DE2362052C3 - Verfahren zum Herstellen von Furnierblättern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von FurnierblätternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Furnierblättern durch Abtrennen von einem
Holzklotz, der aus miteinander mittels eines bei Raumtemperatur unter Druck abbindenden Klebstoffs 3"
verbundenen Holzstücken besteht.
Die Aufbereitung und Verbesserung von Holzabfällen in der Sperrholzindustrie beinhaltet insbesondere
die Verbindung von kurzen Rohholzklötzen für Sperrhol/ oder von kleinen Stücken aus hochwertigem Jr>
Holz zu einem Holzblock der gewünschten Größe. Auf zahlreichen Gebieten, z. B. im Bauingenieurwesen, auf
dem Bausektor, bei der Holzverarbeitung und bei der Sperrholzherstellung, besteht seit langem Bedarf an
einem Verfahren zum Verbinden von nassem Holz. 4"
Insbesondere für die Herstellung von Sperrholz und dekorativem Sperrholz ist es aufgrund der jüngsten
•veitweiten Holzverknappung immer schwieriger geworden,
qualitativ hochwertiges und fehlerfreies Holz in größeren Mengen und zu niedrigen Kosten zu beziehen. ■*·■>
Folglich muß in der Sperrholzindustrie der Aufbereitung von Holzabfällen im Hinblick auf eine möglichst
weitgehende Ausnutzung der knappen Holzquellen erhebliche Beachtung geschenkt werden.
Aus der DE-OS 16 53 057 ist es bekannt, Holzblöcke S"
aus mehreren mit Hilfe einer speziellen Konstruktion verbundenen Holzlamellen herzustellen und quer zu den
Klebsioffschichien zu dekorativen Furnierblättern mit
künstlicher Holzmaserung zurechtzuschneiden.
Die US-PS 36 27 618 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Furnierblättern, die von einem Holzklotz
abgetrennt werden, der aus miteinander mittels eines bei Raumtemperatur unter Druck abbindenden
Klebstoffs verbundenen Holzstücken besteht. Auf diese Weise können auch Holzabfälle und Holz schlechter
Qualität verwertet werden. Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch, daß die Holzabfälle in trockenem
Zustand verbunden werden müssen.
In der Sperrholzindusirie wird das Holzausgangsma-
;erial dagegen bei der Lagerung in Wasser getaucht. f'.'
damit das Zerschneiden zu Furnierblättern mit Hilfe einer Furnierschälmaschine erleichtert wird. Die Holz-Mücke
werden somit in nassem "Zustand gehalten, was bei der Aufbereitung der Holzabfälle ein bedeutendes
Erschwernis darstellt Bisher wurde zur Herstellung verbundener Furnierblätter aus kleinen Stücken nassen
Holzes durch Verbinden der kleinen Stücke und Zurechtschneiden der verbundenen Stücke so verfahren, daß man die kleinen Holzstücke zunächst trocknete,
die getrockneten Stücke zu einem Block verband, den Holzblock befeuchtete und den feuchten Block zerschnitt Diese Verfahrensstufen warfen in der Praxis
zahlreiche Probleme auf. Zur Vereinfachung wurden die obige Verbindung und Befeuchtung im Falle dünner
Holzstücke gleichzeitig in einer Stufe durchgeführt, indem man nach der in der DE-PS 12 17 052
beschriebenen Verfahrensweise den Wassergehalt des Klebstoffs regelte. Dieses bekannte Verfahren eignet
sich jedoch nicht zum Verbinden von Holzstücken mit einem Wassergehalt von 25 Gew.-% oder darüber
sowie von dicken Holzstücken. Es ist jedoch in der Sperrholzindustrie üblich, das Holzausgangsmaterial im
Hinblick auf die Erfordernisse bei der Lagerung und Verarbeitung bei einem wassergehalt von mindestens
25 Gew.-% (bezogen auf Trockengewicht) zu halten. Aber selbst bei diesem Verfahren werden die Holzstükke
zuerst getrocknet und anschließend wieder befeuchtet, was einen bedeutenden Aufwand darstellt
Nach »Forest Products Journal«, 1971, Heft 8, Seiten 56—59, wird lediglich die Oberflächenschicht der zu
verbindenden nassen Holzstücke getrocknet wonach die Holzstücke verbunden und zurechtgeschnitten
werden. Eine derartige spezielle Trocknungsstufe erfordert insbesondere im Falle von Holz hohen
Wassergehaltes oder großer Holzstücke einen erheblichen apparativen und verfahrenstechnischen Aufwand.
