DE2128301B2 - Halbleiter-Oszillatordiode - Google Patents
Halbleiter-OszillatordiodeInfo
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- H10N80/10—Gunn-effect devices
- H10N80/107—Gunn diodes
Description
Die Erfindung betrifft eine Halbleiter-Oszillatordiode, wie es dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu
entnehmen ist.
Halbleiter-Oszillatordioden dieser Art beruhen im allgemeinen auf Strominstabilitäten in AIII-BV-Halbleitern,
die unter Einwirkung einer elektrischen Feldstärke oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes betrieben
werden. Hierzu werden bisher Halbleiter verwendet, bei denen die differentielle Leitfähigkeit, ausgehend von der
Frequenz Null zunächst negativ ist, um dann oberhalb einer durch den Halbleiter bedingten Grenzfrequenz
positiv zu werden. In der US-Patentschrift 34 90 051
werden Schaltungsanordnungen gezeigt, bei denen unter Verwendung von Halbleiter-Oszillatordioden der
vorgenannten Art Schwingungen verstärkt bzw. erzeugt werden, indem unter Anlegen eines statischen
elektrischen Feldes unterhalb eines Schwellenwertes, der für die Anfachung von Hochfelddomänen erforderlich
ist, zusätzlich hochfrequente Schwingungen zur Einwirkung gebracht werden, so daß zur Schwingungserzeugung
dieser Schwellenwert periodisch überschritten wird. Der hierzu verwendete Halbleiter weist dabei
durch einen hinreichend kleinen direkten Bandabstand voneinander getrennte Energiebänder auf, um zu
erreichen, daß eine Ladungsträger-Umverteilung noch bei derartigen Feldstärken stattfinden kann, die für den
Halbleiter unschädlich sind. Bei Feldstärke Null muß die l.adungsträgerkonzentration im niedrigeren Energieband
zumindest zehnmal größer als die im oberen Energieband bei Betriebstemperatur sein; dabei ist die
Ladungsträgerbeweglichkeit im niedrigeren Energieband angenähert fünfmal größer als die im oberen
Energieband, Die zur Schwingungsanfachung erforderliche
stationäre elektrische Feldstärke liegt im Bereich zwischen 3100 und 4000 V/cm. Die Anwendung dieses
Halbleiterbauelements zur Schwingungserzeugung und -verstärkung ist wie beim Gunneffekt-Bauelernent auf
ίο den unteren Frequenzbereich beschränkt, da der
verwendete Halbleiter, wie gesagt, eine negative differentielle Leitfähigkeit bei niedrigeren Frequenzen
und im daran anschließenden oberen Frequenzbereich eine positive differentielle Leitfähigkeit aufweist, die
bekanntlich jegliche Schwingungsanfachung ausschließt Mit anderen Worten, Halbleiter-Oszillatordioden
der vorgenannten Art sind oberhalb einer bestimmten Grenzfrequenz für die Schwingungserzeugung
und -verstärkung völlig unbrauchbar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Halbleiter-Oszillatordiode für Volumeffektschwingungen
bereitzustellen, die erst oberhalb einer Grenzfrequenz, insbesondere im Bereich oberhalb von 109 Hz,
zu betreiben ist, indem ein Halbleiter mit negativem differentiellen Widerstand Verwendung findet, der sich
erst oberhalb einer bestimmten Grenzfrequenz einstellen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, wie es dem Kennzeichnen des Patentanspruchs 1 zu entneh-
jo men ist Es zeigt sich, daß hierbei die differentielle
Leitfähigkeit bei niedrigen Frequenzen positiv und bei hohen Frequenzen kleiner als Null ist. Es ergibt sich also
demnach eine differentielle Leitfähigkeit aufgrund des Übergangs der Elektronen von Zuständen geringerer
ji Beweglichkeit zu solchen höherer Beweglichkeit bzw.
