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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft Ventile und konkreter Drehventile, die verwendet werden, um eine Probe in den Strömungsweg eines analytischen oder präparativen Instruments, beispielsweise ein Flüssigkeitschromatographiesystem, einzuführen.
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Hintergrund
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Ventile werden gemeinhin in Geräten verwendet, in denen ein Fluidstransport stattfindet. Eine typische Ventilart, die beispielsweise in Laborsystemen mittlerer Größe verwendet wird, ist das Drehventil.
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Ein Drehventil verfügt im Allgemeinen über einen feststehenden Körper, hier als Stator bezeichnet, im Zusammenspiel mit einem Drehkörper, hier als Rotor bezeichnet.
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Der Stator ist mit einer Anzahl von Einlass- und Auslassanschlüssen versehen. Mittels Bohrungen besteht eine Fluidverbindung zwischen diesen Anschlüssen und einem entsprechenden Satz von Öffnungen auf einer inneren Statorfläche. Bei der inneren Statorfläche handelt es sich um eine innere Oberfläche des Stators, die in fluiddichtem Kontakt mit einer inneren Rotorfläche des Rotors steht. Der Rotor hat typischerweise eine Scheibenform und die innere Rotorfläche wird im Rotationszusammenspiel an die innere Statorfläche gepresst. Die innere Rotorfläche ist mit einer oder mehreren Nuten versehen, die verschiedene Öffnungen in Abhängigkeit von der Drehposition des Rotors in Bezug auf den Stator miteinander verbinden.
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Drehventile können so konzipiert werden, dass sie hohem Druck standhalten (z. B. Druck von über 30 MPa). Sie können aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden, darunter Edelstahl, polymeres Hochleistungsmaterial und Keramik.
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Die Anzahl der Ein-/Auslässe sowie die Konzeption der Nuten im Rotor oder Stator entsprechen dem Verwendungszweck des jeweiligen Ventils.
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Eine sehr gebräuchliche Ausführung eines Multifunktionsventils verfügt über eine Einlassöffnung (die sich typischerweise in der Rotationsachse des Ventils befindet) und eine Anzahl von Auslassöffnungen, die in gleichen Abständen um die Einlassöffnung herum angebracht sind. Der Rotor verfügt über eine einzige, radial verlaufende Nut, deren eines Ende sich im Rotationszentrum befindet und somit immer mit dem Einlass verbunden ist, während das andere Ende mit einem beliebigen Auslass verbunden werden kann, und zwar in Abhängigkeit von der Winkellage des Rotors bezüglich des Stators. Ein solches Ventil dient dazu, eine Strömung vom Einlass zu einem beliebigen Auslass zu leiten – und zwar nacheinander.
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US6155123 offenbart ein Probeneinspritzventilsystem, dass es einem Probeneinspritzventil ermöglicht, eine Vielzahl von Funktionen zu erfüllen, die erforderlich sind, um eine Probe in eine chromatographische Säule einzuspritzen, den Raumbedarf auf dem Labortisch zu minimieren, der bisher mit Ausrüstung belegt war, und die Anzahl der röhrenförmigen Fluidanschlüsse zu organisieren und zu minimieren.
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Kompliziertere Anordnungen, die speziell auf die Durchführung einer oder mehrerer bestimmter Aufgaben zugeschnitten sind, sind ebenfalls möglich. Beispielsweise können Drehventile verwendet werden, um eine Fluidprobe in den Fluidweg eines Analysesystems einzuführen.
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Ein typisches Beispiel eines solchen Ventils ist das INV-907-Ventil von GE Healthcare. bis zeigen schematische Abbildungen dieses Ventils. Das Ventil 20 verfügt über einen ersten Einlass 1 zum Anschluss an eine Flüssigkeitsquelle (beispielsweise eine Pumpe), einen zweiten Einlass 2 zur Einführung einer Probe (typischerweise unter Verwendung einer Spritze oder einer speziellen Probenpumpe), einen dritten Einlass 3 und einen ersten Auslass 4 zu/von einer Vorrichtung zur vorübergehenden Verwahrung der Fluidsprobe, wie z. B. einer Kapillarschleife mit Rückhaltefunktion 22 (in der Branche allgemein bekannt), sowie einen zweiten Auslass 5, der das Ventil mit dem nachgelagerten Teil des Analyse- oder Präparativsystems, z. B. dem von GE Healthcare angebotenen ÄKTAexplorer-System, verbindet. Weiterhin verfügt das Ventil über zwei Ablauföffnungen 6, 7, damit ein Fluid aus dem Ventil direkt entsorgt werden kann.