Bei allen herkömmlichen Methoden erfordert das Verbinden von nassem Holz demzufolge schwierige und
komplizierte Maßnahmen. Ein Grund dafür ist darin zu sehen, daß die nassen Holzstücke zuerst getrocknet und
anschließend verbunden werden müssen.
Sämtliche bisher in der Holzindustrie verwendeten preisgünstigen Klebstoffe, wie wasserlösliche wärmehärtbare
Harze, z. B. Phenol-, Resorcin-, Harnstoff- oder Melaminharze, oder übliche thermoplastische Harzemulsionen,
z. B. Vinylacetat-, Äthylen/Vinj lacetat-
oder Acrylharzemulsionen, eignen sich nicht zum Verbinden von nassem Holz. Obwohl sich nämlich nasse
I lolzstücke mit üblichen Klebstoffen scheinbar gut verbinden lassen, verschlechtert sich das Bindevermögen
bei Einwirkung von heißem Wasser stark und die Holzstücke lösen sich recht leicht voneinander. Derart
verbundene Holzstücke haben daher keinen praktischen Wert
Die AT-PS 2 7f 734 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Sperrholz, wobei feuchte Holzlagen mit
einem organischen Isocyanat als Kleber verbunden werden. Bei diesem Kleber handelt es sich jedoch um
eine monomere Verbindung, die zum Verkleben des feuchten Holzes zur Anwendung gelangt und einen
hitzehärtbaren Kleber darstellt. Es bestehen jedoch die Nachteile, daß beim Verkleben der Holzlagen Hitze und
Druck zur Anwendung kommen müssen und die gebildete Klebschicht fest und spröde ist. Zudem läuft
die Härtung des Klebstoffs bei Raumtemperatur langsam und in ungenügendem Maße ab.
Zwar kennzeichnen sich im allgemeinen Polyurethanklebstoffe dadurch, daß sie bei Raumtemperatur rasch
härten und eine flexible und zähe Klebstoffschicht ergeben. Sie sind jedoch teuer und wurden aus diesem
Grund bisher bei der Holzverarbeitung und in der
Sperrholzindustrie kaum eingesetzt. Außerdem neigen
diese Klebstoffe bei Einwirkung von Wasser im allgemeinen zum Schäumen, weshalb sie bisher zum
Verbinden von Holz hohen Wassergehaltes nicht als geeignet angesehen wurden.
Zwar werden in der US-PS 3461 103 Salze von Reaktionsprodukten von Polyurethanen mit 3- bis
7gliedrigen zyklischen organischen Verbindungen beschrieben, die eine gute Wasseraffinität aufweisen und
sich unter anderem auch als Klebstoffe eignen. Derartige Reaktionsprodukte von Polyurethanen bilden
jedoch mit Wasser stabile wäßrige Emulsionen, d. h. sie
härten mit Wasser nicht
Selbst spezielle Epoxyharzklebstoffe, die bei Raumtemperatur härten und an nassen Betonoberflächen
haften, besitzen ein ungenügendes Bindevermögen gegenüber nassem Holz. Allerdings weisen einige
Epoxyharzklebstoffe ein Haftvermögen gegenüber nassem Holz auf; sie besitzen jedoch eine deutlich
schlechtere Biegsamkeit und Hitzebeständigkeit, weshalb sie in der Praxis nicht geeignet sind.
