DE19925430A1 - Verfahren zum Wachsenlassen von Dünnfilm-Elektrolumineszenz-Strukturen - Google Patents
Verfahren zum Wachsenlassen von Dünnfilm-Elektrolumineszenz-StrukturenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wachsenlassen einer Cer-dotierten SrS-Leuchtstoffschicht mittels Atomschicht-Epitaxie-Verfahren. Gemäß der Erfindung wird eine metallorganische Cer-Verbindung, die mindestens einen Liganden vom Cyclopentadienyl-Typ enthält, als eine Vorstufe für das Dotierungsmittel Cer verwendet. Die Cer-Verbindungen vom Cyclopentadienyl-Typ können als ALE-Vorstufen bei Substrattemperaturen von etwa 400 DEG C verwendet werden, ohne daß während der Verarbeitung eine thermische Zersetzung beobachtbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft licht-emittierende Leuchtstoffilme mit
gleichförmiger und heller Emission. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Cer-dotierten
SrS-Leuchtstoffschichten für Dünnfilm-Elektrolumineszenz-
Vorrichtungen.
Flache Dünnfilm-Elektrolumineszenz-(TFEL)-Anzeigeetafeln bzw.
Displays werden in Anwendungen eingesetzt, bei denen ein wei
ter Sichtwinkel, ein breiter Temperaturbereich und eine zer
klüftete Struktur von Bedeutung sind. Sämtliche gelb
emittierenden monochromen und rot- und grün-emittierenden
mehrfarbigen TFEL-Displays, die heutzutage auf dem Markt sind,
basieren auf dem licht-emittierenden Leuchtstoff ZnS:Mn.
Große Anstrengungen wurden und werden noch unternommen, um ei
nen blau-emittierenden TFEL-Leuchtstoff zu entwickeln, der
notwendig ist, um ein Vollfarben-TFEL-Display zu realisieren.
Der am vielversprechendste Leuchtstoff für diesen Zweck ist
SrS:Ce (R. C. Törnqvist, TFEL "Color by White", SID 1997
DIGEST, S. 855), der ein breites Emissionsspektrum aufweist, das
von der blauen Spektralregion bis zur roten mit einem Maximum
nahe 500 nm reicht.
Die Struktur des Vollfarben-TFEL-Displays enthält die ZnS:Mn-
und SrS:Ce-Leuchtstoffe aufeinander geschichtet. Die Primär
farben werden erhalten, indem in der Vorderseite Farbfilter
verwendet werden. Dieses sog. "Color-by-White"-TFEL-Konzept
wird sowohl in Direktsicht-Displays (direct view display) als
auch in Vollfarben-TFEL-Displays mit aktiver Matrix (active
matrix full color TFEL display), die in der Entwicklung sind,
verwendet.
SrS:Ce-Dünnfilme sind hergestellt worden durch physikalische
Gasphasenabscheidungstechniken wie beispielsweise thermisches
Verdampfen (unter Bedingungen der Molekülstrahl-Epitaxie oder
der sog. Hot-Wall-Deposition), Elektronenstrahl-Verdampfung
und Sputtern, durch chemische Gasphasenabscheidungstechniken
wie metallorganische CVD (chemical vapor deposition) und Atom
schicht-Epitaxie (im folgenden als "ALE", atomic layer epita
xy, abgekürzt), und durch Mischtechniken wie Epitaxie mittels
chemischer Strahlen und reaktive Verdampfung. Beste Ergebnisse
im Sinne von Punktluminanz und Punktlichtleistungseffizienz
sind mittels Molekülstrahl-Epitaxie (MBE) erreicht worden (K.
O. Velthaus, B. Huttl, U. Troppenz, R. Herrman und R. Mauch, New
deposition process for very blue and bright SrS:Ce,Cl TFEL-
devices, SID 1997 DIGEST, S. 411). In diesen Vorrichtungen
wird eine zusätzliche Co-Dotierung durchgeführt mit Chlor,
Mangan und Silber, mit dem Ziel, die Stöchiometrie und Kri
stallinität der SrS-Matrix zu verbessern und auch um eine La
dungskompensation für die Ce3+-Dotierung (mittels Ag⁺) zu er
reichen. Ausgangsmaterialien sind Sr, S, CeCl3, Mn und Ag. Die
Möglichkeiten, den Produktionsmaßstab dieses Verfahren zu ver
größern, sind nicht bekannt. Ziemlich gute Ergebnisse sind mit
gesputtertem und mit mittels Elektronenverdampfung abgeschie
denem SrS:Ce erreicht worden. Bei MOCVD sind Sr(thd)2 und
Ce(thd)4 (wobei die Abkürzung thd für 2,2,6,6-Tetramethyl-3,5-
heptandionat steht) zum Wachsenlassen von SrS:Ce-EL-Filmen
verwendet worden (R. Hiskes, S.A. DiCarolis, R. Müller-Mach
V. Mazzi, K. Nauka und G. O. Müller, A Novel deposition Method
for Thin Film Electroluminescent Devices, Extended Abstracts,
1st Int. Conference on the Science and Technology of Display
Phosphors, San Diego, 1995, S. 137), es sind jedoch keine be
merkenswerten Ergebnisse berichtet worden. Eine verbesserte
SrS:Ce-TFEL-Leistung ist postuliert worden, wenn
Bis(cyclopentadienyl)-Strontium, Sr(Cp)21 und Ce(thd)4 anstel
le von Sr(thd)2 und Ce(thd)4 verwendet worden sind, und zwar
aufgrund des höheren Dampfdruckes und einer besseren Kontrol
lierbarkeit von Sr(Cp)2 (US-Patent Nr. 5,496,582, Mizutani K.
et al.). Im Stand der Technik sind lediglich qualitative Er
gebnisse angegeben.
