DE2338015B2 - Alkaliresistentes glas des systems sio tief 2 -na tief 2 o-zro tief 2 sowie aus diesem hergestellte glasfaeden oder glasfasern, mit einer liquidustemperatur von weniger als 816 grad c und einer viskositaet von hoechstens 10 hoch 2,50 poise bei 1304 grad c bzw. von hoechstens 10 hoch 3 poise bei 1216 grad c sowie ihre verwendung - Google Patents
Alkaliresistentes glas des systems sio tief 2 -na tief 2 o-zro tief 2 sowie aus diesem hergestellte glasfaeden oder glasfasern, mit einer liquidustemperatur von weniger als 816 grad c und einer viskositaet von hoechstens 10 hoch 2,50 poise bei 1304 grad c bzw. von hoechstens 10 hoch 3 poise bei 1216 grad c sowie ihre verwendungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C13/00—Fibre or filament compositions
- C03C13/001—Alkali-resistant fibres
- C03C13/002—Alkali-resistant fibres containing zirconium
Description
3. Glasmischung oder Glasfasern nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Anteile
in Gewichtsprozent:
SiO2 60,8
Na„O 14,3
ZrO2 10,4
K2O 2,6
CaO 4,2
TiO2 7,3
4. Verwendung der Glasfasern oder Glasfaden nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Verstärkung
einer zementartigen Matrix.
45
Die Erfindung betrifft alkaliresistentes Glas des Systems SiO2—Na2O—ZrO2 sowie aus diesem hergestellte
Glasfaden oder Glasfasern.
Ein solches System ist bekannt aus der britischen Patentschrift 12 90 528. Dieser britischen Patentschrift
liegt die Aufgabe zugrunde, bei Glasmischungen und daraus hergestellten Glasfasern die Alkalifestigkeit zu
verbessern, so daß diese als Einlagerungen in zementartige Erzeugnisse verwendet werden können. Die auf
S. 1 dieser britischen Patentschrift angegebenen, molekulargewichtigen Prozentanteile von Gemischanteilen
sind jedoch nicht geeignet, eine ausreichend niedrige Liquidustemperalur zu erzielen; tatsächlich liegen die
Liquidustemperaturen der in dieser britischen Patentschrift 12 90 528 angegebenen Systeme bei etwa
1100 C und darüber. Eine so hohe Liquiduslemperatur hat Ausziehtemperaturen für die Glasmischungen, also
Temperaturen, bei denen das Glas zu Fasern ausgc- 6S
zogen werden kann, von etwa 1300 C zur Folge, so daß die Verarbeitung der Gläser mit beträchtlichen
Schwierigkeiten verbunden ist.
Allgemein läßt sich feststellen, daß es bis vor kurzem
nicht empfehlenswert gewesen ist, Glasfasern überhaupt als Langzeitverstärkung (5 Jahre oder mehr) von
Zement, Beton, Mörtel oder anderen zementartigen oder zementhaltigen Materialien oder Matrizen zu verwenden,
die einen hohen Alkaligehalt aufwiesen. Der Zement hätte nämlich solche Glasfasern, beispielsweise
aus E-Glas, die üblicherweise zur Verstärkung nicht alkalischer Materialien, wie Kunststoff u. dgl.,
verwendet worden sind, beschädigt und abgetragen, verwittert oder sonst zerstört.
Daher sind aus Ε-Glas hergestellte Fasern oder Fäden im allgemeinen nicht für Langzeitverstärkungen
von Portlandzement oder anderen zementartigen Produkten zu empfehlen. Der Alkaligehalt der zementartigen
Matrix greift die Oberfläche der E-G lasfasern an und schwächt diese Fasern wesentlich. Dieser alkalische
Angriff und der sich daraus ergebende Stärkeverlust schwächt die Fasern allgemein so, daß Langzeitverstärkungen
von solchen, alkalihaltigen Stoffen durch Ε-Glasfasern weder vorhersehbar noch in irgendeiner
Weise berechenbar sind.
Neben der Schaffung von alkaliresistenten Glasmischungen, wie der eingangs genannten britischen
Patentschrift zu entnehmen, sind auch schon eine Anzahl von weiteren Lösungen vorgeschlagen worden.