Trotz des erhöhten Bedarfs an einem brauchbaren Verfahren zur Aufbereitung von Holzabfällen und
schlechten Holzsorten konnte sich bisher kein den praktischen Anforderungen genügendes Verfahren
durchsetzen. Die aufbereiteten Holzsbfälle und das verbesserte minderwertige Holz werden nämlich stets
im trockenen Zustand verbunden und die verbundenen Blöcke quer zu den Klebstoffschichten zu dünnen,
kantenweise verbundenen Furnierblättern der gewünschten Größe ze. schnitten. Der verbundene Bereich
des erhaltenen Furnierbla'ts (d. h -ier Leimstrich)
darf dabei durch das Zerschneiden nicht aufbrechen und muß den verschiedenen Maßnahmen bei ;er Spcrrholzherstellung
(kontinuierliche Trocknung, Leimung, Kombination, Pressen u.a.) in gleichem Maße standhalten
wie übliche fehlerfreie Furnierblätter. Er muß ferner eine Übertragung aushalten und die Tests für verschiedene
Sperrholzeigenschaften (z. B. die Heißwasserbeständigkeit) bestehen.
Klebemassen für die Aufbereitung von Ausgangsmatcrial für Sperrholz müssen somit folgende Eigenschafien
besitzen:
1) Sie müssen bei Raumtemperatur rasch aushärten;
2) sie müssen an nassen Holzstücken gut haften;
3) sie müssen beim Eintauchen in heißes Wasser widerstandsfähig sein (d. h. die Bindefestigkeit darf
nicht beeinträchtigt werden und die Klebstoffschicht darf nicht quellen);
4) sie müssen eine starke Bindefestigkeit aufweisen;
5) die Klebstoffschicht (der Leimstrich) muß eine geeignete Biegsamkeit besitzen;
6) die Klebstoffschicht muß Hitzebeständigkeit besitzen (d. h. sie darf nicht spröde oder klebrig werden);
7) sie müssen niedrigviskose Flüssigkeiten darstellen;
8) sie müssen hellfarbig und verfärbungsbeständig sein;
9) sie dürfen auf Holz keine Flecken hervorrufen und
10) sie müssen Einkomponentenklebstoffe darstellen.
10) sie müssen Einkomponentenklebstoffe darstellen.
Ein diesen Anforderungen genügender Klebstoff müßte dann bei einem geeigneten Verfahren zum
Verbinden von nassem Holz eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung so
auszubilden, daß Holz mit einem verhältnismäßig hohen Feuchtigkeitsgehalt verarbeitet werden kann.
Die F.rfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Holzstücke einen Feuchtigkeitsgehalt von Ober 25%
aufweisen und daß als Klebstoff ein mit Feuchtigkeit härtbarer, niedrigviskoser EinkomponentenkJeber aus
einem hydrophilen, polyfunktionellen Polyisocyanat- Vorkondensat verwendet wird, das praktisch keine
aktiven Wasserstoffatome aufweist, einen Gehalt von 2 bis 15 Gew.-% NCO-Gruppen hat und ein durchschnittliches Molekulargewicht von 1000 bis 20 000 besitzt
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen
>° Verfahren so vorgegangen, daß man den flüssigen Klebstoff mit Wasser, das sowohl als Vernetzungshilfsmittel als auch als Schäummittel dient, vermischt und die
Mischung unmittelbar danach auf die Holzstücke aufbringt
Die Erfindung ist davon ausgegangen, daß einige Polyurethanklebstoffe hydrophil und mit nassen Holzoberflächen verträglich sind sowie bei Zugabe einer
geringen Wassermenge bei Raumtemperatur rasch härten. Während also bisher die Anfälligkeit von
so Polyurethanklebstoffen gegenüber Wasser als ziemlicher
Nachteil dieser Klebstoffe angesehen wurde, wird gerade diese Eigenschaft erfindungsgemäß für ein
spezielles Anwendungsgebiet ausgenutzt
Die Erfindung ermöglicht nun die Aufbereitung von Holzabfällen und Holz schlechter Qualität in der
Sperrholzindustrie, indem beim Schneiden von Rohholz als Abfälle zurückbleibenoe Klötze sowie kleine Stücke
qualitativ hochwertigen Holzes in der beschriebenen Weise verbunden und geschnitten werden.
