DE2540490B2 - Sieb für Papiermaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein zweitägiges, aus Kunststofffäden bestehendes Sieb für Papiermaschinen, bei dem die beiden Lagen aus Schußfäden bestehen, welche durch Kettfäden 'nrteinander verbunden sind, wobei die Kettfäden separat die Schußfäden derjenigen Lage einbinden, die an die Papierseite grenzt.

Ein Sieb dieser Art ist durt:h die DE-OS 22 63 476 bekanntgeworden. Dieses Sieb weist Kettfäden auf, deren Kröpfungen nach außen ragen. Mit den Scheiteln der Kröpfungen kommt das Sieb in Kontakt mit den Saugkästen und sonstigen Entwässerungs-Einrichtungen und gleitet über diese. Die Reibungskraft wird insbesondere bei den Saugkästen sehr hoch. An derjenigen! Walze, die den Antrieb des Siebs besorgt, wird auch noch über diese Kröpfungen die Zugkraft in das Sieb eingeleitet.

Alle diese Kräfte verursachen, daß die Standzeit des Siebs bestimmte Werte nicht überschreitet, denn die Kettfäden werden abgeschliffen und im Durchmesser verringert.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sieb der eingangs genannten Art anzugeben, das eine höhere Standzeit hat, genügend offen ist und in der Bindung unkompliziert ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder Kettfaden so verläuft, daß er höchstens jeden sechsten Schußfaden der unteren Lage von Schußfäden einbindet, die den Entwässerungseinrichtungen dei Papiermaschine zugewandt sind und daß diese Lage nach dem Spannen eine von Schußfäden gebildete Ebene tangiert, welche außerhalb jener Ebene liegt, die diejenigen Kettfäden tangiert, welche die Lagen der Schußfäden miteinander verbinden.

Die Antriebskräfte und die Reibungskräfte werden nunmehr von den Schußfäden aufgenommen, die diese Kräfte offensichtlich wesentlich besser aufnehmen können als die Kettfäden. Dies führt dazu, daß bei gleicher Herstellungsart ein Sieb nach der Erfindung eine durchschnittlich um 50% höhere Standzeit hat, die bedeutend besser ist, als normalerweise erwartet werden kann.

Durch das Buch »Gewebetechnik« VEB Fachbuch-

verlag Leipzig, 1968, Seite 135 bis 137 sind zwar Bindungen mit einem Kettsystem und mehreren Schuß-Systemen bekanntgeworden. Sie werden als besonders geeignet für Rauhgewebe erachtet, wie Welline, Ratine, Molton, Kalmuk, Biber, Schlafdecken usw. Auch für Gewebe für Möbelbezug und Dekorationen seien diese Bindungen geeignet Siebe für die Papiermaschinen-Industrie sind jedoch nicht nur in bezug auf ihre Verwendung das Gegenteil von Rauhgeweben. Zum Beispiel müssen die Siebe zwecks Herstellung einer glatten Papieroberfläche selbst glatt sein. Im Bild 364e wird eine Bindung angegeben, bei der jeder Kettfaden höchstens jeden sechsten Schußfaden einbindet. Ungeachtet dessen, daß beide Gewebe ganz unterschiedliche Bestimmungen haben, ist gemäß der Literatursielle die Fläche »außen«, die beim erfindungsgemäßen Sieb »innen« ist Ferner sind bei der Entgegenhaltung bei dieser Einbindungsweise nach außen ragende Kröpfungen vorgesehen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 einen Querschnitt durch ein Langsieb für Papiermaschinen eines ersten Ausführungsbeispiels in nichtgestrecktem Zustand,

Fig.2 das Langsieb nach Fig. 1 ?n gestrecktem Zustand,

Fig.3—5 ähnliche Querschnitte weiterer Ausführungsbeispiele von Langsieben mit unterschiedlichen Webmustern und

F i g. 6 eine vereinfachte Seitenansicht der Siebpartie einer Papiermaschine.

Fig.6 zeigt, wie ein endloses Sieb a über eine Brustwalze b auf einen Siebtisch c läuft, auf dem die Papierbahnherstellung stattfindet, dann weiter zu einer Gautschwalze c/und zu einer Endwalze /läuft. Von dort aus kehrt das Sieb a über eine Anzahl Führungs- und Spannwalzen g zurück zum Stoffauflauf-Kasten h der Papiermaschine. Zusätzlich zum Scbnsch c wird das Sieb a auch durch eine Anzahl von Registerwalzen /, einer Anzahl Foils (Streichleisten) und Saugkästen / abgestützt, die zum Entwässern des Papierbreis dienen.