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Die Öffnungen an der inneren Statorfläche des INV-907 sind in – als Kreise dargestellt, wie beispielsweise Kreis 23 in . Zusätzlich verfügt die innere Statorfläche über eine Nut 24.
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In den Abbildungen ist der Rotor durch seine Nuten 25, 26, 27 dargestellt. Dreht sich der Rotor, so verändern die Nuten ihre Position bezüglich der inneren Statorfläche und eröffnen somit neue Strömungswege durch das Ventil.
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zeigt eine „Ladeposition”, wobei eine Probe mittels der Rotornut 25 zur vorübergehenden Verwahrung in die Kapillarschleife 22 eingeführt werden kann. Gleichzeitig kann die Pumpe für eine Strömung durch das übrige System mittels der Rotornut 27 sorgen. In dieser Position bildet die Statornut 24 eine kleine Sackgasse.
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zeigt eine „Einspritzposition”, wobei das Ventil nun um 45° gedreht ist, damit die Kapillarschleife 22 in den gesamten Strömungsweg des Systems integriert werden kann. Über die Statornut 24 und die Rotornuten 27 und 25 treibt die Pumpe die Probe aus der Kapillarschleife in das System, damit das System eine Trennung, Bestimmung oder sonstige seiner Funktionen durchführen kann. In dieser Position bildet ein Teil der Statornut 27 eine kleine Sackgasse.
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zeigt eine „Ablaufposition”, die es der Pumpe erlaubt, Fluid über die Rotornut 27 direkt an eine Ablauföffnung zu leiten.
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Wie bereits erwähnt, kann die Probe entweder mittels einer Spritze oder einer speziellen Probenpumpe eingeführt werden. Bei Verwendung eines gewöhnlichen Einspritzventils, beispielsweise des gezeigten Typs, muss die Probenpumpe mit dem Anschluss verbunden werden, der alternativ für die Spritze verwendet werden sollte, d. h. es können nicht beide Alternativen gleichzeitig verwendet werden.
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Der Anwender muss also die Anschlüsse des Systems neu verbinden, um zwischen diesen Betriebsarten zu wechseln, wodurch sich die Flexibilität des Systems verringert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, dem Anwender ein flexibleres Probeneinspritzventil zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird von einem Drehventil nach Anspruch 1 der vorliegenden Anmeldung gelöst.
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Hierdurch wird ein Probeneinspritzventil bereitgestellt, bei dem die Probe sowohl von Hand (zum Beispiel mittels einer Spritze) oder automatisch (zum Beispiel unter Verwendung einer speziellen Probenpumpe) eingeführt werden kann.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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zeigt eine schematische Ansicht eines bekannten Einführventils in einer Ladeposition.
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zeigt das Ventil aus in einer Einspritzposition.
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zeigt das Ventil aus in einer Ablaufposition.
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zeigt eine schematische Seitenansicht eines Drehventils.
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zeigt die Vorderseite eines Ventilstators gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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zeigt die innere Statorfläche des Stators aus .
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zeigt die Winkelverteilung der Öffnungen in der inneren Statorfläche gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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zeigt die innere Rotorfläche eines Rotors gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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zeigt die Positionen der Nuten in der innere Rotorfläche gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Rotorposition.
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zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Rotorposition.
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zeigt eine schematische Ansicht einer dritten Rotorposition.
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zeigt eine schematische Ansicht einer vierten Rotorposition.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die Hauptkomponenten eines typischen Drehventils 10 sind in schematisch dargestellt (wobei Halterungen oder ähnliche lasttragende Elemente oder Befestigungselemente nicht abgebildet sind). Das Drehventil 10 verfügt über einen Stator 11, einen Rotor 12, eine Drehwelle 13, die optional mit Mitteln (nicht abgebildet) ausgestattet werden kann, um ihre Winkellage zu erkennen, und eine Antriebseinheit 14, die typischerweise ein Getriebe sowie einen Motor umfasst (wobei ein Ventil auch manuell betrieben werden kann). Der Rotor ist in Bezug auf den Stator um eine Rotationsachse RA des Ventils drehbar.
