DE2528851A1 - Bioresorbierbare chirurgische erzeugnisse - Google Patents
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Description
Bioresorbierbare chirurgische Erzeugnisse
Die vorliegende Erfindung betrifft bioresorbierbare chirurgische Erzeugnisse, insbesondere Nahtmaterialien, Ligaturen und implantierbare
Stücke.
In der französjachen Patentanmeldung 2 208 687 (deutsche Patentanmeldung
P 23 59 865.2O sind Elemente für Nahtmaterialien und
Ligaturen und andere partiell oder vollständig bioresorbierbare chirurgische Erzeugnisse beschrieben, die aus Polybernsteinsäureestern
bestehen. Trotz der Vorteile, die sich bei Katgut oder Polyestern wie den Polyglykoliden oder den Polylactiden zeigen,
zeichnen sich diese Polyester durch eine relativ langsame Bioresobierbarkeit aus.
Im übrigen ist es bekannt, daß es von Bedeutung ist, daß dem Chirurg verschiedenartige Materialien zur Verfügung stehen,
die ihm einen großen Bereich an Bioresorptionseigenschaften liefern. In der Tat variiert die Zeitdauer der Resorption mit
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ORIGINAL
der Natur der Wunde und der Natur der mit dem Heilungsverfahren verknüpften Gewebe. Sie variiert auch von einem Individuum zum
anderen und mit der Natur des Eingriffes im Falle von Prothesen.
Der Einsatz neuer rascher bioresorbierbarer Materialien würde
somit die Möglichkeiten der Wahl des Chirurgen vergrößern.
Es wurden nun in der Human- und Tierchirurgie verwendbare chirurgische
Erzeugnisse gefunden, die vollständig oder teilweise bioresorbierbar sind und dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
vollständig oder zum Teil aus einem bioresorbierbaren Material bestehen, dargestellt durch einen Copolyester der Bernsteinsäure
und der Oxalsäure, der Ketten von Gruppierungen der allgemeinen Formeln aufweist
O - b - (CHg)2 - C -s O - E-
(I)
ο ο
•0 - C - C - 0 - R-
(II)
in denen die aufeinander folgenden Reste R der Kette, die gleich
oder verschieden sein können., jeweils einen linearen oder verzweigten
Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, von denen zumindest 2 in Reihe zwischen den freien Valenzen vorliegen,
einen Cycloalkylenrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der Formel
(in)
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ORIGINAL INSPECTEC
in der R, und Rp, die gleich oder verschieden sein können, Methylen-
oder A'thylenreste sind, bedeuten.
Insbesondere kann R einen Äthylen-, Methyläthylen-, 1,2-Dimethyläthylen-,
Trimethylen-, 1-MethyltrimethyIen-, 2-Methyltrimethylen-,
2,2-Dimethyltrimethylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen-, Hexamethylen-,
Cyclopentylen-, Cyclohexylen-, 1,3-Dimethylencyclohexyl-oder
1,4-Dimethylencyclohexylrest bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Copolyester bestehen vorteilhafterweise zu 80 bis 99 MoI-^ aus Gruppierungen der Formel (i) und zu 20 bis
1 Mol-$ aus Gruppierungen der Formel (II) in statistischer oder sich wiederholender Anordnung.
Als zur Herstellung der Copolyester verwendbare Diole kann man
nennen: A"thy 1 englykol, Propylenglykol, Propan-l,3-diol, 2-Methylpropan-l,5-diol,
2,2-Dimethyl-propan-l,5-diol, Butan-l,4-diol, Butan-l,3-diol, 3utan-2,3-diol, Pentan-l,5-diol, Hexan-1,6-diol,
1,3-Dihydroxycyclohexan, 1,4-Dihydroxycyclohexan, 1,3-3is-(hydroxymethyl)-cyclohexan,
l,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan. Diese verschiedenen Glykole können getrennt oder im Gemisch untereinander
verwendet werden. So kann man auf Gemische zurückgreifen, die 1-99 MoI-Vs A' thy 1 eng lykol und 99-1 Mol-# ein oder mehrere
andere Glykole wie 2-Methyl-propan-l,3-diol und 2,2-Dimethylpropan-l,5-diol
enthalten.