Bislang sind die besten SrS:Ce-Elektrolumineszenz-Dünnfilme
mittels dem ALE-Verfahren unter Verwendung von Sr(thd)2,
Ce(thd)4 und Schwefelwasserstoff als Vorstufen hergestellt
worden (E. Soininen, M. Leppänen, und A. Pakkala, Bright and
stable electroluminescent device based on SrS:Ce, 13th Inter
national Display Research Conference 1993, S. 233). Dieses
Verfahren ist zur Herstellung von Mehrfarben-Dünnfilm- Elek
trolumineszenz-Displays verwendet worden (M. Leppänen, G. Här
könen, A. Pakkala, E. Soininen und R. Törnqvist, Broadband
double layer phosphor for an inverted filtered PGB electrolu
minescent display, 13th International Display Research Confe
rence 1993, S. 229, Haaranen et al., 521(x3) × 256 RGB multi
color TFEL display based on "Color by white", STD 1997 Digest
S. 883, und Harju et al., Bright 320(x3) × 240 RGB TFEL dis
play based on "Color by white", SID 1997 Digest S. 859). Beim
Wachsen des Leuchtstofffilms wird die Oberfläche sequentiell
Sr(thd)2-Dampf und Schwefelwasserstoff ausgesetzt, wobei zu
erst der Sr-Reaktant auf der Oberfläche adsorbiert wird und
nachfolgend mit H2S reagiert, wobei das Wirtsmaterial, SrS,
wächst. Das Dotierungsmittel wird zu der Struktur zugegeben,
indem die SrS-Oberfläche sequentiell Ce(thd)4 und Schwefelwas
serstoff periodisch ausgesetzt wird.
Bei der Herstellung von EL-Anzeigetafeln ist eine gute Gleich
förmigkeit des abgeschiedenen Dünnfilms wesentlich, und zwar
sowohl vom Gesichtspunkt der Herstellungskosten als auch der
Leistung bzw. Qualität der Anzeigetafel. Das Hauptproblem bei
TFEL-Farbanzeigetafeln, die mittels ALE hergestellt wurden,
war das starke Luminanzprofil des SrS:Ce-Filmes, wenn z. B.
Ce(thd)4 zum Dotieren mit Cer verwendet wird, insbesondere
aufgrund einer reduzierten Luminanz im Gaseinlaßteil des Sub
strates. Es wird angenommen, daß dies an den Hafteigenschaften
und den thermischen Zersetzungseigenschaften der Vorstufe
liegt, wenn sie das Substrat erreicht, oder an der Inkorpora
tion schädlicher Additive, die mittels der Vorstufe zur Ober
fläche transportiert werden. Dem nicht-idealen Verhalten von
SrS:Ce bezüglich der Gleichförmigkeit ist nachgegangen worden,
und es wurde gefunden, daß dieses hauptsächlich auf der ver
wendeten Ce-Vorstufe beruht.
Ein zweites Problem ist, daß typische bislang verwendete
Cer-Vorstufen bei der Temperatur und dem Druck, die für eine ge
eignete Flüchtigkeit benötigt werden, sämtlich einen festen
Zustand aufwiesen, was vom Gesichtspunkt des Herstellungsver
fahrens wenig erwünscht ist. Um eine mögliche Partikel-
Kontaminierung zu vermindern und auch um die Arbeitskosten zum
minimieren, wären flüssige und gasförmige Quellen bevorzugt.
ALE ist ein wirkungsvolles Abscheidungsverfahren, um das Ver
hältnis Dotierungsmittel/Wirt in den Filmen bzw. Schichten ge
nau abzustimmen, da eine Molekülschicht-Genauigkeit erreicht
werden kann, indem das Dotierungsmittel in eine gewünschte Po
sition im Inneren des Wirtsmaterials gebracht werden kann, und
zwar in Wachstumsrichtung senkrecht zur Substratoberfläche.
Dies ist verwendet worden, um die Kristallinität des Wirtsma
terials durch planares Dotieren zu verbessern (Härkönen G. et
al., Green emitting thin film electroluminescent device grown
by Atomic Layer Epitaxy, SID 1990 Digest S. 232). Es ist
schwieriger, die Konzentration des Dotierungsmittels in der
Dotierungsebene parallel zur Substratoberfläche zu kontrollie
ren, da in einem solchen Fall die Oberflächenkonzentration von
der Adsorption/Desorptions-Kinetik der Vorstufe, dem Anhaften
an der Oberfläche, der Reaktivität und der thermischen Stabi
lität abhängt. Im Falle von Ce ist weniger als die Adsorption
einer Monoschicht erwünscht. Falls Wechselwirkung zwischen be
nachbarten Ce-Ionen stattfindet, verschiebt sich die Farbe in
Richtung höherer Wellenlängen. Ce diffundiert bei den verwen
deten Temperaturen (< 520°C) nicht thermisch in den SrS-Wirt
und somit sollte der Überschuß der Vorstufe von der Oberfläche
entfernt werden oder es sollte mit einem schwachen Material
puls begonnen werden. Eine gute Gleichförmigkeit kann mit ei
ner thd-Vorstufe nicht erreicht werden.
Flüchtige, thermisch stabile, andererseits jedoch ausreichend
reaktive Vorstufen für Ce sind nicht im Übermaß vorhanden.
