DE2558538C3 - Verwendung eines Siloxanorganocopolymeren als Dispergiermittel in Gemischen aus einer härtbaren Urethanmasse und einer damit unverträglichen Flüssigkeit - Google Patents
Verwendung eines Siloxanorganocopolymeren als Dispergiermittel in Gemischen aus einer härtbaren Urethanmasse und einer damit unverträglichen FlüssigkeitInfo
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Description
Urethane sind allgemein bekannt, und die Literatur läßt erkennen, daß auf verschiedenen Anwendungsgebieten
eine große Nachfrage nach ihnen besteht.
Diejenigen Eigenschaften, auf die die Verbraucher von Urethanharzen den größten Wert legen, sind
Zähigkeit, Flexibilität und Abriebbeständigkeit. Der Grund für die große Beliebtheit von Urethanharzen
liegt darin, daß es sich bei ihnen um sehr anpassungsfähige Stoffe handelt. Für jeden einzelnen einer großen
Anzahl von Anwendungszwecken können sie sozusagen maßgeschneidert werden. Trotzdem gibt es noch einige
Anwendungsmöglichkeiten, für die dies nicht gilt, weil die Urethane bestimmten Anforderungen nicht völlig zu
genügen vermögen.
Ferner besteht großes Interesse an der Verbesserung der Abriebbeständigkeit und Schlüpfrigkeit gehärteter
Urethanbeschichtungen, weshalb viels verschiedene Versuche unternommen wurden, die Schlüpfrigkeit von
gehärteten Urethanelastomeren zu erhöhen.
So sind herkömmliche Schmier- und Gleitmittel in Urethanharzmassen aufgenommen worden. Bei solchen
ϊ herkömmlichen Schmier- und Gleitmitteln handelt es sich beispielsweise um Polydimethylsiloxane, Mineralöl
und andere Schmiermittel auf Erdölbasis. Das Hauptproblem dieser herkömmlichen Schmier- und Gleitmittel
besteht darin, daß die meisten von ihnen mit den
ίο Urethanharzen in starkem Ausmaß unverträglich sind.
Sie zeigen eine starke Tendenz zur Abtrennung von der Zubereitung, woraus sich unvorhersehbare Schwankungen
hinsichtlich der Schmier- und Gleitwirkung und der Lagerbeständigkeit ergeben, so daß der Verbraucher
η genötigt ist, die jeweilige Mischung vor jeder Verarbeitung
erneut auf die richtige Zusammensetzung zu bringen.
Die neueren Entwicklungen auf diesem Gebiet der Technik haben dagegen unter anderen zu reaktionsfähigen
inneren Schmier- und Gleitmitteln geführt, die durch eine Reaktion in das Urethansystem eingebaut
und dadurch gebunden werden, wodurch die bei der Lagerung aufgetretenen Schwierigkeiten und die
willkürlich auftretenden Mangel hinsichtlich der Schmier- und Gleitwirkung entfallen.
Hinsichtlich dieser reaktiven inneren Schmier- und Gleitmittel bestehen jedoch wieder andere Einschränkungen.
Ihre reaktive Funtionalität muß nämlich so beschaffen sein, daß ihre Reaktionsgeschwindigkeit
derjenigen der funktioneilen Gruppen des reaktiven Urethanharzes nahezu äquivalent ist, damit sie in das
gehärtete I 'rethanharz eingebaut werden, d. h. eine primäre Hydroxylgruppe. Diese Bedingung hat zur
Folge, daß das Schmier- oder Gleitmittel aus Ausgangs-
ji stoffen hergestellt werden muß, die funktioneile Gruppen, wie primäre Hydroxylgruppen, in der
Endsiellung des Polymeren ergeben, oder daß das Polymere, wenn es aus Ausgangsstoffen hergestellt
wird, die nicht zur Ausbildung primärer Hydroxylgruppen führen, weiteren Umsetzungen unterworfen werden
muß, durch die höher reaktive funktionell Gruppen, zum Beispiel eine primäre Hydroxylgruppe, in das
Polymere eingeführt werden.
Hinzu kommt, daß die oben beschriebenen reaktiven
■η inneren Schmier- und Gleitmittel nicht mit Erfolg in
Urethansystemen verwendet werden können, die keine reaktiven Gruppen enthalten, zum Beispiel in solchen
Urethansystemen, mit welchen eine Beschichtung mit dem Urethanpolymeren durch Aufbringen ihrer Lösun-
so gen in einem Lösungsmittel und "ichts weiter als Lufttrocknung zur Härtung erfolgt.