von Zuständen, bei denen die Elektronen zur Stromleitung nicht frei sind, in Zustände, bei denen die
Elektronen die Stromleitung übernehmen. Nichtleitende Zustände können durch Elektronen im Valenzband oder
in nichtlokalisierten Störstellenniveatis vorgegeben sein,
wohingegen stromleitende Zustände durch Elektronen im niedrigsten Leitungsbandminimum dargestellt sein
können. Jedenfalls wird hierdurch ein Verlauf der differentiellen Leitfähigkeit herbeigeführt, die bei
v-, niedrigeren Frequenzen positiv ist und bei höheren
Frequenzen in den negativen Bereich gelangt.
In vorteilhafter Weise lassen sich also mit der Erfindung Schwingungen mit Frequenzen erzeugen
bzw. verstärken, die weit oberhalb der bisher mit
■in Ausnutzung des Volumeffekts verwendeten Schwingungsfrequenzen
liegen. Wie bei der bekannten Anordnung wird an den Halbleiter ein stärkeres stationäres elektrisches Feld Eo angelegt, dem ein
schwächeres, räumlich gleichförmiges Wechselfeld
-,) E\(t) = E\ cos ü)t überlagert ist. Der sich im Ansprechen
auf dieses relativ kleine Wechselfeld einstellende Strom ist von der Form
j\(t)=j\rcos ü)t+ji's\n ti)f.
bit Das Verhältnis von jY zu E\ wird als Realteil der
differentiellen Leitfähigkeit bei Frequenz bezeichnet und ist mit αΓ'(ω) gleichgesetzt. Das Verhältnis des
gegenüber zuvor außer Phase liegenden Stroms, nämlich j\> zu £",, stellt dabei den Imaginärteil der
h", differentiellen Leitfähigkeit bei Frequenz ω dar und ist
mit α/ (ω) gleichgesetzt. Lediglich durch das Vorzeichen
von α/ (ω) wird festgelegt, ob ein Verstärkungs- oder
Schwingungszustand vorliegt. Ist ο/ (ω) negativ, was
bedeutet, daß der in Phase liegende Strom entgegengesetzt
zur Richtung des ihn erzeugenden Feldes fließt, dann liegt ein Verstärkungszustand vor. Andererseits ist
bei positivem af (ω) ein Dämpfungszustand wirksam.
Die Halbleiter-Oszillatordiode besitzt in vorteilhafter Weise die Eigenschaften, daß für einen bestimmten
Bereich der stationären Feldstärke Eq der Wert für
α/ (ω) bei niedrigen Frequenzen positiv, jedoch in einem
daran anschließenden höheren Frequenzbereich kleiner als Null ist, so daß sich hier Verstärkungs- und
Schwingungszustand einstellen können. So zeigt der Halbleiter unterhalb von etwa 109 Hz positive Leitfähigkeit
und ist damit für Bereitstellung eines Schwingungszustandes wirkungslos, wohingegen bei höheren Frequenzen
als es dem angegebenen Wert entspricht sich negative Leitfähigkeit einstellt, die damit eine Verstärkung
und Schwingungserzeugung ermöglicht
An sich ist es bekannt, für Volumeffekt-Halbleiterbauelemente-Halbleiter
mit direktem Bandabstand zu verwenden, insbesondere Galliumarsenid. An sich ist es
außerdem bekannt, N-leitendes Germanium, das unter Druckspannung steht, für die Voiumeffekt-Schwingungserzeugung
heranzuziehen. Letzteres ist beschrieben in »Applied Physics Letters«, Band 12, N:\ 7, vom 1.
April 1968, Seiten 233 ff. Diese Schwingungen lassen sich nur unter bestimmten Voraussetzungen erzeugen,
wovon eine die ist, daß der Halbleiter aus einem Material besteht, das zur Herbeiführung des Gunneffekts
geeignet ist; womit dann verhältnismäßig hohe Feldstärkewerte Anwendung finden müssen.