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Der Stator 11, der in Bezug auf das Instrument, in das er eingebaut ist, statisch ist, verfügt über Anschlüsse (in nicht abgebildet) zur Fluidverbindung mit einer Fluidquelle und anderen Komponenten, mit denen das Ventil zusammenwirken soll. Die Anschlüsse können in jeder geeigneten Position auf der Außenfläche des Stators angebracht werden. Die Anschüsse verfügen über Mittel, um Kapillaren oder Schläuche anzuschließen. Diese Mittel können jeder geeigneten Art sein, beispielsweise konventionelle Valco-Fittings, die jedem Fachmann hinlänglich bekannt sind. Diese Anschlüsse stehen über Kanäle in Fluidverbindung mit einem entsprechenden Satz von Öffnungen an einer inneren Statorfläche 11a, d. h. der Oberfläche von Stator 11, die während des Betriebs den Rotor 12 berührt.
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Der Rotor 12 hat typischerweise eine Scheibenform und verfügt über eine innere Rotorfläche 12a, die während des Betriebs an die innere Statorfläche 11a gepresst wird. Die innere Rotorfläche 12a ist mit einer oder mehreren Nuten versehen, die verschiedene Öffnungen der inneren Statorfläche 11a in Abhängigkeit von der Drehposition des Rotors 12 in Bezug auf den Stator 11 miteinander verbinden.
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zeigt eine vereinfachte perspektivische Darstellung der Vorderseite eines Stators 11 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Vorderseite ist hier die Seite des Stators 11, die der inneren Statorfläche 11a gegenüberliegt. Die Einlass- und Auslassanschlüsse 31a–38a sind dargestellt.
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Generell sei darauf hingewiesen, dass die Winkellage von Anschlüssen, Nuten und ähnlichen in den Abbildungen der vorliegenden Anmeldung dargestellten Einzelheiten sich bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung unterscheiden können, d. h. sie könnten bezüglich der Rotationsachse des Ventils gedreht, gespiegelt oder sonst wie verändert sein, solange ihr gemeinsames Zusammenwirken noch der Idee der Erfindung entspricht.
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Aufgrund der Tatsache, dass die Einlass-/Auslassanschlüsse im Stator mit den Öffnungen auf der inneren Statorfläche 11a über Bohrungen (oder sonstige Kanäle) verbunden sind, ist es außerdem möglich, die Anschlüsse in einer Weise anzuordnen, die von der Anordnung der Öffnungen auf der inneren Statorfläche 11a abweicht, indem zwischen den Anschlüssen und den Öffnungen nichtlineare Kanäle hergestellt werden. Die in den Stator führenden Anschlüsse können sogar an einer anderen Außenfläche des Stators als der Vorderseite angebracht werden. Der Einfachheit halber sind die Anschlüsse jedoch so dargestellt, dass sie entsprechend den Öffnungen der inneren Statorfläche angeordnet sind, wie weiter unten in Bezug auf beschrieben.
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Der Stator 11 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat also acht Anschlüsse 31a–38a, die verwendet werden, um das Ventil mit sämtlichen gewünschten Betriebskomponenten des Instruments zu verbinden. Gemäß anderen Ausführungsformen der Erfindungen können eine oder mehrere zusätzliche Öffnungen oder Anschlüsse hinzugefügt werden, um das Ventil mit zusätzlichen Funktionen auszustatten.
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Anschluss 31a wird als erster Einlassanschluss 31a bezeichnet. Er ist im Wesentlichen in der Mitte des Stators angeordnet und wird als Einlassanschluss von einer Hauptflüssigkeitsquelle des Instruments verwendet, wie z. B. einer Pumpe, hier als Systempumpe bezeichnet. Im Falle eines Flüssigkeitschromatographiesystems (LCS) sorgt die Systempumpe für eine Strömung einer einzelnen sogenannten Pufferflüssigkeit oder, alternativ einer festgelegten oder variierbaren Mischung von zwei oder mehr Pufferflüssigkeiten. Anschluss 34a wird als erster Auslassanschluss 34a bezeichnet und dient als Auslassanschluss, von dem aus die Flüssigkeit in den sonstigen Bereich des Instruments austreten kann.
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Eine Rückhalteschleife, wie beispielsweise eine herkömmliche Kapillarschleife zur Verwendung in einem LCS, ist bei dieser Ausführungsform an einem Ende mit einem ersten Verbindungsanschluss 32a und am anderen Ende mit einem zweiten Verbindungsanschluss 35a verbunden.