Neben den Schmier- und Gleiteigenschaften von Urethanen besieht auch ein großes Interesse daran, die
elektrischen Eigenschaften, die Schlagfestigkeit, das Wasserabstoßungsvermögen. die dielektrischen Eigenschaften
und die Handhabungs- und Verarbeitungseigenschaften der Urethanharze selbst zu modifizieren.
Die im Rahmen der Erfindung in Betracht kommenden
Urethansysteme sind die üblicherweise verwendeten und derzeit allgemein bekannten, und hierzu
gehören auch die härtbaren Urethanharze der Einkompo'flenlen^
und Zweikomponenten-Systeme; die luft*
tfodknenden Systeme, die im wesentlichen vörgehärlet
Und in einem Lösungsmittel gelöst sind und äufgestfi*
chen und an der Luft trocknen gelassen werden; sowie die thermoplastischen und wärmehärtenden Urethansysteme.
Die Härtung der härtbaren Urethansysteme und die
Die Härtung der härtbaren Urethansysteme und die
chemischen Vorgänge, die bei der Herstellung solcher Harze eine Rolle spielen, sind allgemein bekannt,
weshalb sie hier nicht unnötig wiederholt werden sollen.
Zur weiteren Erläuterung und zur Unterstützung des auf diesem Gebiet praktisch arbeitenden Fachmanns sei 5
unter anderem auf folgende Literaturstellen verwiesen: Golding, Polymers and Resins, Van Nostrande, 1959,
S. 325 et seq.; Saunders und Frisch, Polyurethanes, Chemistry and Technology, Part II, Interscience
Pubiishers, 1964; Dombrow, Polyurethanes, Reinhold Publishing, 1957; Kassack, New Developments in
Applitcation Technology and Chemistry of Polyurethanes for Fabric Coating Textile Chemist and Colorist,
August 1973/Bd. 5, No. 8, S. 22 et seq.
Die Urethanharze bestehen gewöhnlich aus niedermolekularen organischen Verbindungen mit Isocyanatfunktionen
und Polyäthern oder Polyestern mit Hydroxyfunktionen. Das gebildete reaktionsfähige
Makromolekül kann entweder ein Stoff mit Hydroxyfunktionalität oder einer mit Isocyanatofunktionalität
sein. Im allgemeinen sind die Stoffe isocyanatofunktioneil.
Das reaktionsfähige Makromolekül kann dann entweder luftgehärtet werden, d. h. durch den Einfluß
von Feuchtigkeit in der Luft, oder es kann durch Umsetzung mit einem zweiten reaktiven Stoff gehärtet
werden, zum Beispiel mit einer hydroxyfunktionellen organischen Verbindung. Diese Härtungsreaktion und
die Bildung des reaktiven makromolekularen Vorläufers kann durch die Verwendung von Katalysatoren, zum
Beispiel eines Zinnsalzes, gefördei t werden, doch sind Katalysatoren nicht erforderlich. Diese Stoffe sind im
wesentlichen wäriehärtbare Polymere. Es ist offensichtlich,
daß dann, wenn das reaktive Makromolekül hydroxyfunktionell ist, ein reaktiver Stoff mit Isocyanatofunktionalität
zu seiner Härtung nötitj ist. jj
Wie bereits erwähnt, können die Urethansysteme sowohl luftgetrocknet als auch mit Hilfe reaktiver Stoffe
gehärtet werden. Die luftgetrockneten Stoffe sind diejenigen, die sich, wie oben erwähnt, aus den reaktiven
makromolekularen Stoffen bilden, aber bis zu dem Punkt umgesetzt worden sind, bei welchem praktisch
keine funktionellen Gruppen mehr im Molekül vorhanden sind. Das grundlegende Isocyanat. und die
Polyäther- oder Polyesterhilfsstoffe bestimmen, ob das
Endprodukt ein Produkt ist, das luftgetrocknet werden kann. Diese luftgetrockneten Produkte werden in einem
Lösungsmittel umgesetzt und löslich gemacht. Diese Stoffe werden dann auf ein Substrat aufgestrichen oder
»ufgebracht und nach Verdampfen des Lösungsmittels bildet sich das Endprodukt. Die Stoffe können auch als
solche angewandt werden. Sie sind im wesentlichen von thermoplastischer Natur, so daß sie zur Herstellung von
Produkten verwalzt oder gepreßt werden können. Es sei darauf hingewiesen, daß die wärmehärtenden Stoffe
sowohl bei Zimmertemperatur als auch bei erhöhten Temperaturen gehärtet werden können, und zwar je
nach nri der Grundbestandteile in dem reaktionsfähigen
Makromolekül, der Art des reaktionsfähigen Härtungsmittels, der Art des Katalysators und der
Gegenwart oder Abwesenheit eines Katalysators.
