DE2355362C3 - Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff - Google Patents
Retroreflektierendes Material aus transparentem KunststoffInfo
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Description
troreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff zu schaffen, das bei Tage eine andere Färbung
zeigt als bei Nacht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem den Fonnelementen vorgelagerten,
dem Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoff gemisch über die gesamte
Vorderfläche verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches einen fluoreszierenden
Farbstoff aus der Gruppe der Rhodamin- und Fluoreszeinfarfestoffe enthält
Bei dem erfindungsgemäßen retroreflektierenden
Material ruft das diffus einfallende Tageslicht infolge
seines Ultraviolettanteils in dem transparenten, den Formelementen vorgelagerten Bereich des retrore- is
flektierenden Materials eine Fluoreszenz hervor, und zwar ergibt sich dabei ein starkes Licht einer ersten
Wellenlänge bzw. Farbe. Gleichzeitig läßt der erfindungsgemäß eingebrachte Farbstoff bzw. das Farbstoffgemisch ein Licht einer anderweitigen bzw. zwei- ten Wellenlänge durch, es erfolgt jedoch keine Retroreflexion dieses Lichtes in einer bestimmten
Richtung, nachdem es ja als Anteil des Tageslichts diffus einfällt und ebenso diffus wieder zurückgeworfen wird. Als durch die Fluoreszenz hervorgerufenes
Licht wird ein solches mit der Farbe Orange bevorzugt, da dieser Farbe am Tage der größte Aufmerksamkeitswert zugeordnet wird.
Nachts hingegen entfällt die Fluoreszenz, nachdem das Scheinwerferlicht praktisch keinen Ultraviolett- so
anteil aufweist. Der in dem retroreflektierenden Material gemäß der Erfindung vorhandene Farbstoff läßt
nun lediglich einen Lichtanteil durch, der einer bestimmten Farbe entspricht, wobei Rot bevorzugt wird,
dem bei Nacht der größte Aufmerksamkeitswert zugeordnet wird. Dieses rote, gerichtete Licht wird von
den Formelementen retroreflektiert, das heißt im wesentlichen
parallel zu der Richtung zurückgeworfen, in der das Licht ankommt. Ein entsprechendes Verkehrszeichen
zum Beispiel wird also nachts rot zurückstrahlen.
Im folgenden bezeichnen die Ausdrücke »Tageslicht« und »Sonnenlicht« die sichtbare elektromagnetische
Strahlung, die von einer Lichtquelle ausgeht, weiche praktisch unendlich weit von einer Markierungstafel
für Straßen oder dergleichen entfernt ist, so daß es sich um eine diffuse Strahlung handelt, von
der ein erheblicher Teil im ultravioletten Band liegt. Der Ausdruck »Nachtlicht« bezeichnet im folgenden
eine sichtbare elektromagnetische Strahlung, die von einer Quelle ausgeht, welche sich in einem relativ kleinen
Abstand von einer retroreflektierenden Fläche befindet und auf einen Betrachter ausgerichtet ist, so
daß die Strahlung säulenförmig ist, wobei kein erheblicher im ultravioletten Band liegender Teil vorhanden Vi
ist. Als Beispiel für Tageslicht sei das Sonnenlicht genannt, das auf eine Straßenmarkierungstafel unter den
verschiedensten Winkeln auftrifft, und als Beispiel für
Nachtlicht sei der säulenförmige bzw. in einem erheblichen Ausmaß konzentrierte Lichtstrahl genannt, der ho
bei einem Kraftfahrzeug, i4-^ -: ; ch einen Betrachter
in Richtung auf die Markierungstafel gelenkt wird, vom Glühfaden der Lampe eines Scheinwerfers ausgeht.