Eine dieser Lösungen besteht darin, daß die Fasern mit irgendwelchen Materialien beschichtet werden
sollen, die ihrerseits alkaliresistent sind. Beispielsweise widerstehen mit Epoxyharz beschichtete Fasern im
allgemeinen einem Angriff alkalischer Medien. Die Kosten des verwendeten Harzes und die notwendigen
Verfahrensschritte, um es auf die Fasern aufzubringen, machen jedoch diese Lösung oft für eine wirtschaftliche
Anwendung zu teuer. Eine andere mögliche Lösung ist es, einen Zement mit einem hohen Anteil an
Aluminiumoxyd bzw. Tonerde zu verwenden, also einen Alumina-Zement zu verwenden, der einen geringeren
Alkaligehalt hat.
Eine ideale Lösung ist jedoch, eine Glasmischung bereitzustellen, die in Faserform gegenüber einem alkalischem
Angriff resistent ist. Eine solche Möglichkeit beseitigt die Notwendigkeit, Glasfasern speziell mit
einer alkaliresistenten Beschichtung zu versehen, auch sind in diesem Falle keine speziellen Zementmischungen
und Gemenge notwendig.
Des weiteren ist auch in der britischen Patentschrift 12 43 973 schon eine alkaliresistente Glasmischung beschrieben.
Die dort beschriebenen alkaliresistenten Glasmischungen, die zu Glasfasern ausgezogen werden
können, haben Anteile, die in den folgenden, nach Gewichtsprozent angegebenen Bereichen liegen: SiO,
65 bis 80%, SrO2 10 bis 20% und 10 bis 20% eines
Netzwerkmodifizierers, der ein Alkalimetalloxyd, eir alkalisches Erdmetalloxyd oder Zinkoxyd ist. Zusatz·
lieh können diese Gläser geringe Anteile von Al2O1
enthalten, das für SiO2, eintritt und bis zu 10% Fluß
mittel, die nicht gleichzeitig Netzwerkmodifizierer sind
Eine andere alkaliresistente Glasmischung kann de USA.-Patentschrift 34 99 776 entnommen werden: ii
diesem Patent ist eine Glasmassenmischung besciiric ben, die zu Fasern verarbeitbar oder auch nicht ver
arbeiibar sein kann und die im wesentlichen aus fol penden Bestandteilen in Molprozent besteht: SiO., 7.
bis 85%, B2O., 4 bis 12%, SrO2 1 bis 6% und Na2C
und/oder K2O 2,5 bis 7%.
Bei dem Versuch, die in der britischen Patcntschrif
12 43 973 beschriebenen Glasmischungen in Industrie!
3 4
len Hersteilungsanlagen zu verarbeiten, die verwendet wobei die Glasmischung eine Liquidustemperatur von
wurden zur Herstellung von Fasern oder Fäden aus weniger als 816 C und eine Viskosität von höchstens
Ε-Glas, ergaben sich einige ernsthafte Probleme, und ΙΟ-··™ Poise bei 1304 C und von höchstens 1(P Poise
^ar deshalb, weil diese Glasmischungen eine sehr bei 1216 C aufweist.
hohe Schmelztemperatur aufwiesen. Dies bedeutete, 5 Es ist daher festzustellen, daß zu Fasern verarbeit-Haß
die Temperaturen handelsüblicher öfen (ähnlich bare Glasmischungen, die gegenüber einem alkalischen
denen, die zum Schmelzen von Ε-Glas verwendet Angriff resistent sind, gefunden werden können; die
wurden) auf Temperaturen von über 1649 C gesteigert Glasmischungen und Glasfasern, die aus diesen herwerden
mußten. Übliche Anlagen zur Herstellung von gestellt sind, liegen dabei innerhalb der folgenden
c Glasfasern halten Ofenschmelztemperaturen bei 10 Anteilsbereiche:
Ptwa 1454 bis 1510 C aufrecht. Die zum Schmelzen ■— —
JeHn diesem britischen Patent berchriebenen Gläser Bestandteile Gewichtsprozent Molprozem
mit erforderlichen, beträchtlich höheren Temperaturen sjo2 60 bis 62 65 bis 67
machten diese Gläser zur Verarbeitung in wirtschaft- CaO 4 bis 6 4,5 bis 6,5
liehen Anlagen extrem teuer. Abgesehen davon, daß 15 Na,o 14 bis 15 14,5 bis 16
zum Betrieb bei diesen höheren Temperaturen mehr k,Ö 2 bis 3 1 bis 2,5
Brennstoff erforderlich war, reduziert sich auch die zfo, 10 bis 11 5 bis 6
Lebensdauer der verwendeten Öfen auf Grund schnei- TiO," 5,5 bis 8 4,5 bis 6,5
leren Abbaus und Alterung der Öfen bei diesen hohen
Temperaturen. " Glasmischungen, die in diese angegebenen Bestand-Weiterhin
sind alkaliresistente, zu Fasern verarbeit- teilsbereiche fallen, können bei 1454 bis 1510 C gebare
Glasmischungen noch beschrieben in der hollän- schmolzen und bei 1232 bis 1371 C zu Fasern oder
dischen Patentanmeldung 70 11 037, die am 24. Juli Fäden verarbeitet werden. Darüber hinaus haben diese
1970 veröffentlicht worden ist, und die der britischen Gläser eine Viskosität von 102·^0 Poise bei 1316 C
Patentschrift 37 862 entspricht, deren komplette Be- 25 oder weniger und von 103 Poise bei 1212 C oder weschreibung
am 21. Juli 1970 eingereicht worden ist. niger.