Außer den an anderer Stelle erwähnten Dispergiermitteln
und Unverträglichen Flüssigkeiten können im Rahmen der Erfindung auch andere für bestimmte
Zwecke allgemein bekannte Additive mitverwendet
werden, zum Beispiel Füllstoffe, War fnestabilitätszusäfze, Antioxydantien, Pigmente und Lichtstabilisierungs*
zusätze, Die in Betracht kommenden Füllstoffe können sowohl verstärkende als auch nicht verstärkende
Füllstoffe sein.
Als weiter unten als Additive angegebene, unverträgliche, als Gleit- oder Schmiermittel für die Urethanmasse
wirkende Flüssigkeiten kommen solche in Frage, die den Urethanharzen vorteilhafte Eigenschaften verleihen
oder gewisse Eigenschaften, die dem Urethanharz bereits innevvohnen, verstärken.
Beispiele für solche Additive sind Organopolysiloxane,
wie trimethylsilylendblockierte Polydimevhylsiloxane,
trimethylsilylendbloclcierte Trifluorpropylmetnylsiloxane
und Gemische jedes dieser beiden Siloxane mit einem aus SiOi-Einheiten und RjSiOwj-Einheiten
bestehenden Siloxancopolymeren sowie flüssige Polyolefine, Mineralöle, Erdöle und andere flüssige Schmiermittel
auf Erdölbasis.
Zur weiteren Veranschaulichung und Definition der Additive sei darauf hingewiesen, daß die trimethylsilylendblockierten
Polydimethylsiloxane und die trimethylsilylendblockierten
Trifluorpropylmethylsiloxarv; eine
im wesentlichen lineare Struktur und Visksotitäten von
über 20 cSt bei 25° C haben.
Bei den Gemischen des einen oder anderen dieser beiden linearen Siloxane mit einem Siloxancopolymer,
wie es vorstehend erwähnt wurde, ist es lediglich erforderlich, daß der größere Teil der Mischung aus dem
linearen Siloxan besteht. Die aus SiC>2-Einheiten und R3SiOu2-Einheiten bestehenden Siloxancopolymeren
sind harzartige Stoffe. Der Rest R kann ein beliebiger Kohlenwasserstoffresi mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
sein. So kann der Rest R ein aliphatischer Rest, ein cycloaliphatischer Rest oder ein Phenylrest sein. Soweit
bisher bekannt, sind die im Rahmen der Erfindung brauchbaren Siloxancopolymeren solche mit einem
Verhältnis der S1O2 Einheiten zu den RjSiOi 2-Einheiten
im Bereich von 1 : 0,4 bis 1 : 1,2. Das Siloxancopolymere kann kleinere Mengen, d.h. bis zu 20 Molprozent.
RjSiO- und RSiOj,rSiloxaneinheiten enthalten, worin R
die oben angegebene Bedeutung hat.
Beispiele für die erfindungsgemäß brauchbaren flüssigen Polyolefine sind Butadien, Polybuten und
Styrolbutadiencopolymere.
Mineralöle und andere Erdöle sind übliche Handelsprodukte und bedürfen keiner weiteren Beschreibung.
Die als Additive im Rahmen der Erfindung in Betracht kommenden Lösungsmittel sind solche, die
keine gegenseitigen Lösungsmittel für die drei erfindungsgemäßen Komponenten darstellen. Vielmehr sind
sie solche Lösungsmittel, die die Urethanharze nicht löslich machen. Beispiele für solche Lösungsmittel sind
Naphthadestillate, die sich durch die Verwendung des angegebenen Dispergierungsmittels in den Urethanharzen
leicht verteilen oder leicht dispergieren lassen.
Der Vorteil, der mit solchen Lösungsmittelsystemen verbunden ist, besteht in der Herstellung von mikroporösen
Beschichtungen, wo das Lösungsmittel die Poren in dem reagierenden Medium ausbildet und nach dem
Härten der Beschichtung verdampft wird, wodurch eine zellförmige Beschichtung zurückbleibt
Fine der Aufgaben der Erfindung besteht in der
Beseitigung der Schwierigkeiten, die mit der Verwendung der bisher bekannten Stoffe verbunden sind.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Beseitigung der Unregelmäßigkeiten hillsichtlich der
Schmier- und Gleitwirkung, die bei Verwendung von
Urethanharzen auftreten, die unverträgliche Schmier· und Gleitmittel enthalten.