Weiterhin ist aus der niederländischen Offenlegungsschrift 6916 757 ein Halbleiter, bestehend aus
InPjAsi-*, worin χ den Atombruchteil des Phosphors
mit einem Wert zwischen 0,16 und 0,65 darstellt, oder aus Ini-^Ga^As, bekanntgeworden, worin y den
Atombruchteil des Galliums mit einem Wert zwischen 0,15 und 0,43 bezeichnet, um für Lawinenverstärkungszwecke
Verwendung zu finden. Derartige Materialien an sich stellen aber nicht die Erfindung dar.
Gegenüber der bekannten Anordnung, wie sie in der oben bezeicnneten Veröffentlichung in »Applied Physics
Letters« beschrieben ist, lassen sich im vorliegenden Fall die Elektronen vom Valenzband zum Leitungsband
in der Weise bringen, daß sie von einem Leitungsband geringer Beweglichkeit auf ein Leitungsband höherer
Beweglichkeit gehoben werden, wie bei N-Ieitendem Germanium, das in der (111 )-Richtung unter Druckspannung
steht, wobei das stationäre Feld Eo parallel zur
Druckrichtung angelegt wird oder wie bei unter Uniaxialdruck stehendem P-leitendem Germanium
sowie Silicium, wo das stationäre elektrische Feld senkrecht zur Druckrichtung einwirkt. Das gleiche läßt
sich von einem Störstelienniveau innerhalb des verbotenen Bereiches eines Halbleiters mit entsprechend hoher
Trägerbeweglichkeit herbeiführen, wie es z. B. für chromdotiertes Galliumarsenid der Fall ist. Auch in
diesem Fall ist der Feldschwellenwert für den der Erfindung zugrundeliegenden Effekt geringer als der für
den Gunneffekt, nämlich 100 V/cm im Vergleich zu 3500 V/cm bekannter Anordnungen.
Das der Erfindung zugrunde liegende Phänomen ist klar zu unterscheiden vom Effekt des stromgesteuerten
negativen Widerstandes, der mehr oder weniger eine statische Erscheinung ist, wie sie sich aus der
Strom-Spannungscharakteristik gemäß dem Verlauf nach F i g. 6 ergibt. Während bei einer derartigen Kurve
das Intervall zwischen b und c als Bereich des stromgesteuerten negativen Widerstandes anzusehen
ist, ist bei einer Halbleiter-Oszillatordiode gemäß der Erfindung ein solcher Bereich hiervon nicht betroffen.
Vielmehr besitzt die Kurve für den stationären Zustand in diesem Fall eine Form, wie sie der graphischen
Darstellung nach Fig.7 zu entnehmen ist, wo die negative differentielle Leitfähigkeit ein rein dynamisches
Phänomen darstellt
Unter Bezugnahme auf Fig.3 enthält die mit Hilfe
der Halbleiter-Oszillatordiode gemäß der Erfindung zu
ίο realisierende Oszillatorschaltung in bekannter Weise
(US-PS 34 90 051) ein Volumeffekt-Halbleiterbauelement
36, dessen Struktur, wie an sich ebenfalls bekannt, in F i g. 2 gezeigt ist, wo allerdings ein Ladungsträgerübergang
von einem Band niedrigerer Trägerbeweglichkeit zu einem Band höherer Trägerbeweglichkeil
herbeiführbar ist Weiterhin ist in der bekannten Schaltungsanordnung nach F i g. 3 eine Gleichspannungsquelle
37, ein Schalter 38 und ein Schwingkreis, bestehend aus dem Kondensator 39 und der Spule 40,
vorgesehen. Der Schwingkreis ist allerdings gegenüber
der Schaltungsanordnung nach dei genannten US-Patentschrift
34 90 051 im vorliegenden Fall auf eine Resonanzfrequenz abgestimmt, die höher ist als 109 Hz.