Durch Umsetzung mit dem in den nassen Holzstükken enthaltenen Wasser können die genannten Polyisocyanat-Vorkondensate
bei Raumtemperatur rasch aushärten. Hierbei reagieren die NCO-Gruppen des Vorkondensats mit dem Wasser unter Bildung von
Kohlendioxid, so daß sich in dem erhaltenen Leimstrich eine kleine Menge feiner Bläschen bildet. Das ist unter
praktischen Gesichtspunkten unbedeutend.
Von Bedeutung ist es, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Diffusionsgcschwwdigkeit des
■»" Wassers in dem Leimstrich und die Aushärtgeschwindigkeit
des Klebstoffs gut aufeinander abgestimmt sind, :o daß der betreffende Klebstoff eine einzigartige und
hochwirksame Bindewirkung für nasse Holzstücke besitzt.
Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten flüssigen Polyisocyanat-Vorkondensate
verlieren ihre Stabilität erst, wenn sie auf nasse Holzstücke aufgetragen werden. Ferner besitzen
sie eine extrem lange, d. h. mehr als 24stündige Topfzeit.
Wenn jedoch ein solches Vorkondensat auf eine nasse Holzoberfläche aufgetragen wird, härtet es innerhalb
von 2 bis 20 Stunden bei Raumtemperatur aus. Der eingesetzte Einkomponentenkleber, der bei Raumtemperatur
aushärtet, eignet sich demzufolge hervorragend zur Ausbildung fester und dauerhafter Verbindungen
zwischen nassen Holzstücken, die auch einen Feuchtigkeitsgehalt von mehreren Hundert Prozent aufweisen
können.
Wenn die Oberflächen der mit dem Klebstoff zu verbindenden bzw, zu verklebenden Holzstücke übermäßig
trocken sind, kann der jeweilige Klebstoff nach einer vorausgehenden Wässerung der Holzstücke auf
deren Oberfläche aufgetragen werden. Es ist selbstverständlich nicht erwünscht, daß die Oberflächen der
Holzstücke mit Wasserschichten bedeckt sind. In einem solchen Fall können die Holzstücke nach leichtem
Abwischen des Wassers mit Papier oder einem Tuch, Aufstellen des Holzstücks zum Abfließenlassen des
Wassers oder schwachem Trocknen der Holzstücke mit Luft mit dem Klebstoffauftrag versehen werden. I«
jedem Fall kann der genannte Klebstoff auf die Oberfläche von Holzstücken eines so hohen Wassergehaltes,
wie sie mit üblichen Urethanüberzügen nicht versehen werden können, aufgetragen werden. Wenn
die Oberflächen der Holzstücke angefault sind oder öl-
oder Fettflecken aufweisen, können sie oftmals mit der
Klebmasse nicht verbunden werden. In einem solchen Falle sollen die Holzoberflächen zweckmäßigerweise
durch Abschaben und dergleichen gereinigt werden.
Der Klebstoff läßt sich auch zum Füllen von Rissen in zum Schälen vorgesehenen Holzklötzen verwenden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch näher veranschaulichen. Mit »Molekulargewicht« ist das
durchschnittliche Molekulargewicht gemeint
Ein Gemisch aus 1 Mol Polyäthylenglyko! mit einem Molekulargewicht von 3000,1 Mo! eines Polyestertriois
mit einem Molekulargewicht von 300 i.-nd 4 Molen Roh-Diphenyl-methandiisocyanat wurden unter Rühren
bei einer Temperatur von 70° bis 80 C so lange polykondensiert, bis praktisch sämtliche OH-Gruppen
umgesetzt waren. Hierbei wurde ein flüssiges Polyisocyanat-Vorkondensat
mit einem Gehalt von 5,9 Gew.-% NCO-Gruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 5400 erhalten. Das erhaltene Vorkondensat war in beliebigen Mengen wasserlöslich und
härtete durch Reaktion mit dem Wasser bei Raumtemperatur aus.