Der lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoff <,-,
bzw. das Farbstoffeemisch wird mit Rücksicht auf die
Fähigkeit gewählt, durch Fluoreszenz Licht innerhalb eines ersten Wellenlänge·.jandes zix erzeugen und
Licht innerhalb eines zweiten Wellenlängsbandes durchzulassen. Die zu diesem Zweck verwendbaren
Farbstoffe, zum Beispiel die Rhodamin- und Fluoreszeinfarbstoffe, absorbieren bis auf ein sehr schmales
Wellenlängenband die gesamte auftreffende Kunstlichtstrahlung und lassen nur Licht, das diesem schmalen
Wellenlängenband entspricht, in die retroreflektierenden Formelemente eintreten. Die bevorzugt
verwendeten Farbstoffe bzw. Farbstoffgemische erzeugen durch Fluoreszenz hellorangefarbenes Licht
und lassen rotes bzw. heilrotes Licht durch, so daß die Aufmerksamkeit sowohl bei Sonnen- bzw. Tageslicht
als auch bei Nacht durch Scheinwerferlicht erregt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im nachfolgenden anhand schematischer
Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Teil der Rückseite einer Ausführungsform eines retroreflektierenden Materials,
Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie 2-2 in der Fig. 1, und
Fig. 3 eine Fig. 2 ähnelnde Darstellung einer Ausführungsform mit einem Klebstoffüberzug und einer
abziehbaren Auflage aus Papier.
In Fig. 1 und 2 ist ein bevorzugtes zusammengesetztes retroreflektierendes Material dargestellt, zu
dem ein insgesamt mit 10 bezeichneter Hauptkörper gehört, und das zahlreiche, insgesamt mit 12 bezeichnete
Würfeleckenformelemente aufweist. Der Hauptkörper 10 hat zwei parallele glatte Flächen 14 und
16. Mit der Fläche 16 sind die Würfeleckenformelemente verbunden und die Vorderfläche 14 bildet die
Frontseite des zusammengesetzten Materials. Der Hauptkörper 10 besteht aus einem Werkstoff, der ein
noch näher zu beschreibendes fluoreszierendes Orange- und Rotfarbstoffgemisch enthält.
Gemäß Fig. 1 weist jedes der Würfeleckenformelemente 12 drei ebene Flächen 18 auf, die in zueinander
rechtwinkligen Ebenen liegen und sich an Seitenkanten 20 schneiden. Gemäß Fig. 2 steht der
Scheitelpunk* 22 jedes Formelements 12 in senkrechter Fluchtung mit dem Mittelpunkt der zugehörigen
Basisfläche 24. Die Würfeleckenformelemente 12 sind nach einem solchen Muster angeordnet, daß sie
waagerechte und senkrechte Reihen bilden, und die Abstände zwischen benachbarten Scheitelpunkten 22
der Formelemente 12 sind längs der waagerechten und senkrechten Reihen entsprechend einem regelmäßigen
Muster so gewählt, daß die Formelemente einander nahe benachbart und zwischen ihnen im wesentlichen
keine ebenen Flächen vorhanden sind. Wegen dieser Gestaltung der Würfeleckenformelemente wird
die nachstehend beschriebene Wirkung auf einen nicht ultravioletten Lichtstrahl R ausgeübt, der gemäß
Fig. 2 in die Vorderfläche 14 des das Farbstoffgemisch enthaltenden zusammengesetzten Materials
eintritt. Alle Wellenlängen des Lichtstrahles R, die nicht einer roten Farbe entsprechen, werden absorbiert,
und nur die einer roten Farbe entsprechenden Wellenlängen werden von dem Hauptkörper 10
durchgelassen, so daß sie zu den Würfeleckenformelemenien
12 gelangen. Fällt solches Licht auf eine der ebenen Flächen 18 eines Formelementes 12, wird
es in Richtung auf eine andere ebene Fläche umgelenkt, die das Licht ihrerseits auf eine dritte ebene
Fläche reflektiert. Dann wird der Lichtstrahl aus dem Würfeleckenformelement längs eines Rückweges so
herausgeleitet, daß er sich in der Gegenrichtung durch den Hauptkörper 10 hindurch fortpflanzt und aus der
Vorderfläche 14 längs eines Weges austritt, der zu dem eintretenden Lichtstrahl im wesentlichen parallel
ist. Da es sich "nierbei um das Grundprinzip der Retro-
reflexion handelt, ist es äußerst wichtig, daß die Abmessungen und Winkel bei den Würfeleckenformele-
menten 12 mit hoher Genauigkeit eingehalten werden. Infolge der Lichtfilterwirkung hat der wieder
austretende Lichtstrahl eine rote Färbung.
