DE2324589C3 - Verwendung von trockenen Mischfasern zur Herstellung von Tampons - Google Patents
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Description
Es sind bereits Mischfasern aus Natriumcarboxymethylcellulose und aus regenerierter Cellulose beginnt, die
für die Herstellung von Formkörpern verwendet werden, die sich zum Absorbieren von Körperflüssigkeiten
eignen. Diese bekannten Mischfasern sind für diesen Zweck zwar sehr gut geeignet, sie sind aber verhältnismäßig
teuer. Auch ist es schwierig, Carboxymethylcellulose/Regeneratcellulose-Mischfasern in kardierbarer Form
aus wäßrigen Systemen zu trocknen. Es ist auch bekannt, daß die Oberfläche solcher Fasern erforderlichenfalls
mit einem geeigneten Präparationsmittel behandelt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Verwendung von Mischfasern anzugeben, welche die vorstehend
geschilderten Nachteile nicht haben, die insbesondere auf technisch einfache und wirtschaftliche Weise hergestellt werden können und zu einem hochsaugfähigen absorbierenden Tampon verarbeitet werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Mischfasern solche mit einer Matrix aus
regenerierter Cellulose und einem in der Matrix dispergierten Acrylpolymerisat verwendet, wie sie im Anspruch
1 näher definiert sind.
Die verwendeten Mischfasern sind technisch einfach und wirtschaftlich herstellbar, und weisen ein ausgezeichnetes
Absorptionsvermögen für Flüssigkeiten auf.
Die erfindungsgemäß verwendeten Mischfasem enthalten auf ihrer Oberfläche als Präparationsmittel vorzugsweise
einen partiellen Sorbitan- oder Mannitanester einer höheren Fettsäure oder ein Polyoxyäthylenderivra
davon.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung liegt die verwendete Mischfaser in Form einer Stapelfaser vor.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung liegt die verwendete Mischfaser in Form einer Stapelfaser vor.
Die Herstellung der verwendeten trockenen alkalischen Mischfasem der vorstehend angegebenen Zusammensetzung
erfolgt, indem man eine überwiegende Menge einer faserbildenden Viskose mit dem Acrylpolymerisat
mischt, die Mischung zu Fasern verformt, die Fasern koaguliert und regeneriert, gegebenenfalls das Präparationsmittel
auf die regenerierten Fasern aufbringt und die Fasern gegebenenfalls vor dem Trocknen zu Stapelfasern
zerschneidet, wobei man als Acrylpolymerisat das Natriumsalz der Polyacrylsäure in einer Zugabemenge
von 5 bis 35%, bezogen auf das Gewicht der Cellulose, verwendet.
nen nassen Mischfasem mit alkalischen Substanzen in einem Finishbad zusammen mit dem Aufbringen des
Vorzugsweise werden die Fasern in einem sauren Bad koaguliert und regeneriert, mit einer wäßrigen alkalischen
Zubereitung für Cellulose aviviert und getrocknet. Diese Fasern sind dann alkalisch und in üblicher Weise
kräuselbar. Aus ihnen lassen sich Tampons mit einem guten Absorptionsvermögen für Körperflüssigkeiten
herstellen.
Natriumpolyacrylatlösungen oder Polyacrylsäureemulsionen sind im Handel erhältlich und brauchen daher
nicht näher erörtert zu werden. Die Lösungen bzw. Emulsionen werden mit Viskose gemischt und sie weisen
Feststoffkonzentrationen von 2,5 bis 13% auf. Den sauren Polyacrylsäureemulsionen wird zur Herstellung von
Natrvumacrylatlösungen vorher NaOH zugesetzt. Die erfindungsgemäß verwendete faserbildende Viskose ist
ebenfalls bekannt, so daß sie hier nicht naher erörtert zu werden braucht. Allgemein wird Alkalicellulose mit
Schwefelkohlenstoff umgesetzt und das dabei erhaltene Natriumcellulosexanthogenat wird in Natriumhydroxid
gelöst unter Bildung einer Viskose, welche auf die verspinnbare Viskosität gebracht wird. Der Viskose können
gewünschtenfalls auch übliche Zusätze oder Modifizierungsmittel zugegeben werden.