Diese britische und holländische Patentanmeldung Glasmischungen, die in die obigen Anteilsbereicne
nennt die folgende alkaliresistente Glasmischung, mit fallen, können zu kontinuierlichen Fasern ausgezogen
Hen angegebenen molekularen Prozentantcilen: SiO2 werden, die einen Durchmesser von etwa 37 · 10 bis
A2 bis 75°/ SrO2 7 bis 11%, R2O 13 bis 23%, RO 30 254■ IO 5cm haben. Bei Aufrechterhaltung eines Glas-Ibis
10%! Al2O3 0 bis 4%, B2O3 0 bis 6%, Fe2O3 Vorrats über 64 Stunden bei Temperaturen von 816
Obs5°/ CaF1O bis 2% und RiO 0 bis 4 »4 bis 1371 C tritt keine Kristallisation auf. Der L.qu.dus
In den genannten Schriften ist ausgeführt, daß Glas- liegt daher entweder unter 816 C oder tritt so langsam
mischungen, die innerhalb der angegebenen Bestand- auf, daß er vom wirtschaftlichen Standpunkt aus unteilsbereiche
fallen, eine maximale Viskosität von 103 35 wesentlich ist. ... ,· ·,
Poise bei 1319 C und eine Liquidustemperatur von Die einzigartige Kombination e.ner Alkal.res.stenz,
mehr als 65 C (104 F) unterhalb eine, maximalen niedriger Liquidustemperatur und günstiger horm-Arteitstemperatur
von 319 C aufweisen. temperature^ d. h. günstiger Ausziehtemperatur fur
Um jeToch zu den wirtschaftlichen Herstellungsbe- Fäden in Verbindung mit dem V.skos.tatsverhaltn.,
dingungen und Geschwindigkeiten zu l-asern ausge- *° macht die erfindungsgemäßen Glaser insbesondere zur
zoJenfu werden, sollte ein Γ Glasmischung in idealer wirtschaftlichen Herstellung und ^Versa*u"B
w£e Eigenschaften haben, die ähnlich denen von zementartiger Matrizes geeignet dann eingeflossen
E-G as sind Ε-Glas hat eine Schmelztemperatur von Zement, Beton, Mörtel, wäßrige Calciumsilikate u dgl.
etwa 1454 bis 1510 C und eine faserbildende Tempe- Es hat sich herausgestellt, daß Olasm.schungcn d.e
X von 1232 bis 1971 C. Darüber hinaus sollten 45 unter die oben angegebener, Amtsbereiche fallen zu
1^r1LSiSSA1ASi die Erfindung aus und zeitraubenden Stillegungen der Produkt.onsan-
von dem eingangs genannten Glas und ist erfindungs- lagen fuihren kann ^n
gemäß gekennzeichnet durch folgende Zusammenset- ^^JZ^l^n in früherer Zeit ent-
zung in Gewichtsprozent: ^^ worden wobei cinige der besten bis jetzt be-
60 bis 62 kannten ZrO., enthalten. Die erfindungsgemäßen MIS'0* ,4 bis 15 schlingen enthalten ZrO2 in Kombination mit TiO2,
Na2O IO bis 11 6S wobei angenommen wird, daß sowohl ZrO2 und TiO2
ZrO> 2 bis 3 den Cilasmischungen eine Alkaliresistenz vermitteln.