Das Molekulargewicht der zur Herstellung der erfindungsgemäßen chirurgischen Erzeugnisse verwendeten Copolyester kann innerhalb
sehr weiter Bereiche variieren. Es muß jedoch hinreichend hoch sein, damit das Polymere in orientierbare Fäden und Filme übergeführt
werden kann. Die obere Grenze ist nicht kritisch in soweit, als das Produkt durch übliche Techniken des Formpressens
oder der Formung eingesetzt werden kann. Die reduzierte "Viskosität des Produktes in 2 fo-lger Lösung in Chlorphenol bei 25 0C muß mehr
als 50 cnr pro g betragen.
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Der bioresorbierbare Charakter der Polysuccinat-Homopolymeren wurde in der vorstehend genannten Patentanmeldung gezeigt. Stellt
man Gemische dieses Polymeren mit einem Oxalsäurepolyester her, so stellt man fest, daß diese noch bioresorbierbare Eigenschaften
aufweisen. Jedoch verlieren die mit diesen Gemischen hergestellten Erzeugnisse sehr rasch jede mechanische Eigenschaft. Ein derartiger
Nachteil wird durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Copolyester vermieden.
Es wurde festgestellt, daß die Copolyester besonders gut durch Gewebe, in die sie implantiert werden, toleriert werden, je höher
deren bioresorbierbare Eigenschaften sind. So wurde nach einer Implantation von langer Zeitdauer von Copolyesterfäden bei der
Ratte keine inflaminatorisehe Reaktion festgestellt. Sie besitzen
außerdem ausgezeichnete mechanische Eigenschaften (Zugfestigkeit, Knotenfestigkeit, Maßstabilität) und eine Unempfindlichkeit
gegenüber Feuchtigkeit, die sie insbesondere für die Herstellung chirurgischer Erzeugnisse und insbesondere von Nahtmaterialien
geeignet machen. Die Fäden sind leicht handhabbar und erfordern keine besonderen Lagerungsbedingungen.
Die Polyester, die aus Gruppierungen der Formeln (i) oder
gebildet werden,sowie die Copolyester, die diese beiden Gruppierungen
enthalten, sind seit langem bekannte Produkte ^siehe US-Patent>schrift
2 071 250; V.V.KORSHAK und S.V. VINOGRADOVA "Polyesters"
PERGAMON PRESS Ltd. (1965), Seite 51 - 4.6; H.BATZER et al.,
Makromolek. Chem. 3j>
211 (1955), V.V.KOSRSHAK et al., Zh. Obchtch. Khim. 26 539 (1956J7· Sie können nach üblichen Methoden
der Polykondensation wie den von V.V.KORSHAK und S.V.VINOGRADOVA
(loc.cit.) oder in dem Werk HOUBEN WEYL"Methoden der
Organischen Chemie - Makromolekulare Stoffe" Bd. 14/2, Seite 1-29?beschriebenen hergestellt werden. Zur Herstellung der Copolyester
kann man beispielsweise die Polykondensation in Masse in einem inerten organischen Verdünnungsmittel von Glykolen mit freien
Säuren oder deren Dimethylestern in Gegenwart von üblichen Veresterungs- oder Umesterungskatalysatoren (Schwefelsäure,
p-Toluolsulfönsäure, Salze metallischer Oxyde; wie die Oxyde von
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Calcium, Strontium, Zink, Aluminium, Wismuth, Eisen, Titan, Blei,
Antimon oder Cobalt, Calciumchlorid, Zinkacetat oder Zinkborat) verwenden. Jedoch kann man unter Berücksichtigung der geringen
thermischen Stabilitäten bestimmter Säuren wie Oxalsäure und bestimmter Diole wie Butan-l,4-diol unter üblichen Polykondensationsbedingungen
unter Unterdruck in Masse bevorzugt die Umsetzung durch Azeotropie in Gegenwart eines mit den verwendeten Diolen
kein Azeotrop bildendes Lösungsmittel durchführen.