Die überwiegend aus Viskose bestehende Mischfaser wird auf an sich bekannte Weise koaguliert und regeneriert,
vorzugsweise in einem sauren Bad, das Schwefelsäure und Natriumsulfat enthält. Dabei kann gewünschtenfalls
Zinksulfat oder irgendein anderes Koagulierungsmodifizierungsmittel zugegeben werden.
werden. In der Regel spritzt man die Natriumacrylatlösung unter Verwendung einer Dosierpumpe in den in die
der Viskose, ein. Der Cellulosegehalt der Viskose bewegt sich zwischen 6 und 10%, bezogen auf das Gewicht der
Nach dem Einspritzen oder Zumischen des Natriumpolyacrylats zu der Viskose kann die Mischung durch
einen Mischer oder Homogenisator geleitet werden, um eine möglichst innige Vermischung zu erzielen. An-
schließend wird sie in die Spinnvorrichtung eingepumpt, und darin werden Faden in ein Koagulierbad versponnen.
Nach der Koagulation und mindestens teilweisen Regenerierung werden die Fasern verstreckt, gewünschtenfalls
im feuchten Zustand, und ihre Oberfläche wird mit einem wäßrigen Präparationsmittel behandelt:
Anschließend werden die Fasern zu einem alkalischen kardierbaren Produkt getrocknet.
Bei dem alkalischen Oberflächen-Präparationsmittelbad handelt es sich vorzugsweise um eine wäßrige Lösung
von Natriumcarbonat und SorbitanmonolauraL Es können auch andere alkalische Substanzen verwendet
werden, wie sie in der Kunstseidegarntechnik üblicherweise eingesetzt werden. Geeignete Oberflächenpräparationsmittel
für Cellulose sind partielle höhere Fettsäureester von Sorbitan oder Mannit und deren Polyoxyäthylenderivate,
Natriumoleat und ölsäure.
Geeignete Beispiele für alkalische Substanzen zum Alkalischmachen von Fasern sind unter anderem Diammoniumphosphat,
Dinatriumphosphat Trinatriumphosphat und Natriumtetraborat
Die in der Erfindung eingesetzten Mischfasern werden zweckmäßig vor dem Trocknen zu Stapelfasern
zerschnitten und in dieser Form für die Herstellung von Tampons verwendet Unter Umständen kann es auch
erforderlich sein, eine Kardierung in üblicher Weise durchzuführen.
Die Mischfasern der Erfindung können allein oder in Kombination mit anderen Fasern zur Herstellung von
Tampons verwendet werden. Hierbei bringt man die Fasern auf an sich bekannte Weise in die gewünschte Form.
Zur Steigerung des Absorptionsvermögens können noch andere Fasern zugemischt werden. Beispiele für in
Kombination mit den erfindungsgemäß eingesetzten Mischfasern verwendbare Fasermaterialien sind Reyon,
Baumwolle, beide jeweils chemisch modifiziert Celluloseacetat Polyamid-, Polyester-, Acryl-, Polyolefin- und
ähnliche Fasere
Die Saugfähigkeit bzw. das Absorptionsvermögen der gemäß der Erfindung verwendeten Mischfasern wurde
wie folgt bestimmt:
Eine Stapelfaserprobe wurde kardiert, konditioniert und aus 2 g Stapelfasern wurde ein Formkörper mit
einem Durchmesser von 2J5 cm hergestellt Dann wurde er auf eine Dicke von 3,225 mm eine Minute lang
zusammengepreßt, aus der Presse herausgenommen und auf eine poröse Platte, z. B. einen Büchner-Trichter,
gelegt Auf die dabei erhaltene gepreßte Platte mit einem Durchmesser von 2^ cm wurde ein in vertikaler
Richtung frei beweglicher Kolben von 1,09 kg gesetzt Die Preßplatte wurde dann mit Wasser benetzt das an
einem Stab den Trichter entlang laufen gelassen wurde, der mittels eines Gummischlauches mit einer Tropfflasche
verbunden war, wobei durch die Stellung der Tropfflasche der Wasserzufluß reguliert wurde. Nach
2minütiger Benetzung ließ man das Wasser drei Minuten lang ablaufen, dann wurde die Preßplatte herausgenommen
und gewogen. Die Saugfähigkeit bzw. das Absorptionsvermögen der Fasern betrug die Hälfte des
Gewichtes des Wassergehaltes der Preßplatte in cm3 pro g.