Verschiedene β-Diketonate und Amidkomplexe, die getestet wur
den, haben keine ausreichende Luminanz erzeugt, ganz zu
schweigen von einer akzeptablen Luminanzgleichförmigkeit, in
den mittels ALE gezüchteten SrS:Ce. Mit anderen Verfahren (R.
H. Mauch, K. O. Velthaus, G. Bilger und H. W. Schock, High ef
ficiency SrS, SrCe:CeCl3 based thin film electroluminescent
devices, J. Cryst. Growth 117 (1992) 964-968) ist gezeigt wor
den,daß durch Herabsetzen des Ce-Gehaltes die Blaukomponente
verstärkt werden kann. Es war nicht möglich, dies mit der
Ce(thd)4-Vorstufe zu realisieren.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die Leistung, ins
besondere die Luminanz-Gleichförmigkeit von SrS:Ce-Filmen, die
mittels Atomschicht-Epitaxie (ALE) gezüchtet bzw. wachsenge
lassen wurden, zu verbessern, indem Cer-Verbindungen verwendet
werden, die bislang nicht verwendet worden sind.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zum
Herstellen lichtemittierender Leuchtstoffilme bereitzustel
len.
Ein drittes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue
Verwendung von Cyclopentadienyl-Verbindungen bereitzustellen.
Diese und andere Ziele werden, zusammen mit deren Vorteilen
aus bekannten Verfahren, die aus der folgenden Beschreibung
ersichtlich werden, durch die im folgenden beschriebene und
beanspruchte Erfindung erreicht.
Die folgende Erfindung basiert auf der Verwendung einer me
tallorganischen Cer-Verbindung, die mindestens einen Liganden
vom Cyclopentadienyl-Typ als eine Vorstufe für Cer enthält,
das als ein Dotierungsmittel für SrS-Leuchtstoffschichten ver
wendet wird, die mittels Atomschicht-Epitaxie-Verfahren wach
sen gelassen werden. Überraschenderweise wurde gefunden, daß
Cyclopentadienyl-Vorstufen für Ce ein Adsorptions-Desorp
tions-Verhalten zeigen, das für gute ALE-Dotierungsmittel-
Vorstufen an der Substratoberfläche erwünscht ist, wobei die
Menge an Ce auf der Substratoberfläche kontrolliert werden
kann. Durch die Verwendung von Cyclopentadienyl-Verbindungen
für Ce können die zuvor genannten Nachteile des Standes der
Technik überwunden werden; die Dotierung ist kontrollierter
und die Leistung des SrS:Ce-Filmes ist verbessert.
Spezifischer wird die vorliegende Erfindung durch die kenn
zeichnenden Teile der Ansprüche 1 und 5 gekennzeichnet.
Mit der vorliegenden Erfindung werden beträchtliche Vorteile
erreicht. So wurden während des Testens verschiedener Vorstu
fen und der Analyse der Ergebnisse der Filme realisiert, daß
Cer-Verbindungen vom Cyclopentadienyl-Typ als ALE-Vorstufen
bei Substrattemperaturen von etwa 400°C ohne beobachtbare
thermische Zersetzung während der Verarbeitung verwendet wer
den können. Dies wurde durch Messen der Kohlenstoff- und Was
serstoff-Konzentrationen in den gewachsenen SrS:Ce-Filmen mit
tels Sekundärionen-Massenspektroskopie (SIMS) gemessen, wobei
erwiesen wurde, daß die Konzentration dieser Verunreinigungen
nicht höher war als in Bezugsbeispielen ohne Cer-Dotierung.
Ein weiterer Beweis, der die gute thermische Stabilität unter
stützt, ist die gleichformige Cer-Konzentration über der Sub
stratfläche, die man erhält, wenn diese Cerverbindungen ver
wendet werden (s. Beispiel 3).
Das Luminanzniveau wird erhöht und die Luminanzgleichförmig
keit wird wesentlich verbessert. Der Farbton kann kontrollier
bar geändert werden und das Verfahren ist robust.
Es wurde auch gefunden, daß trotz der Tatsache, daß die
Cer-Verbindungen von Cyclopentadienyl-Typ sehr empfindlich auf
Sauerstoff und Feuchtigkeit reagieren, es möglich ist, sie in
ALE-Produktionseinrichtungen zu verwenden. Ein vorteilhaft
einfaches und kostengünstiges inertes Ladesystem ist entwic
kelt worden und an der ALE-Produktionseinrichtung befestigt
(s. Fig. 2).
Darüber hinaus liegen einige der Cer-Verbindungen vom Cyclo
pentadienyl-Typ bei ihren Verdampfungstemperaturen vorteilhaf
terweise in flüssigem Zustand vor, was potentielle partikelin
duzierte Verluste bei der Produktausbeute minimiert.
Als nächstes wird die Erfindung mit Hilfe einer ausführlichen
Beschreibung und unter Bezugnahme auf eine Reihe von Arbeits
beispielen näher beschrieben.
In den beigefügten Zeichnungen ist Fig. 1 eine Querschnittsan
sicht der Dünnfilm-Elektrolumineszenz-Vorrichtung, die die
Schichtstruktur Leuchtstoff/Dielektrikum/Elektrode gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform zeigt;
Fig. 2 eine schematische Darstellung, die angibt, wie eine
inerte Ladeausführungsform zusammen mit einem ALE-Reaktor ver
wendet wird, um die Handhabung von luftempfindlichen Vorstufen
beim Aufwachsenlassen des in den Beispielen beschriebenen
EL-Films zu ermöglichen;
Fig. 3 zeigt den Luminanzlevel und die Luminanzgleichförmig
keit über das Substrat, wobei Ce(thd)4- und Ce(tmCp)3-
Vorstufen auf eine in Beispiel 1 beschriebene Weise verwendet
werden;
Fig. 4 zeigt die CIE 1931 Farbkoordinaten und Luminanzen von
SrS:Ce-EL-Vorrichtungen zeigt, die wie in Beispielen 2 und 3
beschrieben hergestellt wurden; und
Fig. 5 zeigt die Variation der Ce-Konzentration in den SrS:Ce-
Dünnfilmen über das Substratglas vom Einlaßteil ("Quelle" bzw.