Das in der geschilderten Weise hergestellte Vorkondensat wurde auf die Oberflächen von zwei Holzstücken
mit einem Wassergehalt von 80% aufgetragen. Hierauf wurden die beiden Holzstücke aufeinander gelegt und
bei Raumtemperatur 12 std lang liegen gelassen, wobei eine vollständige Verbindung der beiden Holzstücke
erreicht wurde. Durch Zerschneiden der miteinander verbundenen Holzstücke mit einer Schälmaschine,
Messermaschine oder Kreissäge konnten (selbst nach 50minütigem Trocknen der erhaltene Holzklötze bei
einer Temperatur von 160° C) gedrehte oder geschnittene Furnierblätter oder Bauholz hergestellt werden.
Ein Gemisch aus 1 Mol Polypropylenglykol mit ein^m Molekulargewicht von 410, 1 Mol eines Polyäthertriols
mit einem Molekulargewicht von 300 und 4 Molen Tolylendiisocyanat wurde so lange unter Rühren bei
einer Temperatur von 60° bis 90° C reagieren gelassen, bis praktisch sämtliche OH-Gruppen umgesetzt waren.
Hierbei wurde ein flüssiges Polyisocyanat-Vorkondensat mit einem Gehalt von 4,6 Gew.-% NCO-Gruppen
und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 5000 erhalten. Das erhaltene Vorkondensat war mit
Wasser in beliebigen Mengen homogen mischbar und härtete durch Umsetzung mit Wasser unter Aufschäumen
bei Raumtemperatur aus.
Das in der geschilderten Weise hergestellte Vorkondensat wurde auf die Oberflächen von zwei Holzstücken
mit einem Wassergehalt von 60% aufgetragen. Die beiden Holzstücke wurden nun aufeinandergelegt und
dann bei Raumtemperatur 12 std lang liegen gelassen, wobei eine vollständige Verbindung der beiden
Holzstücke erreicht wurde. Durch Zerschneiden der miteinander verbundenen Holzstücke mit einer Schälmaschine,
Messermajchine oder Kreissäge konnten (selbst nach 60minütigem Trocknen der erhaltenen
Holzklötze bei einer Temperatur von 170° C) gedrehte
oder geschnittene Furnierblätter oder Bauholz hergestellt werden.
Ein Gemisch aus 3 Molen Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht von 410, 1 Mol eines
Polyesterhexanols mit einem Molekulargewicht von
ίο 1200 und 10 Molen Tolylendiisocyanat wurde so lange
bei einer Temperatur von 60° bis 100° C polykondensiert, bis praktisch sämtliche OH-Gruppen umgesetzt
waren. Hierbei wurde ein flüssiges und hydrophiles Polyisocyanat-Vorkondensat mit einem Gehalt von 7,5
Gew.-% NCO-Gruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2600 erhalten. Das erhaltene
Vorkondensat härtete durch Umsetzung mit Wasser unter Aufschäumen bei Raumtemperatur aus.
Das in der geschilderten Weise hergestellte Vorkondensat wurde auf die Oberfläche »on zwei Holzstücken
mit einem Wassergehalt von 100% auigetragen. Hierauf
wurden die beiden Holzstücke aufeinandergelegt und 12 std lang bei Raumtemperatur liegen gelassen, wobei
eine vollständige Verbindung der beiden Holzstücke erreicht wurde. Der Leimstrich der durch Zerschneiden
der verklebten Holzstücke erhaltenen 0,3 mm dicken Furnierblätter war zäh und besaß eine hohe Biegsamkeit.
