DE2010830A1 - Vorrichtung zur Blutentnahme - Google Patents

Description

• "Vorrichtung zur Blutentnahme" Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Blut entnahme, bestehend aus einer Hülse, einem darin verschiebbar und flüssigkeitsdicht geführten Kolben und einem mit dem Innenraum kommunieierenden Stutzen zum Aufsetzen einer Kanüle.
• Derartige Vorrichtungen sind in Form von Inåektionsspritzen bekannt, die auch zum Injizieren von Flüssigkeit verwendet werden. In letzter Zeit hat man derartige Injektionsspritzen, insbesondere dann, wenn sie zur Blutentnahme bestimmt sind, so ausgebildet, daß sie nur einmal verwendet und dann fortgeworfen werden. Diese Spritzen sind bereits vom Hersteller sterilisiert und Steril verpackt worden, so daß für den Arzt die Tätigkeit des sterilisierens entfällt.
• Außerdem wird es bei einmaliger Verwendung solcher Spritzen auch unmöglich gemacht, daß bereits verwendete Spritzen ohne anschließende Säuberung und Sterilisation bzw. nach unvollkommener Sterilisation ein weiteres Mal verwendet werden und zu einer Infektion des zweiten Patienten führen.
• Sofern mit solchen Spritzen Blut vom Patienten abgenommen und zentrifugiert werden soll, wird dieses Blut anschließend in ein Zentriefugenröhrchen gespritzt. Dieses Röhrchen wird beim Arzt oder im Krankenhaus mit einem Stopfen verschlossen und in das Untersuchungslaboratorium transportiert, während die Spritze weggeworfen wird.
• Um das hierbei erforderliche Umfüllen zu vermeiden und das besondere Zentrifugenröhrchen einzusparen, ist vorgeschlagen worden, die Hülse der Spritze als Zentrifugenföhrchen zu verwenden, in dem der am Boden dieser Hülse befindliche Stutzen nach dem Abnehmen der Kanüle mit einer besonderen Verschlußkappe verschlossen wird.
• Daduroh, daß das Umspritzen in ein besonderes Zentrifugenröhrchen entfällt, wird eine geringere Hämolyse erzielt und es werden Verwechslungs- und Verunreinigungsmöglichkeiten ausgeschaltet. Außerdem werden die Zentrifugenröhrchen erübrigt.
• Der Nachteil dieser Einmalspritze zur Blutentnahme besteht jedoch darin, daß der in der Zentrifuge stark belastete Boden des Röhrchens bzw. der Hülse durch eine aufgesetzte Verschlußkappe verschlossen ist, die sich im ungünstigen Falle auch einmal lösen oder undicht werden kann. in einem solchen Falle wurde das, vielleicht sogar mit Krankheitserregern versehene Blut aus dem Boden des Röhrchens auslaufen und zumindest die Zentrifuge, wenn nicht sogar die Umgebung verschmutzen und unter Umständen infizieren.
• Außerdem besteht bei dieser bekannten Einmalspritze auch die Gefahr, daß der Stutzen nach dem Abnehmen der Kanüle und vor dem Aufsetzen der Verschlußkappe während des manipulierens verschmutzt und gegebenenfalls infiziert wird. Das könnte im ungünstigen Falle die Untersuchungen nachteilig beeinflussen.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu beseitigen und eine Vorrichtung zur Blutentnahme zu schaffen, die einfach und billig herzuatellen ist und deren Hülse sich anschließend, nach dem entfernen des Kolbens mit Kanüle, in gleicher Weise zum Zentrifugieren eignet, wie die bekannten Zentrifugenröhrchen.
• Die Erfindung besteht darin, daß als Hülse ein einseitig geschlossenes Röhrchen und als Kolben ein durchbohrter Kolben mit einer daran anschließenden, rohrförmigen Kolbenstange verwendet wird, an deren freiem, aus dem Röhrchen herausragenden Ende sich seitliche Griffe und der Stutzen zum Aufsetzen einer Kanüle befinden.
• Vor der Benutzung ist der Kolben vollständig in das Röhrchen hineingeschoben, sterilisiert und steril verpackt. Nach dem Einstechen der Kanüle in die Ader wird dann die Kanüle und damit auch die rohrförmige Kolbenstange und der Kolben mittels der Griffe festgehalten, während das Röhrchen von dem Griff fortgeszogen wird. Dadurch entsteht im Innen des Röhrchens ein Unterdruck, der den Eintritt von Blut durch die Kanüle über die rohrförmige Kolbenstange in den Bodenraum des Röhrchens bewirkt.
• Nach Entnahme einer ausreichenden enge wird die Kanüle aus der Ader entfernt. Der Kolben wird aus dem Röhrchen herausgezogen und das Röhrchen mit einem Stopfen verschlossen, bevor es in die Zentrifuge eingesetzt wird. Vor dem Herausziehen des Kolbena aus dem Röhrchen kann man die Wandle abnehmen oder sie auch auf dem Stutzen belassene Das in der rohrförmigen Kolbenstange enthaltene Blut geht für die Untersuchung nicht verloren, da es beim Herausziehen des Kolbens aus dem Röhrchen in letzteres hineingesaugt wird.