"Source") zum Auslaßteil ("saugen" bzw. "Suktion")
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Wach
senlassen elektrolumineszenter SrS:Ce-Dünnfilme bzw.
-schichten. Die Einzelheiten des neuen Verfahrens werden wie
folgt beschrieben:
Das Wachsenlassen des SrS:Ce-Dünnfilmes wird mittels des ALE-Verfahrens durchgeführt, d. h. es wird eine gepulste Zufuhr der ursprünglichen Anion- und Kation-Reaktanten in einer al ternierenden Sequenz verwendet, um zu verhindern, daß die Oberfläche des in der Reaktionskammer befindlichen Substrates gleichzeitig beiden ursprünglichen Reaktanten ausgesetzt wird. Der Dünnfilm-Wachstumsprozeß umfaßt Wachstumsstufen von Stron tiumsulfid-Schichten, gefolgt von einer Cer-Dotierungsstufe, wobei sämtliche Stufen in alternierenden Sequenzen wiederholt werden, bis die gewünschte Schicht- bzw. Filmdicke erhalten wurde. Details des ALE-Verfahrens sind in den US-Patenten Nr. 4,058,430 und 4,389,973 beschrieben, die hiermit unter Bezug nahme aufgenommen werden.
Das Wachsenlassen des SrS:Ce-Dünnfilmes wird mittels des ALE-Verfahrens durchgeführt, d. h. es wird eine gepulste Zufuhr der ursprünglichen Anion- und Kation-Reaktanten in einer al ternierenden Sequenz verwendet, um zu verhindern, daß die Oberfläche des in der Reaktionskammer befindlichen Substrates gleichzeitig beiden ursprünglichen Reaktanten ausgesetzt wird. Der Dünnfilm-Wachstumsprozeß umfaßt Wachstumsstufen von Stron tiumsulfid-Schichten, gefolgt von einer Cer-Dotierungsstufe, wobei sämtliche Stufen in alternierenden Sequenzen wiederholt werden, bis die gewünschte Schicht- bzw. Filmdicke erhalten wurde. Details des ALE-Verfahrens sind in den US-Patenten Nr. 4,058,430 und 4,389,973 beschrieben, die hiermit unter Bezug nahme aufgenommen werden.
Die Temperatur bei den Züchtungsverfahren ist kontrolliert und
hoch genug eingestellt, um zu verhindern, daß die Vorstufe auf
der Substratoberfläche kondensiert, ist jedoch gleichzeitig
ausreichend niedrig, um eine thermische Zersetzung im wesent
lichen zu verhindern. Die Substrattemperatur beträgt für
SrS:Ce-Züchtungsverfahren typischerweise zwischen 250 und 450°C.
Die Oberflächenreaktionen finden bei einem niedrigen Druck
im Bereich von 0,1 bis 10 torr statt.
Eine flüchtige Sr-Verbindung wird zusammen mit H2S als eine
Sr-Vorstufe verwendet, um SrS zu bilden und eine Ce-Vorstufe
vom Cyclopentadienyl-Typ wird verwendet, um den SrS-Wirt zu
dotieren. Die Ce-Vorstufe weist im allgemeinen die Formel (I)
CeCpnR3-n (I)
auf, in der R für einen Kohlenwasserstoffrest steht,
n eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und
Cp für einen Rest der Formel (II)
n eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und
Cp für einen Rest der Formel (II)
C5R1 xR2 yH5-z (II)
steht, in der
x und y jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 1 bis 5 stehen,
x+y=z und z≦5 und
R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander für eine niedrige Alkylgruppe stehen, zweckmäßigerweise eine C1-C7- Alkylgruppe, vorzugsweise C1-C6-, insbesondere C1-C5, wobei C1-C4- bzw. C1-C3 ganz besonders bevorzugt ist.
x und y jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 1 bis 5 stehen,
x+y=z und z≦5 und
R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander für eine niedrige Alkylgruppe stehen, zweckmäßigerweise eine C1-C7- Alkylgruppe, vorzugsweise C1-C6-, insbesondere C1-C5, wobei C1-C4- bzw. C1-C3 ganz besonders bevorzugt ist.
Die vorliegende Erfindung umfaßt somit eine Cer-Vorstufe des
Cyclopentadienyl-Typs einschließlich MonoCp-, DiCp- und
TriCp-Verbindungen von Cer. Vorzugsweise ist die Ce-Vorstufe eine
Verbindung ausgewählt aus der Gruppe aus Tricyclopentadienyl-
und alkyl-substituierten Tricyclopentadienyl-Derivaten von
Cer. Beispiele sind Tetramethyl- und Isopropyl-substituierte
Ce-tricyclopentadienyl-Verbindungen.
Die Einleitung luftempfindlicher Vorstufen in die
ALE-Produktionseinrichtung (Reaktor) wird inert durchgeführt, in
dem ein inertes Ladesystem verwendet wird, das aus einer
N2-Kabine und einem flexiblen Befestigungsschlauch am Quellenende
des ALE-Reaktors, die speziell für diesen Zweck modifiziert
worden sind, besteht.