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Zwei Anschlüsse 36a, 37a, hier als zweiter und dritter Einlassanschluss 36a, 37a bezeichnet, stehen für die Einführung einer Probe zur Verfügung. Bei der abgebildeten bevorzugten Ausführungsform ist der dritte Einlassanschluss 37a für die manuelle Probeneinspritzung vorgesehen, typischerweise unter Verwendung einer Spritze, während der zweite Einlassanschluss 36a an eine spezielle Probenpumpe angeschlossen werden soll. Die Probenpumpe kann im System integriert sein, oder es kann sich um ein eigenständiges Gerät handeln.
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Die Anschlüsse 33a und 38a werden als zweiter und dritter Auslassanschluss 33a und 38a bezeichnet und sind bei dieser Ausführungsform Ablaufanschlüsse.
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zeigt eine perspektivische Ansicht des Stators 11 aus , betrachtet von der anderen Seite, d. h. die innere Statorflächenseite 11a. Es wird darauf hingewiesen, dass jeder Anschluss über einen Kanal mit der inneren Statorfläche 11a verbunden ist, der in einer Öffnung 32b–38a, wie in der Abbildung dargestellt, endet. Der Einfachheit halber ist die Öffnung mit der Nummer 32b mit dem Anschluss mit Nummer 32a verbunden und so weiter.
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Zusätzlich zu den mit den Anschlüssen verbundenen Öffnungen ist die innere Statorfläche 11a bei der abgebildeten Ausführungsform mit einer Statornut 39 versehen. Typischerweise entspricht die Breite der Statornut 39 dem Durchmesser der Öffnung. Es ist darauf hinzuweisen, dass, obwohl die Statornut 39 bevorzugt wird, um es der Systempumpe zu ermöglichen, Flüssigkeit durch das System zu pumpen, während die Probenpumpe die Schleife befüllt (dies wird weiter unten genauer beschrieben), dies für die Idee der Erfindung nicht unbedingt erforderlich ist. Ohne die Statornut 39 muss die Systempumpe entweder stillstehen, während die Probenpumpe die Schleife befüllt, oder der Stator sollte mit einer zusätzlichen Ablauföffnung versehen werden. Beispielsweise kann eine weitere Ablauföffnung zwischen der zweiten Verbindungsöffnung 35b und der zweiten Einlassöffnung 36b angebracht werden.
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Betrachtet man die innere Statorfläche 11a, so ist die allgemeine Winkelverteilung der Öffnungen und der Enden von Nut 39 für eine Ausführungsform der Erfindung in dargestellt. Die Positionen für Öffnungen, Nutenden (und nicht verwendete Positionen) sind hier als gleichmäßig um das Zentrum des Stators verteilt dargestellt (dieses Zentrum fällt mit der Rotationsachse des Ventils zusammen). Wie oben beschrieben, können die Positionen der Öffnungen leicht abgeändert werden, ohne von der Idee der Erfindung abzuweichen. Da der Stator gemäß dieser Ausführungsform über 12 solcher Positionen verfügt, beträgt der Partitionswinkel α bei dieser Ausführungsform 30°. Sämtliche dieser Positionen sind im Wesentlichen im gleichen Radialabstand R von der Rotationsachse des Ventils angeordnet.
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zeigt die innere Rotorfläche 12a des Rotors 12 einer Ventilausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung. Sie verfügt über fünf Nuten, bezeichnet als erste, zweite, dritte, vierte und fünfte Nut 41–45. Die gegenseitigen Positionen und Formen der Nuten sind in genauer dargestellt.
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Beide Enden jeder Nut enden im Wesentlichen im gleichen Radialabstand R vom Zentrum, mit Ausnahme eines Endes von Nut 42, das im Zentrum der inneren Rotorfläche 12a endet (das mit der Rotationsachse des Ventils zusammenfällt). Der Radialabstand R für den Rotor ist natürlich gleich dem entsprechenden Radialabstand R für den Stator. Die erste Nut 41 erstreckt sich über einen Winkel α, welcher bei der vorgelegten Ausführungsform 30° beträgt. Die zweite Nut 42 erstreckt sich als grade Nut vom Zentrum der inneren Rotorfläche 12a nach außen zum Rand, mit einer Länge von R, und ist vom nächstgelegenen Ende der ersten Nut 41 durch den Winkel α getrennt. Die dritte Nut 43 beginnt an einer Position, die durch den Winkel α von der zweiten Nut 42 getrennt ist, und endet in einer Position, die von der Startposition durch einen Winkel von 3α getrennt ist. Sie ist in Richtung auf das Zentrum nach innen gebogen und bildet ein Knie 48 (oder alternativ eine Bogenform). Die vierte Nut 44, die den Winkel α einnimmt, befindet sich abstandsgleich zwischen den Enden von Nut 43. Die fünfte Nut 45 ähnelt in ihrer Form der dritten Nut 43 (mit einem Knie 47, das nach innen dem Zentrum entgegen verschoben ist), die Endpunkte sind jedoch durch einen Winkel von 2α voneinander getrennt, und sie beginnt in einen Winkel α von dem nächstgelegenen Ende der dritten Nut 43.