Bei der vorstehenden Beschreibung des Weges des Lichtstrahls R wurde vorausgesetzt, daß es sich bei
dem Lichtstrahl nicht um einen ultravioletten Licht strahl handelt. Wäre jedoch ein im ultravioletten Wellenlängenbereich
liegender Lichtstrahl oder ein Gemisch von Wellenlängen unter Einschluß von ultraviolettem Licht vorhanden, wie es bei Sonnen
licht der Fall ist, und wenn ein solcher Strahl R durch den das Farbstoffgemisch enthaltenden Hauptkörper
10 fällt, wird das dem ultravioletten Wellenlängenbereich entsprechende Licht durch den vorhandenen
fluoreszierenden Farbstoff absorbiert. Der auf diese Weise angeregte fluoreszierende Farbstoff würde
fluoreszieren und daher hellorangefarbenes Licht in allen Richtungen aussenden, und zwar auch in solchen
Richtungen, daß ein Teil dieses Lichtes durch den Hauptkörper 10 und die Vorderfläche 14 hindurch
und im wesentlichen parallel zu dem einfallenden Lichtstrahl R nach außen geleitet wird. Bei Tageslicht
würde der Strahl R gewöhnlich sehr diffus sein, so daß
sich ein erheblicher Teil des einfallenden Lichtes nicht unter einem solchen Winkel fortpflanzt, bei dem eine
Retroreflexion stattfinden würde; jedoch würde er unter einem Winkel einfallen, bei dem das Licht eine
Fluoreszenz hervorruft. Daher ist die orangefarbenes Licht erzeugende Fluoreszenz von solcher Intensität,
daß sie alle kleineren Retroreflexionswirkungen überschattet, bei denen diffuses rotes Licht entsteht,
und die durch alle vorhandenen diffusen, nicht ultra violetten Strahlen hervorgerufen werden.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der zu dem zusammengesetzten Material weitere
Elemente gehören, die es ermöglichen, das Material mit einer tragenden Fläche zu verkleben, und bei der
ein das Farbstoffgemisch enthaltender Überzug oder Film auf der Vorderfläche angeordnet ist. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 3 ist das gleiche zusammengesetzte Material vorhanden, das anhand von
Fig. 1 und 2 beschrieben wurde, und dessen Teile daher jeweils mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet
sind, abgesehen davon, daß gemäß Fig. 3 das Farbstoffgemisch nicht in dem Hauptkörper 10 enthalten
ist. Vielmehr befindet sich das Farbstoffgemisch in einem dünnen Überzug oder Film 36 aus einem Kunststoff,
der auf die Vorderfläche 14 aufgebracht ist. Ein reflektierender zweiter Überzug 30 ist auf den freien
Flächen der Würfeleckenformelemente 12 angeordnet, und dieser Überzug wird zweckmäßig durch Me
tallisieren oder Aufbringen eines Lacks erzeugt. Auf der Rückseite des zusammengesetzten Materials befindet
sich ein weiterer Überzug 32 aus einem eine Klebrigkeit ständig beibehaltenden Kunststoff, mit
dessen Außenfläche eine abziehbare Papierschicht 34 leicht verklebt ist. Soll das Erzeugnis nach Fig. 3 an
einer tragenden Fläche befestigt werden, wird die Papierschicht 34 abgezogen, und das zusammengesetzte
Material wird gegen die tragende Fläche gedrückt, um
es mit ihr mit Hilfe des Klebstoffüberzuges 32 zu verkleben. Da die Flächen 18 der Würfeleckenformelemente 12 mit dem reflektierenden Überzug 30 versehen sind, werden auch in diesem Fall Lichtstrahlen
immer noch zurückgeworfen.
Wie erwähnt, werden bei den retroreflektierenden Materialien vorzugsweise sehr kleine Würfeleckenformelemente vorgesehen, die einander so nahe be-
nachbart sind, daß zwischen ihnen im wesentlichen keine glatten oder ebenen Flächen vorhanden sind.