Eine Natriumpolyacrylatlösung (Feststoffgehalt 12,5%, Viskosität 10 000 bis 20 00OcP) wurde mittels einer
Dosierungspumpe in den Viskosestrom einer Spinnvorrichtung eingeführt Die Viskose bestand zu 9,0% aus
Cellulose, zu 6,0% aus Natriumhydroxid und zu 32% aus Schwefelkohlenstoff, bezogen auf d?s Cellulosegewicht.
Der Kugelfallwert betrug 70 und der übliche Salzwert betrug 8.
Die Mischung wurde dann durch eine 720 Loch-Düse in ein wäßriges Spinnbad aus 7,5 Gew.-% Schwefelsäure,
18 Gew.-% Natriumsulfat und 3,5 Gew.-% Zinksulfat versponnen. Die dabei erhaltenen Mischfasern wurden
nach dem Durchlauf durch das Spinnbad mit Wasser gewaschen, entschwefelt und erneut mit Wasser gewaschen.
Dann wurden die nassen Gelfasern durch ein alkalisches Bad mit 1 Gew.-% Natriumcarbonat und 1
Gew.-% Sorbitanmonolaurat geleitet. Anschließend wurden die Fasern zerschnitten, getrocknet und kardiert
Dann wurde die Saugfähigkeit bzw. das Absorptionsvermögen dieser unterschiedliche Mengen Natriumpolyacrylat
enthaltenden Mischfasern nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren getestet Die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammen mit Ergebnissen für andere Fasern, die ohne Verwendung
von Polyacrylsäure und ohne Bildung des Natriumsalzes in dem trockenen Faserprodukt hergestellt
wurden, angegeben. Aus einem Vergleich dieser Ergebnisse ist der erfindungsgemäß erzielte technische Fortschritt
ersichtlich.
(bezogen auf das Cellulosegewicht der Mischfasern) absorbierte Flüssigkeitsmenge in cm3/g
bezogen auf das Cellulosegewicht in der Mischfaser absorbierte Flüssigkeitsmenge in crnVg
2,75
0
0
2,50
10
4,55
10
10
3,25
40 45
60
Aus den vorstehenden Ergebnissen ergibt sich, daß die erfindungsgemäß verwendeten Mischfasern ein
ausgezeichnetes Absorptionsvermögen (Saugfähigkeit) aufweisen und daß das Natriumpolyacrylat in den angegebenen
Zugabemengen die Voraussetzung dafür ist, daß ein deutlich besseres Wasserabsorptionsvermögen
bzw. ein besseres Wasserrückhaltungsvermögen erzielt wird.
Claims (2)
1. Verwendung von trockenen Mischrasern mit einer.Matrix aus regenerierter Cellulose und einem in der
Matrix dispergierten Acrylpolymerisat, die auf ihrer Oberfläche ein geeignetes Präparationsmittel aufweisen,
wobei die durch Behandlung der ersponnenen und gegebenenfalls entschwefelten nassen Mischfasern mit
alkoholischen Substanzen in einem Finishbad zusammen mit dem Aufbringen des Präparationsmittels erhaltenen
Mischfasern als in der Matrix dispergiertes Acrylpolymerisat das Natriumsalz einer Polyacrylsäure in
einer Menge von 5 bis 35%. bezogen auf das Gewicht der Cellulose, enthalten, zur Herstellung von Tampons,
vorzugsweise in Form kandierter, zur Herstellung der Tampons zuvor zusammengepreßter Stapelfasern.
ίο
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischfasern auf ihrer Oberfläche
als Präparationsmittel einen partiellen Sorbitan- oder Mannitanester einer höheren Fettsäure oder ein
Polyoxyäthylenderivat davon enthalten.
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