DE2401239A1 - Schutz- und sperrfolien fuer koerperfluessigkeiten - Google Patents
Schutz- und sperrfolien fuer koerperfluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung "betrifft die Verwendung von Schutzfolien
oder Abschirm- und Sperrfolien in Produkten, die im Gebrauch mit Flüssigkeiten, die vom Körper ausgeschieden
werden, z.B. mit Blut, Menstruationsflüssigkeit und Urin, in Berührung kommen. Die Schutz-, und Abschirmfolien gemäß der
Erfindung sind insbesondere in Verbindung mit saugfähigen Produkten wie Menstruationsbinden, Windeln, Wundverbänden
u.dgl. vorteilhaft und außerdem als Auskleidungen für Produkte wie Bettpfannen und -schusseln und andere
Behälter geeignet. Die Folien haben eine ausreichende Zugfestigkeit und bewahren ihre strukturelle Unversehrtheit,
wenn sie/mit den vorstehend genannten Körperflüssigkeiten
in Berührung sind, und sind dennoch in Wasser dispergierbar, so daß die Folie oder die Kombination von
Folie und Produkt nach dem Gebrauch in einem Spülklosett weggespült werden kann»
Bisher war man in der Wahl geeigneter Schutz- und Sperrfolien äußerst stark begrenzt, da die Eigenschaften, die
für Folien, die für diesen Zweck verwendet werden, erwünscht sind, nur selten in Kombination zu finden sind.
Beispielsweise muß die Schutzfolie genügend stark sein, um dem Zerfall oder der Auflösung während des Gebrauchs
für eine ausreichende Zeit zu widerstehen, d-.h. die Folien müssen in Körperflüssigkeiten unlöslich oder zumindest
nur sehr wenig löslich sein und, wenn sie der Einwirkung dieser Flüssigkeiten ausgesetzt sind, eine wesentliche
Zugfestigkeit aufweisen,. Im Widerstreit zu dieser Voraussetzung
ist es wichtig, daß die Schutzfolie in Wasser leicht dispergierbar ist, so daß das saugfähige Produkt
einfach und bequem weggespült werden kann. Bisher waren die Schutz- und Abschirmfolien nicht in der Lage, beide
Voraussetzungen in ausreichendem Maße zu erfüllen.
Eine geeignete Schutzfolie muß ferner ausreichende Scheuerfestigkeit
haben, um Abnützung und Verschleiß zu widerstehen, wenn es sich um ein zu tragendes Produkt, z.B.
einen Wundverband, eine Menstruationsbinde oder eine Windel handelt. Gleichzeitig suß es so weich und geschmeidig
sein, daß es bequem und angenehm zu tragen ist und nicht das Geräusch oder Rascheln aufweist, das häufig
bei zähen Harzfolien auftritt« Es sei nochmals bemerkt, daß diese Kriterien und Voraussetzungen sich im Widerstreit
miteinander befinden und ein Material, das beide Eigenschaften in geeignetem Maße aufweist, bisher unbekannt
war.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schutz- oder Abschirmfolie,
die in Produkten, die mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen, verwendet wird, in Wasser dispergierbar
und gegenüber den Körperflüssirkeiten beständig ist und
aus sulfatiertem Alkalicelluloseätherharz besteht. Bevorzugt
werden Harze aus der Gruppe, die aus Alkalialkylcelluloseäthern, Alkalihydroxyalkylcelluloseäthern und
Alkalihydroxyalkylalkylceliuloseäthern besteht, worin
jeder Alkylrest und Hydroxyalkylrest nicht mehr als 4 G-Atome enthält.
Als Beispiele dieser Harze seien genannt: Alkalialkyl—
ceilulosesülfate, z„B. Katriummethylcellulosesulfat,
Kaliumäthy!cellulosesulfat, STatriumpropylcellulosesulfat
und Kaliumbutylcellulosesulfat, AlkalihydroxyalkylceLlulosesulfate,
Z0B0 Natriumhydroxyäthylcellulosesulfat,
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Kaliumhydroxypropylcellulosesulfat und Natriumhydroxycellulosesulfat,
und Alkalihydroxyalkyl-alkylcellulosesulfate,
z.B. Natriumhydroxypropylmethylcellulosesulfat,
Kaliumhydroxyäthyl-äthylcellulosesulfat und Natriumhydroxyäthylpropylcellulcsesulfat.
Es wurde nun gefunden, daß diese Harzfolien die ungewöhnliche Eigenschaft aufweisen, daß sie ihre Zugfestigkeit
in Salzlösungen, z.B. Körperflüssigkeiten, bewahren, während
sie in Leitungswasser leicht dispergiert werden oder zerfallen. Es wurde ferner gefunden, daß diese einmaligen
Eigenschaften eine Funktion des Grades der Sulfatsubstitution (naehstehend als "G.S0" bezeichnet) sind, der die
durchschnittliche Zahl von Sulfatgruppen pro Anhydroglucoseeinheit
des Celluloseäthers ausdrückte Mit steigendem G0S0 eines bestimmen Harzes nimmt im allgemeinen die Dispergierbarkeit
von daraus gegossenen Folien in Wasser zu und ihre Zugfestigkeit in Salzlösungen ab„ Es wurde gefunden,
daß bei Verwendung von Harzen mit einem G0S. von etwa 0,07 bis 0,4 eine Schutz- und Abschirmfolie, die beispielsweise
als Schutzschicht, die ein saugfähiges Produkt, zoB. eine Menstruationsbinde oder Windel bedeckt,
oder als Auskleidung für eine 'Bettpfanne oder einen ähnlichen
Behälter verwendet wird, ausreichende Festigkeit in Körperflüssi^keiten aufweist und in Wasser leicht dispergiert
wird und zerfällt* Der G0S0 sollte vorzugsweise
0,10 bis 0,30 betragen, wobei ein Wert von 0,12 bis 0,20 besonders bevorzugt wird«
Die in den Produkten gemäß der Erfindung verwendeten Harze
erwiesen sich als verträglich mit den verschiedensten leicht erhältlichen Weichmachern, so daß diese in die
Schutz- und Sperrfolien eingearbeitet werden können und ein relativ geräuschloses, bequem und angenehm zu tragendes
Produkt, Z0Bo eine Menstruationsbinde oder eine Windel,
ergeben, ohne die Dispergierbarkeit des Produkts in Wasser zu beeinträchtigen.