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Im montierten Zustand wird die innere Rotorfläche 12a an die innere Statorfläche 11a gepresst, wie es für jedes herkömmliche Drehventil typisch ist (dies ist jedem Fachmann hinlänglich bekannt und wird hier nicht weiter erläutert). In Abhängigkeit von den gegenseitigen Winkelpositionen von Rotor 12 und Stator 11 werden unterschiedliche Betriebsarten für das Ventil erreicht. Diese sind in – dargestellt, wobei die Nuten des Rotors als dicke Linien angezeigt sind.
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In der ersten Rotorposition, wie in dargestellt, ermöglicht das Ventil zwei unterschiedliche Strömungswege.
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Fluide, die, typischerweise durch eine Pumpe wie z. B. einer Systempumpe eines LCS, und natürlich durch den ersten Einlassanschluss 31a, in die erste Einlassöffnung 31b eintreten, können über die zweite Nut 42 durch das Ventil hindurchfließen und zunächst durch die erste Auslassöffnung 34b und dann weiter durch den ersten Auslassanschluss 34a austreten. Im Falle eines LCS ist der erste Auslassanschluss 34a zum Anschluss an die Hauptbetriebskomponenten des Instruments vorgesehen, wie z. B. eine Chromatographiesäule oder an Messgeräte wie UV-Messgeräte. In den – sind Nuten und Öffnungen gezeigt und es wird auf diese Bezug genommen, wobei als bekannt vorausgesetzt wird, dass jede der genannten Öffnungen wie oben beschrieben mit einem entsprechenden Anschluss verbunden ist.
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Gleichzeitig ist es möglich, eine Probe zeitweilig in einer Kapillarschleife 50 (oder einer anderen Vorrichtung mit entsprechender Funktion) zu verwahren, indem man sie durch den dritten Einlassanschluss 37a einführt. Dies geschieht typischerweise mittels einer Spritze. Nach Eintritt in den dritten Einlassanschluss 37a und weiterem Verlauf durch die dritte Einlassöffnung 37b, fließt die Probe durch die dritte Nut 43 und gelangt so über die zweite Verbindungsöffnung und die Anschlüsse 35b und 35a in die Schleife 50. Die Schleife 50 ist mit dem zweiten Verbindungsanschluss 35a verbunden und an ihrem anderen Ende mit dem ersten Verbindungsanschluss 32a. Hierdurch kann Fluid in der Schleife über die erste Nut 41 und die zweite Auslassöffnung sowie Anschluss 33b und 33a in den Abfall ausfließen.
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Die weiteren Öffnungen, Anschlüsse und Nuten des Ventils sind in der ersten Rotorposition nicht aktiv. Die zweite Rotorposition, wie in dargestellt, wird durch eine Drehung des Rotors um 2 × α gegen den Uhrzeigersinn (wie in der Ansicht von dargestellt) bezüglich der ersten Rotorposition erreicht und ermöglicht zwei getrennte Strömungswege.
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Fluid, das durch die erste Einlassanschlussöffnung 31a, 31b eintritt, fließt nun über die zweite Nut 42 durch das Ventil und über die erste Verbindungsöffnung und Anschluss 32b, a in die Schleife 50. Dadurch wird der Inhalt der Schleife über den zweiten Verbindungsanschluss und Öffnung 35a, 35b, die vierte Nut 44 und die erste Auslassöffnung und Anschluss 34b, a in die Hauptbetriebskomponenten des Instruments befördert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Probe in der im Vergleich zur Einströmrichtung umgekehrten Strömungsrichtung aus der Schleife 50 ausgetrieben wird, sodass sie die kürzest mögliche Entfernung zurücklegt, was von Vorteil ist, da sich so die Probenverdünnung auf ein Minimum reduziert.