Mit der vorliegenden Erfindung kann eine Dünnfilm-
Elektrolumineszenz-Komponente hergestellt werden, die ein Sub
strat umfaßt, das Glas, ein keramisches Material, z. B. Al2O3
oder Silizium, sein kann, und zwar mit oder ohne einer Diffu
sionsbarriereschicht, je nach Wahl des Substrates. Der erste
und zweite ausgerichtete bzw. abgeglichene Satz von gemuster
ten Elektroden (patterned) wird aus einem leitenden Material
hergestellt, z. B. Indiumzinnoxid, dotiertem Zinkoxid, Al, W
oder Mo. Die isolierenden Schichten zwischen den Elektroden
und der licht-emittierenden Schicht bestehen aus einem Metal
loxid oder verschiedenen Metalloxiden oder einer Kompo
sitstruktur von Metalloxiden, z. B. Aluminiumoxid-Titanoxid-
Mehrschicht-Strukturen, AlxTiyOz, Tantaloxid und Strontiumti
tanoxid. Die SrS:Ce-Schicht wird mittels der zuvor beschriebe
nen Technik abgeschieden. Andere licht-emittierende Schichten,
z. B. ZnS:Mn können unter und/oder über der SrS:Ce-Schicht zu
gefügt werden, um zusammen eine mehrschichtige licht
emittierende Leuchtstoffschicht zu bilden, wobei zwischen den
Leuchtstoffschichten ggfs. eine Isolatorschicht verwendet
wird. Vorzugsweise wird eine zusätzliche Isolatorschicht z. B.
der zuvor verwendeten Zusammensetzung zwischen der
Cer-dotierten Leuchtstoffschicht und der zusätzlichen Leuchtstoff
schicht abgeschieden. Die zusätzliche Leuchtstoffschicht kann
ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus SrS:Ce; SrS:X;
SrS:Ce,X, wobei X eines oder mehrere zusätzliche Dotierungs
mittel sind; und ZnS:Mn.
Die erste Leuchtstoffschicht kann ein Co-Dotierungsmittel Z
enthalten. Das Co-Dotierungsmittel Z kann ausgewählt sein aus
der Gruppe bestehend aus Na, K, F, Cl, Ga und Ag.
Zusammenfassend umfaßt eine bevorzugte Ausführungsform des
Verfahrens zum Wachsenlassen einer licht-emittierenden Dünn
film-Elektrolumineszenz-Komponente mit einer Cer-dotierten
Leuchtstoffschicht auf einem Substrat mittels Atomschicht-
Epitaxie-Verfahren unter Verwendung flüchtiger Verbindungen
als Vorstufen für die Cer-dotierte Leuchtstoffschicht, die
folgenden Schritte:
- - Bereitstellen eines Substrates;
- - Bilden eines ersten Satzes von Elektroden auf dem Substrat;
- - Bilden einer ersten Isolatorschicht auf den Elektroden;
- - Wachsenlassen einer Leuchtstoffschicht auf der ersten Isola torschicht;
- - Dotieren der Leuchtstoffschicht mit Cer unter Verwendung einer metallorganischen Cerverbindung, die mindestens einen Liganden vom Cyclopentadienyl-Typ umfaßt;
- - Bilden einer zweiten Isolatorschicht auf der Leuchtstoff schicht; und
- - Bilden eines zweiten Satzes von Elektroden auf der zweiten Isolatorschicht.
Die folgenden, nichteinschränkenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung:
Die SrS:Ce-TFEL-Vorrichtungen wurden gemäß Fig. 1 hergestellt
durch Abscheiden einer Al2O3-Ionen-Diffusionsbarriere 2 auf
einem Natronkalk-Substrat 1. Ein transparenter ITO-Leiter 3
wird oben auf der Barriereschicht abgeschieden und mittels ei
nes lithographischen Verfahrens mit einem Muster versehen.
Eine dielektrische Kompositschicht 4 aus AlxTiyOz wird mittels
ALE auf der ITO-Elektrode wachsen gelassen. Die licht
emittierende SrS:Ce-Leuchtstoffschicht 5 wird mittels ALE bei
400°C und bei einem Druck von 1,0 torr im Falle A aus
Sr(thd)2, Ce(thd)4 und H2S und im Falle B aus Sr(thd)2,
Ce(tmCp)3 und H2S oben auf der unteren dielektrischen Schicht
wachsen gelassen. Die Wachstumssequenz für die Leuchtstoff
schicht ist, daß N Zyklen von Sr(thd)2 und H2S sequentiell auf
die Substratoberfläche unter Bildung von SrS gepulst werden
und danach M Zyklen des Pulses der Ce-Vorstufen gefolgt von
einem H2S-Puls auf die Oberfläche geleitet werden. Diese Se
quenzen werden L mal wiederholt, um die gewünschte Leucht
stoffilmdicke zu erhalten. Oben auf der Leuchtstoffschicht
wird mittels ALE eine dünne Al2O3-Schicht 6 wachsen gelassen,
auf der eine ähnliche obere dielektrische Schicht von AlxTiyO2
7 mittels ALE abgeschieden wird. Oben auf diesem Filmstapel
wird eine Al-Elektrode 8 abgeschieden und gemustert. Die Elek
troden werden mit einer Spannungsquelle 9 verbunden.