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Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den Abbildungen
beschrieben.
Fig.1 zeigt perspektivisch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Menstruationsbinde, wobei Teile weggelassen sind, um ihre inneren Aufbau zu zeigen»
Fig ο 2 ist ein Querschnitt ungefähr längs der Linie 2-2
von Figd ο
Fig.3 ist eine perspektivische Ansicht einer zweiten Menstruationsbinde,
die gemäß der Erfindung ausgebildet ist, wobei wiederum Teile weggelassen sind, um ihren inneren
Aufbau zu zeigen.
Fig.4 ist ein Querschnitt längs der Linie 4-4 von Figo3.
Fig.5 ist eine perspektivische Ansicht eines an der Unterwäsche zu befestigenden Saugkissens, das gemäß der Erfindung
ausgebildet ist, wobei Teile weggelassen sind, um den inneren Aufbau zu zeigen,
Fig.6 ist ein Querschnitt ungefähr längs der Linie 6-6
von Fig.5.
Die zur Herstellung der Schutz- und Abschirmfolien gemäß
der Erfindung verwendeten sulfatierten Celluloseätber können hergestellt werden, indem zunächst die Ätherderivate
von Cellulose gebildet und dann mit einem geeigneten Sulfatiermittel sulfatiert werden. Die Ätherderivate
werden im allgemeinen hergestellt, indem eine gereinigte Form von Cellulose entweder mit einem Alky!halogenid,
einem Alkylenoxyd'oder beiden umgesetzt wird, wobei entweder
der Alkylather, der Hydroxyalkyläther oder der
Hydroxyalkyl-alkyläther gebildet wird. Nicht sulfatierte
Celluloseäther sind z.Zt. im Handel erhältlich, z.B. Methylcellulose- und Hydroxypropylmethylcelluloseäther
unter der Handelsbezeichnung METHOCEL und die Äthylcelluloseäther
unter der Handelsbezeichnung ETHOCEL (Hersteller
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U1233
Dow Chemical Company, Inc») sowie Äthylcellulose-, Hydroxyäthyläthylcellulose-
und Hydroxypropylcelluloseäther der Firmen Hercules, Inc, und Union Carbide Corporation»
In der folgenden Tabelle I sind die Kennzahlen typischer Äther genannt, die sulfatierbar und für die Verwendung
gemäß der Erfindung geeignet sind«
Verbindung Viskosität, Grad der Alkylgruppen- ; cP substitution
Äthylcellulose , 4000-5000^ ^ 2,21-2,5
Methylcellulose 8000-10000^ 1,64-1,9
Hydroxypropyl- (o\
methylcellulose 5ΟΟΟΟ-6ΟΟΟΟΛ ' 19-33 Gew.-jfi Methyl
4-12 Gev/o-/a Propylenglykoläther
1) 5 Gew.-/» Äthylcellulose in Toluol-Äthanol (Gewichtsverhältnis 80:20) bei 250C
2) 2$ige (Gew.) wässrige Lösung bei 20 C
3) Durchschnittlicher Substitutionsgrad von Alkylresten
pro Anhydroglucoseeinheit.
Die Äther können nach einem Verfahren sulfatiert werden, das in der USA-Patentanmeldung 232 371 der Anmelderin
beschrieben wird. Bei diesem Verfahren wird ein Alkalisulfatierungsmittel durch Umsetzung von Essigsäureanhydrid
mit Schwefelsäure und einem Alkalisulfat in essigsaurer Lösung unter Bildung von Alkaliacetylsulfat hergestellt«
Das Alkaliacetylsulfat wird dann mit dem Celluloseäther umgesetzt, wobei das erfindungsgemäß verwendete
sulfatierte Alkalicelluloseätherharz erhalten wird.
Folien können hergestellt werden, indem man d-ie Harze in
einem geeigneten Lösungsmittel löst, die Lösung auf eine Trennfläche oder Antiklebfläche aufbringt und das Lösungsmittel
verdunsten läßt, wobei eine Folie zurückbleibt, die
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dann von der Antiklebflache abgezogen wird. Die verschiedensten
Lösungsmittel können verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise Wasser, Methanol, Äthanol, Methylenchlorid,
Methyl- und Äthylketon und die verschiedensten Kombinationen dieser Lösungsmittel. Die Harz konze nt rational
sind einerseits durch die Notwendigkeit, die Lösung so verdünnt zu halten, daß sie gute Fließfähigkeit aufweist,
und andererseits durch die Notwendigkeit begrenzt, die Lösung so konzentriert zu halten, daß das zu handhabende
Volumen auf eine annehmbare Menge begrenzt wird. Im allgemeinen wurde gefunden, daß Folien einer Dicke von 2,5
bis 127 JU sich leicht aus Lösungen, die etwa 1 bis 10 Gew,-fa sulfatierten Gelluloseäther, vorzugsweise etwa
2 bis 5 Gewo-^i Gelluloseäther enthalten, herstellen lassen.