Man arbeitet dann gemäß der beschriebenen Methode von: H. BATLER, H.HOCTSCHMITT, F. WILOTH, B.MOHR in "Die Makromolekulare
Chemie" (7) 1951 8? -
Die Copolyester können für die Herstellung außerordentlich verschiedenartiger
chirurgischer Erzeugnisse verwendet werden?wie für die in dem Werk von H. LEE und K.NEVILLE "Handbook of Biomedical
Plastics" 1971 herausgegeben von "Pasadena Technology Press" beschriebenen. Sie eignen sich insbesondere gut für die
Herstellung von Elementen für chirurgische Strukturen und Ligaturen, insbesondere in Form von gezwirnten oder nicht gezwirnten
Garnen, Bändern, roßhaarähnlichen Fäden, Kabeln oder Gespinsten. Man kann auch Einfachgarne, Zwirne, Cordzwirne, gefachte Garne,
texturierte Garne oder umsponnene Garne verwenden. Diese verschiedenen Ausdrücke sollen den französischen Ausdrücken
filaments tordus ou non, rubans, crins, mdches , fils simples,
retors, cables, assembles, textures ou guipes entsprechen und
werden gemäß der Definition verwendet, die für diese in der Norme Francaise NF G 00-005 gegeben ist. Diese verschiedenen
Elemente für Nahtmaterialien können vollständig oder teilweise aus bioresorbierbaren Copolyestern bestehen. So kann man auf
einen Copolyesterfaden zurückgreifen oder auf einen Faden, der eine Seele aus nicht resorbierbarem synthetischen Material
(Polyäthylenglykolterephthalat, Polyamid, Polypropylen) und einem äußeren Überzug aus einem Copolyester aufweist. Man kann auch
Verbundmaterialien verwenden, die aus einem Faden aus natürlichem Material (Leinen, Seide) oder synthetischem Material,der mit einem
Copolyester überzogen ist,oder aus einem Faden mit variierbarer
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Struktur,der bioresorbierbare und nicht resorbierbare Filamente
umfaßt, bestehen.
Zu anderen chirurgischen Erzeugnissen, für die man die erfindungsgemäßen
Copolyester verwenden kann, gehören Strick- oder Wirkwaren, die resorbierbare Garne und gegebenenfalls nicht resorbierbare
Garne oder nicht resorbierbare Garne, die mit einer Schicht aus dem Copolyester überzogen sind, aufweisen; nicht gewebte
Stoffe hergestellt aus nicht bioresorbia>baren Fasern und einem
resorbierbaren Bindemittel, Folien aus nicht resorbierbaren Materialien, die an einer oder t&den Oberflächen durch einen Copolyester
überzogen sind. Die vollständig oder teilweise resorbierbaren Strick- und Wirkwaren werden in Form von Schläuchen
verwendet, die die Implantation von verschiedenen Prothesen erleichtern sollen, wie die von denjenigen, die in der unter der
Nummer 2 031 699 veröffentlichten französischen Patentschrift
und seinem unter der Nummer 2 071 172 veröffentlichten Zusatz für die Korrektur von Klappenerkrankungen und insbesondere von
Mitralklappen beschrieben sind. Ferner können sie für Kanäle und Leitungen für die Abführung von biologischen Flüssigkeiten
(insbesondere künstliche Ureter) wie sie in der unter der Nummer 2 153 085 veröffentlichten französischen Patentschrift beschrieben
sind und für Gefäßprothesen, wie die in der unter der Nummer 2 122 032 veröffentlichten französischen Patentschrift beschriebenen,
verwendet werden.
Die Copolyester eignen sich auch gut für die Herstellung chirurgischer
Erzeugnisse wie beispielsweise von Rohren verschiedenartiger Formen ("Y"-Rohren und "T"-Rohren), Stäben, Platten,
Ringen und Schrauben, die dazu bestimmt sind, vorübergehend oder bleibend implantiert zu werden. Vollständig oder teilweise bioresorbierbare
rohrförmige Prothesen sind in den US-Patentschriften 2 127 903, 3 272 204, 3 304 557, 3 316 557 und 3 479 670
beschrieben.
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Die Formung der Copolyester zur Herstellung chirurgischer Erzeugnisse
wird mit Hilfe üblicher Methoden durchgeführt. So können Fäden, Bänder oder Folien durch Extrudieren des Polymeren im geschmolzenen
Zustand,anschließendes Vertrecken auf einen ausreichenden Grad, um die Orientierung der Polymerketten zu bewirken,
und Fixierung des so erhaltenen Erzeugnisses hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Copolyester können verschiedene Adjuvantien wie Füllstoffe, Farbmittel, Plastifizierungsmittel, die chemisch
inert sind und keine Reaktion der lebenden Gewebe hervorrufen, enthalten, wobei diese verschiedenen Adjuvantien vorzugsweise
selbst resorbierbar sind.