Zwar können die Würfeleckenformelemente eine Seitenkantenabmessung von bis zu etwa 0,635 mm haben, doch ist bei den bevorzugten Ausführungsformen
is eine Seitenkantenabmessung vorhanden, die etwa
0.254 mm nicht überschreitet und vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 0,2 mm liegt. Die Dicke des
Hauptkörpers 10 des zusammengesetzten Erzeugnisses kann je nach dem Verwendungszweck in weiten
Grenzen variieren. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, ein Flachmaterial mit einer Stärke von etwa 0,051 bis
0,076 mm zu verwenden, wobei insbesondere eine Stärke von etwa 0,076 bis 0,254 mm bevorzugt wird.
Die vorstehend kurz beschriebenen, bevorzugten, zu sammengesetzten, retroreflektierenden Kunststoffe
sowie die Verfahren zu ihrer Herstellung sind mit weiteren Einzelheiten in den US-PS 3684343 und
3689346 beschrieben. Diese retroreflektierenden Materialien bewirken bei im wesentlichen säulenför migem Licht, das heißt bei Lichtstrahlen mit Einfalls
winkeln gegenüber der Vorderfläche von bis zu 45°, eine sehr starke Retroreflexion.
Das retroreflektierende Material kann im Wege des Spritzens aus einem Acrylharz hergestellt werden, wie
es in der US-PS 2022630 beschrieben ist, oder wie
es bezüglich der kleine Glaskugeln enthaltenden freiliegenden bzw. mit einer Abdeckung versehenen Retroreflektoren in den US-PS 2379741 und 2407680
beschrieben ist. Diese Materialien und die Verfahren
zu ihrer Herstellung sind somit bekannt. Hierzu ist
zu bemerken, daß die Reflexionswirkung bei den Würfeleckenformelementen durch die im rechten
Winkel zueinander verlaufenden Wände und bei den kleine Glaskugeln enthaltenden Reflektoren durch
einen reflektierenden Überzug auf der Rückseite der Glaskugeln hervorgerufen wird.
Das Farbstoffgemisch enthält einen lichtdurchlässigen fluoreszierenden Farbstoff, der Fluoreszenzlicht
in bestimmten Wellenlängen, das heißt mit einer be-
so stimmten Farbe erzeugt, und Licht innerhalb einer anderen Wellenlänge, das heißt von einer bestimmten
Farbe, durchläßt. Zu diesen Farbstoffen gehören die Rhodaminfarbstoffe, zum Beispiel diejenigen, weiche
unter der Bezeichnung »Rhodamin B Extra« und »Rhodamin 6DGN« auf den Markt gebracht werden
sowie die Fluoreszeinfarbstoffe, die unter der Bezeichnung »Fluorol 7GA« vertrieben werden. Der
Farbstoff »Rhodamin B Extra« hat die Colourindex
No. Basic Violet 10 und die Colourindex Struktur No.
bo 45170. Der Farbstoff »Rhodamin 6DGN« besitzt die
Farbindexstruktur No. 45160 und die Farbindex No. Basic Red 1. Der Farbstoff »Fluorol 7GA« hat die
Farbindex No. Fluorescent Brightener No. 75. Diese und andere Farbstoffe, die sich auf ähnliche Weise
verwenden lassen, sind beschrieben in »Organic Chemistry« von I. L. Fi η ar, S. 648-9 (Longmans, Green
and Co., London, New York, Toronto, 1951). Der chemische Aufbau dieser Farbstoffe ist äußerst korn-
pliziert. Beiden Rhodaminfarbstoffen handelt es sich
um Hydrochloride von Diäthyl-rn-Amino-phenyolphthalin
und bei dem Fluoreszeinfarbstoff um einen Xanthenabkömmling. Zwar lassen sich auch andere
lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoffe verwenden, von denen bekannt ist, daß sie die vorstehend
genannten Eigenschaften haben, doch werden vorzugsweise die lichtdurchlässigen fluoreszierenden
Farbstoff verwendet, die aus der Gruppe gewählt sind, zu der die Rhodaminfarbstoffe und die fluoreszierenden
Farbstoffe gehören.