Die Folien werden auf geeigneten Antiklebflächen, z.Bo
Glas oder mit Polytetrafluoräthylen beschichteten Oberflächen, gegossen. Beispielsweise werden ausgezeichnete
durchscheinende, abziehbare Folien aus einem sulfatierten Äthylcelluloseharz erhalten, das in einem Gemisch von
Methanol und Methylchlorid im Volumenverhältnis von 1ί1
gelöst ist und bei Raumtemperatur auf eine mit Polytetrafluoräthylen beschichtete Schale oder Mulde gegossen wird.
Die aus sulfatierten Gelluloseäthern gegossenen Folien gemäß der Erfindung eignen sich hervorragend für die Verwendung
als wegspülbare Schutz- und Abschirmfolien in einem Produkt, das in Berührung mit Körperflüssigkeiten
wie Blut, Menstruationsflüssigkeit, Urin usw. verwendet wird. Diese Flüssigkeiten haben Eigenschaften,, die in
Bezug auf die Folien den Eigenschaften von wässrigen Salzlösungen entsprechen, deren Salzgehalt von etwa 0,8 bis
1,5 Gew.-?& Natriumchlorid variiert. Andererseits hat
Leitungswasser, das normalerweise in Spülklosetts u.dgl. gebraucht wird, im allgemeinen eine äußerst niedrige
Salzkonzentration von weniger als etwa 250 Teilen pro Million Teile Chioridion« Es wurde gefunden, daß die sul-
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-?- - . 24Ü123S
fatierten Celluloseäther gemäß der Erfindung in Lösungen mit einer Salzkonzentration, die den Ei£enschaften von
Körperflüssigkeiten entspricht, während einer erheblichen
Zeit unversehrt bleiben, während sie in Leitungswasser überraschenderweise eine weit geringere Beständigkeit
gegenüber Dispergierung aufweisen., Es wurde ferner gefunden,
daß durch Veränderung des G.S. dieser Harze die Beständigkeit gegenüber Salzen und die Dispergierbarkeit
der Folien in Wasser in Anpassung an den jeweiligen Verwendungszwecks dch.'für Folien, die eine ausreichende Abschirmung
gegen Körperflüssigkeiten für eine geeignete Zeit gewähren und in einem Spülklosett weggespült werden
können, verändert werden kann.
Im einzelnen werden die Schutz- und Abschirmfolien gemäß
der Erfindung durch Senkung des Sulfatierungsgrades insofern beständiger gegenüber Salzlösungen, als sie ihre
unversehrte Beschaffenheit bewahren, nachdem sie der Einwirkung dieser Lösungen längere Zeit ausgesetzt worden
sind, und sie höhere Zugfestigkeiten aufweisen, wenn sie einer gegebenen Salzkonzentration während einer gegebenen
Zeit ausgesetzt sindo Im allgemeinen werden ausreichend
salzbeständige Folien erhalten, wenn der G„SQ unter eti«?a
0,4 gehalten wird. Vorzugsweise sollte der G.Se unter etwa
0,3, insbesondere unter 0,2 gehalten werden« Während die Beständigkeit der Folien gegenüber Salzlösungen, die in
bezug auf die Salzkonzentration den Eigenschaften von Körperflüssigkeiten entsprechen, mit sinkendem G.S. stark
ansteigt, bleibt die Fähigkeit, in Leitungswasser leicht zu dispergieren und zu zerfallen, erhalten, bis extrem
niedrige G.S.-werte erreicht werden« Ausreichende Dispergierbarkeit
in Leitungswasser wird erreichts .wenn der
G.3«, bei einem Wert von wenigstens 0,07 gehalten wirdo
Vorzugsweise sollte der G0S. nicht niedriger sein als etwa
0,1 j wobei ein Wert von nicht weniger als etwa 0,12 besonders bevorzugt wird.
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Die Schutzfolien und Abschirmfolien gemäß der Erfindung sind überaus verträglich mit den verschiedensten Weichmachern,
die in sie eingearbeitet werden können, um Eigenschaften der Folie wie Flexibilität, Scheuerfestigkeit
und "Geräusch", doh. das Rascheln, das eine Folge des Biegens und Knickens der Folie ist, zu verbessern. Diese
Eigenschaften sind besonders wichtig, wenn die Schutzfolien in Produkten, die am Körper getragen werden, z.B.
in den vorstehend genannten Menstruationsbinden, Windeln u.dglo, verwendet werden- Geeignet sind wasserlösliche
Weichmacher, Z0B0 Glycerin und Polyäthylenglykol, sowie
wasserunlösliche Weichmacher wie Rizinusöl-.
Wenn die Folien gemäß der Erfindung in Verbindung mit Produkten wie Einlagen für Bettpfannen und andere Behälter
für Körperflüssigkeiten verwendet werden, können sie unmittelbar auf der Innenseite des Behälters vor dem Gebrauch
gegossen werden, oder sie können vorgegossen und dann in die Behälter eingesetzt werden. Im Gebrauch kann
nach dem Ablassen der Flüssigkeit in den ausgekleideten Behälter die gesamte Einlage einschließlich der abgelassenen
Flüssigkeit aus dem Behälter gehoben und in ein Spülklosett geworfen werden. Die Folien gemäß der Erfindung
haben in Berührung mit der abgelassenen Flüssigkeit eine genügende Zugfestigkeit, um die Einlage aus dem Behälter
zu heben. Gleichzeitig sind sie in einem Spülklosett vollständig dispergierbar, so daß sie weggespült werden können«
Fig.1 und Fig.2 zeigen eine in Verbindung mit einer Menstruationsbinde
10 verwendete Ausführungsform der Folien gemäß der Erfindung. Die Binde weist einen Saugkern 12
aus Faserstoff, ζ«Βο zerkleinerten Holzzellstoffasern,
Baumwollinters, Reyonfasern, Baumwollstapelfasern, gebleichten Sulfitlinters, anderen cellulosischen oder modifizierten
cellulosischen Fasern u.dgl. auf. Über die Unterseite des Saugkerns (den Teil der Binde, der dem
Körper abgewandt ist) ist eine dünne Schutz- oder Sperr-
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schicht 14 gelegt, die aus der Folie gemäß der Erfindung bestehta Eine für Flüssigkeiten durchlässige Hülle 16
umgibt' den Saugkern 12 und die Schutzfolie 14» Ihre Seitenränder
überlappen sich und sind an der Unterseite der Binde 10 befestigte Die Hülle 16 kann über die Enden des
Kerns 12 hinaus verlängert werden, um die üblichen Befestigungsbänder 18 zu bilden. Fig.1 und Fig»2 zeigen
eine mit Befestigungsbändern versehene Binde, jedoch werden die Vorteile, die sich aus der Verwendung der
Schutzfolien gemäß der Erfindung ergeben, natürlich in gleicher Weise auch bei einem Produkt ohne Bänder erzielt,
z.B. bei einem Produkt, bei dem keine Bänder, sondern andere Befestigungsmittel, z,B„ Klebemittel, verwendet
werden«.