Außerdem hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die Lagerbesfändigkeit vori Urethanharzen zu erhöhen,
die unverträgliche Schmier- und Gleitmittel f nthalten.
Die Erfindung hat sich ferner die Aufgabe gestellt, den Verbrauchern von Urethanharzen die Möglichkeit
zu eröffnen, unverträgliche Schmier- und Gleitmittel sowohl in Verbindung mit den härtbaren als auch in ■>
Verbindung mit den in Lösungsmitteln dispergieren lufttrockenbaren Urethanharzsystemen zu verwenden.
Schließlich hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, den Anwender von Urethanharzen mit
Produkten mit verbesserten Schmier- und Gleiteigen- iu
schäften zu versorgen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß es bei Verwendung eines der unten beschriebenen speziellen
Organopolysiloxandispergiermittels in Urethanharzsystemen möglich ist, Dispersionen einer Reihe verschie- is
dener flüssiger Schmiermittel in den Urethanharzen auszubilden und dadurch die Eigeschaften der Produkte
zu verbessern, die aus den Urethanharzen hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge die Verwendung eines Siloxanorganocopolymeren, das
entweder
(1) ein Siloxanorganocopolymeres, das im wesentlichen aus SiO2-Einheiten, (CHj)3SiOi/2-Einheiten
und D(CHj)2SiOi/j-Einheiten besteht, worin D ein
Polyoxyäthylenpolymeres mit einem Molekulargewicht von wenigstens 500 oder ein Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymeres
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 2500 und einem Polyoxypropylenanteil bis zu 50 Molprozent
bedeutet und über ein Kohlenstoffatom an das Siliciumatom gebunden ist und wobei das Verhältnis
der SiO2-Einheiten zu der Gesamtheit der (CHs)jSiOi/2- und D(CHj)2Si0,2-Einheiten im Bereich
von 1,0 : 0,4 bis 1,0 :1,2 liegt, oder
(2) ein Copolymeres, das durch Erwärmen einer Mischung aus einem Siloxan, das im wesentlichen
aus SiO2-Einheiten und (CHj)3-SiOi 2-Einheiten
besteht, wobei das Verhältnis der SiO2-Einheiten zu
de" (CHjJjSiOi 2-Einheiten im Bereich von 1,0 :0,4
bis 1,0 : 1,2 liegt, und einem hydroxylierten Polyoxyäthylenpolymeren
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 500 oder einem hydroxylierten
Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymeren
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 2500 und einem Polyoxypropylenanteil bis zu 50 Molprozent erhalten worden ist, darstellt, als Dispergiermittel in Gemischen aus (a) 55 bis 99 Gewichtsteilen eines üblichen härtbaren oder lufttrocknende.·1 Urethansystems und (b) 1 bis 45 Gewichtsteilen einer mit der Komponente (a) unverträglichen, ils Gleit- oder Schmiermittel für die Urethanmasse wirkenden Flüssigkeit mit einer Viskosität von nicht über 20 000 000 mm'/s bei 25'C in Form eines Organopolysiloxans, eines flüssigen Polyolefins, eines Mineralöls oder eines anderen flüssigen Schmiermittels auf Erdölbasis, wobei sich die Gewichtsteile von (a) und (b) zu 100 ergänzen, in einer Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Komponente (b).
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 2500 und einem Polyoxypropylenanteil bis zu 50 Molprozent erhalten worden ist, darstellt, als Dispergiermittel in Gemischen aus (a) 55 bis 99 Gewichtsteilen eines üblichen härtbaren oder lufttrocknende.·1 Urethansystems und (b) 1 bis 45 Gewichtsteilen einer mit der Komponente (a) unverträglichen, ils Gleit- oder Schmiermittel für die Urethanmasse wirkenden Flüssigkeit mit einer Viskosität von nicht über 20 000 000 mm'/s bei 25'C in Form eines Organopolysiloxans, eines flüssigen Polyolefins, eines Mineralöls oder eines anderen flüssigen Schmiermittels auf Erdölbasis, wobei sich die Gewichtsteile von (a) und (b) zu 100 ergänzen, in einer Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Komponente (b).
Fällt bei dem Dispergierungsmittel gemäß (1) das Molekulargewicht des Polyoxyalkylenanteils D unter
den oben angegebenen Wert, kann das Additiv oder der Zusatzstoff in dem Urethanharz nicht ausreichend
dispergiert werden. Wenn D Polyoxypropylen bedeutet, dann kann das Additiv gleichfalls nicht ausreichend
dispergiert werden.
