DE2324160C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
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- Y10S524/00—Synthetic resins or natural rubbers -- part of the class 520 series
- Y10S524/904—Powder coating compositions
Description
Die Erfindung betrifft Copolyamide, die Caprolactam,
Laurinlactam und 11-Aminoundecansäure sowie weitere, Polyamide
bildende Komponenten als Grundbausteine enthalten, Verfahren
zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zum Heißsiegeln,
insbesondere zum Heißsiegeln temperaturempfindlicher Substrate,
wie Leder, temperaturempfindlichen Natur-
und/oder Kunststoffen, -vliesen, -filzen und -flanschen.
Aus der DE-OS 22 09 035 sind ternäre Copolyamide auf Basis von
11-Aminoundecansäure bekannt, die Einheiten aus 11-Aminoundecansäure,
Caprolactam und dem Salz eines Diamins, wie Hexamethylendiamin,
mit einer Dicarbonsäure, wie Adipinsäure, Azelainsäure,
Sebacinsäure oder Decandicarbonsäure, enthalten und als
Schmelzklebstoffe für Textilmaterialien verwendet werden können.
Aus der DE-OS 22 04 492 sind weitere ternäre Copolyamide bekannt,
die aus Einheiten aus ε-Caprolactam, Hexamethylendiaminsalzen
von aliphatischen Dicarbonsäuren und ω-Aminododecansäure und/oder
ihrem Lactam aufgebaut sind und ebenfalls als Schmelzklebstoffe für
Textilmaterialien verwendet werden können.
Aus den US-PS 35 36 780 und 35 15 702 sind zum Heißsiegeln geeignete
Copolyamide bekannt, die 80 bis 20 Gew.-% des Grundbausteins
Laurinlactram und 20 bis 80 Gew.-% Grundbausteine aus einem
oder mehreren anderen polyamid-bildenden Stoffen enthalten.
Aus der DE-OS 15 95 591 sind Copolyamide aus den Grundbausteinen
Caprolactam, Laurinlactam und 11-Aminoundecansäure bekannt.
Diese bekannten ternären Polyamide weisen im Schmelzzustand eine
ausreichend hohe Klebkraft auf, so daß sie in der Textilindustrie
zum Heißsiegeln von Geweben verwendet werden können.
Sie besitzen auch eine gute Beständigkeit gegenüber den bei
der chemischen Reinigung (Trockenreinigung) von Textilien eingesetzten
Lösungsmitteln und gegenüber den in der Textilindustrie
üblichen Waschtemperaturen bis zu etwa 80°C. Diese Beständigkeit
ist jedoch weitgehend von einem hohen Gehalt an
Laurinlactam und/oder 11-Aminoundecansäure abhängig. Mit zunehmendem
Gehalt an diesen Grundbausteinen steigt zwar die
Waschbeständigkeit bei höheren Waschtemperaturen an, gleichzeitig
tritt jedoch ein unerwünschtes Ansteigen der Schmelztemperatur
der Copolyamide auf. Diese bekannten Copolyamide
können daher nicht zum Heißsiegeln von temperaturempfindlichen
Substraten, wie Leder, temperaturempfindlichen Natur-
und/oder Kunststoffvliesen, -filzen, -flauschen und dgl.
eingesetzt werden. Zum Heißsiegeln derartiger temperaturempfindlicher
Substrate sind vielmehr Stoffe erwünscht, deren
Schmelztemperaturen unter etwa 115°C, möglichst sogar unter
110°C und insbesondere unter 105°C liegen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Copolyamide zu finden,
die zum Heißsiegeln temperaturempfindlicher Substrate verwendet
werden können und die trotz niedriger Siegeltemperaturen
und anschließendem Abkühlen eine hohe Klebekraft besitzen und
gegenüber chemischen Reinigungsmitteln beständig sind.
Nach umfangreichen Untersuchungen wurde nun gefunden, daß diese
Aufgabe erfindungsgemäß gelöst werden kann durch Copolyamide
der nachstehend angegebenen qualitativen und quantitativen
spezifischen Zusammensetzung.
