DE2514956B1 - Rauchgas-elektroabscheider - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen horizontal durchströmten, zwischen Kesselhaus und Kamin angeordneten Rauchgas-Elektroabscheider, dessen kastenförmiges Gehäuse zur Reinigung der Rauchgase einer Dampfkesselanlage durch eine oder mehrere gasdichte Trennwände in Strömungsrichtung unterteilt ist und getrennte Anschlußkanäle hat für die Zu- und Ableitung verschiedener Rauchgasteilmengen zu den voneinander getrennten Kammerräumen, in denen parallele Anordnungen von streifenförmigen Niederschlagselektroden und drahtförmigen Sprühelektroden derart eingebaut sind, daß sie mehrere elektrisch voneinander unabhängige Abscheidefelder bilden, die an verschiedene Hochspannungsgleichrichteraggregate angeschlossen sind.

Derartige Elektroabscheider müssen infolge der zunehmenden Erhöhung der Kesselleistungen immer größer bemessen werden, um die gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Reinheit der Abgase erfüllen zu können. Das Problem der räumlichen Anordnung dieser großen Elektroabscheideranlagen ist somit immer schwieriger geworden. Wesentlich für die Bemessungsgrundlage ist vor allem die gesetzliche Bestimmung, daß auch bei Ausfall eines elektrischen Feldes der vorgeschriebene Reingasstaubgehalt eingehalten werden muß. Dies ist nur möglich, wenn mit größer werdenden Elektroabscheidereinheiten auch eine weitgehendere Unterteilung in eine größere Anzahl elektrisch getrennter Abscheidefelder innerhalb jedes Elektroabscheidergehäuses erfolgt.

Unter diesen Bedingungen müssen die zur Garantieerfüllung notwendigen Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb der elektrischen Abscheidefelder abhängig von der Art der Feuerung und der Brennstoffzusammensetzung in gewissen Grenzen gehalten werden (z. B. innerhalb 1,0 bis 1,3 m/s für Steinkohle- und zwischen 1,6 und 2 m/s für Braunkohlefeuerungen). Somit werden die Elektroabscheiderquerschnitte immer breiter, wobei die heute üblichen optimalen Querschnittshöhen der elektrischen Felder von maximal 13,5 m in Zukunft wohl kaum überschritten werden können.

Die notwendige Vergrößerung des Elektroabscheidervolumens kann deshalb nur in Strömungsrichtung erfolgen. Somit läßt sich ein derart großer Elektroabscheider unter beschränkten Platzverhältnissen gegebenenfalls in der bisher üblichen Grundrißanordnung (nach Bild 1) mit seiner Längsachse in Strömungsrichtung innerhalb des Abstandes zwischen Kesselhaus und Kamin nicht mehr unterbringen.
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher zur Aufgäbe, einen horizontal durchströmten Elektroabscheider so zu gestalten, daß er zur größeren Raumersparnis auch mit seiner Längsachse im Grundriß senkrecht zum Abstand zwischen Kesselhaus und Kamin innerhalb des zur Verfügung stehenden Raumes eingebaut werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rauchgaseintrittskanäle für verschiedene Abscheidekammern und die zugehörigen Austrittskanäle an entgegengesetzten Enden des Elektroabscheidergehäuses derart angeschlossen sind, daß verschiedene Kammern in entgegengesetzter Richtung von Rauchgasteilmengen durchströmt werden.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der erfindungsgemäße Elektroabscheider in Parallelschaltung mit einem zweiten horizontal durchströmten Rauchgas-Elektroabscheider im Grundriß über diesem Elektroabscheider angeordnet.

Es sind bereits Elektroabscheider (nach DT-PS 4 29 856) bekannt, bei denen verschiedene Kammern entgegengesetzt durchströmt werden. Bei dieser Ausführungsform strömen die Gasmengen jedoch zeitlich nacheinander durch die getrennten Abscheidefelder. Es handelt sich hierbei nicht um eine horizontal durchströmte Elektroabscheiderbauart.