Jeder der lichtdurchlässigen fluoreszierenden Farbstoffe kann mit anderen lichtdurchlässigen Farbstoffen
gemischt werden, die fluoreszierend sind oder nicht, um ein lichtdurchlässiges fluoreszierendes
Farbstoffgemisch zu bilden, das die gewünschten Eigenschaften hat. Beispielsweise erhält man bei der
Verwendung eines lichtdurchlässigen, fluoreszierenden Farbstoffgemisches, das ausschließlich aus »Rhodamin
B Extra« mit dem Colourindex No. Basic Violet K) und der Colourindex Struktur No. 45170 besteht,
eine retroreflektierende Fläche, bei der die Tag- und Nachtfärbung etwas verschieden sind, bei der jedoch
beide Färbungen in einem so großen Ausmaß purpurrot sind, daß sie die Aufmerksamkeit weder bei Tag
noch in der Nacht auf optimale Weise erregen. Dagegen bildet ein Gemisch aus »Rhodamin B Extra« mit
Colourindex No. Basic Violet 10 und der Colourindex Struktur No. 45170 mit einem lichtdurchlässigen
orangefarbenen Farbstoff, der unter der Bezeichnung »Amaplast Orange LFP« mit der Farbindex No. Solvent
Orange 60 vertrieben wird, ein lichtdurchlässiges fluoreszierendes Farbstoff gemisch, das bei Sonnenlicht
zum Fluoreszieren gebracht wird und ein hellorangefarbenes Licht erzeugt, und das bei Nacht säulenförmiges
Licht nach der Retroreflexion durchläßt und dieses Licht in einem hellen Rot erscheinen läßt.
Die lichtdurchlässigen, fluoreszierenden Farbstoffgemische lassen sich auf verschiedene Weise leicht in
die retroreflektierenden Materialien einbringen. Gemäß Fig. 3 ist es möglich, einen durchsichtigen Lackoder
Kunststoffilm 36, der das Farbstoffgemisch enthält, auf die in diesem Fall glatte Vorderfläche 14 des
retroreflektierenden Materials so aufzubringen, daß der Film die neue Vorderfläche des Materials bildet.
Alternativ läßt sich das Farbstoffgemisch leicht in einem flüchtigen Lösungsmittel auflösen. Die so erhaltene
Lösung wird in reichlicher Menge auf die Vorderfläche 14 aufgestrichen, so daß sie in diese Fläche
eindringt und in den Hauptkörper 10 hinein diffundiert. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels enthaiien
die Voruerfiäche 14 und ein Teil des Hauptkörpers 10 das Farbstoffgemisch. Dieses Verfahren
kann angewendet werden, um Zeichen oder Muster herzustellen, bei denen die Farben sich von einem
Hintergrund abheben.
Das lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoffgemisch
kann auch auf einfache Weise mit dem Material gemischt werden, das die reflektierenden Elemente
12 bildet, bei denen es sich zum Beispiel um Würfelekken, Linsen oder Glasperlen handelt. Gemäß Fig. 2
ist es auf zweckmäßige Weise möglich, das Farbstoffgemisch ausschließlich in das Kunstharz einzubringen,
aus dem der gesondert hergestellte, glatte Hauptkörper 10 gebildet wird, mit dem zahlreiche sehr kleine
Würfdeckenformelemente 12 verbunden werden, die sich eng aneinander anschließen und gegenüber dem
Hauptkörper nach hinten vorspringen.
Eine Einschränkung der Anwendbarkeit des Verfahrens zum Einbringendes Farbstoff gemisches in das
retroreflektierende Material ergibt sich daraus, daß der Farbstoff vor den reflektierenden Formelementen
■'' angeordnet sein muß, damit ein in die Vorderseite des Materials eintretender Lichtstrahl R nur durch das
Farbstoff gemisch hindurch zu den reflektierenden Formelementen gelangen kann. Bei dieser Anordnung
des Farbstoff gemisches bewirkt das Farbstoff ge misch je nach der Wellenlänge des Lichtstrahls, daß
die Strahlung absorbiert wird, so daß Fluoreszenzlicht einer bestimmten Färbung erzeugt wird, oder daß die
Strahlung durchgelassen wird, um als Wellenlänge, die das Licht einer anderen Färbung repräsentiert, zu den
ι·' reflektierenden Formelementen zu gelangen.
Im folgenden werden anhand weiterer Beispiele retroreflektierende
Flächen beschrieben, deren Färbung bei Sonnenlicht sich von der Färbung bei Nachtbeleuchtung
unterscheiden.