Gegenstand der Erfindung sind Copolyamide, die Caprolactam,
Laurinlactam und 11-Aminoundecansäure als Grundbausteine enthalten
und dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als weiteren
Grundbaustein ein Hexamethylendiaminsalz einer aliphatischen
Dicarbonsäure der Formel enthalten
HOOC-(CH₂) n -COOH (I)
worin n für 4, 7, 8, 10 oder 11 steht,
wobei die Grundbausteine in folgenden Anteilen im Copolymerisat
einpolymerisiert sind:
- Caprolactam20-40 Gew.-% Laurinlactam20-35 Gew.-% 11-Aminoundecansäure15-35 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-40 Gew.-%
Die erfindungsgemäßen Copolyamide weisen einen sehr niedrigen
Schmelzpunkt von unter 110°C sowie gleichzeitig eine außerordentlich
gute Klebkraft bei erhöhter Temperatur auf, so daß sie in vorteilhafter
Weise zum Heißsiegeln von temperaturempfindlichen
Substraten, insbesondere Textilien, verwendet werden können.
Außerdem besitzen sie eine hohe Beständigkeit gegenüber chemischen
Reinigungsmitteln (Trockenreinigung). Die mit den erfindungsgemäßen
Copolyamiden heißgesiegelten Substraten weisen deshalb
eine hohe Beständigkeit gegenüber Wasser enthaltenden Reinigungsmitteln
auch bei höheren Waschtemperaturen auf.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Grundbausteine in den folgenden Anteilen in das erfindungsgemäße
Copolyamid einpolymerisiert:
- Caprolactam25-35 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure18-25 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-30 Gew.-%
Besonders bevorzugt sind die folgenden Mengenverhältnisse:
- Caprolactam∼30 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure∼20 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I∼20 Gew.-%
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
steht in der Formel I n für die Zahl 4, 7, 8 oder 10, insbesondere
für die Zahl 7 oder 8.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
der vorstehend beschriebenen Copolyamide, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Grundbausteine Caprolactam,
Laurinlactam und 11-Aminoundecansäure sowie als weiterer Grundbaustein
ein Hexamethylendiaminsalz einer aliphatischen Dicarbonsäure
der vorstehend angegebenen Formel I in den Mengenverhältnissen:
- Caprolactam20-40 Gew.-% Laurinlactam20-35 Gew.-% 11-Aminoundecansäure15-35 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-40 Gew.-%
unter Druck und erhöhter Temperatur in an sich bekannter Weise
polymerisiert werden.
Vorzugsweise werden die Grundbausteine in den folgenden Mengenverhältnissen
polymerisiert:
- Caprolactam25-35 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure18-25 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-30 Gew.-%
Besonders bevorzugt ist es, wenn die Grundbausteine in den
folgenden Mengenverhältnissen polymerisiert werden:
- Caprolactam∼30 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure∼20 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I∼20 Gew.-%
Bevorzugt ist die Verwendung einer aliphatischen Dicarbonsäure
der Formel I, in der n für die Zahl 4, 7, 8 oder 10, insbesondere
für die Zahl 7 oder 8 steht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird die Polymerisation bei einer Temperatur von 280 bis 300°C
und einem Druck von 11 bis 51 bar durchgeführt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird unter Normaldruck bei 250 bis 300°C 1 bis 3 h lang nachkondensiert.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der vorstehend
beschriebenen Copolyamide zum Heißsiegeln, insbesondere
zum Heißsiegeln temperaturempfindlicher Substrate wie Textilien.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es der Anmelderin gelungen,
durch einen glücklichen Griff aus der Fülle der zur Verfügung
stehenden polyamid-bildenden Monomeren solche Copolyamide zu
finden, die einerseits einen ausreichend niedrigen Schmelzbereich
besitzen, andererseits aber auch gute Klebeeigenschaften
aufweisen, so daß sie als Heißsiegelschmelzkleber verwendet
werden können, die den heutigen technischen Anforderungen genügen.