KO * bis 6 Es ist jedoch noch nicht vollkommen erfaßt worden,
' ■;;' ' ' ;';;;;;;;' ".' ' 5,5 bis 8, wie dies genau vor sich geht.
Die erfindungsgemäßen Glasmischungen haben einige Berührungspunkte mit den in der britischen
Patentschrift 37 862 genannten Glasmischungen, wobei jedoch die erfindungsgemäöen Gläser sich insofern
von den genannten unterscheiden, als sie weniger ZrO2
und mehr TiO2 verwenden. Die erfindungsgemäßen Gläser haben auf einer molekularen Basis 5 bis 6%
ZrO2 und 4,5 bis 6,5% TiO2, während in der britischen
Patentschrift ein niedriges ZrO2-Niveau von 7% und
ein hohes TiO2-Niveau von 4% beschrieben ist.
Man könnte verleitet werden, die Unterschiede zwischen den erfindungsgemäßen Mischungen und
denen in der britischen Patentschrift als relativ gering anzusehen, dabei ist jedoch festgestellt worden, daß
schon eine geringe Abweichung von den Mischungen in der britischen Patentschrift unerwartete und größte
Unterschiede bildet, die von hochwirtschaftlicher Bedeutung und von hohem wi.tschaftlichem Wert sind,
was die Liquidustemperatur und damit das Liquidus-Viskosität-Temperaturverhältnis
der erfindungsge- *° mäßen Gläser betrifft.
Die andere Schlüsseleigenschaft eines weich laufenden, wirtschaftlichen und faserbildenden Glases ist
seine Viskosität. Viskositäten von 10-r'" Poise bei
Temperaturen von 1343 C oder weniger und 103 Poise 1S
bei !216 C oder weniger sind höchst erwünscht. Die
erfindungsgemäßen Glasmischungen entsprechen auch leicht diesem Erfordernis. Üblicherweise ist die Viskosität,
bei welcher Fasern ausgezogen werden können, begrenzt durch den Liquidus des Glases. Da bei den
erfindungsgemäßen Gläsern der Liquidus so niedrig liegt, kann er ignoriert werden, und die einzige Einschränkung
bzw. Begrenzung, soweit es das Faserausziehen bzw. die Formtemperatur betrifft, ist die Spannung
des geschmolzenen Glases. Da die Viskosität mit sinkenden Temperaturen ansteigt, steigt auch die Spannung
an. Die Spannung wird daher bei einer zu niedrigen Temperatur so groß werden, daß die Faser, anstatt
ausgezogen zu werden, bricht. Spezielle Glasmischungen, die nach den erfindungsgemäßen Grund- *°
Sätzen hergestellt sind, sind in den nachfolgenden Beispielen I und 2 angegeben.
Bestandteile | Gewichtsprozent | Molprozent |
SiO2 | 61,1 | 66,6 |
CaO | 5,1 | 6,0 |
Na2O | 14,4 | 15,2 |
K2O | 2,6 | 1,8 |
ZrO2 | 10,4 | 5,5 |
TiO2 | 6,0 | 4,9 |
Al2O3 | 0,3 | — |
Fe2O3 | 0,2 | — |
45
50
55
Liquidustemperatur: Nach 64 h und über einen Temperaturbereich von 816 bis 1371 C konnte eine
Entglasung nicht festgestellt werden.
Viskosität
Log. Poise
Temperatur ( C)
1,75
2,00
2,25
2,50
2,75
3,00
2,00
2,25
2,50
2,75
3,00
1502
1421
1353
1294
1244
1198
1421
1353
1294
1244
1198
Beispiel 2 | Molprozent | |
Bestandteile | Gewichtsprozent | 66,6 |
SiO., | 60,8 | 4,9 |
CaÖ | 4,2 | i5,2 |
Na,O | 14,3 | 1,8 |
K„Ö | 2,6 | 5,6 |
ZrO2 | 10,4 | 6 |
TiO, | 7,3 | — |
Al2O3 | 0,3 | — |
FcO, | 0.2 | |
Liquidustemperatur: Nach 64 Stunden und über einen Temperaturbereich von 816 bis 1371 C konn»e
eine Entglasung nicht festgestellt werden.