Wenn das luftempfindliche Ce(tmCp)3 in den ALE-Reaktor geladen
wird, wird ein inertes Ladungssystem verwendet, das in Fig. 2
gezeigt ist. Die Cyclopentadienyl-Vorstufe 11 wird zuerst in
die mit N2 gefüllte Kabine 12 gegeben und die N2-Kabine wird
einem starken N2-Strom (15 SLM) ausgesetzt, um einen leichten
Überdruck und ein kontinuierliches Spülen durch die N2-Kabine
12 zu erzeugen. Wenn die Atmosphäre im Inneren der Glove-Box
einen genügend niedrigen Sauerstoff/Wasserdampf-Gehalt auf
weist, wird die luftempfindliche Vorstufe in das Quellenrohr
13 geladen, das üblicherweise für den ALE-Reaktor 10 verwendet
wird. Den Druck im Inneren des ALE-Reaktors läßt man durch
Stickstoffzufuhr leicht über den Atmosphärendruck ansteigen
und lediglich einen kleinen Flansch 14 vor dem Pumprohr 15,
das mit der Pumpe 20 verbunden ist, läßt man durch den
N2-Druck, der sich im Inneren des Reaktors aufbaut, sich zur Luft
hin öffnen. Dies bildet einen Luftabschluß für den Reaktor.
Vom ALE-Quellenrohr, das die gewünschte Vorstufe enthält, kann
von der N2-Kabine 12 der ALE-Reaktor-Quellenofen 16 beladen
werden, indem die Quellenendschleuse 17 in die N2-Kabine ge
öffnet wird und indem das Quellenrohr in den Reaktor durch ei
nen flexiblen Schlauch 18 und ein Anschlußstück 19 installiert
wird, das die N2-Kabine mit dem ALE-Reaktor 10 verbindet.
Im Falle A, wenn die Ce(thd)4-Vorstufe verwendet wird, sind
die optimalen Verfahrensparameter N=80, M=1 und L=185. Im Fal
le B, wenn Ce(tmCp)3 für Ce verwendet wird, sind die Parameter
für N=40, M=1 und L=371. Dies ist um zu gewährleisten, daß der
gesamte Ce-Gehalt für die beiden Fälle gleich bleibt, nämlich
bei etwa 0,25 at.-%, was mittels eines kalibrierten Röntgen
strahl-Fluoreszenzspektrometers (XRF) bestimmt wurde.
Fig. 3 zeigt die Luminanzergebnisse beider Wachstumstypen A
und B und die Entwicklung der Luminanzwerte über das Substrat
in Richtung des Gasflusses, wobei "Quelle" sich auf den Ein
laßteil bezieht, wo die Vorstufen zuerst auf die Gläser auf
treffen und "Suktion bzw. Absaugen" den Auslaßteil, wo die
Vorstufen zuletzt auf die Gläser auftreffen. In der Messungs
anordnung werden die Komponenten bei einer gepulsten Spannung
bei 60 Hz angetrieben und die Luminanz L50 wird bestimmt als
die Luminanz bei 50 V oberhalb einer Schwellenspannung, bei
der die Luminanz von 5 cd/m2 erreicht ist.
Im Fall B, bei dem eine Vorstufe vom Cyclopentadienyl-Typ ver
wendet wird, beträgt die Luminanzungleichförmigkeit, die defi
niert wird als LNU=((Lmax-Lmin)/Lmax).100%, wobei Lmax und
Lmin die maximale und minimale Luminanz über das verwendete
195 mm × 265 mm Substrat bedeuten, 16%, wogegen sie im Falle
A, bei dem eine β-Diketonato-Vorstufe verwendet wurde, die Lu
minanzungleichförmigkeit 59% beträgt. Die durchschnittliche
Luminanzhöhe im Falle B beträgt 120 cd/m2, wogegen sie im Fal
le A lediglich 75 cd/m2 beträgt, und zwar aufgrund einer star
ken Abnahme der Luminanz insbesondere an dem "Quellen"-Teil
des Substrates.
Dieses Beispiel beweist, daß die Verwendung einer Vorstufe vom
Cyclopentadienyl-Typ für Ce, z. B. Ce(tmCp)3 eine bessere Lu
minanzleistung erreicht wird, als wenn eine Vorstufe vom
β-Diketonato-Typ, z. B. Ce(thd)4 verwendet wird. Die Luminanzhö
he wird erhöht und die Luminanzgleichförmigkeit wird verbes
sert.
Es wurden SrS:Ce-EL-Vorrichtungen unter ähnlichen Bedingungen,
auf ähnliche Weise und in ähnlichen Dicken und Zusammensetzun
gen hergestellt wie die in Beispiel 1 beschriebenen, mit der
Ausnahme, daß als die Ce-Vorstufe Ce(Cp)3 verwendet wurde. In
diesem Beispiel ist M=1, N=20, 40 oder 80 und L=742, 371
bzw. 186. Die Dotierungskonzentrationen sind daher Ce:Sr=1:20,
1 : 40 und 1 : 80.
Die Ce-Konzentrationen in den gewachsenen SrS:Ce-Filmen betru
gen 0,4, 0,2 und 0,1 at.-%, was mittels kalibrierten Röntgen
strahl-Fluoreszenzmessungen bestimmt wurde. Die Luminanz L50,
die auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben gemessen
wurde, betrug in allen diesen drei Vorrichtungen in etwa 90
cd/m2.