60 Es wird angenommen, daß sich die Dispergiermittel gemäß (2) von den vorher unter (1) beschriebenen
insofern unterscheiden, als bei den Mitteln gemäß (2) der Polyoxyalkylenteil an das Siliciumatom über eine
Silicium-Sauerstoff-Kohlenstoff-Bindung und nicht über eine direkte Silicium-Kohlenstoff-Bindung gebunden ist.
Es besteht Anlaß zu der Theorie, daß die Reaktion beim Erwärmen zwischen restlichem Silanol, das bekanntlich
in dem Siloxan vorliegt, und den Hydroxylgruppen in dem Polyoxyalkylen erfolgt Die Ausbildung des
Reaktionsprodukts wird durch Verwendung eines Katalysators gefördert, von dem bekannt ist, daß er
Silanol-Carbinol-Kondensationsreaktionen begünstigt. Beispiele für solche Katalysatoren sind Basen wie
Kaliumhydroxid und Metallsalze wie StannooctoaL Wie bereits erwähnt, kommt den Molekulargewichtsgrenzen
kritische Bedeutung zu.
Soweit bisher festgestellt werden konnte, kommt der Reihenfolge, in welcher die drei wesentlichen Bestandteile
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, nämlich Urethanharz, Additiv und V.Ioxandispergiermittel,
miteinander vermischt werden, kene kritische Bedeutung
zu. Wenn jedoch die drei Bestandteile einmal zusammengebracht worden sind, dann muß ein gründliches
Vermischen erfolgen, damit eine gleichmäßige Dispersion des Additivis in dem Urethanharz mit Hilfe
des Siloxandispergiermittels erzielt wird. Die bei der Herstellung und dem Vertrieb gesammelten Erfahrungen
deuten darauf hin, daß die beste Methode zur Herstellung der Zusammensetzungen darin besteht, daß
zunächst eine Mischung aus dem Additiv und dem Siloxandispergiermittel hergestellt wird, die man lagern
kann, bis sie zu einem späteren Zeitpunkt des Herstellungsverfahrens zu dem Urethanharz gegeben
wird.
In der fertigen Zusammensetzung soll das Urethanharz 55 bis 99 Gewichtsteile, vorzugsweise 65 bis 85
Gewichtsteile ausmachen. Das Additiv soll 1 bis 45 Gewichtsteile, vorzugsweise 1 bis 10 Gewic'itsteile und
das Siloxandispergiermittel soll 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise I bis 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Additivs, ausmachen.
Sobald die erfindungsgemäße Zusammensetzung einmal ausgebildet ist, kann sie nach beliebigen der
bisher in Verbindung mi' Urethanharzen angewandten bekannten Arbeitsweise zur Herstellung von Gegenständen
verarbeitet oder verwendet werden.
Die mit diesen Stoffzusammensetzumgen erhaltenen Produkte sind gewöhnlich durchscheinend, milchig weiß
oder hellbraun gefärbt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert Wenn nichts anderes angegeben ist,
beziehen sich Teile und Prozentsätze auf das Gewicht, i'nd die Viskositäten sind bei 25° C gemessen worden.
Dieses Beispiel dient zum Nachweis der Fähigkei; des erfindungsge.iiäßen Dispergiermittels zum wirksamen
Dispergieren eines unerträglichen Kohlenwasserstofflösungsmittels in einer Urethanmasse.
Die folgenden Stoffe werden bis zur Homogenität in einen Propellermischer miteinander vermischt:
50 Teile einer bei Zimmertemperatur härtenden Zweikomponenten-Urethangießmasse,
Teil A,
20 Teile einer bei Zimmertemperatur härtenden Zweikomponenten-Urethangicßmassc,Teil
B,
5 Teile eines Dispergiermittels gemäß der Erfindung bestehend aus dem Reaktionsprodukl von
I Teil einer Siloxanzusammensetzung aus SiOi-Einheiten und (CHj)jSiOi j-Einheiten im Verhältnis von 1 -.0,4 bis 1 : 1.2,
I Teil einer Siloxanzusammensetzung aus SiOi-Einheiten und (CHj)jSiOi j-Einheiten im Verhältnis von 1 -.0,4 bis 1 : 1.2,
3 Teilen eines 50/50-Äthylenoxid-Propylenoxid-Copolymeren
mit einem Molekulargewicht von 6000, einer Viskosität von 5100 Saybolt Universalsekunden
bei 32°C und einem
OH-Wert von 0.45 Gewichtsprozent und
4 Teilen Xylol und
25 Teile Naphtholiestbenzin.
Diese Mischung überläßt man 24 Stunden bei 50°C der Gelbildung. Das Erwärmen erfolgt in diesem
Beispiel lediglich zu Prüfzwecken und ist nicht in allen Fällen erforderlich.
