hautabtragvorrichtungen 10, 20 oder 30 können eine
durch Mikronachbildung hergestellte, auf jeder geeigneten Po
lymerschicht ausgebildete Oberfläche haben. Nichteinschränken
de Beispiele für Polymermaterial sind Polyolefine und Poly
ester, wobei Polyolefine normalerweise Polyethylene oder Poly
propylene sind. Vorzugsweise ist die Polymerträgerschicht ein
Polyestermaterial mit einer Dicke, die von etwa 50 bis etwa
510 µm und vorzugsweise von etwa 76 bis etwa 254 µm reicht.
Die Herstellung der Hautabtragvorrichtung 10, 20 oder
30 kann gemäß der Offenbarung im US-Patent 5 658 184 durchge
führt werden, und zwar mit Einstellungen, die auf bestimmte zu
konstruierende, durch Mikronachbildung hergestellte Oberflä
chen angepaßt sind. Zwischen der Zeit der Ausbildung der durch
Mikronachbildung hergestellten Oberfläche auf der Polymer
schicht und der Trennung dieser Schicht in Streifen oder Flec
ken mit geeigneten Abmessungen kann ein Kleber auf der Ober
fläche der Schicht aufgebracht werden, die der durch Mikro
nachbildung hergestellten Oberfläche gegenüberliegt. Der Kle
ber kann ein Beschichtungsgewicht haben, das von etwa 0,419
bis etwa 6,278 mg/cm2 und vorzugsweise von etwa 2092 bis etwa
4185 mg/cm2 reicht, und kann jeder geeignete druckempfindliche
Kleber sein, vorzugsweise solche, die keinen Latex aus natür
lichem Kautschuk zur Anwendung beim Menschen verwenden. Nicht
einschränkende Beispiele für solche Kleber sind Isoprene,
Acrylverbindungen, Butylkautschuk, Polyisobutylen und Vinyle
therpolymere.
Erfindungsgemäße Hautabtragvorrichtungen stellen eine
genaue und berechenbare Herstellungskomponente und eine genaue
und berechenbare Stratum-corneum-Widerstandsverringerungsein
richtung für jede handelsübliche biomedizinische Elektrode
dar, die ein Abtragen bzw. Abschleifen oder Aufrauhen der Säu
gerhaut vor Verwendung der Elektrode erfordert.
Das gesamte Erzeugnissortiment von biomedizinischen
Elektroden von 3M kann von dieser Erfindung profitieren, eben
so wie andere biomedizinische Elektroden, die dem Fachmann be
kannt sind.
Die Abmessungen und Topographien der erfindungsgemäßen
Hautabtragvorrichtungen mit geometrisch strukturiertem Ober
flächenabtragmittel können entsprechend den Anforderungen der
Ärzte auf dem Gebiet der medizinischen Diagnose und Überwa
chung variieren. Beispielsweise kann die Abmessung und Lage(n)
der Abtragvorrichtungen 14 und 26 entsprechend den Erforder
nissen der Herstellung und Vermarktung der biomedizinischen
Elektroden variieren.
Die folgenden Beispiele zeigen weitere Ausführungsfor
men der Erfindung.
Für die folgenden Beispiele wurden zwei Formulierungen
für die Ausbildung des geometrischen strukturierten Oberflä
chenabtragmittels verwendet. Tabelle 1 zeigt die Formulierun
gen.
Die Formulierungen A und B wurden nach dem in US-Patent
5 658 184 offenbarten Verfahren unter Verwendung der darin of
fenbarten Struktur, die auch als "VariPitch"-Struktur bzw.
-Muster bekannt ist, und mit vielen verschiedenen vertikalen
Abmessungen, die von etwa 89 µm (0,0035 Zoll) bis etwa 254 µm
(0,01 Zoll) reichen, zu geometrisch strukturierten Oberflä
chenabtragmitteln ausgebildet.