Sie können allein oder im Gemisch mit nicht bioresorbierbaren Materialien oder mehr oder weniger resorbierbaren Materialien
als sie selbst beispielsweise mit Polyestern des Polyterephthalat- oder Polyäthylenglykoladipattyps oder des Typs der Polylactide
oder Polyglykolide verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen chirurgischen Erzeugnisse können auch leicht nach den üblicherweise in der Chirurgie eingesetzten
Techniken beispielsweise durch Behandlung mit Strahlen sterilisiert werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
1) Herstellung und Formung des Copolykondensats
Man beschickt einen 1 L-Dreihalskolben, der mit einem Rührsystem
und einem aufsteigenden Kühler mit Flüssigkeitsabscheider ausgerüstet ist, mit 159,^2 g Bernsteinsäure, 15,78 g Oxalsäure,
156»55 g Butan-l,4-diol, 3 g p-Toluolsulfonsäure und 1200 crrr5
Toluol. Man bringt während 1 Stunde 30 Minuten derart unter Rückfluß,
daß die Veresterung der Oxalsäure und der Bernsteinsäure unter Entfernung des Reaktionswassers durch azeotropes Abziehen
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und anschließende Dekantation stattfindet. Man ersetzt darauf den Abscheider durch einen Soxhlet, der mit einem dehydratisierenden
Molekularsieb von 4 S ausgestattet ist. Die unter Rückfluß
gehaltene Reaktionsmasse wird nach und nach viskos. Nach 42-stüngem Rückfluß gießt man die erhaltene Masse unter Rühren in 5 1
Methanol. Das erhaltene weiße faserartige Polymere wird abgesaugt, in 5,5 1 Methanol gewaschen, abgesaugt und dann bei Raumtemperatur
im Vakuum getrocknet.
Man erhält 252 g Polymeres,entsprechend einer Ausbeute von 90 %.
Die reduzierte Viskosität des Produkts in einer Lösung von 2 g/l bei 25 0C in Chlorphenol beträgt 164 cnryg.
Durch Lösen in 1200 cnr Methylenchlorid und anschlagendes Ausfällen
durch Gießen in 5 1 Methanol reinigt man den Cop&yester,
der nach dem Trocknen im Vakuum bei Raumtemperatur eine reduzierte Viskosität von 159 cnr/g aufweist.
Sein Schmelzpunkt beträgt 105°C,und er ist thermisch unter
Stickstoff bis zu 250 0C stabil.
Ausgehend von dem vorstehenden Copolyester stellt man durch Fadenbildung in geschmolzenem Zustand bei 105 0C und anschließendes
Verstrecken über einer Platte von 77 0C auf einen Grad
von 6,5 Fäden mit einem Titer von 15 dtex her. Diese Filamente besitzen die folgenden mechanischen Eigenschaften (bestimmt
gemäß der Norm NF G 07 008, April 1961):
Zerreißfestigkeit: 2,5 g/dtex
Bruchdehnung: 49 %
Knotenreißfestigkeit: 2,2 g/dtex
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2) Bestimmung der lokalen Toleranz von Implantaten bei der Ratte
Mit Hilfe des wie vorstehend beschrieben erhaltenen Copolyesters stellt man ein verstrecktes Monofilament mit einem Durchmesser
von 500 bis 400/U her, das man durch einstündiges Eintauchen in
70 $-igen Äthylalkohol sterilisiert.
Man nimmt die Implantation von Proben von 1 cm Länge bei Ratten (Caesarean Originated, Barrier Sustained) mit einem Gewicht von
250 bis 550 g mittels einer halbgekrümmten Nadel vor. Die Implantation
erfolgt einerseits in die paravertebralen Muskeln und andererseits unter die Haut der Flanken jedes Tieres.
4 Ratten (2 männliche und 2 weibliche) erhielten jeweils 2 Implantate. 2 Monate nach der Implantation werden die Tiere getötet,
und bei jedem Tier wird eine Entnahme der muskulären Implantationszone (Implantat und paravertebrale Muskelmasse) und der subkutanen
Implantationszone (Haut, Implantat und angrenzender Muskelteil) vorgenommen. Mit jedem entnommenen Teil führt man die
folgenden Prüfungen durch:
a) Makroskopische Prüfung nach transversaler Sektion eines der Enden der Muskelmasse (intramuskuläres Implantat)
oder Ablösung der Haut an einem Ende (subkutanes Implantat) von jedem entnommenen Teil.