F i g. 1 zeigt den Grundaufbau des nichtgestreckten Siebes. Dieser Aufbau umfaßt zwei Lagen 11, 12 Schußfäden lla, 11 £>, JIc usw. sowie 12a, 12i>, i2c usw., bei denen die Lage 11 der Papierbahn und die andere Schicht 12 den Entwässerungselementen der Maschine zugekehrt ist, ferner Kettfäden 13, von denen nur einer in Fig. I gezeigt ist, die die Lagen 11, 12 miteinander verbinden. Die Schußfäden Ha, Hb, lic usw. und 12a, i2b, 12c usw. b'lden jeweils Paare, deren Fäden im wesentlichen übereinander liegen. Der Kettfaden 13 verläuft zwischen dem ersten Paar, bestehend aus den Schußfäden lla, 12a, hindurch, sodann oberhalb des zweiten Paars Schußfäden lib, lib vorbei, zwischen den Schußfäden lic, 12cdes Paares Nr.3 hindurch,oberhalb der Schußfäden lld, 12c/ des Paares Nr.4 vorbei, zwischen den Schußfäden lie, 12e des Paares Nr.5 hindurch, oberhalb der Schußfäden Uf, \2fdes Paares Nr. 6 vorbei, zwischen den Schußfäden Hg, 12g des Paares Nr. 7 hindurch und unterhalb der Schußfäden 11 Λ, 12Λ des Paares Nr. 8 vorbei, ehe das Webmuster wiederholt wird. Zusätzlich umfaßt das Webmuster weitere, nicht dargestellte sieben Kettfäden, die im gleichen Bindungsmusler eingebunden sind, jedoch um I bis 6 Schußfadenpaare relativ zum dargestellten Kettfaden 13 versetzt sind. Die Versetzung muß allerdings nicht in der Reihenfolge des Auftretens sein, d. h.. der zweite Kettfaden braucht nicht um ein Paar.

der dritte Kettfaden nicht um zwei Paare usw. versetzt sein. Vielmehr kann die Versetzung unregelmäßig sein.

Wenn das Gewebe nach Fig. 1 zusammen mit einer Wärmebehandlung einer Zugkraft ausgesetzt wird, dann wird jeder Kettfaden gestreckt, wie dies Fig.4 zeigt Dieser Streckvorgang geschieht in der gleichen Weise, wie in der DE-OS 2263 476 beschrieben, bis die Schußfäden life, lld und 11/genügend weit abwärts gezogen werden, so daß der oberhalb eines Schußfadens liegende Kettfadenbuckel die gleiche Ebene 14 tangiert wie der Rest der Kettfäden 11a, lic, lie, 11^ und 11Λ. Die letztgenannten Kettfaden Ha, lic, lie, 11^und 11Λ werden in entsprechender Weise durch die restlichen nicht dargestellten sieben Kettfaden in das Gewebe hineingezogen. Die Berührungsfläche des Kettfadens 13 ist gemäß diesem neuen Gewebeaufbau gleich groß gegenüber den Schußfäden 12A wie gegen die Schußfäden 116, Wdund HiAIs Folge hiervon werden die Schußfäden 12Λ genauso leicht in das Gewebe hineingedrückt, wie die Schußfäden life. Jiduna Wf. in der Lage 12 umschlingt jeder Schußfaden .,ar jeden achten Kettfaden. Die sich hieraus ergebende lange Periodizität trägt dazu bei, die Lage 12 in eine solche Lage zu bringen, daß sie die Ebene f 5 tangiert, weiche unterhalb einer Ebene 16 liegt, die ihrerseits die Tangentenebene der Kettfäden ist, weiche die Lage 12 einbinden.

Die Umschlingungs- oder Verbindungspunkte zwischen den Schußfäden 12a bis 12Λ der Lage deinerseits und dem Kettfaden 13 als auch der anderen nicht dargestellten sieben Kettfäden andererseits, sind um acht Fäden sowohl in Längs- als auch in Querrichtung des Gewebes versetzt Man hat herausgefunden, daß ein Abstand von mindestens sechs Fäden notwendig ist, um den beschriebenen Höhenunterschied zwischen den Ebenen 15 und 16 (F i g. 2) zu erreichen, d. h, daß jeder Kettfaden höchstens jeden sechsten Faden in der Lage 12 der Kettfäden 12a, 126, 12c usw. umschlingt, welche zu den Ent^ässerungselementen der Maschine im Gebrauch des Siebs gerichtet sind

Der in F i g. 1 und 2 dargestellte Gewebeaufbau ist nur als ein Beispiel zu betrachten, und es sind daher auch andere Webmuster möglich. Eine Anzahl von solchen Webmustern ist in den F i g. 3 bis 5 gezeigt.