Fig. 4 zeigt die CIE 1931 Farbkoordinaten und Luminanzen von
SrS:Ce-EL-Vorrichtungen. Die Dreiecke stellen die Farbkoordi
naten dar und das Nebenbild in der unteren rechten Ecke die
Luminanz L40 mit drei verschiedenen Ce:Sr-Dotierungsverhält
nissen. Die Quadrate stellen die Farbkoordinaten dar und das
Nebenbild in der oberen linken Ecke die Luminanz L40 mit fünf
verschiedenen Ce-Pulsdauern unter Verwendung eines Dotierungs
verhältnisses von Ce:Sr von 1 : 40.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, waren die CIE 1931 Farbkoordinaten
(0,33, 0,54), (0,30, 0,53) und (0,28, 0,51) in den Vorrichtun
gen mit Ce:Sr = 1 : 20, 1 : 40 bzw. 1:80. Somit wurde eine Blauver
schiebung, die etwa 12 nm der dominanten Wellenlänge der Emis
sion entspricht, ohne Luminanzverlust erreicht.
Es ist möglich, das Ce:Sr-Pulsverhältnis zu verwenden, um den
Emissionsfarbton auch in SrS:Ce-Vorrichtungen zu kontrollie
ren, die mit Ce(thd)4 hergestellt wurden. Eine ähnliche Blau
verschiebung ist jedoch mit einem Luminanzverlust von mehr als
50% verbunden.
Dieses Beispiel beweist, daß durch die Verwendung des
SrS:Ce-Abscheidungsverfahrens gemäß einer erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsform man die Farbe der EL-Emission nach Blau verschieben
kann, und zwar ohne einen Verlust der Gesamtluminanz, d. h.
man kann die Blauluminanz erhöhen. Durch Verwendung des be
kannten SrS:Ce-Abscheidungsverfahrens auf der Basis von
Ce(thd)4 kann eine derartige Blauluminanzerhöhung durch einfa
ches Verändern des Ce:Sr-Pulsverhältnisses nicht erreicht wer
den.
Es wurden SrS:Ce-EL-Vorrichtungen unter ähnlichen Bedingungen,
auf ähnliche Weise und in ähnlichen Dicken und Zusammensetzun
gen hergestellt wie die in Beispiel 1 beschriebenen, mit der
Ausnahme, daß der letzte wachsen gelassene Isolator lediglich
ein 100 nm dickes Al2O3 und die Dotierungsmittel-Vorstufe
Ce(Cp)3 war. Ce(Cp)3 und H2S wurden in den Reaktor gepulst,
wobei eine Sequenz verwendet wurde, in der N=40, M=1 und
L=186. In diesem Satz von Experimenten wurde die
Ce(Cp)3-Pulszeit variiert von 0,05 bis 0,5 s. Es wird angenommen, daß
dies der Grund ist für einen Differenzfaktor von 2 bis 3 in
der gesamten Ce(Cp)3-Dosierung.
Die Ce-Konzentrationen in den gewachsenen SrS:Ce-Filmen wurden
von drei Positionen auf den Substratgläsern aus gemessen, d. h.
in einer "Source"-Position (Einlaßteil, wo die Vorstufen
zuerst auf die Gläser auftreffen), in einer "Mitte- bzw. Cen
ter"-Position und in einer "Suktion"-Position (Auslaßteil, wo
die Vorstufen zuletzt auf die Gläser auftreffen). Die Ergeb
nisse sind in Fig. 5 angegeben. In Fig. 5 sind die Ergebnisse
von fünf Durchgängen mit verschiedenen Ce-Pulsdauern und einem
festen Ce:Sr-Dotierungsverhältnis von 1 : 40 angegeben, wie in
Beispiel 3 beschrieben ist. Die Luminanz L50, auf ähnliche
Weise gemessen wie in Beispiel 1 beschrieben ist, betrug etwa
100 cd/m2 in sämtlichen dieser drei Vorrichtungen (siehe
Fig. 4).
Die CIE 1931 Farbkoordinaten sind ebenfalls in Fig. 4 darge
stellt. Eine Blauverschiebung, die etwa 4 nm in der dominanten
Wellenlänge der Emission entspricht, wird ohne Luminanzverlust
erreicht. Es ist möglich, die Ce-Vorstufendosierung zu verwen
den, um den Emissionsfarbton auch in SrS:Ce-Vorrichtungen zu
verändern, die mit Ce(thd)4 hergestellt wurden, jedoch nicht
in einer kontrollierbaren Weise. Eine ähnliche Blauverschie
bung ist jedoch mit einem Luminanzverlust von mehr als 50% und
einer starken Ungleichförmigkeit der Ce-Konzentration und Lu
minanz über die Substratfläche verbunden.
Die Beispiele 2 und 3 zeigen, daß durch die Verwendung des
SrS: Ce-Abscheidungsverfahrens gemäß einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform es zwei Wege gibt, die Farbe der EL-Emission
ohne Luminanzverlust nach Blau zu verschieben, d. h. durch Er
höhen der Sr-Vorstufe und H2S-Pulszahl zwischen jedem
Ce-Dosierungsereignis und durch Herabsetzen der Länge des
Ce-Vorstufen-Pulses. Beispiel 3 beweist darüber hinaus, daß es
die Erfindung ermöglicht, daß man recht gleichförmige
Ce-Verteilungen in den Dotierungsebenen von SrS:Ce über große
Substratflächen bei unterschiedlichen Ce-Konzentrationen er-
Abscheidungsverfahrens auf der Basis von Ce(thd)4 ist nicht
demonstriert worden, wie man Ce bei niedrigen
Ce-Konzentrationen gleichförmig in Dotierungsebenen abscheiden
kann.
Das Ziel der Natrium-Co-Dotierung ist es, das Ladungsmißver
hältnis zwischen Ce3+ und Sr2+ in dem SrS-Wirt zu kompensieren.