Viskosilät
Log. Poise
Temperatur ("C)
1,75
2,00
2,25
2,50
2,75
3,00
2,00
2,25
2,50
2,75
3,00
1482
1409
1342
1288
1238
1193
1409
1342
1288
1238
1193
Die Viskositätsbestimmungen der Beispiele 1 und 2 wurden durchgeführt unter Verwendung eines Gerätes
und eines Verfahrens, wie der USA.-Patentschrifl 30 56 283 entnehmbar sowie einem Artikel in der Zeitschrift
The Journal of the American Ceramic Society, Bd. 42, Nr. 11, November 1959 auf den S. 537 bis 541.
Der Artikel trägt den Titel: »Verbesserte Vorrichtung zur schnellen Bestimmung der Viskosität von Glas bei
hohen Temperaturen« und stammt von Herrn Ralph L. Ti ede. Sonstige weitere spezielle Viskositätsbestimmungen,
auf welche hierin Bezug genommen sind, sind ebenfalls durchgeführt worden unter Verwendung
des Gerätes und des in dem Tiede-Artikel beschriebenen
Verfahrens.
Bei den erfindungsgemäßen Glasmischungen ist SiO2 der primäre glasbildende Bestandteil. Die Alkalimetalloxyde
Na2O und K2O werden verwendet, um
die Viskosität zu kontrollieren und einzustellen. CaO wird primär zur Kontrolle des Liquidus verwendet.
Dies geschieht, ohne daß CaO die Viskosität in ungünstiger Weise beeinträchtigt.
SrO2 und TiO2 sind zwei Bestandteile, von denen
angenommen wird, daß sie für die Alkaliresistenz dieser Gläser verantwortlich sind. FeO3 und AI2O3 können
in diese Glasmischungen als Unreinheiten der rohen Gemengematerialien eintreten; bevorzugt sollte Fe2O3
unter etwa 0,5 Gewichtsprozent und Al2O3 unter etwa
1 Gewichtsprozent gehalten werden.
Die Tabellen i und 2, die im folgenden noch aufgeführt
werden, zeigen die Zugfestigkeitsbeständigkeit von Glasfasersträngen oder Bündel der im folgenden
angegebenen Glasmischungen, die Angaben erfolgen in Gewichtsprozent:
Bestandteile | E-G las | Glas 1 | Glas 2 | GIa | s 3 |
SiO2 | 54,6 | 66,0 | 62,2 | 61, | I |
AI2O3 | 14,5 | 4,6 | — | — | |
CaO | 18,0 | — | 1,7 | 5, | I |
MgO | 4,0 | — | — | — |
Bestandteile Ε-Glas Glas 1
Glas 2
Glas 3
B2O3
Na2O
K2O
Li2O
TiO2
ZrO2
F2
Fe2O3
6,9
0,4
0,4
0,6
0,6
0,4
0,4
11,5
16,4
14,4 | 14,4 |
2,6 | |
0,9 | — |
2,4 | 6,0 |
18,5 | 10,4 |
Glas 1 ist eine alkaliresistente Glasmischung, die in den Bereich der britischen Patentschrift 12 43 973
fällt. Glas 2 ist eine alkaliresistente Glasmischung, die in den Bereich der britischen Patentschrift 37 862
fällt, es handelt sich hierbei um das Glas Nr. 55, aufgeführt auf S. 5 der »Complete Specification« dieser
britischen Patentschrift 37 862. Glas 3 ist die alkaliresistente Glasmischung des Beispiels 1 vorliegender
Erfindung.
E-Gias ist eine textile Glasmischung, die für viele Jahre als Verstärkung nicht alkalischer Matrizes, beispielsweise
von Kunststoffen, Verwendung gefunden hat. Ε-Glas ist in seinen Eigenschaften gut bekannt;
diese ermöglichen es, daß ein solches Glas leicht und a5 Glas 2-Proben wurden weder in dem gleichen Becken
wirtschaftlich in industriellen Maßstäben und zu indu- noch mit den Gläsern 1 oder 3 untergetaucht
stnellen Ausstoßraten zu Fasern ausgezogen werden Nach dem Trocknen an der Luft wurden die Proben
kann, wobei direkt schmelzende Öfen und übliche auf ihre Zugfestigkeit untersucht und gemessen mit
thetische Zementlösung eingetaucht, die einen pH-Wert von 12,4 bis 12,5 aufwies und aus einer wäßrigen
Lösung von 0,88 g/l NaOH, 3,45 g/l KOH und 0,48 g/l Ca(OH)2 bildet. Diese Zementlösung ist in der bri-
tischen Patentschrift 12 43 973 sowie in einem Artikel von A. J. Majumdar und J. F. Ryder in der Zeitschrift
»Glass Technology«, Bd. 9 (3) vom Juni 1968 auf den S. 78 bis 84 beschrieben; der Artikel trägt den
Titei »Glasfaserverstärkung von Zementerzeugnissen«.