Die als Sperrschicht in dem in Fig.1 und Figo2 dargestellten
Produkt verwendeten Folien gemäß der Erfindung eignen sich hervorragend, um den Durchtritt von Menstruationsflüssigkeit durch den Saugkern zur Unterseite der Binde
zu verhindern« Die Mens.truations'flüssigkeit hat ebenso wie andere KörperfLässigkeiten in bezug auf die Folie Eigenschaften,
die den Eigenschaften einer wässrigen Lösung mit einem Salzgehalt von etwa 0,8 bis 1,5 Gewo-$ analog
sind, und innerhalb dieses Konzentrationsbereichs sind die Folien gemäß der Erfindung beständig und undurchlässig»
Ungeachtet der Beständigkeit der Folien gegenüber der Menstruationsflüssigkeit sind sie dispergierbar, wenn
sie in eine wässrige Lösung mit niedriger Salzkonzentration eingeführt werden. Demgemäß können die in Fig„1 und
Fig.2 dargestellten Binden bei Verwendung eines in Wasser dispergierbaren Materials für die Hülle 16'(und eines in
Wasser dispergierbaren Kerns 12) in einem Spülklosett vollständig beseitigt werden. Es ist auch möglich, die
dargestellte Binde mit einer nicht in Wasser'dispergierbaren Hülle zu versehen. In diesem Fall muß die Hülle
zunächst entfernt werden, worauf das Saugkissen und die
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Schutzfolie zur Beseitigung in ein Spülklosett geworfen werden. In jedem Fall wird die erfindungsgemäße Schutzfolie
in einem Spülklosett durch die darin stattfindende Durchwirbelung mit dem Leitungswasser von niedriger Salzkonzentration
vollständig dispergiert, wobei sie in keiner Weise das Spülklosett und die zugehörigen Abwasserleitungen
verstopft oder die Punktion des Spülklosetts in anderer Weise beeinträchtigt.
Pig.3 und Fig ,4 zeigen eine zweite Ausführungsform der
Erfindung in einer anders aufgebauten Binde» Eine Menstruationsbinde
20 ist mit einer ersten Saugschicht 22 und einer zweiten Saugschicht 24 versehen» Zwischen diese
Schichten ist eine Sperrschicht 26 in Form der Folie gemäß der Erfindung eingelegt. Eine für Flüssigkeiten durchlässige
Hülle 28 umgibt die Saugschichten 22 und 24. Die Seitenränder der Hülle sind überlappt und auf der Unterseite
der Binde 20 befestigt. Ebenso wie· bei der oben beschriebenen Ausführungsform ist die Hülle über die Saugschichten
hinaus verlängert, um Befestigungsbänder zu bilden, jedoch werden die Vorteile der Erfindung in gleicher
Weise auch bei einem bänderlosen Produkt erzielt» Auch hier sind die Folien gemäß der Erfindung hervorragend für die Verwendung als Sperrfolien und Schutzfolien
geeignet« Während sie den Durchtritt von Menstruationsflüssigkeit zur Unterseite der Binde verhindern, sind sie
in einem Spülklosett vollständig dispergierbar» Wenn somit die Binde 20 mit einer in Wasser dispergierbaren Hülle
versehen wird, kann sie durch Spülen vollständig beseitigt werden» Wenn sie mit einer nicht in Wasser dispergierbaren
Hülle versehen ist, kann die Hülle zunächst entfernt und dann der Rest der Binde durch Spülen beseitigt werden..
Ein besonderer Vorteil der Binde mit dem in Fi^.20 dargestellten
Aufbau besteht darin, daß die Wahrscheinlichkeit, daß die zwischen den Saugschichten angeordnete Sperrfolie
ein "Geräusch" erzeugt, das der Trägerin unangenehm sein
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und sie in Verlegenheit bringen könnte, geringer ist und
die Notwendigkeit des Zusatzes von Weichmachern zur Folie in geringerem Maße "besteht»
Es ist für den Fachmann in diesem Zusammenhang offensichtlich, daß zwar zwei getrennte Saugschichten dargestellt
sind, jedoch zahlreiche Alternativen, "beispielsweise die Verwendung mehrerer Schichten oder die Bildung von Schichten
durch einfaches Falten einer einfachen Lage des saugfähigen Materials, möglich sind«
Fig.5 und Fig.6 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Sie stellen ein Saugkissen 30 dar, das sich als Schutzbelag für Unterkleider eignete Das Kissen ist
mit einem Saugkern 32 versehen. Eine für Flüssigkeiten durchlässige Hülle 34 liegt über der Oberseite (der dem
Körper zugewandten Seite) und den Seitenteilen des Kerns, wobei die Seitenränder sich auch über die Randteile der
Unterseite des Kerns erstrecken. Eine Sperrfolie 36 gemäß der Erfindung liegt über der Unterseite des Kerns und
über den Teilen der Hülle 34, die über der Unterseite liegen. Die Sperrfolie 36 und die Hülle 34 sind aneinander
und vorzugsweise auch am Kern befestigt. Die Außenseite der Sperrfolie ist mit einem Klebemittel 38 versehen, das
beispielsweise eine Schicht eines Haftklebers oder eines beiderseits mit Klebstoff beschichteten Bandes sein kann.