Eine kleine Probe der gehärteten Masse wird ausgeschnitten und in einem Ofen zur Entfernung des
Lösungsmittels getrocknet. Das erhaltene Produkt ist ein mikroporöser Schaum mit einer Dichte von
0,79 g/cmJ und gleichmäßigen Zellen infolge der ausgezeichneten Dispergierbarkeit des Lösungsmittels
in der gesamten Urethanzusammensetzung.
Zu Vergleichszwecken wird die vorstehend beschriebene Zubereitung noch einmal, jedoch ohne die 5 Teile
Dispergiermittel hergestellt. Nach dem Härten ist zu beobachten, daß das gesamte Naphtholtestbenzin an die
Oberfläche gestiegen ist und dort eine Schicht bildet.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Anpassungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Dispergiermittel und das
Dispergieren von Mineralöl in einem Urethanharz.
Es wird die in Beispiel 1 Teil 1 verwendete Zubereitung verwendet, mit der Ausnahme, daß anstelle
der 25 Teile Napthaltestbenzin 25 Teile Mineralöl verwendet werden.
Ein zweiter Ansatz der Mineralölzubereitung wird ohne Dispergiermittel hergestellt.
Beide Zubereitungen werden unter Verwendung einer kleinen Spatel vermischt, bis sie homogen sind.
Dann werden sie in einen Ofen von 100° C zur Gelbildung eingebracht. Nach 1 Stunde ist die das
Dispergiermittel enthaltende Zubereitung geliert, gleichmäßig und homogen und zeigt keine Trennung,
wohingegen die zweite Zubereitung nicht völlig geliert ist. sondern ein breiiges öliges Material darstellt, von
dem das abgetrennte Öl etwa 10% des Gesamtvolumens und breiiges Urethangel die übrigen 90% de<
Gesamtvolumens ausmache-.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Anpassungsfähigkeit
der Dispergiermittel gemäß der Erfindung durch Dispergieren eines irimethylsilyiendblockierten Trifluorpropylmethyisiloxans
in einem L'rethanharz.
Folgende Stoffe werden von Hand miteinander vermischt:
30.4 g eines bei Raumtemperatur härtenden Zweikom-
30.4 g eines bei Raumtemperatur härtenden Zweikom-
ponenten-ljrethanharzes. Teil A.
7.6 g eines bei Raumtemperatur härtenden Zweikom-
7.6 g eines bei Raumtemperatur härtenden Zweikom-
ponenten-l 'rethanharzes.Teil B.
10.0 g trimethylsilylendblnckiertes Trifluorpropylme-
10.0 g trimethylsilylendblnckiertes Trifluorpropylme-
thylsiloxan von iOGOmm 2/5 bei 25'C und
2.0 g des Dispergiermittels nach Beispiel 1.
t.m zweiter Ansät? wird ohne Dispergiermittel hergestellt.
2.0 g des Dispergiermittels nach Beispiel 1.
t.m zweiter Ansät? wird ohne Dispergiermittel hergestellt.
Das oben verwendete Zweikomponenten-Urcthanharz ist eine klare Flüssigkeit mit einem spezifischen
Gewicht von 1,06 bet 25"C1 einer Viskosität von
5000 mPa.s bei 250C und einem NCO-Gehalt von 5,5%.
Die Stoffe werden über Nacht bei Zimmertemperatur gelieren gelassen. Die erste Zubereitung ist dann
gleichmäßig homogen und weiß gefärbt. Die zweite Zubereitung hat sich in der Weise getrennt, daß das
gesamte Trifluorpropylmethylsiloxan die unlere und das
in Urethan die obere Schicht bildet. Da sich die zweite
Zubereitung aufgetrennt hat, wird kein Versuch zu ihrer weiteren Härtung unternommen. Die erfindungsgemäße
Zusammensetzung wird dagegen weiter gehärtet und liefert nach 16 Stunden bei 70°C einen homogenen
Ii weißen Kautschuk.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Schmier- und Gleiteigenschaften der gehärteten Urethane, die ernul-
iff gierte Schmier- und Gleitmittel enihahen. Es zcigi
ferner, daß die physikalischen Eigenschaften der gehärteten, Schmier- und Gleitmittel enthaltenden
Urethane keine signifikanten Änderungen erfahren haben.