ο Die Lösungen und die die untergetauchten Proben
enthaltenden Becken oder Kessel aus Polypropylen wurden dann abgedeckt und in öfen eingebracht, die
auf eine Temperatur von 64,6 C für die angegebenen Zeiträume aufrechterhalten wurden.
Am Ende jedes Zeitraumes, beispielsweise 1 Woche, wurden die Proben aus der Zementlösung herausgenommen,
in Leitungswasser abgespült und an der Luft getrocknet. Die Proben in den Tabellen 1 und 2, die
in einer »Luft«-Umgebung untersucht worden sind,
J wurden nicht in die Zementlösung untergetaucht, sondern lediglich der Luft ausgesetzt, dann in Leitungswasser
abgespült und an der Luft getrocknet.
Die Gläser 1 und 3 wurden nebeneinander in dem gleichen Becken untergetaucht, die Ε-Glas- und die
faserbildende Techniken verwendet werden. Tabelle I
Zugfestigkeitsbeständigkeit von E-Glas | Eintauchzeil | 8 | t Lösungs | erhalten |
Umgebung | 24 | temperatur | gebliebene | |
48 | Festigkeit | |||
(Stunden) | 96 | CC) | (%) | |
— | 144 | — | 100 | |
Luft | 64,6 | 78,8 | ||
Synthetische | 64,6 | 57,0 | ||
»Zement«- | 64,6 | 33,3 | ||
Lösungen | 64,6 | 28,3 | ||
64,6 | 16,6 | |||
Tabelle 11 |
folgendem Gerät: »Floor model Instron Universal testing machine, Modell TTC, Serien Nr. 1680«, und
zwar bei einer Probenlänge von 5,1 cm und mit einer Dehnungsgeschwindigkeit von 0,25 cm pro Minute
pro 2,5 cm Probenlänge. Für jedes angegebene Zeitintervall brachen mindestens 20 Stränge jeden Glases;
der Prozentsatz der für jedes Glas in den Tabellen 1 und 2 erhaltenen Festigkeit stellt daher den Durchschnitt
von mindestens 20 Zugfestigkeitsablesungen, das heißt Messungen dar.
Vergleicht man die Festigkeit von Ε-Glas mit den ♦° Festigkeiten der Gläser I, 2, 3, dann ergibt sich klar
die überlegene Alkaliresistenz der Gläser der Tabelle 2. Dabei ergibt ein Vergleich der Gläser 1, 2 und 3,
daß das Glas 3, also ein nach den Richtlinien der Erfindung hergestelltes Glas eine Alkaliresistenz hat, die
<5 denen der Gläser 1 und 2 vergleichbar ist. Das hohe
Ausmaß der Alkaliresistenz, verbunden mit den günstigen Liquidustemperaturen und den günstigen Temperaturen
zum Faserziehen, sowie mit dem Liquidus-Viskositätsverhältnis der erfindungsgemäßen Gläser
50 macht diese außerordentlich zweckmäßig und wünschenswert.
Die faserbildenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen Gläser erlauben es, daß diese wie
Ε-Glas verarbeitet werden, während ihre Alkaliresistenz sie zur Verstärkung zementartiger Matrizes
Das Verfahren zur Gewinnung der Werte der Zug- 55 hoch geeignet macht.