Für darunterliegende Frequenzen stellt sich keine
2) Schwingungsanfachung ein. Wird demnach bei Einstellung
e:ier höheren Resonanzfrequenz der Schalter 38
geschlossen, dann werden die Einschwingvorgänge bei Resonanzfrequenz verstärkt und auf das verstärkende
Halbleiterbauelement rückgekoppelt, bis sich ein
JU eingeschwungener Schwingungszustand ergibt. Ein mit
Hilfe des verstärkenden Halbleiterbauelements betriebener Oszillator ist dem Gunneffekt-Oszillator und
anderen bisher bekannten Volumeffekt-Oszillatoren insofern vorzuziehen, als hiermit höhere Betriebsfre-
!-. quenzen zur Verfügung stehen als sie bisher zu erzielen
sind.
Anschließend soll die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiclsbeschreibung mit Hilfe der unten
aufgeführten Zeichnungen näher erläutert weriien. Es
zeigt
Fig. 1 eine bekannte Verstärkerschaltung, die allerdings
mit einer Halbleiter-Oszillatordiode gemäß der Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Halblei-
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Halblei-
■n ter-Oszillatordiode gemäß der Erfindung
Fig. 3 eine an sich bekannte Oszillatorschaltung, die
mit einer Halbleiter-Oszillatordiode gemäß der Erfindungausgestattet
ist,
Fig. 4 eine graphische Darstellung, bei der die
in Leitfähigkeit als Funktion der Frequenz aufgetragen ist,
und zwar für eine bekannte Halbleiter-Oszillatordiode,
Fig. 5 eine graphische Darstellung, bei der d:e
Leitfähigkeit als Funktion von der Frequenz für eine Halbl.ier-Oszillatordiode gemäß der Erfindung aufge-
i) tragen ist,
F i g. 6 eine graphische Darstellung, bei der der Strom
in Abhängigkeit von der Spannung aufgetragen ist, wie es sich für Bauelemente nach dem Stand der Technik
ergibt,
hu F i g. 7 eine grapnische Darstellung, bei der der Strom
in Abhängigkeil von der Spannung dargestellt ist, wie es sich für eine erfindungsgemäße Kalbleiter-Os/illatordiode
ergibt.
Die in F i g. 1 dargestellte Verstärkerschaltung ent-
Hi hält eine Mikrowellen-Signalquelle 11, eine Richtungsgabel 12, einen Volumeffektverstärker !3, eine Gleichspannungsquelle
14 und eine Belastung 15 mit dem Lastwidersland Ri. Die Mikrowellen-Sienalaiicllc 11
liegt am Eingang f der Richtungsgabei 12 und ist mit
dem Volumeffekt-Bauelement über den Anschluß 2 und den Transformator 17 gekoppelt. Außerdem wirkt auf
Jas Volumeffekt-Bauelement eine von der Gleichspanmingsquelle
14 bereitgestellte Gleichspannung ein. Der Transformator 17 verhindert, daß ein Gleichstrom auf
die Richtungsgabel gelangt, wohingegen die Drossel 18 die Übertragung der Mikrowellen auf die Gleichspannungsquelle
14 verhindert. Die Signalamplitude wird dann durch das Volumeffekt-Bauelement K) verstärkt.
Über den Anschluß 2 und den Ausgang 3 der Richtungsgabel 12 wird dann das verstärkte Mikrowellensignal
auf die Last 15 übertragen.
Wie in F i g. 2 gezeigt, besteht das Halbleiter-Bauelement 13 aus dem Volumeffekt-Halbleiter 20, der an
gegenüberliegenden Enden mit den Elektroden 21 und 22 versehen ist. Ein geeigneter differentieller negativer
Widerstand im Halbleiter ist bedingt durch den hoher Beweglichkeit zu einem Band niedrigerer
Beweglichkeit stellt grundsätzlich eine statische negative differentielle Leitfähigkeit bereit, was bedeutet, daß
dr'(ω) meistens negativ für ω = 0 ist und daß mit
-> zunehmender Frequenz und wenn die Elektronen nicht
weiter unmittelbar auf das angelegte Feld ansprechen, die differentielle Leitfähigkeit positiv wird, so daß die
Schwingungserzeugung unterbunden wird.