Das Klebemittel 38 ist vor dem Gebrauch durch ein abstreifbares Deckblatt 40 geschützt. Zum Gebrauch wird das
Deckblatt 40 von der Binde abgestreift, wodurch das Klebemittel freigelegt- wird. Die Binde wird dann beispielsweise
in den Schritteil· eines Schlüpfers eingelegt und durch Verkleben der Sperrfolie mit dem Schlüpfer mit Hilfe des
Klebemittels in seiner Lage gehalten. Auch hier ermöglichen
die Merkmale und Eigenschaften der Sperrfolie die leichte Beseitigung des Saugkissens durch Spülen in einem
Spülklosett.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Eine -für die Zwecke der Erfindung geeignete Schutz- und
Sperrfolie wird wie folgt hergestellt: Natriumacetylsulfat
wird als Sulfatiermittel aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
Natriumsulfat 8,1 Gew.-Teile
Essigsäureanhydrid (Reinheit 98$) 42,8 "
Eisessig . 13,8 "
Schwefelsäure (Reinheit 95$) 5,3 "
Das Natriumsulfat wird zunächst bei Raumtemperatur zu einem Gemisch des Essigsäureanhydrids und der Essigsäure
gegeben, worauf die Schwefelsäure mit einer solchen Geschwindigkeit
zugesetzt wird, daß die Temperatur des Gemisches 54,4.0C nicht übersteigt. Die erhaltene Lösung
wird durch portionsweise Zugabe von zusätzlichem Natriumsulfat neutralisiert, dann auf 4,4°C gekühlt und filtriert.
45,4 Gew.-Teile Äthylcelluloseäther "ETHOCEL Std." (Hersteller
Dow Chemical Company) werden in 115 Teilen Essigsäure gelöst. Der Äthylcelluloseäther hat einen Ithylsubstitutionsgrad
von 2,46 bis 2,58, und eine 5#ige Lösung des Harzes in einem Gemisch von Toluol und Äthylalkohol
im Gewichtsverhältnis von 80:20 hat eine Viskosität von 40 bis 50 cP bei 25°C. Das Harz wird in der Essigsäure
gelöst, indem die Bestandteile in einem mit Mantel versehenen Pfleiderer-Kneter 30 Minuten bei einer Manteltemperatur
von 380C gemischt werden. Die Manteltemperatur
wird dann auf 150C gesenkt und bei diesem Wert gehalten,
bis das Reaktionsgemisch sich auf 210C abgekühlt hat.
Die Sulfatierungslösung wird dann portionsweise innerhalb
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von 20 Minuten zugesetzt, wobei darauf geachtet wird, daß eine Reaktionstemperatur von 320C nicht überschritten
wird» 1 Gew.-Teil des erhaltenen umgesetzten Gemisches wird dann zu 10 Gew.-Teilen einer 10bigen wässrigen Natriumhydroxydlösung
gegeben. Dieses Gemisch wird kräftig gerührt, wobei der pH-Wert durch Zusatz der erforderlichen
Mengen weiterer 1Obiger Natriumhydroxydlösung bei etwa
gehalten wird.
Das hierbei ausgefällte Harz wird von der Mutterlauge in einem Büchnertrich'ter abfiltriert. Die Fällung wird bei
50°G in einem Wärmeschrank mit Zwangsdurchlüftung getrocknet und in einer Wiley-Mühle auf eine Teilchengröße von
1 bis 2 mm Durchmesser gemahlen. Das gemahlene Harz wird gewaschen, indem es mit seinem 10-fachen Gewicht an siedendem
Wasser zusammengegeben und das Gemisch kräftig gerührt wird, während der p^-Wert durch Zusatz von 10biger
Salzsäurelösung bei 5,5 gehalten wird. Die bei dieser
Wäsche erhalteae fällung wird in der oben beschriebenen Weise filtriert,- getrocknet und gemahlen. Anschließend
wird erneut gewaschen, filtriert, getrocknet und gemahlen.
Das erhaltene Harz hat einen Grad der Sulfatsubstitution von 0,43. Das Harz wird in Methanol in einer Konzentration
von 6,6 Gew.-$ gelöst. Mit dieser lösung wird eine Folie in einer mit Polytetrafluoräthylen beschichteten
Schale von 20,3 x 20,3 cm gegossen. Die gebildete Folie läßt sich leicht von der Schale abziehen und ist durchscheinend
und flexibel.
Eine.Reihe von Harzen wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise hergestellt, wobei 'jedoch in jedem Fäll eine
andere relative Menge des Sulfatierungsmittels verwendet
und daher ein anderer G.S.-Wert eingestellt wird, der nachstehend in Tabelle II genannt wird. Die Viskosität
des nicht sßlfatierten Ithylcelluloseäthers «ETHQGEL Std.B
wird ebenfalls in der in Tabelle II ersichtlichen Weise
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-H-
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variiert. Eine Reihe von Folien wird aus jedem der Harze
gegossen und geprüft, um die Fähigkeit, die strukturelle Unversehrtheit zu bewahren, zu ermitteln. Die nachstehend
genannte Zerfallzeit wird wie folgt gemessen: Eine Folienprobe von 3 cm im Quadrat und einer Dicke von 50,8 + 7,6 μ
wird in ein 250 ml-Becherglas gelegt und mit 150 ml der
Testflüssigkeit bedeckt. Der Inhalt des Becherglases wird dann mit einem Magnetrührer gerührt, der mit einem mit
Polytetrafluoräthylen beschichteten Magneten versehen ist und mit 90 UpM rotiert. Die Zeit, die verstreicht, bis die
Probe auseinanderfällt, ist die Zerfallzeit,, die in Tabelle II genannt ist.