In diesem Zusammenhang wird auf die weiter unten folgenden
Vergleichsversuche verwiesen, in denen nachgewiesen wird,
daß die erfindungsgemäßen quaternären Copolymerisate den bekannten
Copolymerisaten in bezug auf die obengenannte Kombination
von Eigenschaften eindeutig überlegen sind.
Die Säuren der allgemeinen Formel I haben die folgenden Namen:
- n = 4 Adipinsäure
- n = 7 Azelainsäure
- n = 8 Sebacinsäure
- n = 10 Decandicarbonsäure
- n = 11 Brassylsäure
Besonders bevorzugt werden die Säuren der Formel I verwendet,
in denen n für die Zahl 4, 7, 8 oder 10, insbesondere für die
Zahl 7 oder 8 steht, da sie leicht zugängliche technische Produkte
sind und zu Copolyamiden führen, die sich besonders vorteilhaft
zum Heißsiegeln eignen.
Die Herstellung der Copolyamide erfolgt gemäß der Erfindung
in an sich bekannter Weise. Wie bei der Herstellung von
C₁₂-Polyamid aus Laurinlactam wird dabei in der Regel bei
Temperaturen von etwa 280-300°C, bevorzugt etwa 290°C und
Drucken von etwa 11 bis 51 bar, bevorzugt 16 bis 31 bar gearbeitet.
Unter diesen Bedingungen wird mehrere Stunden lang
polymerisiert. Anschließend wird bevorzugt noch einige Stunden
lang, vorzugsweise etwa 1 bis 3 Stunden bei 250-300°C nachkondensiert
Es werden die üblichen, für die Polymerisation
von Laurinlactam bekannten Katalysatoren, Kettenabbrecher
und/oder sonstigen Zusätze sowie Verfahrensbedingungen angewandt.
Insbesondere wird zweckmäßig unter Luftabschluß,
d. h. unter einer inerten Gasatmosphäre, gearbeitet. Besonders
bevorzugt werden die Copolyamide gemäß der Erfindung zum
Heißsiegeln in Form von feinen Pulvern verwendet, die auf
die zu verklebenden Substrate aufgebracht werden. Eine
geeignete Viskosität des Copolyamids bei dessen Verwendung
zur Herstellung von Folien liegt zweckmäßig bei etwa 1,4 bis
1,5. Diese Zahl bezeichnet die Lösungsviskosität einer 0,5%igen
Lösung des Copolyamids in M-Kresol bei 25°C.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Copolyamide können in
üblicher Weise andere Zusätze, beispielsweise Farbstoffe,
enthalten.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Copolyamide sind Copolymerisate,
die bei der gemeinsamen Polymerisation einer
Mischung der Polyamidbildner entstehen. Die Grundbausteine
sind in statistischer Verteilung in die Polymerkette einkondensiert.
Die beschriebenen überraschenden Effekte werden
nicht erzielt, wenn Polyamidbildner getrennt zu Monopolyamiden
polymerisiert und diese dann miteinander verschmolzen
werden.
Die Copolyamide gemäß der Erfindung können auch noch geringe
Mengen anderer Polyamidbildner einkondensiert enthalten.
Aus Gründen der leichten Zugänglichkeit und der einwandfreien
Reproduzierbarkeit der Herstellung unter Erzeugung
von Copolyamiden mit gleichbleibenden Eigenschaften ist es
jedoch im allgemeinen nicht zweckmäßig, noch weitere Polyamidbildner
zuzusetzen.