b) Histologische Prüfung nach Fixierung der entnommenen
Teile in BOUIN-Flüssigkeit, Einbettung in Paraffin, Schnitt mit
5/U Dicke und Färbung mit Hämalaun-Phloxin-Safran. Es wurden
die folgenden Ergebnisse erhalten:
a) Makroskopische Prüfung
2 Monate nach der Implantation wurde keine makroskopisch feststellbare
Gewebereaktion sowohl an der Stelle des Muskels als auch des subkutanen Gewebes festgestellt.
b) Histologische Prüfung
Reaktion der Gewebe
Diese Reaktion ist auf eine scharf begrenzte faserige Hülle
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- ίο -
um das Implantat und auf das Vorhandensein von einigen histocytären
Zellen und mehrkernigen makrophagen Riesenzellen beschränkt, die sich in Kontakt mit dem Implantat selbst befinden.
Es wurde an den Schnitten keine Veränderung festgestellt, die in Beziehung mit einer eventuellen toxischen Wirkung des Materials
bestehen könnte.
Die lokale Toleranz bei der Ratte ist sehr gut und zwar sowohl in makroskopischer Hinsicht als auch in histologischer Hinsicht.
3) Bestimmung der Bioresorbierbarkeit "in vitro"
Die Bioresorbierbarkeit des vorstehend erhaltenen Copolyesters wird durch Messung der Änderung der reduzierten Viskosität einer
Polymerprobe in Form von Flocken bestimmt, die während variabler Zeitspannen in einem enzymatischen Extrakt inkubiert wird. Der
Test wurde in folgender Weise vorgenommen:
a) Herstellung des enzymatischen Extrakts
Kaninchen "Fauves de Bourgogne" von etwa 2,5 kg werden mit Chloroform
getötet. Die Rücken- und Oberschenkelmuskeln v/erden abgetrennt und bei -20 0C eingefroren. Man zerkleinert sie dann rasch
in einem Fleischwolf. 300 g der zerkleinerten Masse werden in 500 ml zuvor auf +2 0C abgekühltem 0,2 M Citratpuffer von pH 4,1
dispergiert. Die erhaltene Suspension wird erneut zweimal 1 Minute
lang einer Zerkleinerung (Zerkleinerungsvorrichtung mit 2 000 U/ Min.) unter Außenkühlung (Eis-Salz-Gemisch von etwa -13 0C),
um die Temperatur des Homogenats unter +10 0C während des Arbeitsganges
zu halten, unterzogen.
Das Homogenat wird dann einer 2-minütigen Ultraschallbehandlung
(Frequenz: 20 kHz) unter den gleichen Kühlvorsichtsmaßnahmen unterzogen. Anschließend wird es bei 6 500 Kilogal bei 0 0C während
20 Minuten zentrifugiert. Die überstehende über Glaswolle filtrierte Flüssigkeit stellt den enzymatischen Extrakt dar. Sein pH-Wert
beträgt etwa 4,5.
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b) Reaktion zwischen dem zu prüfenden Copolyester und ■ dem enzymatisehen Extrakt
Eine Probe von 100 mg des zu untersuchenden Copolyesters wird bei 57 0C unter Bewegen (Rütteltisch mit 8o Stößen/Min.) in dem folgenden
Reaktionsmedium inkubiert:
enzymatischer Extrakt 4o ml
Streptomycinsulfat 2 mg
Penicillin G-Natriumsalz 2 mg
Natriumazid » 8 mg
Das Medium wird jeden Tag erneuert; bei jeder Erneuerung werden
die Proben sorgfältig mit destilliertem Wasser gewaschen.
Gleichzeitig werden andere Proben von 100 mg des zu prüfenden Produkts
in Reaktionsmedien inkubiert, in denen der enzymatfeche Extrakt durch einen 0,2 M Citratpulver von pH 4,5 ersetzt ist.
Das zu prüfende Produkt, das in Form von Flocken vorliegt, wird zur Inkubation in einen Gaze-Sack eingebracht.
c) Untersuchung des Copolyesters nach der Reaktion
Nach einer Inkubation von l6o Stunden werden die Proben des zu prüfenden Produkts herausgenommen, mehrere Male mit destilliertem
Wasser gewaschen, auf Filterpapier abgepreßt und unter vermindertem Druck bei 50 0C getrocknet.