Gemäß Fig.3 verläuft der Kettfaden 23 zwischen dem Schußfaden 21a, der Lage 21 und dem Schußfaden 22a der Lage 22, die das erste Paar bilden, dann oberhalb s des zweiten Paares, zwischen dem Paar Nr. 3, oberhalb des Paares Nr. 4, zwischen Paar Nr. 5, unterhalb Paar Nr. 6, wonach sich das Webmuster wiederholt.

Gemäß Fig.4 verläuft der Kettfaden 33 zwischen dem Schußfaden 31a der Lage 31 und Schußfaden 32a

ι ο der Lage 32, die das erste Paar bilden, dann oberhalb des zweiten Paares, zwischen dem Paar Nr. 3, oberhalb Paar Nr. 4, zwischen den Paaren Nr. 5 und 6, unterhalb Paar Nr. 7, ehe sich das Webmuster wiederholt Aus der Zeichnung geht hervor, daß insofern eine Unregelmä-

r> ßigkeit auftritt als der Kettfaden 33 zwischen dem ersten Paar Schußfäden 31a und 32g nach oben steigt, aber zwischen den aus den Schußfäden 31 e und 32e und 3t/" sowie yif gebildeten Paaren nach unten geleitet wird. Diesen Gewebeaufbau kann m» . variieren, indem

jii man den Kettfaden nur beim Abwärtsgehen zwischen zwei Schußfäden verlaufen läßt (F i g. 4) oder in seinem ansteigenden Ast zwischen zwei Schußfäden verlaufen läßt oder sowohl in seinem aufsteigenden als auch absteigenden Ast zwischen zwei Schußfaden-Paaren

2ί verlaufen läßt Außerdem können die Kettfaden alternierend zwischen zwei Schußfaden-Paaren im aufsteigenden und absteigenden Ast verlaufen.

Gemäß Fig. 5 verläuft der Kettfaden 43 zwischen den Schußfaden 41a der Lage 41 und dem Schußfaden

»ι 42a der Lage 42, die das erste Paar bilden, oberhalb des Paares Nr. 2, zwischen den Paaren Nr. 3 und 4, oberhalb Paar Nr. 5, zwischen Paar Nr. 6, unterhalb Paar Nr. 7, ehe sich das Webmuster wiederholt.

Die Figuren sind nur schematische Darstellungen.

('. Natürlich beeinflußt das Strecken der Kettfaden die Lage der Schußfäden im benachbarten Querschnitt durch die Webart, so daß die Schußfäden, v>elchr nicht durch die dargestellten Kettfäden beeinflußt werden, sich auch in unterschiedliche Ebenen legen können, was

•f» abhängig vom Einfluß der benachbarten Kettfäden ist

Das Material für das Sieb besteht vorzugsweise aus monofilen und/oder multifilen Fäden. Letztere kann man durch chemische Behandlung versteifen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Zweitägiges, aus Kunststoffäden bestehendes Sieb für Papiermaschinen, bei dem die beiden Lagen aus Schußfäden bestehen, welche durch Kettfäden miteinander verbunden sind, wobei die Kettfäden separat die Schußfäden derjenigen Lage einbinden, die an die Papierseite grenzt, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kettfaden (13) so verläuft, daß er höchstens jeden sechsten Schußfaden (i2h) der unteren Lage (12) von Schußfäden einbindet, die den Entwässerungseinrichtungen (J, k, I) der Papiermaschine zugewandt sind und daß diese Lage (12) nach dem Spannen eine von Schußfäden (\2a—g) gebildete Ebene (15) tangiert, welche außerhalb jener Ebene (16) liegt, die diejenigen Kettfäden (13) tangiert, welche die Lagen (11, 12) der Schußfäden (lla—h; 12a—/i,J miteinander verbinden.

2. Sieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettfaden (13) unterhalb eines Schußfaden-Paares (11 Λ, 12Λ^ hindurchgeführt ist, bevor sich das Webmuster wiederholt.