festigkeitsbeständigkeit der Tabellen 1 und 2 verlief Glasfasern der Mischung des Beispiels 1 in vorlie-
dabei im wesentlichen wie folgt. Jede der Glas- gender Beschreibung sind mit großem Erfolg als Vermischungen
wurde zu Fasern verarbeitet und mit der Stärkungsmaterialien in wäßrigen Calciumsilikatisogleichen
Formschlichte beschichtet. Der Durchmesser lierungen verwendet worden, die eine Dichte von 10
der Fäden oder Fasern wurde im Bereich zsvischen 127 ο ------
bis 140 hunderttausendstel cm aufrechterhalten. Sämtliche Stränge, mit Ausnahme der des Glases 3, wiesen
Zugfestigkeitsbeständigkeit der Gläser 1, 2 und 3 Umgebung Eintauch- Lösungs- erhalten gebliebene
zeit temperat. Festigkeit in %
(Wochen) ("C) Glas 1 Glas 2 Glas 3
Luft | — | — | 100 | 100 |
Synthetische | 1 | 64,6 | 81,2 | 67,8 |
»Zement«- | 2 | 64,6 | 73,5 | 55,0 |
Lösungen | 3 | 64,6 | 71,2 | 59,6 |
4 | 64,6 | 53,0 | 60,3 |
Fäden auf. Stränge des Glases 3 hatten 204 Fäden
bis 20 Pfund pro 0,028 m3 aufwiesen. Die Fasern machten dabei bis zu !0 Gewichtsprozent des Erzeugnisses
aus, während andere Erzeugnisbestandteile die folgenden Anteile aufwiesen: 60 bis 95 Gewichts-
oder Fasern. , Prozent reaktives CaO und SiO,, in einem Verhältnis
Stränge jedes Glases wurden zwischen Messing- 5 von 0,75 bis 1,05, bis zu 20 Gewichtsprozent Zellulosebügel
oder Messingzapfen, die einen Abstand von fasern, und der Rest des Gewichtes des Produktes
30 cm aufweisen, herumgewickelt und aufgehängt. machte dann Füllmittel und andere geringere Bei-Diese
Zapfen und Stränge wurden dann in eine syn- mengungen aus. Die in diesen Erzeugnissen verwende-
609 517/383
ten Glasfasern wiesen einen Durchmesser von weniger als 0,0025 cm auf und waren auf Längen zwischen 0,64
bis 5,2 cm geschnitzelt.
Solche Erzeugnisse wurden hergestellt durch Aushärten und Trocknen wäßriger Breie der das Erzeugnis
bildenden Komponenten in einem geheizten, unter Druck stehendem Autoklav. Während des Verbleibs
in dem Autoklav wurden Temperaturen bis zu einer Höhe von etwa 260 C und Drücke zwischen 7,03 bis
17,6 kg/cm2 verwendet. Die erfindungsgemäßen Fasern
überstanden diese hohen Temperaturen und Drücke genau wie auch die alkalische Umgebung des Breies
und waren äußerst wirksam als Verstärkungsmaterialien.
Erfindungsgemäße Glasfasern sind weiterhin eingebaut worden in andere Arten zementartiger Erzeugnisse
5 oder Matrizes darin eingeschlossen Zement, Beton oder Mörtel. Die Fasern haben dem alkalischen Angriff
widerstanden und die Erzeugnisse vorteilhaft verstärkt. Es wurden weiterhin auch zementartige Produkte
hergestellt, die mit erfindungsgemäßen Glas-
o fasern in Veibindung mit anderen verstärkenden Materialien,
wie beispielsweise Asbestfasern oder Holzfasern, verstärkt worden sind.
Claims (2)
1. Alkaliresistentes Glas des Systems SiO2—Na2O—ZrO2 sowie aus diesem hergestellte
Glasfaden oder Glasfasern, gekennz eich net durch folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent
:
SiO2 60 bis 62
Na2O 14 bis 15
ZrO, 10 bis 11
K,O" 2 bis 3
CäO 4 bis 6
TiO, 5,5 bis 8,
15
wobei die Glasmischung eine Liquidustemperatur von weniger als 816 C und eine Viskosität von
höchstens 102·5" Poise bei 1304 C und höchstens
103 Poise bei 1216 C aufweist.
2. Glasmischung und Glasfasern nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Anteile in
Gewichtsprozent:
SiO2 61,1
Na2O 14,4
ZrO2 10,4 *5
K2O 2,6
CaO 5,1
TiO2 6
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US00275613A US3840379A (en) | 1972-07-27 | 1972-07-27 | Glass compositions |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2338015A1 DE2338015A1 (de) | 1974-02-14 |
DE2338015B2 true DE2338015B2 (de) | 1976-04-22 |
Family
ID=23053105
Family Applications (1)
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