Es wurden SrS:Ce,X-EL-Vorrichtungen auf ähnliche Weise und un
ter ähnlichen Bedingungen wie denen, die in Beispiel 1 be
schrieben sind, hergestellt. Der licht-emittierende
SrS:Ce-Leuchtstoff wurde mit X co-dotiert, das in diesem Beispiel ein
Natriumion ist. Die Wachstumssequenz für die Leuchtstoff
schicht war, daß N Zyklen von Sr(thd)2 und H2S sequentiell auf
die Substratoberfläche gepulst wurden, um SrS herzustellen und
danach M Zyklen des Ce(Cp)3-Pulses, gefolgt von einem H2S-Puls
auf die Oberfläche geleitet wurden. Der Leuchtstoff-Dünnfilm
wurde fortgesetzt mit L Zyklen SrS und auf diesen wurden K
Schichten Na(thd) und H2S sequentiell gepulst. Diese Sequenzen
wurden P mal wiederholt, um die gewünschte Leuchtstoff-
Filmdicke zu erhalten.
Claims (17)
1. Verfahren zum Wachsenlassen einer Cer-dotierten
SrS-Leuchtstoffschicht mittels Atomschicht-Epitaxie-Verfahren,
umfassend die Verwendung einer metallorganischen
Cer-Verbindung, die mindestens einen Liganden vom Cyclopenta
dienyl-Typ als eine Vorstufe für das Dotierungsmittel Cer
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Ce-Vorstufe die Formel
(I)
CeCpnR3-n (I)
aufweist, in der R für einen Kohlenwasserstoffrest steht,
n eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, und
Cp für einen Rest der Formel (II)
C5R1 xR2 yH5-z (II)
steht, in der
x und y jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 1 bis 5 stehen,
x+y=z und z≦5, und
R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander für eine niedrige Alkylgruppe stehen.
CeCpnR3-n (I)
aufweist, in der R für einen Kohlenwasserstoffrest steht,
n eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, und
Cp für einen Rest der Formel (II)
C5R1 xR2 yH5-z (II)
steht, in der
x und y jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 1 bis 5 stehen,
x+y=z und z≦5, und
R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander für eine niedrige Alkylgruppe stehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ce-Vorstufe
eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe aus Tricyclo
pentadienyl- und alkyl-substituierten Tricyclopentadienyl-
Derivaten von Cer, umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Ce-Vorstufe ausge
wählt ist aus Tetramethyl- und Isopropyl-substituierten
Ce-tricyclopentadienyl-Verbindungen.
5. Verfahren zum Wachsenlassen einer licht-emittierenden
Dünnfilm-Elektrolumineszenz-Komponente mit einer
Cer-dotierten Leuchtstoffschicht auf einem Substrat mittels
Atomschicht-Epitaxie-Verfahren, wobei flüchtige Verbindun
gen als Vorstufen für die Cer-dotierte Leuchtstoffschicht
verwendet werden, umfassend
- - Bereitstellen eines Substrates;
- - Bilden eines ersten Satzes von Elektroden auf dem Sub strat;
- - Bilden einer ersten Isolatorschicht auf den Elektroden;
- - Wachsenlassen einer Leuchtstoffschicht auf der ersten Isolatorschicht;
- - Dotieren der Leuchtstoffschicht mit Cer unter Verwendung einer metallorganischen Cerverbindung, die mindestens einen Liganden vom Cyclopentadienyl-Typ umfaßt;
- - Bilden einer zweiten Isolatorschicht auf der Leucht stoffschicht; und
- - Bilden eines zweiten Satzes von Elektroden auf der zwei ten Isolatorschicht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Substrat ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Glas, keramischen Mate
rialien und Silizium.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Elektroden
ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Indium
zinnoxid, dotiertem Zinkoxid, Al, W, Mo und Legierungen
davon und Kompositmaterialien.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Iso
latorschichten ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Aluminiumoxid-Titanoxid-Mehrschichtstrukturen, Tanta
loxid und Strontium-Titan-Oxid.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die
Leuchtstoffschicht eine SrS:Ce-Schicht umfaßt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die
Elektrolumineszenz-Komponente mindestens eine zusätzliche
Leuchtstoffschicht aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die zusätzliche Leucht
stoffschicht unter oder über der Cer-dotierten Leucht
stoffschicht abgelagert ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die zusätzlichen Leucht
stoffschichten als eine oder mehrere Mehrschichtstrukturen
mit der Cer-dotierten Leuchtstoffschicht ausgebildet sind.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei eine zusätzliche
Isolatorschicht zwischen der Cer-dotierten Leuchtstoff
schicht und der zusätzlichen Leuchtstoffschicht abgeschie
den wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die
zusätzliche Leuchtstoffschicht ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus SrS:Ce; SrS:X; SrS:Ce,X; wobei X ei
nes oder mehrere Dotierungsmittel ist; und ZnS:Mn.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die er
ste Leuchtstoffschicht ein Co-Dotierungsmittel Z enthält.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei das
Co-Dotierungsmittel Z ausgewählt ist aus der Gruppe beste
hend aus Na, K, F, Cl, Ga und Ag.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei die
ALE-Reaktion in einem Reaktorraum durchgeführt wird, der
mit einem Source-Ofen für die Zufuhr flüchtiger Vorstufen
der Leuchtstoffschicht zu dem Reaktorraum verbunden ist,
darüber hinaus umfassend die Zufuhr der flüchtigen Vorstu
fe von Cer aus einem inerten Ladesystem, das eine
N2-Kabine umfaßt, die mit dem ALE-Reaktor-Source-Ofen mittels
eines flexiblen Schlauches und eines Verbindungsstückes
verbunden ist.
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