Mit Hilfe der Copolyamide gemäß der Erfindung lassen sich
Substrate vielfältiger Art, besonders vorteilhaft temperaturempfindliche
Substrate mit Substraten gleicher oder verschiedener
Art verkleben. Zwischen die zu verklebenden
Flächen wird ein Copolyamid gemäß der Erfindung bevorzugt
in Form eines Pulvers gegeben. Das Copolyamid kann natürlich
auch in Form von Folien, Fäden, kurz geschnittenen
Fäden usw. eingesetzt werden. Anschließend werden die Substrate
mit dem Copolyamid gemäß der Erfindung unter Anwendung
von erhöhter Temperatur verpreßt. Die Preßtemperatur richtet
sich in erster Linie nach der Temperaturempfindlichkeit
des Substrats. Da die Copolyamide gemäß der Erfindung schon
bei sehr niedrigen Siegeltemperaturen von z. B. etwa 100 bis
130 oder bis 150°C in Abhängigkeit von ihrem Schmelzbereich
eine vorzügliche Klebkraft entwickeln, können sehr niedrige
Siegeltemperaturen angewandt werden. Beim Erkalten auf
Raumtemperatur tritt Verfestigung unter Verbindung der
verklebten Substrate ein. Es entfällt ein Trocknen oder
ein Verdunsten von Lösungsmitteln.
Die Copolyamide gemäß der Erfindung in Form von Pulvern
können z. B. mit in der Beschichtungsindustrie üblichen
Pulverauftragsmaschinen auf ein zu verklebendes Substrat
aufgedruckt werden. Dabei ist es auch möglich, nur ausgewählte
Flächenbereiche des Substrats mit dem Copolyamidpulver
gemäß der Erfindung zu versehen. Beispiele für zu
verklebende Substrate sind Textilmaterialien aus Naturstoffen
und/oder Kunststoffen wie Wolle, Seite, Baumwolle
bzw. Polyestern, Polyamiden und dergleichen. Auch andere
temperaturempfindliche Substrate wie Leder, Kunststoffolien
und dergleichen können unter Verwendung der Copolyamide
gemäß der Erfindung heißgesiegelt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
In einem mit Rührwerk, Gasein- und -austrittsstutzen versehenen
Autoklaven werden
- 300 Gewichtsteile Caprolactam
- 200 Gewichtsteile 11-Aminoundecansäure
- 300 Gewichtsteile Laurinlactam
- 200 Gewichtsteile AH-Salz (Adipinsäure- Hexamethylendiamin-Salz)
- 12 Gewichtsteile Adipinsäure, als Polymerisationsgradregulator
eingewogen. Der Luftsauerstoff wird durch mehrfaches Aufpressen
von nachgereinigtem Stickstoff entfernt.
Die Reaktionsmasse wird auf 290°C aufgeheizt, der ansteigende
Autoklavinnendruck durch entsprechende Ventilstellung auf 26-31 bar
begrenzt. Unter diesen Bedingungen wird die Reaktionsmasse
3 Stunden lang gerührt. Danach wird der Druck innerhalb
von 2 Stunden auf Normaldruck reduziert.
Unter leichtem Stickstoffstrom und Rühren wird dann die Reaktionsmasse
2 Stunden drucklos nachkondensiert.
Nach Beendigung der drucklosen Nachkondensationsphase wird die
Temperatur auf 160-180°C gesenkt und die Schmelze mittels
Zahnradpumpe durch eine Düse als Monofil ausgesponnen, gekühlt
und granuliert.
Die resultierenden Granulate weisen einen Schmelzbereich von
etwa 90-95°C - gemessen auf einem KOFLER-Heiztisch-Mikroskop -
auf.
Unter den in Beispiel 1 genannten Polykondensationsbedingungen
werden folgende polyamidbildende Monomere zur Reaktion gebracht:
- 200 Gewichtsteile Caprolactam
- 250 Gewichtsteile 11-Aminoundecansäure
- 250 Gewichtsteile Laurinlactam
- 300 Gewichtsteile 6.10-Salz
- 12 Gewichtsteile Adipinsäure
Das resultierende Copolyamid besitzt einen Schmelzbereich von
etwa 85-90°C - gemessen auf einem KOFLER-Heiztisch-Mikroskop.
Analog zu Beispiel 1 wird ein Copolyamid aus folgenden Komponenten
hergestellt:
- 250 Gewichtsteile Caprolactam
- 250 Gewichtsteile 11-Aminoundecansäure
- 250 Gewichtsteile Laurinlactam
- 250 Gewichtsteile Salz aus Azelainsäure und Hexamethylendiamin
- 12 Gewichtsteile Adipinsäure
Es wird ein Copolyamid mit einem Schmelzbereich von etwa 84-88°C
erhalten.