r> Ein Dispergiermittel wird durch Vermischen folgender
Bestandteile hergestellt: Ein Teil eines harzartigen Copolyrneren mit 3 bis 4 Gewichtsprozent Hydroxyl
und einem Verhältnis von SiOj-Einheiten zu (CH OiSiOi.
rEinheitwr. im Bereich von 1.0 :0.4 bis 1.0 :1.2. 3 Teile
jo eines Polyoxyalkylenglycols mit einem Molverhältnis
von Äthylenoxid zu Propylenoxid von 50/50. einer Viskosität von 51 OJj Saybolt Universalsekunden bei
37°C. einem spezifischen Gewicht von 1,063 bei 20/20°C und einem Hydroxylwert von 0.45 Gewichtsprohent. 4
Jj Teile reagenzienreines Xylol und 0,02 Teile eines
Zinnooctoat-Katalysators. Die Mischung wird in einen Dreihalsrundkolben eingebracht, der mit Rückflußeinrichtungen
ausgestattet ist. Das Sieden unter Rückfluß wird mehrere Stunden durchgeführt und das als
•to Nebenprodukt gebildete Wasser wird aufgefangen. Als
Ergebnis wird ein Copolymeres aus dem harzartigen Copolymeren und dem Polyoxyalkylencopolymeren
erhalten.
Das Dispergiermittel wird dann in folgender Weise eingesetzt:
Zubereitung A dient zum Vergleich und enthält kein Dispergiermittel oder Schmier- oder Gleitmittel.
Die folgende als B bezeichnete Zubereitung wird hergestellt, indem man folgende Stoffe von Hand
w vermischt:
100 Gewichtsteile eines Polymeren auf Urethanbasis.
Dieses Material ist eine viskose honigfarbene Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von etwa 4.2 Gewichtsprozent
einem spezifischen Gewicht von 1.21 bei 70cC und
SS einer Viskosität von 3300 bis 3400 sPs bei 700C
(Brookfield).
8.0 Gewichtsteile eines niedermolekularen hochreaktiven Triol-Härtungsmittels mit einer Hydroxylzahl von
620. einem Hydroxylwert von 18.8 Gewichtsprozent und
ro einer Viskosität von 750 mPa.s bei 25r C.
4.0 Gewirhtsteile des wie oben beschriebenen hergestellten Dispergiermittels und ein SiloxanschmiermiiteL
worin 1 Teil Dispergiermittel und
5 Teile des Siioxanschmiermittels vorliegen. Das
f.5 Siloxanschmier- oder -gleitmittel ist eine trimethylsiloxyendblockierte
Polydimethylsiloxanflüssigkeit einer Viskosität von 60 000 cSt bei 25= C Die Stoffe werden I
Stunde bei 100" C gehärtet und dann über Nacht bei
IOOT nachgehärtet.
Zur Prüfung der Abriebfestigkeit des Materials werden Streifen geschnitten. An weiteren Streifen
werden die physikalischen Eigenschaften bestimmt.
Die Abriebfestigkeit wird auf einem AATCC-Crockmeter
bestimmt. Die Vorrichtung besteht aus einem suspendierten friktionsfreien Tisch, auf dem ein
Metallrechteck mit den Abmessungen 17,5 χ 15 cm
angebracht ist. Das zu prüfende UrethanstUek wird auf
die Oberfläche des Stahlrechlecks geklebt, ehe dieses in die Maschine eingebracht wird. Das maschinell bearbeitete
Ende eines 3,8 cm langen Stabs mit einem Durchmesser von 1,59 cm reibt mit einer vorbestimmten
Belastung in 10-cm-Zügen für eine bestimmte Anzahl »on Cyclen über das Urethanstück hin und her.
Reibungskoeffizient (μ) und Abnutzungserscheinungen werden gemessen. Der Arm wird mit 1,8 kg belastet
(Kraft 0,95 kg/cm2), und die Geschwindigkeit wird auf •0 Zyklen pro Minute eingestellt.
Außerdem wurden sveitere Zubereitungen nerge- »teilt, worin das Polymere auf Urethanbasis von
Zubereitung B durch 100 Teile eines isocyanatendblokkierten Polytetramethylen-Reaktionsprodukls mit
iinem Polyalkylenätherglycol (das in seiner Rohpo·
jymerform eine Flüssigkeit Von honigartiger Farbe und
Konsistenz ist) und das nif-dermolekulare hochreaktive
Triol-Härtungsmittel durch 12 Teile 4,4'-Methylenfcis(2-chloranilin)
ersetzt ist. Diese Zubereitung wird mit D bezeichnet.