Von einem Fluoreszeinfarbstoff, der unter der Bezeichnung »Fluorol 7GA« mit der Farbindex No.
Fluorescent Brigthener No. 75 vertrieben wird, wird
r> eine Menge von 1 g in 100 g Methylacetat als Lösungsmittel gelöst, um eine Lösung zu erhalten, die
dann auf die gesamte Vorderfläche eines lichtdurchlässigen retroreflektierenden Materials der in Fig. 3
gezeigten Art mit Würfeleckenformelementen aufge-
J(I strichen wird. Dann läßt man das flüchtige Lösungsmittel
verdunsten, so daß der Farbstoff auf dem retroreflektierenden Material zurückbleibt. Wird dieses
Material in einem geschlossenen Raum mit Glühlicht beleuchtet, erscheint es in einer bernsteingelben Fär-
r> bung, wie sie bei zur Vorsicht mahnenden Zeichen
gebräuchlich ist. Betrachtet man die Fläche im Freien in Gegenwart von ultraviolettem Licht, erscheint das
gleiche Material unter der Wirkung der Fluoreszenz in einer leuchtenden, die Aufmerksamkeit erregenden
gelblichgrünen Färbung.
Eine ähnliche Lösung wie bei dem Beispiel 1 wird unter Verwendung eines Rhodaminfarbstoffes, der
αϊ unter der Bezeichnung »Rhodamin 6 DGN« mit der
Farbindex-Struktur No. 45160 und der Farbindex No.
Basic Red 1 vertrieben wird, hergestellt und in der gleichen Weise aufgetragen. Im Freien zeigt die Fläche
ein orangefarbenes Aussehen, während sie im ge-
-Vi schlossen Raum unter Glühlicht eine Rotorangefärbung
zeigt.
Zum Herstellen eines Films werden die folgenden Stoffe in den genannten Mengen gemischt:
100 Gewichtsteile Polyvinylchloridharz
39 Gewichtsteile von N-Octyldecylphthalat als Plastifizierungsmittel
100 Gewichtsteile Polyvinylchloridharz
39 Gewichtsteile von N-Octyldecylphthalat als Plastifizierungsmittel
5 Gewichtsteile eines Epoxyplastifizierungs- und
bo Wärmestabilisierungsmittels
3 Gewichtsteile eines Barium-Kadmium-Wärme-
stabilisierungsmittels
0,5 Gewichtsteile Stearinsäure als Schmiermittel.
0,5 Gewichtsteile Stearinsäure als Schmiermittel.
Einer Menge dieses Gemisches von etwa 22,7 kg werden die folgenden Stoffe beigefügt:
35 g des lichtdurchlässigen, fluoreszierenden roten Farbstoffs »Rhodamin B Extra« mit der Colourindex
No. Basic Violet 10 und der Colourin-
dex-Struktur 45170 sowie
21 g des lichtdurchlässigen orangefarbenen Farbstoffes » Amaplast Orange LFP« mit der Farbindex
No. Solvent Orange 60.
Das Gemisch wird mit Hilfe eines Kalanders zu einem Film mit einer Stärke von etwa 0,3 mm verarbeitet. Stücke des so hergestellten fluoreszierenden, lichtdurchlässigen, flexiblen Polyvinylchloridfilms werden dann als Schicht auf die Vorderfläche verschiedener retroreflektierender Materialien aufgebracht, zu denen eine retroreflektierende Fläche nach Fig. 2 mit Würfeleckenformelementen gehört, ferner ein als Formteil gespritzter Knopf aus Acrylharz der in der US-PS 2022639 beschriebenen Art sowie ein mit Glasperlen versehenes retroreflektierendes Mateil h
Das Gemisch wird mit Hilfe eines Kalanders zu einem Film mit einer Stärke von etwa 0,3 mm verarbeitet. Stücke des so hergestellten fluoreszierenden, lichtdurchlässigen, flexiblen Polyvinylchloridfilms werden dann als Schicht auf die Vorderfläche verschiedener retroreflektierender Materialien aufgebracht, zu denen eine retroreflektierende Fläche nach Fig. 2 mit Würfeleckenformelementen gehört, ferner ein als Formteil gespritzter Knopf aus Acrylharz der in der US-PS 2022639 beschriebenen Art sowie ein mit Glasperlen versehenes retroreflektierendes Mateil h
rial nnph Aar I IC DC Ί'
iiut nunu \iw vu-1 5 ^ g
Laminate erregen die Aufmerksamkeit, da sie in einem hellen Orange erscheinen, wenn die Filmfläche
diffusem ultraviolettem Licht ausgesetzt wird, und in einem hellen Rot, wenn sie in einem geschlossenen
Raum von einem säulenförmigen Kunstlichtstrahl getroffen wird.