Ein Gsmisch aus 1 Mol Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 3000,1 Mol eines Polyäthertriols
(Trimethylolpropan/Äthylenoxid-Addukt mit einem Molekulargewicht von 300), 2 Molen Rizinusöl und 5
Molen Tolylendiisocyanat wurde unter Rühren so lange bei einer Temperatur von 60° bis 100°C polykondensiert,
bis praktisch sämtliche OH-Gruppen umgesetz; waren. Hierbei wurde ein flüssiges Polyisocyanat-Vorkondensat
mit einem Gehalt von 3,6 Gew.-% NCO-Gruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 10300 erhalten. Das erhaltene Vorkondensat war mit einer geringen Menge Walser homogen
mischbar und härtete durch Umse'zung mit Wasser unter Aufschäumen bei Raumtemperatur aus.
Das in der geschilderten Weise hergestellte Vorkondensat wurde auf die Oberflächen von zwei Holzstücken
mit einem Wassergehalt von 70% aufgetragen. Hierauf wurden die beiden Holzstücke aufeinandergelegt und
bei Raumtemperatur 12 std lang liegen gelassen, wobei
eine vollständige Verbindung der beiden Holzsiücke erreicht wurde. Die beiden Holzstücke blieben miteinander
verbunden, wenn sie — selbst nach 4stündigem Eintauchen in 8O0C heißes Wasser — mit einer
Schälmaschine, Messermaschine oder Kreissäge zerschnitten wurden.
6u Ein Gemisch aus 4 Molen Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 410 und 6 Molen
Hexamethylendiisocynat wurde unier Rühren so lange bei einer Temperatur von 80° bis 100°C reagieren
gelassen, bis praktisch sämtliche OH-Gruppen umgesetzt waren. Hierbei wurde ein flüssiges Polyisocyanat-Vorkondensat
mit einem Gehalt von 2,2 Ge\v.-% NCO-Gruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 20 000 erhalten. Das erhaltene Vorkon-
dcnsat war wasserlöslich und hiirietc durch Umsetzung
mit dem Wasser bei Raumtemperatur unter Atifschau
men aus.
Das in der geschilderten Weise hergestellte Vorkondensat wurde auf die Oberflächen von zwei Hol/stücken
mit einem Wassergehalt von 80 Gew.-% aufgetragen. Hierauf wurden die beiden Hol/.stücke aufeinandergelegt
und 12 si lang unter Druck bei Raumtemperatur
liegen gelassen, wobei eine vollständige Verbindung der beiden Holzstücke erreicht wurde. Der erhaltene
Holzklotz wurde mit einer Schälmaschine, einer Messermaschine oder einer Kreissäge zu gedrehten
oder geschnittenen Ftinierblättern oder zu Bauholz zerschnitten, ohne daß der Leimstrich eine Änderung
erfuhr. Die Klebefestigkeit der erhaltenen Produkte erfuhr selbst nach 45minütigem Trocknen bei einer
Temperatur von 1600C keine Beeinträchtigung.
Eine flüssige Klebemasse, die durch Vermischen von 100 g des gemäß Beispie! 1 hergestellten Vorkondensats
mit 20 g Holzmehl und 500 g Wasser zubereitet worden war, wurde auf die Oberflächen von zwei Holzstücken
mit einem Wassergehalt von 40% aufgetragen. Hierauf wurden die beiden Holzstücke aufeinandergelegt und
1 2 st lang miteinander verpreßt, wobei eine vollständige Verbindung der beiden Holzstücke erreicht wurde.
Andererseits wurde die erhaltene Klebemasse in die Risse eines Holzstücks mit einem Wassergehalt von
100% eingespritzt, worauf das Holzstück 3 std lang liegen gelassen wurde. Hierbei wurden die Risse mit
einem zähen Schaum gefüllt und gebunden.