Ein weiteres Material wird so wie D hergestellt, mit <er Ausnahme, daß kein Dispergiermittel oder Schmier-Wler
Gleitmittel zugesetzt wird. Dies wird mit C fcezeichnet.
Das mit F bezeichnete Material enthält 100 Teile Polymeres auf Urethanbasis von Zubereitung B und 12,5
Teile 4,4'-Methylen-bis(2-chloranilin), und die mit E
bezeichnete Zubereitung entspricht dem Material F mit der Ausnahme, daß sie 4 Teile des Dispergiermittels und
des Schmier- und Gleitmittels von Beispiel 4 A enthält.
Die Ergebnisse hinsichtlich der Schmier- und Gleiteigenschaften sind in Tabelle I zusammengestellt.
Die Ergebnisse hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften der oben beschriebenen Proben sind in Tabelle
zusammengestellt.
Material
/eil
(Min.)
(Min.)
r»
jn
35
QQ
120
80
100
120
0
10
15
10
15
0
15
45
90
15
45
90
1,00 1,50 0,80 0,65 0,50
1,00 1,35
0.15
0,20
0,15
0.175
0,375
0,875
1,100
0,15
0,175
0,125
0,125
*) Probe vibnert und springt.
Abnül/.ungserscheinungcn
stark bemerkbar*)
keine
stark bemerkbar*}
keine
stark bemerkbar
keine
Material
Dicke. T
Zugfestigkeit,
kg/enr
kg/enr
I -Ionization Modulus bei % Elongation, kg/crri2
20,07
20,32
20,57
20,32
20,83
20.32
161 | 440 |
274 | 460 |
161 | 4SO |
130 | 430 |
160 | 440 |
181 | 430 |
220 | 610 |
245 | 620 |
23S | 610 |
206 | 550 |
227 | 580 |
224 | 570 |
423 | 590 |
500 | 590 |
490 | 580 |
385 | 570 |
853 | 540 |
343 | 530 |
17,7
16,4
58,8
51,8
63,5
54,6
27,6
25,4
72,6
66,1
83,3
73,5
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines Siloxanorganocopolymeren, das entweder(1) ein Siloxanorganocopolymeres, das im wesentlichen aus SiO2-Einheiten, (CH3)3Si0I/2-Einheiten und D(CH3)2Si0iirEinheiten besteht, worin D ein Polyoxyäthylenpolymeres mit einem Molekulargewicht von wenigstens 500 oder ein Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Copolymeres mit einem Molekulargewicht von wenigstens 2500 und einem Polyoxypropylenanteil bis zu 50 Molprozent bedeutet und über ein Kohlenstoffatom an das Siliciumatom gebunden ist und wobei das Verhältnis der SiO2-Einheiten zu der Gesamtheit der (CHs)3SiO1n- und D(CH3)2Si0,/2-Einheiten im Bereich von 1,0:0,4 bis 1,0:1,2 liegt, oder(2) ein Copolymeres, das durch Erwärmen einer Mischung aus einem Siloxan, das im wesentlichen aus SiO2-Einheiten und (CH3)3-SiOi,2-Einheiten besteht, wobei das Verhältnis der SiO2-Einheiten zu den (CH3)3SiOi-2-Einheiten im Bereich von 1,0:0,4 bis 1,0:1,2 liegt, und einem hydroxylierten Polyoxyäthylenpolymeren mit einem Molekulargewicht von wenigstens 500 oder einem hydroxylierten Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-CopoIymeren mit einem Molekulargewicht von wenigstens 2500 und einem Polyoxypropylenanteil bis zu 50 Molprozent erhalten worden ist, darstellt, als Dispergiermittel in Gemischen aus (a) 55 bis 99 Gewichtsteilen eines üblichen härtbaren oder lufttrocknenden Urethansystems und (b) 1 bis 45 Gewichtsteilen einer mit der Komponente (a) unverträglichen, als Gleit- oder Schmiermittel für die Urethanmasse wirkenden Flüssigkeit mit einer Viskosität von nicht über 20 000 000 mm2/s bei 250C in Form eines Organopolysiloxans. eines flüssigen Polyolefins, eines Mineralöls oder eines anderen flüssigen Schmitermittels auf Erdölbasis, wobei sich die Gewichtsteile von (a) und (b) zu 100 ergänzen, in einer Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Komponente (b).
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