Man bestimmt dann die reduzierte spezifische Viskosität von Lösungen
des Produkts in 2-Chlorphenol bei 25 0C sowie diejenige des
Produkts vor der Inkubation.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
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Natur des Inkubationsmediums | Reduzierte spezi fische Viskosität |
keines Citratpulver enzymatischer Extrakt |
145 150 114 |
Man stellt unter diesen Bedingungen fest, daß die Inkubation in dem aktiven enzymatischen Extrakt zu einem beträchtlichen Abbau
des Copolyesters führt.
d) Reaktion zwischen einem Copolyesterfaden und dem enzymatischen Extrakt
Man wiederholt den unter Absatz b) beschriebenen Versuch, wobei man jedoch mit kalibrierten Fäden wie unter Absatz 2 beschrieben
arbeitet.
e) Prüfung des Copolyesters nach der Reaktion
Nach einer Inkubation von 5 oder 12 Tagen werden die Proben der Fäden herausgenommen, mehrere Male mit destilliertem Wasser gewaschen,
auf Filterpapier abgepreßt und unter vermindertem Druck bei 50 0C getrocknet.
Man bestimmt dann die reduzierte spezifische Viskosität der Lösungen
des Produkts in 2-Chlorphenol bei 25 0C.
Man erhält die folgenden Ergebnisse:
Natur des Inkubationsmediums |
Reduzierte Viskosität nach einer Inkubation von 5 Tagen |
Reduzierte Viskosi tät nach einer In kubation v. 12 Tr. |
Citratpulver enzymatischer Ex trakt |
154 151 |
109 104 |
Die reduzierte Viskosität der Vergleichsprobe beträgt 145.
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f) Prüfung der Fäden nach der Reaktion
Man bestimmt auf einem Dynamometer vom Typ Richard die Kraft beim Zerreißen der Fäden.
Man erhält die folgenden Ergebnisse ausgedrückt in g:
Natur des Inkuba tionsmediums |
Inkubation von 5 Tagen | Inkubation v. 12 Tg. |
Citratpulver Enzymatischer Extrakt |
537 476 |
423 430 |
Eine Vergleichsprobe besitzt eine Zerreißfestigkeit von 513 S·
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Claims (1)
- Patentansprüche1.J) Implant! er bare in der Human- oder Tierchirurgie ver-"wendbare chirurgische Erzeugnisse, die vollständig oder teilweise bioresorbierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie vollständig oder teilweise bestehen aus einem Copolyester der Bernsteinsäure und der Oxalsäure,der Ketten von Gruppierungen der allgemeinen Formeln aufweist0 - Ö - (CHj„ - ö - O - E0 00 --C-O-R(I)(n)in denen die aufeinanderfolgenden Reste R der Kette, die gleich oder verschieden sein können, jeweils einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 2-6 Kohlenstoffatomen, von denen zumindest zwei in Reihe zwischen den freien Valenzen vorliegen, einen Cycloalkylenrest mit 5-8 Kohlenstoffatomen oder einen Rest der allgemeinen Formel(Ill)in der R1 und R0, die gleich oder verschieden sein können, Methylen- oder Äthylenreste sind, bedeuten.509882/10152.) Chirurgische Erzeugnisse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Copolyester eine reduzierte
Viskosität in 2 #iger Lösung in Chlorphenol bei 25 0C von mehr als 50 cmVg aufweist.5.) Chirurgische Erzeugnisse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Copolyester zu 1 - 20 Mol-$
aus Gruppierungen öer Formel II und zu 99 - 8o % aus Gruppierungen der Formel I besteht.4.) Chirurgische Erzeugnisse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Nahtmaterial sind.5.) Nahtmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form von Einzelfäden, roßhaarähnlichen Fäden, Einfachgarnen, Zwirnen, Cord, gefachten Garnen, texturierten Garnen,
besponnenen Garnen, Bändern, Kabeln oder Gespinsten vorliegt.6.) Chirurgische Erzeugnisse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie implantierte Prothesen zum Ersatz, zur Stütze oder zur Erleichterung der Reparation menschlicher oder tierischer Organe sind.7.) Chirurgische Erzeugnisse gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form von Rohren mit voller Wandung, gestrickten oder gewirkten Schläuchen, Stäben, Platten, Schrauben oder Ringen vorliegen.8.) Chirurgische Erzeugnisse gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form eines gewebten, gestrickten
oder nicht gewebten Textilflieses vorliegen.509882/1015
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