Demgegenüber sind die der vorliegenden Erfindung in zugrunde liegenden Bauelemente aus einem Halbleiter
hergestellt, für den der Verlauf von ar' {οή in
Abhängigkeit von ω gilt, wie in F i g. 5 gezeigt.
In diesem Fall ergibt sich für den statischen Vorgang
bei der Frequenz w = 0 ein positiver Wert für «r (ω). Bei
-, höheren Frequenzen oberhalb der Grenzfrequenz, wo
das unmittelbar Ansprechen der Elektronen auf das angelegte elektrische Feld nicht mehr von entscheidender
Bedeutung ist, wird dann der Wert für ο/ (ω)
pinh rlif»c«>r relativ hr»Vi
der Ladungsträgerbesetzung von einem Band niedrigerer Beweglichkeit oder sogar Nicht-Leitungsbändern zu
Bändern höherer Beweglichkeit. Bei den hier in Betracht kommenden Energiebändern handelt es sich
entweder um Leitungsbänder oder um Valenzbänder, je nachdem, welches Vorzeichen die Ladungsträger
besitzen. Der Volumeffekt-Halbleiter 20 muß dabei aus einem Halbleiter mit direktem Bandabstand bestehen,
der nicht den Gunneffekt zeigt. Der Bandabstand dieser Halbleiter sollte im Bereich von etwa 0.5 eV bis etwa
0.7 eV liegen.
Die Erfindung beruht auf der Ausnutzung eines
neuartigen Effekts zur Bereitstellung einer negativen difierentiellen Leitfähigkeit oberhalb einer Grenzfrequenz
in einem Volumeffekt-Halbleiter. Zur Erläuterung der Wirkungsweise soll ein gleichförmiges
Halbleiterstück betrachtet werden, das einem relativ
starken Gleichfeld Er, ausgesetzt ist, das eine Gleichstromdichte
/, zur Folge hat. Die Wirkung eines elektrischen Wechselfeldes kleiner Amplitude
E (r) = E cos(ojf/ das dem elektrischen Gleichfeld Er,
überlagert ist. läßt eine der Feldstärke E\(tj proportionale
Stromdichte, nämlich j\(t), entstehen mit der Form:
J· (0 = /<r cos ω J + yr sin ω ί.
worin _/■" die Amplitude der in Phase liegenden
Stromdichte undjVdie Amplitude der 90° aus der Phase
liegenden Stromdichte darstellt. Das Verhältnis von j-,r
zu E- stellt den reellen Teil der differentiellen Leitfähigkeit (mit dem Grundfeld Eo und der Frequenz
ω) dar und wird mit σ/ (ω) bezeichnet. In gleicher Weise
wird das Verhältnis der Außer-Phase-Stromdichte yV zu
£i der Imaginärteil der differentiellen Leitfähigkeit
bezeichnet und trägt die Bezeichnung öl (ω).
Wird ein Bauelement als Volumoszillator oder -verstärker bei einer Frequenz ω verwendet dann ist es
erforderlich, daß der Wert für σ/ (ω) bei gegebenem Wert von ω negativ ist. Halbleiter, die den Gunneffekt
zeigen, der vom Elektronenübergang von einem hohen Beweglichkeits- zu einem niedrigen Beweglichkeits-Energieband abhängt zeigt einen Funktionsverlauf für
Or {οή von ω, wie er in F i g. 4 dargestellt ist So lassen
sich verstärkende oder schwingende Bauelemente bereitstellen, die bis zu einer oberen Grenzfrequenz mit
einem Wert von wcbetrieben werden können. Der Wert
mc für N-ieitendes Galliumarsenid, den am meisten
verwendeten Gunneffekt-Halbleiter, beträgt etwa ωό
gleich 10" Hz. Der Obergangsprozeß von einem Band
?ii Frequenzen ist also für die vorliegende Erfindung von
Bedeutung und stellt den Betriebsbereich dar.