Der durch Verbinden der beiden Holzstücke erhaltene Holzklotz und das Holzstück, dessen Risse gefüllt
worden waren, waren gegenüber einem Zerschneiden mit einer Schälmaschine, einer Messermaschine oder
einer Kreissäge genügend widerstandsfähig. Dieselben Wirkungen konnten auch im Falle erreicht werden, daß
das Holzmehl durch organisches Fasermaterial, Holzschnitzel oder ein Silikagelpulver ersetzt wurde.
Uurcn vermiscnen der geinaü den Beispielen 2. 3 unü
5 hergestellten Vorkondensate mit Holzmehl und Wasser zubereitetete flüssige Klebemassen konnten in
entsprechender Weise zum Verbinden und Füllen von
Holzstücken verwendet werden.
Das gemäß Beispiel I hergestellte Vorkondensai
wurde auf die Enden dreier kurzer Holzklötze eines
r> Wassergehalts von 70%, eines Durchmessers von 50 bis
70 cm und einer Länge von 40 bis 60 cm, die einen flachen Querschnitt aufwiesen, aufgetragen. Die Holzklötze
wurden aufeinandergelegt und dann Yl st lang stehen gelassen, um wieder einen Balken einer Länge
in von !50 cm herzustellen. Dieser Balken wurde mit einer
Schälmaschine zu 4 mm dicken Furnierblättern zerschnitten. Der Leimstrich der erhaltenen Furnierblätter
war zäh und blätterte auch beim Trocknen und Bestreichen mit Klebstoff nicht ab.
is Die geschilderten Maßnahmen wurden mit den
gemäß Beispielen 2, 3 und 5 hergestellten Vorkondensaten wiederholt, wobei entsprechende Ergebnisse erhalten
wurden.
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Vorkondensat wurde auf die Seiten schmaler Planken mit einem
Wassergehalt von 60% aufgetragen. Die Planken wurden aufeinandergelegt und 12 st lang miteinander
verpreßt, wobei wieder eine großdimensionierte Planke erhalten wurde. Die Planken konnten miteinander in
beliebigem Winkel verbunden werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die Fasern parallel oder senkrecht
zueinander ausgerichtet waren. Die erhaltene großdimensionierte Planke konnte mit HiIIt= einer handelsüblichen
Scheibenfurniermessermaschine zu großdimensionierten geschnittenen Furnierblättern verarbeitet werden.
Der Leimstrich des geschnittenen Furnierblatts war zäh und brach bei der Handhabung und Verarbeitung
des Furnierblatts nicht.
Das geschnittene Furnierblatt wurde mit Hilfe eines mit einem I !arnstoff/Forrnaldehyd-Harz modifizierten
Polyvinylacetatklebers auf die Oberfläche von einem 6 mm dicken Sperrholz aufgeklebt, wobei ein schönes,
■w mit einem geschnittenen Furnierblatt abgedecktes
•Fv
Die geschilderten Maßnahmen wurden mit den gemäß den Beispielen 2, 3 und 5 hergestellten
Vorkondensaten wiederholt, wobei entsprechende Ergebnisse erhalten wurden.
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Verfahren zum Herstellen von Furnierblättern durch Abtrennen von einem Holzklotz, der aus miteinander mittels eines bei Raumtemperatur unter Druck abbindenden Klebstoffs verbundenen Holzstücken besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzstücke einen Feuchtigkeitsgehalt von über 25% aufweisen und daß als Klebstoff ein mit >° Feuchtigkeit härtbarer, niedrigviskoser Einkomponentenkleber aus einem hydrophilen, polyfunktionellen Polyisocyanai-Vorkondensat verwendet wird, das praktisch keine aktiven Wasserstoffatome aufweist, einen Gehalt von 2 bis 15 Gew.-°/o "5 NCO-Gruppen hat und ein durchschnittliches Molekulargewicht von 1000 bis 20 000 besitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den flüssigen Klebstoff mit Wasser, das sowohl als Vernetzungshilfsmittel als auch als Schaummittel dient, vermischt und unmittelbar danach auf die Holzstücke aufbringt.
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