Ferner wird die Zugfestigkeit der Proben gemessen, indem sie der Einwirkung verschiedener Flüssigkeiten für verschiedene
Zeiten ausgesetzt wurden. Folienproben einer Größe von 76,2 χ 25,4 aim werden während der vorgeschriebenen
Zeit in der jeweiligen Testflüssigkeit gehalten und unmittelbar anschließend in einer Instron-Zugprüfmaschine
bei eine» Zlemmenabstand von 50,8 mm und einer Geschwindigkeit
des Kreuzkopfs von 50,8 mm/Minute getestet. Die Ergebnisse dieser Versuche sowie die Trockenfestigkeiten
sind in Tabelle III geßannt.
Probe G.S.
Viskosität des
nicht salfatierten Äthyloelluloseäthers
"ETHOGEIt", cP
nicht salfatierten Äthyloelluloseäthers
"ETHOGEIt", cP
Zerfallszeit. Sekunden
H2O | 0,9?£ige KaCl- Iiösung |
1,6?feige HaCl- iösung |
- |
20 | 30 | 110 | |
20 | 110 | ||
39 | 90 | ||
60 | |||
120 | 660 | ||
138 | >48 Std. | ||
330 | >48 Std» | ||
187 | >48 Std. |
1 | 0,45 | 50 |
2 | 0,277 | 45 |
3 | 0,229 | 90 |
4 | 0,206 | 45 |
VJl | 0,199 | 45 |
6 | 0,193 | 45 |
7 | 0,175 | 90 |
8 | 0,166 | 90 |
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Tabelle II (Forts.)
Probe G.S. Viskosität Zerfallszeit, Sekunden des nicht HpO NaCl-Lösung
sulfatierten 0,9$ig l
Athylcelluloseäthers
"Ethocel", cP
9 0,163 90
>2 Std.20 Min.
10 0,151 90 >26 Std.
11 0,127 90
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Probe G.S,
1
2
3
4·
5
6
7
8
9
2
3
4·
5
6
7
8
9
10
11
11
0,45 0,277 0,229 0,206 0,199 0,193 0,175 0,166 0,163 0,151 0,127
Viskosität des nicht sulfatier-Tabelle III
Zugfestigkeit/Probendicke (kg/cm*
Zugfestigkeit/Probendicke (kg/cm*
Tauchzeit 30 Minuten
celluloseäthers
H2O
NaCl-Lösung
NaCl-Lösung
0,9^ige 2,0#ige
NaCl/ NaCl-Lösung Lösung
NaCl/ NaCl-Lösung Lösung
H2O
50
45 90
45 45 45 90 90 90 90
* ■χ-
1,27/61
29,9/73,7
42,8/63,5
2,8/43,2 6,5/45,7
* 7,9/48,3
6/55,9 14,8/58,4
31,9/58,4 41,9/73,7
28,7/66 41,8/76,2
47 /63,5 61,7/61
77,1/58,4 78,6/66 95,6/58,4
* | * | 3 | * | ,7 | |
* | * | VJl | * | ,3 | |
* | * | 7,2/45 | ,9 | ||
* | # | 5,5/53 | |||
3,66/53, | 6 | 12,3/55 | |||
* | 31/63, | 38,4/61 | |||
22 | ,7/68,6 | 30,3/61 | 47,2/66 | ,2 | |
37 | ,2/63,5 | 45,8/61 | 62,6/61 | ||
59 | ,5/66 | 66,7/68, | 79,8/76 | ||
90 105,4/58,4 97,6/50,8110,2/53,3 88,568,4 103,3/55,9 93,4/58,4
Die Probe hat eine für die Messung ungenügende strukturelle Festigkeit.
Die Werte in Tabelle II und Tabelle III veranschaulichen eindeutig die unterschiedliche Fähigkeit der Folien,
ihre strukturelle Unversehrheit zu bewahren, und ihre unterschiedliche Belastbarkeit in Abhängigkeit sowohl von
der Salzkonzentration als auch dem G.S«-Wert des als
Ausgangsmaterial verwendeten Harzes, Die aus den stark sulfatierten Harzen gegossenen Folien sind sowohl in
destilliertem Wasser als auch in 0,9?&iger Natriumchloirdlösung
verhältnismäßig löslich und verlieren somit ihre strukturelle Unversehrheit und Festigkeit in verhältnismäßig
kurzer Zeit, wobei jedoch zu bemerken ist, daß selbst bei diesen relativ löslichen, stark sulfatierten
Harzfolien ein deutlicher Unterschied in der Verfallszeit der Folien besteht, wenn diese der Einwirkung der beiden
verschiedenen Flüssigkeiten ausgesetzt werden. Mit sinkendem G.So-Wert der Ausgangsharze ist eine schnelle Zunahme
der Zeit für die mit der O,9$igen Natriümchloridlösung
behandelten Folien festzustellen, während bei den ■ in Wasser gelegten Folien die verstrichene Zeit zwar mit
sinkendem G.So-Wert zunimmt, jedoch bedeutend langsamer, wodurch sich die für die Schutz- und Sperrfolien gemäß
der Erfindung charakteristische einmalige unterschiedliche Beständigkeit gegen den Zerfall ergibt. Bei extrem
niedrigen G.So-Werten ist die verstrichene Zeit bei beiden Lösungen sehr lang*
Eine ähnliche funktioneile Beziehung zwischen sinkendem G,S,-Wert und Salzbeständigkeit ist beim Zugversuch zu
erkennen·» Allgemein ist festzustellen, daß die Fähigkeit, der Zugbeanspruchung in Berührung mit wässrigen Flüssigkeiten
zu widerstehen, mit sinkendem G0S.-Wert zunimmt*
Diese Eigenschaft ist von großer Bedeutung, wenn die Schutz- und Sperrfolien beispielsweise als Einlagen für
Bettpfannen verwendet werden sollen. Ferner ist gemäß den Lehren der Erfindung die· funktionelle Beziehung bezüglich
der Salzempfindlichkeit zu beachten, d.ho die Geschwindig-
409829/1078
"" 18 ~ 24Ü1239
keit der Zunahme der Belastbarkeit mit sinkendem G.S.-Wert
ist in 0,3foiger Natriumchloridlösung "bei weitem
.größer als in Wasser.