Es hat sich gezeigt, daß es mit Hilfe des Farbstoffgemisches nach dem Beispiel 3, das heißt mit Hilfe
eines Gemisches aus 1 bis 2 Gewichtsteilen des Rhodamin-Farbstoffs und einem Gewichtsteil eines lichtdurchlässigen
orangefarbenen Farbstoffes, möglich ist, Flächen herzustellen, die die Aufmerksamkeit auf
optimale Weise erregen, und die bei Tag und bei Nacht als Verkehrszeichen verwendbar sind, da sie bei Sonnenlicht
eine helle Orangefarbe und bei Kunstlicht eine helle rote Farbe zeigen.
Wie erwähnt, kann man die Farbstoffgemische auf das retroreflektierende Material unter Anwendung
verschiedener wirtschaftlicher Verfahren aufbringen, und zwar als Bestandteil des Hauptkörpers, aus dem
ein Teil des retroreflektierenden Materials besteht, oder als Bestandteil eines Lack- oder Kunststoffilms,
der auf die Vorderfläche des Hauptkörpers aufgebracht wird, oder in Form einer Lösung, die auf den
Hauptkörper aufgetragen wird, so daß sie von der Oberfläche und den benachbarten oberen Schichten
des Materials aufgenommen wird. Da es möglich ist, das Farbstoffgemisch als Bestandteil eines Films oder
einer Lösung auf die Vorderfläche eines schon vorhandenen retroreflektierenden Materials aufzubringen,
kann man auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise Zeichen, Schilder und dergleichen
herstellen, bei denen entweder die die Informationen bildende Fläche oder die Hintergrundfläche für die
Informationen mit der Farbstoffmasse behandelt wird, so daß sich die behandelten Teile von den übrigen
Teilen der Fläche abheben und insbesondere bei Tag eine andere Färbung zeigen als bei Nacht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden
Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem den Formelementen (12) vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten
Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoffgemisch über die gesamte Vorderfläche
(14) verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches einen fluoreszierenden
Farbstoff aus der Gruppe der Rhodamin- und Fluoreszeinfarbstoffe enthält.
2. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden
Formelemente auf seiner dem Lichteinfaü abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem den Formelementen (12) vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten
Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoffgemisch über die gesamte Vorderfläche (14)
verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches aus etwa 1 bis 2 Gewichtsteilen eines
Rhodaminfarbstoffes und einem Gewichtsteil eines lichtdurchlässigen orangefarbenen Farbstoffs
besteht.
3. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Farbstoff oder das Farbstoffgemisch mindestens in dem dem Lichteinfall zugewandten Bereich des
Materials befindet.
4. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorderfläche (14) im wesentlichen eben ist und daß sich der Farbstoff bzw. das Farbstoff gemisch
in dem Hauptkörper (10) befindet.
5. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Farbstoff oder das Farbstoffgemisch ausschließlich in einem auf die Vorderfläche (14) des
Hauptkörpers (10) aufgebrachten Überzug (36) befindet.
6. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rhodaminfarbstoff
»Rhodamin B Extra«, ein Kondensationsprodukt von M-Diäthylaminophenol
mit Phthalsäureanhydrid Colourindex No. Basic Violet 10 und Colourindex Structure No. 45170,
und der lichtdurchlässige orangefarbene Farbstoff » Amaplast Orange LFP«, ein Aminoplast mit der
Farbindex Nr. - Solvent Orange 60, ist.
7. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden
Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Vorderfläche eines den Formelementen (12) vorgelagerten, dem
Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Fluoreszeinfarbstoff aufgebracht ist.
8. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluoreszeinfarbstoff
»Fluorol 7GA«, ein Xanthenderivat mit der Farbindex Nr. Fluorescent Brightener Nr. 75, ist.
Die Erfindung bezieht sich auf retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem
die retroreflektierenden Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind.
Seit dem Aufkommen retroreflektierender Materialien,
das heißt von Materialien, die den größten Teil der in sie eintretenden Lichtstrahlen längs einer dazu
im wesentlichen parallelen Bahn in Richtung auf die Lichtquelle zurückwerfen, werden diese Materialien
ίο in großem Umfang auf den verschiedensten Gebieten
verwendet, zum Beispiel bei Markierungstafeln zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie bei Dekorationen,
die als Blickfänger wirken sollen. Ein retroreflektierendes Material der eingangs genannten Art ist
aus der US-PS 2380447 bekannt, bei dem sowohl bei Tageslicht als auch bei künstlichem Licht eine Lichtreflexion
gleicher Färbung erfolgt. Aus der DE-OS 1646 251 ist ein aus Würfeleckenprismen bestehendes
retroreflektierendes Material bekannt, das in gefärbtem Zustand sowohl bei Tageslicht als auch nachts
bei künstlichem Licht sein farbiges Aussehen beibehält. Aus der US-PS 3253 146 ist ein retroreflektierendes
Material bekannt, das bei Tage eine andere Färbung zeigt als bei Nacht. Bei diesem Material ist
der bei Tag wirksame fluoreszierende Farbstoff in Form von feinen Pigmenten in einer transparenten
Bindeschicht verteilt angeordnet, in der ?ur Retroreflexion außerdem eine Anzahl unüberzogener durchsichtiger
Glaskugeln neben einer Anzahl mit Kunst-
jo stoff überzogener undurchsichtiger Kugeln eingebettet
ist. Zur Erzielung des Unterschiedes des Tag-Nachteffektes muß bei diesem Material zusätzlich
ein zweites, vom ersten getrenntes Farbpigment, zum Beispiel Chromgelb, angeordnet sein. Aufgrund die-
J5 ses aufwendigen Aufbaues des Materials ist die Rückstrahlung
des Lichtes erheblich behindert, was zu einer Schwächung des gewünschten Farbeffektes führt.
Ferner ist es aus der AT-PS 179372 bekannt, auf eine farbige Grundfläche Glasperlen oder ähnliche farb-
Ki lose Körner aufzubringen, wobei zur Färbung der
Grundfläche ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet wird. Wird dabei ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet, der
durch sichtbares Licht erregbar ist, dann ergeben sich sowohl bei Tag als auch bei Nacht die gleichen Sicht-
4Ί farben. Wird ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet, der
durch ultraviolettes Licht erregt wird, dann ergibt sich nur bei Tageslicht eine Fluoreszenz, bei Nacht hingegen
erfolgt allenfalls eine Reflexion des Scheinwerferlichtes ohne Änderung der Färbung. Will man jedoch
■-,ο auch bei Nacht die Fluoreszenz ausnutzen, dann ist
die gleichzeitige Benutzungeines Ultraviolettstrahlers
unbedingt erforderlich. Auch in diesem Fall ergibt sich sowohl bei Tag als auch bei Nacht die gleiche Farbe.
Schließlich ist noch aus dem DE-GM 1 689 721 ein
-,-> Leuchtband bekannt, das bei Dunkelheit Anwendung
finden kann. Es besteht aus einer mit phosphoreszierenden Farben angereicherten Deckfolie sowie einer
Trägerfolie aus Kunststoff. Nach einer Ausführungsform kann zwischen der leuchtenden Deckfolie und
wi der eingefärbten Trägerfolie reflektierendes Pulver
beliebiger Herkunft eingebracht sein. Fluoreszierende Farbstoffe werden hier nicht veiwendet, vielmehr
handelt es sich um nachleuchtende Farben bzw. um radioaktive Leuchtfarben, deren Gehalt an radioakti-
h-> ver Substanz das Pigment zum Leuchten anregt. Mittel
/ur Erzielung von Retroreflexionen sind nicht vorgeclien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein re-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein re-
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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