Unter den Polykondensationsbedingungen nach Beispiel 1 ergibt
die Monomerkombination aus:
- 350 Gewichtsteile Caprolactam
- 200 Gewichtsteile 11-Aminoundecansäure
- 300 Gewichtsteile Laurinlactam
- 150 Gewichtsteile 6.12-Salz
- 12 Gewichtsteile Adipinsäure
ein Copolyamid mit einem Schmelzbereich von 95-105°C.
Analog den Polykondensationsbedingungen von Beispiel 1 wird aus
den folgenden Komponenten ein Copolyamid mit einem Schmelzbereich
von 90-100°C erhalten:
- 300 Gewichtsteile Caprolactam
- 300 Gewichtsteile 11-Aminoundecansäure
- 200 Gewichtsteile Laurinlactam
- 200 Gewichtsteile 6.13-Salz
- 12 Gewichtsteile Adipinsäure
Analog dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden
Copolyamide aus den in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen
Ausgangsprodukten hergestellt. Dabei wurden folgende
Abkürzungen verwendet:
- 6=Caprolactam 11=11-Aminoundecansäure 12=Laurinlactam 6.6=AH-Salz (Adipinsäure-Hexamethylendiamin-Salz) 6.9=Hexamethylendiamin-Sebacinsäuresalz 6.10=Hexamethylendiamin-Sebacinsäure-Salz 6.12=Hexamethylendiamin-Decandicarbonsäure-Salz 6.13=Hexamethylendiamin-Brassylsäure-Salz
Die Schmelztemperaturen der erhaltenen Copolyamide sind ebenfalls
in Tabelle I angegeben.
In den einzelnen Beispielen können die Mengen der eingesetzten
Grundbausteine im allgemeinen um etwa ±3%, oder
zumindest 1,5% geändert werden, ohne die Eigenschaften der
erhaltenen Copolyamide wesentlich nachteilig zu beeinflussen.
In diesem Vergleichsversuch wird die Klebkraft von einem
Copolyamid gemäß der Erfindung mit einem nur die Grundbausteine
Caprolactam, 11-Aminoundecansäure und Laurinlactam
enthaltenden Copolyamid gemäß Stand der Technik (DE-OS 15 95 191)
verglichen.
Wie im Beispiel 1 beschrieben wird ein Copolyamid aus den Monomer-
Bestandteilen
- 25 Gew.-%Caprolactam 25 Gew.-%11-Aminoundecansäure 25 Gew.-%Laurinlactam 25 Gew.-%Azelainsäure-Hexamethylendiamin-Salz 2 Gew.-%Azelainsäure (Polymerisationsgradregler)
hergestellt. Es wird ein transparentes Polyamid mit einem
Schmelzbereich von 80-90°C, gemessen mittels eines KOFLER-
Heiztisch-Mikroskops, und einem Schmelzindex bei 130°C von
22, gemessen nach DIN 53 735, erhalten.
Zum Vergleich wird ein ternäres Copolyamid hergestellt aus
folgenden Bestandteilen
- 34 Gew.-%Caprolactam 33 Gew.-%11-Aminoundecansäure 33 Gew.-%Laurinlactam 1,5 Gew.-%Azelainsäure (Polymerisationsgradregler)
Es wird ein Copolyamid mit einem Schmelzbereich von 110-115°C
und einem Schmelzindex von 22, gemessen nach DIN 53 735,
erhalten.
Die Polyamide wurden jeweils unter Kühlung gemahlen und
durch Siebung in eine Fraktion von 0-200 µm getrennt.
Die beiden Pulverfraktionen wurden auf einen handelsüblichen
Einlagestoff mittels einer in der Beschichtungsindustrie üblichen
Pulverpunktmaschine mit einem Auftragsgewicht von
16±1 g pro m² in einem 1,5-mm-Raster aufgedruckt.
Die so erhaltenen beschichteten Einlagestoffe wurden auf einer
in der Konfektionsindustrie üblichen elektrisch beheizten
Bügelpresse mit einem Oberstoff aus Polyester/Baumwolle unter
Variierung der Plattentemperatur und der Preßdauer bei einem
konstanten Preßdruck von 350 p/cm² verbügelt.