Die Salzempfindlichkeit für einen weiten Bereich von Folien aus sulfatierten Celluloseäthern wird durch das
folgende Beispiel veranschaulichte
Folien werden aus teilweise sulfatiertem Natriummethylcellulosesulfat,
Natriumäthylcellulosesulfat und Natriumhydroxypropylcellulosesulfat
wie folgt hergestellt:
Nach dem in Beispiel 1 "beschriebenen Verfahren wird teilweise
sulfatiertes Natriumäthylcellulosesulfat mit einem G.S.-Wert von 0,47 hergestellt. Aus diesem Harz wird eine
Folie auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt. Ein teilweise sulfatierter Natriummethylcelluloseäther
wird aus dem Methylcelluloseäther der Handelsbezeichnung 11METHOCEL MG" (Hersteller Dow Chemical Company,
Ine) mit einem Methylsubstitutionsgrad von 1,64 bis 1,92 und einer Viskosität von etwa 8000 cP, gemessen in einer
2fo±gen wässrigen Lösung bei 20 C, hergestellt* Die Sulfatierung
wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise durchgeführt, wobei das gemäß diesem Beispiel hergestellte
Sulfatierüngsmittel verwendet und ein Harz mit einem G-.S.-Wert von 0,29 erhalten wird. Aus einer 6,öligen
Lösung dieses Harzes in Methanol wird eine Folie gegossen, die durchscheinend, flexibel und abstreifbar ist»
Ein teilweise sulfatiertes Natriumhydroxypropylmethylcellulosesulfat
wird aus dem Hydropropylmethylcelluloseäther der Handelsbezeichnung 11METHOCEL HG" (Dow Chemical
Company, Inc.) mit einer Substitution von 19 bis 33 Gew.-^
Methoxyl und 4 bis 12 Gew»-fo Propylenglykoläther und einer
Viskosität (Ubbelohde-Viskosimeter) von etwa 4000 cP, gemessen in 2$iger wässriger Lösung bei 20 C, hergestellt.
Die Sulfatierung wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
409829/1078
Weise unter Verwendung des gemäß diesem Beispiel hergestellten Sulfatierungsmittels durchgeführt, wobei ein
Harz mit einem G-.S.-Wert von 0,31 erhalten wird. Mit
einer 6,öligen Lösung dieses Harzes in Methanol wird eine
Folie gegossen, die durchscheinend, flexibel und abstreifbar ist.
Zur Feststellung der Salzempfindlichkeit dieser Folien werden je zwei Proben dieser Folien von 3 cm χ 3 cm in
ein gut gerührtes Bad aus Wasser bzw. einer wässrigen 1,6foigen Natriumchloridlösung getaucht. Beide Bäder werden
bei einer Temperatur von etwa 240C gehalten. Die erforderliche
Zeit bis zum Zerfall dieser Folien ist nachstehend angegeben. Die Zerfallszeit der Proben dieser
Folien wird auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise ermittelt und ist nachstehend in Tabelle IV genannt.
Tabelle IV
Folie G-.S. Zerfallszeit
Folie G-.S. Zerfallszeit
H2O . 1t6#ige NaCl-Lösung
Natriummethyl-
cellulosesulfat 0,29 4 Min.30 Sek. 13 Min.30 Sek.
Natriumäthyl-
cellulosesulfat 0,47 20 Sek«, . 1 Min.50 Sek.
Natriumhydroxy-
propylmethyl-
cellulosesulfat 0,31 1 Min.53 Sek. 4 Min.31 Sek.
Wie die Werte in der vorstehenden Tabelle zeigen, haben alle Harzfolien eine größere Beständigkeit gegenüber der
Salzlösung als gegenüber entionisiertem Wasser. Diese Eigenschaft der Folien gemäß der Erfindung ist als einmalig
anzusehen.
Menstruationsbinden werden nach dem Muster einer im Handel unter der Bezeichnung "Regular MODESS Blue Shield" "G-"-Konstruktion
(Hersteller Personal Products Company, Milltown, New Jersey) erhältlichen und in Fig.1 und Fig.2
409829/10T8
dargestellten Binde hergestellte An Stelle der normalerweise
in diesen Binden als Schutzschicht verwendeten Polyäthylenfolie werden 18,3 x 8,9 cm große Folien aus
Natriumäthylcellulosesulfat mit einem G-.S.-Wert von 0,28
verwendet.