Um grundsätzlich einen negativen Wert für σ/ {οή bei
einer Frequenz ω zu erhalten, ist es erforderlich, daß die Phasenverschiebung zwischen dem angelegten elektri-
?-> sehen Feld und der Stromdichte 90° übersteigt.
Dies gilbt z. B. für
Dies gilbt z. B. für
Il
2t
/;,(/) = K1 cos ">i
/,(M = /, cos(-.f - O).
/,(M = /, cos(-.f - O).
Hierin stellt jx die Amplitude i'nd θ die Phasenverschiebung
zwischen dem angelegten elektrischen Feld und der resultierenden Stromdichte dar. Gleichung 2
läßt sich auch wie folgt schreiben:
läßt | Ί) = j\ cos θ cos ω ί | + h | sin θ sin ωί. | |
Hierin | sich ersetzen: | |||
/', COS H | = j\ | |||
4| | J1 sin (-) | = Ji | ||
Für den Bereich 90c < θ < 270° ist j\r negativ, so
daß der in Phase liegende Stromy'irin entgegengesetzter
Richtung zum angelegten Feld E fließt und das Signal mit der Frequenz ω verstärkt wird. Es gibt einige
Halbleiter, bei denen θ > 90° ist Als Beispiel läßt sich
v, Indiumantimonid anführen. Ist dieser Halbleiter geringfügig
N-dotiert und es wird ein hinreichend stu.kes
elektrisches Feld angelegt dann gewinnen die Elektronen im Leitungsband genügend Energie, um zusätzliche
Elektronen aus dem Valenzband in das Leitungsband zi ziehen. Die Rate, mit der zusätzliche Elektronen in da;
Leitungsband gebracht werden, hängt von der mittlerer
Elektronenenergie und der Rekombinationszeit dei Überschußelektronen ab. Diese Energie wiederuir
enthält einen Schwingungsanteil E\ cos (ωί — θΐ) auf
grand des elektrischen Wechselfeldes £Ί cos ωί Da da!
elektrische Feld nur die Zuwachsrate der Energie bestimmt kann der Wert für θΐ bei hohen Frequenzer
bis zu 90° betragen. Da die Erzeugungsrate dei Überschußladungsträger von der Energie abhängig ist
ergibt sich eine Verzögerung bzw. Nacheilung in bezuf auf die Energie.
5)
n,(f) = n, cos (mt. — W1 — B2).
Auch hier wiederum kann der Wert für O2 bis zu 90
beiragen, lh eilt /T, um einen Winkel θ nach, der den über
90° hinausgehenden Betrag erfaßt; also wenn Q1 + (-),
> 90°. Der in Phase liegende Wechselstrom besitzt zwei Tenne:
j\r = e(nnv\r + vn«ir)
LJer erste Term stellt hierbei die Geschwindigkeitsänderung
der Elektronenzahl in stationärem Zustand dar und ist für die in Betracht kommenden Substanzen
niemals negativ.
Π\Γ = Π[ COS (Θι + Θ2)
Der /weite Term jedoch kann negativ werden, da v»
positiv ist und der Wert von ri\r, wie oben ersichtlich,
negativ werden kann. Wenn jedoch n\ groß genug ist
und6i + θ2
> 90°. dann ist o/ (o>)
< 0.