• Da ein nachträgliches Umfüllen des entnommenen Blutes in ein Zentrifugenröhrchen wnterbleibts wird die Hämolyse auf dem geringst möglichen Wert gehalten.
• Die Verwendung zusätzlicher Zentrifugenröhrchen außer der Hülse der Vorrichtung entfällt bzwq diese Hülse wird durch normale Zentrifugenröhrchen gebildet.
• Selbstverständlich kann man den Boden der Hülse mit einer die Blutgerinnung hemmenden Substanz füllen. Gegebenenfalls kann diese Substanz auch auf die Innenwand der rohrförmigen Kolbenstange aufgebracht werden.
• Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß sich die rohrförmige Kolbenstange von der Öffnung im Kolben zum Stutzen hin konisch verjüngt. Dadurch wird ein allmählicher Ubergang von dem großen Querschnitt der Öffnung im Kolben zu dem kleinen Querschnitt der Kanüle bzw. umgekehrt geschaffen.
• Durch diese strömungsgünstige Ausbildung wird die Gefahr der Hämolyse abermals verringert.
• Um eine gute Führung des Kolbens und der Kolbenstange im Röhrchen zu erzielen und ein Verkanten zu verhindern, wird weiterhin vorgeschlagen, mindestens drei sich von der Kolbenstange radial auswärts erstreckende, in deren Längsrichtung verlaufende Führungsflügel vorzusehen, deren Außenkanten zueinander und zur Längsachse der Kolbenstange parallel verlaufen und auf einem Hüllzylinder liegen, der mit dem Innenmantel b8 Röhrchens übereinstimmt. Man kann jetzt den Kolben als einfache Kreisscheibe ausbilden und erhält, besonders dann, wenn der Kolben, die Kolbenstange und die Führungsflügel aus einem elastischen Kunststoff hergestellt sind, eine auBgezeichnete Rührung und Abdichtung. Das Röhrchen kann in an sich bekannter Weise entweder aus Glas oder aus Kunststoff hergestellt sein.
• Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgcmäße Vorrichtung und Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
• Wie man sieht, ist die Hülse der Vorrichtung als einseitig geschlossenes Röhrchen 1 auagebildet, wie es bereits als Zentrifugenröhrchen verwendet wird.
• In diesem Röhrchen befindet sich der scheibenförmige Kolben 4, der eine Mittelbohrung besitzt, und die daran anschließende rohrförmige Kolbenstange 2 mit 4 seitlichen Führungsflügeln 3.
• Die Bohrung 6 der Kolbenstange 2 verjüngt sich vom Kolben 4 aus konisch zum oberen Ende, an dem sich an die Kolbenstange 2 ein Anschlußstutzen 7 bekannter Bauart anschließt. Auf diesen Anschlußstutzen kann eine Kanüle 9 mittels ihrer Kappe 8 auf-gesetzt werden.
• twa an der Stelle, an der sioh an die rohrförmige Kolben stange 2 der Anschlußstutzen 7 anschließt, erstrecken sich 2 Griffe 5 radial nach außen, die das Hantieren mit der orrichtung erleichtern. Der Kolben 4, die rohrförmige Kolbenstange 2, die iNIhrungaflügel , der Anschlußstutzen 7 und die Griffe 5 sind einstückig und vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, beispielsweise Polypropylen, hergestellt.
• Das Röhrchen kann in bekannter Weise aus Glas oder auch aus Kunststoff, beispielsweise aus Polystyrol.
• Wie man aus Big. 2 erkennt, legen sich die Führungsflügel 5 mit ihren Außenkanten dicht an den innenmantel des Röhrchens 1 an und führen damit den Kolben einwandfrei.

Claims (3)

1. Patentansprüche

   (1 I Vorrichtung zur Blutentnahme, bestehend aus einer Hülse, einem darin verschiebbar und flüssigkeitsdicht geführten Kolben und einem mit dem Innenraum kuinninnizierenden Stutzen zum Aufsetzen einer Kanüle, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Hülse ein einseitig geschlossenes Röhrchen (l) und als Kolben ein durchbohrter Kolben (4) mit einer daran anschließenden, rohrförmigen Kolbenstange (2) verwendet wird, an deren freiem, aus dem Röhrchen (1) herausragenden Ende sich seitliche Griffe (5) und der Anschlußstutzen (7) zum Aufsetzen einer Kanüle (8) 9) befinden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß sich die rohrförmige Kolbenstange (2) von der Öffnung im Kolben (4) bis zum Stutzen (7) hin konisch verjüngt.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h mindestens drei sich von der Kolbenstange (2) radial auswärts erstreckende, in deren Längsrichtung verlaufende Führungsflügel (3), deren Außenkanten zueinander und zur Längsachse der Kolbenstange parallel verlaufen und auf einem Hüllzylinder liegen, der mit dem Innenmantel des Röhrchens (1) übereinstimmt.