Der Hautwiderstand bzw. die Impedanz (Z) wurde mit ei
nem Widerstandsmeßgerät mit einer Referenzelektrode an einem
Menschen gemessen.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse verschiedener Beispiele
mit entsprechenden Hautwiderstandsergebnissen. Für dieses Ex
periment wurden die Widerstände an den Armen von acht Menschen
gemessen, n = 16.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse des ersten von zwei
Gruppen von Experimenten. In diesem Experiment wurden die zwei
in Tabelle 1 beschriebenen, Formulierungen in drei verschiedenen
Vertikalabmessungen geprüft: 89, 178 und 254 µm. Die Wider
stände sind in kΩ angegeben und wurden 5 s nach Anlegen der
Überwachungselektrode gemessen. Diese Ergebnisse zeigen, daß
die drei effektivsten dieser Proben die beiden 178-µm-Proben,
Formulierung A und B, und die 254-µm-Probe mit der Formulie
rung B (Beispiel 2, 3 und 5) waren. Diese drei Proben wurden
noch einmal in einer getrennten Gruppe geprüft. Die Ergebnisse
aus diesem zweiten Experiment sind in Tabelle 3 dargestellt.
Bei diesem Experiment wurden 13 Versuchspersonen geprüft. Je
des Beispiel der durch Mikronachbildung hergestellten Abtrag
vorrichtung wurde zweimal auf der Brust jeder Versuchsperson
geprüft, n = 26.
Beispiel 8 hatte den niedrigsten Widerstand bei diesen
Versuchspersonen; jedoch wurde beobachtet, daß die Haut auf
grund der höheren Hautabtragstärke gereizt war. Aus diesem Ex
periment wurde bestimmt, daß Beispiel 7, die durch Mikronach
bildung hergestellte Hautabtragvorrichtung mit einer Verti
kalabmessung von 178 µm und der Formulierung A, den effektiv
sten Abtrag ohne Hautreizung ergab. Je nach geometrischer Form
und Größe der Abtragstruktur kann sich die Beziehung zwischen
der Vertikalabmessung und dem Hautwiderstand ändern. Dies kann
insbesondere gelten, wenn die Variable der Elektrolyt der
Elektroden, z. B. ein feuchtes Gel, ein festes Gel oder ein
leitfähiger Kleber mit verschiedener Festigkeit, ist.
Die Erfindung ist nicht auf die oben ausgeführten Aus
führungsformen beschränkt.
Claims (10)
1. Hautabtragvorrichtung für eine biomedizinische Elek
trode, mit:
Polymermaterial mit einem geometrisch strukturierten Oberflächenabtragmittel.
Polymermaterial mit einem geometrisch strukturierten Oberflächenabtragmittel.
2. Abtragvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das geome
trisch strukturierte Abtragmittel eine Struktur mit einem Ab
stand zwischen einer Höhe und einer Tiefe in der Topographie
hat, die von regelmäßig bis beliebig reicht.
3. Abtragvorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Abstand
variabel ist und wobei die vertikale Abmessung zwischen der
Höhe und der Tiefe von etwa 25 µm und 1524 µm reicht.
4. Abtragvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Abstand
variabel ist und wobei die vertikale Abmessung zwischen der
Höhe und der Tiefe von etwa 85 µm und 254 µm reicht.
5. Abtragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Polymermaterial ein Fleck ist, der auf einer Schutz
schicht der biomedizinischen Elektrode haftet.
6. Abtragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Polymermaterial ein Streifen mit solchen Abmessungen
ist, daß er von einer Abgabevorrichtung abgegeben werden kann.
7. Abtragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Polymermaterial ein Streifen mit solchen Abmessungen
ist, daß er auf einer Bahn haftet, die mit mindestens einer
biomedizinischen Elektrode verbunden ist.
8. Abtragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei das Polymermaterial Polymere aufweist, die aus Triacry
lat-Monomeren hergestellt sind.
9. Abtragvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Polymermaterial ferner Pigmente, Farbstoffe, Weich
macher, Antioxidationsmittel oder Füllstoffe aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Hautabtragvorrich
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für eine biomedizinische
Elektrode, mit den Schritten:
- (a) Ausbilden einer Polymermaterialfolie mit einem geo metrisch strukturierten Oberflächenabtragmittel, wobei das geometrisch strukturierte Oberflächenabtragmittel eine Struk tur hat, die geeignet ist, einen Abschnitt des Stratum corneum von Säugerhaut zu entfernen;
- (b) Ausbilden eines Stücks aus der Schicht, mit Abmes sungen, die entsprechend einer vorbestimmten Einrichtung zur Abgabe des Streifens gewählt sind; und
- (c) Anordnen des Stücks in Kontakt mit der Abgabeein richtung.
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