Eine Realisierung eines solchen Modells stellt einen inSb-Haitieiter oder irgendeine Aiii-BV-Haibieiiei vci
bindung oder Legierung dar, die jedoch keinen Gunneffekt zeigen darf, leicht N-dotiert ist und bei
hinreichend niedrigen Temperaturen, z. B. von 77° K bis zu etwa 3000K (abhängig vom Bandabstand), betrieben
wird, so daß es nur wenige Eigenladungsträger gibt. Ein stationäres Feld von einigen 100 V/cm, z.B. 200 bis
400 V/cm, für InSb wird an den Halbleiter über zwei Elektroden angelegt, so daß das stationäre Feld eine
stationäre Konzentration von Überschußelektronen
bereitstellt, die geringer ist als die Dotierungs- bzw. Slörstellenkonzentration. Ein solcher Halbleiter wird in
einen Resonanzhohlraum oder eine Wellenleiterstruktur eingegeben, wie in den F i g. 2 und 3 schematisch
angedeutet, indem das zu verstärkende Feld Ei cos»)/
zugeführt wird, um Schwingungserzeugung oder Verstärkung herbeizuführen.
Alternativ lassen sich Elektronen vom Valenzband zum Leitungsband in der Weise bringen, daß sie von
einem Leitungsband geringer Beweglichkeit auf ein Leitungsband höherer Beweglichkeit gehoben werden,
wie z. B. in N-leitendem Germanium, das in der (111)-Richtung unter Druck gesetzt wird, wobei das
stationäre Feld Ea parallel zur Druckrichtung angelegt wird oder bei unter Uniaxialdruck stehendem P-leitendem
Germanium oder Silicium, wo das stationäre Feld 3CII1M Ci-iii /.ui iJTüCtiPiCiiiiliPig Λ ΙΓΚί. LJaS g'CiCriC !ΰΰί SiCi!
von einem Storstellenniveau innerhalb des verbotenen
Bereiches eines Halbleiters mit entsprechend hoher Trägerbeweglichkeit herbeiführen, wie es z. B. für
chromdotiertes Galliumarsenid der Fall ist. Im letzteren Fall ist der Feldschwellenwert für diesen neuartigen
Effekt geringer als der für den Gunneffekt, nämlich 1000 V/cm im Vergleich zu 3500 V/cm.
Hierzu I Blatt Zciclinutmcn
Claims (2)
1. Halbleiter-Oszillatordiode, enthaltend einen Halbleiter mit Energiebändern verhältnismäßig
geringen Bandabstandes, so daß eine Umverteilung der Ladungsträgerbesetzung von Zuständen geringer
Ladungsträgerbeweglichkeit zu Zuständen höherer Ladungsträgerbeweglichkeit in beiden Energiebändern
stattfindet, wenn ein über ohmsche Kontakte angelegtes elektrisches Feld unter gleichzeitiger
Einwirkung eines stationären und eines nichtstationären Anteils einen Schwellenwert überschreitet
und dadurch Volumeffektschwingungen im Halbleiter anregt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halbleiter einen direkten Bandabstand mit einem Wert zwischen 0,5 bis 0,7 eV
aufweist, wie z.B. InSb, InXJai-jAs, mit
0,53 < χ < 1,0, InAsjrPi-x, mit 0,30
< χ < 1,0, In1AIi-xSb, mit 0,9
< χ < 1,0, wobei vorstehend aufgeführte Halbleiter leicht N-Ieitend dotiert sind
oder unter Druckspannung stehendes N- und P-leitendes Germanium, unter Druckspannung stehendes
P-leitendes Silicium sowie chromdotiertes Galliumarsenid, und daß der stationäre Feldanteil
einen Wert in der Größenordnung von einigen 100 V/cm aufweist, so daß die differentielle Leitfähigkeit
σ ,(ω) des Halbleiters im unteren Frequenzbereich
positiv und im daran anschließenden oberen Frequenzbereich negativ ist.
2. Halbleiter-Oszillatordiode nach Anspruch 1, mit zur Bereitstel.ang des nichtstationären Feldanteils
angeschlossenem Schwingkreis, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingkreis im oberen Frequenzbereich auf eine Frequenz von nindestens 109Hz
abgestimmt ist.
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