Mit einer Zerreißmaschine wurden an 2,5 cm breiten Laminatstreifen
die Schälfestigkeiten gemessen.
Es wurden die in Tabelle II angegebenen Schälfestigkeiten
(p/2,5 cm) gemessen.
Aus der Tabelle ergibt sich, daß schon bei sehr niedrigen
Plattentemperaturen der Bügelpresse, d. h. bei sehr niedrigen
Siegeltemperaturen von 110 und 120°C eine sehr gute Haftung
erzielt wird, während bei diesen Siegeltemperaturen mit
dem Copolyamid gemäß dem Stand der Technik noch keine Haftung
erfolgt. Das Copolyamid gemäß dem Stand der Technik ergibt
erst bei höheren Siegeltemperaturen eine gute Haftung.
Mit den folgenden 6 Copolyamiden wurden Verklebungen durchgeführt:
- 1) Das anmeldungsgemäße Copolyamid aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam
- b) 25 Gew.-% Laurinlactam
- c) 25 Gew.-% 11-Aminoundecansäure und
- d) 20 Gew.-% Salz aus Azelainsäure und Hexamethylendiamin (=6,9-Salz)
- 2) Copolyamid gemäß der Lehre der DE-OS 22 09 035 aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam
- b) 50 Gew.-% 11-Aminoundecansäure und
- c) 20 Gew.-% 6,9-Salz
- 3) Copolyamid gemäß der Lehre der DE-OS 22 04 492 aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam
- b) 50 Gew.-% Laurinlactam und
- c) 20 Gew.-% 6,9-Salz
- 4) Copolyamid gemäß der Lehre der DE-OS 15 95 591 aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam
- b) 35 Gew.-% Laurinlactam und
- c) 35 Gew.-% 11-Aminoundecansäure
- 5) Copolyamid gemäß der Lehre der DE-AS 12 53 449 aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam und
- b) 70 Gew.-% Laurinlactam
- 6) Copolyamid gemäß der Lehre der FR-PS 11 36 159 aus
- a) 30 Gew.-% Caprolactam und
- b) 70 Gew.-% 11-Aminoundecansäure
Die vorstehende Numerierung wird in der nachfolgenden Tabelle III
in Zeile 1 verwendet.
Alle unter 1) bis 6) beschriebenen Copolyamide wurden unter
Kühlung mit flüssigem Stickstoff gemahlen. Durch Siebung des
Mahlgutes wurden Pulverfraktionen von 0-200 µm hergestellt,
die dann auf einer handelsüblichen Pulverpunkt-Anlage
auf einem Einlagestoff
aufgebracht wurden. Die Arbeitsweise einer solchen Technik
ist z. B. beschrieben von S. Schaaf-Textilveredelung 9. (1974) Seite 19.
Der Einlagestoff bestand aus Baumwolle. Der damit verklebte Oberstoff
aus einem Gemisch Polyester/Baumwolle. Das Auftragsgewicht
betrug in allen Fällen 20±2 g/m². Der Pressendruck betrug 0.35 mbar.
Die Temperaturen der Platte der Bügelpresse, die maximale Fugentemperatur
während des Verklebens und die Preßzeit sind in der
Tabelle angegeben.
Weiterhin sind in der Tabelle die Schmelzpunkte und Viskositäten
angegeben. Letztere sind für alle Copolyamide innerhalb der bei der
Herstellung der Copolyamide erzielbaren Fehlergrenze gleich.
Der Schmelzbereich wurde nach DIN 3736 durch visuelle Bestimmung
der Schmelztemperatur von teilkristallinen Kunststoffen ermittelt.
Die Viskositätzahl wurde nach DIN 53727 (Bestimmung der Viskosität
von Lösungen; Polyamide in verdünnter Lösung ermittelt).
Von den so hergestellten Laminaten wurden 5 cm breite Streifen ausgeschnitten
und auf einer Zerreißmaschine auf ihre Schälfestigkeit
untersucht.