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Gleichzeitig kann eine Strömung von einer speziellen Probenpumpe, die mit dem zweiten Einlassanschluss 36a verbunden ist, über die fünfte Nut 45 und die dritte Auslassöffnung und Anschluss 38b und 38a, in den Abfall gepumpt werden. Dies ist nützlich, um die Schläuche der Probenpumpe sowie die fünfte Nut 45 durchzuspülen.
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Die weiteren Anschlüsse und Nuten des Ventils sind in der zweiten Rotorposition nicht aktiv.
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Die dritte Rotorposition, wie in dargestellt, wird durch eine Drehung des Rotors um 4 × α gegen den Uhrzeigersinn (wie in der Ansicht von dargestellt) bezüglich der ersten Rotorposition erreicht. Wie die erste und die zweite Position ermöglicht auch die dritte Rotorposition zwei getrennte Strömungswege durch das Ventil.
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Das Fluid, das durch den ersten Einlassanschluss und Öffnung 31a und 31b eintritt, fließt über die zweite Rotornut 42, die Statornut 39 und die dritte Rotornut 43 durch das Ventil und über die erste Auslassöffnung und Anschluss 34b und 34a aus dem Ventil in die Hauptbetriebskomponenten des Instruments, wie oben beschrieben. Dadurch können diese Nuten durchgespült werden, während gleichzeitig eine Strömung zu den Hauptbetriebskomponenten des Instruments hergestellt werden kann. Wie oben angemerkt, kann die Nut 39 durch eine Ablauföffnung an der Endposition der zweiten Nut 42 ersetzt werden bzw. sogar durch ein totes Ende. In diesen Fällen stünde dann jedoch keine Strömung durch die Hauptbetriebskomponenten des Systems zur Verfügung.
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Gleichzeitig ist es möglich, eine Probe zeitweilig in der Kapillarschleife 50 zu verwahren, indem man sie durch den zweiten Einlassanschluss und Öffnung 36a und 36b einführt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels einer speziellen Probenpumpe, was auf dem Gebiet der Flüssigkeitschromatografie allgemein bekannt ist. Nach Eintritt in die zweite Einlassöffnung 36b fließt die Probe durch die fünfte Nut 45 und gelangt so über die zweite Verbindungsöffnung und Anschluss 35b und 35a in die Schleife 50. An ihrem anderen Ende ist die Schleife 50 mit dem ersten Verbindungsanschluss 32a verbunden, damit das Fluid in der Schleife über die erste Verbindungsöffnung 32b, die vierte Nut 44 und die zweite Auslassöffnung und Anschluss 33b und 33a in den Abfall ausfließen kann.
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Die weiteren Anschlüsse, Öffnungen und Nuten des Ventils sind in der dritten Rotorposition nicht aktiv.
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Zur Entleerung der Schleife 50 wird die zweite Rotorposition verwendet, wie oben beschrieben.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform ist auch eine vierte Rotorposition, wie in dargestellt, sinnvoll, jedoch für die erfindungsgemäße Verwendung des Ventil nicht notwendig. Die vierte Rotorposition wird durch eine Drehung des Rotors um einen Winkel α gegen den Uhrzeigersinn (wie in der Ansicht von dargestellt) bezüglich der ersten Rotorposition erreicht.
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In der vierten Rotorposition fließt das Fluid, das durch den ersten Einlassanschluss und Öffnung 31a und 31b eintritt, über die zweite Rotornut 42 und die zweite Auslassöffnung und Anschluss 33b und 33a direkt in die Ablauföffnung. Diese Position kann in Fällen genutzt werden, in denen die Hauptpumpe des Instruments betrieben werden soll, ohne dass dabei Fluid durch die dem Ventil nachgelagerten Hauptbetriebskomponenten des Instruments geleitet wird.
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Wie oben beschreiben müssen die genauen Positionen der Öffnungen nicht genau der oben beschriebenen Ausführungsform entsprechen. Wichtig für die Erfindung ist, dass die verschiedenen Nuten die bestimmten Öffnungen erreichen, die wie oben beschrieben in jeder der jeweiligen Drehposition erreicht werden sollten.
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In der gesamten Offenlegung sowie in den Ansprüchen wurden verschiedene Öffnungen unter Bezugnahme auf ihre Funktion in einer bestimmten Ausführungsform der Anmeldung identifiziert und benannt, z. B. als „Einlass-”, „Auslass-” und „Verbindungs-” Öffnungen. Jedem Fachmann ist hierbei jedoch klar, dass sich die jeweiligen Funktionen abhängig von der Anwendungsweise des Ventils ändern können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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