Dynamische Deformierungstests werden wie folgt durchgeführt: Die Binden, die die vorstehend genannte Folie aus
sulfatiertem Celluloseätherharz enthalten, sowie eine
Binde, die die übliche Polyäthylenfolie enthält, werden
über ein Gummimodell gespannt, das die weibliche Form
simulierte Das Modell wird mit Hilfe von Zahnrädern, Nocken und Gestängen in Bewegung gesetzt, wobei man eine
Ersatz— Menstruationsflüssigkeit auf die Binde tropfen läßt, um die Bedingungen im Gebrauch zu simulieren. Die
Flüssigkeit wird in einer Menge von 0,29 ml/Min, aufgebracht und das Modell mit 60 Zyklen/Min, bewegt. Das
Flüssißkeitsaufnahmevermögen der Binde unter dynamischen
Bedingungen wird als Gesamtvolumen der Flüssigkeit, die bis zum Zeitpunkt des Veraagens, d0ho bis zu dem'Zeitpunkt,
zu dem Fleckenbildung an der Unterseite der Binde festgestellt wird, aufgenommen worden ist, gemessen« Dieser
quantitative Test wird qualitativ wie folgt ausgewertet:
Bis zum Versagen aufgenommene Bewertung Flüssigkeitsmenge in ml
20 ■ ausgezeichnet
15 sehr gut
10 . gut
7 ziemlich gut
5 ungenügend
Die -ßrgenisse des dynamischen Tests sind nachstehend in
Tabelle V genannte Falls nicht anders angegeben, wird die Folie in einfacher Lage verwendete
£09829/107B
COPY
24Ü1239
Dicke der Schutz folie, JA |
Tabelle V | Qualitative Bewertung | |
Probe | 15,2 | Flüssig- keitsauf- nahmever- mögen, ml |
sehr gut-ausgezeichnet |
1 | 30,5 | 17,1 | gut-sehr gut |
2 | 45,7 | 13,1 | ausgezeichnet |
3 | 45,7 (doppelte Lage) 15,2 |
24,6 | sehr gut-ausgezeichnet |
4 | 16,5 | sehr gut-auagezeichnet | |
Poly äthylen folie |
* 19,6 |
||
Wie die Werte in der vorstehenden Tabelle zeigen, war das Verhalten der Schutzfolien gemäß der Erfindung mit dem
der Standard-Polyäthylenfolie vergleichbar, jedoah haben
die Folien gemäß der Erfindung gegenüber der Standardfolie den Vorteil, daß sie wegspülbar sind. ·
Es ist für den Fachmann offensichtlich, daß Folien auf der Grundlage der Lehren der Erfindung in ihren Eigenschaften
und ihrer Zusammensetzung auf spezielle Anwendungen zugeschnitten werden können« Beispielsweise kommen die
Schutzfolien bei Verwendung in Menstruationsbinden natürlich nur mit saugfähigen Materialien, die mit Menstruationsflüssigkeit
befeuchtet sind, in Berührung, während die Binden bei der Beseitigung vollständig in durchwirbeltes
Leitungswasser getaucht sind. Demgemäß können für diese Zwecke verwendete Schutz- und Sperrfolien dünner
sein und aus Harzen mit G»S„-Werten in einem weiten Bereich
hergestellt werden. Wenn dagegen die Folien als Einlagen für Bettpfannen verwendet werden, werden sie im allgemeinen
in die' Körperflüssigkeit getaucht, wobei sie möglicherweise während einer erheblichen Zeit in diesem
Zustand bleiben müssen,, Demgemäß sollten dickere Folien
mit höherer Salzbeständiskeit verwendet werden.
409829/ 1 07R
Copy
22 24U1239
Die Harze gemäß der Erfindung können mit anderen Materialien
kombiniert werden, ohne daß sie die -Eigenschaft der Salzbeständigkeit verlieren, wenn sie zu Folien .gegossen
werden. 'Beispielsweise sind gute salzempfindliche Folien
aus Gemischen von Natriumäthylcellulosesulfat mit verschiedenen
wesentlich billigeren Materialien wie Titandioxyd, Kaolin und Acrylharz, die als billige streckmittel
anzusehen sind, hergestellt worden. Folien wurden aus Lösungen solcher Gemische in Methanol hergestellt
und bewahrten unverändert die Eigenschaft der Salzempfindlichkeit der vorstehend beschriebenen Folien, während die
Kosten der Folien auf Grund der Verwendung der genannten billigen Streckmittel wesentlich gesenkt wurdene
0-9 829/1078
COPY
Claims (10)
1) Schutz- und Sperrfolien, die in mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommenden Produkten verwendet werden
und ein sulfatiertes Alkalicelluloseätherharz enthalten,
das einen solchen Sulfatsubstitutionsgrad aufweist, daß die Folie gegenüber den Körperflüssigkeiten
beständig und in einem Spülklosett dispergierbar ist«
2) Schutz- und Sperrfolien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der sulfatierte Alkalicelluloseäther einen oulfstsubstitutionsgrad von etwa 0,07 bis 0,4
hato
3) Schutz- und Sperrfolie nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als sulfatierten Alkalicelluloseäther
einen sulfatierten Alkalialkylcelluloseäther mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest enthält,
4) Schutz- und Sperrfolie nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als sulfatierten Alkalicelluloseäther
einen sulfatierten Alkalibydroxyalkylcelluloseäther
mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest enthält=
5) Schutz- und Sperrzölle nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als sulfatierten Alkalicelluloseäther einen sulfatierten Alkalihydroxyalkylalkylcelluloseäther
mit 1 bis 4 C-Atomen in den Alkylresten enthält„
6) Verwendung der Schutz- und Sperrfolie nach Anspruch 1 bis 5 in Menstruationsbinden als Produkte, die mit
Körperflüssigkeiten in Berührung kommen.
7) Verwendung der Schutz- und Sperrfolie nach Anspruch 1
bis 5 in Bettpfannen und -schusseln als Produkte, die
mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen.
8) Verwendung der Schutz- und Sperrfolie nach Anspruch 1
409829/1078
COPY ORIGhN]AL ίί
bis 5 in Windeln als Produkte, die mit Körperflüssigkeiten
in Berührung kommen«
9) Schutz- und Sperrfolien nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem einen Weichmacher enthalten.
10) Schutz- Sperrfolien nach Anspruch 1 bis 5 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem ein billiges
Streckmittel enthalten«
409829/1078
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