Weiterhin sind (in DT-PS 4 63 717) schon horizontal durchströmte, zwischen Kesselhaus und Kamin angeordnete Rauchgaselektroabscheider beschrieben, bei denen Teilgasmengen in Parallelschaltung übereinander durch getrennte elektrische Abscheidekammern geführt werden. — Auch von dieser Bauweise unterscheidet sich der Anmeldungsgegenstand grundsätzlich durch die raumsparende Anordnung eines horizontal durchströmten Elektroabscheiders, senkrecht zwischen dem Abstand zum Kesselhaus und Kamin und die in entgegengesetzter Richtung den Abscheider durchströmenden Teilgasmengen.

Die Zeichnungen zeigen schematisch und beispielhaft in
B i 1 d 1 die bisher übliche Grundrißanordnung eines horizontal durchströmten Rauchgas-Elektroabscheiders in Längsrichtung zwischen Kesselhaus und Kamin und in

Bild 2 die neue Ausführungsart und Grundrißanordnung des erfindungsgemäßen Elektroabscheiders.

B i 1 d 2 zeigt oben im Grundriß einen Teil des Dampfkessels 1, an dessen Rauchgasaustritt zwei Regenerativ-Luftvorwärmer 2 innerhalb des Kesselhauses 3 angeordnet sind.

Die Rauchgase strömen zur Hälfte vom rechten Regenerativ-Luftvorwärmer 2 durch den rechtsseitigen Gaseintrittskanal in der ersten Teilkammer des Elektroabscheider 7 von rechts nach links. Der Elektroabscheider ist mit seiner Breitseite quer innerhalb des Ab-Standes zwischen Kesselhaus und Kamin eingebaut. Vom linken Ende der ersten Teilkammer des Elektroabscheider 7 strömt die eine Hälfte der gereinigten Rauchgasmenge durch den linken Teilgasaustrittskanal und den Saugzugventilator 5 in den Kamin 6. — Dementsprechend ist die zweite Teilkammer des Elektroabscheider 7 eintrittsseitig verbunden mit dem linken Regenerativ-Luftvorwärmer 2. Sie wird im Gegenstrom zur ersten Hälfte der Rauchgasmenge von links nach rechts durchströmt und ist an ihrem Austritt angeschlossen an den rechten Saugzugventilator 5.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Eintrittskanäle für verschiedene Teilgasmengen in gasdicht getrennte Teilkammern des Elektroabscheidergehäuses und die zugehörigen Austrittskanäle in vielen Fällen räumlich günstiger angeordnet werden können und daß in Verbindung hiermit die erfindungsgemäße Aufstellung des Elektroabscheiders die Möglichkeit bietet, diesen quer zu seiner Strömungsrichtung in einem verhältnismäßig geringen Abstand zwischen Kesselhaus und Kamin unterzubringen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Horizontal durchströmter, zwischen Kesselhaus und Kamin angeordneter Elektroabscheider, dessen kastenförmiges Gehäuse zur Reinigung der Rauchgase einer Dampfkesselanlage durch eine oder mehrere gasdichte Trennwände in Strömungsrichtung unterteilt ist und getrennte Anschlußkanäle hat für die Zu- und Ableitung verschiedener Rauchgasteilmengen zu den voneinander getrennten Kammerräumen, in denen parallele Anordnungen von streifenförmigen Niederschlagselektroden und drahtförmigen Sprühelektroden derart eingebaut sind, daß sie mehrere elektrisch voneinander unabhängige Abscheidefelder bilden, die an verschiedene Hochspannungsgleichrichteraggregate angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgaseintrittskanäle für verschiedene Abscheidekammern und die zugehörigen Austrittskanäle an entgegengesetzten Enden des Elektroabscheidergehäuses derart angeschlossen sind, daß verschiedene Kammern in entgegengesetzter Richtung von Rauchgasteilmengen durchströmt werden.

2. Elektroabscheider nach Anspruch 1 in Parallelschaltung mit einem zweiten horizontal durchströmten Rauchgas-Elektroabscheider, dadurch gekennzeichnet, daß beide Elektroabscheider im Grundriß übereinander angeordnet sind.

3. Elektroabscheider nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen der beiden Elektroabscheider im Grundriß senkrecht zueinander angeordnet sind.