Die bei den einzelnen Pressenbedingungen und Produkte erhaltenen
Schälfestigkeiten in N/5 cm gehen aus der nachfolgenden Tabelle III
hervor; es handelt sich um Mittelwerte.
In der Tabelle ist unter der Spalte "N" die Normalreißfestigkeit
angegeben. In der Spalte "W" ist die Reißfestigkeit nach fünfmaligem
Waschen bei 60°C angegeben. In der Spalte "CR" ist die Reißfestigkeit
nach fünfmaliger Chemisch-Reinigung angegeben.
Ein Strich bedeutet, daß überhaupt keine Haftung zwischen
Einlagestoff und Oberstoff gemessen werden konnte.
Mit dem Copolyamid Nummer 6 tritt nach Waschen und Trockenreinigung
eine geringfügige Erhöhung der Haftwerte ein. Dies ist häufig der
Fall bei hochschmelzenden Typen und wird verursacht durch die
Wärmebehandlung während Waschen und Chemisch-Reinigung, wodurch
eine gewisse zusätzliche Heißsiegelung eintritt.
Claims (14)
1. Copolyamide enthaltend Caprolactam, Laurinlactam und 11-
Aminoundecansäure als Grundbausteine, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als weiteren Grundbaustein
ein Hexamethylendiaminsalz einer aliphatischen
Dicarbonsäure der Formel
HOOC-(CH₂) n -COOH (I)worin n für 4, 7, 8, 10 oder 11 steht,enthalten, wobei die Grundbausteine in folgenden Anteilen
im Copolymerisat einpolymerisiert sind:
- Caprolactam20-40 Gew.-% Laurinlactam20-35 Gew.-% 11-Aminoundecansäure15-35 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-40 Gew.-%
2. Copolyamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundbausteine in folgenden Anteilen im Copolymerisat
einpolymerisiert sind:
- Caprolactam25-35 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure18-25 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-30 Gew.-%
3. Copolyamide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundbausteine in folgenden Anteilen im Copolymerisat
einpolymerisiert sind:
- Caprolactam∼30 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure∼20 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I∼20 Gew.-%
4. Copolyamide nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Formel I n für 4, 7, 8 oder
10 steht.
5. Copolyamide nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Formel I n für 7 oder 8 steht.
6. Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden enthaltend
Caprolactam, Laurinlactam und 11-Aminoundecansäure als
Grundbausteine, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten
Grundbausteine und als weiterer Grundbaustein ein Hexamethylendiaminsalz
einer aliphatischen Dicarbonsäure
der Formel
HOOC-(CH₂) n -COOH (I)worin n für 4, 7, 8, 10 oder 11 steht,in den Mengenverhältnissen
- Caprolactam20-40 Gew.-% Laurinlactam20-35 Gew.-% 11-Aminoundecansäure15-35 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-40 Gew.-%
unter Druck und erhöhter Temperatur in an sich bekannter
Weise polymerisiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundbausteine in folgenden Mengenverhältnissen
polymerisiert werden:
- Caprolactam25-35 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure18-25 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I15-30 Gew.-%
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundbausteine in folgenden
Mengenverhältnissen polymerisiert werden:
- Caprolactam∼30 Gew.-% Laurinlactam∼30 Gew.-% 11-Aminoundecansäure∼20 Gew.-% Hexamethylendiaminsalz der Säure der Formel I∼20 Gew.-%
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Formel I n 4, 7, 8 oder
10 steht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Formel I n für 7 oder 8
steht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei einer Temperatur
von 280-300°C und einem Druck von 10-50 atü
durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß unter Normaldruck bei 250-300°C
1 bis 3 Stunden nachkondensiert wird.
13. Verwendung von Copolyamiden nach Ansprüchen 1 bis 5
zum Heißsiegeln.
Priority Applications (36)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2324160A DE2324160A1 (de) | 1973-05-12 | 1973-05-12 | Copolyamide enthaltend caprolactam, laurinlactam und 11-aminoundecansaeure |
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